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Peter Watts: Blindflug


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79 Antworten in diesem Thema

#31 Pogopuschel

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Geschrieben 10 Februar 2008 - 14:09

Nein, ein grosser Geschichtenerzähler ist Watts nicht.

Was ihm wohl bewusst ist. Im Anhang zweifelt er selber an, den Figuren genug Leben eingehaucht zu haben.

#32 Amtranik

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Geschrieben 10 Februar 2008 - 17:37

Ich habe im Anschluß an Blindflug mit dem neuen Niven/Cooper angefangen und hier wird mir jetztso richtig deutlich was ich beim Buch von Watts vermißt habe. Es fehlt die menschliche Seite. In HarlekinsMond gehts um Menschen und deren Gefühlswelt eingebettet in eine Science-Fiction Story. Hier werde ich angesprochen und kann partizipieren. "Blindflug" war irgendwie bloß eine Idee, garniert mit jeder Menge allzu nüchterner Wissenschaft. Es hatte Stellenweise viel ähnlichkeit mit einem Sachbuch, das Abenteuer wollte nicht so richtig überspringen. Keine große Faszination. Insgesamt ist mir sein Stil zu nüchtern und sachlich. Zu wenig Gefühl und zu wenig wärme zu wenig nachvollziehbare Figuren. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich beim nächsten Watts Buch wieder so bedenkenlos zu greifen würde.

#33 Rusch

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Geschrieben 11 Februar 2008 - 15:34

So, ich bin jetzt auf der Zielgeraden und mir graut ein wenig vor der Rezension, denn so recht greifen läßt sich der Roman nicht. Es ist keine wahre Hard SF, eher das Gegenteil, denn eigentlich stehen die Besatzungmitglieder im Vordergrund. Doch dazu sind die Personen zu "blutleer" (ach, wie das passt). Ich habe immer noch keine Ahnung, wie das Buch enden wird, aber mit dem Schluss klärt sich die Hopp oder Topp Frage. Was den ungewöhnlichen Stil betrifft, so liebäugle ich mit der Theorie, dass der Autor dies ganz bewußt so geschrieben hat, weil er ja aus der Sicht von Siri schreibt. Dieser ist ja mit seiner Gehirnverstümmelung die zentrale Figur des Romans. Toll fand ich die Szene um Chelseas Tod. Da konnte man richtig die Verzweiflung von Siri spüren, der verzweifelt nach einer Vorgehensweise suchte.Hat einer von Euch schon mal in das Nachwort reingelesen? Die 140 oder so Fußnoten haben mir bislang davor abgehalten. Das hat so was von einem Alptraum aus Studienzeiten. :rofl1:Interessant übrigens die Amazon Seite. Es gibt ja so ein paar Indikatoren, die ein Buch werten. Die Bewertungen zum einen sind durchwachsen. 2 x 5, 2 x 4 und 2 x 1. Da gehen die Meinungen auseinander. Noch interessanter sind aber die Marketplace Angaben. 70 Stück kann man bereits gebraucht erwerben. Da scheinen mir doch einige Leute dieses Buch fast panikartig abzustoßen. Der Preis ist allerdings noch nicht so niedrig.

Bearbeitet von Rusch, 11 Februar 2008 - 15:40.


#34 Gerd

Gerd

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Geschrieben 11 Februar 2008 - 17:10

Interessant übrigens die Amazon Seite. Es gibt ja so ein paar Indikatoren, die ein Buch werten. Die Bewertungen zum einen sind durchwachsen. 2 x 5, 2 x 4 und 2 x 1. Da gehen die Meinungen auseinander. Noch interessanter sind aber die Marketplace Angaben. 70 Stück kann man bereits gebraucht erwerben. Da scheinen mir doch einige Leute dieses Buch fast panikartig abzustoßen. Der Preis ist allerdings noch nicht so niedrig.

