
"Schund mit Anspruch"- quält ihr euch auch beim Lesen mancher Bücher?
#1
Geschrieben 09 Februar 2008 - 18:13
- es ist eine Neuerscheinung
- es ist ziemlich dick
- der Autor wird hoch gelobt
- ich habe nach dem Buch gegriffen in der Hoffnung, neue Einsichten und Konzepte zu bekommen
aber
- ich möchte mich beim Lesen auch entspannen und werde bitterlich enttäuscht. Und das ist zu exakt 0 Prozent auf meine eigenen seelischen Befindlichkeiten zurück zu führen. Gesetzt den Fall, ich bin total mies drauf und will eigentlich nur noch alles vergessen und habe schlechte Laune, dann bin ich für die Unterhaltungs- und Fluchtliteratur mit etwas intellektuellem Anspruch die ideale Leserin. Klappe ich ein Buch entnervt zu habe nicht ich versagt, sondern der Autor.
denn
- die akute Scheißwelt, der ich wenigstens zwischen Buchdeckeln entfliegen möchte, wird mir in allen Details vorgeführt
- da sich die Handlung auf etliche hundert Seiten verteilt, ist sie in einzelnen Abschnitten oft kaum auszumachen, über dutzende Seiten scheint es nicht voran zu gehen
- wenn es ein "Nahe Zukunft"-Roman ist, ist das Werk im Vergleich zu Non-SF-Gegenwartsliteratur dann doch zu trivial, da bieten selbst viele Krimis mehr Anspruch und sind v. a. flüssiger geschrieben
- im Vergleich selbst zu anspruchsloser SF vom Typ "Perry Rhodan" oder "Star Trek" scheitert das Werk daran, dass es nicht entspannend ist
- es gibt also weder intellektuelle Anregung (die auch die Trivia-SF vermissen lässt) noch Entspannung, wie sie die Trivia-SF bietet, es gibt eigentlich gar nichts
Mein Resüme:
- es gibt Werke, da sollte man sich auf das Lesen der Rezensionen und der Klappentexte beschränken. In denen sind alle erwähnenswerten Gedanken drin
- es gibt ehrliche Trivia, die gar nicht mehr sein will als Unterhaltungsliteratur
- es gibt Literatur mit Anspruch und tiefgründigen Gedanken
- es gibt auch Schund, der mit Anspruch daherkommt
- wer auf so plumpe Verarschung, wie sie IMHO im Falle von STAHLFRONT betrieben wird, als leidlich intellektueller Mensch nicht reinfällt, ist nur das arglose Opfer für die gehobenen Formen der Verarschung.
- Merke: nicht jeder, den die "New York Times" als "Superstar der Science Fiction" feiert, ist auch einer und für manche Autoren wurde die Science Fiction wohl nur deshalb erfunden, damit sie das Genre kaputt schreiben. Was die Perrys und BattleTechs nicht geschafft haben, weil da drauf steht, was drin ist, schafft die selbsternannte neue Elite der Blödschwätzer: die Leser so lange zu frustrieren, bis auch die Gutwilligste dem Genre den Rücken kehrt.
#2
Geschrieben 09 Februar 2008 - 18:36

#3
Geschrieben 09 Februar 2008 - 18:39
Ich weiß nicht. Punkt 1 wäre für mich ein Kaufgrund. Punkt 2 bis 5 sind arg subjektiv.denn
- die akute Scheißwelt, der ich wenigstens zwischen Buchdeckeln entfliegen möchte, wird mir in allen Details vorgeführt
- da sich die Handlung auf etliche hundert Seiten verteilt, ist sie in einzelnen Abschnitten oft kaum auszumachen, über dutzende Seiten scheint es nicht voran zu gehen
- wenn es ein "Nahe Zukunft"-Roman ist, ist das Werk im Vergleich zu Non-SF-Gegenwartsliteratur dann doch zu trivial, da bieten selbst viele Krimis mehr Anspruch und sind v. a. flüssiger geschrieben
- im Vergleich selbst zu anspruchsloser SF vom Typ "Perry Rhodan" oder "Star Trek" scheitert das Werk daran, dass es nicht entspannend ist
- es gibt also weder intellektuelle Anregung (die auch die Trivia-SF vermissen lässt) noch Entspannung, wie sie die Trivia-SF bietet, es gibt eigentlich gar nichts
Insgesamt gewinne ich mehr und mehr den Eindruck, daß Du auf eine Form der Science-Fiction stehst, die derzeit einfach nicht in Mode ist.
