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CERN, das schwarze Loch und unser aller Schicksal


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75 Antworten in diesem Thema

#31 rockmysoul67

rockmysoul67

    Temponaut

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Geschrieben 04 September 2008 - 19:09

Gut. Kannst Du mir sage mir, wie ich die Dame anschreiben muß oder mir einen Text schicken. Ich übernehme ihn sofort! Ich hatte mir die Seite der Schweizer Regierung angesehen - ich weiß, daß dies ein schwieriges Thema ist. Ich hatte den Eindruck, daß in der Schweiz die Kanzlerin eine ähnliche Funktion hat, wie der Bundespräsident in Deutschland - und der wäre im Notfall der Einzige, der so etwas über alle Parteigrenzen hinweg tun könnte. Was diese Dinge in der Schweiz betrifft, bin ich für jeden Rat dankbar!

Schaue dir diese kurze Website an: http://www.bk.admin....ex.html?lang=de Aus dem Inhalt:

Bundeskanzlerin Corina Casanova ist Stabschefin des Bundesrates. Sie unterstützt den Bundespräsidenten oder die Bundespräsidentin und den Bundesrat bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben und erfüllt gegenüber der Bundesversammlung die Aufgaben, die ihr durch Verfassung und Gesetz übertragen sind. Sie nimmt, zusammen mit Vizekanzler Oswald Sigg, an den wöchentlichen Sitzungen des Bundesrates teil; sie hat dabei beratende Stimme und kann Anträge stellen.

Über "Kontakt" in der linken Spalte kann man einen Kommentar senden. Dein Brief ist inhaltlich okay (mir gefällt besonders deinen SF-Autorin-Hinweis), doch ich empfehle den Satz "In tiefer Sorge, inständig, von ganzem Herzen und auf den Knien, mit Tränen auf meinem Gesicht bitte ich Sie" zu streichen, weil du dich dort wörtlich wiederholst. Und dann müssen halt die Grossbuchstaben raus, das passt wirklich nicht in einem ernsthaften Schreiben. CERN darfst du aber gross schreiben.

#32 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 04 September 2008 - 19:12

Das sind die Daten, die uns die Naturwissenschaft liefert. Da gibt es auch nichts zu diskutieren. Nein, das ist eine Fehleinschätzung. Die Dinge sind exakt berechnet und eingegrenzt.

Ziemlicher Unsinn, den Du hier treibst. Hier von "exakter Berechnung" zu sprechen ist bei den mangelnden mathematischen Kenntnissen und Fähigkeiten der meisten Physiker, speziell aus der Weltspitze, in meinen Augen Volksverdummung. Dies gilt umso mehr, als insbesondere in dem betrachteten Physik-Bereich keine exakten Messungen existieren können. :D

#33 pirandot

pirandot

    Illuminaut

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Geschrieben 04 September 2008 - 19:19

Ziemlicher Unsinn, den Du hier treibst. Hier von "exakter Berechnung" zu sprechen ist bei den mangelnden mathematischen Kenntnissen und Fähigkeiten der meisten Physiker, speziell aus der Weltspitze, in meinen Augen Volksverdummung. Dies gilt umso mehr, als insbesondere in dem betrachteten Physik-Bereich keine exakten Messungen existieren können. :D

Es soll Leute geben, die verwechseln die Begriffe »Religion« und »Naturwissenschaft« †¦ :lol:
An schlechten Tagen, wenn es regnet, glaubst du, du hättest Magengeschwüre. Nur an schönen Tagen, wenn die Sonne scheint, da denkst du, du hättest Krebs. (Die MAD-Fibel des Lebens)
You, especially, I like. Passionate, sincere†¦ †¦goofball. (Three to Tango)

#34 Matthias

Matthias

    Illuminaut

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Geschrieben 04 September 2008 - 19:20

Ziemlicher Unsinn, den Du hier treibst. Hier von "exakter Berechnung" zu sprechen ist bei den mangelnden mathematischen Kenntnissen und Fähigkeiten der meisten Physiker, speziell aus der Weltspitze, in meinen Augen Volksverdummung. Dies gilt umso mehr, als insbesondere in dem betrachteten Physik-Bereich keine exakten Messungen existieren können.

Und Du warst am DESY? Schon mal was von Wirkungsquerschnitten gehört? :D Nebenbei, ich finde die Grundintention von Marianne eigentlich sehr sympathisch. Aber in diesem Fall ist die Angst ungegründet.
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#35 Marianne Sydow † 

Marianne Sydow † 

    Biblionaut

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Geschrieben 04 September 2008 - 19:21

Wie man sieht geht es hier nicht um eine sachliche Diskussion, die wir
schon aus Inkompetenz gar nicht führen können, sondern darum, sich
endlos im Kreis zu drehen und Recht zu behalten.

Marianne will nicht von ihrem Standpunkt weichen, und der Rest lässt
sich nicht überzeugen. Also macht einen Schlusspunkt!

Ich freue mich jedenfalls auf das nächste Buch von Lisa Randall!

Da Du im Gegensatz zu mir kompetent bist: beweise mir doch ganz einfach mit ein paar schlüssigen Argumenten und ein paar Links, die nicht von CERN gesteuert sind, daß die Schwarzen Löcher, die - wenn alles nach Plan läuft - bei dem Experiment entstehen werden (ihre Entstehung wird ausdrücklich angestrebt, sie sind erwünscht!), allesamt garantiert ungefährlich sein werden. Und hab bitte keine Angst, daß ich Deiner Argumentation etwa nicht folgen kann! Ich bin des Lesens mächtig und werde notfalls auf diverse Quellen zurückgreifen!

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Aus dem Inhalt:

Über "Kontakt" in der linken Spalte kann man einen Kommentar senden.

Dein Brief ist inhaltlich okay (mir gefällt besonders deinen SF-Autorin-Hinweis), doch ich empfehle den Satz "In tiefer Sorge, inständig, von ganzem Herzen und auf den Knien, mit Tränen auf meinem Gesicht bitte ich Sie" zu streichen, weil du dich dort wörtlich wiederholst.
Und dann müssen halt die Grossbuchstaben raus, das passt wirklich nicht in einem ernsthaften Schreiben. CERN darfst du aber gross schreiben.

Das ist genau der Weg, den ich gegangen bin. Ich habe mir dann noch die mail-Adresse vom Kanzleramt rausgesucht habe.
Die Wiederholung ist kein Versehen, sondern Absicht und ein Stilmittel: ich bin in tiefer Sorge (was nebenbei etwas anderes ist als Angst - man sollte diese beiden Emotionen nicht durcheinanderbringen). Das mit den Großbuchstaben - ich werde sie rausnehmen und das Ganze noch mal schicken - wird wahrscheinlich sowieso nicht weitergegeben, da mache ich mir gar keine Illusionen.

Ich danke Dir sehr!

Bearbeitet von Kopernikus, 04 September 2008 - 19:34.


#36 simifilm

simifilm

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Geschrieben 04 September 2008 - 19:31

Das CERN ist eine internationale Organisation und untersteht nicht der Schweizer Regierung ...

Ich hatte mir die Seite der Schweizer Regierung angesehen - ich weiß, daß dies ein schwieriges Thema ist. Ich hatte den Eindruck, daß in der Schweiz die Kanzlerin eine ähnliche Funktion hat, wie der Bundespräsident in Deutschland - und der wäre im Notfall der Einzige, der so etwas über alle Parteigrenzen hinweg tun könnte. Was diese Dinge in der Schweiz betrifft, bin ich für jeden Rat dankbar!