Ohne mich jetzt in eure inhaltliche Diskussion einmischen zu wollen eine kleine Anmerkung zu Amazon Marketplace:

Gelegentlich lohnt es sich, auf den Link zu klicken - dann hättest du nämlich gesehen, dass genau zwei von den 70 Angeboten unter dem Neupreis liegen, und nur eines davon sich "lohnt" (wenn man 45 Cent einzusparen als lohnend betrachtet ... :rofl1: ).

Das "panikartige Abstoßen" vermag zumindest ich da jetzt nicht zu erkennen ...

Grüße
Gerd
Sudden moroseness. One hop too far.

#35 Amtranik

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Geschrieben 11 Februar 2008 - 17:45

So, ich bin jetzt auf der Zielgeraden und mir graut ein wenig vor der Rezension, denn so recht greifen läßt sich der Roman nicht.

Das kannst Du laut sagen. Hätten wir doch besser den neuen Niven gelesen.....

#36 Kopernikus

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Geschrieben 11 Februar 2008 - 19:13

Das kannst Du laut sagen. Hätten wir doch besser den neuen Niven gelesen.....

Den habe ich mittlerweile auch mal angelesen und langweile mich bisher im wesentlichen zu Tode, was ich nicht unbedingt als große Steigerung gegenüber dem doch etwas wirren, überladenen Plot von Blindflug empfinde. So richtig vom Hocker hauen tuen mich beide nicht. Aber über Harlekins Mond sollten wir am besten in einem eigenen Thread sprechen.

#37 Amtranik

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Geschrieben 11 Februar 2008 - 19:35

Den habe ich mittlerweile auch mal angelesen und langweile mich bisher im wesentlichen zu Tode, was ich nicht unbedingt als große Steigerung gegenüber dem doch etwas wirren, überladenen Plot von Blindflug empfinde. So richtig vom Hocker hauen tuen mich beide nicht. Aber über Harlekins Mond sollten wir am besten in einem eigenen Thread sprechen.

Gib dem Buch etwas Zeit. Der Start ist sicherlich nicht recht rasant geraten. Ich finde aber es lohnt sich am Ball zu bleiben.

#38 Rusch

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Geschrieben 11 Februar 2008 - 19:40

Ich frage mich, ob der Titel Blindflug vielleicht anders zu verstehen ist, als man zunächst meint. :rofl1:

Bearbeitet von Rusch, 11 Februar 2008 - 19:41.


#39 Holger

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Geschrieben 12 Februar 2008 - 12:51

Ist wirklich schade, dass der Tenor allgemein so in Richtung negativ schwappt. Ich habe jetzt 160 Seiten oder so gelesen und für mich ist es das beste Stück SCIENCE fiction, dass ich in den letzten 12 Monaten (Minimum) gelesen habe. Endlich mal wieder ein Autor, der den Intelekt fordert. Alleine aus den Nebensätzen und den kleinen Details um die Handlung herum kann ich eine Menge gewinnen (Beispiel der Brief von Siri an Chelsea).Im Grunde genommen ist mir Wurscht, wie die Geschichte ausgeht. Gute Erstkontakt-Abenteuerromane habe ich schon vor 10 Jahren gelesen. Aber hier wird das ganze einfach prima verpackt. Und zur Frage Hard-SF oder nicht! Klar ist das Hard-SF. Nicht so technophil aufgepumpt wie bei Egan und nicht so pubertär nerdig wie bei Stross, sondern einfach geistreich und trocken (eben ganz auf das Gemüt von Siri zugeschnitten).Der Anhang ist übrigens sehr lesenswert. Auch wenn ich noch keine Zeit hatte, die Existenz diverser SCIENCE-Publikationen zu überprüfen. Ich glaube hier spielt Watts nochmal ein wenig mit dem Leser und vermischt Tatsachen, Maskerade und Geständnisse über Erdichtetes.
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#40 Dave

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Geschrieben 12 Februar 2008 - 17:13

Was den ungewöhnlichen Stil betrifft, so liebäugle ich mit der Theorie, dass der Autor dies ganz bewußt so geschrieben hat, weil er ja aus der Sicht von Siri schreibt. Dieser ist ja mit seiner Gehirnverstümmelung die zentrale Figur des Romans. Toll fand ich die Szene um Chelseas Tod. Da konnte man richtig die Verzweiflung von Siri spüren, der verzweifelt nach einer Vorgehensweise suchte.

