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Lotus-Effekt - die Stories


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191 Antworten in diesem Thema

#1 Jakob

Jakob

    Temponaut

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Geschrieben 10 März 2008 - 15:56

Da es noch keinen Thread gibt, ich aber schon ein bisschen reingelesen habe, tue ich mal meine Eindrücke kund:"Die Ernte fällt heut' aus" von Niklas Peinecke gefällt mir gut, besonders die eindrückliche Beschreibung abgedrehter Waffensysteme mit wenigen, eindrücklichen Worten (Gravitationsbomben! Wow!). Die eigentliche Pointe ist aber ein bisschen hastig auf zwei Seiten angehängt, und noch dazu endet die Geschichte mit einem großen, dramaturgisch allzu praktischen Zufall (oder hab ich da was übersehen?). Trotzdem eine wunderbar erzählte Geschichte mit glaubwürdigen Figuren und sogar ein bisschen Sense of Wonder."Das Gespinst" von Armin Rößler ist erwartungsgemäß routiniert und flüssig erzählt, gibt's nix dran auszusetzen. Ich war aber auch nicht hin und weg, die Idee fand ich einfach nicht besonders interessant. Trotzdem, habe ich auch gerne gelesen, und der fremde Planet ist gut mit wenigen, eindrücklichen Bildern rübergebracht.Zu "Weg mit Stella Maris" von Karla Schmidt kann ich mich nicht ganz unvoreingenommen äußern - ich liebe die Geschichte wegen der nüchtern-traurigen Atmosphäre und den stimmigen Figuren, das gelungene und originelle SF-Konzept ist da fast zweitrangig. Aber ich hab' auch einen gewissen persönlichen Bezug zu der Story ...Mehr dann bei Gelegenheit.
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

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#2 Naut

Naut

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Geschrieben 10 März 2008 - 21:37

[...] noch dazu endet die Geschichte mit einem großen, dramaturgisch allzu praktischen Zufall (oder hab ich da was übersehen?).

Ähm, nein. Ein Zufall ist es nicht, aber wenn Du das überlesen hast, dann habe ich es mal wieder versaubeutelt. Trotzdem danke, auch für's Lob!

Zu "Weg mit Stella Maris" von Karla Schmidt kann ich mich nicht ganz unvoreingenommen äußern - ich liebe die Geschichte wegen der nüchtern-traurigen Atmosphäre und den stimmigen Figuren, das gelungene und originelle SF-Konzept ist da fast zweitrangig. Aber ich hab' auch einen gewissen persönlichen Bezug zu der Story ...

Sollte es da eine familiäre Beziehung geben ...? Mir ist die Namensgleichheit gar nicht aufgefallen. Jedenfalls habe ich "Weg mit Stella Maris" heute morgen gelesen, und ich war sehr angetan. Die Story ist sehr solide gestaltet mit ordentlicher Figurenzeichnung, einem crichtonesken Technikgeheimnis und hübscher Pointe. Allein kurz vor Schluss war das Timing (für mich) nicht ganz ideal, weil ich die Pointe etwas zu früh ahnte. Insgesamt aber ganz tolle Hard-SF.

Aber der Reihe nach:
Lotus-Effekt von Christian Günther ist ein toller Opener und eine würdige Zweitgewinnerin des CapCo.de. Am besten gefiel mir damals wie heute die formale Konstruktion mit den Einsprengseln - ich steh auf so was.

Ein Phager wird trainiert hat hübsch skurrile Charaktere, aber darüber hinaus für mich wenig zu bieten. Die Pointe ist eher so eine Stammtischidee, die "Technologie" ein bisschen unglaubwürdig.

Wo wir gerade bei glaubwürdiger Hard-SF waren: Photosolaris ist der beste Beweis, dass Frauen die bessere Hard-SF schreiben :smokin: Einzig ein Überschuss an Personal versperrte mir zeitweilig den Zugang zur Geschichte, ansonsten mustergültig von der Charakterisierung bis zum Spannungsbogen.

Nichts wie der Himmel ist für mich eine ganz tolle Geschichte. Mitreißend, geheimnisvoll, toll aufgelöst, anrührend.

Dagegen ist Schnully wieder eine Geschichte aus der Kategorie "ganz netter SF-Witz", wobei mir die Geschichte wenig konsistent vorkam. Zu beliebig waren hier Zutaten verrührt, zu schwach die einzelnen Punkte verbunden.

