Das beruhigt mich ja ungemein. Mir ging es ähnlich. Hatte das Gefühl den letzten Teil nochmal lesen zu müssen im Glauben einfach entscheidendes überlesen zu haben. Klarer wurde es dennoch nicht. Mir reicht das definitiv nicht. Das Ende erinnerte mich so ein bißchen an mein empfinden bei der Lektüre von M John Harrisons Licht. Ständig hat man das Gefühl was überlesen zu haben oder fragt sich ob man nur zu blöd ist zu kapieren was der Autor einem sagen will. Bei Watts glaube ich fast es war ein gewollt konfuses Ende - Eventuell dachte er besser so als irgendwie ne billige Auflösung. Ich weiß auch nicht. Ist nicht so ganz mein favorisierter Schreibstil.Ich blick s einfach nicht und bekomme kein Feeling für Watts. Grüsse
Peter Watts: Blindflug
#61
Geschrieben 03 März 2008 - 19:39
#62
Geschrieben 03 März 2008 - 20:29
Wie? Du nimmst uns auf den Arm, oder? Aber falls nicht: Der Hugo Award ist definitv der wichtiges SF Preis. Da gibt es keine Diskussion. Nominieren und Prämieren tun aber keine alten Männer, sondern die Teilnehmer des Worldcons des jeweiligen Jahres. Jeder, der sich für den Con Anmeldet, bekommt ein Nominierungs Ballot. Er kann für die einzelnen Rubriken Nominieren. Dann werden die Nominierungen bekannt gegeben. Kurz vor dem Worldcon werden dann die Stimmzettel verschickt und jeder kann abstimmen (ich glaube sogar bis in den Worldcon hinein). Am Ende des Cons werden dann die Preise vergeben. Was die Wissenschaft angeht: Scheiß drauf. Manches kam mir vor wie Technobabble. Mag ja vielleicht Hand und Fuss gehabt haben, aber für den Roman an sich hatte es keine große Bedeutung. Das wichtigste Erschloss sich dennoch. Und vielleicht - bitte, Dave schlag mich jetzt nicht, ist es wie bei "des Kaisers neue Kleider." Wir überlegen, was uns Watts sagen wollte und übersehen vielleicht, dass er sich selbst in seinen Plott verhedderte und mehr fallend die Ziellinie überquerte.Den Hugo Gernsback Award kenne ich nicht.
#63
Geschrieben 03 März 2008 - 20:31
Also ich fand die Auflösung billig. Die Menschen zerstören die fremde Artefakt, weil sie sich - vollkommen irrational - sicher sind, dass es eine Bedrohung darstellt. Dabei konnte sie noch nicht einmal eine Kommunikation zustande bringen. Also mich läßt das sehr unzufrieden zurück.Eventuell dachte er besser so als irgendwie ne billige Auflösung. Ich weiß auch nicht. Ist nicht so ganz mein favorisierter Schreibstil.
#64
Geschrieben 03 März 2008 - 21:13
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#65
Geschrieben 03 März 2008 - 22:05
#66
Geschrieben 03 März 2008 - 22:11
#67
Geschrieben 03 März 2008 - 22:37
#68
Geschrieben 03 März 2008 - 22:40
#69
Geschrieben 03 März 2008 - 23:01
Ich denke auch, dass dies ein ganz entscheidender Knackpunkt ist. Verflixt, ich muss noch mal von vorne beginnen mit dem Buch...Ich vermute, das Ende ist so verwirrend, weil der Ich-Erzähler selbst nicht checkt, was da passiert ist.
#70
Geschrieben 04 März 2008 - 01:36
Nein, nehme ich nicht. Ich bin ein einfacher Kunde auf der Suche nach unterhaltsamen Büchern. Die Erfahrung lehrt mich aber nicht nur seit diesem Titel, das prämierte Titel nun immer meinen Geschmack finden. @Dülp: Warum hast du nicht von Beginn an am Lesezirkel teilgenommen? Vielleicht hätte ich mit deinen Eindrücken eher einen Zugang zu Watts gefunden. Wäre mE im allgemeinen auch eine Bereicherung gewesen. Gratulation zu dem überaus fundierten Beitrag. Herzlich willkommen im SF Netzwerk. Grüsse an alle Zirkler StefanWie? Du nimmst uns auf den Arm, oder? Aber falls nicht: Der Hugo Award ist definitv der wichtiges SF Preis.
Bearbeitet von Stefan9, 04 März 2008 - 01:39.
------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------
In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer
Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen.
"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min
- • (Buch) gerade am lesen:James Blish Gewissensfall
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• (Film) gerade gesehen: Zeugin der Anklage
#71
Geschrieben 04 März 2008 - 13:53
Bearbeitet von Skydiver, 04 März 2008 - 13:57.
