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"Mein Raumschiff ist größer als deines!" oder "Weniger ist mehr!"


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40 Antworten in diesem Thema

#1 Beverly

Beverly

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Geschrieben 30 Dezember 2007 - 22:00

Da man sich in der Science Fiction an jetzt noch geltende technologische Beschränkungen nicht halten muss und man Wachstumstrends einfach in die Zukunft extrapolieren kann - sofern der Sprung ins All mit seinen unermesslichen Ressourcen glückt - toben sich da viele Autoren mit großen Zahlen aus.

Gibt es eigentlich schon ein Buch oder einen Artikel über Rekorde in der Science Fiction?

Zum Beispiel

- die größte Stadt: der Planet Trantor, dessen Landfläche vollständig von Hochhäusern bedeckt ist. Terrania, die Hauptstadt des Solaren Imperiums, nimmt sich mit 50 bis 100 Millionen Bewohnern dagegen bescheiden aus.

- das größte Imperium: bei Asimov (Foudation-Zyklus) und Herbert (DUNE) hat es jeweils eine Million Planeten und umfasst die gesamte Milchstraße. Bei "Perry Rhodan" verleibte sich das "Hetos der Sieben" eine Galaxie nach der anderen ein, bis auch die Milchstraße dran war.

- der älteste Mensch resp. menschenähnliche Humanoide: bei "Perry Rhodan" der Arkonide Atlan, der ca. 12 000 Jahre alt ist

- das schnellste Raumschiff: in "Star Trek" soll es einen Warpfaktor geben, der in Nullzeit durch das ganze Universum führt, der aber nicht in der Serie umgesetzt wurde

- das größte Raumschiff: die 2500 m großen Kugelraumer in "Perry Rhodan" mit ihren einige Tausend Personen umfassenden Besatzungen sind da eher Mittelfeld. Die "Kultur" von Iain Banks hat Dutzende Kilometer große Raumschiffe, auf denen 'zig Millionen Menschen leben ...

- dafür kann "Perry Rhodan" im Schwarm-Zyklus mit einer vier Lichtjahre großen Sonne aufwarten und bietet mit dem über eine Million Kilometer großen Gasriesen "Herkules" auch den größten Planeten. Schön, wenn man sich nicht um Physik kümmern muss

- die meisten Geschlechter: da schwächelt die SF. In der Natur gibt es Pilze mit 13 (!) Geschlechtern, etwas Vergleichbares ist mir bei keiner Alien-Rasse bekann, da gibt es vielleicht mal drei.

- Alienst mit der höchsten Schwerkraft: In dem Roman "Das Drachenei" von Robert L. Forward leben intelligente Wesen auf einem Neutronenstern, das dürfte nicht mehr zu toppen sein

- das größte Bauwerk: man hüllt einen Stern in eine Schale, auf deren Innenseite man in ewigem Licht leben kann, kommt in diversen Romanen vor und nennt sich nach seinem Erfinder Dyson-Sphäre

- der höchste Turm: 36 000 km, ein so genanntes Orbitalseil vom Äquator bis zum Punkt mit einer geostationären Umlaufbahn, kommt auch in diversen Romanen vor

- das größte Habitat: die "Platten" der Kultur bei Banks scheinen Abmessungen von Millionen Kilometern zu haben.

Die Frage ist nur, was eine Literaturgattung von den großen Zahlen hat. Die Mega-Imperien bei Asimov und Herbert haben mir nur gezeigt, wie ausweglos und vorbestimmt dass Schicksal der Billiarden Menschen in ihnen ist. Asimovs Galaktisches Imperium ist dem Untergang geweiht und mit ihm die Zivilisation, im Imperium von DUNE hat der Einzelne 0 Einfluss auf das Gesamtsystem, dass ihn andererseits jederzeit exterminieren kann, wenn es den Herrschenden gefällt.

Was haben die Menschen davon, wenn es in solchen Zukunftswelten Billiarden oder Trillionen von ihnen gibt? Mehr Entfremdung, mehr Frendbestimmung, mehr Abhängigkeit von einer unkontrollierbar gewordenen Vergesellschaftung?

Ist weniger da vielleicht mehr?

So hat bei Louis McMaster Bujold das Imperium von Barrayar ganze drei Planeten und das reicht völlig aus, um als Hintergrund für Konflikte und Intrigen aller Art zu dienen. Die imperialistische Supermacht ihrer Welt - Cetanganda - muss sich mit ca. acht Planeten begnügen, weitere Expansionsversuche scheitern am Widerstand der übrigen Völker ihres Sektors.
Der "Military"-Aspekt ihrer Serie geht auch ohne Raumschlachten mit tausenden oder zehntausenden von Schiffen, die als Feuerwerk enden. Das kleine Kommandounternehmen oder Armeen die nicht größer sind als heute auf der Erde operierende sorgen da für genug Action.

Jack Vance begnügt sich bei der Schilderung zukünftiger kultureller Vielfalt und interkultureller Konflikte mit Kulturen, die höchstens einen Planeten umfassen, manchmal nur eine Region eines Planeten.

Larry Nivens "Bekannter Weltraum" beschränkt sich im Wesentlichen auf einige Dutzend Sterne in unserer Nachbarschaft. Reicht als Hintergrund für Space Operas auch aus.

Das Motiv "Flucht vor dem Hitzetod des Universums" haben Philipp José Farmer und die Macher von "Perry Rhodan" auf denkbar gegensätzliche Weise behandelt. In Farmers Roman "Dunkel ist die Sonne" flüchtet eine Sippe durch ein Zeittor in die ferne Vergangenheit, bei Perry Rhodan wird eine ganze Galaxis aus ihrem sterbenden Universum in unseres versetzt.

Was ist besser?

"Klotzen statt kleckern" oder "klein aber fein"?