#4
Geschrieben 09 Februar 2008 - 18:42
Schonmal Alastair Reynolds "Chasm City" oder Richard Morgans "Das Unsterblichkeitsprogramm" angelesen?Es sollte mehr SF-Romane geben, die in einem urbanen Umfeld angesiedelt sind und sich auch sonst eher im irdischen Bereich befinden (ich sage auch nichts gegen den Orbit, Mond oder Mars, aber weiter hinaus, bitte nur unter Umständen).
#5
Geschrieben 09 Februar 2008 - 18:42
Noch nicht; aber im April: ProthesengötterDie New Wave zeichnet sich durch einen flüssigen Erzählstil aus, aber zur Zeit scheint es nichts vergleichbares auf dem Büchermarkt zu geben.

#6
Geschrieben 09 Februar 2008 - 18:44
Zuerst werde ich "Der Weltkrieg-Konzern" von Robert Asprin lesen. Da scheint was dran zu sein...Schonmal Alastair Reynolds "Chasm City" oder Richard Morgans "Das Unsterblichkeitsprogramm" angelesen?
#7
Geschrieben 09 Februar 2008 - 18:47
Wieviele Bücher hast du eigentlich schon veröffentlicht? Und wie sieht's mit den Einnahmen aus?Noch nicht; aber im April: Prothesengötter
*wegrenn*

#8
Geschrieben 09 Februar 2008 - 18:51
Also ich fühle mich in dieser Welt sehr wohl. Wenn ich abends, nach meinem Arbeitstag in einer Suchtklinik, nach Hause komme greife ich nicht zum Buch um der schlimmen Realität zu entkommen. Ich sehe es viel mehr als Ergänzung, den immerhin sind diese Bücher ja auch ein Produkt unser ach so schlimmen Welt. Würde ich das ganze Leid der Welt in mich hineinfressen, hätte ich wohl auch am Lesen keinen Spaß mehr. Aber ist ein Buch denn Schund, wenn es eine negative Zukuntsvision entwirft? Mich quält nur eine Art von Büchern, und zwar langweilige. Mit den aktuellen Neuerscheinungen von Autoren wie Watts oder Wilson bin sehr zufrieden. Auch wenn ich vermute, das Watts "Blindflug" in Beverlys Kategorie fallen könnte. @Beverly Welches ist den der furchtbare Wälzer, durch den du dich so gequält hast? Gruß MarkusIch habe mal wieder bei einem Wälzer der "aktuellen" Science Fiction das Handtuch geworfen und mich entschlossen, nach dem Geld für das Buch nicht auch noch mehr von meiner Zeit zu verschwenden. Die Symptome sind immer die Gleichen: - die akute Scheißwelt, der ich wenigstens zwischen Buchdeckeln entfliegen möchte, wird mir in allen Details vorgeführt
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#9
Geschrieben 09 Februar 2008 - 19:00
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#10
Geschrieben 09 Februar 2008 - 19:00
Null. Und ich bin in der glücklichen Lage, so bescheuert zu sein, mich für lau abzuschuften für ein wenig Weltruhm ... denn das ist - meines Erachtens - auch hier das Hauptproblem: Bücher sind PRODUKTE, die hergestellt werden; und manchmal halt wie kalter Kaffee schmecken: Browns "Sakrileg" zum Beispiel, derart durchkonstruiert und leblos, dass man nur noch weinen möchte ...Wieviele Bücher hast du eigentlich schon veröffentlicht? Und wie sieht's mit den Einnahmen aus?

