Klaus,
ich weiß nicht so recht, welches Problem du hast. Meine Worte waren weder zynisch noch sarkastisch, sondern durchaus ernstgemeint. (...)
Lieber Michael,
überhaupt kein Problem. Ich verstehe nur Deinen Gedankengang nicht.
Was hat denn der Wunsch nach einem nur für Vereinsmitglieder gedachtem, geschlossenem, (unmoderiertem!) Forum mit irgendwelcher Geheimnisträgerei von irgendwelchen Vorständen (ich habe mindestens so viele miterlebt wie Du) zu tun? Im schlimmsten Fall wird so ein Forum nicht angenommen, dann ist es aber bald wieder weg. Ende des Versuchs. Im besten Fall wird Diskussion erzeugt, was ja in unser aller Sinn ist.
Warum ich als Ergänzung ein geschlossenes Forum nicht sooo schlecht finde, habe ich ja schon weiter oben erläutert.
Ich gebe Dir natürlich recht, in einem Punkt hat das geschlossene Forum auch einen Nachteil: Es diskutieren nur Mitglieder mit.
Und ich glaube, da liegt unser Knackpunkt in dieser Diskussion.
Ich bin sehr wohl der Meinung, dass es Dinge gibt, die per se erst einmal nur Vereinsmitglieder etwas angehen. Zumindest sollte eine Meinungsfindung manchmal erst in diesem Kreis geschehen - wer die Konsequenzen zu tragen hat, hat auch das Privileg, darüber zu entscheiden.
Nun fördern Foren im Internet, wie die Erfahrung lehrt, aber nicht zwangsläufig die Durchlässigkeit oder Demokratie. In der Praxis werden nämlich Themen, die engagierten Minderheiten nicht passen, gerne einfach totgequatscht. Und zwar solange, bis jeder nicht ganz so Engagierte frustriert aussteigt, weil er keinen Bock hat, im Minutentakt auf irgendwelche Postings zu antworten. Außen vor ist sowieso der, der nur am Wochenende Zeit hat, hier reinzuschauen. Da ist längst jede Fragestellung bis zum Abwinken geprügelt worden, und das Thema ist durch. Ist wie bei den Studentenwahlen in den Siebzigern - Auch als Minderheit solange labern, bis der politische Gegner (meist in der eigenen Partei, ist fast wie im SFCD) entnervt aufgibt. Das sieht zwar formal aus wie Demokratie, hat aber soviel mit dem Geiste desselben zu tun, wie eine stalinistische Parteiveranstaltung.
Ich verstehe und unterstütze den Versuch, den SFCD forumsmäßig zu öffnen - frage mich aber, ob diese Abneigung gegen einen optionalen geschlossen Bereich nicht damit zu tun haben könnte, dass man dort verstärkt ständig auf die Leute trifft, die man eh nicht leiden kann. Mehrheiten ausserhalb zu suchen, die man im inneren nicht hat, ist auch nicht gerade im Geiste des Vereinslebens.
Ich wehre mich aber auch dagegen, dass Meinungsfindung (z.B. über die Frage der Themen der nächsten Vorstandssitzung) per se in der Nichtvereinsöffentlichkeit ausgetragen werden MUSS. Wir sind nicht der Bundestag. Aus dem SFCD kann man jederzeit austreten, wie auch eintreten. Und der SFCD steht durchaus in freundschaftlicher Konkurenz mit anderen Vereinigungen - da dürfen Vereinsmitglieder auch mal etwas diskutieren, was nicht sofort von Nichtmitgliedern mitdiskutiert werden soll.
Sehe ich das so verkehrt?
(...) Ich glaube nicht, daß über den SFCD wirklich gegrinst wird. (...)
Nun ja. Das möchte ich lieber nicht vertiefen.
Wenn ich allerdings so manche Diskussion der letzten Monate hier betrachte, wäre ich menschlich enttäuscht, wenn es nicht so wäre. Altersdurchschnitt über 50??
Was mir allerdings auffällt, und das finde ich hart: Wenn ich zu einem Thema per direkter Mail Zustimmung bekomme, die betreffenden Personen aber ausdrücklich keine Lust haben, diese Meinung in die Diskussion zu posten. Das sollte zu denken geben. Und zwar nicht als Feigheit vor dem Feind, sondern als Hinweis auf etwas, was falsch läuft.
Manchmal ist ein menschlicherer Ton und ein zurücknehmen des eigenen Egos das Mittel der Wahl, sensiblere Personen dazu zu bringen, mehr als nur zu lesen. Sondern auch mal zu einem Thema zu schreiben.
(Das geht!. Wer beim Harry-Potter-auf-Deutsch Projekt mitgemacht hat, sieht, dass selbst eine große Zahl von Mitdiskutierern eine angenehme Atmosphäre in einem Forum schaffen können - weil jeder bereit war, die lässlichen menschlichen Egoschwächen der anderen zu tolerieren.)
Es gibt menschliche Regeln der Kommunikation. Wir sind nicht im Krieg.
Es gibt keine Barmherzigkeit-
Doch, es gibt sie.
Das ist der Kernpunkt des Problems.
Klaus
Bearbeitet von k.m., 16 Oktober 2008 - 08:28.