
NOVA 12 - die Storys
#1
Geschrieben 26 September 2007 - 11:14
Greve, Träumer
Anruf bei der Traum-Hotline. Sehr witzig inszeniert. Guter Einstieg in die Ausgabe.
Mommers, Körper zu vermieten
Noch eine witzige Geschichte. Ein schlampiger Untermieter im Kopf, wie wird man ihn los? Sehr unterhaltsam und böse, typisch für Mommers auch ziemlich frivol. Sehr gute Unterhaltung.
#2
Geschrieben 26 September 2007 - 11:54
Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)
ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!
- • (Buch) gerade am lesen:S. Lem "Die Stimme des Herrn"
- • (Buch) als nächstes geplant:H.W. Franke "Spiegel der Gedanken"
-
• (Buch) Neuerwerbung: P. Bacigalupi "Biokrieg"
#3
Geschrieben 26 September 2007 - 18:10
Kann mich Uwe anschließen, da ich ihm auch dazu geraten hatte, diese beiden Geschichten zuerst zu lesen

Und über das "Editorial" ... ich habe Tränen gelacht! Herr Hebben, Sie bekommen von mir demnächst mal eine fleckige Zwangsjacke verpasst!
Edit: Wir wohnen allerdings ziemlich nah an Wuppertal dran. Das konnten die bestimmt rüberwerfen oder per Wiesent-Reiter zu uns bringen.
Bearbeitet von Nadine, 26 September 2007 - 20:41.
Europa ist nicht nur ein Kontinent.
#4 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 26 September 2007 - 20:04
Für dieses Editorial hat Herr Hebben auch ein exklusives neues Schlabberlätzen bekommen, das ich persönlich mit einer Tigerente bemalt habe. Da lassen wir uns nicht lumpen! Was den Versand angeht, bitten wir etwas um Geduld. Ein Unsicherheitsfaktor ist die Wuppertaler Post, die häufig Sachen ungebührlich lang liegen läßt. Die Abonennten und Vorbesteller werden immer zuerst beliefert, dann erst bekommen die Mitarbeiter ihre Exemplare. Ralfs Exemplar sollte also schon unterwegs sein. Gruß MKIUnd über das "Editorial" ... ich habe Tränen gelacht! Herr Hebben, Sie bekommen von mir demnächst mal eine fleckige Zwangsjacke verpasst!
#5
Geschrieben 26 September 2007 - 21:38
Zu unser aller Sicherheit hoffe ich, dass die da einen hohen Zaun um die Anstalt gezogen haben - nicht, dass da einer ausbricht ...Und über das "Editorial" ... ich habe Tränen gelacht! Herr Hebben, Sie bekommen von mir demnächst mal eine fleckige Zwangsjacke verpasst!

