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Wie weit kann technischer Fortschritt gehen????


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32 Antworten in diesem Thema

#1 Beverly

Beverly

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Geschrieben 16 Oktober 2001 - 09:59

Unter "Neuigkeiten und Gerüchten" überstürzen sich derzeit die Ereignisse. Zuerst kam "Replikator bald Wirklichkeit" und dann "Beamen bald möglich", mit Bezug auf Meldungen, die nicht von der Hand zu weisen sind und aus denen sich in den nächsten Jahrzehnten fast zwingend folgende Konsequenzen ergeben:

Replikator: Werkstücke aller Art lassen sich in virtuellen Gussformen aus Laserstrahlen herstellen.

Beamen: Informationen werden durch den gekoppelten Quantenzustand in Sofortzeit übertragen. So werden Handys mit dem gekoppelten Quantenzustand effizienter und umweltfreundlicher als mit Funk sein.

DER GROSSE PFERDEFUSS: von den Grundlagen bis zum anwendungsreifen Produnkt können Jahrzehnte vergehen. Beispiel Supraleitung, die frau seit fast hundert Jahren kennt, deren Anwendung sich aber bisher auf teure Spezailmagnete beschränkt.

Langfristig - für das Jahr 2400 - rückt folgedes Szenario in den Bereich des Denkbaren:

- die Menschen leben so lange, wie sie wollen- sie können in Sofortzeit an jeden beliebigen Punkt des Universums reisen- Zeitreisen sind auch möglich

Ich frage mich nur, ob selbst so ein Szenario ein Ende der Geschichte ist oder wenn frau an diesem Ende angekommen ist, sie feststellen muss, dass es dahinter noch etwas gibt.

Die Frage ist natürlich, was ist mit dem Missbrauch futuristischer Technologien. Da zuerst einmal ein grosses Lob an Strar Trek. Gerade, weil sich in Star Trek rivalisierende Machtblöcke bekriegen,  ist der Missbrauch futuristischer Technologien auch immer Thema der Serie.

Und mit den Borg ist den Machern von Star Trek die Vision einer absolut erschreckenen Form der Zerstörung gelungen, die es ohne futuristische Technologien nicht geben kann.

Andererseits habe ich das Gefühl, dass die Menschheit bezüglich Gewalt und Destruktivität spätestens seit Hiroshima an einem Endpunkt - der Möglichkeit der totalen Selbstzerstörung - angekommen ist. Für die haarlosen Killeraffen, die unseren Planeten auch bevölken, sind futuristische Technologien vielleicht gar nicht so interessant wie viele Fortschritskritker meinen.

Selbst bei Star Trek hatte ich oft den Eindruck, das z. B. die Schreckensherrschaft der Cardassianer auf Bajor sehr an Verhaltensweisen irdischer Grossmächte - Besetzung Tibets durch China - erinnert.

Es sind Formen der Destruktivität, für die revolutionäre Innovationen keine grosse Bedeutung haben - "wir haben keine Raumschiffe, um eine Nachbarwelt zu überfallen, also nehmen wir Panzer und Gewehre und überfallen ein Nachbarland" - Chinas Okkupation von Tibet im 20. Jh."wir haben weder Panzer noch Feuerwaffen, also nehmen wir unsere Reiterei und verwüsten ganz Asien und Osteuropa" - Dschingis Khan und seine Nachfolger im 12. und 13. Jh.


#2 Markus

Markus

    Shiningonaut

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Geschrieben 23 Oktober 2001 - 22:09

Langfristig - für das Jahr 2400 - rückt folgedes Szenario in den Bereich des Denkbaren:

- die Menschen leben so lange, wie sie wollen - sie können in Sofortzeit an jeden beliebigen Punkt des Universums reisen - Zeitreisen sind auch möglich

Der Menschheit gebe ich nicht so lange, wenn dieser Raubbau an der Erde und diese ewigen Kriege so weiter gehen, wird es 2400 höchsten noch eine hanvoll Menschen geben. Und die auch so "guten" westlichen Mächte schlagen auch nur mit Waffengewalt zurück, wie man es ja gerade jetzt wieder sieht. Irgendwann haben auch mal andere Atomwaffen und dann.....Nix World War 3 sondern das ENDE der Menschen. Auf das unser Planet dann eine neue Chance bekommt und intelligente Tintenfische hervorbringt.


#3 Lt Lisa Marineris

Lt Lisa Marineris

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Geschrieben 23 Oktober 2001 - 22:46

Wenn wir Menschen den Supergau verursachen, dann wird auch das Meer mit hinüber sein - dann gibts auch keine Evolution für Tintenfische mehr. Aus den Atombombenversuchen ging hervor, daß die einzigen Lebewesen, die sowas relativ gut überstanden Skorpione und Asseln waren... Und ich glaube nicht, daß die in den verbleibenden Jahrmillionen bis unsere Sonne zur Nova wird, ein hochentwickeltes Gehirn entwickeln werden! Wenn wir die Erde kaputt machen, dann ist die Zivilisation für immer kaputt!!!