Andrea Tillmanns Aussichtsloser Morgen sticht heraus, weil es eine sehr kurze, konzentrierte Geschichte ist (sie spielt nur in einem Zimmer, mit nur einer Person). Außerdem bleibt unklar, inwieweit es sich überhaupt um SF handelt. Diese Verunsicherung gefällt mir sehr gut. Gerade deshalb eine ihrer besten Gechichten.

Thomas Templs Gebäude Nummer 15 hat mir schon in den ersten Korrekturversionen durch ihr originelles Setting gefallen. Auch ansonsten weht hier ein Hauch von "Dune" durch. Schön!

Thomas Backus' Konsumaten teilt mit Erik Simons Klassiker aus den 80ern nicht nur den Titel, sondern auch die Pointe. Allerdings gefällt mir Simons Geschichte durch ihre ungewöhnliche Form weit besser, Backus' Entwurf kommt da braver daher.

Decoi Vult ist ein typischer Post, mit dem ganzen Personal an verqueren Charakteren, die so durch Uwes Geschichten toben. Herrlich für mich die Vexierung universitärer Patentfantasien (MP3 lässt grüßen) und der ganze Verschwörungsquatsch. Angenehm auch die physikalische Erdung - ein schlechterer Autor hätte die Funktion der Implantate für bare Münze verkauft. Gefiel mir.

Barnabas ist wieder eine Geschichte, die durch ein ungewöhnliches Setting besticht. Hat für mich fast etwas Osteuropäisches, wie alte Geschichten von Lem oder den Strugatzkis. Auch das Gerät war toll. Die Pointe dagegen war zwar konsequent, aber auch etwas schwach.

Die restlichen Geschichten harren noch meiner. Bisher aber wie immer eine lohnende Sammlung.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#3 Armin

Armin

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Geschrieben 11 März 2008 - 07:13

Danke, Jakob und Niklas, fürs Eröffnen des Threads und die ersten Kommentare. Das liest sich doch schon mal sehr erfreulich.

#4 Heidrun

Heidrun

    Giganaut

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Geschrieben 11 März 2008 - 17:52

Sollte es da eine familiäre Beziehung geben ...?

Hoppla! Tatsächlich hießen bei unserer letzten Ausschreibung so viele Leute Schmidt/Schmitt, daß sich ein halber Familienclan beteiligt haben muß. Bei Namen wie Bicker oder Hoese stolpert man schon eher.

Thomas Backus' Konsumaten teilt mit Erik Simons Klassiker aus den 80ern nicht nur den Titel, sondern auch die Pointe. Allerdings gefällt mir Simons Geschichte durch ihre ungewöhnliche Form weit besser, Backus' Entwurf kommt da braver daher.

Hm, das müßte mir jetzt peinlich sein. Muß die Simon-Gesamtausgabe durchwühlen ... Beweist mal wieder, daß das Gedächtnis ein Sieb ist und gute Ideen immer wieder auftauchen.

Barnabas ist wieder eine Geschichte, die durch ein ungewöhnliches Setting besticht. Hat für mich fast etwas Osteuropäisches, wie alte Geschichten von Lem oder den Strugatzkis. Auch das Gerät war toll. Die Pointe dagegen war zwar konsequent, aber auch etwas schwach.

Nun ja, genau wie ich ist Karsten mit Lem und den Strugazkis aufgewachsen. So ganz zufällig ist das also nicht. Die Story ist eine erste Einstimmung auf seinen Roman "Vilm - Der Regenplanet", der für mich die Entdeckung des letzten Jahres war. Lohnt sich wirklich, den zu lesen - wenn wir ihn fertig haben.
  • • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"

#5 Naut

Naut

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Geschrieben 11 März 2008 - 19:47

Sollte auch kein Vorwurf sein, Heidrun. Ich habe ein recht gutes Gedächtnis, was ich so alles gelesen habe, aber ich musste den Autor auch nachschlagen. Und Backus' Geschichte ist ja keine direkte Kopie - eher eine zufällige Sychronizität zum selben Thema.

Weiter:
Der Traum vom Fliegen ist eine am Schluss recht befriedigende Geschichte: Der Böse bekommt sein Fett weg. Allerdings ist eben dieser in seiner Motivation auch ziemlich schlicht gestrickt. Unklar ebenfalls, wieso das Medikament plötzlich so schnell wirkt & wie der "Rächer" daran gekommen ist.