Mein Blog: Schreibkram & Bücherwelten
#6
Geschrieben 28 September 2007 - 21:23
Kann man einem Autoren etwas Böseres sagen?Die Erzählung kommt ruhig daher, der Stil ist gelassen, und ein zwei mal wollte ich mich an Hermann Hesse erinnert fühlen.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
-
• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
-
• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#7
Geschrieben 30 September 2007 - 17:12
Die Qualität der Storys - diesmal 12 eher kürzere Formate - ist ziemlich durchwachsen und reicht von mehreren „nein danke ...!“ bis zu einem „ja bitte, sehr schön!“ - und damit kommen wir gleich zur besten Erzählung, Südseeträume von Marzin. Das ist zwar keine Science Fiction, sondern eine klassische phantastische Horrorstory (eine „Hommage“ an Lovecraft, wie der Autor selbst schreibt), sie hat mich aber von der bildhaften und einfühlsamen Erzählweise beeindruckt und wurde sogar zunehmend spannender.
Ganz im Gegensatz dazu stehen die Storys von Hardegger - Welt zum Spielen - und von Hirsch - Aliens an Bord. Beiden Autoren (der eine endlich mal aus der meiner ersten Wahlheimat Schweiz, der andere ein Autorenkollege aus meiner Heimatstadt Wien) hätte ich gerne was Erfreulicheres gesagt als dies: Aliens an Bord war schwach geschrieben, langweilig und mit einer albernen Pointe, Welt zum Spielen hatte zwar gute Ansätze, war aber einfach nur hanebüchen.
Und dazwischen?
Gruber Bianca Monroe - keine SF (allein zukünftiges Datum und der Hinweis auf das Zusammenflicken aus fremden Körperteilen, welches die Geisteskrankheit ausgelöst hat, machen noch keine SF daraus), dazu noch eher mäßig erzählt.
Post Arcana - für meinen Geschmack etwas zu kunterbunt, aber ganz nett
Weiske Variable Parameter - wusste zu unterhalten
Boos Strom! - hat mir gefallen; kurz, aber stimmungsvoll. Würde ich dem C'T-Magazin anbieten mit dem wichtigen Hinweis, dass die Ersterscheinung in NOVA war, jedoch in geringer Auflage.
Hebben Das Bild im... - stark geschrieben, für meine Begriffe aber zu actionbetont, zu impressionistisch ohne eigentliche tiefere Aussage, mit einem Schluss, der mich unbefriedigt zurück lässt. Punk um des Punks willen. Hat seine Meriten, ist aber nicht mein Fall.
Greve Träumer - gute Story, spritzig und witzig!
Eckhardt Nordlicht über Venedig - die Eurodetektive enttäuschen auch diesmal nicht, die Story ist unterhaltsam und mit sprachlichen Einlagen gewürzt.
Nun zur Übersetzung - Ich war gespannt auf die Story aus Indien: Die Spannung wich gähnender Langeweile - und die SF musste man in Vorträgen oder zwischen den Zeilen suchen. Man mag mich einen Ignoranten schimpfen, aber dieses exotische Ambiente konnte mich nicht fesseln.
Von den Grafiken war ich diesmal etwas enttäuscht, wobei Wittmann, Moritz und Jaszcuk glänzten. Sehr gut fand ich Layout und die Vorstellung von Autoren und Grafikern.
NOVA - Das Deutsche Magazin für Science Fiction & Spekulation
VILLA FANTASTICA - Bibliothek für fantastische Literatur

#8
Geschrieben 01 Oktober 2007 - 12:44
Gruß, Guido
#9
Geschrieben 01 Oktober 2007 - 21:19
Na, was ist denn erwachsen? Wenn man die Bilde der Novamitarbeiter sieht, ist da eine bunte Mischung vertreten. Daher verstehe ich deinen Einwand ehrlich gesagt überhaupt nicht. Und dann heißt es immer, SFler wären liberal.Eine Randbemerkung möchte ich mir in diesem - extremen - Fall nicht verkneifen: Herr Greve sollte hinsichtlich künftiger Veröffentlichungen noch einmal über sein Portrait-Foto nachdenken. Ich bin mir sicher, daß es einem erwachsenen Autor nicht schadet, wenn man ihm auch ansehen kann, daß er erwachsen ist ... Gruß, Guido
#10
Geschrieben 02 Oktober 2007 - 09:54
Wenn du meinen "Einwand" überhaupt nicht verstehst, werden wir nicht darüber sprechen können.Na, was ist denn erwachsen? Wenn man die Bilde der Novamitarbeiter sieht, ist da eine bunte Mischung vertreten. Daher verstehe ich deinen Einwand ehrlich gesagt überhaupt nicht. Und dann heißt es immer, SFler wären liberal.
Gruß, Guido
#11 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 03 Oktober 2007 - 13:26
Meist liegen wir in unseren Urteilen ja ziehmlich ähnlich, deshalb no offence intended, wenn ich mich hierNun zur Übersetzung - Ich war gespannt auf die Story aus Indien: Die Spannung wich gähnender Langeweile â↚¬â€Å“ und die SF musste man in Vorträgen oder zwischen den Zeilen suchen. Man mag mich einen Ignoranten schimpfen, aber dieses exotische Ambiente konnte mich nicht fesseln.
mal mit Dir anlege. Und zwar nicht als der Redakteur, der die Geschichts ausgewählt hat, sondern als Leser.
Ich glaube, hier treten grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten zutage, über die man ja mal diskutieren kann.
Eine ähnliche Differenz hatten wir in unseren Auffassungen ja schon, als es im SF-Fan.de-Forum um den zweiten
Teil meines Romans ging.
Zugegeben, Anils Gaststory ist eine ganz ruhige, subtile Geschichte mit nur leichten SF-Elementen. Aber ich
finde, daß Handlung und äußere Ereignisse nicht alles sind und daß eine Geschichte, auch wenn vorderdründig
wenig passiert, spannend sein kann, wenn auch auf einer anderen Ebene. Hier geht es eben um ein menschliches,
psychisches Dilemma, das der Autor sehr einfühlsam darstellt. Exotisch erscheint das Ganze vielleicht für einen
westlichen Leser. Wenn man schon einmal etwas indische Literatur gelesen hat., weiß man aber, daß es um Themen
geht, die im heutigen Indien eine wichtige Rolle spielen. Deshalb habe ich gerade diese Geschichte ausgewählt, auch
wenn Anil schon einige SF-nähere Stories vorgelegt hat. Für mich ein glänzendes, kleines Stück Literatur. Ich hoffe,
der eine oder andere Leser wird mir zustimmen.
Gruß
Michael
Bearbeitet von Michael Iwoleit, 03 Oktober 2007 - 13:29.
#12
Geschrieben 03 Oktober 2007 - 19:12
Die Titelillu gehört für mich zu den vier, fünf besten, die bisher auf NOVA-Covern zu sehen waren.