Der Bundeskanzlerin/die Bundeskanzlerin leitet die Bundeskanzlei, das ist ein rein administratives Amt ohne jede Regierungsverantwortung.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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  • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
  • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
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#37 Marianne Sydow † 

Marianne Sydow † 

    Biblionaut

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Geschrieben 04 September 2008 - 19:42

Und Du warst am DESY? Schon mal was von Wirkungsquerschnitten gehört? :D

Nebenbei, ich finde die Grundintention von Marianne eigentlich sehr sympathisch. Aber in diesem Fall ist die Angst ungegründet.

Um´s noch mal zu sagen: ich habe keine Angst. Ich mache mir nur Sorgen - nicht um mich, sondern um die Erde, die meine Heimat ist und von der ich gerne sicher sein möchte, daß sich auch nach meinem Tod noch weiterbesteht. Und ehe wieder jemand was von den zahllosen kosmischen Gefahren spricht: selbst ein heftiger Zusammenprall, wie der Uranus ihn offensichtlich hinter sich hat, kann einen Planeten zwar schwer lädieren, aber nicht komplett auslöschen. Solange uns allen niemand beweist, daß tatsächlich keinerlei Grund zur Besorgnis besteht, wird die Diskussion um CERN weitergehen. Bereitet es Dir wirklich nicht wenigstens ein ganz kleines Grummeln in der Magengegend, daß diese Leute zwar selbst zugeben, daß da ein Risiko ist (und das tun sie selbst auf offiziellen CERN-Seiten, zumindest auf solchen älteren Datums), und trotzdem steif und fest behaupten, daß man aus dieser Tatsache nichts ableiten kann?

Das CERN ist eine internationale Organisation und untersteht nicht der Schweizer Regierung ...
Der Bundeskanzlerin/die Bundeskanzlerin leitet die Bundeskanzlei, das ist ein rein administratives Amt ohne jede Regierungsverantwortung.

So ungefähr habe ich mir das gedacht. Darum habe ich gleichzeitig auch an Frau Merkel geschrieben, und ich werde auch alle anderen Regierungen anmailen. Abgesehen davon: ich weiß, daß mein Grund und Boden 2 m unter der Oberfläche aufhört - alles was darunter liegt, gehört dem Staat. CERN mag eine internationale Organisation sein, aber der zuständige Gerichtsstand ist Genf. Wenn man CERN nur über Genf verklagen kann, muß es dort auch die Möglichkeit geben, auf CERN Einfluß zu nehmen!

Ähnliches sagt man vom Deutschen Bundespräsidenten auch manchmal. Wer hat in der Schweiz die Befugnis, die Notbremse zu ziehen? Muß ich mich da an die Kantons-Regierung wenden? In welchem Kanton liegt eigentlich Genf? (Ja, ich hab einen Atlas, aber Du weißt das doch sicher auswendig!) Wie gesagt: ich bin für jeden Rat dankbar! (Vor allem, wenn er mir Zeit erspart - ich mach mittlerweile fünf Dinge gleichzeitig. Ding Nummer 5 ist zwei Monate alt, hat ein schwarzweißes Fell und eine Infektion, die den Einsatz von Antibiotika erfordert. Jetzt warte ich mit einem halben Auge, daß die kleine Katze das Zeug endlich frißt, derweil draußen vor der Tür die Mutter nervtötend jammert, weil sie ihr Kind zurückhaben will!)

Ja, ich weiß, bitte keine aufeinanderfolgenden Beiträge - aber irgendwie habe ich in Erinnerung, daß da vorhin noch was zwischen war!?

Bearbeitet von Marianne Sydow, 05 September 2008 - 04:25.


#38 Starcadet

Starcadet

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Geschrieben 04 September 2008 - 19:52

Es liegt mir fern, mich über Mariannes Ängste lustig zu machen.Allerdings haben wir hier in Darmstadt die "Gesellschaft für Schwerionenforschung" (GSI) mit ihren Teilchenbeschleunigern. Zu dieser Einrichtung geht bei uns am SF-Stammtisch der Witz um, dass dort sicher regelmäßig die Anomalie der Woche erzeugt wird. Und keiner weiß davon... :D

Bearbeitet von Starcadet, 04 September 2008 - 19:53.

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#39 Gast_Schaurig_*

Gast_Schaurig_*
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Geschrieben 04 September 2008 - 20:03

Alles scheint mir mal wieder eher in die Rubrik "Verschwörungstheorien" zu gehören. - Diesmal: CERN gegen den Rest der Welt. :D Oder die üblichen in schöner Regelmässigkeit auftretenden "Propheten des Weltuntergangs" ala Nostradamus & Co.

#40 Gast_Frank Böhmert_*

Gast_Frank Böhmert_*
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Geschrieben 04 September 2008 - 20:04

haben wir hier in Darmstadt die "Gesellschaft für Schwerionenforschung" (GSI) mit ihren Teilchenbeschleunigern. Zu dieser Einrichtung geht bei uns am SF-Stammtisch der Witz um, dass dort sicher regelmäßig die Anomalie der Woche erzeugt wird. Und keiner weiß davon... :lol:

Da muss erst Dan Brown drüber schreiben! :P

Frank, der übrigens alle Brown-Bücher im Schrank und gelesen hat; manchmal geht nichts über einen schönen, gerade richtig dicken Schmöker, in dem mit aller kindlichen Freude ordentlich auf die Kacke gehauen wird :D

Bearbeitet von Frank Böhmert, 04 September 2008 - 20:05.


#41 Tarantoga

Tarantoga

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Geschrieben 04 September 2008 - 20:09

Unterschrieben. Dennoch finde ich den Gedanken ganz amüsant, was wäre, wenn sich die Wissenschaft doch geirrt hat. So wie ich den einzigen Beitrag, den ich dazu gelesen habe, verstanden habe, wissen die Jungs selbst nicht, was sie anstellen, Wenn der Raum mehr als 3-dimensional wäre (was man nicht weiß), könnten dann Mikro-Black-Holes entstehen, die dann aber (was man auch nicht weiß) von der Heisenberg-Strahlung wieder vernichtet werden oder (was man erst recht nicht weiß) sie verschwinden irgendwohin. Mmmh. Klingt ein bißchen wie "Schau mer mal!"

Natürlich wissen die nicht genau was rauskommt, sonst wären diese Experimente ja überflüssig. Aber wenn man das nicht weiß...warum will man dann eigentlich genau wissen das es NICHT schief gehen kann ? Da hätte man sich doch die zig Millionen sparen können ! Ich finde das Ganze äußerst fragwürdig und nein, ich vertraue Leuten NICHT bloß weil sie nen Doktor oder Professorentitel haben. Ich erinnere mal an Kapazitäten wie Fritz Haber, Albert Einstein oder Edward Teller. Die haben auch viel zur Weiterentwicklung der Wissenschaft getan, aber wäscht dass das Blut von ihren Händen ab ?

#42 My.

My.

    Temponaut

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Geschrieben 04 September 2008 - 20:11

Abgesehen davon, daß ich mich sehr über diesen gut besuchten Thread freue und hoffe, daß er auf einer guten Linie bleibt, fällt mir aus irgendeinem Grund "Dark Star" ein, die Unterhaltung zwischen dem toten Captain und der Bombe 21:"Es gibt keinen Beweis dafür, daß das, was wir wahrnehmen, die Realität ist."My.

#43 Gast_Schaurig_*

Gast_Schaurig_*
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Geschrieben 04 September 2008 - 20:13

Hm, ehrlich gesagt machen mir die Atommülllager grössere Magenprobleme...... Und der Gen-Mais nebenan... und die Klimaänderungen und deren Folge für die Menschheit... und und und :D

#44 Gast_Frank Böhmert_*

Gast_Frank Böhmert_*
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Geschrieben 04 September 2008 - 20:16

Um mal wieder ein bisschen Ernst reinzubringen. Eine meiner bevorzugten Informations- und Recherchequellen ist ja die Neue Zürcher Zeitung: http://www.nzz.ch/na...n_1.750065.html Die haben dort auch verstreute Artikel zu einem Dossier zusammengefasst: http://www.nzz.ch/na...am_cern_2.45648 Over and out.