#4 Sinaida

Sinaida

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Geschrieben 24 Oktober 2001 - 10:08

Zitat von Beverly am 10:59  am Okt. 16, 2001

Langfristig - für das Jahr 2400 - rückt folgedes Szenario in den Bereich des Denkbaren:

- die Menschen leben so lange, wie sie wollen

Ich glaube nicht, dass die Menschen leben, so lange sie wollen. Laut Wissenschaft ist die Lebensdauer des Gehirnes auf ca. 340 Jahre begrenzt. Was ich auch gut finde. Ewig Leben? Alleine die Vorstellung ist grauenhaft. Aber das ist eine persönliche Meinung.

Grunsätzlich ist es sehr egoistisch, ewig Leben zu wollen. Und natürlich noch Kinder in die Welt setzen zu wollen! Jeder kann sich ausrechnen, wie lange es dauert, bis auf der Erde kein Platz mehr ist. Wir sind jetzt schon so viele Menschen, dass wir anderen Lebensformen - nämlich den Tieren - auf unserem Planeten den Platz wegnehmen. Wir haben im Moment keine natürlichen Feinde, unsere einzigen Feinde sind das Altern und Sterben, wir Menschen selber und Krankheiten. Jetzt fällt also Feind "Krankheit" und Feind "Altern und Sterben"  langsam aber allmählich auch noch weg. Wir leben 340 Jahre bis ewig. Irgendwann werden sich die Menschen noch schlimmer als jetzt untereinander die Köpfe einschlagen, weil nicht mehr genügend Lebensraum da ist. Die Tiere sind dann eh schon verschwunden, natürlich bis auf die Tiere, die wir als nützlich erachten und die, die wir in Zoos halten. Wälder kennen wir nur noch aus Filmen und von Bildern. Vielleicht sehen wir in Museen noch Bäume. Blumen werden nur noch repliziert. Ich persönlich möchte in solch einer Welt nicht Leben. Aber so oder so ähnlich wird es werden, wenn wir ewig Leben. Für mich ist dieses "ewig Leben wollen" doch nur ein Wunsch, weil diese Leute Angst vor dem Tod haben. Aber der Tod ist sinnvoll und nützlich. Er macht Platz für neues Leben, für neue Ideen. Ewig Leben ist nichts, was ich als Fortschritt betrachte sondern etwas, was zum Untergang der Menschheit führt. Klar, es ist nicht angenehm, sich vorzustellen, dass man stirbt. Trotzdem, irgendwann sollte es sein müssen, um Platz für nachfolgende Generationen zu machen. Der Tod gehört einfach zum Leben dazu. Mit diesem Gedanken sollte man sich anfreunden.

Wenn nicht, werden wir vermutlich mal eine Rasse wie die Klingonen oder so: unterwerfen der Lebensformen anderer Planeten , diese Lebensformen mehr oder weniger vernichten um Platz zu machen für die eigene Lebensform. Ist es wirklich dass, was für die Zukunft wollen?


#5 Beverly

Beverly

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Geschrieben 24 Oktober 2001 - 10:38

warum seid ihr alle so pessimistisch?ich bin auch keine grosse Optimistin, aber ich denke, dass neue Technologien nicht NUR Probleme machen, sondern auch Lösungen bringen.mein persönliches Horrorszenario speist sich nicht aus dem Missbrauch neuer Technologien, sondern der Vorstellung, bis zum Jahr 2400 bleibt die technologische Entwicklung auf dem Nivau des 20. Jahrhunderts kleben - also Überbevölkerung, weiter Raubbau an der Natur, ab und zu Kriege, Seuchen und Hungersnöte, um so überflüssige Esser loszuwerden ...diesem Horroszenario können wir nicht durch Rückkehr in agrarische Lebensweisen wie im Mittelalter entgehen, weil so wie etwa im 8. Jahrhundert vielleicht eine halbe Milliarde Menschen leben könnte.So sind wir zum Fortschritt verurteilt, ob wir wollen oder nicht.

zu Mittelalter und Klingonen ein Lesetipp:

die Bücher von Robert Gordian um Odo und Lupus, Kommissare Karls der Grossen. Das spielt Ende des 8. Jahrhunderts und so ähnlich, wie die Menschen da teilweise lebten, stelle ich es mir auf dem Heimatplaneten der Klingonen vor.

Übrigens glaube ich, dass - soweit sich das aus Star Trek ableiten lässt - die Klingonen mit ihrer Destruktivität besser umgehen können, als heutige Menschen. Gerade die Krieger-Rituale dienen ja eher dazu, Gewalt zu kanalisieren - ein zwei Meter grosser Krieger schlägt keinen ein Meter grossen Ferenghi oder nimmt Kinder als Geiseln etc. - als sie so zügellos zu entfesseln, wie es bei unseren Kriegen der Fall ist.