Bearbeitet von Frank, 09 Februar 2008 - 19:00.
#11
Geschrieben 09 Februar 2008 - 20:27
Stimmt, in Browns Oberlangweiler-Schinken werden nur Fakten aneinandergereiht, die dazu noch allesamt komplett erlogen sind. Ich habe nur den Film gesehen und fand ihn ganz unterhaltsam (wegen Tom Hanks). Ich hoffe deine Mühen werden sich auszahlen.Null. Und ich bin in der glücklichen Lage, so bescheuert zu sein, mich für lau abzuschuften für ein wenig Weltruhm ... denn das ist - meines Erachtens - auch hier das Hauptproblem: Bücher sind PRODUKTE, die hergestellt werden; und manchmal halt wie kalter Kaffee schmecken: Browns "Sakrileg" zum Beispiel, derart durchkonstruiert und leblos, dass man nur noch weinen möchte ...
#12
Geschrieben 10 Februar 2008 - 04:44

- • (Buch) gerade am lesen:Erich von Däniken - Götterdämmerung (Kopp)
- • (Buch) als nächstes geplant:Dan Brown - The Lost Symbol
-
• (Buch) Neuerwerbung: Jennifer Rardin - Ein vampir ist nicht genug
-
• (Film) gerade gesehen: Alice im Wunderland
-
• (Film) als nächstes geplant: Poltergeist III - Mal wieder anschauen †¦
-
• (Film) Neuerwerbung: Die Purpurnen Flüsse II
#13
Geschrieben 10 Februar 2008 - 08:37
Nicht dass ich das Buch für besonders gut halte, aber der Film ist in meinen Augen nun wirklich die schlechst mögliche Umsetzung. Der ist schlicht und ergreifend handwerklich schlecht gemacht. Null Gefühl für Storyaufbau, Rhythmus oder Spannung.Stimmt, in Browns Oberlangweiler-Schinken werden nur Fakten aneinandergereiht, die dazu noch allesamt komplett erlogen sind. Ich habe nur den Film gesehen und fand ihn ganz unterhaltsam (wegen Tom Hanks).
Ich verstehe Deine Überlegung nicht ganz. Bei "Stahlfront" war ja nicht die Kritik, dass sich da jemand zu Problemen der Gegenwart äussert, sondern dass er eine bedenkliche Gesinnung verbreitet. Das ist nun wirklich nicht das Gleiche.Natürlich kommt dann die nächste Frage - darf das jeder Autor tun? Hier im Forum ging es ja bereits um Stahlfront. Angenommen, er verbreitet rechtes Gedankengut; darf er das? Oder wäre es besser, wenn Autoren generell auf solche Dinge verzichten; zumindest bei Unterhaltungsliteratur.
Es liesse sich behaupten, dass überhaupt jede Form von Literatur immer einen Bezug zu unserer Realität hat. Etwas ohne jeglichen Bezug zu unserer Realität ist im Grunde gar nicht denkbar. Die Frage ist wohl eher, wie explizit dieser Bezug ist.Ich möchte kein Buch lesen, dass abgehoben von unserer Realität handelt. Ich will den Bezug zu unseren Problemen, will Anschauungen und Gedanken dazu. Zumal man ja einiges reflektieren kann.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
-
• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
-
• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#14
Geschrieben 10 Februar 2008 - 08:56
Hallo Frank Schikck mir was Informelles zu Deinem Buch und ich brings dann im nächsten Terrcom valgardNull. Und ich bin in der glücklichen Lage, so bescheuert zu sein, mich für lau abzuschuften für ein wenig Weltruhm ... denn das ist - meines Erachtens - auch hier das Hauptproblem: Bücher sind PRODUKTE, die hergestellt werden; und manchmal halt wie kalter Kaffee schmecken: Browns "Sakrileg" zum Beispiel, derart durchkonstruiert und leblos, dass man nur noch weinen möchte ...