Bearbeitet von Frank Böhmert, 04 September 2008 - 20:28.


#45 Marianne Sydow † 

Marianne Sydow † 

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Geschrieben 04 September 2008 - 21:11

Es liegt mir fern, mich über Mariannes Ängste lustig zu machen.

Allerdings haben wir hier in Darmstadt die "Gesellschaft für Schwerionenforschung" (GSI) mit ihren Teilchenbeschleunigern. Zu dieser Einrichtung geht bei uns am SF-Stammtisch der Witz um, dass dort sicher regelmäßig die Anomalie der Woche erzeugt wird. Und keiner weiß davon... :D

Über die "Ängste" hab ich jetzt eigentlich genug geschrieben - aber: ein letztes Mal: Angst und Besorgnis sind zwei völlig verschiedene Sachen! Angst ist einfach ganz plötzlich da, sie ist etwas Instinktives, eine Emotion, die uns packt, ohne daß wir uns dagegen wehren können. Besorgnis entsteht auf einer ganz anderen Ebene - sie erwächst aus dem Verstand, aus Informationen, aus Rückschlüssen.

Das letzte Mal, daß ich Angst hatte, liegt 4 Jahre und 11 Monate zurück: da wartete ich auf meinen Mann und war anfangs nur besorgt - bis plötzlich diese beiden Polizisten vor der Tür standen: da packte mich die Angst. Die Sache mit CERN ist was ganz anderes. Ich bin doch nicht so blöd und denke, daß es am 15. September "Puff" macht, und bis dahin rutsche ich heulend auf den Knien herum, wie einer der Foristen mir unterstellte - so´n Blödsinn! Selbst wenn die Sache schon in den ersten Wochen schiefgeht (was sehr unwahrscheinlich ist), werde ich mit meinen jetzt 64 Jahren das Ende des Dramas mit großer Sicherheit nicht mehr erleben.

Aber ich habe einen Sohn und einen Enkel, und auch der wird vielleicht irgendwann mal Kinder haben, und um mich herum leben lauter kleine Freunde wie diese Katze oder meine Zitterspinnen, die Frösche auf meiner Terrasse, die Kröten, die in meinem Keller überwintern, die Kinder, die gegenüber auf dem Reiterhof lachen und spielen, die Pferde, die an meinem Fenster vorbeiklappern, die Spatzen, die sich jedesmal schwarzärgern, wenn die Menschen die Pferdeäpfel von der Straße räumen, anstatt sie dort liegen zu lassen, die Birke, hinter der die Sonne um diese Zeit so wunderbar untergeht, die Findlinge, die die Gletscher hier bei uns zurückgelassen haben, der Bach, der voller Eisen und Schwefel keine fünf Kilometer Luftlinie von hier entfernt den Boden in seinem riesigen Quellkessel goldrot färbt und damit anzeigt, daß unter den scheinbar so sanften und ruhigen Fläming-Hügeln vulkanischer Grund liegt - all diese wunderbare, wunderschöne, über 3.5 Milliarden Jahre gewachsene Natur in all ihren Erscheinungsformen - um die mache ich mir Sorgen! Ich weiß, daß auch das alles vergänglich ist, daß auch Planeten und Sonnen sterben, daß es Katastrophen gegeben hat und immer wieder geben wird, daß der Erde ständig kosmische Geschosse um die nicht vorhandenen Ohren fliegen, daß unter dem Yellowstone Park eine riesige Magmakammer heranwächst und vor der Norwegischen Küste genug Methaneis hochgehen könnte, um eine tödliche Flutkatastrophe auszulösen - ich kenne tausenderlei Gefahren. Aber das ist die Natur - das ist der Lauf der Zeit und der Sinn des Universums: Geburt und Tod, Leben und Sterben, fressen und gefressen werden. Wenn ich mich heute zum Schlafen hinlege und morgen nicht mehr aufwache - na und? Das bereitet mir keinen Kummer. Ich bin mit meinem Leben im Reinen. Aber ich habe - verdammt nochmal! - entschieden etwas dagegen, wenn Wissenschaftler, die - wie man in diesem Fall ganz deutlich merkt - im Grunde genommen überhaupt nicht wissen, was bei dem, was sie zu tun gedenken, herauskommen wird, diese ganze herrliche Welt aus Neugier, aus Profilierungssucht und aus Trotz aufs Spiel setzen. - "Wir können das, wir haben uns das ermöglicht, und weil es uns möglich ist, werden wir es tun!" - reicht das wirklich aus? Geht doch einfach mal vor die Tür, seht in den Himmel hinauf, spürt den Nachtwind, horcht auf die Geräusche, riecht den beginnenden Herbst - macht euch der Gedanke, daß all das draufgehen könnte, weil CERN nun mal da ist und man es deswegen auch nutzen will, wirklich kein bißchen nachdenklich? Und schaut euch eure Kinder an, falls ihr welche habt - jedes Kind ist das Ende einer Kette, die mit der Entstehung des Lebens auf unserem wunderschönen Planeten ihren Anfang nahm und weiterreichen kann, weit über euer eigenes kleines, individuelles Leben hinaus: ist es euch völlig egal, wenn um der reinen Neugier willen, ohne jeden zwingenden Grund, einfach nur so, all dem ein Ende gesetzt wird - weil man zu erfahren hofft, was beim Urknall geschah? Habt ihr mal die Geschichte "Dumme Esel" von Isaac Asimov gelesen? Und da geht´s nur um die Kernkraft - was würde der Mann wohl heute zu CERN sagen?

Darmstadt: CERN ist eine andere Klasse mit anderen Zielsetzungen. Ich weiß sehr wohl, daß es noch mehr Teilchenbeschleuniger auf der Welt gibt. Aber keiner ist so groß und leistungsfähig wie CERN. Und genau das ist das Problem.

Bearbeitet von Marianne Sydow, 05 September 2008 - 01:07.


#46 Lomax

Lomax

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Geschrieben 04 September 2008 - 22:57

Hm, wenn ich mir die emotionalen Antworten hier so anschaue, habe ich durchaus das Gefühl, dass einige Leute gerne glauben wollen, dass alles sicher ist. Da ist schon was dran von der Wissenschaft als Religion :lol: Einerseits die Möglichkeit unvorhersehbarer Ergebnisse einzuräumen, und andererseits bestimmte Ergebnisse kategorisch auszuschließen, klingt für mich ziemlich unwissenschaftlich. Und auch in den angestellten Betrachtungen zur Sicherheit sehe ich durchaus noch Lücken für Risikowahrscheinlichkeiten. So wie ich das sehe, steht und fällt die ganze empirische Grundlage für die Risikoberechnung mit dem Analogieschluss zur kosmischen Strahlung - und Naturwissenschaft kann bei aller schönen Mathematik und Theorie niemals besser sein als ihre empirische Grundlage.

Was mich an der Kritik am Experiment stört, ist allerdings das Muster der führenden "Kritiker", das sich exakt an den typischen "Verschwörungstheorien" orientiert. Und da lehrt die historische und soziologische Empirie, dass selten mehr als heiße Luft hintersteckt. Wenn eine Kampagne hauptsächlich von frachfremden Wissenschaftlern getragen wird, und dann auch noch nebulös auf angeblich "anerkannte Autoritäten" verwiesen wird, die angeblich derselben Meinung sind, aber das nicht öffentlich zu sagen wagen ... dann fehlt mir eigentlich schon die Lust, mich näher mit den einzelnen Darstellungen angeblicher Risiken auseinanderzusetzen.