#6 Sinaida

Sinaida

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Geschrieben 24 Oktober 2001 - 10:47

Da muss ich Dir wirklich recht geben, Beverly. Ich denke, viele unserer heutigen Probleme rühren daher, dass wir unsere natürliche Aggressivität nicht ausleben können.

Und pessimistisch sehe ich die Zukunft eigentlich nicht.. Ich denke nur, dass die Menschen für solche Entwicklungen noch nicht reif sind. Das mag sich irgendwann ändern, aber es wird schon noch ein ganzes Weilchen dauern.


#7 Catwalk 2

Catwalk 2

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Geschrieben 24 Oktober 2001 - 10:58

Zum Thema Leben verlängern und mögliche Konsequenzen daraus hab ich schon was geschrieben unter Tito landet im Steppensand.Hier jetzt was zum Thema Tod. Ich glaube, jeder hat sich schon mit dem Gedanken an den eigenen Tod befaßt. Ich bin zu der Auffassung gekommen, einfach nicht zu akzeptieren, daß dann alles vorbei sein soll. Ich weiß nicht, ob es so etwas wie eine unsterbliche Seele gibt, aber ich glaube an die Wiedergeburt, bzw. rede mir ein, daß ich wiedergeboren werde. Daß ich schon zigmal gelebt habe und noch zigmal leben werde. Wo und als was auch immer, das ist mir egal (am liebsten wäre ich meine eigene Katze ;)), aber diese Lösung für ein Nicht-alles-zu-Ende-sein-lassen erscheint mir am plausibelsten. Und wer weiß, vielleicht hab ich ja Recht?

#8 Agent Smith

Agent Smith

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Geschrieben 25 Oktober 2001 - 10:01

Also ich weiß nicht, was ihr gegen das ewige Leben habt. Das Problem mit der Überbevölkerung ist schließlich nur das Produkt menschlicher Unbequemlichkeit Verhütungsmittel zu benutzen bzw. bewusst viele Kinder in die Welt zu setzen. Wenn man es so wie in Ringworld löst und die Fortpflanzungsrate dadurch eindämmt, sehe ich da kein Problem. Und wenn einem das Leben nach 5000 Jahren langweilig wird, bleibt einem ja noch immer der Selbstmord. Wenn ES mir einen Zellaktivatorchip anbieten würde, würde ich garantiert nicht nein sagen.



#9 Sinaida

Sinaida

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Geschrieben 27 Oktober 2001 - 08:37

Agent Smith,

und wenn die Menschen ewig Leben, würde der Fortschritt stagnieren oder zumindest langsamer vonstatten gehen.Das Gehirn wird hauptsächlich in der Kindheit/Jugend geprägt, bei einem Erwachsenen sind die Gedankenstrukturen relativ fest geprägt. Ausnahmen gibt es natürlich bestimmt. Erwachsene denken in relativ festen Bahnen und halten gerne am "altbekannten" fest. Um uns weiterzuentwickeln brauchen wir die Jugend, die mit der derzeitigen Technik grossgeworden ist, damit wir diese Technik weiterentwickeln können. Es ist recht schwer, auszudrücken, was ich meine, ich hoffe, Du verstehst es auch so.


#10 Beverly

Beverly

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Geschrieben 27 Oktober 2001 - 12:39

Da muss ich energisch wiedersprechen - sofern du mit Jugend nicht den gesamten Zeitraum zwischen 14 und 44 meinst. Ich erlebe mich jetzt mit 39 (nun ist es 'raus) geistig reger und agiler als mit mit 15 oder 16 oder selbst 26.Mit 26 war ich wohl noch jünger und knackiger als heute, aber habe meine Jugend damit vergeudet, mich an unverständlichen heterosexuellen Normen zu orientieren, anstatt offen bisexuell zu leben und ab und zu im Röckchen zur Uni zu gehen. Zum Teil mag das bei mir Veranlagung sein - es gibt halt "Frühstarter" und "Spätzünder" und ich gehöre zu den Spätzündern.Aber gerade in unserer komplexen Gesellschaft stürmen so viele Dinge und Herausforderungen, neue Innovationen und Trends und BlaBla auf die Menschen ein, dass sie einfach viel länger brauchen, um sich zurechtzufinden und zu einer reifen Persönlichkeit zu werden. Es kann auch sein, dass ich in dreissig Jahren so viel Neues erlebt habe, dass ich sage: mein Gott, was war ich mit 39 doch für eine blöde Tucke ...In meiner Familie gibt es übrigens 70 und 80jährige, die noch immer ein aktives Leben führen. Zwar mit altersbedingten Wehwehchen, aber trotzdem. Und sie sind bestimmt nicht konservativer als die Heerscharen Halbstarker und Yuppies, welche die Metropolen bevölkern.