Ja, diese stelle mit Chelsia hat mich auch beeindruckt, nicht nur, weil sie aus heiterem Himmel kam. Zumal es vorher bei der Schilderung der Beziehung nicht so dramatisch zuging und es mir fast schon etwas zu viele Hinweise bezüglich der Probleme Siris in Liebesdingen gab.
Aber was hatte es mit diesem unheimlichen Virus auf sich und was zur Hölle ist da eigentlich auf der Erde los, hatte ich mich gefragt.
Auch weil die Signale zur Erde sieben Monate beanspruchten, waren diese Rückblicke ja die einzigen wirklichen Quellen, was dort eigentlich vor sich ging.

Im Grunde genommen ist mir Wurscht, wie die Geschichte ausgeht. Gute Erstkontakt-Abenteuerromane habe ich schon vor 10 Jahren gelesen. Aber hier wird das ganze einfach prima verpackt. Und zur Frage Hard-SF oder nicht! Klar ist das Hard-SF. Nicht so technophil aufgepumpt wie bei Egan und nicht so pubertär nerdig wie bei Stross, sondern einfach geistreich und trocken (eben ganz auf das Gemüt von Siri zugeschnitten).

Ich finde auch, dass es eine absolut perfekte Mischung ist vom Stil her.
Im letzten Drittel hatte ich ein wenig den Eindruck, dass die Sache mit den Außerirdischen eher ein Mittel zum Zweck ist, die ganzen Bewusstseinsfragen einer höheren Auflösung zuzuführen. Das tut dem Roman zwar keinen großen Abbruch, aber irgendwie spielten die Aliens, bei aller Faszination, doch die zweite Geige.

Ich hatte viele Stimmen gelesen, die das Ende des Romans lobten. Ich muss gestehen, ich hatte etwas Probleme damit zu begreifen, was da passiert ist. Vielleicht hatte ich mich etwas zu sehr auf die Protagonisten konzentriert. Jedenfalls, wenn ich das erklären sollte...puuh...

#41 Amtranik

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Geschrieben 12 Februar 2008 - 19:20

Ich muss gestehen, ich hatte etwas Probleme damit zu begreifen, was da passiert ist. Vielleicht hatte ich mich etwas zu sehr auf die Protagonisten konzentriert. Jedenfalls, wenn ich das erklären sollte...puuh...

Dito. Das hatte ich ja schon mal weiter vorne angesprochen. Ich hatte vorsichtig ausgedrückt zum Ende hin etwas den Überblick verloren. Ich teile übrigens ebenfalls die Vermutung das es dem Autor in erster Linie um das Bewußtsein und dessen Mysterien ging, die Aliens waren nur der Aufhänger.

#42 Pogopuschel

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Geschrieben 12 Februar 2008 - 19:21

Hier der Link zu meiner Rezension von "Blindflug". Ich schreibe meine Rezis für Leute die das Buch noch nicht kennen, und verrate deshalb möglichst wenig zum Inhalt. Meine spoilerhaltige Meinung werde ich weiter hier posten. Gruß Markus

Bearbeitet von Pogopuschel, 12 Februar 2008 - 19:22.


#43 Amtranik

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Geschrieben 12 Februar 2008 - 19:22

nicht so pubertär nerdig wie bei Stross

Da würde mich mal interessieren ob Du schon das Glashaus gelesen hast. Da is nix mehr mit pubertär nerdig.

#44 Dave

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Geschrieben 12 Februar 2008 - 19:42

Das hatte ich ja schon mal weiter vorne angesprochen. Ich hatte vorsichtig ausgedrückt zum Ende hin etwas den Überblick verloren.