Zu Arno Endlers Strafmaßnahme möchte ich eigentlich gar nichts sagen. Ich fand die Geschichte weder originell, noch unterhaltsam. Eher das Gegenteil: Nervig und mit unplausiblen Dialogen.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#6 Jakob

Jakob

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Geschrieben 11 März 2008 - 23:26

Hoppla! Tatsächlich hießen bei unserer letzten Ausschreibung so viele Leute Schmidt/Schmitt, daß sich ein halber Familienclan beteiligt haben muß. Bei Namen wie Bicker oder Hoese stolpert man schon eher.

Also, ich für meinen Teil bin nur mit der einen genannten Schmidt verclant, von den anderen weiß ich nichts!
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#7 Nadine

Nadine

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Geschrieben 15 März 2008 - 08:55

Bis auf Heidruns Geschichte bin ich jetzt durch und habe ganz brav von vorne nach hinten gelesen :lol:

Meine Favoriten sind ganz klar Weg mit Stella Maris, Die Ernte fällt heut' aus und Decoi vult. Auch wenn ich mir unter dem "Krieg im Array-System" eine heiße, mathematische Schlacht vorgestellt hatte und es dann doch auf die Tränendrüse geht ...
Aussichtsloser Morgen hat mir als Bild gut gefallen, aber wenn es nicht in einer SF-Anthologie stehen würde, könnte es ebenso in der Gegenwart spielen.

Irgendwann am Wochenende lese ich noch die letzte Story und schreibe dann mehr zur Antho.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#8 Armin

Armin

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Geschrieben 15 März 2008 - 09:35

und habe ganz brav von vorne nach hinten gelesen :happy:

Das ist lobenswert :thumb:

Aussichtsloser Morgen hat mir als Bild gut gefallen, aber wenn es nicht in einer SF-Anthologie stehen würde, könnte es ebenso in der Gegenwart spielen.

Weil Niklas es ja auch schon angesprochen hat: Wir haben darüber in der Redaktion tatsächlich sehr kontrovers diskutiert. Für mich allerdings ist der Fall klar: ein Orwell'sches Überwachungsstaat-Setting, auf die Spitze getrieben. Ganz so weit ist ja heutzutage noch nicht, deshalb fällt die Story für mich eindeutig unter SF.

Anekdote am Rande: Die Story hätte eigentlich schon in "S.F.X" erscheinen sollen. Weil sie so schön kurz ist, hatten wir sie sogar als erste fix und fertig lektoriert. Dann hat uns Andrea einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht und den CapCo 2007 gewonnen. Und schon mussten wir die Geschichte um einen Band verschieben ...

#9 Nadine

Nadine

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Geschrieben 15 März 2008 - 09:37

Die Story von Andrea kann aber auch als pure Wahnvorstellung eines Greises interpretiert werden, was ihr in einer Anthologie über die alternde Gesellschaft auch einen guten Platz geben würde. Aber streiten wir uns nicht, es ist keine schlechte Geschichte, man kann sie eben auf zwei Arten lesen.Edit: Niklas, du bist ein Schmeichler :thumb:

Bearbeitet von Nadine, 15 März 2008 - 09:38.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#10 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 15 März 2008 - 13:58

Hier mein Senf zum Lotus-Effekt:

Vorweg: Tolles Cover, inspiriertes Backcover, absolut sauberer Druck. Sehr gut!

Christian Günther: Lotus-Effekt
Die Erinnerungen an einen Kriegseinsatz werden gelöscht, aber der Soldat hat sonderbare Träume und Kopfschmerzen. Routiniert erzählt, aber ohne Spannung und Esprit. Günther kann besser.

Thomas Backus: Konsumaten
Ziemlich überzeichnete Satire mit Werbung konsumierendem Roboter. Mehr eine Anekdote mit eingebautem Moraldampfhammer.

Niklas Peinecke: Die Ernte fällt heut' aus
Menschen gegen Invasoren auf einer Wüstenwelt. Anfang erklärlastig, dann gut erzählte Mischung aus Romantik, Soldatenschicksal, künstlichen Körpern. Etwas unfokussiert.

Nadine Boos: Photosolaris
Ein Forschungsschiff trifft auf Algenbälle im Weltraum. Furiose, emanzipierte Space-Opera, inszeniert mit viel Liebe zum Detail.

Uwe Post: Decoi Vult
Chinesen plagiieren ein Gerät, das TV-Bilder in den Sehnerv projiziert. Geschickt manipuliert, zeigt das DianShiMu noch mehr - die nahe Zukunft. Wertung überlasse ich anderen.

