Aber ich habe es noch nie erlebt, daß jemand mit solch elementaren Ausdrucksschwächen wie Titus sich zu einem einigermaßen guten Erzähler entwickelt hat. Die dafür erforderlichen Anlagen sind einfach nicht vorhanden, darauf deuten solche Texte jedenfalls hin.
Gruß
MKI
Ich habe in meinem Leben viele Leser von Western- oder Kriminalromanen gekannt. Unter ihnen war nicht
einer, der sich zum Western- oder Krimiautor berufen fühlte. Bei der SF ist das anders. Wie kommt das nur, dass jeder dritte deutsche SF-Leser glaubt, er könne SF schreiben, während ihn die SF, die von deutschen SF-Autoren geschrieben wird, einen Scheißdreck interessiert? (Kleiner Hinweis: Das SF-Magazin NOVA nahm über Jahre hinweg immer div. Hundert Kurzgeschichten-Einsendungen mehr entgegen als Bestellungen).
Wenn ich so durch die Foren wandere, verdichtet sich in mir immer mehr der Eindruck, dass es mehr deutsche SF-Autoren gibt als SF-Leser. Die meisten dieser Krampen haben keinen einzigen Klassiker gelesen; sie äffen TV-Serien nach, ohne zu ahnen, dass deren Macher die schreibende Zunft seit Jahrzehnten bestehlen. Die meisten dieser Nasen sind zu blöd, um einen Punkt von einem Komma zu unterscheiden.
Kollege Iwoleit hat völlig Recht: Man stelle sich einen Gitarristen vor, der Halbtöne und Septime nur vom Hörensagen kennt und von der Band, in der mitmachen will, verlangt, sie solle das überhören. So ein Mensch muss sich mit Recht sagen lassen: Ab in die Schule, Bursche! (Ich finde, man sollte erst mal 3.000 Seiten schreiben, bevor man einen Text auf die Menschheit loslässt. Es gibt einige Hefte aus meiner Anfangsphase, die ich heute als sprachlich dermaßen schauerlich einstufe, dass mir die Erfindung des Pseudonyms wie die größte Leistung der Publizistik vorkommt).
Ich finde, nicht jeder muss SF-Autor sein. Ich wäre auch gern was anderes geworden. Aber zu mehr hat's leider nicht gereicht. Gut, dass ich es frühzeitig eingesehen habe, woll?