Nach mir die Sintflut: Ãœber die Vererbung von Fanzinesammlungen
#31
Geschrieben 08 November 2007 - 19:40
#32
Geschrieben 03 Januar 2008 - 13:08
Im STAMMTISCH-BOTE 16 von HoPe Schwagenscheidt war übrigens ein Text von Thomas Le Blanc ebenfalls zu diesem Thema, worin er - natürlich - eine Idee hatte, die im SFCD so noch gar nicht berücksichtigt wurde: die Vererbung solcher Sammlungen an die Phantastische Bibliothek. Seinen Äußerungen zufolge ist man in der Phantastischen Bibliothek an solchen Sammlungen durchaus interessiert, so daß unsere obigen Vermutungen vermutlich ins Leere gehen. Der SFCD wird sich über diesen Weg sicherlich gleichermaßen Gedanken machen müssen. Es ist kaum sinnvoll, eigene Sammlungen anzulegen und sich mit der sinnfälligen Notwendigkeit der Zugänglichmachung herumzuschlagen, wenn der Verein gleichzeitig Fördermitglied der Phantastischen Bibliothek ist. My.Nach mir die Sintflut Über die Vererbung von Fanzine- und anderen SF-Sammlungen Es ist ein trauriges Thema, gleich, wie man es dreht und wendet. Wenn Familienmitglieder, Freunde, Bekannte den letzten Weg gehen, dann sind für eine mehr oder minder große Weile die frohen Momente im Leben der Zurückbleibenden seltener. Und auch, wenn es nur um Vereinsfreunde geht, ist es kein schönes Thema. Aber man kann und soll die Augen vor Wahrheiten nicht verschließen, und die Wahrheit ist, dass wir alle uns immer häufiger damit auseinandersetzen müssen, dass uns Menschen in unserem Umfeld endgültig verlassen und unter keinen Umständen zurückkehren werden. Nur, wenn man mit dieser Realität umzugehen weiß, kann man noch etwas daraus machen, dass letztlich auch dazu beiträgt, den Gegangenen in Erinnerung zu behalten. Seit ich vor vielen Jahren - in den 90ern des 20. Jahrhunderts - dem SFCD den Rücken kehrte, sind viele SFCD-Mitglieder, deren Namen ich damals nicht nur kannte, sondern mit denen ich auch Kontakt hatte - sei es als ANDROMEDA NACHRICHTEN-Chefredakteur oder als Kassenwart -, von uns gegangen. Jürgen Nowak ist ein Name, der mir spontan einfällt. Oder Horst Tröster, damals Redakteur der Hörspielbox in den ANDROMEDA NACHRICHTEN - Es ist mir nicht bekannt - nicht ohne Nachforschungen -, was bei solchen Vereinsmitgliedern in der Vergangenheit möglicherweise an Schätzen verloren gegangen ist, die es wert gewesen wären, der Nachwelt erhalten zu bleiben. Bei dem im letzten Jahr verstorbenen Dieter Sachse hat sich das Problem ganz besonders gravierend gezeigt, denn da war alles über den Jordan gegangen, sprichwörtlich alles. Möglicherweise gab es ein bisschen Kleinkram, der übrig war. Aber nicht nur Fanzines waren nicht mehr aufzufinden, auch die Video- und möglicherweise DVD-Sammlung der Werke der Stilrichtung, für die Dieter ja bekannt war, die er garantiert besaß, das war alles weg. Und es ist nicht einmal mehr nachzuvollziehen, wen man dafür kritisieren könnte, denn da Dieter keine lebenden Verwandten mehr hatte, waren da Stadt, Land und Staat dran beteiligt, Ämter also, die sowieso rigide sind, was solche Sachen angeht. Bei Dieter war es tragisches Pech. Heinz-Jürgen Ehrig, der seinerzeit viel zu früh verstarb, als er gerade in Rente gegangen war und begonnen hatte, seine Sammlung zu ordnen, wurde von seiner Gattin beerbt. Adam Gronenschilds Vermächtnis - wohl vor allem aus SF-Büchern bestehend - ist schließlich in der Familie geblieben, wie sich inzwischen herausgestellt hat. Von Rudolf Sigl, der auch im April 2007 verstorben ist, weiß ich wiederum nichts. Und Manfred Fuchs, von dem ich dieser Tage erfuhr, dass er uns verlassen hat, hat zumindest eine Ehefrau hinterlassen, die sich mit der Thematik auseinandersetzt. Waldemar Kumming schließlich weilt erfreulicherweise noch unter uns, und er hat es eigentlich vorgemacht. Er hat sich vorbereitet und aus nicht schwer nachvollziehbaren Gründen ein besonderes Augenmerk auf seine Sammlungen gelegt. Er hat in Thomas Recktenwald auch jemanden gefunden, der sich aktiv an der Erhaltung der Sammlung für die Nachwelt beteiligt. Und Dieter Steinseifer, den ich vor kurzem auf das Thema angesprochen habe, hat sehr konkrete Vorstellungen über die Regelungen, die zu treffen sind. Es ist ein trauriges Thema, aber es ändert nichts daran, dass wir etwas