Ich habe die "Jugend" als ziemlich grausame Zeit erlebt, von der nur die sexuell attraktiven "Beautiful-People" etwas hatten. Und die haben in puncto Sexualität Normen gesetzt, an der die nicht so Attraktiven kläglich scheitern mussten! Da ist nix mit Jugend und sexuelle Revolution, die sind auch nicht offener als die ollen Römer!

Und geistig war es sehr durchwachsen - ich habe zwar studiert und viel gelernt (z. B. Arabisch), doch habe im Nachhinein das Gefühl, oft mit Leuten zu tun gehabt zu haben, die meine jugendbedingte Naivität und Idealismus insgehein verachteten.

So glaube ich heute auch, dass Arbeitgeber deswegen gerne Junge einstellen, weil sie mit denen in einer Art umspringen können, wie sich das Ältere nicht mehr gefallen lassen.

Übrigens: bedeutet die Gleichsetzung von Jugend und geistig aktiv, kreativ, innovativ, dass Frau nach dem 25. Lebensjahr nicht mehr zu lernen, zu erfinden, dazuzudenken braucht?Wenn ja, dann werden ja aus den hochaktiven Jugendlichen ziemlich pronto alte Säcke, die in gutdotierten Posten sitzen und nichts Neues mehr bringen.


#11 Agent Smith

Agent Smith

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Geschrieben 27 Oktober 2001 - 17:48

@ Ms. Sinaida.

Wir brauchen die Jugend um uns weiterzuentwickeln?

1. Gibt es doch auch in einem Volk mit einer Lebenserwartung von über 1000 Jahren noch Nachwuchs (sollte es zumindest)und

2. Glaube ich dir das nicht. Wieso sollten auch Erwachsene keine neuen Ideen haben? Wieso sollten die Leute über 30 nicht innovativ sein oder angst vor Neuerungen haben?. Ich bin zwar erst 18, aber ich glaube nicht, dass bei mir in wenigen Jahren der geistige Fortschritt zu stagnieren beginnen wird. Es hängt alles vom jeweiligen Menschen ab. Im Mittelalter sah man noch in jedem "Neuen" noch potentielles Teufelswerk. Heute geht es schon aufgeschlossener zu, wennauch bestimmte Leute einfach keine Neuerungen im Leben haben wollen. Gut, OK, ihre Sache. Aber diese Personen stellen sicher nicht den Großteil der Menschheit dar. Oder irre ich mich und es wimmelt von neophobischen Menschen um uns herum? Ich DENKE halt mal, dass der neophile Anteil unter uns überwiegt.

Und überhaupt: Ich kann es kaum erwarten, aus meiner "Jugend" herauszukommen. Ich finde sie ziemlich grauenhaft.



#12 Catwalk 2

Catwalk 2

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Geschrieben 28 Oktober 2001 - 10:43

Ich finde mich zur Zeit auch auf der Höhe meiner geistigen und körperlichen Fähigkeiten, muß allerdings zugeben (mir selber eingestehen), daß da keine Steigerung mehr da ist. Naja, die 3000 Meter schaff ich nicht mehr in 10:56 wie vor 15 Jahren, aber zu der Zeit hätte ich nicht die Ausdauer für 100 km auf dem Fahrrad gehabt. Und Ausdauer halte ich für sehr wichtig.Ich bin jetzt 35, fast 36. Und ich bin jetzt ein wenig sauer auf Beverly, weil ich bis jetzt hier das älteste Individuum war! ;) ;) ;)

#13 Lt Lisa Marineris

Lt Lisa Marineris

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Geschrieben 28 Oktober 2001 - 10:55

Ich habe das Gefühl, daß die heutige Jugend ihr Potenzial NICHT ausschöpft, sondern große Teile des Hirns abschaltet, weils sich dann bequemer leben läßt! Ich habe im Büro öfters mit Azubis zu tun, und was es da an Schnepfen und Blödmännern gibt, da bleibt einem die Spucke weg! Und Schüler bevölkern meinen Bus, mit dem ich zur Arbeit fahre - was ich da so mitkriege, ist dann noch erschreckender. Ich muß dann auch noch zu Fuß an zwei Grundschulen vorbei - spätestens dann habe ich den Glauben an die Zukunft der Menschheit verloren...

#14 Lt Lisa Marineris

Lt Lisa Marineris

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Geschrieben 28 Oktober 2001 - 11:02

Übrigens Beverly, "ahlan wa sahlan, ana atakalamu allurata alarabiata" Naja, zumindest hab ichs mal vier Semester lang in Bonn studiert, lang, lang ists her...