Bearbeitet von Beverly, 30 Dezember 2007 - 22:02.


#2 deval

deval

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Geschrieben 30 Dezember 2007 - 22:47

Zumindest Nivens Ringwelt ist einen Tick größer als eine Dysonsphäre.Sonst finde ich beide von dir aufgezeigten Alternativen reizvoll. Manchmal habe ich es gerne ein bischen größer, manchmal halt ein wenig übersichtlicher. Kommt halt immer drauf an was der Autor draus macht.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

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#3 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 31 Dezember 2007 - 00:45

- die größte Stadt: der Planet Trantor, dessen Landfläche vollständig von Hochhäusern bedeckt ist. Terrania, die Hauptstadt des Solaren Imperiums, nimmt sich mit 50 bis 100 Millionen Bewohnern dagegen bescheiden aus.

Mittlerweile getoppt durch Coruscant bzw. Imperial City aus dem Star-Wars-Universum. Allerdings absichtlich, denn das Vorbild für Coruscant war eben Trantor.

- das schnellste Raumschiff: in "Star Trek" soll es einen Warpfaktor geben, der in Nullzeit durch das ganze Universum führt, der aber nicht in der Serie umgesetzt wurde

Die schnellsten Raumschiffe gibt es in "Dune". Da die Navigatoren die Schiffe zum Zielort "denken", sind die Raumschiffe praktisch am Ziel, sobald es gedacht ist. Ein Warpfaktor bei Star Trek, egal wie hoch, muss erst durch Beschleunigung erreicht werden.

So hat bei Louis McMaster Bujold das Imperium von Barrayar ganze drei Planeten und das reicht völlig aus, um als Hintergrund für Konflikte und Intrigen aller Art zu dienen.

SF kommt häufig auch mit nur einem Planeten (ggf. der Erde selbst) aus. Oder sogar nur mit einer Stadt und manchmal sogar mit nur einer Raumstation. Nicht mehr zu toppen dürfte sein, wenn die ganze Handlung in einer Rettungskapsel spielt.

Was ist besser? "Klotzen statt kleckern" oder "klein aber fein"?

Beides hat seine Reize, ich bevorzuge aber einen überschaubaren örtlichen Handlungsrahmen. Man kann ja andeuten, dass da noch mehr ist, um sich spätere Schauplätze in einem quasi unbegrenztem Raum offen zu halten.
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#4 Gast_Maho_*

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Geschrieben 31 Dezember 2007 - 10:48

Gibt es eigentlich schon ein Buch oder einen Artikel über Rekorde in der Science Fiction?

Es gibt im Internet eine Homepage, die Größenunterschiede zwischen verschiedenen Raumschiffen illustriert.

- die größte Stadt: der Planet Trantor, dessen Landfläche vollständig von Hochhäusern bedeckt ist. Terrania, die Hauptstadt des Solaren Imperiums, nimmt sich mit 50 bis 100 Millionen Bewohnern dagegen bescheiden aus.

Bei PR gibt es auch mit Arkon 3 und Aralon vollständig bebaute Planeten die noch Kilometerweit in die Tiefe Wurzeln. Und gerade bei PR findet man ja häufiger mal Industrieplaneten auf denen man kein fleckchen Grün mehr sieht.

Daneben gibt es auch noch einige Künstliche Planeten in den veschiedensten Serien.

- das größte Imperium: bei Asimov (Foudation-Zyklus) und Herbert (DUNE) hat es jeweils eine Million Planeten und umfasst die gesamte Milchstraße. Bei "Perry Rhodan" verleibte sich das "Hetos der Sieben" eine Galaxie nach der anderen ein, bis auch die Milchstraße dran war.

Die Menschheit in Baxters Xeelee-Zyklus dürfte da am Ende ganz gut mit halten.

- das schnellste Raumschiff: in "Star Trek" soll es einen Warpfaktor geben, der in Nullzeit durch das ganze Universum führt, der aber nicht in der Serie umgesetzt wurde

Taurecs SYZZEL aus PR schafft das auch. Die selbe Serie hat mit dem Distanzlosen Schritt der Ennox auch noch eine Biologische Variante dazu, bzw. mit der üblichen Teleportation sowieso. Wobei Schiffe ja eher selten Teleportieren, die Transitieren ;)

- das größte Raumschiff: die 2500 m großen Kugelraumer in "Perry Rhodan" mit ihren einige Tausend Personen umfassenden Besatzungen sind da eher Mittelfeld. Die "Kultur" von Iain Banks hat Dutzende Kilometer große Raumschiffe, auf denen 'zig Millionen Menschen leben ...

Schiffe in der größenordnung hat es bei PR aber auch. Es sind nur immer die anderen Völker die so etwas nutzen. Oder wie wäre es mit den Sporenschiffen? ~1100 km Durchmesser, eher Mond als Schiff. Es gab auch mal zwei Roboter-Rassen, die haben gefrorene Gaswolken mit mehreren Lichtmonaten(!) in Schiffe verwandelt. Dagegen sind die Aarus-Würmer mit ihren 60x5 km eher winzig ;)

Wie groß waren eigentlich die Chaostender bei PR?

- Alienst mit der höchsten Schwerkraft: In dem Roman "Das Drachenei" von Robert L. Forward leben intelligente Wesen auf einem Neutronenstern, das dürfte nicht mehr zu toppen sein

Baxter hatte ja auch mal angepasste Mini-Menschen auf einem Neutronenstern angesiedelt. Und die Xeelee leben immerhin im Ereignishorizont Schwarzer Löcher.

- das größte Bauwerk: man hüllt einen Stern in eine Schale, auf deren Innenseite man in ewigem Licht leben kann, kommt in diversen Romanen vor und nennt sich nach seinem Erfinder Dyson-Sphäre

Ich würde mal ungeniert sagen: ein Schwarm ist dann doch ein ganzes Stück größer. Und wie steht es mit dem Tiefenland? Hat immerhin 1 Lichtjahr durchmesser.