unternehmen müssen, um zu vermeiden, dass sich Verluste, die sich in der Vergangenheit ereigneten, wiederholen. Im Namen des SFCD-Vorstandes bitte ich hiermit also alle Vereinsmitglieder, die in einer entsprechenden Situation sind, dass sich Gedanken darüber lohnen, Überlegungen anzustellen, was mit einer vorhandenen Sammlung, bestehend aus Fanzines und/oder thematisch einschlägiger Literatur in Form von Büchern, Heftromanen, CDs, DVDs, Videos usw. usf., zu einem Zeitpunkt geschehen soll, zu dem irgendjemand, der nicht der eigentliche Eigentümer der Sammlung(en) war und ist, entscheiden müsste, was damit zu geschehen hat. Oder einfacher ausgedrückt: Ich bitte alles Vereinsmitglieder in entsprechender Lage, sich Gedanken bzgl. eines (Teil-) Testamentes in Bezug auf ihre Sammlung(en) zu machen. Wie die Entscheidungen aussehen, wer der Nutznießer, der Erbe einer solchen Sammlung werden soll, das können und wollen wir nicht beeinflussen. Natürlich würde sich der SFCD freuen, als Nachlassverwalter eines Stückes Kultur ganz spezifischen Einschlages eingesetzt zu werden. Aber wir können natürlich niemanden zwingen. Dieter Steinseifer hat, wie erwähnt, ganz konkrete Vorstellungen, unter welchen Bedingungen der SFCD Erbe werden könnte. Diese Vorstellungen sind im Vorstand bekannt und es wird darüber diskutiert, was zu tun ist, damit diese Vorstellungen, die ja letztlich Bedingungen gleichkommen, erfüllt werden können. Es dürfte logisch sein, dass eine solche Sammlung - umso umfangreicher sie ist, umso logischer sollte es sein - nicht einfach so vererbt wird. Waldemar Kumming hat da ebenso konkrete Vorstellungen, wie Dieter Steinseifer sie hat. Es soll auch nicht verhohlen werden, dass im SFCD-Vorstand derzeit noch keine wirklich konkreten Vorstellungen existieren, was der Verein mit einer solchen Sammlung en detail anstellen würde, wenn der Verein sie erben sollte. Das sind Fragestellungen, die noch zu beantworten sein werden, nachdem sie bislang so einfach nicht aufgetreten sind. Aber dies schon an dieser Stelle auszuführen, würde zu weit führen. Der SFCD möchte dennoch sicherstellen, dass die Sammlungen, die seine Vereinsmitglieder in oftmals langen Jahren erworben und zusammengeführt, gehegt und gepflegt haben, nicht einfach verloren gehen. Die Kinder, so sie denn vorhanden sind, haben manchmal kein Interesse an SF-Büchern, an Science Fiction und ähnlichem. Oft werden solche »Juwelen« - gemeint nicht im finanziellen, sondern im ideellen Sinne - dem Altpapier zugeführt, oder allenfalls noch einem Flohmarkt- oder Gebrauchtwarenhändler. Wir möchten der Sammlung eines jeden Vereinsmitgliedes, das seine Sammlung quasi in Sicherheit wissen möchte, einen Ort und ein Engagement bieten, an dem und durch das das oftmals in Jahrzehnten aufgebaute Lebenswerk eines Sammlers erhalten bleibt. Ein Testament aufzusetzen, ist nicht schwer. Man bewerkstelligt es beim Notar oder setzt es handschriftlich auf. Wir wären bei der Konkretisierung der Überlegungen, was mit einer solchen Sammlung geschehen soll, behilflich, würden zu einem Gespräch vorbei schauen, bei der Anfertigung einer Aufstellung mithelfen, bei der Formulierung eines handschriftlichen Testamentes. Den Notar kann der Verein nicht ersetzen, wenn einer benötigt wird; und natürlich können wir keinen Einfluss darauf nehmen, dass es mit eventuellen Erben aus der Familie problemlos verlaufen wird. Aber wir wären als Gesprächspartner zu dieser Thematik da. Ihr könnt euch grundsätzlich an jedes Vorstandsmitglied - Anschriften, Emailadressen und Telefonnummern finden sich im Impressum - wenden, wenn ihr diesbezüglich Kontakt herstellen und unsere Unterstützung in Anspruch nehmen möchtet. Wie auch immer solche Gespräche dann letztendlich ausgehen, der Verein wäre dankbar, an dem Erhalt eines solchen Kulturgutes mitwirken zu können. Und ihr könntet euch sicher sein, dass ein Teil eures in vielen Jahren aufgebauten Lebenswerks nicht für immer verloren geht. Michael Haitel Eschenlohe, 22.11.2007 P.S.: Unter dem Titel »Nach mir die Sintflut« wird auch im Forum diskutiert - hier: http://www.scifinet....?showtopic=6332. Im Übrigen sind alle Diskussionsbeiträge der Vereinsmitglieder auch in Form von Leserbriefen jederzeit willkommen.