#15 Beverly

Beverly

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Geschrieben 28 Oktober 2001 - 16:42

ich glaube, "die heutige Jugend" war schon bei den alten Ägyptern ein Reizthema. Frau braucht sich auch nicht allzulange damit aufzuhalten, dass der Ärger berechtigt ist - "Jung und doof" ist bei einem Teil der Jugend einfach ein Fakt - sondern sollte eher nach Ursachen und Lösungen suchen.Aktuelle Ursache: den Kids wird eingeredet, sie seien die Coolen, die etwa auf dem Arbeitsmarkt ja viel lieber genommen werden als 30 oder 40jährige.Zugleich macht die Gesellschaft da einen Rückzieher, wo Kids einfach Zeit und Geld kosten - am Bildungswesen wird nur noch gespart und es scheint noch schlimmer geworden zu sein als zu meiner Zeit. Dass Leute, die sich Kinder zulegen, dadurch die nächsten zwanzig Jahre eine enorme Verantwortung übernehmen, begreifen viele Eltern nicht. Kids werden im Suff gezeugt, oder weil MANN zu blöd ist, ein Kondom zu benutzen etc.

Tieferliegende Ursache: frau kann von 16, 17 jährigen einfach kein reifes Verhalten erwarten, bis das kommt, können noch viele Jahre vergehen - siehe die eigene Biographie. Was aber aktuell anödet, ist die Arroganz, mit der viele Kids auftreten (meintest du das, Lisa?) und sich für das coole Mass aller Dinge halten. Das sind sie definitiv nicht, weder geistig noch optisch - diese geleckten Mini-Yuppies ohne Ecken und Kanten treiben mich aus jeder Disco, wo sie massenweise auftreten.

Aber ich denke auch, das "die Jugend", über die wir hier so jammern, zum grossen Teil Resultat der Manipulation durch Medien und falsche Vorbilder ist - also von Leuten, die selber keine Jugendlichen mehr sind.


#16 Agent Smith

Agent Smith

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Geschrieben 28 Oktober 2001 - 18:04

Zitat von Lt Lisa Marineris am 10:55  am Okt. 28, 2001 Ich habe das Gefühl, daß die heutige Jugend ihr Potenzial NICHT ausschöpft, sondern große Teile des Hirns abschaltet, weils sich dann bequemer leben läßt! Ich habe im Büro öfters mit Azubis zu tun, und was es da an Schnepfen und Blödmännern gibt, da bleibt einem die Spucke weg! Und Schüler bevölkern meinen Bus, mit dem ich zur Arbeit fahre - was ich da so mitkriege, ist dann noch erschreckender. Ich muß dann auch noch zu Fuß an zwei Grundschulen vorbei - spätestens dann habe ich den Glauben an die Zukunft der Menschheit verloren...

Nun, so etwas ähnliches denke ich praktisch jeden Schultag - auf der Fahrt zur Schule und wieder zurück. Und lass mich dir etwas verraten: Du, weißt NICHTS. Du hast nicht gesehen, was ich gesehen habe, du hast nicht gehört, was ich gehört habe. :-) (ist jetzt leider ernst gemeint)



#17 Sinaida

Sinaida

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Geschrieben 28 Oktober 2001 - 18:33

Fangen wir von unten nach oben an:

@BeverlyIch denke, der Grund für die "Dummheit" der Jugend liegt an der Erziehung, am Fernsehen und am Umfeld. Wie oft werden Kinder heute vor dem Fernseher abgeladen, um sie ruhig zu stellen? Welche Eltern beschäftigen sich denn noch richtig mit Ihren Kindern? Es sind nicht mehr allzuviele, aber es gibt sie noch, möchte ich hier betonen.  Und wo oder wie sollen Kinder in Städten spielen?  

Ich glaube, wir waren in unserer Jugend nicht viel anders (sinngemäß!!). Ich denke, die Älteren haben auf uns damals genauso reagiert, wie wir heute auf die Jugend.

Beverly, kurze Frage am Rande: wieso schreibst Du eigentlich immer "frau" statt "man"? Es liest es sich ziemlich  -ähm- komisch....

@Lt Marineris und MacWaffelUnd wo haben die Kinder aus der Grundschule und dem Kindergarten denn die Ausdrücke und das Benehmen her? Kinder kopieren ältere Geschwister und Erwachsene.... Sie lernen von ihrem Umfeld.... Ziemlich erschreckener Gedanke, oder?

@MacWaffel, ab einem gewissen Alter bist Du meistens nicht mehr so offen für Neuerungen. Du hälst lieber an dem Altgewohnten fest. Du denkst in gewissen Bahnen und es ist gar nicht so leicht, diese Bahnen zu verlassen. Sorry, aber ich weiss nicht, wie ich es Dir besser erklären kann.

