@ Dyrnberg: "Erz der Engel" erscheint im Oktober.
@ Yvonne: 5000 bis 40000 Zeichen. Ich habe den Ausschreibungstext aktualisiert.
My.
Geschrieben 31 August 2021 - 11:30
@ Dyrnberg: "Erz der Engel" erscheint im Oktober.
@ Yvonne: 5000 bis 40000 Zeichen. Ich habe den Ausschreibungstext aktualisiert.
My.
Geschrieben 31 August 2021 - 15:44
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 05 September 2021 - 07:44
Bearbeitet von My., 22 Dezember 2022 - 09:08.
Geschrieben 09 Oktober 2021 - 06:28
Dieter Rieken, selbst Autor bei p.machinery, hat das Buch »Von Zeit zu Zeit« des Autorenkollegen Hans Jürgen Kugler besprochen:
Daniel Damberg, ein freischaffender Lektor und Konzertkritiker, wacht im Juli 2022 in seiner Wohnung in Freiburg auf und stellt fest, dass sich die Zeit um ihn herum extrem verlangsamt hat. Nur er selbst ist von diesem Phänomen nicht betroffen. Nach ein paar Stunden, in denen er seine Umgebung erkundet hat, kommt es zu einer Art Zeitraffer, und der Spuk, der die ganze Stadt erfasst hatte, ist vorbei. Das Erlebnis hat Daniel so verstört, dass es ihn noch lange beschäftigt. Der Arzt, den er konsultiert, kann ihm nicht helfen - ebenso wenig wie Tobias Heubach, Daniels früherer Mitbewohner und bester Freund, dem er sich anvertraut. In den folgenden Monaten kommt es zu weiteren ungewöhnlichen Phänomenen. Heiße Windstöße und Lichtblitze am nächtlichen Himmel führen Daniel und Tobias zunächst auf einen Joint zurück, den sie rauchen - bis Tobias verkohlte Fledermäuse auf dem Balkon und im Garten findet. Während einer Fahrradtour mit Iris Lutz, Daniels früherer Flamme, beobachtet das Paar in der Dunkelheit eigentümliche Leuchterscheinungen, die es für einen Meteoritenschauer hält. Auf einem Kurzurlaub bei Überlingen stranden die beiden dann in einer Art »Zeitverzögerungsfeld«, wie es Daniel im Vorjahr erlebt hat. Ihr Versuch, sich daraus wieder zu befreien, wird zu einem dramatischen Überlebenskampf.
Mit seinem jüngsten Buch hat der Autor, Journalist und Herausgeber Hans Jürgen Kugler einen kleinen, feinen Roman geschrieben. Klein, weil er nur 180 Seiten umfasst, aus einem einzigen Blickwinkel - dem der Hauptfigur - geschrieben ist und sich regional auf wenige Schauplätze konzentriert. Fein, weil er in Sachen Story, Sprache und Stil zu begeistern weiß.
Die Handlung wird lange ausschließlich aus Daniels Sicht wiedergegeben - und sie erschöpft sich nicht in dem oben beschriebenen Plot. »Von Zeit zu Zeit« erzählt auch die Geschichte eines Mannes, der anspruchslos und selbstzufrieden ist und dem Neugier und Abenteuerlust abhandengekommen sind; der lange alleine gelebt hat und dem es deshalb schwerfällt, unbefangen auf andere zuzugehen. Als er seine Jugendliebe wiedertrifft und sie ihm Avancen macht, werden ihm seine Defizite bewusst. Die gemeinsame Fahrradtour im französischen Jura weckt in ihm den Wunsch, sein Leben zu ändern. Doch das fällt ihm schwer. Es ist streckenweise geradezu quälend zu lesen, wie Daniel sich beim Versuch, Iris näherzukommen, immer wieder selbst im Weg steht.