#33
Geschrieben 03 Januar 2008 - 22:29
Bearbeitet von Dimetrans-Triebwerk, 03 Januar 2008 - 22:31.
#34
Geschrieben 04 Januar 2008 - 09:26
Jein. Bislang finden die Lagerungen bei Andreas Kuschke, dem Archivar, statt, aber ich glaube nicht, daß da bislang ein großer Umfang zusammengekommen ist. Jedenfalls keine großen Sammlungen, will ich meinen, keine richtig großen, so ganz große, weißte, so häusermäßig große Wollte man das Ganze SFCD-seitig ernsthaft betreiben, käme man irgendwann um größere Investitionen nicht mehr herum. Es gibt genug Beispiele. Nicht nur die Phantastische Bibliothek, Wetzlar. Ich glaube mich zu erinnern, daß das Maison d'Ailleurs in der Schweiz auch aus so einer Sammlung entstanden ist. Problem ist möglicherweise - das müßte man mal klären -, daß so eine Einrichtung wie die Phantastische Bibliothek vielleicht nicht alle Elemente einer Sammlung übernimmt (kann oder will), weil sie vielleicht nicht ins Konzept passen. Beispiel: DVDs, Videos, Eigenaufnahmen aus TV etc., die du erwähntest. My.Wo will der SFCD das alles lagern? Im Fall der Fälle müsste möglicherweise sehr schnell gehandelt werden, denn Erben sind manchmal, was das Leerräumen der Wohnung angeht, nicht sehr geduldig. Gibt es dazu schon Ideen?
#35
Geschrieben 04 Januar 2008 - 11:33
Es sollte nicht geben, was nicht ins Konzept passt. Gibt es tatsächlich so etwas, muß das Konzept angepasst werden.Problem ist möglicherweise - das müßte man mal klären -, daß so eine Einrichtung wie die Phantastische Bibliothek vielleicht nicht alle Elemente einer Sammlung übernimmt (kann oder will), weil sie vielleicht nicht ins Konzept passen. Beispiel: DVDs, Videos, Eigenaufnahmen aus TV etc., die du erwähntest.
#36
Geschrieben 04 Januar 2008 - 14:01
Grundsätzlich stimmte ich dir zu, ginge es um Prozesse. Bei Konzepten muß es zwangsläufig Grenzen geben, denke ich. Sonst wird sich eine Phantastische Bibliothek auch mit Sachen auseinandersetzen müssen, die sinnvollerweise mit der Phantastischen (!) Bibliothek nichts zu tun haben sollten. My.Es sollte nicht geben, was nicht ins Konzept passt. Gibt es tatsächlich so etwas, muß das Konzept angepasst werden.
#37
Geschrieben 22 Januar 2008 - 23:13
#38 Gast_Jorge_*
Geschrieben 23 Januar 2008 - 00:12
Einige haben sich schon dazu Gedanken gemacht: http://www.scifinet....e...ost&p=91045Man muss auch eines bedenken: Es nützt nichts, irgendwelche Medien zu sammeln (Videokassetten, Disketten, LPS, CDs etc.), wenn man das geeignete Gerät, um das Ganze benutzen zu können, nicht mitsammelt. Das ist oft ein großes Problem bei Archieven und bislang haben sich noch wenige Leute dazu Gedanken gemacht, selbst bei lebenswichtigeren Dingen. (So gibt es z.B. in Krankenhäusern auch die sinnlose Regelung, Befunde 30 Jahre aufheben zu müssen, die dann im Keller auf Uraltdisketten lagern, die keiner mehr lesen kann ...)