Von den Stories hab ich erst vier gelesen: die beiden knackig-kurzen von Karsten Greve und Nadine Boos haben mir gefallen - beide prima zum Zwischendurchlesen. Greves "Träumer" ist witzig, dreht sich aber über ein paar Seiten eigentlich immer um dasselbe und hätte durch Kürzung noch knackiger und dann sehr gut sein können.
Frank Hebbens "Bild im leeren Rahmen" hat ein cyberpunkiges Ambiente und die dazugehörige Sprache. Unterhaltsame Story mit lauten und auch ein paar leisen Tönen. Der Schluss ist stylisch, aber für mich nicht ganz zufriedenstellend.
An einem Satz bin ich hängen geblieben:
Ihr Oberkörper ist nackt, ihre Brüste kleben verschwitzt am Plastikmantel, den auch die anderen Typen tragen.
Hm, wenn sie einen Mantel trägt, der auch noch am Körper festklebt, ist ihr Oberkörper doch nicht nackt, oder? Und ist das ein Gemeinschaftsmantel, wenn ihn auch die anderen Typen tragen? Ist ein bisschen Erbsenzählerei, aber über den Satz bin ich beim Lesen echt gestolpert.

"Variable Parameter" von Ingo Weiske hat mich gut unterhalten und war amüsant - allerdings auch relativ vorhersehbar.
Indien ist mir - wie die meisten Länder Asiens - bisher ziemlich fremd. Mal sehen, ob das Indien-Special daran was ändert.
Bearbeitet von ChristianW, 03 Oktober 2007 - 19:13.
Mein Blog: Schreibkram & Bücherwelten
#13
Geschrieben 04 Oktober 2007 - 08:34
Ich weiß nicht, was das eine mit dem andern zu tun hat, und kann Deinen Gedankengang nicht nachvollziehen.Ich glaube, hier treten grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten zutage, über die man ja mal diskutieren kann.
Eine ähnliche Differenz hatten wir in unseren Auffassungen ja schon, als es im SF-Fan.de-Forum um den zweiten Teil meines Romans ging.
Den zweite Teil Deines Romans fand ich schlicht zu lang; die Story aus Indien mag für Indienkenner einen großen Reiz darstellen, mir blieb das exotische Ambiente eher fremd, weil zu viele indienspezifische Details auf mich einstürmten. Ganz im Gegensatz zu beispielsweise Eric Browns Untouchable - diese Geschichte hat mich voll in ihren Bann gezogen.
Wenn dann noch das SF-Element praktisch fehlt, bleibt meinetwegen ein Stück Literatur, das mich gelangweilt hat. Den einen interessiert´s, den andern eben nicht.
NOVA - Das Deutsche Magazin für Science Fiction & Spekulation
VILLA FANTASTICA - Bibliothek für fantastische Literatur

#14
Geschrieben 06 Oktober 2007 - 10:57

Ich hoffe, dass ich diesen Thread nicht noch mehr durcheinander bringe, indem ich etwas völlig deplatziertes tue - eine Geschichte aus Nova 12 besprechen! SAKRILEG!