Eines steht bei mir ohnehin fest, das ist ein Buch zum mehrmaligen Lesen. Und vielleicht geht mir dann mal ein Lichtlein mehr auf. Den Anhang habe ich immer noch nicht gelesen, vielleicht schlummert da ja noch das eine oder andere gelüftete Geheimnis...

Hier der Link zu meiner Rezension von "Blindflug".

:D

Bearbeitet von Dave, 12 Februar 2008 - 19:44.


#45 Holger

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Geschrieben 12 Februar 2008 - 20:35

Da würde mich mal interessieren ob Du schon das Glashaus gelesen hast. Da is nix mehr mit pubertär nerdig.

Nein, noch nicht. Ist auch auf jeden Fall auf meiner Leseliste. Und "aufgepumpt technophil" und "pubertär nerdig" empfinde ich nicht grundsätzlich als schlecht :D Beide Autoren habe ich (zumindest auszugsweise im Falle von Stross) immer gern gelesen.
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#46 Amtranik

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Geschrieben 12 Februar 2008 - 21:04

Nein, noch nicht. Ist auch auf jeden Fall auf meiner Leseliste. Und "aufgepumpt technophil" und "pubertär nerdig" empfinde ich nicht grundsätzlich als schlecht :D Beide Autoren habe ich (zumindest auszugsweise im Falle von Stross) immer gern gelesen.

Also ich habe Accelerando zb ebenfalls genossen und dennoch war ich von Glashaus positiv überrascht weil es eben ganz anders ist als Accelerando, den Buchanfang vielleicht mal ausgenommen. Aber ich will gern eingestehn das dies eine reine Geschmackssache ist.

#47 Matthias

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Geschrieben 13 Februar 2008 - 00:17

Zur Science bis ca S 100.- Im wesentlichen scheint der Autor Themen aus Neuroscience und Kognitiver Psychologie anzusprechen. Da er Biologe ist, ist die Nähe zurNeurobiologie zu erkennen.- Themen wie der Necker-Würfel sind aber leider wirklich uralt (fast 200 Jahre alt) und westentaschen kognitive Psychologie. Hoffentlich kommtnoch etwas mehr.- Die Physik ist leider oberflächlich. Zwar nett zu lesen, aber ohne echte Substanz.Bisher gefällt mir der Roman sehr gut. Zwar wenig Handlung und "Action" aber ein echter Hard SF Roman.Übersetzung: Bezüglich wissenschaftlicher Zusammenhänge nicht sehr gelungen. Ich frage mich, was mit Synthesist gemeint ist. Wäre nicht Synthetiker die passende Übersetzung?

Bearbeitet von mlich, 13 Februar 2008 - 00:19.

Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#48 Rusch

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Geschrieben 13 Februar 2008 - 08:25

Vielleicht wäre Glashaus etwas für einen Lesezirkel. Allerdings kommt ich vor April nicht mehr das Buch einzuschieben. Mein Leseplan steht schon fest und ist mit vielem gefüllt, dass ich noch für den DSFP lesen muss. Ostern müssen wir die Nominierungen zusammen haben und heute ist das echt viel arbeit.Aber zurück zu Blindflug. Das Ende war plötzlich viel klarer. Wenn man erst mal begriffen hat, wie dieser Roman aufgebaut ist, fallen alle Stückchen ins Bild. Mit hat gefallen, dass Siri immer wieder schreibt: Stell Dir vor Du bist.... Dies hätte er mehr in den Mittelpunkt des Romans setzen sollen. Es war Siris Aufgabe zu beobachten (und doch wieder nicht). Es wäre doch Reizvoll gewesen, Abschnitte immer auf diese Weise zu beginnen und dann die Person in den Mittelpunkt zu stellen. Das wäre eleganter gewesen als diese - ja sagen wir Chaos. Ich habe nichts dagegen, wenn ein Autor eine Geschichte nicht linear erzählt, aber das Thema an sich war kein leichtes und mehr Strukturen hätten dem Roman gut getan und es dem Leser erleichtert, sich in die Geschichte einzufinden.Was mich aber bis zum Ende gestört hat, war der Vampir. Warum das? Es wird nichts weiter erklärt und irgendwie hat so eine Figur in einem SF Buch nichts zu suchen (wenn man mal von Ich bin Legende absieht). Nein, mir gefiel diese Idee nicht.@Pogo: Deine Rezi ist ja recht ungewöhnlich geworden. Fast im Stil passen zum Buch. Nicht schlecht, nicht schlecht. Ich verneige mein Haupt vor Dir. Ich martere mich noch mein Hirn, wie ich das angehen soll.