#39
Geschrieben 23 Januar 2008 - 12:19
#40
Geschrieben 14 März 2008 - 23:08
#41
Geschrieben 16 März 2008 - 17:49
#42
Geschrieben 18 März 2008 - 19:18
#43
Geschrieben 19 April 2008 - 10:47
Ich war so frei, Dieter (mit cc: an HoPe) folgenden Leserbrief als Antwort zu senden:[...] Überhaupt, Fanzines. So hat ja der große Science Fiction Club Deutschalnd e.V. - im Nachfolgenden nur noch "Verein" genannt - im letzten AN den Aufruf gestartet, auf daß ein jeder seine Fanzines-Sammlung dem Verein vermachen möge. Ich frage mich warum? Der Öffentlichkeit sollen - so konntem an ja auch nachlesen - diese Fanzines ja nicht zugänglich gemacht werden. Ein Konzept zur Verwendung hat dieser Verein auch nicht. Du hast ihnen ja deine Sammlung unter bestimmten Voraussetzungen schon mal versprochen. Du solltest dir das noch einmal sehr gut überlegen. Die Phantastische Bibliothek in Wetzlar hat ebenfalls eine Fanzines-Sammlung - noch recht bescheiden. Aber hier hätte man die Gewißheit, daß diese Publikationen zugänglich sind. Es ist ja halt eine Bibliothek!!! [...]
My.Servus, Dieter. Eien ganze Weile bekomme ich nun schon wieder deinen "Flieger" - nach vielen Jahren der Pause, obwohl, du hast sie ja oft genug ignoriert -, und diesmal möchte ich auch einmal einen Leserbrief beisteuern. [...] Interessantester Punkt seines Briefes sind die Weisheiten, die HoPe über den SFCD und die Fanzine-Sammlungen zum Besten gibt. Da liegt doch mit der Wahrheit einiges im Argen. Richtig ist, dass der Verein kein Konzept hat. Noch nicht. Das DSF³A (Deutsches Science Fiction & Fantasy Fanzine Archiv) ist neu gegründet. Es ist durchaus keine Erfindung und kein Eigentum des SFCD. Es soll eine "Institution" werden, die der SFCD mit unterstützt. Als Unterstützer sind auch andere Vereine, Einzelpersonen, Firmen, Einrichtungen des öffentlichen Lebens, wer auch immer, vorgesehen. Sofern sich solche finden. Natürlich hat der Verein kein Konzept. Noch nicht. Wer sollte das auch erarbeiten? Bislang gibt es zwei, drei Leute, die überhaupt an der Idee arbeiten. Thomas Recktenwald, der Fanzines scannt oder zum Scannen zur Verfügung stellt. Thomas Sebesta, der Anregungen liefert und auf eigenem Terrain aktiv ist. Meine Wenigkeit, der ich scanne, scanne, scanne. Alles andere ist - wie so oft - bisweilen sehr unqualifiziertes Gemaule àla "kein Konzept". An Mitarbeitern, Ideenentwicklern und Ideenträgern hat sich bislang niemand am Horizont gezeigt, und nachdem ja die kritischen - ablehnenden! - Stimmen nicht nur immer die lautesten, sondern auch die zahlreichsten sind, wird sich da ohne großen Aufwand - den man sinnvoller im Projekt einsetzen könnte - wohl auch niemand finden. Aber man wird sehen. Natürlich hat der Verein kein Konzept. Braucht er auch nicht. Denn wie oben schon erwähnt, der SFCD ist nur einer der Unterstützer. Das, worauf HoPe sich bezieht, das sogenannte "Scan Project" (des SFCD, so war es ursprünglich in der Tat vorgesehen), hat sich als DSF³A längst vom SFCD gelöst. (Was u.a. auch an den allzu gierig aufleuchtenden Augen eines gewissen SFCD-Vorstandsmitglieds gelegen hat, das zu dem Thema auch mal was gesagt hat, aber eben dabei einen sehr bedenklichen Gesichtsausdruck auflegte <eg>.) Von Interesse ist, dass die Mannschaft, die das DSF³A managen wird, ein Konzept erstellt. Das wird ganz sicher auch irgendwann geschehen. Spätestens, wenn es sinnvoll oder gar notwendig geworden ist, weil wir z.B. eine Sammlung vererbt bekommen (haben werden). Vorher - sind wir derzeit damit beschäftigt, Fanzines zu digitalisieren; die Digitalisierung von Fanzines soll mit einer der Kernpunkte des DSF³A sein, und insofern wird es auch eine wichtige Aufgabe sein, nach einer