Weiske - Variable Parameter
Leider bietet die Weiske-Geschichte inhaltlich nichts neues - eine KI macht sich mal wieder "selbstständig" und demonstriert damit ihre Überlegenheit. Dass diesmal wenigstens nicht gleich die ganze Menschheit bei der Gelegenheit ausgelöscht wird, führt zu einem Pluspunkt für den Autor.
Nochmal: KIs sind langweilig, weil sie alles können. Auch versagen, wenn's dem Autor in den Kram passt. Man muss schon deutlich tiefer bohren, um diesem Thema etwas neues abzugewinnen, ansonsten bleibt es ein deus-ex-machina-Konstrukt wie universelle Nanotechnologie und übermächtige Aliens.
Immerhin ist die Story stilistisch so locker geschrieben, dass ich sie gerne gelesen habe.
Aber sie enthält mehr Wahrheiten über Männer als Spekulation oder Science Fiction.
Was ja auch nicht soo schlecht ist, wenn ich mir diesen Thread anschaue

Bearbeitet von Uwe Post, 06 Oktober 2007 - 10:59.
#15
Geschrieben 06 Oktober 2007 - 13:27

Eckhardt - Nordlicht über Venedig
Toller Titel. Toll konstruierter Handlungsverlauf. Auch recht spannend. Stilistisch souverän, mit vielen guten Stellen. Sehr gern gelesen.
#16
Geschrieben 07 Oktober 2007 - 06:14
In diesem Thread geht es um den Inhalt von NOVA 12. Um nix anderes.
Wer der Meinung ist, er müsse anonym dummes Zeug schwafeln oder völlig indiskutable Gast-Nicks benutzt, wird gelöscht. Mir egal, ob das jetzt Zensur oder "Geschichtsfälschung" (Himmel hilf!) ist.
In diesem Sinne - der leicht genervte Moderator

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#18
Geschrieben 09 Oktober 2007 - 12:52
Eine Hommage an Lovecraft? Ich würde sagen, Motive aus dem Lovecraftschen Cthulu-Mythos wurden aufgegriffen und routiniert zu einer konventionellen Horror-Story verschraubt. Die ersten Seiten gehen nicht über die Beschreibung eines Strandurlaubs hinaus, erst sehr langsam kommen geheimnisvolle Vorgänge ins Spiel. Das mag im Horror-Genre Usus sein, ich find's etwas in die Länge gezogen. Trotzdem kann man die Story als runde Unterhaltung betrachten. Mehr aber auch nicht.
Hirsch - Aliens an Bord
Trotz sexueller Inhalte fehlt es dieser Story an Spritzigkeit. Die Pointe finde ich einfach nur albern und nicht einmal besonders geistreich eingefädelt. Den Fokus auf das Ablenkungsmanöver zu legen, fand ich nicht so geschickt, das Grundthema hätte man interessanter aufziehen können, dann aber bitte mit einer etwas cooleren Auflösung. Unter dem Strich nette, aber doch ziemlich triviale Unterhaltung.
#19
Geschrieben 10 Oktober 2007 - 09:18
Nettes Wer-bin-ich-wirklich-Verwirrspiel, geschickt eingefädelt und routiniert geschrieben. Allerdings muss ich den Kollegen Gruber in einer Sache mal deutlich kritisieren. Man legt einer medizinisch gebildeten Figur kein unrecherchiertes Halbwissen in den Mund.
Zitat Grubers Direktor:
Weder das eine noch das andere ist richtig - es wird bloß mal so, mal so von unzähligen schlechten amerikanischen Filmen verbreitet. Schizophrenie ist ein viel allgemeinerer medizinischer Begriff, der mit den gern in der Literatur verwursteten Persönlichkeitsspaltungen so gut wie nichts zu tun hat. Artikel zu Schizophrenie auf Wikipedia"Schizophrene identifizieren sich mit einer anderen Person, aber hierbei handelt es sich um eine Spaltung"
#20
Geschrieben 10 Oktober 2007 - 09:19
#21
Geschrieben 10 Oktober 2007 - 09:40

