Lotus-Effekt - die Stories
#31
Geschrieben 01 April 2008 - 07:50
Europa ist nicht nur ein Kontinent.
#32
Geschrieben 01 April 2008 - 08:52
Das ist ja auch unser Ziel. Wir machen die Bücher weder für uns selbst noch damit sich allein die Autoren darüber freuen. Die Dinger sollen den Lesern gefallen.Mir persönlich gefallen die Wurdack-Anthos auch deshalb, weil sie mir sehr nah am Leser erscheinen.
Heute ist ja der 1. April, deshalb warte ich lieber mal noch abWir sind jetzt übrigens mit den Nominierungen fast fertig und ich erlaube mir anzudeuten, dass der Wurdack Verlag mehr Nominierungen erhalten wird als die Jahre zuvor.
Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
Armin Rößler - Entheete (Neuauflage) +++ Armin Rößler - Cantals Tränen +++ Hebben/Skora/Rößler (Hrsg.) - Elvis hat das Gebäude verlassen
Das Argona-Universum
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#33
Geschrieben 01 April 2008 - 11:15
Nein, war ernst gemeint. Aber ich will mir jetzt nicht die Zunge verbrennen und interna ausplaudern. Ich denke aber, dass Du mit den Nominierungen zufrieden sein wirst.Danke für die Rückmeldungen. Das ist ja auch unser Ziel. Wir machen die Bücher weder für uns selbst noch damit sich allein die Autoren darüber freuen. Die Dinger sollen den Lesern gefallen. Heute ist ja der 1. April, deshalb warte ich lieber mal noch ab
#34
Geschrieben 01 April 2008 - 17:37
Auch wenn heute der 1. April ist, ist die folgene Meldung kein Aprilscherz: Lotus-Effekt ist bis auf die Bestände bei den Barsortimenten und Amazon komplett weg, ich muss welche nachdrucken lassen, sonst habe ich keine mehr für die Direktbesteller. Danke an alle, die die Bücher weiterempfehlen! Die Autoren in den Kurzgeschichtenbänden haben die Aufmerksamkeit echt verdient.Heute ist ja der 1. April, deshalb warte ich lieber mal noch ab
Bearbeitet von Ernst Wurdack, 01 April 2008 - 17:37.
#35
Geschrieben 01 April 2008 - 18:09
#36
Geschrieben 01 April 2008 - 19:21
Die neue Anthologie des Wurdack Verlags bietet wieder viele gute Geschichten und man kann sagen, die Herausgeber haben sich wieder einmal übertroffen und bieten den Lesern einen wirklich gelungenen Mix an Kurzgeschichten.
Acht von zehn Punkten bei fictionfantasy, fünf von fünf Sternen bei Amazon.
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#37
Geschrieben 02 April 2008 - 09:32
Eine der schönsten Meldungen der letzten Jahre! Und dann rede noch einer von einem "SF-Kurzgeschichten-Hype"! Gruß Ralf, wartet mit seiner Bestellung, bis Ernst mit dem Drucken nachkommtLotus-Effekt ist bis auf die Bestände bei den Barsortimenten und Amazon komplett weg, ich muss welche nachdrucken lassen, sonst habe ich keine mehr für die Direktbesteller.
Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)
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Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!
- • (Buch) gerade am lesen:I. Zelezny (Hg.) "Neue Sterne"
- • (Buch) als nächstes geplant:G. Behrend "Salzgras und Lavendel"
#38
Geschrieben 02 April 2008 - 11:16
Anfang nächster Woche kommen sie aus der Druckerei.wartet mit seiner Bestellung, bis Ernst mit dem Drucken nachkommt
#39
Geschrieben 02 April 2008 - 11:29
Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)
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#40
Geschrieben 02 April 2008 - 12:02
Weiß ich nicht. Wenn ich irgendwann eine Antwort auf meine Mail, in der ich um Stand und Lesung gebeten habe, bekomme, dann ja. Wenn ich keine Antwort bekomme, sitze ich an dem Wochenende schmollend zuhause.Seid ihr eigentlich in Mühltal präsent?
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#41
Geschrieben 07 April 2008 - 06:15
So, Volker Groß hat†™s geschafft: In seinem Blog ist jetzt (genau hier) zu jeder einzelnen Geschichte aus Lotus-Effekt ein Kommentar zu finden. Nur das Fazit fehlt noch. Aber das folgt bestimmt demnächst.Im Blog von Volker Groß sind die ersten Statements zu Geschichten aus Lotus-Effekt aufgetaucht.