Vor einigen Monaten bin ich dennoch die verfügbaren Materialien beider Seiten zu dem Thema durchgegangen, und ich sehe durchaus konkreten Raum für reale Bedrohungsszenarien. Ich vermisse allerdings bei den tatsächlich im Zusammenhang mit dem genannten Experiment vorgestellten Bedrohungsszenarien solche, die von Leuten ausgearbeitet wurden, die genau in diesem Forschungsbereich zuhause sind und deren Seriosität und Kompetenz außer Frage steht. Ich habe bisher ehrlich gesagt mehr qualifizierte "Klimakritiker" gefunden als entsprechende Gegner des CERN-Experiments. Das spricht nicht gerade dafür, seine Energien auf dieses Feld zu konzentrieren ... wenn der Kalauer gestattet ist.

Ich habe das Thema also erst mal unter dem Gesichtspunkt ad acta gelegt, dass das Risiko wirklich recht vage sein muss, wenn bei einer Gefahr von solcher Tragweite nichts Substantielleres vorgebracht werden kann. Und es ist auch nicht so, dass schon das vagste und kleinste Risiko einer totalen Auslöschung so untolerierbar ist, dass man sofort etwas dagegen tun muss. Wir leben auch ohne CERN mit solchen Risiken. In der Erde und darumherum lauern auch ohne CERN einige potenzielle natürliche und nicht ganz berechenbare "Killer".

ein Black Hole, umgeben von einer hübschen leuchtenden Scheibe, in die dann zuerst der Mond aufgesaugt wird, dann so nach und nach alles, was sonst noch in Erdnähe rumzwitschert, und das ist noch nicht das Ende: dieses Ding kann das ganze Sonnensystem auffressen.

Ist es nicht vielmehr so, dass dieses Schwarze Loch dann einfach nur die Masse und (s.u.) auch die Bahn der Erde einnähme, und daher schon der Mond ebenso ungerührt darum kreisen würde, wie er es jetzt auch tut?

Ein in CERN erzeugtes Black Hole säße nicht etwa im Mittelunkt der Erde, sondern es würde in unserem Planeten regelrecht herumwandern.

Hm, in irgendeinem Aufsatz zum Thema hatte ich gelesen, dass die Gefahr überhaupt nur dann besteht, wenn sich das Teilchen im Massemittelpunkt der Erde einpendelt - weil für die anderen Szenarien berechnet wurde, dass es dann ohne weitere Folgen von der Erde fortwandert, und weil genau diese Berechnung durch den Analogieschluss zur kosmischen Strahlung recht sicher abgedeckt werden kann.

Es spricht auch nicht gerade für die Bedrohungsszenarien, wenn jeder der Kritiker seine eigene Darstellung hat und dabei solche, die einander ausschließen, recht bunt neben jenen stehen, die ganz fundamentale physikalische Kurzschlüsse enthalten.
Insgesamt überzeugen mich also auch die hier vorgebrachten Argumente für eine Bedrohung nicht.
Ich denke allerdings auch nicht, dass es wissenschaftlich denkenden Menschen oder aufgeschlossenen SF-Fans gut ansteht, sich in falschen Sicherheiten zu wiegen und exotischen Theorien mit auf persönlicher Ebene geführten Repliken zu begegnen. Das ist für mich in etwa der Gegenpol zum typischen "Verschwörungstheorien-Muster", der mich auch nicht eben mit Vertrauen in die Stichhaltigkeit der vorgebrachten Meinungen erfüllt. Aber zum Glück findet man auch genug Fachwissenschaftler, die sich ernsthaft mit dem Thema auseinandergesetzt haben und vernünftiges Material zur Einschätzung der Bedrohungsszenarien liefern.

Ach ja, eine kleine Skurrilität am Rande, für die mitlesenden Esoteriker: Von einem anderen Thread im Wissenschaftsforum des Scifiboard erreicht man eine Theorie, derzufolge ein solches Mini-Schwarzes-Loch die Erde in 50 Monaten vernichten würde. Wenn das entscheidende Experiment also im Oktober 2008 stattfindet, fiele der Weltuntergang genau mit dem Ablauf des Maya-Kalenders zusammen :D Diese dramaturgische Konstellation hat doch eine Menge Potenzial ...
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#47 simifilm

simifilm

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Geschrieben 05 September 2008 - 00:51

So ungefähr habe ich mir das gedacht. Darum habe ich gleichzeitig auch an Frau Merkel geschrieben, und ich werde auch alle anderen Regierungen anmailen. Abgesehen davon: ich weiß, daß mein Grund und Boden 2 m unter der Oberfläche aufhört - alles was darunter liegt, gehört dem Staat. CERN mag eine internationale Organisation sein, aber der zuständige Gerichtsstand ist Genf. Wenn man CERN nur über Genf verklagen kann, muß es dort auch die Möglichkeit geben, auf CERN Einfluß zu nehmen!

Wenn Du aufs CERN Einfluss nehmen willst, wende Dich ans CERN. Über die Schweiz zu gehen, wäre ungefähr so sinnvoll und logisch, wie wenn Du an den Bürgermeister von New York schreiben würdest, um auf die UNO Einfluss zu nehmen.

Ähnliches sagt man vom Deutschen Bundespräsidenten auch manchmal.

Nein, das ist was ganz Anderes als der Bundespräsident in Deutschland. Der hat ein Repräsentationsamt und eine Funktion bei gewissen politischen Krisen. Das ist beim Bundeskanzler in der Schweiz dnicht der Fall.

Wer hat in der Schweiz die Befugnis, die Notbremse zu ziehen? Muß ich mich da an die Kantons-Regierung wenden? In welchem Kanton liegt eigentlich Genf? (Ja, ich hab einen Atlas, aber Du weißt das doch sicher auswendig!) Wie gesagt: ich bin für jeden Rat dankbar! (Vor allem, wenn er mir Zeit erspart - ich mach mittlerweile fünf Dinge gleichzeitig. Ding Nummer 5 ist zwei Monate alt, hat ein schwarzweißes Fell und eine Infektion, die den Einsatz von Antibiotika erfordert. Jetzt warte ich mit einem halben Auge, daß die kleine Katze das Zeug endlich frißt, derweil draußen vor der Tür die Mutter nervtötend jammert, weil sie ihr Kind zurückhaben will!)

Exekutive ist der Bundesrat, ein Gremium von sieben Bundesräten (=Minister), von denen jeweils einer ein Jahr lang Bundespräsident ist. Aber der Bundespräsident ist auch nur ein Primus inter pares, dessen zusätzlichen Befugnisse vor allem repräsentativer Art sind. Das ist momentan Pascal Couchepin, der sich übrigens schon mit CERN-Kritikern getroffen hat (Couchepin ist auch Innenminister und als solcher auch für Wissenschaft und Forschung zuständig und somit auch sonst einigermassen für das CERN zuständig). Das CERN liegt übrigens im Kanton Genf.

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#48 simifilm

simifilm

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Geschrieben 05 September 2008 - 00:55

Was mich an der Kritik am Experiment stört, ist allerdings das Muster der führenden "Kritiker", das sich exakt an den typischen "Verschwörungstheorien" orientiert. Und da lehrt die historische und soziologische Empirie, dass selten mehr als heiße Luft hintersteckt. Wenn eine Kampagne hauptsächlich von frachfremden Wissenschaftlern getragen wird, und dann auch noch nebulös auf angeblich "anerkannte Autoritäten" verwiesen wird, die angeblich derselben Meinung sind, aber das nicht öffentlich zu sagen wagen ... dann fehlt mir eigentlich schon die Lust, mich näher mit den einzelnen Darstellungen angeblicher Risiken auseinanderzusetzen.