Thomas Hocke: Ein Phager wird trainiert
Amüsante, aber harmlose Story über ein künstliches Lebewesen, das grünes Gummi vertilgt und auch Kondome nicht verschmäht.

Bernhard Schneider: Lapsus
Eine Frau glaubt, von Außerirdischen entführt worden zu sein und trifft auf eine Gruppe anderer Betroffener. Aber all das scheint nur ein psychologisches Experiment zu sein. Routinierte Story, interessante Idee aber etwas nebulös, wenig Pepp.

Olaf Trint: Schnully
Ein bredalonischer Kugelfisch macht Hausaufgaben - mit üblen Folgen für die Besatzung einer Forschungsstation. Schreiend bunte, witzige Story mit viel Tempo.

Christian Weis: Entschlossen
Inspektor Kozak, Chip im Kopf und leidgeprüft, erhält den Auftrag, den Chef der UN zu töten - von ihm selbst. Etwas konstruiert erscheinendes Konglomerat aus Actionthriller, Dystopie und Machtspielchen.

Sebastian Rieger: Nichts wie der Himmel
Story über einen Mann, der in die Erinnerungen anderer einsteigt, um Unglücksfälle aufzuklären. Das bleibt nicht ohne Nebenwirkungen für seine eigene Psyche. Gute Ideen, aber zu hektisch inszeniert.

Lutz Hermann: Der Traum vom Fliegen
Experimente an alten Leuten, die plötzlich glauben, fliegen zu können. Gut geschrieben, aber weder besonders spannend noch anderweitig herausragend.

Thomas Wawerka: Wir könnten Kolumbus fragen
Die ersten Menschen landen auf Ganymed und werden von einer zuvor installierten, computergesteuerten Stadt gefangengenommen. Gut erzählt, aber ohne Überraschungen oder viel Spannung.

Andrea Tillmanns: Aussichtsloser Morgen
Ein Mann wird von einer künstlichen Spinne observiert, die eines Tages stirbt. Ohne die Überwachung weiß er nichts mit sich anzufangen. Aber war die Spinne wirklich künstlich? Gutes Social Fiction Schlaglicht.

Thomas Templ: Gebäude Nummer 15
Ausgrabungstrupp entdeckt auf fremdem Planeten eine Mumie mit menschenähnlichen Genen. Etwas viele lose Nebenhandlungsfäden, und der Spannungsbogen beginnt erst nach 3-4 Seiten. Dann aber sehr unterhaltsam.

Karla Schmidt: Weg mit Stella Maris
Nett ausgedachte Forscherstory mit Übergängen zwischen parallelen Welten. Kommt sehr gemächlich in Gang und benötigt am Ende recht umfangreiche Erklärungen. Gut gezeichnete Hauptfigur.

Armin Rößler: Das Gespinst
Ruhige Story über eine wurmartige Spezies auf einer Eiswelt in Rößlers Argona-Universum. Zurückhaltende Inszenierung ohne viel Dramatik.

Arno Endler: Strafmaßnahme
Story über eine nervtötende KI, die einen Autofahrer bevormundet. Leider ist die Story selbst genauso nervtötend, es sei denn, man hat genau den richtigen Humor.

Karsten Kruschel: Barnabas
Crossover über eine Art Zauberlehrling, der aus Neugier eine Weltvernichtungsmaschine einschaltet. Altmodisches Motiv der Technophopie, klassisch erzählt. Weckt bei mir kein Interesse am angekündigten Roman.

Heidrun Jänchen: Ein Geschäft wie jedes andere
Verzweifelte Menschen erkaufen sich für zwei Jahre glückliches Leben. Aus Sicht des zuständigen Versicherungsagenten inszeniert die Autorin eine gnadenlose, melancholische Sozialdystopie. Herausragende Erzählung. So muss Social Fiction sein.

Mein Fazit: Diesmal kein Totalausfall dabei - der Lotus-Effekt ist ein ganzer Haufen sehr gut lesbarer Storys, von denen eine Handvoll dauerhaft im Gedächtnis bleibt. Mein Highlight ist die Jänchen-Story. Freue mich auf den direkt auf der Folgeseite (so perfektes Placement schafft man wohl nur als Herausgeber *grins*) beworbenen Roman!

Uwe

Bearbeitet von Uwe Post, 15 März 2008 - 15:45.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#11 Armin

Armin

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Geschrieben 15 März 2008 - 18:26

Mein Highlight ist die Jänchen-Story. Freue mich auf den direkt auf der Folgeseite (so perfektes Placement schafft man wohl nur als Herausgeber *grins*) beworbenen Roman!