http://sternenportal.org/
http://slo-faster-graphics.org/
https://bsky.app/pro...ter.bsky.social
https://www.facebook.../lothar.bauer01
-
• (Film) als nächstes geplant: Equi
#15
Geschrieben 10 Februar 2008 - 08:59
http://sternenportal.org/
http://slo-faster-graphics.org/
https://bsky.app/pro...ter.bsky.social
https://www.facebook.../lothar.bauer01
-
• (Film) als nächstes geplant: Equi
#16
Geschrieben 10 Februar 2008 - 09:00
natürlich ist das das gleiche. Wenn jemand eine Gesinnung, gleich welche, verbreitet, ist er vermutlich dieser Überzeugung. Und für die Rechtsradikalen so ab NPD sind Ausländer in Deutschland u.a. Probleme unserer Zeit. Das ist aus unserer Sicht falsch, aber aus ihrer eben nicht; was ja auch logisch ist, denn sonst wären es ja keine Rechtsradikalen. Wenn ich nun aber sage, dass ein Autor seine Meinung vertreten soll in dem, was er schreibt, bleibt es ja nicht aus, dass eben auch welche eine mir nicht genehme Meinung verbreiten. Ob das nun rechtsradikal oder linksradikal ist, spielt ja keine Rolle für diese Betrachtung. Angenommen, der Autor von Stahlfront will wirklich dieses bedenkliche Gedankengut verbreiten und ist nicht auf Satire aus. Dann tut er das ja wahrscheinlich aus der Überzeugung heraus, die er seinen Protagonisten mit auf den Weg gibt. Er tut also letztlich das, was ich sage, was jeder Autor tun soll. Nur, dass uns das Ergebnis nicht gefällt. Grüße Edit: TippfehlerIch verstehe Deine Überlegung nicht ganz. Bei "Stahlfront" war ja nicht die Kritik, dass sich da jemand zu Problemen der Gegenwart äussert, sondern dass er eine bedenkliche Gesinnung verbreitet. Das ist nun wirklich nicht das Gleiche.
Bearbeitet von DarkWriter, 10 Februar 2008 - 09:03.
- • (Buch) gerade am lesen:Erich von Däniken - Götterdämmerung (Kopp)
- • (Buch) als nächstes geplant:Dan Brown - The Lost Symbol
-
• (Buch) Neuerwerbung: Jennifer Rardin - Ein vampir ist nicht genug
-
• (Film) gerade gesehen: Alice im Wunderland
-
• (Film) als nächstes geplant: Poltergeist III - Mal wieder anschauen †¦
-
• (Film) Neuerwerbung: Die Purpurnen Flüsse II
#18
Geschrieben 10 Februar 2008 - 09:22
Ich bin aufgegeilt worden, werde aber unbefriedigt von Dir sitzen gelassen, denn Du nennst keinen Namen, keinen Titel. Buuuh. Wenn schon, will ich wissen, was ich meiden soll (bzw. hege ich den Verdacht, dass ich die Art von Wälzer, die Dich da gelangweilt hat, im Laden eh nicht länger in Betracht ziehen würde).
Natürlich hat auch der Leser ein Stück weit versagt, wenn er ein Buch genervt zuklappt: der Leser ist immerhin auf Cover, Klappentext usw. reingefallen. (Äpfel und Haselnüsse vorsichtig essen, dann kaut man auch nicht auf bitteren Würmern herum

Wenn ich der jetzigen (zugebenermaßen oftmals als Scheiß-Problem-Haufen erscheinenden) Welt entfliehen möchte, greif ich zu einem netten Buch über Geschichte oder so †¦ und les was über die Probleme der Vergangenheit. ;-)
Auch der ein oder andere zünftige Abenteurklassiker ist da für mich bisher hilfreich gewesen (und einige von diesen alten Abenteuerklassikern spielen sich ja auch dezidiert auf dem Feld der Pionier-SF ab.) †” Klassiker haben zudem den Vorteil, dass, selbst wenn sich in ihnen bereits Probleme an denen wir heute knabbern abzeichnen, oftmals die Art und Weise der Klassiker zum Schumzlen ermuntert. Ich denke da z.B. an die Gentlemen vom Kanonenklub bei Jules Vernn (»Reise zum Mond«).