Bearbeitet von Rusch, 13 Februar 2008 - 09:21.


#49 Pogopuschel

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Geschrieben 13 Februar 2008 - 12:43

Was mich aber bis zum Ende gestört hat, war der Vampir. Warum das? Es wird nichts weiter erklärt und irgendwie hat so eine Figur in einem SF Buch nichts zu suchen (wenn man mal von Ich bin Legende absieht). Nein, mir gefiel diese Idee nicht.

Das hat mich auch gestört. Ich würde schon gerne wissen, warum sie die Vampire zurück geholt haben. Es wurde ja nur gesagt, man hätte sie gebraucht. Weiß jemdand, ob es auf Watts Homepage Infos dazu gibt? Auf dieser - gut gemachten - Seite zu navigieren und das Gesuchte zu finden, ist ja auch fast ein Blindflug.

@Pogo: Deine Rezi ist ja recht ungewöhnlich geworden. Fast im Stil passen zum Buch. Nicht schlecht, nicht schlecht. Ich verneige mein Haupt vor Dir. Ich martere mich noch mein Hirn, wie ich das angehen soll.

So nach der fünfzigsten Rezi hatte ich die Nase voll davon immer nach dem gleichen Schema zu schreiben - kurze Inhaltsangabe die mit einer spannende Stelle endet, Infos über das Titelbild, Bewertung des Inhalts und Fazit. Deswegen versuche ich mir jetzt immer etwas einfallen zu lassen. Hängt aber immer vom Buch ab. Gruß Markus

#50 Stefan9

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Geschrieben 13 Februar 2008 - 12:57

Bis Seite 288Endlich passiert mal etwas. Die Crew entdeckt eine Lebensform auf dem Artefakt. Und zum ersten mal kommt so etwas wie Science Fiction und Kontaktfeeling auf. Leider hat bis hierher Watts gänzlich darauf verzichtet. Und beinahe hätte er diese Momente wieder in seiner belehrenden Art zunichte gemacht. Er plaudert aus seinem Meeresbiologennähkästchen. Mittlerweile bin ich mir unschlüssig, ob wir es überhaupt mit einem Roman zu tun haben. Kommt mir bald vor wie ein Kammerspiel, in dem das Science Fiction Setting nur die Kulisse bildet. Und ganz ehrlich: Mich interessiert es nicht die Bohne, wie vermurkste Cyborgs, gehirnverstümmelte Psychopathen und 4 fach gespaltene Schizophrene einen Erstkontakt meistern. Naja, und der Vampir? Kann ich genausowenig mit anfangen wie Rusch. Ausser die gefallene Bemerkung, das die Beute eine weitaus höhere Motivation als der Jäger mitbringt.Grüsse

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

https://www.youtube....h?v=3mnB5Q5Hay4

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#51 Pogopuschel

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Geschrieben 13 Februar 2008 - 17:48

Die Sache mit dem Kontakt wird am Ende noch sehr interessant. Das ist doch gut gelungen.

#52 Teletubbie

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Geschrieben 13 Februar 2008 - 20:11

So, bin jetzt auch durch. Muss sagen, irgendwie mochte ich das Buch, auch wenn viele offene Fragen bei mir nach wie vor offen geblieben sind. Ist aber wohl entweder das Recht des Autors und seine Freiheit, oder ich war ein zu unaufmerksamer Leser.