Auch wenn's wahrscheinlich keiner glaubt: Das war nicht mal Absicht. Wir hatten auch noch eine Alternativ-Reihenfolge (in der stand übrigens Nadines "Photosolaris" am Ende des Buches), haben uns dann aber doch für die jetzige entschieden. An die Werbeseite habe zumindest ich zu dem Zeitpunkt gar nicht gedacht. Es passt natürlich trotzdem gut. Kauft Simon Goldzahn!

#12 Nadine

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Geschrieben 15 März 2008 - 18:41

Das war ehrlich nicht geplant? Und wir dachten heute schon: "Wow! Welch geniales Marketing." :thumb:

Das Cover finde ich auch sehr schön. Vor allem, weil es wegen der fettigen, dunklen Farbe tatsächlich ein wenig abwaschbar wirkt.

Ganz überein stimme ich nicht mit Uwes Meinungen:
Weg mit Stella Maris empfinde ich als gut ausgewogen, einfühlsam und einfach eine wunderbare Geschichte. Da will ich mich nichtmal über irgendwelche Plausibilitäten streiten. Die Szene im Restaurant, wenn der notwendige Infodump mit einer atmosphärischen Mischung aus Kellnergespräch, Fernseher und verdrehter Krabbensuppe serviert wird, ist schon toll.

Schnully hat einen genialen ersten Absatz und dann ist es so absolut nicht mein Humor, dass ich nur über die Pointe etwas lächeln konnte.

Die Ernte fällt heut' aus mochte ich gerade deswegen, weil von Anfang an klar war, wie das Krill funktioniert. Zwischendurch war es mir ein wenig rührselig, aber durch und durch glaubhaft. Meine Begeisterung für alternative Lebensformen spielt da aber natürlich auch eine Rolle.

Heidrun hat bei mir für Ein Geschäft wie jedes andere keine Eins bekommen, weil ich den Schluss dieser exzellenten Geschichte zu klassisch finde (Vielleicht habe ich in meinem Leben zu viele Kgs von Roals Dahl und Frederick Forsyth gelesen?). Das Leiden und die "Wie zahle ich das alles?"-Sorgen des Vertreters sind dafür grausam lebensnah.

Die Trend-Themen dieser Ausgabe scheinen mir übrigens zu sein: Soldaten, Extremweitflüge, ungewöhnliche Lebensformen (im Orbit) und Frauen-SF. Die wenigen Damen haben mir ausnahmslos gut gefallen.
An den Phager, an den denke ich auch ab und zu zurück (niedlich!).
Ansonsten eine gut lesbare Anthologie, stilistisch sehr sauber und gut lesbar. Nicht alle Geschichten bleiben einem im Hirn haften, aber das ist bei vielen Geschichetn und vielen Geschmäckern normal.

Bearbeitet von Nadine, 15 März 2008 - 18:42.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#13 Armin

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Geschrieben 15 März 2008 - 19:50

Das war ehrlich nicht geplant? Und wir dachten heute schon: "Wow! Welch geniales Marketing." :happy:

Echt nicht. Aber ich sehe schon, wir müssen geschäftstüchtiger werden ...

Das Cover finde ich auch sehr schön. Vor allem, weil es wegen der fettigen, dunklen Farbe tatsächlich ein wenig abwaschbar wirkt.

Probier's ruhig aus ... Ja, Ernst hat noch ein paar Exemplare :thumb:

#14 Nadine

Nadine

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Geschrieben 15 März 2008 - 20:53

Ja, Ernst hat noch ein paar Exemplare

Ich habe hier auch noch genug für meine dunklen Voodoo-Experimente ... also wenn es demnächst einen der Autoren im Rücken juckt, dann wisst ihr, dass ich bei der Lesung im April nicht alle verkaufen konnte. :thumb: (Übrigens poste ich das nur, um zu sehen, was sich bei meinem Beitrag Nummer 100 ändert!)

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#15 Armin

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Geschrieben 15 März 2008 - 20:58

(Übrigens poste ich das nur, um zu sehen, was sich bei meinem Beitrag Nummer 100 ändert!)

Du bist jetzt Yoginaut. Bis zum Entheetonauten dauert's noch ein bisschen :thumb: Edit: Mein Rücken juckt plötzlich.

Bearbeitet von Armin, 15 März 2008 - 20:59.