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It's all fun and game until someone loses an eye
- • (Buch) gerade am lesen:Robert B Parker
#72
Geschrieben 04 März 2008 - 17:29
#73
Geschrieben 04 März 2008 - 19:13
Man sollte vielleicht nicht zu sehr an dem Wort Vampir hängen bleiben. Vielleicht hat Watts da auch unglücklicherweise, einen vorbelasteten Begriff benutzt. Sarasti ist ja kein klassischer "Pflok durchs Herz und Knoblauch Graf Zahl". Obwohl diese Empfindlichkeit gegen rechte Winkel, wirklich etwas albern wirkt. Ansonsten empfinde ich ihn durchaus als Bereicherung. Ich sehe den Begriff Hard SF auch nicht so eng. Nur weil ein Roman unter diesem Label läuft, muss ja nicht auf alles "unrealistische" verzichtet werden. Macht's gut, und danke für den Fisch Markus@Skydiver + @ dülp Ich fand den Vampir einfach nur albern. Der darf aus meiner Sicht in einem John Sinclair Roman gern mitspielen aber hat nichts in einem SF Buch zu suchen. Und wenn schon dann gehört das richtig gut in Szene gesetzt und begründet was beides meines Erachtens nicht passiert ist. Denn Eisbär Knut gibts zumindest und hätte von daher einen Platz in Hard SF verdient.. aber Vampire? Graf Dracula, Tarzan, Jane? Da hätte man ja gleich noch Flipper ins Rennen schicken können.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#74
Geschrieben 04 März 2008 - 19:22
Genau.Man sollte vielleicht nicht zu sehr an dem Wort Vampir hängen bleiben.
Als ich die ersten Meinungen zum Buch las, schrieb jemand: Es kommen auch Vampire vor. Das fand ich dann auch ziemlich befremdlich, aber mir wurde auch schnell klar, dass hier nicht einfach nur eine Albernheit vorlag. Schließlich geistert niemand mit wehendem Umhang durch die Gänge, auf der Suche nach einem verlockenden Nacken.
Und bei der Grundlage der Vampirbiologie im Anhang wäre ich Peter Watts um ein Haar auf dem Leim gekrochen, das hat er schon toll beschrieben.
Es ist ja bekannt, dass es in der Natur durchaus des öfteren zu einem Blutmahl kommt, man denke nur and die berühmten Vampirfledermäuse oder auch Fische, Spinnentiere, Insekten, die sich für diese Flüssigkeit interessieren.
Warum sollte es in der Hominidengeschichte nicht auch solche Experimente gegeben haben? Finde ich jedenfalls ganz interessant.
Ãœbrigens weise ich gelegentlich mal darauf hin, dass es bei unseren entfernten Vorfahren auch reine Vegetarier gab, welche allesamt ausgestorben sind. Finde ich lustig.
Für mich neu war die Sache mit den rechten Winkeln, ich kenne mich mit den Vampiren auch nicht so gut aus. Vielleicht hat sich Watts hier eine weitere Freiheit erlaubt und ein wenig mit mit dem Vampirismus seine Spielchen getrieben.
#75
Geschrieben 04 März 2008 - 20:40
Zum Beispiel weil ohne weitere Crew Außeneinsätze nicht möglich sind. Sarasti ist erstens mit dem Schiff räumlich verbunden und kann es nicht verlassen und zweitens wäre er alleine, was eine ordentliche Überprüfung eines Alien-Artefakts ziemlich unmöglich macht. Und schließlich gibt es ja immer noch einige Unwägbarkeiten wie tödliche Alien-Angriffe, die ein kompetente Vertretung für den Kapitän notwendig machen könnten.Warum wurde dann Sarasti nicht alleine geschickt?
Stimmt genau. Ich glaube genau darum geht es. Dass Keeton nichts erreicht hat und die ganze Zeit im Dunkeln tappte. Hast du zufällig den Film "Die üblichen Verdächtigen" gesehen? So ähnlich.Wozu das ganze Tamtam. Keeton hat doch letzten Endes gar nichts erreicht, oder?
Der Vampir hat mir auch nicht geschmeckt. Trotz der "wissenschaftlichen" Hintergründe fand ich ihn deplatziert. Bei Sarasti ging es wohl vor allem darum, eine Figur mir Raubtierinstinkt und gleichzeitig hochausgeprägten intellektuellen Fähigkeiten im Roman zu haben.Ich fand den Vampir einfach nur albern.