Grüße
Alex / molo
Bearbeitet von molosovsky, 10 Februar 2008 - 09:25.
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#19
Geschrieben 10 Februar 2008 - 09:32
Hallo Frank Schikck mir was Informelles zu Deinem Buch und ich brings dann im nächsten Terrcom valgard
Hätte ich eh gemacht - eins nach dem anderenAh, vielen Dank auch! Hab Ernst Wurdack schon Bescheid gesagt ...

Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
Armin Rößler - Entheete (Neuauflage) +++ Armin Rößler - Cantals Tränen +++ Hebben/Skora/Rößler (Hrsg.) - Elvis hat das Gebäude verlassen
Das Argona-Universum
---------------------------------------------------------
Mein Blog
#20
Geschrieben 10 Februar 2008 - 09:34
Nicht einmal das ist gesagt.Hallo, natürlich ist das das gleiche. Wenn jemand eine Gesinnung, gleich welche, verbreitet, ist er vermutlich dieser Überzeugung.
Man kann auch durchaus über die Gegenwart schreiben, ohne eine Gesinnung zu verbreiten. Ein Gegenstand und die Sichtweise darauf sind nicht das Gleiche.Und für die Rechtsradikalen so ab NPD sind Ausländer in Deutschland u.a. Probleme unserer Zeit. Das ist aus unserer Sicht falsch, aber aus ihrer eben nicht; was ja auch logisch ist, denn sonst wären es ja keine Rechtsradikalen. Wenn ich nun aber sage, dass ein Autor seine Meinung vertreten soll in dem, was er schreibt, bleibt es ja nicht aus, dass eben auch welche eine mir nicht genehme Meinung verbreiten. Ob das nun rechtsradikal oder linksradikal ist, spielt ja keine Rolle für diese Betrachtung.
Dann besteht für Dich also kein Unterschied darin, wie ein Thema behandelt wird? Wenn ich ein Buch schreibe, das in Berlin im Jahr 2008 spielt, ist es für Dich vollkommen egal, ob ich da beispielsweise seitenlang detailliert Vergewaltigungen beschreibe oder nicht? Ist ja alles das Gleiche denn es spielt in der Gegenwart.Angenommen, der Autor von Stahlfront will wirklich dieses bedenkliche Gedankengut verbreiten und ist nicht auf Satire aus. Dann tut er das ja wahrscheinlich aus der Überzeugung heraus, die er seinen Protagonisten mit auf den Weg gibt. Er tut also letztlich das, was ich sage, was jeder Autor tun soll. Nur, dass uns das Ergebnis nicht gefällt.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
-
• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
-
• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#21
Geschrieben 10 Februar 2008 - 10:09
- • (Buch) gerade am lesen:Erich von Däniken - Götterdämmerung (Kopp)
- • (Buch) als nächstes geplant:Dan Brown - The Lost Symbol
-
• (Buch) Neuerwerbung: Jennifer Rardin - Ein vampir ist nicht genug
-
• (Film) gerade gesehen: Alice im Wunderland
-
• (Film) als nächstes geplant: Poltergeist III - Mal wieder anschauen †¦
-
• (Film) Neuerwerbung: Die Purpurnen Flüsse II
#22
Geschrieben 10 Februar 2008 - 10:18
Kommt sehr darauf an, was Du unter "Stellung beziehen" verstehst. "Gesinnungsliteratur", die eindeutig politisch motiviert und den Leser von der Richtigkeit einer bestimmten Position überzeugen will, ist in nur sehr wenigen Fällen wirklich gelungen. Da ist die politische Überzeugung des Autors in der Regel sekundär. Und ich bin auch keineswegs der Ansicht, dass ein Autor zu den Problemen seiner Zeit Stellung beziehen muss. Wenn er will, darf er das, aber ob das die literarische Qualität seiner Erzeugnisse steigert, wage ich zu bezweifeln.Hallo Simifilm, ich habe das Gefühl, wir reden völlig aneinander vorbei. Also, meine Aussage: 1) Ein Autor sollte zu den Problemen und zu der Zeit, in der er lebt, Stellung beziehen und das in seinen Büchern anklingen lassen. 2) Je nach Gesinnung kann es passieren, dass dabei etwas herauskommt wie in "Stahlfront".