zerstörungsfreien oder doch wenigstens -armen Scanmethode zu suchen, die dennoch eine einwandfreie Qualität erbringt (und um den "Internetgegnern" gleich die Segel aus dem Wind zu nehmen: die Digitalisierung dient nicht in erster Linie dazu, die Fanzines ins Internet zu bringen, sondern sie auch auf eine Art und Weise zu archivieren, die irgendwann vielleicht papierne Reproduktionen ermöglichen könnte [wenn auch freilich nie im Originalzustand, aber das ist ja eh klar]): - sind wir ansonsten damit beschäftigt, Fanzines zu sammeln; und was dann konzeptionell aus einer solchen irgendwann einmal real existierenden Sammlung werden wird - in welcher Form sie z.B. der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden wird (was durchaus der Plan ist, auch wenn HoPe das Gegenteil behauptet) -, das wird sich dann nicht nur zu einem späteren Zeitpunkt zeigen, sondern auch dann, wenn neue Mitgestalter der Idee mit neuen Ideen und vielleicht gar neuen Möglichkeiten dazu gestoßen sind. Und letztlich ist so eine Aussage, wie von HoPe getan, recht, aber billig. Wie stellt der Gute sich denn vor, dass die Fanzinesammlung(en) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden? Durch einen wie auch immer organisierten Versand? Ich wage mir nicht vorzustellen, wann der erste so verschickte Schatz nicht zurückkehrt, weil er in irgendeiner dubiosen und nachfolgend nicht mehr erreichbaren Versenkung verschwindet. Oder wie er durch die liederliche Auswahl labbriger Umschläge von der Post oder anderen - im Umgang mit wertvollen Waren oft noch schlimmeren - Dienstleistern der Vernichtung entgegengeführt wird. Oder in einer Bibliothek, niedergelassen an leicht erreichbaren Orten dieser Welt, umgeben von schönster Landschaft, gestiftet und finanziert von einem noblen Villenbesitzer mit mehreren Geldscheißern im Keller? Oder gar von der Phantastischen Bibliothek in Wetzlar? Was mir an der Idee der Vererbung an diese absolut nicht gefällt, ist das Auftreten dieser Institution. Dem EinhornClan in FOLLOW - und du, Dieter, weißt, dass die HORNSIGNALE keine häßlichen Zettelsammlungen sind - wurde irgendwann einmal mitgeteilt, dass man - die Phantastische Bibliothek - an Fanzines kein Interesse habe, weshalb wir - die Einhörner - heute nur noch die Nobel-HORNSIGNALE (sprich: die technisch und optisch aufgemotzten Jubelnummern wie HORNSIGNALE 200 und 210) an die Phantastische Bibliothek schicken. Und eine Bibliothek wie die Phantastische in Wetzlar, die auch keine annähernd aussagekräftige Internetseite unterhält - was ja dem SFCD auch regelmäßig unterstellt wird, durchaus zu Recht - und dazu noch eine angeblich an die 100bändige sekundärliterarische Veröffentlichungsreihe angeblich veröffentlicht hat und die man _ums Verrecken_ NIRGENDWO bestellen kann (ich bin in den einschlägigen Internetquellen ebenso gescheitert wie in drei [!] Buchhandlungen vor Ort sowie dem anerkannt großen und reichhaltigen Hugendubel in München!), eine solche Bibliothek halte ich persönlich für alles, nur nicht den geeigneten Ort für die Unterbringung einer Fanzinesammlung, denn so geheim, wie die Veröffentlichungen der Phantastischen Bibliothek zu sein scheinen, so geheim dürfte dann möglicherweise auch sein, was mit den dann unrettbar verlorenen Fanzinesammlungen wirklich geschieht. Wenn _ich_ eine Fanzinesammlung hätte und entscheiden müßte, wer sie beizeiten bekommt, dann würde _ich_ - neben dem DSF³A, das ich natürlich unterstützen muß - nur eine Bibliothek in Erwägung ziehen, nämlich die Deutsche Bibliothek in Frankfurt und Leipzig, denn da werden solche Veröffentlichungen völlig unabhängig von ihrem Aussehen als deutsches Kulturgut honoriert und entsprechend behandelt. [...]