#16 Jakob

Jakob

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Geschrieben 17 März 2008 - 19:37

Ich mach einfach mal in meinem Story-für-Story-Schneckentempo weiter. Als nächstes habe ich ganz willkürlich "Photosolaris" von Nadine Boos rausgegriffen, nachdem mir schon "Strom" in Nova 12 gut gefallen hat.Was ich bei "Photosolaris" mochte:Eine sehr schön dezente, eigentlich nur implizite Erklärung für die rein weibliche Schiffsbesatzung, im Nebensatz versteckt - das finde ich gut, so müssen SF-Elemente "erklärt" werden - bzw., sie sollen eben gar nicht erklärt werden, sondern sich beiläufig erschließen.Überhaupt, der ganze Technobabbel war schön bruchlos eingearbeitet, was sich an Technologie erschließen musste, hat sich erschlossen, der Rest war angenehmes SF-Hintergrundrauschen.Nicht so gut fand ich:Die Figuren fand ich im Großen und Ganzen eher wacklig - Jeanette sticht heraus, aber auch weil sie unglaubwürdig überzeichnet ist. Die anderen habe ich ab und zu durcheinander gebracht. Kein richtiger Schnitzer, aber vielleicht wäre es besser gewesen, sich auf weniger Figuren zu konzentrieren. So wirkt die Geschichte überfüllt und manchmal verwirrend.Die Algenidee ist für meinen Geschmack am Ende doch zu albern. Na ja, so Geschmackssachen halt ..."Strom" fand ich im Gesamtbild runder.
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#17 † Christian Weis

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Geschrieben 18 März 2008 - 21:15

Die Highlights kamen für mich diesmal von der weiblichen Schreiberzunft: Ein Geschäft wie jedes andere von Heidrun Jänchen ist sehr einfühlsam geschrieben und fesselnd gestaltet, dazu kommt ein Schluss, der lange nachwirkt. Weg mit Stella Maris von Karla Schmidt ist stilistisch eine Augenweide und besticht durch die melancholische Stimmung. Wäre die Story noch ein bisschen spannender, dann gäbe es von mir eine Eins mit Stern.

Die Titelstory Lotus-Effekt von Christian Günther ist stimmungsvoll erzählt, Ein Phager wird trainiert von Thomas Hocke fand ich ziemlich amüsant. Der Traum vom Fliegen von Lutz Herrmann war spannend (nach etwas langem Einstieg), Bernhard Schneiders Lapsus war unterhaltsam. Wir können Kolumbus nicht fragen von Thomas Wawerka hat anrührende Momente und ist spannend geschrieben. Decoi Vult von Uwe Post fand ich durch die locker-flockige Erzählweise unterhaltsam, Armin Rößlers Das Gespinst besticht durch die lebendige Atmo und wird zum Ende hin spannend. Die Ernte fällt heut aus von Niklas Peinecke überzeugt stilistisch (hier hätte ich mir gewünscht, dass der Hintergrund mehr in die Story integriert worden wäre).

Knapp dahinter sehe ich Aussichtsloser Morgen von Andrea Tillmanns. Die Story wirkt auf jeden Fall nach, aber irgendwie war sie plötzlich vorbei, obwohl ich gern noch weitergelesen hätte. Photosolaris von Nadine Boos fand ich unterhaltsam, hätte es mir aber ein wenig spannender, fesselnder gewünscht. Das gilt auch für Nichts wie der Himmel von Sebastian Rieger und Gebäude Nummer 15 von Thomas Templ, dessen Mittelteil mir durch zu viele Nebenkriegsschauplätze etwas lang gezogen erschien. Barnabas von Karsten Kruschel ist gut geschrieben, wird aber erst gegen Ende spannend.

Ich hatte nur mit einer Geschichte kleine Problemchen mit dem Zuendelesen (weil ich den Humor nicht gefunden habe, was aber durchaus auch an mir liegen kann). Insofern eine hohe Ausbeute an sehr gutem, gutem und ordentlichem Lesefutter und eine insgesamt sehr abwechslungsreiche und unterhaltsame Storysammlung.

#18 Ernst Wurdack

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Geschrieben 19 März 2008 - 07:29

Barnabas von Karsten Kruschel ist gut geschrieben, wird aber erst gegen Ende spannend.

Ich glaube, Karsten Kruschel liegt die lange Form, die umfassende Erzählung, mehr als die kurze Form. So weit ich es bis jetzt überblicke, wird sein Roman etwa 400 Seiten haben, also doppelt so viele wie die bisherigen Bände der SF Reihe. Aber wir wollten euch unbedingt eine Kostprobe von Karsten Kruschel geben. Im Osten ist/war er zwar bekannt, bei uns dagegen nicht. Das wird sich ändern.