Ich habe nun nicht den ganzen Thread gelesen, aber das ist genau meine Meinung. Wenn primär fachfremde Kritiker in einem Thema mitreden wollen, bei dem eh nur wenige den Durchblick haben, überzeugt mich das nicht sonderlich.

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#49 Marianne Sydow † 

Marianne Sydow † 

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Geschrieben 05 September 2008 - 01:48

Ich habe nun nicht den ganzen Thread gelesen, aber das ist genau meine Meinung. Wenn primär fachfremde Kritiker in einem Thema mitreden wollen, bei dem eh nur wenige den Durchblick haben, überzeugt mich das nicht sonderlich.

Danke für die Erklärungen in Sachen Schweizer Zuständigkeiten - das ist offenbar in der Tat ein Thema für sich. Ich werde mich also auch noch mal an den Innenminister wenden. Wirklich: danke vielmals!

Mit CERN ist es einfach so: Vor Gericht gibt es diese Sache mit dem berechtigten Zweifel und der Regel "Im Zweifel für den Angeklagten". Das Ganze war schon mal in der Schweiz bis zu einem Gericht vorgedrungen, wurde aber wohl nicht offziell verhandelt. Der Richter, dem man die Sache vorlegte, äußerte sich besorgt und erklärte, bei einer Gefahr, die die ganze Erde betrifft, sollte man doch sicherheitshalber die ganze Sache verschieben, bis man Genaueres weiß (das lief in einer Nachrichtensendung, die leider nicht wiederholt wurde - sonst hätte ich es auf der Festplatte). Soviel ich weiß, bestehen die Bedenken immer noch. Nur daß das die CERN-Leute nicht kümmert. Die sind in den Untergrund ihrer Anlage abgetaucht, haben die Schotten dicht gemacht und kühlen erstmal runter - vorbereitend :whistling: Inzwischen ist von den richterlichen Bedenken (zumindest offiziell) keine Rede mehr.

Berechtigte Zweifel: nicht mehr und nicht weniger sollte man hier geltend machen. Wir stehen vor einer Situation, wie es sie in der Geschichte der Menschheit noch nie gegeben hat. Einer der Foristen schrieb, er glaube nicht, daß Wissenschaftler eine solche Macht besitzen, und ich habe geantwortet, daß sie nicht die Macht haben, sondern die Möglichkeit - das ist ein großer Unterschied. Diese Möglichkeit gleicht einer Waffe, und die Erde ist das potentielle Opfer. Stirbt die Erde, stirbt auch alles, was sie jemals hervorgebracht hat. Natürlich muß nicht jeder Schuß ein Treffer sein - es ist wie Russisches Roulette, oder wie eine dieser Schein-Hinrichtungen, die mein Vater erlebt hat, wenn die Gestapo ihn mit verbundenen Augen zwischen lauter anderen Leuten an die Wand stellte und es knallte, und er sich fragte: "Bin ich jetzt tot oder nicht?"

Diesmal steht die ganze Erde an der Wand.

Sogar die ausführenden Wissenschaftler haben - zumindest am Anfang - unumwunden zugegeben, daß sie das Risiko kennen, es aber um der zu gewinnenden Erkenntnisse willen in Kauf nehmen wollen (inzwischen drücken sie sich viel vorsichtiger aus). Die ganze Diskussion entstand ja überhaupt erst dadurch, daß diese superklugen Koryphäen öffentlich erklärten, daß sie Black Holes erzeugen wollen. Erst als die Öffentlichkeit aufmerkte und sagte: "Moment mal - Black Holes, Schwarze Löcher, künstlich und absichtlich erzeugen wollen, hier, auf der Erde? Ist das nicht gefährlich!" - erst da begannen die Verantwortlichen in CERN rumzurudern, und seither bemühen sie sich, die Sache abzubürsten und alle Kritiker mundtot zu machen. Davon gab es etliche, mittlerweile traut sich aber kaum noch jemand, sich öffentlich kritisch zu äußern. Prof. Rößler ist ein gutes Beispiel: er ist kein Teilchen-Physiker - das stimmt. Aber er gehört zu den wenigen Menschen, die Einsteins Relativitätstheorie (die allgemeine wie auch die spezielle) nicht nur verstehen, sondern auch erklären können. Er ist Chaos-Theoretiker und ein eminent kluger Mann. Er war ein allgemein anerkannter Wissenschaftler - bis er den Leuten von CERN in die Quere kam. Die machen ihn systematisch unglaubwürdig. Und manch einer, der nicht so bekannt und anerkannt ist, wird sich wohl denken: "Wenn sie das mit dem geschafft haben - was werden sie dann erst mit mir anfangen?" Und dann greift natürlich auch der alte Psycho-Trick: zweifelt man an CERN, ist man eben blöd, hysterisch, von Ängsten gejagt, wissenschaftsfeindlich oder auch von den unverantwortlichen Medien aufgeputscht (die den CERN-Leuten immer eine sehr freundliche Plattform bieten). Und auch die Schweiz - in der Welt nicht unbedingt als Hort des Fortschritts verschrieen - möchte nicht unbedingt als wissenschaftsfeindlich gelten.

Da läuft ein ganz krummes Ding.

Berechtigte Zweifel. Im Zweifel für die Erde. Dummerweise ziehen es offensichtlich manche Leute vor, lieber an der Wand zu bleiben und die Binde vor den Augen noch fester zu ziehen!

Bearbeitet von Marianne Sydow, 05 September 2008 - 02:10.


#50 simifilm

simifilm

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Geschrieben 05 September 2008 - 01:58

Nur daß das die CERN-Leute nicht kümmert. Die sind in den Untergrund ihrer Anlage abgetaucht, haben die Schotten dicht gemacht und kühlen erstmal runter - vorbereitend :whistling:

Es ist eigentlich genau diese Rhetorik, die mich nicht sonderlich überzeugt. Die CERN-Leute, die da im Untergrund was aushecken.

Berechtigte Zweifel: nicht mehr und nicht weniger sollte man hier geltend machen.

Der Punkt ist doch gerade, dass Du gar nicht abschätzen kannst, ob die Zweifel berechtigt sind. Das kann niemand in diesem Thread. Das können eben nur die Fachleute. Wir beide können das schlicht nicht beurteilen.

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#51 Marianne Sydow † 

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Geschrieben 05 September 2008 - 05:05

Es ist eigentlich genau diese Rhetorik, die mich nicht sonderlich überzeugt. Die CERN-Leute, die da im Untergrund was aushecken.
Der Punkt ist doch gerade, dass Du gar nicht abschätzen kannst, ob die Zweifel berechtigt sind. Das kann niemand in diesem Thread. Das können eben nur die Fachleute. Wir beide können das schlicht nicht beurteilen.

Ich behaupte nicht, daß sie da was aushecken - sie gehen einfach nur ihrer Arbeit nach: sie bereiten die Anlage für den Start des Experiments vor. "Untergrund" ist wörtlich gemeint - die Anlage ist unterirdisch. Der ganze Komplex ist seit Beginn der letzten Phase total abgeschottet. Diese Abschottung hat natürlich mit den technischen Vorbereitungen zu tun, insbesondere mit dem Herunterkühlen. Aber offensichtlich käme man - selbst wenn man wollte - nicht an die derzeitige Mannschaft heran. Von denen, die mit der Abschottung hinuntergingen, sah man in den Nachrichtensendungen nur ein paar sehr jung wirkende Leute, die in einen Schacht hineinstiegen. In den früheren Phasen waren vielfach Studenten dabei, die nur ganz bestimmte Teilaufgaben erfüllten und dann in ihre Heimat zurückkehrten. In der Öffentlichkeit, also in Interviews und Statement, sieht man immer nur dieselben zwei, drei Wissenschaftler. Wie also soll ich sie nennen? Bist Du sicher, daß Du da nicht mit Hilfe einer Goldwaage ein wenig Haarspalterei betreibst?

