reine Phantastik zu finden, stelle ich mir schwer vor. Aber im Zusammenhang mit unserem Poe-Beispiel stimme ich dem zu.Ich glaube, dass Poe-Beispiel zeigt, dass ein zu destabilisierter Erzähler reine Phantastik wieder verunmöglicht. Diesem Verrückten glauben wir einfach nicht mehr, dass seine Version richtig sein könnte.
Da wären wir ja wieder beim "Nicht-System" zwischen einer realistischen und wunderbaren Welt. Also genau der schmale Grad, in der sich der Text nicht entscheiden kann welches Realitätssystem gilt. Stellt sich die Frage, wie geht man mit Texten um, die ihre phantastischen Elemente irgendwann aufgeben. Ich denke da z.B. an Ambrose Bierce: "An Occurrence At Owl Creek Bridge" in der ein Verfolgter seinen Häschern entkommt (er springt ihnen quasi vom Galgen) nur um am Schluß aus seinem Traum aufzuwachen und zu sterben (am Strick ... es war wohl eine Vision kurz vor dem Ende ). Es bleibt ja eine ph. Geschichte, nur hält sie es nicht durch, wie etwa St. Petri Schnee von Perutz.Für mich läuft es schon auf die Unentschiedenheit des implizierten Lesers hinaus, die Hinweis pro und contra Wunderbares müssen sich die Waage halten.
Hier stellt sich dann die Frage, in welchem Umfang. Reicht "sich wundern" muss es "erschrecken" sein? Und: Gibt es weitere Faktoren? Oder reicht das schon?Daneben muss aber auch, wie schon früher erwähnt, überhaupt jemand (eine Figur, der Erzähler, sonstwer oder was) Anstoss an dem potenziell wunderbaren Ereignis nehmen.
Bearbeitet von Robin, 24 August 2007 - 12:52.