#76
Geschrieben 04 März 2008 - 21:56
#77
Geschrieben 12 März 2008 - 19:54
(Georg Christoph Lichtenberg)
#78
Geschrieben 13 März 2008 - 05:23
Ich mag ja irren. Aber für mich liest sich dein Beitrag demnach so das also doch die Idee und das Neue/der neue Aspekt über allem schwebt. Egal ob der Roman ansonsten kalt und gefühllos wie eine abhandlung über BWL daherkommt. Darin mit Naturwissenschaftlichem Zeigefinger postuliert wird was man alles weiß. Die Handlung aber kaum vorhanden, die Protagonisten kaum lebendig der Sinn des ganzen eigentlich ad absurdum geführt wird - ausser man wolle eben neues Gedankengut unters SF - Lesende Volk bringen. An einen Roman sollten über alle auch von mir anerkannten Qualitäten die Du aufführst aber auch noch andere Ansprüche gestellt werden. Wieso bspw könntest Du ansonsten das von Dir befriedigte Gen nicht besser mit einer einschlägigen Wissenschaftlichen Abhandlung füttern als mit diesem Aufsatz/Roman Zwitter namens Blindflug ? Das erschliesst sich mir nicht.Freut mich, dass es der Thread über das erste Februar-Drittel hinaus geschafft hat. Ich möchte nochmal kurz an die von Rusch angestoßene Diskussion über das Ende des Romans anknüpfen. Dülp schreibt das sehr gut: Siri (immerhin erfahren wir das alles aus seiner Perspektive) kapiert selbst nicht genau, was da vor sich geht. Letztendlich kann sich der Leser nur in Ansätzen zusammenreimen, was eigentlich vor sich ging und was der ursprüngliche Plan war. Ich denke, der Sarasti/KI-Hybrid hat sehr schnell begriffen, dass er/es es bei dem Artefakt mit etwas zu tun hat, was wir Menschen uns so recht nicht vorstellen können: eine (höher) entwickelte Intelligenz, die über kein Bewusstsein verfügt. Und auch in der SF-Literatur ist das (zumindest für mich) ein Novum. Was haben die großen Erstkontaktromane nicht für Bilder von intelligenten Außerirdischen gezeichnet. Selbst wenn die Autoren bemüht waren, dem Leser die Fremdheit ihrer Kreaturen zu verdeutlichen (etwa in Niven und Pournells "Splitter i. Auge Gottes"), waren es physiologische oder entwicklungsbedingte Unterschiede. Hier treffen wir auf etwas, das Kommunikation absolut unmöglich macht, ja, sie per se als feindseligen Reiz "verarbeitet": ein nicht vorhandenes Bewusstsein. Watts geht aber noch einen Schritt weiter: Er greift das ungemein interessante Thema "Verfügenwirtrotz/aufgrund unseres Bewusstseins über einen freien Willen?" auf und stellt zugleich die Frage in den Raum, ob dieses Bewusstsein (und möglicherweise die Illusion eines freien Willens) ein Irrweg der Evolution sind (er benutzt dazu u.a. das Beispiel von Orang Utan und Schimpanse und stellt ja auch Mensch und Vampir einander gegenüber). Insofern ist das Buch für mich das wichtigste SF-Buch, dass ich in den letzten Jahren gelesen habe, weil es bei genauerer Betrachtung in einem lesbaren Format grundsätzliche Fragen stellt, die viel Raum zum Grübeln lassen. Ich will "Blindflug" nun nicht über den grünen Klee loben, aber wären Handlung und Personen intensiver dargestellt worden, dann wären die (für mich) wichtigsten Aspekte doch ein wenig ins Hintertreffen geraten. Und gerade in Zusammenhang mit der Diskussion über Bewusstsein contra Mustererkennung/-Verarbeitung war die Wahl eines (im Prinzip geistig behinderten) Protagonisten ein genialer Schachzug.
#79
Geschrieben 14 März 2008 - 21:00
Das ist so ein bisschen wie mit Frankfurter Grüner Soße. Es gibt tausende verschiedene Rezepte und man kann sich über das beste streiten bis die Eintracht den UEFA-Cup gewinnt!An einen Roman sollten über alle auch von mir anerkannten Qualitäten die Du aufführst aber auch noch andere Ansprüche gestellt werden.
Welches Gen? In Form eines populärwissenschaftlichen Buches lässt sich da nicht viel machen, wenn man irgendwie ernst genommen wird und für die Fachliteratur nennt Watts ja einige Zitate. Sicher gibt's da auch interessante Reviews, die einfacher zu verdauen sind. Aber am besten lässt sich so etwas wohl m.E. in einem gelungenen Hard-SF-Roman ausdrücken.Wieso bspw könntest Du ansonsten das von Dir befriedigte Gen nicht besser mit einer einschlägigen Wissenschaftlichen Abhandlung füttern als mit diesem Aufsatz/Roman Zwitter namens Blindflug ? Das erschliesst sich mir nicht.
(Georg Christoph Lichtenberg)
#80
Geschrieben 24 April 2008 - 08:40
Waaaaas? Dann aber schnell in die nächste Videothek! Der Film ist eindeutig ein Klassiker, den man gesehen haben muß.Den Film: Die üblichen Verdächtigen kenne ich leider noch nicht
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