- der höchste Turm: 36 000 km, ein so genanntes Orbitalseil vom Äquator bis zum Punkt mit einer geostationären Umlaufbahn, kommt auch in diversen Romanen vor

In irgendeiner Geschichte gab es mal eine Zivilisation die Orbitalfahrstühle sogar zwischen ihre Planeten gebaut hat. Da war das ganze Sonnensystem voller Bauwerke.

Apropos Bauwerke, der Fluss aus den Hyperion-Gesängen, der sich über hunderte Welten schlängelt, dürfte auch recht einmalig sein.

Die Frage ist nur, was eine Literaturgattung von den großen Zahlen hat. Die Mega-Imperien bei Asimov und Herbert haben mir nur gezeigt, wie ausweglos und vorbestimmt dass Schicksal der Billiarden Menschen in ihnen ist. Asimovs Galaktisches Imperium ist dem Untergang geweiht und mit ihm die Zivilisation, im Imperium von DUNE hat der Einzelne 0 Einfluss auf das Gesamtsystem, dass ihn andererseits jederzeit exterminieren kann, wenn es den Herrschenden gefällt.

Auf der anderen Seite zeigen Serien wie PR, wo jedes noch so unbekannte Individuum in den Brennpunkt Kosmischer Geschehen rücken kann.

Was haben die Menschen davon, wenn es in solchen Zukunftswelten Billiarden oder Trillionen von ihnen gibt? Mehr Entfremdung, mehr Frendbestimmung, mehr Abhängigkeit von einer unkontrollierbar gewordenen Vergesellschaftung?

Wir suchen uns nicht aus in welcher Welt wir leben.

#5 Uwe Post

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Geschrieben 31 Dezember 2007 - 11:17

Die SF ermöglicht es, grenzenlose Maßstäbe zu erforschen. Mehr noch als die Fantasy. Und wenn diese Möglichkeit schonmal besteht, sehe ich keinen Grund, warum ein Autor sie nicht ausreizen sollte.

Andererseits genügt für eine konfliktgeladene Geschichte auch mal ein Kammerspiel mit einer Figur.

Die Antwort auf Deine Frage lautet also:

"Beides"
Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#6 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 31 Dezember 2007 - 15:48

Nicht mehr zu toppen dürfte sein, wenn die ganze Handlung in einer Rettungskapsel spielt.

Theodore Sturgeon
Der Mann, der das Meer verlor(The Man who lost the sea)
Die Handlung(Landung und Havarie auf dem Mars) findet als innerer Monolog im Kopf des sterbenden Astronauten statt.

#7 †  a3kHH

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Geschrieben 02 Januar 2008 - 10:41

SF kommt häufig auch mit nur einem Planeten (ggf. der Erde selbst) aus. Oder sogar nur mit einer Stadt und manchmal sogar mit nur einer Raumstation. Nicht mehr zu toppen dürfte sein, wenn die ganze Handlung in einer Rettungskapsel spielt.

Gibt einen Film, der genau das ausreizt. War überraschend gut.

#8 Amtranik

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Geschrieben 02 Januar 2008 - 11:27

Die SF ermöglicht es, grenzenlose Maßstäbe zu erforschen. Mehr noch als die Fantasy. Und wenn diese Möglichkeit schonmal besteht, sehe ich keinen Grund, warum ein Autor sie nicht ausreizen sollte.

Andererseits genügt für eine konfliktgeladene Geschichte auch mal ein Kammerspiel mit einer Figur.

Die Antwort auf Deine Frage lautet also:

"Beides"


Es darf halt nur nicht soweit kommen das diese "Gigantomanie" zum Selbstzweck und als Haupthandlungsträger fungieren soll. Immer wieder gab und gibt es diese Tendenzen gerade bei
dem in diesem Thread öfters erwähnten Perry Rhodan.

#9 MartinHoyer

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Geschrieben 02 Januar 2008 - 11:38

Gibt einen Film, der genau das ausreizt. War überraschend gut.

An genau diesen dachte ich. :wink2:
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#10 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 03 Januar 2008 - 00:27

Gibt einen Film, der genau das ausreizt. War überraschend gut.

Mehrere:

"Einer zuviel an Bord"(The Cold Equations) Twilight Zone-Episode
"Notfall im All"(The Cold Equations) TV-SF-Film
Beides Verfilmungen der Kurzgeschichte "Die kalten Gleichungen"(The Cold Equations) von Tom Godwin http://www.scifinet....e...ost&p=28051 .

"Sabotage im All/Die Terrorkapsel"(Lifepod)
SF-Variante von "Das Rettungsboot"(Lifeboat) - die Vorlage wurde geschrieben und inszeniert von Alfred Hitchcock.
Obige Handlung taucht auch leicht variiert in "Kurs auf 20B/40"(The Lifeship/Lifeboat) von Gordon R. Dickson/Harry Harrison auf http://www.fantastic...on/lifeship.htm .

"Gefangen im All"(Trapped in Space)
Verfilmung der Kurzgeschichte "Das Recht, zu überleben"(Breaking Strain) von Arthur C. Clarke http://www.scifinet....e...ost&p=36527 .
Wobei das Ganze durch eine größere Besetzung und ein größeres Schiff verwässert wurde.


Auch in "Das Schwarze Inferno"(Lifeboat, von James White http://www.amazon.de...R20S892HRERU5W ) und der Kurzgeschichte "Mahlstrom II"(Maelstrom II; Arthur C. Clarke http://www.scifinet....e...ost&p=70631 ) findet die Handlung auf engstem Raum statt.

Bearbeitet von Jorge, 03 Januar 2008 - 01:15.