Bearbeitet von Beckinsale, 19 April 2008 - 10:51.
#44
Geschrieben 19 April 2008 - 20:50
Ich bin auch bereit mitzuhelfen. In Ermangelung eines geeigneten Dokumentenscanners (der in der Firma kann nur schwarzweiß) hatte ich mich bereits fürs OCR und anschließende Korrekturlesen gemeldet, was aber durch verbesserte Acrobat-Software überflüssig war. Da werde ich es wohl erstmal beim Spenden belassen müssen... A propos: Stehen Dir die AN-Nummern, die Alfred momentan hat, schon zum Scannen zur Verfügung?Bislang gibt es zwei, drei Leute, die überhaupt an der Idee arbeiten.
Martin Stricker
Mitglied im Science-Fiction-Club Deutschland e. V. (SFCD)
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#45
Geschrieben 20 April 2008 - 05:53
Die AN vielleicht. Die alten SOL-Ausgaben sicher nicht. Sind die eigentlich im Archiv ?A propos: Stehen Dir die AN-Nummern, die Alfred momentan hat, schon zum Scannen zur Verfügung?
#46
Geschrieben 20 April 2008 - 13:31
#47
Geschrieben 20 April 2008 - 14:27
Leider nicht. (es sei denn, in einer kürzlich eingegangenen Archiv-Spende/ zwei noch ungesichtete Kisten) JaktuschDie alten SOL-Ausgaben sicher nicht. Sind die eigentlich im Archiv ?
#48
Geschrieben 20 April 2008 - 19:14
Man könnte natürlich erst einmal ein Konzept erarbeiten und dann anfangen zu sammeln, während in der Zwischenzeit einiges an Material verlorengeht. Besser wäre beides parallel zu machen. Dazu gehört, wie bereits geschehen, auf das Projekt hinzuweisen und klar zustellen, was mit geschenkten, vererbten etc. Fanzines geschehen wird. Also Vertrauen zu schaffen, so dass ein Interessent DSF³A die eigene Sammlung zu übergeben. Gedanken, die man sich zum Beispiel macht, sind: wer sammelt das angebotene Material und wo und wie wird es gelagert. Ein Bestandskatalog dieser Sammlung wäre interessant. Das Ganze kostet auch, z.B. durch das Hin- und Herschicken zum Einscannen. Eine Digitalisierung der Fanzines halte ich für eine gute Ergänzung, jedoch nicht für einen Ersatz der Fanzines, so dass die Hefte danach möglichst nicht weggeworfen werden sollten. Wie das dann irgendwann für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann, z.B. durch eine Stiftung? Das erfordert erst einmal den Aufbau eines Kapitalstocks (z.B. Räumlickeiten, Pflege des Bestands). Oder eine kleine Spezialbibliothek oder die Aufnahme in eine bereits bestehende Bibliothek. Öffentlichkeit kann z.B. bedeuten, dass zumindest ein frei zugänglicher Katalog besteht und vielleicht nach Voranmeldung den Sammlungsort aufsuchen zu können. Einige bekannte Persönlichkeiten haben in Fanzines veröffentlicht, z.B. Andreas Eschbach in ANDROMEDA (Nachrichten?). Also, für Bibliographen eine wichtige Quelle, oder man denke auch an Nessun Sapras Lexika oder dsfdb.orgIch war so frei, Dieter (mit cc: an HoPe) folgenden Leserbrief als Antwort zu senden: My.
Bearbeitet von Ulrich, 20 April 2008 - 19:21.
#49
Geschrieben 20 April 2008 - 19:37
Kleines Problem: Das Scannen ist (außer vielleicht bei Zines mit Klammerheftung) in vernünftigem Rahmen nicht zerstörungsfrei möglich - der Buchrücken wird abgeschnitten, die Einzelblätter dann mit einem anständigen Dokumentenscanner verarbeitet. Die schaffen zum Teil mehr als 100 Seiten pro Minute, versuch Dir mal vorzustellen, wie lange es dauern würde, jede Seite einzeln zu scannen, und das bei derzeit 219 ANs, ca. 150 Andros und all en anderen interessanten Fanzines... Erschwerend kommt hinzu, daß manches Papier nicht sonderlich haltbar ist, ich denke insbesondere an den Spiritusumdruck. Grundsätzlich hätte auch ich gern ein zusätzliches Papierarchiv (man könnte immer noch die Einzelblätter archivieren), das wird aber ziemlich viel Kosten verursachen, und elektronisch (mit der OCR-Funktion von Acrobat) läßt sich das Material viel schneller durchsuchen als auf Papier. Daher habe ich für mich schweren Herzens bereits entschieden, wenn ich ein Fanzine kriege, das noch nicht für DSF³A gescannt ist, ich es spenden werde.Eine Digitalisierung der Fanzines halte ich für eine gute Ergänzung, jedoch nicht für einen Ersatz der Fanzines, so dass die Hefte danach möglichst nicht weggeworfen werden sollten.