#22
Geschrieben 10 Oktober 2007 - 10:23
"Das Unglük, obenhin, unverständig, ohne Geschmak, ohne Gefühl, mit Vorurtheilen, oder gar mit Schalksaugen und bösem Willen gelesen zu werden - oder, wie die meisten Leser, die nur zum Zeitvertreib in ein Buch gucken - oder zur Unzeit, wenn der Leser übel geschlafen, übel verdaut, oder unglüklich gespielt, oder sonst ein Mangel an Lebensgeistern hat - oder gelesen zu werden, wenn gerade dieses Buch, diese Art von Lectüre unter allen möglichen sich am wenigsten für ihn schikt, und seine Sinnesart, Stimmung, Laune, mit des Autors seiner den vollkommensten Contrast macht - das Unglük, so gelesen zu werden, ist nach der Meynung des besagten Autors, keines von den geringsten, welchen ein Schriftsteller (zumal in Zeiten, wie die unsrige, wo Lesen und Bücherschreiben einen Hauptartikel des National-Luxus ausmacht) sich und die armen ausgesezten Kinder seines Geistes täglich und unvermeidlich bloßgestellt sehen muß." (Christoph Martin Wieland)Helmut W.Mommers
Körper zu vermieten
[...] Noch eine allgemeine Anmerkung zu den subjektiven Einflüssen, die eine Rezension "färben" können: ich hatte- ehe ich diese Story las- schwer gegessen(Cilli con Carne); zusammen mit dem Umstand, dass ich sie auch noch um 1430h herum las, die Zeit meines persönlichen Biorhythmus- Tagestiefs, könnte das zu gewissen Verzerrungen in meiner Wahrnehmung geführt haben.
Sie - unsere Autoren - werden nicht so kindisch sein, das, was sie freuen mag, nämlich die positive Rezension ihrer Werke, als einzig mögliche Art der Besprechung zuzulassen. Ein Recht auf Verschonung gibt es nicht. Aber ganz zweifellos haben sie - unsere Autoren - hier in dieser persönlichen Gesprächsrunde einen Anspruch darauf, daß man sich ernsthaft und in guter Verfassung mit ihren Werken beschäftigt. Des Lesers Mißgeschick, welches uns Wieland so plastisch malt, kann uns alle hin und wieder ereilen. Und wir alle werden dann gut daran tun, einfach still zu sein - und auf eine bessere Zeit der Lektüre zu warten. Es hilft dann auch nichts, in fahler, glanzloser Koketterie das Bataillon an Bäuerchen zu bekennen, welches uns arhythmisch zwischen die Sätze fuhr. So wird es nur schlimmer - und am Ende bleibt nur der üble Geruch von Bohnengas.
#23
Geschrieben 10 Oktober 2007 - 12:24
Sicher. Es stammt aus einer "Anekdote".Über das Wieland Zitat habe sehr gelacht.
Was können wir nicht alles aus unserem Goethe lesen? Eben! Alles.Dieses Zitat dürfte aus Wielands besseren Tagen stammen. Ehe Goethe meinte: "Wieland wäschet alle Tage mehr."
#24
Geschrieben 14 Oktober 2007 - 09:34
Ich muss gestehen, dass ich mich ein wenig ärgere. Bin mir nicht hundertprozentig sicher, aber ich fürchte, die beste Geschichte im wichtigsten deutschen SF-Magazin, Ausgabe 12, ist - von einem Inder.
Liegt vielleicht auch nur daran, dass ich Physiker bin und mich die Idee der Geschichte fasziniert. Noch dazu aber bietet sie einen Einblick in die indische Alltagskultur, den kein Bollywood-Schinken zu bieten vermag. Die Konsequenz - dass Fehler in der Natur des Universums liegen und für die Figuren "erstrebenswert", zumindest aber natürlich sind - ist der Ansatz einer "anderen" Auseinandersetzung mit der Welt. Wirklich interessante Gedanken. Zudem ist die Geschichte mit liebevollen, bunten Kleinigkeiten geschmückt (das, soviel weiß ich über Indien, ist eine seeehr indische, wenn nicht gar ostasiatische Angewohnheit), dass das Lesen eine Freude ist.
Da ich jetzt alle Storys kenne, erlaube ich mir ein Fazit:
Eine klar überdurchschnittliche Nova-Ausgabe ohne Totalausfall (gab's ja in der 11 durchaus) und mit vielen Highlights wie Hebben, Greve, Eckhardt, Gruber, Mommers, Menon.
Lob an die Herausgeber, Danke für diese Ausgabe und weiter so!
Bearbeitet von Uwe Post, 14 Oktober 2007 - 09:35.
#25 Gast_Michael Iwoleit_*
Geschrieben 14 Oktober 2007 - 11:22
Wie man so schön sagt: You saved my day, Uwe. Ich dachte schon, ich bin allein mit meinem Urteil. Du hast hierAnil Menon - Zinnober
Ich muss gestehen, dass ich mich ein wenig ärgere. Bin mir nicht hundertprozentig sicher, aber ich fürchte, die beste Geschichte im wichtigsten deutschen SF-Magazin, Ausgabe 12, ist - von einem Inder.
als erster erkannt, warum ich 1) schon beim ersten Anlesen von Anils Geschichte beeindruckt war und 2) warum ich
diese und keine andere für das Indien-Special haben wollte. Es wäre schwer, eine andere Geschichte zu finden, die
so geschickt SF mit aktuellen Themen der indischen Gesellschaft verbindet.
Gruß
MKI
#26
Geschrieben 15 Oktober 2007 - 19:15