Entscheiden ob Zweifel berechtigt sind: wie gesagt - bei CERN beschäftigte Wissenschaftler haben selbst erklärt, daß ein Risiko besteht. Sie haben beschlossen, daß sie bereit sind, es (gewissermaßen im Namen der Menschheit) zugunsten wissenschaftlicher Erkenntnisse in Kauf zu nehmen. Ein Richter ist zu dem Schluß gekommen, daß die Sache geklärt werden sollte, ehe man die Erde einer solchen Gefahr aussetzt. Wärst Du Geschworener oder Schöffe und hättest Du es mit einem ganz normalen Prozeß zu tun, würde man sich sehr wundern, wenn Dir diese Argumente nicht für "berechtigte Zweifel" ausreichten. Die Endphase der Vorbereitung wurde trotzdem gestartet, weil man die Termine halten wollte. Das könnte man - rein juristisch - ohne weiteres als Mißachtung des Gerichts auslegen. Und den Beweis, daß all das wirklich absolut harmlos ist, sind die Wissenschaftler dem Gericht und der Öffentlichkeit bisher schuldig geblieben. Wir kriegen nichts als Behauptungen zu hören, die die Sache immer weiter runterwiegeln. Berechtigte Zweifel? Na, aber sicher doch!

#52 simifilm

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Geschrieben 05 September 2008 - 05:27

Ich behaupte nicht, daß sie da was aushecken - sie gehen einfach nur ihrer Arbeit nach: sie bereiten die Anlage für den Start des Experiments vor. "Untergrund" ist wörtlich gemeint - die Anlage ist unterirdisch. Der ganze Komplex ist seit Beginn der letzten Phase total abgeschottet. Diese Abschottung hat natürlich mit den technischen Vorbereitungen zu tun, insbesondere mit dem Herunterkühlen. Aber offensichtlich käme man - selbst wenn man wollte - nicht an die derzeitige Mannschaft heran. Von denen, die mit der Abschottung hinuntergingen, sah man in den Nachrichtensendungen nur ein paar sehr jung wirkende Leute, die in einen Schacht hineinstiegen. In den früheren Phasen waren vielfach Studenten dabei, die nur ganz bestimmte Teilaufgaben erfüllten und dann in ihre Heimat zurückkehrten. In der Öffentlichkeit, also in Interviews und Statement, sieht man immer nur dieselben zwei, drei Wissenschaftler. Wie also soll ich sie nennen? Bist Du sicher, daß Du da nicht mit Hilfe einer Goldwaage ein wenig Haarspalterei betreibst?

Ich weiss durchaus, dass der LHD unterirdisch ist. Das heisst aber keineswegs, dass das ganze CERN unterirdisch ist. Und als Schriftstellerin solltest Du ja eigentlich genug über den Gebrauch von Sprache wissen, dass ich Dir nicht erklären muss, dass Begriffe wie "Untergrund" oder "abschotten", selbst wenn sie faktisch korrekt sein mögen, durchaus noch andere Bedeutung transportieren.

Entscheiden ob Zweifel berechtigt sind: wie gesagt - bei CERN beschäftigte Wissenschaftler haben selbst erklärt, daß ein Risiko besteht. Sie haben beschlossen, daß sie bereit sind, es (gewissermaßen im Namen der Menschheit) zugunsten wissenschaftlicher Erkenntnisse in Kauf zu nehmen. Ein Richter ist zu dem Schluß gekommen, daß die Sache geklärt werden sollte, ehe man die Erde einer solchen Gefahr aussetzt. Wärst Du Geschworener oder Schöffe und hättest Du es mit einem ganz normalen Prozeß zu tun, würde man sich sehr wundern, wenn Dir diese Argumente nicht für "berechtigte Zweifel" ausreichten. Die Endphase der Vorbereitung wurde trotzdem gestartet, weil man die Termine halten wollte. Das könnte man - rein juristisch - ohne weiteres als Mißachtung des Gerichts auslegen. Und den Beweis, daß all das wirklich absolut harmlos ist, sind die Wissenschaftler dem Gericht und der Öffentlichkeit bisher schuldig geblieben. Wir kriegen nichts als Behauptungen zu hören, die die Sache immer weiter runterwiegeln. Berechtigte Zweifel? Na, aber sicher doch!

Es wäre durchaus interessant, hier das ursprüngliche Zitat anzuführen. War es mehr in der Art von "Dass ein Schwarzes Loch entsteht, das fatale Folgen hat, können wir nicht 100% ausschliessen" oder "Es ist nicht unwahrscheinlich, dass eine Schwarzes Loch mit fatalen Folgen entsteht, aber das Risiko gehen wir ein"? Deine Formulierung "bei CERN beschäftigte Wissenschaftler haben selbst erklärt, daß ein Risiko besteht. Sie haben beschlossen, daß sie bereit sind, es (gewissermaßen im Namen der Menschheit) zugunsten wissenschaftlicher Erkenntnisse in Kauf zu nehmen" lässt nämlich beide Varianten zu, nur sind diese in ihrer Bedeutung sehr unterschiedlich ...

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#53 MoiN

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Geschrieben 05 September 2008 - 07:00

Ich denke auch, es fällt unter "Verschwörungsszenarien".

Erinnert mich auch irgendwie an all die Filme, die in den Privaten ständig heruntergespult werden, die nach dem Schema "Frau/Mann warnt vor Katastrophe - keiner will ihr/ihm glauben - Katastrophe tritt ein - Frau/Mann ist rehabilitiert und rettet dann wohl noch zum Überfluß die Menschheit".

Ähnlichkeiten im Verhalten mit der Götterastronautik gibt es schon. Denn auch da werden immer "Kapazitäten" bemüht, die gegen die Meinung der etablierten Vertreter der Archäologie antreten. Das war wohl der Hintergedanken bei einem der Post weiter oben.

Abgesehen davon, daß ich mich sehr über diesen gut besuchten Thread freue und hoffe, daß er auf einer guten Linie bleibt, fällt mir aus irgendeinem Grund "Dark Star" ein, die Unterhaltung zwischen dem toten Captain und der Bombe 21:

"Es gibt keinen Beweis dafür, daß das, was wir wahrnehmen, die Realität ist."

War es nicht der lebende Tolby (?) der am Ende des Films die Bombe zu überzeugen versuchte?


Bearbeitet von MoiN, 05 September 2008 - 07:06.

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#54 My.

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Geschrieben 05 September 2008 - 07:09

War es nicht der lebende Tolby (?) der am Ende des Films die Bombe zu überzeugen versuchte?

Ts, ja, da siehste mal. Ich hab das Ding zu lange nicht gesehen. Wird gleich heut' abend aufgefrischt.

My.

#55 Lomax

Lomax

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Geschrieben 05 September 2008 - 10:21

Prof. Rößler ist ein gutes Beispiel: er ist kein Teilchen-Physiker - das stimmt. Aber er gehört zu den wenigen Menschen, die Einsteins Relativitätstheorie (die allgemeine wie auch die spezielle) nicht nur verstehen, sondern auch erklären können. Er ist Chaos-Theoretiker und ein eminent kluger Mann.