#19 Uwe Post

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Geschrieben 19 März 2008 - 09:01

Mir sagte der Stil der Kruschel-Geschichte nicht zu. Wenig Leben da keine Dialoge. Dann im Anfangssatz ein plattestmöglicher Versuch, Spannung aufzubauen, dazu ein simpler "die Geister, die ich rief"-Plot. Schreiben kann der Mann, aber für mich ist das nix. Wenn der Roman so ähnlich ist, lasse ich besser die Finger davon. Wenn nicht, hättet ihr eine repräsentativere Geschichte von ihm bringen sollen :smokin:
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#20 † Christian Weis

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Geschrieben 19 März 2008 - 18:19

Ich glaube, Karsten Kruschel liegt die lange Form, die umfassende Erzählung, mehr als die kurze Form. So weit ich es bis jetzt überblicke, wird sein Roman etwa 400 Seiten haben, also doppelt so viele wie die bisherigen Bände der SF Reihe. Aber wir wollten euch unbedingt eine Kostprobe von Karsten Kruschel geben. Im Osten ist/war er zwar bekannt, bei uns dagegen nicht. Das wird sich ändern.

Die Einleitung der Story war recht lang. Das hätte eher zu einer Novelle oder einem Roman gepasst. Allerdings kann ich diesen Erzähltexten ohne Dialoge meist nicht so viel abgewinnen, was sicherlich auch an meinen Lesegewohnheiten bzw. am Geschmack liegt. Ich kann mir allerdings nur schwer vorstellen, dass Kruschel in seinem 400 Seiten-Roman :rofl1: ohne Dialoge auskommt. Ich bin gespannt auf weitere Infos!

Bearbeitet von ChristianW, 19 März 2008 - 18:21.


#21 Ernst Wurdack

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Geschrieben 20 März 2008 - 07:26

Ich kann mir allerdings nur schwer vorstellen, dass Kruschel in seinem 400 Seiten-Roman :rofl1: ohne Dialoge auskommt. Ich bin gespannt auf weitere Infos!

Es gab im ursprünglichen Manuskript ein Kapitel, das rein aus Dialog bestand. Das wird oder wurde aber überarbeitet. Heidrun Jänchen weiß mehr darüber zu sagen, sie ist die Lektorin von Karsten Kruschel. Aber eigentlich gehört das in einen anderen Thread.

#22 Armin

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Geschrieben 20 März 2008 - 07:54

Ein letzter off-topic-Beitrag:

Es gab im ursprünglichen Manuskript ein Kapitel, das rein aus Dialog bestand. Das wird oder wurde aber überarbeitet.

Es bleiben aber sicher trotzdem noch ein paar Dialog-Zeilen übrig, keine Sorge. Mehr Infos zu Karstens Roman gibt es irgendwann im Lauf des Jahres.

#23 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 23 März 2008 - 22:48

Allerletzter off-topic:Natürlich sind Dialoge drin. Ich werde den Teufel tun und die streichen, da ich selber ein Dialogfanatiker bin und mich immer zwingen muß, Handlung einzubauen. Außerdem gibt es eine handfeste Crashlandung, Verschwörungen, Fremdwesen, jede Menge Sauwetter und nervige Touristen. Mehr braucht kein SF-Roman. Es geht auch weniger religiös zu, obwohl diverse ominöse Bruderschaften eine Rolle spielen.Wer die alten DDR-Lichtjahr-Bände besitzt - da sind bereits zwei Episoden erschienen, an die ich mich sofort erinnert habe. Und der letzte ist inzwischen 15 Jahre alt, glaube ich.
  • • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"

#24 Armin

Armin

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Geschrieben 25 März 2008 - 21:44

Jetzt aber wirklich zurück zum Thema: Im Blog von Volker Groß sind die ersten Statements zu Geschichten aus Lotus-Effekt aufgetaucht. Für den Anfang hat sich Volker Christian Günthers Titelstory und Thomas Hockes "Ein Phager wird trainiert" vorgenommen, nachzulesen hier.