Ein Volk, dass eine so lange Lebenserwartung hat, kann zwangsweise nicht so viele Kinder haben, wie wir Menschen sie heute noch in die Welt setzen. Es wird bei diesen Lebewesen dann ziemlich sicher eine Geburtenkontrolle geben. Ein Planet fasst nur eine gewissen Kapazität an Lebewesen. Ist der Planet überbevölkert, muss die Bevölkerung irgendwie dezimiert werden oder andere Planeten besiedeln.  Logisch, würde Mr. Spock jetzt sagen, denke ich mal :)



#18 Beverly

Beverly

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Geschrieben 28 Oktober 2001 - 18:59

"man" finde ich genauso komisch, da nehme ich lieber "frau" - ist nur ein kleines Wortspiel

#19 Sinaida

Sinaida

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Geschrieben 28 Oktober 2001 - 23:21

Trotzdem sieht dieses frau immer recht -äh- komisch aus und es liest sich auch -äh- komisch. Der tiefere Sinn dieses Wortspiels (ausser dass es mich negativ an die Emanzipation erinnert)  bleibt mir verborgen....

Aber jedem das seine.....


#20 Markus

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Geschrieben 29 Oktober 2001 - 13:03

man hat doch eigendlich nix mit mann zu tun, sosehr is die englische Sprache nun doch noch nicht ins deutsche engeflossen,sonst müsstest Du fra schreiben

#21 Catwalk 2

Catwalk 2

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Geschrieben 29 Oktober 2001 - 13:59

Lasst doch Beverly ihr "frau", ich hab damit kein Problem. Ein größeres Problem sehe ich in der Meinung über unsere Jugend. Ich muß Bev recht geben, in allen Kulturen hat man über die Jugend geschimpft, aber auch über mich hat man geschimpft. Und in 10.000 Jahren wird man auch über die Jugend schimpfen. Das "Anderssein" der Jugend findet nur auf einer anderen Stufe, in einer anderen Form statt, als wir Mittdreißiger es kennen, das liegt, wie Sina genau erkannt hat, an unseren eingefahrenen Gleisen. Ich kenne schon Eltern, die ihre Kinder verantwortungsbewußt erziehen, die sich um ihre Kinder richtig kümmern, die auch Erfolge vorweisen können gegen den Rest des Umfelds der Kinder, wie Schule etc.Aber auffallen tun eben nur die Kinder, die mit Kippe und Bierflasche rumlaufen, die sich, für unser Verständnis, unmöglich kleiden (Hose hängt in den Kniekehlen, da könnt ich mich auch immer wegschmeißen) oder nur dumme Sprüche klopfen. In meinem Chat und meiner Nachbarschaft hats aber auch viele Jugendliche, denen ich ohne weiteres zutrau, meine Rente zu verdienen :-)Ich weiß eben nur nicht, wie ich mich als Vater machen würde, ich hab ehrlich gesagt, Angst davor, den Kampf gegen Rap-Musik und die Mode-Industrie zu verlieren.

#22 Beverly

Beverly

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Geschrieben 29 Oktober 2001 - 14:49

Catwalk, ich stimme dir zu, aber mit einer Einschränkung:

meine "Rente" würde ich am liebsten selbst verdienen, zumindest solange ich nicht gerade bettlägerig bin. Der "Generationenvertrag" platzt doch schon heute aus allen Nähten, weil viele zu viele arbeitslos sind und deshalb nichts in die Rentenkasse einzahlen können.


#23 Sinaida

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Geschrieben 29 Oktober 2001 - 15:55

@Cat ich lass Beverly ihr "frau" doch, hab doch geschrieben "Jedem das seine....". Wegen mir muss sich Beverly nun wirklich nicht ändern, ich akzeptiere sie so, wie sie ist - ob mir das "frau" nun gefällt oder nicht :) Ich habe nur meine Meinung geschrieben, aber vielleicht hätte ich das "Jedem das seine..." stärker herausstellen sollen?

@BeverlyNaja, selber verdienen werde ich meine Rente wohl. Aber ich finde es höchst unfair, dass ich jetzt bezahlen kann wie ein Idiot und später nur einen Bruchteil wiederbekomme und mich zusätzlich versichern muss, nur damit ich später angenehm Leben kann.

Viele (nicht alle!) Arbeitslose wollen nicht arbeiten. Kann ich auch irgendwo verstehen - oft ist das Arbeitslosengeld bzw. die Sozialhilfe höher als das, was sie verdienen würden, wenn sie arbeiten gehen würden. Warum soll man dann arbeiten gehen? Eine berechtigte Frage, würde ich sagen. Diese Leute haben auch oft Kinder, weil man ja dann mehr von den Ämtern bekommt, kümmern sich aber sonst wenig um ihre Kinder (Ausnahmen gibt es natürlich!). Die Leute, die Arbeiten gehen, also die Mittelklasse, können sich oft keine Kinder leisten, wenn ein Gehalt wegfallen würde. Gehen beide weiter arbeiten, muss sich jemand anderes um das Kind kümmern, dann bekommen die Eltern nichts mit - ausser Abends oder am Wochenende. Warum soll man da Kinder in die Welt setzen?