Martin Stricker
Mitglied im Science-Fiction-Club Deutschland e. V. (SFCD)
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#50
Geschrieben 21 April 2008 - 21:12
* es existiert noch eine alte (informativere) Homepage der Phantastischen Bibliothek mit Link auf die Schriftenreihe unter http://www.diestrasse.de/ * als Fördermitglied erhalte ich die Bände automatisch. Früher waren sie im Jahresbeitrag inbegriffen, seit etwa zwei Jahren wird man gebeten, den Unkostenbeutrag zu überweisen. Wenn man es mal vergißt, hat es aber keine Auswirkungen... * vor drei Tagen wurde bei mir der "Förderbeitrag 2006" von EUR 90,- abgebucht, wobei ich aber vermute, daß eher "seit 2006" gemeint ist. * im SFCD-Kassenbuch kann ich weder einen Eintrsg noch eine Abbuchung zum Förderbeitrag finden Zum Vergleich das britische Gegenstück mit starker Anbindung ans Fandom http://www.sf-foundation.org Gruß Thomas- und dazu noch eine angeblich an die 100bändige sekundärliterarische Veröffentlichungsreihe angeblich veröffentlicht hat und die man _ums Verrecken_ NIRGENDWO bestellen kann (ich bin in den einschlägigen Internetquellen ebenso gescheitert wie in drei [!] Buchhandlungen vor Ort sowie dem anerkannt großen und reichhaltigen Hugendubel in München!)
#51
Geschrieben 22 April 2008 - 00:43
Dazu passt, dass das SFCD-Archiv die Bände der Schriftenreihe seit einigen Jahren nicht mehr erhält. Ist der SFCD vielleicht gar nicht mehr Fördermitglied und niemand weiß es....? (wäre toll, wenn man einen Kassierer hätte, den man das hier einfach fragen könnte...) Jaktusch* als Fördermitglied erhalte ich die Bände automatisch. * im SFCD-Kassenbuch kann ich weder einen Eintrsg noch eine Abbuchung zum Förderbeitrag finden
#52
Geschrieben 22 April 2008 - 20:55
Ich erhielt damals einen Brief mit Rückantwortformular, auf dem man mitteilen konnte, daß man die Reihe gegen Unkostenbeitrag weiter beziehen möchte. Fragt sich nun, wer im SFCD diesen Brief bekommen hat, aber ich habe bei der PBW so meine Bedenken über die internen Abläufe. Denn kurz vor dieser Aktion erhielt ich eine Reihe Bände aus der Schriftenreihe ein zweites Mal (d.h. noch gratis), da wundert man sich natürlich nicht, warum die anschließend so auf's Geld schauen mußten. Wenn die Abbuchung des Beitrags von meinem Konto tatsächlich drei Jahre umfaßt und der SFCD auch eine Einzugsermächtigung erteilt hat, müßte dessen Konto auch gerade um 90,- leichter geworden sein. Aber für die Schriftenreihe müßte eh extra Geld locker gemacht werden. Gruß ThomasDazu passt, dass das SFCD-Archiv die Bände der Schriftenreihe seit einigen Jahren nicht mehr erhält. Ist der SFCD vielleicht gar nicht mehr Fördermitglied und niemand weiß es....?
#53
Geschrieben 27 April 2008 - 20:22
#54
Geschrieben 28 April 2008 - 00:04
Oki, schon erledigt...ich seh sie spätestens am kommenden (Kino-)Dienstag. Dürfte, mit zwangsläufig anderer Besetzung, ein interessanter Programmpunkt werden.@Roger: BiFi ist an dieser Aufnahme interessiert, wohl für einen ähnlichen Programmpunkt auf dem SFCD-Con. Da sie wahrscheinlich nicht in der Lage ist, auf das File zuzugreifen, bitte ich dich, es ihr auf CD zu brennen.