#53 Teletubbie

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Geschrieben 14 Februar 2008 - 21:46

Btw., das Buch passt zu den Thesen dieses Herrn: http://www.hyperkomm...rsonen/roth.htm Es gab auch eine Sendung bei Nachtstudio, wo er seine umstrittene These zum "freien Willen" mit u.A. Juristen diskutierte. Leider reicht die ZDF-Mediathek nicht so weit zurück. Ich will aber den Bezug zwischen Willen und Blindflug nicht diskutieren, wegen Spoilergefahr.

#54 Rusch

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Geschrieben 15 Februar 2008 - 08:42

Meine Rezis ist jetzt online. Letzten Endes habe ich dem Roman 7 Punkte gegeben, weil es einfach mal wieder schön war, etwas originelles zu lesen und nicht die x-te Variation eines Themas. Hier geht es zu meiner Rezi

#55 Stefan9

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Geschrieben 03 März 2008 - 02:47

**************Spoiler********************

[i]Ich jedenfalls kann mir keinen Reim darauf machen[i]

Damit endet der Blindflug von Peter Watts. Leider geht es mir genauso wie Keeton, der sich offenbar Schrödingers Theoremen folgend systembedingt schwer tut mit den Reimen. Oder etwa doch nicht, wenn Keeton berichtet, er habe seinem Peiniger erstmals ein menschliches Bewussstsein zu verdanken? Ich werde jedenfalls nicht schlau aus dem Plot. Zugegeben, Watts besticht durch die hohen intelektuellen Anforderungen an seine Leser und unbestritten sind nicht nur seine Evolutionsbiologischen Sachkenntnisse. Leider vergisst Watts dabei, seine Leser behutsam an die Hand zu nehmen zu den überaus radikalen und neuen Ideen. Hier wäre weniger mehr gewesen. Ich fühlte mich manchesmal überfordert und deshalb mochte ich keinen roten Faden entdecken.

Meine Wertung : Anstrengend! Sehr anstrengend sogar. Die ersten Seiten von Scalzis Geisterbrigaden sind ja sowas von wohltuend.....


Grüsse ins Board

Stefan

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"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

https://www.youtube....h?v=3mnB5Q5Hay4

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#56 Rusch

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Geschrieben 03 März 2008 - 10:01

Ich höre immer wieder, dass Watts den Leser intellektuell fordert. Das kann ich so nicht stehen lassen. Er hat vielmehr einen Roman geschrieben, der unnötig verkompliziert und wenig strukturiert wurde. Sicher ist man herausgefordert, die Handlung zu verstehen, aber die Grundidee an sich ist kaum eine intellektuelle Herausforderung. Und das ärgert mich: Warum muss man dem Leser das ganze so schwer machen?

#57 Dave

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Geschrieben 03 März 2008 - 14:18

Ich kann schon nachvollziehen, was Stefan schreibt. Zumal es ja nicht nur um Nuancen geht, sondern der eigentliche Schluss des Buches ist schwierig zu verstehen.
Zwar gibt es ein Fülle von Erläuterungen, die das Verständnis der fremdes Spezies erleichtern sollen, aber ganz am Ende muss man ja fast die Segel streichen, glaube ich. Vielleicht ist das auch so gewollt.
Die ganzen Protagonisten sind ja für sich genommen schon wichtige Hinweise zum Verständnis, wobei sie selbst es einem ja auch nicht unbedingt leicht machen. Jedem gebührt da höchste Aufmerksamkeit.
Dann die Details. Nehmen wir den bereits erwähnten Necker-Würfel, der veranschaulichen soll, wie die komplexere Mustererkennung beim Homo Vampiris zu verstehen ist. Das erinnert ein wenig an den Welle-Teilchen- Dualismus aus der Quantenmechanik, welcher für den herkömmlichen Verstand nicht zu begreifen ist.
Und das ist dann auch der Bereich, den das Buch auszuleuchten versucht.
Ich hatte schon das Gefühl gehabt, das Watts in dem letzten Abschnitt Charybdis mit der Auflösung um die Ecke kommen würde. Keine Ahnung, ob ihm das gelungen ist, mich hat†™s zerlegt.
Vielleicht ist es ein wenig so wie bei 2001, wo man am Ende auch seine Stirn in Falten zieht und sich seinen eigenen Reim machen kann. Allerdings ist dort klarer, dass man seine Antwort nicht vielleicht doch noch irgendwo zwischen den Zeilen findet.