#11 Bungle

Bungle

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Geschrieben 10 Januar 2008 - 13:52

Gigantomanie ist dann schlimm, wenn in einer Space Opera Planeten mit ihren Populationen vernichtet werden, und das gerade mal ein Satz wert ist.Aber Phantasie sollte sich keine Grenzen setzen. Man muss die gigantischen Dimensionen aber auch anschaulich machen, und sie nachvollziehbar in die Handlung einbeziehen. Sonst gähnt man über soviel Leere :coool: MB

Bearbeitet von Bungle, 10 Januar 2008 - 13:53.


#12 Beverly

Beverly

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Geschrieben 15 Januar 2008 - 17:37

Gigantomanie ist dann schlimm, wenn in einer Space Opera Planeten mit ihren Populationen vernichtet werden, und das gerade mal ein Satz wert ist.

Obwohl mich der Lensman-Zyklus fasziniert hatte, fand ich es doch ekelhaft, wie da mal so eben ganze Planeten mitsamt Einwohnern vernichtet wurden, weil die zu den "'Bösen" gehörten. Ein Erdling sollte sowas nicht schreiben, denn wer im Glashaus sitzt ... :thumb:

#13 Mezcal

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Geschrieben 15 Januar 2008 - 22:04

Die Kultur verfügt über gewaltige kilometerlange GSV`s mit zig millionen Einwohnern und dennoch bleibt sie für mich übersichtlicher, individueller und sympathischer als Perry Rhodan. Die Primen bei Anne McCaffrey´s "Rowan-Universum" beherrschen die sternenweite Teleportation und Telepathie in Nullzeit und sind mir mit Ihrer Verletzlichkeit und ihren Schrullen mehr ans Herz gewachsen als manch Star-Trek Bolide. bigger than...is okay, wenn die Erzählung mich mitreisst, ich mich mit den char´s identifizieren, sie lieben oder sie auch nur verachten kann. Kurzum, wenn ich im Plot als ganzes drin bin. Dann ist es egal, ob es ein großes oder kleines Universum ist.

#14 Gast_Luzifer's right hand_*

Gast_Luzifer's right hand_*
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Geschrieben 18 Januar 2008 - 12:59

Es darf halt nur nicht soweit kommen das diese "Gigantomanie" zum Selbstzweck und als Haupthandlungsträger fungieren soll. Immer wieder gab und gibt es diese Tendenzen gerade bei dem in diesem Thread öfters erwähnten Perry Rhodan.

Obwohl ich Perry Rhodan gerne lese empfinde ich ich die Serie oftmals als extrem minimalistisch, es gibt selten Sternenreiche mit mehr als ein paar 10 k Welten und mehr als ein paar 100 k Schiffen und diese Mini-Reche beherschen oftmals Galaxien(oder sogar mehr...). Völker die seit vielen Tausend Jahren über Raumfahrt verfügen und sich nach Heftaussagen sehr schnell vermehren aber keine hohen Bevölkerungszahlen haben und so weiter. Ab und zu gibz es ein paar extrem große Dinge aber im Normalfall ist PR voller Mini-Reiche, Mini-Flotten und Mini-Völkern. Nicht-minimalistische SF ist sehr schwer zu finden, und wenn kommt sie nicht wirklich ernsthaft rüber(Skylark DuQuesne oder ähnlich) oder der Autor hat bis auf worldbuilding keinerlei skills(zb: Baxter). Banks ist einer der wenigen der es gut macht, seine Sternenreich sind völlig das Gegenteil von Perry Rhodan mit Abermilliarden Raumschiffen und noch viel mehr Intelligenzen in einen Reich unter vielen und alles in einer Galaxie.

#15 Beverly

Beverly

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Geschrieben 19 Januar 2008 - 20:24

Obwohl ich Perry Rhodan gerne lese empfinde ich ich die Serie oftmals als extrem minimalistisch (...)

Perry Rhodan minimalistisch? Ich empfand die des öfteren als gigantomanisch. Um ihren Lesern etwas Neues zu bieten, wurden die Raumschiffe im Laufe der Zyklen größer, die Abenteuer führten in immer entferntere Regionen des Universums und - soweit ich das aus Perrypedia überblicke - auch der zeitliche Horizont wird immer größer. Über die "Mini-Reiche" der Menschen und vergleichbarer Spezies wölben sich dann die Mächtigskeitsballungen von "Superintelligenzen". Aber andererseits hast du nicht ganz unrecht. In der Milchstraße gibt es 100 Milliarden Sterne, da könnte ein Imperium, das auf sich hält, 10 oder 20 Milliarden davon beanspruchen. Sterne, nicht Einwohner. Geht es denn nach Eroberung der eigenen Galaxis hinaus ins Unbekannte, warten da 100 Milliarden Galaxien ... je nach "Drive" erobert man davon einige Tausend, einige Millionen oder gleich mehrere Milliarden. Irgendwann ist man Lorddiktatorobergott - kurz LDOG - von 10 hoch 22 Planeten mit 10 hoch 30 Untertanten und schielt nach anderen Universen, denn es kann nur einen LDOG geben, das steht schon in der Bibel ... nur was hat man davon? Als Autor, wenn man merkt, mit der Gigantomanie vorschnell sein Pulver verschossen zu haben, weil keiner mehr lesen will, wie der LDOG das 2313. Paralleluniversum von seiner Einmaligkeit "überzeugt". Als Leser, der irgendwann von den großen Zahlen gelangweilt ist oder der sich überlegt, wie es wäre, als Untertan des LDOG nur einer unter 10 hoch 30 zu sein. D. h. ein Nichts, ebenso ersetzbar und austauschbar wie der ganze Heimatplanet - nur einer unter 10 hoch 22 -, wenn man den Zorn des LDOG erregt hat. Oder wo man zwar durchs ganze Universum reisen kann, sich aber auswandern von eigenen Planeten nicht lohnt, weil überall der gleiche Mist ... pardon LDOG herrscht. Und das in alle Ewigkeit, denn er ist unsterblich. Ich bin zwar durchaus gegen Kleinstaaterei und falsche Bescheidenheit, aber Größe muss mit Maß genossen werden, sonst wird sie zum Wahn, weil man immer größere Portionen braucht. Wer das vor Stalingrad nicht einsieht, wird es beim 2314. Universum feststellen müssen - dessen listige Bewohner schreiben nämlich das Exposé des Hyperkosmos um und der LDOG erwacht wieder in der Klapsmühle.