#55
Geschrieben 28 April 2008 - 13:39
WOW...vielen Dank Thomas für diese tollen 2 Std. Dieser Beitrag war wirklich fesselt, habe ihn mir heute in aller Ruhe im Garten auf dem Liegestuhl in der Sonne zugeführt. Selten so spannend und fundiert einer Runde von Fans und Sammlern gelauscht! Besonders interessant die Beweggründe für oder wider einer Sammlung und der technischen Weiterentwicklung von nur 17 Jahren zu hören...ich sage nur Diskette und die gerade dort auf den Markt kommende CD. Ad astraIch habe heute die Podiumsdiskussion digitalisiert, die zu diesem Thema auf dem Bärcon 1991 in Berlin veranstaltet wurde. Sie kann heruntergeladen werden unter http://www.worldcon....it_ins_Grab.mp3 Diskutiert haben zwei Stunden lang hauptsächlich Heinz-Jürgen Ehrig und Wolfgang Thadewald, des weiteren Detlef Hohendahl und Jürgen Marzi. Gruß Thomas
"Die Raumfahrt hat uns alle wieder zu Kindern gemacht."
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#56
Geschrieben 18 Juni 2008 - 12:16
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#57
Geschrieben 18 Juni 2008 - 12:51
#58
Geschrieben 28 Juni 2008 - 07:43
Yepp, habe ich auch gelesen. Dann hoffe ich aber, das dort schon vorgefertigte und ausgearbeitete Testamentsbögen ausliegen. Ad astraKleine Anmerkung: zu diesem Thema ist auf dem kommenden SFCD-Con eine Diskussionsrunde geplant.
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#59
Geschrieben 12 Juli 2008 - 16:36
Die Alternativen kennen wir ja: verhöckern an Antiquariate oder blaue Tonne. In beiden Fällen ist das Ergebnis das Gleiche.
Wäre die Sammlung es nicht wert, eine SFCD-Vereinsbibliothek zu werden? Und könnte man da nicht etwas in dieser Richtung unternehmen? Z.B. dadurch, dass man Frau Ehrig jetzt finanziell in gewissem Umfang unterstützt? Also ein Erwerb auf Ratenbasis?
Bearbeitet von Trillian, 12 Juli 2008 - 16:36.
#60
Geschrieben 12 Juli 2008 - 16:49
Tja, als Vereinssammlung wäre das schon ein ganz tolles Stück, aber ......
Wäre die Sammlung es nicht wert, eine SFCD-Vereinsbibliothek zu werden? Und könnte man da nicht etwas in dieser Richtung unternehmen? Z.B. dadurch, dass man Frau Ehrig jetzt finanziell in gewissem Umfang unterstützt? Also ein Erwerb auf Ratenbasis?
wenn man sich den voraussichtlichen Weet nur mal so als Milchmädchenrechnung vor Augen führt...
meines Wissens besteht die Sammlung aus ca. 130.000 Exemplaren (so ungefähr). Setzt man mal nur 1 Euro als (Verkaufs-)wert für ein Exemplar an und verdoppelt diesen Wert für die wirklichen Sammlerexemplare auf 2 Euro für jedes Exemplar (so als Durchschnittswert), so komt man ja wohl auf eine Summe, die (so behaupte ich mal) für die gesamte Sammlung sehr vorsichtig geschätzt bei bei rund 260.000 - 300.000 Euro liegt.
Als gesamt Sammlung liegt m. E. Der Wert noch viel höher, aber ich gehe mal nur von möglichen Versilberungschancen aus (bei Biooklooker & CO).
Dazu kommt, dass an für diese Sammlung ganz schön viel an Platz braucht um sie vernünftig unterbringen zu können. Nicht ihne Grund haben die Ehrigs eigens ein eehemaliges Gasthaus mit Tanzsaal gekauft um sie unterbringen zu können. Marianne steht nun vor dem Problem, die dafür notwendigen Investitionen ohen ihren Mann aufbringen zu müssen (Resultat nun bekannt). Auch für den Verein würde ich vermuten ist ein solchens kaum stemmbar (noch dazu in der Verfassung, in der sich der Verein befindet - sorry). Marianne kann es sich auch vermutlich nicht wirklich lkeisten, die Sammlung zu "verschenken" und daher halte ich den Verlust der Sammlung für drohendes Szenario.
Bei dem Ganzen ist natürlich noch nicht berücksichtigt, dass diese Sammlung ein Lebenswerk darstellt und daher man nicht so ohne weiteres nur den materiellen Wert betrachten kann - keine einfache Sache.
Gruß
Thomas
Bearbeitet von t.sebesta, 12 Juli 2008 - 16:51.
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
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