Europa ist nicht nur ein Kontinent.
#27
Geschrieben 20 Oktober 2007 - 10:31
R. Scott Bakker
"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama
Verlag das Beben
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• (Film) Neuerwerbung: American Horror Story (Serie)
#28
Geschrieben 23 Oktober 2007 - 12:16
R. Scott Bakker
"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama
Verlag das Beben
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#29
Geschrieben 27 Oktober 2007 - 10:14
Ich fand Helmuths Geschichte wirklich lesenswert. Unterhaltsam, witzig und ohne irgendwelche Längen. Schöne Idee und aufs wesentliche konzentriert. Leider finden sich in den meisten Anthologien viel zu wenige Geschichte, die so sind. Darin kann man auch oft das Problem der kurzen Form erkennen. Dort gibt es Erwartungshaltungen, die man in einem längeren Werk nicht so oft findet. Muss eine Kurzgeschichte wirklich immer etwas besonderes, außergewöhnliches, tiefgründiges und manchmal schwer genießbares sein? Oder darf es auch kurz, knackig und humorvoll sein?Helmut W.Mommers Körper zu vermieten Diese Art zu erzählen-eine Art forcierter Schweinsgalopp- ist nicht meins. Der Plot-zwei Seelen wohnen in einem Mietkörper und tragen ihre Interessenskonfikte aus- ist so neu nicht. Lesbar, aber kein großer Renner. Von einem Haudegen von 63 hab ich mir mehr erwartet. Das Sujet kann ich von daher verstehen: das Alter, dem keiner entgeht, bringt gewiss auch Versagensängste mit sich. Außer man heißt Warren Buffet (77), oder Allan Greenspan (81).
#30
Geschrieben 28 Oktober 2007 - 10:24
Was mag AmseikCira damit wohl gemeint haben?Von einem Haudegen von 63 hab ich mir mehr erwartet. Das Sujet kann ich von daher verstehen: das Alter, dem keiner entgeht, bringt gewiss auch Versagensängste mit sich. Außer man heißt Warren Buffet (77), oder Allan Greenspan (81).



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