#16 Stormking

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Geschrieben 20 Januar 2008 - 18:12

Die schnellsten Raumschiffe gibt es in "Dune". Da die Navigatoren die Schiffe zum Zielort "denken", sind die Raumschiffe praktisch am Ziel, sobald es gedacht ist.

Oje, schon wieder wird eher Lynchs Film geglaubt als Herberts Romanen. Um es kurz zu machen, im Dune-Zyklus gibt es mindestens zwei verschiedenen Antriebssysteme. Zur Zeit des ersten Romans bewegen sich die Heighliner definitiv durch den Raum, die Navigatoren der Raumgilde bestimmen lediglich den Kurs. Erst in den letzten beiden Romanen wird der "Faltraum" erwähnt. Ich habe mir das immer als technische Weiterentwicklung erklärt. Alternativ könnte es auch zu jenen kleinen Inkonsistenzen gehören, die quer durch den ganzen Zyklus immer wieder anzutreffen sind. Bei jenem zweiten Antrieb ist jedenfalls nicht klar, was genau die Navigatoren eigentlich noch machen. Daß sie es sind, die das Schiff durch "Gedankenkraft" an den Zielort versetzen, stammt aber definitiv aus dem Film und wird in den Romanen nirgens gesagt oder auch nur angedeutet.

Irgendwann ist man Lorddiktatorobergott - kurz LDOG - von 10 hoch 22 Planeten mit 10 hoch 30 Untertanten und schielt nach anderen Universen, denn es kann nur einen LDOG geben, das steht schon in der Bibel ... nur was hat man davon?

Oder man macht's wie der Kaiser aus Eschbachs "Haarteppichknüpfer": Man gibt die Menschheit wieder frei. Was sich ja auch als ganz schöne Herausforderung entpuppt.

#17 Beverly

Beverly

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Geschrieben 20 Januar 2008 - 22:20

Oje, schon wieder wird eher Lynchs Film geglaubt als Herberts Romanen. Um es kurz zu machen, im Dune-Zyklus gibt es mindestens zwei verschiedenen Antriebssysteme. Zur Zeit des ersten Romans bewegen sich die Heighliner definitiv durch den Raum, die Navigatoren der Raumgilde bestimmen lediglich den Kurs. Erst in den letzten beiden Romanen wird der "Faltraum" erwähnt. Ich habe mir das immer als technische Weiterentwicklung erklärt. Alternativ könnte es auch zu jenen kleinen Inkonsistenzen gehören, die quer durch den ganzen Zyklus immer wieder anzutreffen sind. Bei jenem zweiten Antrieb ist jedenfalls nicht klar, was genau die Navigatoren eigentlich noch machen. Daß sie es sind, die das Schiff durch "Gedankenkraft" an den Zielort versetzen, stammt aber definitiv aus dem Film und wird in den Romanen nirgens gesagt oder auch nur angedeutet.

Soweit ich das verstanden habe, sind zu Zeiten der Corrinos-Imperatoren und Atreides-Herrscher nur die Navigatoren in der Lage, sich in jenem "Raum" zu orientieren, durch den die Heighliner der Gilde an ihr Ziel gelangen. Da das nicht ohne das Gewürz von Arrakis geht, hat die Gilde ein Monopol auf die Raumfahrt, sie selbst ist aber von denjenigen abhängig, der Arrakis kontrolliert. Sozusagen ein doppeltes Monopol, dass die Menschheit extrem abhängig von einer Zentralgewalt macht. Herbert selbst schreibt von einer "hydraulischen Despotie": in altorientalischen Gesellschaften hatte der die Macht, der die Bewässerungssysteme kontrollierte, in seinem Universum hat der die Macht, der das Spice kontrollierte. Deshalb kann man trotz überlichtschneller Raumfahrt nicht einfach "abhauen", wenn es einem nicht passte. Dazu brauchte man ein Schiff der Gilde, die ihrerseits wieder vom Gewürz abhängig war. Man konnte auch nicht zu Hause bleiben und z. B. den lokalen Planetenherrscher stürzen, wenn einem danach war - dann wurden die Schiffe der Gilde dazu benutzt, um von außerhalb Truppen heranzuschaffen, welche "die Ordnung" wiederherstellten. War man als lokaler Planetenherrscher bei den ganz Oben in Ungnade gefallen, kamen auch die Schiffe der Gilde mit Soldaten. So machte die Gilde beim Sturz und der Ermordung von Herzog Leto auf Veranlassung von Imperator Shaddam noch extrabillige Preise, damit sich auch alle daran beteiligen lassen. Wenn so etwas schon beim Sturz eines Aristokraten geschah, kann man sich leicht ausmalen, wie die mit einem Aufstand einfacher Menschen umgegangen wären. Dieses Monopol auf interstellare Raumfahrt, das unter den Corrinos und den Atreides herrschte, ist vielleicht der Hauptgrund, warum ich dieses Dune-Universum als so schlimm empfinde. Man stelle sich vor, irgendein irdischer Herrscher hätte ein Monopol auf die Luftfahrt gehabt. Egal ob A. H. oder George Bush, egal ob von Anfang an psychopathischer Großverbrecher oder nur eine Marionette der wirklich Mächtigen - ein System, das diese Macht gehabt hätte, wäre durch sie korrumpiert und böse geworden. Soweit ich es dem Zyklus entnehme, hat es das Monopol auf interstellare Raumfahrt nicht immer gegeben. Vor den Navigatoren flogen die Menschen auch zu den Sternen, sonst wären sie ja nie nach Arrakis gelangt. Nur waren ihre Verfahren wohl vergleichsweise ineffektiv. So steht in einem Roman der "Frühen Chroniken", dass Imperator Shaddam, wenn er es sich mit der Gilde verscherzt für den Flug von Arrakis zurück nach Kaitain Jahrhunderte brauchen würde. Shaddam versuchte sich an der künstlichen Herstellung des Gewürzes, was das Monopol gebrochen hätte, scheiterte aber, weil sonst dem eigentlichen DUNE-Zyklus der Boden entzogen wäre. In diesem Zyklus wird angedeutet, dass nach dem Tod von Gottkaiser Leto II. die Tleilaxu synthetisches Gewürz herstellen und die Ixianer Maschinen haben, welche die Aufgaben der Navigatoren übernehmen. Die Bene Gesserit und Duncan Idaho planen mit Aussicht auf Erfolg, Welten so trocken zu legen, dass auf ihnen Sandwürmer leben und Gewürz entstehen kann. Wie immer man die Akteure zum Schluss bewerten mag - Gestalten wie die "Geehrten Matres" scheinen ebensolche Ekel zu sein wie die Harkonnens - wenigstens ist das Monopol auf interstellare Raumfahrt gebrochen. Als Duncan Idaho die Zustände nicht mehr passen oder er eigene Ziele verfolgt, haut er ab - dazu sind ja Raumschiffe da. ;)