Was mich noch immer umtreibt, ist, warum dieses Buch ein großer Erfolg wurde. Vielleicht war es einfach mal wieder Zeit für einen Roman dieser Güte, bei dem aufgezeigt wurde, worum es in der SF im Grunde geht. Um das Geheimnis in mir drinnen, dem dort draußen, und wie zur Hölle das alles zusammen passt.
Ich hatte mir auch überlegt, dass Peter Watts die Beachtung womöglich durch seine zuvor erschienene Trilogie erlangt hat und nun einen Brikett mehr aufgelegt hat.
Allerdings erwähnt er im Anhang, dass dieses Buch und die Vorgänger sich sehr ähneln würden.
Wie dem auch sei, ich freue mich schon riesig auf Abgrund, das im Juni erscheint. Mit ein wenig Bangen, ob die drei Romane auch alle bei Heyne erscheinen werden.

Kürzlich habe ich annähernd 300 Romane aus den Regalen verbannt und sie in einer Kammer gestapelt, in der ihnen das Tageslicht verwehrt bleibt.
Blindflug war daran sicher nicht ganz unschuldig, es zeigt einfach, wo der Hammer hängt und hat mir auch wieder deutlich vor Augen geführt, wie groß meine Abneigung gegen die als SF Romane getarnten Scherzartikel eigentlich ist, auf die man so oft stößt. Hinfort mit ihnen!!!

Bearbeitet von Dave, 03 März 2008 - 14:27.


#58 Rusch

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Geschrieben 03 März 2008 - 14:36

Wollen wir doch mal über das Ende sprechen:Die Kontaktaufnahme schlägt fehl und man beschließt zu Plan B zu wechseln, der eigentlich von Beginn an Plan A war, denn zu selbstverständlich wird auf die Selbstmordmission umgeschenkt. Keeton wird als eine Art Blackbox über Bord geworfen und dann stürzt sie die Theseus in der fremde Objekt. Zuletzt liest man noch, dass wohl die Situation auf der Erde verschlechtert hat und scheinbar die Vampire die Erde übernommen haben. Zumindest glaube ich, das rausgelesen zu haben. Allerdings spielt das für den Roman keine trangende Rolle.Das entscheidende Element des Romans war die Frage der Analyse: Wie kann ich etwas verstehen, dass ich nicht verstehen kann. Keeton war der Schlüssel, denn sein ganzes Leben bestand daraus Dinge zu vertehen, die er nicht verstand. ABER: Ist es nicht unbefriedigend, dass die Mission scheiterte. Woher nahm die Expedition die Gewissheit, dass das Objekt gestoppt werden muss? Ich bin mir jetzt nicht so sicher, ob diese Erkenntnisse von Keeton stammten. Letzten Endes aber fragt man sich, ob genügend Informationen vorlagen, um eine Analyse zu bilden, wie Keeton es tat. Keeton selbst wurde ja gesteuert und das Ergebnis muss als manipuliert betrachtet werden. Ich gebe zu, dass die Idee faszinierend ist, aber ich denke mir auch, dass die Idee ein Schiff voller labiler Persönlichkeiten loszuschicken purer Wahnsinn ist. Die normalen Ansätze lauten ja, dass man eine möglichst stabile Konstellation von Astronauten für so eine Mission erwählt. Hier hat man genau das Gegenteil.Aber genug: Schreibt doch ihr mal, was Euch bei diesem Ende durch den Kopf ging. Ich fühlte mich letzten Ende ein wenig enttäuscht, weil das Buch am Ende keine Lösung bot, sondern zur Gewalt zurückfiel.