Trotzdem ist eben dieser Dr. Rößler dafür verantwortlich, dass ich für mich das Thema endgültig in eine Schublade gepackt habe und zu dem Schluss gekommen bin, dass den Kritikern anscheinend noch immer nichts eingefallen ist, um die Bedrohung plausibel zu machen, und dass ihnen wohl auch nichts substanzielles mehr einfallen wird. Und das lag nicht daran, dass die "CERN-Leute" ihn unglaubwürdig gemacht hätten, sondern einzig an dem, was er selbst gesagt hat. Anfang der Woche nämlich kam er noch in einem Artikel meiner Tageszeitung zu Wort und hat da Dinge gesagt, die gar nicht nach einem "klugen Mann", sondern sehr nach einem Verschwörungs-Spinner klangen.

Und dann greift natürlich auch der alte Psycho-Trick: zweifelt man an CERN, ist man eben blöd, hysterisch, von Ängsten gejagt, wissenschaftsfeindlich oder auch von den unverantwortlichen Medien aufgeputscht

Das war eines dieser Dinge. In dem Artikel hatte Dr. Rößler nämlich auf die zahllosen Teilchenphysiker verwiesen, die seine Anschauung teilen und deren fachliche Reputation so unbezweifelbar ist, dass sie die Ernsthaftigkeit der Sorgen unterstreicht - die aber aus Angst um diese Reputation sich nicht offen äußern wollen und deren Namen er daher nicht nennen darf ...
Ja hallo? Will der Mann uns für dumm verkaufen? Die Geschichte der Wissenschaft ist voll von renommierten Forschern, die sich in der ganzen Fachwelt gründlich diskreditiert und der Lächerlichkeit preisgegeben haben, und das aus keinem anderen Grund, als dass sie von irgendeiner umstrittenen und mehr oder minder belanglosen Theorie überzeugt waren, die jeder andere abgelehnt hat, die sie aber trotzdem herausposaunen und verfechten zu müssen glaubten. Und bei einer Frage, wo es um das Schicksal der ganzen Welt geht, soll dieser soziale Druck plötzlich ausreichen, um gleich eine qualifizierte Gruppe von Fachleuten ängstlich verstummen zu lassen? Tut mir leid, das ist Verschwörungstheorie pur.
Das wäre ein absolutes Novum in der Geschichte der Wissenschaft. Wenn die Wahrscheinlichkeit für Dr. Rößlers Theorie ähnlich hoch ist wie für die Richtigkeit dieser seiner Aussage zur sozialen Dynamik in der Wissenschaftswelt, dann würde ich das Restrisiko tatsächlich als vertretbar einstufen. Also, mit solchen Aussagen - wie auch mit einigen anderen Dingen, die er in dem Artikel genannt hat - disqualifiziert er sich schon recht gut selbst, auch ohne dass eine "CERN-Mafia" gezielt seinen Ruf schädigen müsste.
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#56 Diboo

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Geschrieben 05 September 2008 - 10:44

Diesmal steht die ganze Erde an der Wand. Da läuft ein ganz krummes Ding.

Ja, dafür sind sicher SIE verantwortlich. Erst Bielefeld, jetzt der ganze Planet.

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#57 Oliver

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Geschrieben 05 September 2008 - 14:42

(OT):

Abgesehen davon, daß ich mich sehr über diesen gut besuchten Thread freue

Ja? Ich mich nicht. Auch auf die Gefahr, dass ich mich unbeliebt mache: Verschwörungstheoretische Threads wie dieser, oder mehrere zum angeblichen Klimawandel, oder grenzwertig wirrköpfige Politik-Threads poppen in den letzten Monaten immer häufiger nach oben, wenn man "Neue Beiträge" anklickt. Gibt es zum Thema SF denn nicht genug andere Dinge zur Sache selbst zu disktuieren - in einem SF-Forum? (Hey, es gibt doch genug Foren für Klimawandel-Fans und Verschwörungs-Fans! Warum dieses Forum hier auch noch usurpieren?) Ganz ehrlich und vielleicht denken die Admins und Mods darüber mal in einem ruhigen Moment nach: Diese Verschiebung vergrault Neu-Poster und zermürbt SF-interessierte Alt-User. Ändern daran kann und will ich nichts. Nur halt in Zukunft weniger häufig hier vorbeischauen, mangels Interesse.
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#58 Gast_Carla_*

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Geschrieben 05 September 2008 - 15:14

Auch auf die Gefahr, dass ich mich unbeliebt mache: Verschwörungstheoretische Threads wie dieser, oder mehrere zum angeblichen Klimawandel, oder grenzwertig wirrköpfige Politik-Threads poppen in den letzten Monaten immer häufiger nach oben, wenn man "Neue Beiträge" anklickt.

Sorry Oliver, aber ich sehe hier keine Verschwörungstheorie, keinen Klimawandel oder irgendwas mit Politik. Hier hat eine Frau einfach berechtigte Angst vor einer neuen Technik. Das passt ganz gut zu einem OT-Thema eines SF-Forums. Auch die Macher der Atombombe hatten hinterher ihre Bedenken ob sie das wirklich hätten erforschen sollen. Ich würde Marianne auch gerne etwas sagen, das ihre Bedenken unberechtigt sind. Aber wer kann das bei einer ganz neuen Sache?! Und diese Geschichte ist in keiner Weise mit der Angst vor der ersten Eisenbahnfahrt zu vergleichen, wo die Menschen dachten ihr Hirn wird von der Geschwindigkeit zerdrückt. Hier könnten die Auswirkungen tatsächlich global sein!!

#59 Diboo

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Geschrieben 05 September 2008 - 16:05

Sorry Oliver, aber ich sehe hier keine Verschwörungstheorie,

Wie kommt es eigentlich, dass ausgerechnet die "lunatic threads" immer anonyme Nichtregistrierte anziehen wie das Licht die Motten?

Bearbeitet von Diboo, 05 September 2008 - 16:10.

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#60 Marianne Sydow † 

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Geschrieben 05 September 2008 - 16:12