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
-
• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
-
• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#23
Geschrieben 10 Februar 2008 - 10:38
Darf ich Dich mal knuddeln? Danke.Und ich bin auch keineswegs der Ansicht, dass ein Autor zu den Problemen seiner Zeit Stellung beziehen muss. Wenn er will, darf er das, aber ob das die literarische Qualität seiner Erzeugnisse steigert, wage ich zu bezweifeln.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
#24
Geschrieben 10 Februar 2008 - 10:39
Ich kann Dich ja nur zu gut verstehen. Ebenso wie Beverly.Genau das ist der Grund, wieso ich mich nicht für den Science-Fiction Literaturbetrieb interessiere. Das geht's immer um das gleiche, entweder wird äußerst unrealistisch im Weltraum rumgekurvt, oder es kommen irgendwelche Fantasy-Elemente hinzu
.
[...]
Die New Wave zeichnet sich durch einen flüssigen Erzählstil aus, aber zur Zeit scheint es nichts vergleichbares auf dem Büchermarkt zu geben.
[...]
"Die SF ist lächerlich geworden. Da geht's nur noch um Testosteron-Cowboys auf fremden Planeten und Marsmenschen, die hilflose Erdenprinzessinen gefangen halten."
Vor 20 Jahren gab es praktisch nur diesen Schrott auf dem Markt. Ich hab' mir dann noch Battletech und Shadowrun besorgt und danach meine SF-Sammlung konsolidiert. Und immer wenn ich Cunis oder Brunner las, fragte ich mich, warum die keine neuen guten Romane veröffentlichen. Und das Heyne/Bastei-Programm der Neuveröffentlichungen interessierte mich entweder nicht oder ich hatte es mir schon vor Jahren im englischem oder amerikanischem Original besorgt.
Dann kam ich hier in das Forum und da haben die mich mit deutscher SF vollgeballert. Deutsche SF, die ich vor 20 Jahren mit Schaudern (IASFM !) gelesen habe. Durch Zufall stieß ich auf Frank Haubold und ein paar Leseproben aus seinen Marsschatten und fing an, zu lesen. Dann habe ich mir die Visionen besorgt. Danach SFX und das Mirakel. Danach habe ich das Wurdack-SF-Programm bestellt. Wie ich vorgestern erfahren habe, lohnt es sich ebenfalls, das Wurdack-Fantasy-Programm zu lesen. Zwischendurch habe ich ein bißchen bei Fabylon eingekauft. Und bei Shayol. Beide habe ich jetzt auch auf meinem geistigem Radar. :-) Und ich warte schon gespannt auf die Tentakelschatten.
Momentan sieht es offenbar so aus, daß sich das intellektuell anspruchvolle und dabei interessant geschriebene SF-Leben nicht in den Staaten oder in GB, sondern in Deutschland abspielt. Und sich dabei unter Vermeidung der Fehler der SF der Goldenen Jahre zu neuen Höhen (in jedweder Richtung) aufschwingt. Ich kann Dir nur empfehlen : Lies Dich in die deutsche SF ein, es lohnt sich, macht Spaß und befriedigt genau die Ansprüche, die Du ebenso wie ich an gute SF stellen.
Bearbeitet von a3kHH, 10 Februar 2008 - 10:40.