#18 Stormking

Stormking

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Geschrieben 20 Januar 2008 - 22:43

Soweit ich das verstanden habe, sind zu Zeiten der Corrinos-Imperatoren und Atreides-Herrscher nur die Navigatoren in der Lage, sich in jenem "Raum" zu orientieren, durch den die Heighliner der Gilde an ihr Ziel gelangen.

Soweit ich es verstanden habe, besitzen die Heighliner um 10191 herum irgendwelche Triebwerke, welche das Schiff einfach durch Beschleunigen auf Überlichtgeschwindigkeit brachten, ohne sich groß um die Einwände, die ein Herr Einstein haben könnte, zu kümmern. Das Buch ist ja schließlich auch in den 60ern entstanden, damals ging sowas noch ... Die Navigatoren waren schlichtweg dazu da um einen Kurs zu setzen (und während des Fluges zu korrigieren), der möglichst nicht durch irgendwelche Planeten, Sonnen, Asteroiden oder andere Schiffe führt.

Dieses Monopol auf interstellare Raumfahrt, das unter den Corrinos und den Atreides herrschte, ist vielleicht der Hauptgrund, warum ich dieses Dune-Universum als so schlimm empfinde.

Das hatten wir doch schonmal. Dein Kriterium - würde ich als stinknormaler Bürger in dieser Welt leben wollen - hat bei mir auf die Faszination für ein "Universum" einen Einfluß von kleiner/gleich Null. Soll heißen, eine Friede-Freude-Eierkuchen-Welt interessiert mich wirklich gar nicht.

So steht in einem Roman der "Frühen Chroniken"

Ich glaube, ich habe es schonmal erwähnt, aber nochmal: Schlechte Fan-Fiction lasse ich als Argument nicht gelten.

#19 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 22 Januar 2008 - 12:02

Oje, schon wieder wird eher Lynchs Film geglaubt als Herberts Romanen.

Da mich eben auf die Lynch-Verfilmung bezog, ist diese Aussage so überheblich wie falsch. Die Romane sind in Sachen technischer Gigantomanie eher dürftig, wie Du ja auch ganz richtig feststellst. Geklotzt wird eher bei gesellschaftlichen Strukturen, bei ökologischen Zusammenhängen und bei der Größe von wirbellosen Urmundtieren. Über die Qualitäten besagter Verfilmung bin ich mir mit mir selbst häufig uneins, aber die Visualisierung technischer Gigantomanie ist gelungen: Zuerst hat man die Menschen (also eine greifbare Größe), die in ein riesiges (aber noch fassbares) Landungsschiff steigen. Dieses hebt ab und fliegt in den Hangar eines Raumschiff, vor dessen Hintergrund es fast verschwindet.
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#20 Stormking

Stormking

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Geschrieben 22 Januar 2008 - 12:18

Da mich eben auf die Lynch-Verfilmung bezog, ist diese Aussage so überheblich wie falsch.

Da wir uns hier im SF-Buchforum befinden, ist meine Aussage weder überheblich noch falsch. Denn erstens hättest Du darauf hinweisen können, daß Du Dich auf die Verfilmung beziehst. Und zweitens hättest Du damit meine Aussage in gewisser Weise auch noch bestätigt.

Zudem hast Du "Dune" als Beispiel für den "schnellsten Antrieb" und nicht etwa für "das größte Raumschiff" gebracht.

Bearbeitet von Stormking, 22 Januar 2008 - 12:19.


#21 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 22 Januar 2008 - 13:14

Da wir uns hier im SF-Buchforum befinden, ist meine Aussage weder überheblich noch falsch.