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#42
Geschrieben 07 April 2008 - 19:42
Wahrscheinlich die beste aller bisherigen SF-Anthologien aus der Wurdack-Fabrik. Weniger ein "irrer Trip" wie im Falle von "S.F.X", der letzten Antho (Oktober 2007), sondern, meiner Meinung nach, auf eine sehr angenehme Art und Weise anspruchsvoller, ohne dabei jedoch in der Anspruchsfalle zu landen. Auch hier gibt es Humor und genügend wahrlich Absonderliches und Bizarres zu bewundern, ganz so, wie es sich für eine Phantastikanthologie gehört. Aber diesmal auch alles etwas deutlicher um eine engere Auslegung des SF-Genre-Begriffs herum angelegt, was nicht unbedingt schlecht ist.
Es war sehr interessant, abenteuerlich und lehrreich, und ich werde mir keine der nächsten Anthos entgehen lassen. So, wie ich generell überlege, mir ein Wurdack-Abo zuzulegen.
;-)
Das hat inzwischen eine derartige Klasse, das man eigentlich nur noch den Hut ziehen kann (und damit meine ich das Komplettpaket, ausdrücklich einschließlich dieses hypergenialen Covers). Lest das, ihr Männlein und Weiblein dort draußen, danach geht's Euch besser!
>;-)
100 %
Auch nachzulesen hier.
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#43
Geschrieben 13 April 2008 - 13:47
Bearbeitet von Jakob, 13 April 2008 - 13:48.
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"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama
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#44
Geschrieben 13 April 2008 - 15:01
#45
Geschrieben 14 April 2008 - 08:13
Ich sehe schon: Ich hätte am Freitag nicht so sehr über deinen Wein herziehen sollendenn ich konnte mich noch nicht richtig für die Geschichten erwärmen. vielleicht liegt es auch einfach an mir.
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#46
Geschrieben 14 April 2008 - 21:24
Aber Armin, was willst du hier andeuten, ich bin unbestechlich , und mittlerweile ist meine Lektüre vorangeschritten, und ich habe ein paar Geschichtern gelesen, die mir mehrheitlich sehr gut gefallen haben. Vielleicht muss man sich im Lauf der Lektüre von Erwartunghen einfach frei machen. MBIch sehe schon: Ich hätte am Freitag nicht so sehr über deinen Wein herziehen sollen
Bearbeitet von Bungle, 14 April 2008 - 21:25.
#47
Geschrieben 15 April 2008 - 05:51
Schade, schade, schade ...ich bin unbestechlich
Na also!und mittlerweile ist meine Lektüre vorangeschritten, und ich habe ein paar Geschichtern gelesen, die mir mehrheitlich sehr gut gefallen haben.
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#48
Geschrieben 17 April 2008 - 16:22
#49
Geschrieben 19 April 2008 - 06:49
... die ... ???aber es war keine Geschichte dabei.
Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
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#50
Geschrieben 19 April 2008 - 21:42
Lapsus von Bernhard Schneider ist offensichtlich von Bernhard Schneider Ich muss zugeben, dass mir seine Marotte, seine Protagonisten und Verortungen stets in den USA anzusiedeln ziemlich auf den Wecker geht. Die Idee der Geschichte ist nicht schlecht, aber insgesamt fand ich das etwas bieder erzählt.
Bei Thomas Wawerkas Wir könnten Kolumbus fragen hatte ich eine Zeitreisegeschichte erwartet. Was für eine positive Überraschung! Hat mir sehr gefallen, auch wenn ich die Pointe insgesamt etwas unplausibel ausgeführt finde (etwa im Vergleich zur thematisch ähnlich gelagerten, wenn auch sonst völlig anderen Story "Das Steve-Fieber" von Greg Egan).
Das Gespinst fügt einen weiteren Stein in Armin Rößlers Argona-Universum. Neuerdings erinnert mich Armin eher an Alan Dean Forster, vielleicht, weil es jetzt auf Sightseeing auf verschiedene Planeten geht. Diese Geschichte fand ich wesentlich disziplinierter als "Cantals Tränen". Insofern saubere Arbeit.
Schließlich Heidrun Jänchens Ein Geschäft wie jedes andere. Uwe Post fragte neulich: "Wie macht die das nur?" Recht hat er. Ich weiß es auch nicht, aber ich hoffe, sie macht noch lange damit weiter.
