Bei der Auflistung der bereits erschienen Romane hat
Heyne Supernova unter den Tisch fallen lassen. Gut, dort gehört er auch hin, aber der Vollständigkeit halber hätte man den Titel mit auflisten können. Gleich ein zweites Mal hatte ich gestutzt, als ich etwas von einem Buch namens
Dämonentor las, welches mir gar nicht geläufig war. Ich glaube, hier handelt es sich um einen reinen Fantasy Roman.
Ich muss ja gestehen, dass ich mich bei den vorigen Roman künstlich aufgeregt habe, bin aber wohl dennoch der ausgezeichneten Schreibe des
C. Stross verfallen. Ich bin kein Experte, aber mir gefiel die deutsche Übersetzung wieder einmal ausgezeichnet.
Mein genereller Kritikpunkt ist die Tatsache, dass die Romane allesamt in die Rubrik "Science Fiction Scherzartikel" gehören und die gefällt mir per se nicht.
Dennoch muss ich sagen, dass ich
Glashaus für einen gelungenen Roman halte. Es gibt eigentlich kaum etwas in den knapp 500 Seiten, das so etwas wie ein Angriffsfläche bieten könnte. Gut, das Buch klingt eher aus, als dass es einen fulminanten Höhepunkt bietet, aber das fällt nicht so großartig ins Gewicht, glaube ich.
Wenn man die Assembler-Technik und all die abgefahrenen Möglichkeiten bedenkt, dann erscheint mir das Ganze etwas weniger verrückt. Ich meine, gäbe man uns Menschen diese Möglichkeit, was anderes als ein Irrenhaus sollte dabei herauskommen? Und diese Art, wie sich Virtualität und Realität verschmelzen lassen, ist als Idee schon ungemein reizvoll.
Ich fand es witzig, wie dieses Glashaus-Experiment eigentlich vom ersten Tag an nicht so wirklich funktionierte. Das man den menschlichen Geist zwar manipulieren, Erinnerung löschen und zurückführen kann, aber doch letztlich an dem scheitert, was er wirklich ist, nämlich eine Persönlichkeit.
Sehr verwunderlich auch die Tatsache, dass die Probanten sich untereinander ausfindig machen und "Zombies" ohne weiteres erkennen können. Neben der Kenntnis eines Punktesystems ist das natürlich ein Umstand, der das ganze Experiment at absurdum führt. Aber darum geht es vielleicht auch gar nicht.
Wunderbar auch, wie der Hauptakteur diese Abenteuer als Frau bestehen muss und die ganzen Seitenhiebe auf unsere Gegenwart, in der dieser Roman hineinversetzt wurde. Ich bin mir ziemlich sicher, dass seine Körpersprache als Frau gänzlich versagt hat, auch wenn es hier nicht großartig erwähnt wird. Das stelle ich mir ziemlich drollig vor, wenn er/sie als eine der ersten Handlungen erst einmal in der Garage ordentlich am Schrauben und Schweißen ist.
Gut gefallen hat mir auch diese kleine Ausbruchsaktion und die Sache mit dem Virus. Wieder eine interessante Geschichte. Unheimlich in diesem Zusammenhang ist der Umstand, dass es tatsächlich Viren gibt, welche in der Lage sind, die Blut-Hirn-Schranke des Menschen zu passieren und charakterliche Eigenschaften verändern können.
Ich weiß nicht ganz, was es mit dem Glossar auf sich hat, denn viele der aufgeführten Begriffe kommen im Buch gar nicht vor, habe ich das Gefühl. Aber vielleicht sind sie ja dennoch dem Allgemeinverständnis zuträglich.
Vielleicht bin ja etwas verwirrt, weil ich mich beim Lesen nicht so sehr aufregen musste wie bei den Vorgängern, aber mir kommt es so vor, als ob dies wirklich ein ganz gutes Buch ist...
Bearbeitet von Dave, 29 Januar 2008 - 20:57.