Überheblich ist sie und bleibt sie auch, denn man kann jeden Hinweis bringen, ohne dem Gegenüber gleich Unkenntnis zu unterstellen. Wenn Du einen Schwanzvergleich zur Kenntnis der Dune-Romane starten möchtest, könnte ich mit ziemlicher Sicherheit mithalten. :devil:

Falsch wird sie dadurch, dass es im Eröffnungsbeitrag keine Einschränkung auf Romane gab, an die ich mich hätte halten müssen. Schon klar, hier ist das SF-Buchforum, und ich bekenne mich schuldig, dass ich diese Aufteilung - meist absichtlich, manchmal unabsichtlich - übersehe. Ich habe war schon damals der Ansicht, dass man im SF-Netzwerk nicht nach Medien, sondern nach Diskussionsthemen sortieren sollte.

Denn erstens hättest Du darauf hinweisen können, daß Du Dich auf die Verfilmung beziehst. Und zweitens hättest Du damit meine Aussage in gewisser Weise auch noch bestätigt.

Ich ging und gehe einfach mal davon aus, dass es Kennern des Stoffs bekannt ist, welches Motiv in welchem Roman resp. Film vorkommt. Und wem es nicht bekannt ist, möchte gar nicht so sehr in die Materie einsteigen und vielleicht noch über die Widersprüche allein in den Romanen aufgeklärt werden.

Zudem hast Du "Dune" als Beispiel für den "schnellsten Antrieb" und nicht etwa für "das größte Raumschiff" gebracht.

Ich halte den in Lynchs Dune-Interpretation dargestellten Transfer nach wie vor für den schnellsten, natürlich parallel zu anderen Verfahren, die ebenfalls in Nullzeit stattfinden.
Und vom "größten Raumschiff" schrieb ich gar nichts. Ich wollte lediglich - wie ich auch unmissverständlich erklärte - belegen, dass die Lynch-Verfilmung in Sachen technischer Rekorde und fühlbarer Gigantomanie mehr hergibt als die Romane.

Ich denke, dass Dein erster Angriff auf mich eher daher rührte, dass Du - nicht ganz unberechtigt - genervt bist, wenn in Sachen "Dune" keine deutliche Trennung zwischen Romanen, Kinofilm und TV-Verfilmung erfolgt. Normalerweise würde ich Dir sogar zustimmen, wenn es um erzählerische Aspekte ginge. Aber da es hier nur um Elemente ging, die sich als "Rekord" werten lassen, halte ich es für zulässig, den Stoffkreis als Ganzes und in jeder Interpretation anzubringen.
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#22 Stormking

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Geschrieben 22 Januar 2008 - 14:20

Überheblich ist sie und bleibt sie auch, denn man kann jeden Hinweis bringen, ohne dem Gegenüber gleich Unkenntnis zu unterstellen.

Durch's gesamte Dune-Fandom zieht sich die Meinung, das "Reisen allein durch Gedankenkraft" stamme aus den Romanen. Tut's aber nicht. Jetzt haben wir hier im Buchforum einen Thread, in dem das Thema "Dune" auftaucht und wieder einmal auf das "Reisen durch Gedankenkraft" eingegangen wird. Da erlaube ich mir schon eine kleine, bissige Bemerkung. Wenn Du das als überheblich empfindest, meinetwegen. Ich nicht.

Ich denke, dass Dein erster Angriff auf mich eher daher rührte, dass Du - nicht ganz unberechtigt - genervt bist, wenn in Sachen "Dune" keine deutliche Trennung zwischen Romanen, Kinofilm und TV-Verfilmung erfolgt. Normalerweise würde ich Dir sogar zustimmen, wenn es um erzählerische Aspekte ginge. Aber da es hier nur um Elemente ging, die sich als "Rekord" werten lassen, halte ich es für zulässig, den Stoffkreis als Ganzes und in jeder Interpretation anzubringen.

Ich denke beim Titel "Dune" nunmal zuerst an die Romane und erst sehr viel später an die diversen Verfilmungen. Eine Vermischung zu einem einzigen "Stoffkreis" halte ich für keine gute Idee. Und das nicht nur bei erzählerischen Aspekten, sondern auch und vor allem bei der Weltbeschreibung. Weil's auch gerade da erhebliche Widersprüche gibt.

#23 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 22 Januar 2008 - 14:35

Durch's gesamte Dune-Fandom zieht sich die Meinung, das "Reisen allein durch Gedankenkraft" stamme aus den Romanen. Tut's aber nicht.

Was nur einer der vielen Gründe dafür ist, warum ich mich von diesem Fandom fernhalte ...

Jetzt haben wir hier im Buchforum einen Thread, in dem das Thema "Dune" auftaucht und wieder einmal auf das "Reisen durch Gedankenkraft" eingegangen wird. Da erlaube ich mir schon eine kleine, bissige Bemerkung. Wenn Du das als überheblich empfindest, meinetwegen. Ich nicht.

Na, dann ist es doch gut. Du hattest Deine bissige Bemerkung und ich meinen bissigen Konter, wir beide können zufrieden sein. Streiten müssen wir uns deswegen nicht, oder? :devil:

Ich denke beim Titel "Dune" nunmal zuerst an die Romane und erst sehr viel später an die diversen Verfilmungen. Eine Vermischung zu einem einzigen "Stoffkreis" halte ich für keine gute Idee. Und das nicht nur bei erzählerischen Aspekten, sondern auch und vor allem bei der Weltbeschreibung. Weil's auch gerade da erhebliche Widersprüche gibt.

Wie gesagt, an sich stimme ich Dir zu, insbesondere deshalb, weil ich beim Stichwort "Dune" auch zuerst an die Romane (speziell an den ersten) denke. Bei den kombinierten Stichwörtern "Dune" und "Gigantomanie" denke ich allerdings zuerst an die Kinoverfilmung. Ich hoffe, ich konnte meinen Standpunkt darlegen.
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#24 pirandot

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Geschrieben 22 Januar 2008 - 20:14

In der Kategorie "größtes Raumschiff" scheint mir im Moment David Weber mit seiner Dahak-Trilogie die Nase vorn zu haben. Im ersten Band (Mond der Meuterer) entpuppt sich der gesamte Mond als Raumschiff mit ein bisschen zwecks Tarnung angebrachter steiniger Oberfläche. Das entspricht einem Durchmesser von knapp 3.500 km!
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#25 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 22 Januar 2008 - 21:12

In der Kategorie "größtes Raumschiff" scheint mir im Moment David Weber mit seiner Dahak-Trilogie die Nase vorn zu haben. Im ersten Band (Mond der Meuterer) entpuppt sich der gesamte Mond als Raumschiff mit ein bisschen zwecks Tarnung angebrachter steiniger Oberfläche. Das entspricht einem Durchmesser von knapp 3.500 km!