@Agent Smithsiehst Du, Cat schreibt auch was von "eingefahrenen Gleisen" :) Das gehört auch zum Thema "wir brauchen die Jugend um uns weiterzuentwickeln"


#24 Jay Adams

Jay Adams

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Geschrieben 13 November 2001 - 12:21

DAS SYSTEM IST DER FEHLER!

Die Bonzen im Parlament sind teilweise auch ander Misere schuld. Die Politik sollte endlich mal aufhören unsere Steuergelder für Hirnlosigkeiten und >Prestigeobjekte rauszuhauen. Und da wären noch die Diäten...

MOMENT??? Was für ein Forum ist das hier??? Doch wohl ein Science Fiction Forum, oder?Es geht doch um Technologie und so'n kram, nichT???Wieso reg ich mich dann über das System auf???Jetzt brauch ich schon wieder meine Herztropfen... ich hoffe das es bald wieder eine Hippiegeneration gibt und ich noch nicht zu alt dafür bin... WE ARE THE CHILDREN OF THE REVOLUTION!   bitte schmeisst mich nicht raus...


#25 Catwalk 2

Catwalk 2

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Geschrieben 13 November 2001 - 15:51

Ich sag jetzt lieber nichts zu unserem System, sonst gäbe das einen mindestens zweiseitigen Post, den eh keine Sau liest und schon gar nicht die, die es angeht :(Nur soviel: Die bei uns gerade herrschenden Verhältnisse (Steuergeldverschleuderung, Selbstbedienung, Korruptionsskandale, Überwachung etc.) erinnern mich immer mehr an die Zustände in der ehemaligen DDR. Ich habe hier in den letzten 12 Jahren (solange bin ich im Westen) einen Niedergang erlebt, der nur mit dem Moralverfall in der DDR zu vergleichen ist. Aber wir lassen ja fast alles mit uns machen......

#26 Jay Adams

Jay Adams

    Hauptsachenaut

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Geschrieben 13 November 2001 - 16:10

Wieso? Die DDR war doch cool! Da hat sich keiner mal ebenb so vor der Arbeit drücken können. Da gab es keine Arbeitslosigkeit, da musste jeder mit. Recht so! Zur Selbstbedienung: Politik ist eine Hure (bitte nicht zensieren!). Sie Handelt im Namen derer die ihr den meissten Profit einbringen ( sprich das Parlament besteht aus getarnten Ferengi!!! passt zu meinem Beitrag im Ausserirdischen-Thema...). Selbst im übnelst "pseudo"sozialistischen SED Regime haben Politiker eben das getan was Politiker halt nunmal tun, solange es die Politik gibt: sich an anderen bereichern! Von meiner Zeit in der DDR bekam ich aufgrund meines geringen Alters damals recht wenig mit, aber meine ganze Familie meint bis auf so Sachen wie Ausreise und sowas soll es besser dort gewesen sein.....

#27 Jay Adams

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    Hauptsachenaut

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Geschrieben 13 November 2001 - 16:45

Wow, hier kursieren aber eine Menge Vorurteile!!!Grad mal zu Beverley ( Sorry, das kommt jetzt spät, aber ich bin halt nur alle paar Tage mal hier!)Man kann von 16, 17 jährigen kein reifes Verhalten erwarten! Da bin ich aber mal höchst empört!Mit meinen 18 Lenzen bin ich zwar volljährig, gesetzlich aber noch nicht erwachsen geistig noch viel mehr!Ich bin stolz darauf das ich Kind bleiben kann und mich nicht von so Sachen wie Arbeitsalltag in einenZombie der Gesellschaft verwandeln zu lassen.Das ich "Kind" bin bedeutet aber beiweitem nicht das ichunreif bin! Verdammt viele Jugendliche auf dieser Welt sind mit jungen Jahren schon sehr Reif und vernünftig,sie verstehen aber sich eher im Hintergrund zu halten und den *tschuldigung* Idioten den Vortritt zu lassen wenn es darum geht sich danebenzubenehmen. Die Jugend ist für mich die elementarste Zeit des Lebens!Ich habe bis vor kurzem auch noch auf schrecklich Erwachsen gemacht, weil ich gemeint habe ich müsse irgendwem beweisendas ich das kann. Aber der Mensch muss gar nichts, ausser sterben vielleicht.Ausserdem erkenne ich in diesem Anti-Kinder gefaseleine Gewissen Doppelmoral. Ihr seid Fantasy-, Science-Fiction- und weiss der Geier noch was für Fans, was aber gar nicht so recht in die ach so "reife" Erwachsenenwelt passt. Sicher, wir rücken ST immer näher, aber im Moment ist es eben noch ein Traum. Einen Traum den wir alle hier irgendwie haben ( irgendwie, weil ich bezweifle das wir tatsächlich mal von wütenden Orks aus den Eisebenen von Ard-Galen überfallen werden...)! Sicher ist es oft unüberlegt frei aus dem Bauch heraus zu Handeln, wie Kinder es tun wenn sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen, aber Kinder haben das absolut grösste Potential was die Lösung aller Probleme der Zukunft angeht. Es sind nicht die Kinder, sondern die Erwachsenen, die in ihrer Kinder-verneinenden Einstellung unseren Hoffnungsträgern das Klischee des unerzogenen, frechen, primitiven und "unreifen" Zerstörern der menschlichen Zukunft Aufdrängen. KINDER MUSS MAN FÖRDERN UND NICHT AN DEN PRANGER STELLEN, DAMIT AUS KINDERN GESCHEITE JUGENDLICHE WERDEN UND AUS DENEN DANN WIEDER GESCHEITE ERWACHSENE!Aber jeder soll und muss sich seine Fantasie bewaren und dazu gehört nunmal auch Albernheit und wie Beverley sagte " Unreife" ( Gott, ich hasse dieses Wort)... Denn wer die Fähigkeit zu träumen verliert, die Gabe über sich selbst zu lachen in dieser scheiß-ernsten Welt, der tut mir sowas von abartig leid, der hat finde ich umsonst gelebt...