(Fehlt noch Christian Weis' Geschichte. Christian, verzeih, das ist jetzt nur ein Zufall, dass ich die noch nicht gelesen habe.)
#51
Geschrieben 20 April 2008 - 07:08
Standard, nicht besonders inspiriert, aber auch nicht wirklich schlecht.
Thomas Hocke: Ein Phager wird trainiert
Witzig, aber belanglos
Nadine Boos: Photosolaris
Amüsant, etwas bitter, aber trotz alledem eine Standard-Story
Sebastian Rieger: Nichts wie der Himmel
Eine bittere Geschichte über die Ausnutzung psionischer Fähigkeiten. Sehr schöne Idee, hervorragend erzählt, so etwas liest man gerne.
Lutz Hermann: Der Traum vom Fliegen
Standard-Extrapolation, schön erzählt, aber irgendwie unbedeutend
Bernhard Schneider: Lapsus
Nett, schön extrapoliert, aber unbedeutend
Olaf Trint: Schnully
Sehr komische Story, dabei aber weder platt noch lächerlich, sehr angenehmer Stil, so etwas liest man gerne.
Thomas Wawerka: Wir könnten Kolumbus fragen
Nette Idee, flüssig erzählt, allerdings unspannend.
Andrea Tillmanns: Aussichtsloser Morgen
Social Fiction mit dem Dampfhammer, dabei aber in einem angenehmen Stil
Thomas Templ: Gebäude Nummer 15
Eine solide und in sich stimmige Erzählung, innovativer Plot
Christian Weis: Entschlossen
Ein klassischer SF-Krimi, die erste Kozak-Story. Sehr spannend erzählt, vielleicht etwas zu konstruiert. Ich hoffe auf die Herausgabe aller Kozak-Stories in einem Wurdack-Band.
Thomas Backus: Konsumaten
Ein zynischer Kommentar zur voraussichtlichen Entwicklung der sozialen Marktwirtschaft, lesenswert.
Karla Schmidt: Weg mit Stella Maris
Sehr schöne Parallelwelt-Story, unprätentiös und lesenswert.
Uwe Post: Decoi Vult
Eine sehr schöne Story über Selbstbestimmung und den Freien Willen.
Armin Rößler: Das Gespinst
Eine Story aus dem Argona-Universum, schön geschrieben, aber unbedeutend.
Arno Endler: Strafmaßnahme
Eine urkomische Story über das Seelenleben von KIs. Als die Kaffemaschine sich weigerte, dem Protagonisten einen Kaffe zu machen, weil er böse zur Auto-KI gewesen ist, bin ich vor Lachen zusammengebrochen. Traumhaft extrapoliert, unbedingt lesenswert !
Karsten Kruschel: Barnabas
Die klassische Zauberlehrling-Story im SF-Gewand, vielleicht nicht innovativ, aber packend erzählt.
Niklas Peinecke: Die Ernte fällt heut' aus
Eine Antikriegsstory, die eindringlich vor dem maximal Machbarem warnt.
Heidrun Jänchen: Ein Geschäft wie jedes andere
Exakte Extrapolation des Sieges des Gelds über die Moral, bitterböse, aber letztendlich nicht ohne einen Hoffnungsstrahl. Social Fiction wie man sie liebt.
Fazit : Nach dem in "SF X." abgebranntem Story-Feuerwerk kann jeder direkte Nachfolger nur abfallen. So ist auch "Lotus-Effekt" insgesamt gesehen nicht auf dem (extrem) hohem Niveau wie sein Vorgänger. Nichtsdestotrotz fühlt man sich beim Lesen hervorragend unterhalten, einige der enthaltenen Stories sind durchaus ganz große Science Fiction. Abzeichnen tun sich allerdings einige der zukünftigen SF-Großmeister : Jänchen, Peinecke und Weis haben endgültig zu ihrem Stil gefunden, man kann gespannt sein, welchen Einfluß sie in den nächsten Jahren auf die deutsche SF ausüben werden.
Ein paar Gedanken, die mir beim Lesen kamen, die aber nicht direkt etwas mit der Anthologie zu tun haben :
Frank Hebben und Uwe Post haben dieses Jahr sehr schöne Kurzgeschichten-Sammlungen herausgegeben. Ich wünschte mir, meine anderen Lieblingsautoren würden dies auch machen. Nachdem ich von der Zyanid-Connection so begeistert war, stelle ich mir den Kozak beispielsweise als gelungenen SF-Krimiband vor. Vielleicht kriege ich so meine Schwiegermutter doch noch zur SF ...