Da gibt es in der SF-Literatur etliche Kandidaten die Weber diesen Rang streitig machen bzw. übertreffen - so z.b. in den Werken von Stableford, Leiber, Pohl&Williamson(deren künstlicher Planet ist so groß wie ein Sonnensystem) http://www.scifinet....?showtopic=3975 oder Stith`s organische Sonde http://www.scifinet....e...ost&p=83119 .

In Arthur C. Clarke`s "Die sieben Sonnen"(The City and the Stars) findet der Protagonist Alvin am Ende gar heraus, das die verschwundenen Zivilisationen der Milchstraße in sternhaufengroßen "Schiffen"(Sonnen als Energieversorgung) mit unbekanntem Ziel aufgebrochen sind...

Bearbeitet von Jorge, 22 Januar 2008 - 21:18.


#26 Beverly

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Geschrieben 22 Januar 2008 - 21:20

Soweit ich es verstanden habe, besitzen die Heighliner um 10191 herum irgendwelche Triebwerke, welche das Schiff einfach durch Beschleunigen auf Überlichtgeschwindigkeit brachten, ohne sich groß um die Einwände, die ein Herr Einstein haben könnte, zu kümmern. Das Buch ist ja schließlich auch in den 60ern entstanden, damals ging sowas noch ...

Pardon, aber die 1860er Jahre kannst du kaum meinen. DAMALS wäre das noch gegangen, aber in den 1960ern nicht mehr. Da kannte schon jeder Einsteins Relativitätstheorie und meines Erachtens waren die Teilchenbeschleuniger damals schon weit genug, um zu zeigen, dass sich Elementarteilchen eben nur bis an die Lichtgeschwindigkeit, aber nicht darüber hinaus, beschleunigen ließen. Selbt in "Perry Rhodan" musste der Hyperraum her - Transition - resp. der Linearraum für kontinuierlichen Flug schneller als Licht, weil die wussten, dass das im "Einstein-Raum" nicht möglich ist. Wobei Perry Rhodan sonst eher durch fehlende Physik-Kenntnisse auf sich aufmerksam machte.

#27 Beverly

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Geschrieben 22 Januar 2008 - 21:31

Ich halte den in Lynchs Dune-Interpretation dargestellten Transfer nach wie vor für den schnellsten, natürlich parallel zu anderen Verfahren, die ebenfalls in Nullzeit stattfinden.

Ich kann mich noch an die Szene erinnern, wo das Schiff der Gilde scheinbar aus dem Nichts im Orbit über Arrakis auftaucht. Schneller kann man mit einem Raumschiff wirklich nicht reisen. Diesbezüglich kann ich mich auch nicht an einen Widerspruch zum Roman entsinnen. Im Roman waren die Schiffe der Atreides auf dem Deck des riesigen Gildenschiffes und Paul Atreides fragte sich, warum sich die Angehörigen der Gilde nicht zeigten. Er meinte, dass sie mutiert sein könnten, was im genetischen Sinne nicht stimmt - die körperlichen Veränderungen der Navigatoren sind extrem, beruhen aber nicht auf Mutation. Ansonsten war die Reise auch im Roman sehr kurz - so nach dem Motto: das Einchecken dauert länger als der Flug..

#28 pirandot

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Geschrieben 22 Januar 2008 - 21:32

Aaaah, ja! ;)Obwohl, da hätte ich auch selbst drauf kommen können, dass Dahak nicht das Ende der Fahnenstange ist. Wenn ich mich recht entsinne, wurde bei Perry Rhodan mal die komplette Erde versetzt, also quasi als Raumschiff benutzt †¦ :rofl1:

Bearbeitet von pirandot, 22 Januar 2008 - 21:39.

An schlechten Tagen, wenn es regnet, glaubst du, du hättest Magengeschwüre. Nur an schönen Tagen, wenn die Sonne scheint, da denkst du, du hättest Krebs. (Die MAD-Fibel des Lebens)
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#29 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 22 Januar 2008 - 21:40

Obwohl - wenn ich mich recht entsinne, wurde bei Perry Rhodan immerhin mal die komplette Erde versetzt, also quasi als Raumschiff benutzt †¦

Yep http://www.scifinet....e...ost&p=61604 .

Bearbeitet von Jorge, 22 Januar 2008 - 21:43.


#30 Beverly

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Geschrieben 22 Januar 2008 - 22:03

Aaaah, ja! :blink: Obwohl, da hätte ich auch selbst drauf kommen können, dass Dahak nicht das Ende der Fahnenstange ist. Wenn ich mich recht entsinne, wurde bei Perry Rhodan mal die komplette Erde versetzt, also quasi als Raumschiff benutzt †¦ ;)

Die oben erwähnten mobilen Sternhaufen dürften größenmäßig als Raumschiffe nicht mehr zu schlagen sein - siehe auch den "Schwarm" bei "Perry Rhodan". Wobei das allerings nur für Reisen innerhalb unseres Universums gilt. Bringt man Reisen zwischen verschiedenen Universen ins Spiel, so wäre eine Galaxis mit einem supermassivem Schwarzen Loch als Energiequelle ein nicht unschickes Gefährt :rofl1:


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