#59 Stefan9

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Geschrieben 03 März 2008 - 15:11

Schön, das der Tread noch etwas weiter lebt.@Rusch:Nun, wer nicht ohnehin schon einen wissenschaftlichen Hintergrund hat, tut sich schwermit so manchem Sachverhalt, der von Watts geschildert wird. Sicher habe ich in populärwissenschaftlichen Publikationenschon von Turingmaschinen oder den von Dave erwähnten Welle Teilchendualismus gelesen (ERP Paradox), ohne diese imvollen Umfang zu begreifen; wie auch, wenn man nicht vom "Fach" ist. Und so geht das in einer Tour über die Evolutionsbiologie, Physiognomie,Psychologie (den Oliver Sacks hab ich auch mal mit seinem Hut verwechselt) usw. usf weiter. Holger hat weiter oben geschrieben, das der Titel ein langsames Lesen wert wäre. Recht hat er, aber irgendwann ist man es leid, die vielen im Grunde immer abstrakten Sachverhalte mangels Expertenwissens zu "wikifizieren". Deshalb würde ich den Titel schon etwas höher ansetzen, als den üblichen Mainstream.@Dave:Vielen Dank für die vielen Zeilen, die mir die Essenz leider auch nicht näher bringen. Mir bleiben mehr Fragen als Antworten. Ist der Vampir nun ein Vampir? Seitenlang werden seine Intentionen und das Warum darum beschrieben, und dann ist er doch ein Cyborg? Oder ist er nur ein verlängerter Arm von Theseus, der plötzlich doch der Captain ist? "Von Maschinen hättet ihr keine Befehle entgegen genommen". Ich blicks einfach nicht. Und in diesem Fahrwasser bleiben mir auch die anderen Charaktere rätselhaft. Irgendwie habe ich überhaupt keinen Zugang zu dem Titel gefunden. Wie der Titel so erfolgreich sein kann, ist mir ebenso schleierhaft. Ob er es überhaupt ist? Den Hugo Gernsback Award kenne ich nicht. Vielleicht sitzen dort in einer Komission alte SF Recken, die schon alles gelesen haben und ausschliesslich den durchaus anerkennenswerten radikal neuen Ansatz honorieren. SF ist ohnehin nur noch eine kleine Nische und in dieser Nische bedient Watts nun leider auch nur eine ganz kleine Kundschaft.Grüsse ins BoardStefan

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

https://www.youtube....h?v=3mnB5Q5Hay4

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#60 Stefan9

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Geschrieben 03 März 2008 - 15:21

Wollen wir doch mal über das Ende sprechen: Das entscheidende Element des Romans war die Frage der Analyse: Wie kann ich etwas verstehen, dass ich nicht verstehen kann. Keeton war der Schlüssel, denn sein ganzes Leben bestand daraus Dinge zu vertehen, die er nicht verstand. ABER: Ist es nicht unbefriedigend, dass die Mission scheiterte. Aber genug: Schreibt doch ihr mal, was Euch bei diesem Ende durch den Kopf ging. Ich fühlte mich letzten Ende ein wenig enttäuscht, weil das Buch am Ende keine Lösung bot, sondern zur Gewalt zurückfiel.

Das ist es ja gerade. Seitenlang fabuliert Watts über Schrödinger und bringt dem Leser bei, das ein System sozusagen systembedingt nicht aus sich heraus hinreichend beschrieben werden kann. Und Siri polt den Keeton nun um, so das er sich nun voller Dankbarkeit erstmals als Mensch mit Bewusstsein wahrnehmemnd alles zusammen reimen kann? Und in der Heimkehrerdrohne erzählt Watts dann von einem Brief seines Vaters, so völlig ohne Zusammenhang. Ich blick s einfach nicht und bekomme kein Feeling für Watts. Grüsse

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