Es wäre auch schade, wenn die (teilweise genialen) Stories aus der c't verloren gehen würden.
Und, was mir auch so beim Komplettieren meiner Sammlungen auffiel : Es ist traurig, daß die PERRY RHODAN - Planetenromane, die Taschenbücher, eingestellt wurden. Es wäre faszinierend zu sehen, was die Autoren aus Lotus-Effekt mit dem Perryversum anstellen würden.
#52
Geschrieben 20 April 2008 - 07:13
Danke ! Das war's, worauf ich beim Lesen von Armins Stories nicht kam !Neuerdings erinnert mich Armin eher an Alan Dean Forster
#53
Geschrieben 20 April 2008 - 07:31
Neuerdings erinnert mich Armin eher an Alan Dean Forster
Das sind ja Vergleiche ... Lieber wär's mir, wenn jemand schreibt "Armin erinnert mich an ... Armin Rößler". Aber man kann ja nicht alles haben. Danke für eure Kommentare zu den Geschichten!Danke ! Das war's, worauf ich beim Lesen von Armins Stories nicht kam !
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#54
Geschrieben 20 April 2008 - 07:37
Wie in irgendeinem anderen Thread schon mal ausgeplaudert, arbeiten wir ja daran, die "Sonderbände" (also Collections in der Art von Franks "Prothesengöttern") als regelmäßige Reihe zu etablieren. Der nächste, der dran ist, wird Michael Iwoleit sein. Und natürlich sollen weitere folgen. Immer vorausgesetzt, die Bücher verkaufen sich. Wir wissen ja alle, dass der Markt für SF-Kurzgeschichten begrenzt ist. Deshalb wollen wir es auch nicht übertreiben. Von der Arbeit, das jeweilige Buch zusammenzustellen, ganz zu schweigen.Ein paar Gedanken, die mir beim Lesen kamen, die aber nicht direkt etwas mit der Anthologie zu tun haben : Frank Hebben und Uwe Post haben dieses Jahr sehr schöne Kurzgeschichten-Sammlungen herausgegeben. Ich wünschte mir, meine anderen Lieblingsautoren würden dies auch machen.
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#55
Geschrieben 20 April 2008 - 21:00
Bisher sind erst zwei erschienen. Danke fürs Feedback!Ich hoffe auf die Herausgabe aller Kozak-Stories in einem Wurdack-Band.
Mein Blog: Schreibkram & Bücherwelten
#56
Geschrieben 21 April 2008 - 05:36
Aber du darfst ruhig mal verraten, dass du da noch einiges vorhast ... Hast du doch, oder?Bisher sind erst zwei erschienen.
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#57
Geschrieben 21 April 2008 - 18:56
Eine dritte Story ist fertig, alles Weitere wird die Zeit zeigen. Die Ideen dazu schwirren momentan noch lose im Kopf bzw. im Ideenordner herum. Ursprünglich sollte es nur eine Story werden, aber was sich beim Schreiben alles an Hintergrund, Charakteren usw. angesammelt hat, war viel zu viel für eine einzelne Kurzgeschichte.Aber du darfst ruhig mal verraten, dass du da noch einiges vorhast ... Hast du doch, oder?
Mein Blog: Schreibkram & Bücherwelten
#58
Geschrieben 24 April 2008 - 16:56
Die negativen Ausrutscher zuerst: Es sind dies Schnully und Strafmaßnahme. Beides sind so genannte „humorvolle“ Storys, eine Gattung, die ich sehr schätze, kann ich bei aller Ernsthaftigkeit doch gerne und herzhaft lachen. Was bei Schnully amüsant beginnt, mutiert zu Klamauk und entpuppt sich als Albernheit. Zunehmend ist mein Lächeln gefroren. - Strafmaßnahme ist nichts als gequälter, infantiler Humor.
Schwach sind zwei weitere Storys: Wir könnten Kolumbus fragen von Thomas Wawerka - aus guten Ansätzen nichts geworden als ein Verwirrspiel. Und Armin Rösslers Das Gespinst - diese Erzählung hat mich, ganz im Gegensatz zu Cantals Tränen, überhaupt nicht berührt. Sie wirkt ausgesprochen episodenhaft, irgendwie unfertig, und der Leser bleibt zum Protagonisten auf Distanz.