#25 Rusch

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Geschrieben 30 März 2008 - 12:30

Ich habe die Anthologie jetzt durch und sie hat mir seht gut gefallen. Das war die IMHO bisher beste Anthologie vom Wurdack Verlag. Dies Stories waren alle lesebar - ein paar waren vorhersehbar oder fußten auf Ideen, die bereits schon da waren, aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt.Ein Highlight bot wieder einmal Heidrun Jänchen. Sie schreibt eine gute Geschichte nach der anderen und ich bin überzeugt davon, dass sie sich auf allen Nominierungslisten dieses Jahres finden wird. (und ich habe vor ein zwei Jahren geschrieben: Wer ist Heidrun Jänchen ;) )Eine ausführliche Rezi folgt aber noch.

#26 Armin

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Geschrieben 30 März 2008 - 14:31

Eine ausführliche Rezi folgt aber noch.

Danke, Rupert, für deine Eindrücke. Wir warten gespannt.

#27 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 30 März 2008 - 18:08

Ich habe die Anthologie jetzt durch und sie hat mir seht gut gefallen. Das war die IMHO bisher beste Anthologie vom Wurdack Verlag.

Ich bin auch durch und sehe das genauso wie Rupert. Tatsächlich kann ich Ruperts Eindruck noch verschärfen : Nachdem ich hintereinander alle Wurdack-Anthologien gelesen habe, finde ich, daß seit "Walfred Goreng" eine kontinuierliche Qualitätssteigerung von "obere Mittelklasse" bis auf das jetzige Niveau stattgefunden hat.

#28 Armin

Armin

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Geschrieben 31 März 2008 - 06:43

Ich bin auch durch und sehe das genauso wie Rupert. Tatsächlich kann ich Ruperts Eindruck noch verschärfen : Nachdem ich hintereinander alle Wurdack-Anthologien gelesen habe, finde ich, daß seit "Walfred Goreng" eine kontinuierliche Qualitätssteigerung von "obere Mittelklasse" bis auf das jetzige Niveau stattgefunden hat.

Danke, Alfred. Ich bin mir nicht sicher mit der "Qualitätssteigerung", weil ich auch heute noch in Deus Ex Machina und Walfred Goreng und den folgenden Anthologien eine ganze Menge toller Storys sehe; aber vermutlich bin ich auch zu betriebsblind, um das wirklich nachvollziehen zu können - wie sehen das andere Leser? Würde mich wirklich interessieren.

#29 Nadine

Nadine

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Geschrieben 31 März 2008 - 20:21

Also erstmal zu den Rezensionen in Volkers Blog: :fun: Einen Prozentpunkt mehr als Uwe!Ach, ich freu mich einfach nach all der Mühe, dass die Meinungen positiv sind und die Kritik eine ist, mit der ich weiterarbeiten kann.Welches qualitativ die beste Wurdackantho ist, kann ich nicht sagen. Mir fiel bei Lotus-Effekt auf, dass sie handwerklich auf einem höheren Niveau ist als die älteren Anthologien. Dafür empfinde ich Tabula Rasa als spritziger und ideenreicher - stilistisch haben dort aber einige Autoren noch viel Spielraum nach oben.Also irgendwie ist Lotus-Effekt kühler-eleganter-lieterarischer und Tabula Rasa bunter-chaotischer-mehr aus dem Bauch heraus.Die Herbstantho in diesem Jahr müsste dann eigentlich die perfekte Vereinigung beider Ideale sein: Frisch, knallig, exzellent geschrieben, überbordend von geschickt inszenierten Ideen ... verschlechtern werdet ihr das Niveau sicher nicht :DUnd ich verschwinde mit meinem Schlafdefizit jetzt mit einem Nicht-SF-Werk in Traumland.Schlaft gut!:rofl1:

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#30 Rusch

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Geschrieben 01 April 2008 - 06:53

Danke, Alfred. Ich bin mir nicht sicher mit der "Qualitätssteigerung", weil ich auch heute noch in Deus Ex Machina und Walfred Goreng und den folgenden Anthologien eine ganze Menge toller Storys sehe; aber vermutlich bin ich auch zu betriebsblind, um das wirklich nachvollziehen zu können - wie sehen das andere Leser? Würde mich wirklich interessieren.

Ich denke, dass kann auch, wie bei mir ein sehr subjektiver Eindruck sein. Wenn ich nur daran denke, wie im Komitee des DSFP bewertet wird, dann könnten die Meinungen nicht unterschiedlicher sein. Wir sind jetzt übrigens mit den Nominierungen fast fertig und ich erlaube mir anzudeuten, dass der Wurdack Verlag mehr Nominierungen erhalten wird als die Jahre zuvor. Aber mehr sage ich jetzt nicht. Die Nominierungen werden eh die bald bekannt gegeben.


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