#25
Geschrieben 10 Februar 2008 - 10:41
Das ist gut.Und ich warte schon gespannt auf die Tentakelschatten.
Momentan sieht es offenbar so aus, daß sich das intellektuell anspruchvolle und dabei interessant geschriebene SF-Leben nicht in den Staaten oder in GB, sondern in Deutschland abspielt.
"Tentakelschatten" ist nicht intellektuell anspruchsvoll.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
#26
Geschrieben 10 Februar 2008 - 10:53
da gehen unsere Meinungen weit auseinander. Aber das ist ja auch nicht schlimmKommt sehr darauf an, was Du unter "Stellung beziehen" verstehst. "Gesinnungsliteratur", die eindeutig politisch motiviert und den Leser von der Richtigkeit einer bestimmten Position überzeugen will, ist in nur sehr wenigen Fällen wirklich gelungen. Da ist die politische Überzeugung des Autors in der Regel sekundär. Und ich bin auch keineswegs der Ansicht, dass ein Autor zu den Problemen seiner Zeit Stellung beziehen muss. Wenn er will, darf er das, aber ob das die literarische Qualität seiner Erzeugnisse steigert, wage ich zu bezweifeln.

- • (Buch) gerade am lesen:Erich von Däniken - Götterdämmerung (Kopp)
- • (Buch) als nächstes geplant:Dan Brown - The Lost Symbol
-
• (Buch) Neuerwerbung: Jennifer Rardin - Ein vampir ist nicht genug
-
• (Film) gerade gesehen: Alice im Wunderland
-
• (Film) als nächstes geplant: Poltergeist III - Mal wieder anschauen †¦
-
• (Film) Neuerwerbung: Die Purpurnen Flüsse II
#27
Geschrieben 10 Februar 2008 - 10:54
"Tentakelschatten" ist nicht intellektuell anspruchsvoll.

Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
Armin Rößler - Entheete (Neuauflage) +++ Armin Rößler - Cantals Tränen +++ Hebben/Skora/Rößler (Hrsg.) - Elvis hat das Gebäude verlassen
Das Argona-Universum
---------------------------------------------------------
Mein Blog
#28
Geschrieben 10 Februar 2008 - 10:58

Bearbeitet von DarkWriter, 10 Februar 2008 - 10:59.
- • (Buch) gerade am lesen:Erich von Däniken - Götterdämmerung (Kopp)
- • (Buch) als nächstes geplant:Dan Brown - The Lost Symbol
-
• (Buch) Neuerwerbung: Jennifer Rardin - Ein vampir ist nicht genug
-
• (Film) gerade gesehen: Alice im Wunderland
-
• (Film) als nächstes geplant: Poltergeist III - Mal wieder anschauen †¦
-
• (Film) Neuerwerbung: Die Purpurnen Flüsse II
#29
Geschrieben 10 Februar 2008 - 11:02
Oh, in Band 2 lasse ich Politiker, die ich nicht leiden kann, eines blutigen Todes sterben. In gewisser Hinsicht erfülle ich damit ja den Anspruch, den Du an einen SF-Roman stellstHehe, diese Einschätzung teile ich, wenn der Roman wie Band 1 ist. Ein Roman, um der Realität zu entfliehen

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
#30
Geschrieben 10 Februar 2008 - 11:09

- • (Buch) gerade am lesen:Erich von Däniken - Götterdämmerung (Kopp)
- • (Buch) als nächstes geplant:Dan Brown - The Lost Symbol
-
• (Buch) Neuerwerbung: Jennifer Rardin - Ein vampir ist nicht genug
-
• (Film) gerade gesehen: Alice im Wunderland
-
• (Film) als nächstes geplant: Poltergeist III - Mal wieder anschauen †¦
-
• (Film) Neuerwerbung: Die Purpurnen Flüsse II
Besucher die dieses Thema lesen: 8
Mitglieder: 0, Gäste: 8, unsichtbare Mitglieder: 0