Ich hoffe ich bin niemandem zu nahe getreten.


#28 Catwalk 2

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    Cybernaut

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Geschrieben 14 November 2001 - 09:00

Jay, okay
in puncto Kids haben wir ja in etwa die gleiche Meinung, da brauch ich nicht weiter drauf einzugehen. Nur soviel: In der ehemaligen DDR wurdest du als Kind in staatskonforme Vereine (FDJ, DSF) und vormilitärische Ausbildung (GST, ZV) gesteckt, wenn du da nicht mitgemacht hast, wurdest du geschnitten und deine Eltern haben evtl. Probleme bekommen. Das soll besser gewesen sein?
Jeder hatte Arbeit? Ich hab ein paar Monate bei einem Nähmaschinen-Hersteller gearbeitet, da wurde jede (jede!!!) Schraube mit der Hand reingedreht, mit zum Teil provisorischen, selbstgeflickten und gefeilten Werkzeugen. Du kannst dir vielleicht vorstellen, aus wievielen Teilen eine Nähmaschine besteht, welch hohe Genauigkeit beim Zusammenbau eingehalten werden muß. Durch die Handarbeit gab es genug Arbeitsplätze und das dadurch zwingend notwendige Nachjustieren jeder Maschine nach dem Herstellungsprozess hat auch noch mal Arbeitsplätze geschaffen. Und was passierte mit den fertigen Maschinen? Die gingen zum großen Teil nach Rußland, als Reparations-Zahlung. Die DDR hat nämlich bis 1989 solche geleistet, an die Sowjetunion, die wurden ihr nicht erlassen, so wie der Bundesreublik. Das soll besser gewesen sein?
Ein Spruch: Hier ist alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist, in der DDR war alles verboten, was nicht ausdrücklich erlaubt war. Natürlich verteufele ich die DDR nicht komplett, aber die Werte, die wir hochgehalten haben wie Menschlichkeit und Solidarität untereinander wurden nicht vom Staat verordnet, die existierten unabhängig vom Staat. Sicher gab es diese Eigenschaften auch, weil es dieses Konkurrenz-Denken nicht gab, jedenfalls nicht in dieser Form wie hier.
Die Zone hatte schon auch ihre guten Seiten, aber als cool hab ich sie bei weitem nicht empfunden und ich möchte sie auf keinen Fall zurück, deswegen mach ich mir ja auch Sorgen um die Richtung der hiesigen Entwicklung.

#29 Markus

Markus

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Geschrieben 14 November 2001 - 09:43

Auferstanden aus Ruinen....Wie's in der DDR war kenne ich als Wessi nur aus den Erzählungen meiner Freundin (übrigens SF hasserin, jaja ich habe Mitleid mit mir) und anderer. ALLE sagen aber übereinstimmend, dass nicht alles schlecht war. Ich sag nur Kindergartenplätze usw...

#30 Lt Lisa Marineris

Lt Lisa Marineris

    Giganaut

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Geschrieben 14 November 2001 - 19:29

Und ich werde die DDR immer dafür hassen, daß sie mir als kleinem Kind beim Transit so um 1975 ein Asterixheft als "staatsfeindliche Propagandalektüre" aus der Hand gerissen haben, welches ich mir von meinem mühsam ersparten Taschengeld gekauft hatte - ich hatte es noch nicht einmal gelesen! Was ist das für ein Staat, der kleine Kinder beraubt!!!! Und sogar mir fiel damals schon auf, daß sie das angeblich gefährlich Druckerzeugnis nicht zerissen haben, sondern zum Selberlesen in einen großen Kasten legten - DAS hat mich so richtig wütend gemacht, diese unsägliche Verlogenheit!!!


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