In jedem Fall lesenswert und nette Unterhaltung bieten gleich eine ganze Reihe von Storys: Ein Phager wird trainiert - Photosolaris (interessante Idee, die auf zu wenigen Seiten etwas zu hektisch abgespult wurde) - Gebäude Nummer 15 - und die beiden Vignetten Aussichtsloser Morgen (gut geschrieben und prima zum Abschluss gebracht) - sowie Konsumaten, die in ihrer Kategorie der Kürzestgeschichte hervorstechen, aber gegen eine längere Erzählung natürlich keinen leichten Stand haben.
Eine ganze Reihe von Storys halte ich für bemerkenswert: Lutz Herrmanns Der Traum vom Fliegen - eine böse Satire, bei der jedes Wort präzise und wie chirurgisch sitzt. - Entschlossen von Christian Weis: obwohl die Geschichte mit „Kürperschem“ Touch wie das 1. Kapitel eines Romans wirkt und die Idee etwas dünn gerät, ist sie sprachlich und erzählerisch absolut souverän; der Autor mausert sich. - Karla Schmidts Weg mit Stella Maris: einfühlsam erzählt mit guter Charakterisierung, die Idee verblasst leider im Hintergrund. - Decoi vult von Uwe Post - Sprachwitz auf hohem Niveau: einfach „postig“. Im letzten Drittel kehrt der sprühende Witz in trockenem, mit Erklärungen etwas überfrachteten Ernst, und die Idee wirkt krude. Eine Story, die das Zeug zu einer Spitzenstory gehabt hätte, vor allem, wenn das „EyeTV“ weiter ausgebaut worden wäre. - Karsten Kruschel lässt in Barnabas gekonnt das Grauen auf leisen Sohlen anschleichen, wiewohl ich mir gewünscht hätte, der gefräßige „Apparat“ sei etwas futuristischer und erinnerte mich nicht so sehr an ein Uhrwerk, schließlich handelt es nicht zu Zeiten von E. A. Poe. - Und schließlich Niklas Peinecke mit Die Ernte fällt heut†™ aus - stimmungsvoll, aber der Protagonist bleibt in seinen Gefühlen für mich entrückt.
Was folgt? - Drei Storys, die allesamt ihre Meriten haben, aber auch ihre Mängel; sie fallen in die Kategorie „Bemerkenswert, aber...“ - Da ist zum einen die Titelgeschichte Lotus-Effekt von Christian Günther: flott geschrieben, eine schwer verständliche Auflösung, die viele Fragen offen lässt, und für mich, leider, unglaubwürdige Schaumschlägerei. - Dann Sebastian Rieger mit Nichts wie der Himmel: eine hektische, teils zusammenhanglose Abhandlung einer Idee, aus der man viel mehr hätte machen können als eine Ansammlung von Impressionen, nämlich eine runde, „anständige“ Story. Das liest sich wie eine Nachgeburt der New Wave, àla Germany. Die Beschreibung von Momentaufnahmen, der kurze abgehackte Schreibstil statt eines sauberen Erzählflusses. Schade! - Schließlich Lapsus von Bernhard Schneider: sehr souverän und spannend erzählt, wirft die Auflösung, die mir gar nicht zugesagt hat, mehr Fragen auf als Antworten.
Das Highlight, eine ECHTE Perle: Ein Geschäft wie jedes andere von Heidrun Jänchen. Auch wenn die Mitherausgeberin für sich in Anspruch nimmt, schon seit ewigen Zeiten zu schreiben, hat sie ihre Entwicklung offenbar noch nicht abgeschlossen. Sie eilt von einem literarischen Höhepunkt zum nächsten, der letzte war Slomo in Haubolds Anthologie Das Mirakel. In dieser Geschichte liefert sie, was Wärme und Menschlichkeit und Erzählweise angehen, ihre reifste Leistung ab. Dazu noch einen perfekten Abschluss. Preiswürdig!
NOVA - Das Deutsche Magazin für Science Fiction & Spekulation
VILLA FANTASTICA - Bibliothek für fantastische Literatur
#59
Geschrieben 24 April 2008 - 18:24
*räusper*Strafmaßnahme ist nichts als gequälter, infantiler Humor.
#60
Geschrieben 24 April 2008 - 18:33
Europa ist nicht nur ein Kontinent.
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