Um´s vorweg zu sagen, bloß mal zur Beruhigung: dies ist der letzte Beitrag, den ich in diesen Thread stelle. Vorab eine Meldung, die vor knapp einer Stunde von AFP kam:Zitat:CERN: Keine Weltuntergangsgefahr durch TeilchenbeschleunigerParis (AFP) - Das Atomforschungszentrum CERN hat Befürchtungen zurückgewiesen, sein neuer Teilchenbeschleuniger könne eine Gefahr für die Menschheit darstellen. Auch wenn in dem Large Hadron Collider (LHC) ab Mittwoch Schwarze Löcher erzeugt werden könnten, würden diese "mikroskopisch" klein sein und sich praktisch sofort wieder auflösen, schreiben CERN-Physiker in einer Studie im Fachblatt des Londoner Instituts für Physik. Die Energie reicht demnach nicht aus, um die Schwarzen Löcher wie im All zu hungrigen Monstern werden zu lassen, die alles um sich herum verschlingen.Auch die Befürchtung, so genannte seltsame Materie könne die Erde zu einem undefinierbaren Klumpen machen, sei unbegründet, hieß es. Der LHC ist in einem 27 Kilometer langen Tunnel an der schweizerisch-französischen Grenze installiert. Am Mittwoch sollen in dem Beschleuniger als erste Stufe der Inbetriebnahme erstmals Protonen ausgesendet werden. Dabei wird ein Strahl im Uhrzeigersinn und der zweite in Gegenrichtung auf die Reise geschickt. An vier Stellen in dem Ring können supraleitende Magneten die Strahlen ablenken, um die Protonengruppen in riesigen Kammern aufeinanderprallen zu lassen.Die Physiker wollen dabei erforschen, was im subatomaren Bereich bei solchen Kollisionen passiert. Die entstehenden Trümmer können laut CERN einige der großen Fragen der Physik klären: Was die Masse in Teilchen ausmacht, die Schwerkraft und ob es Dimensionen außerhalb unserer erfahrenen Wirklichkeit gibt.Gegner des Projektes um den Tübinger Biochemiker Otto Rössler befürchten jedoch unkontrollierte Reaktionen, die bis zu einem Weltuntergang führen könnten. Sie hatten versucht, den LHC-Start in letzter Minute durch eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu stoppen. Die Straßburger Richter verwarfen die Beschwerde jedoch am 29. August."Jede Kollision eines Protonenpaars im LHC wird so viel Energie freisetzen, wie beim Zusammenstoß von zwei Mücken entsteht", schreiben die CERN-Experten. Eine Gruppe von CERN-Experten hatte die Sicherheitsfrage schon im Jahr 2003 eingehend untersucht und dann grünes Licht gegeben. Frankreich hatte unabhängig davon seine Atomaufsicht mit einer Prüfung beauftragt und war zu demselben Ergebnis gekommen.Zitat EndeDer von CERN vorher ganz offiziell genannte Termin war zwar der 15. September, aber sei´s drum. Zum Verhalten von Wissenschaftlern gegenüber durchaus weltbewegenden Themen möchte ich ein Beispiel aus unserer ganz nahen Vergangenheit anführen.Schon seit Jahrzehnten gingen immer wieder Wissenschaftler an die Öffentlichkeit und warnten vor der Gefahr eines durch uns Menschen verursachten globalen Klimawandels. Sie wurden alle von den etablierten Fachleuten verunglimpft, als publicitysüchtige Panikmacher bezeichnet und ausgegrenzt. Auch Hoimar von Ditfurth, damals der mit Abstand populärste Wissenschaftsjournalist, wurde nicht müde, immer wieder dieselbe Leier herunterzubeten: das seien alles nur ganz natürliche Klima-Schwankungen, die habe es immer gegeben, und man solle sich nicht von der Panikmache einiger Scharlatane beeinflussen lassen - das sei alles Unsinn und darüber hinaus von der Sensationspresse aufgebauscht (später, nach seiner Pensionierung, änderte er seine Meinung und schrieb das Buch: "So laßt uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen. Es ist soweit"). Noch Ende der Neunziger Jahre konnte Joachim Bublath nach einer Reise nach Chile verkünden, auch El Nino sei nur Panikmache, dieses Phänomen existiere überhaupt nicht, und er zeigte dem erstaunten Fernsehpublikum die knurrtrockene Atacama-Wüste. In der unmittelbar danach folgenden Nachrichtensendung konnte man dann sehen, wie ein paar Hundert Kilometer weiter nördlich die Menschen in den Straßen ihrer Städte ertranken und ganze Dörfer weggespült wurden. Der Klimaforscher Mojib Latif wurde am Anfang genauso vorgeführt, wie man es heute mit Professor Rößler macht. Ebenso abseits gestellt wurden jene wenigen Forscher (einer übrigens ein in der Schweiz lebender Japaner - dessen Namen läßt man auch heute noch gerne unter den Tisch fallen), die die erstaunliche Entdeckung machten, daß das Sonnenlicht hier bei uns auf der Erde an Kraft verloren hatte. Die etablierte Fachwelt lachte sie aus und überschüttete sie mit Häme. Danach wurden diese Forschungen nur noch ganz vorsichtig und unauffällig betrieben, die damit befaßten Leute hielten sich bedeckt und äußerten sich möglichst nicht mehr in der Öffentlichkeit, und selbst die Messungen, die man in Amerika nach dem 11. September machte, als alle Flugzeuge 14 Tage lang am Boden bleiben mußten und man bei plötzlich klarem Himmel ein wirklich signifikantes Ansteigen der Tages- und ein Abfallen der Nachttemperatur messen konnte, hielt man diese Meldung erstmal unter der Decke. Und während dieser ganzen Zeit war die etablierte Fachwelt damit beschäftigt, sowohl die Bevölkerung, als auch die Regierungen der Welt immer wieder zu beschwichtigen (in Fällen wie den USA in ihren Meinungen zu bestärken), immer wieder zu erklären, das sei alles ganz natürlich, kein Grund zur Besorgnis, nein, nein, und nein: der Mensch habe damit nichts zu tun, die Atmosphäre sei viel zu groß, als daß wir da irgend etwas bewirken könnten. Und die Öffentlichkeit schluckte das alles. Die Wissenschaftsgläubigkeit ging so tief, daß die Leute lachten und die Köpfe schüttelten oder sogar Gift und Galle sprühten, wenn irgend jemand etwas anderes behauptete - habe ich auch damals am eigenen Leibe erfahren. Und eben sehe ich, daß selbst hier, in diesem Thread, ein Forist vom "angeblichen" Klimawandel spricht.Hätte man früher hingehört, hätte man auch viel früher anfangen können, etwas zu unternehmen. Hätte man die Forscher, die sich in diese unerwünschten Gebiete vorwagten, nicht diskriminiert, hätte das viel mehr junge, begabte Kräfte ermutigt, sich mit diesen Themen zu beschäftigen. Und der so gewonnene Zuwachs an Wissen hätte helfen können, einige schlimme Fehlentscheidungen zu verhindern.In den USA haben Wissenschaftler lebende Schweine in Metallröhren gestopft, diese Röhren in der Umgebung von Atombomben verteilt und hinterher nachgesehen, was noch übrig war. Im Namen der Wissenschaft hat man Soldaten befohlen, unmittelbar nach der Zündung von Atombomben Sonnenbrillen aufzusetzen, aufzustehen und sich die Explosion anzusehen. Bei sogenannten atmosphärischen Atombombenversuchen hat man die Dinger über der Südsee in der Stratosphäre gezündet und ein langanhaltendes, orangerotes "Nordlicht" über Hawaii erzeugt - der anerkannte, berühmte Professor van Allen, Entdecker des nach ihm benannten Strahlungsgürtels, wissenschaftlicher Berater mehrerer US-Präsidenten war begeistert von diesen Versuchen, versprach sich viele großartige Erkenntnisse davon, bezeichnete die Leute, die die Einstellung der Versuchsreihe bewirkten, als Hysteriker und hoffte noch bis zu seinem Tode, man würde ihn eines Tages weitermachen lassen. Noch bis in die siebziger Jahre hinein wurden schwangeren Frauen zu wissenschaftlichen Zwecken radioaktive Substanzen injiziert, und noch während der Golf-Kriege wurden Soldaten von Wissenschaftlern als Testobjekte für obskure Medikamente mißbraucht und mit Drogen vollgestopft, von denen man sehr genau wußte, daß sie alle moralischen Hemmungen senken und die Aggressivität steigern - viele dieser Soldaten wurden mit ihrer künstlich erzeugten Kampfeswut nicht fertig, schossen auf alles, was sich bewegte und brachten ihre eigenen Leute um. Und nichts von dem, was ich jetzt hier erwähnt habe, hat irgend etwas mit Verschwörungstheorien zu tun, wie oft und wie lange manche lernunfähigen Leute das auch behaupten mögen.Wissenschaftler sind Menschen - keine Götter. Wie alle Menschen sind sie fehlbar. Wenn sie von ihren Zielen allzu besessen sind, können sie zur Gefahr werden. In ihrer Besessenheit kennen sie oft keine Skrupel und keine Moral. Man sollte sich schwer davor hüten, blindlings an sie glauben!Und damit verabschiede mich. Ich wünsche euch gute Träume!

Bearbeitet von Marianne Sydow, 05 September 2008 - 16:23.



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