Das albtraumhafte Erlebnis der Zeitanomalie einerseits und Daniels Hoffnung auf Veränderung andererseits bieten zahlreiche Anlässe für Gedanken und Gespräche über die Zeit, über die Vergangenheit und ihre Auswirkungen auf das Heute, über verpasste Gelegenheiten und neue Chancen. Die Reflexionen, die den Roman durchziehen, umfassen nicht nur Daniels und Iris†™ Leben, sondern auch das ihrer ganzen früheren Clique aus Villingen.
Erst im letzten Drittel weitet das Buch den Blickwinkel: Auf die Flugverkehrsleitung in Zürich, wo »Normalzeit« herrscht, und auf ein Passagierflugzeug im Luftraum über dem Protagonisten, das in der Zeitanomalie festhängt - und der dasselbe Schicksal droht wie den Fledermäusen. Dadurch werden die Gefahren, die ein größeres »Zeitverzögerungsfeld« darstellen würde, auf dramatische Weise deutlich gemacht.
Die schüchterne Liebesbeziehung, die sich nur langsam entfaltet, ist einfühlsam entwickelt - wenn auch nur aus Daniels Sicht dargestellt. Die Dialoge sind sehr lebensnah und wirken nie verkünstelt. Zu den faszinierenden Passagen gehören die, in denen Kugler die Zeitverzögerungsphänomene beschreibt: die Kälte in geschlossenen Räumen, die Beschaffenheit von Wasser in seinen vielen Erscheinungsformen, die Gefahren, die von Blättern, Grashalmen und Insekten ausgehen, und die Probleme damit, Nahrung zu sich zu nehmen.
Die Schauplätze des Romans sind Freiburg im Breisgau und die Gegend rund um Überlingen. Kugler versteht es, die Eigenart und Atmosphäre der Schwarzwaldmetropole und der Bodenseeregion in vielen Details einzufangen.
Eine weitere Stärke dieses durchweg lesenswerten Buchs ist sein Ende: Der Autor verzichtet auf eine detaillierte physikalische Erklärung des Zeitphänomens und belässt es bei einer Andeutung, die er Tobias†™ Frau, einer Teilchenphysikerin, in den Mund legt. Was den Protagonisten selbst betrifft, überraschen die letzten Seiten, denn bei aller der Gefahrensituation angemessenen Tragik gibt es zumindest für Daniel und Iris eine versöhnliche Lösung.
Siehe auch: https://deutsche-sci...tion.de/?p=5695
https://www.pmachinery.de/?p=7619
My.
Bearbeitet von My., 09 Oktober 2021 - 06:29.
Geschrieben 09 Oktober 2021 - 06:57
Podcast: Literatunnat
Geschrieben 13 Oktober 2021 - 11:54
Geschrieben 16 Oktober 2021 - 13:33
Unter dem Benutzernamen »uw meck« (und wir wissen, wer dahinter steckt) ist eine für dortige Verhältnisse umfangreiche Rezension zu diesem Buch erschienen:
4,0 von 5 Sternen
Lyrik und Kunst - fast ein bibliophiles Gesamtkunstwerk - lesenswert dazu
Schieße ich ein wenig über das Ziel hinaus, wenn ich einen Gedichtband zur Lektüre empfehle, wo doch der Autor Jörg Weigand selbst nur von „lyrischen Versuchen“ spricht, die er in einem Anflug von „Größenwahn“ vor Jahren vergeblich an diverse Tageszeitungen geschickt hat? Resüme des Autors: „†¦ immerhin gab es einige mehr oder weniger wohlwollende Ablehnungen.“ Diese Sätze finden sich als zentrale Aussagen auf der Buchrückseite als Werbung. Doch Jörg Weigand meint es ernst mit „Entwirrungen“, den Zeugnissen, die verschiedene Stufen und Ereignisse in seinem langen schaffensreichen Leben als Schriftsteller und Journalist beschreiben. Er ist selbstreflektiert genug, um auch als Lyriker wahrgenommen zu werden.
Dennoch: Nicht alle Gedichte sind literarische Schmuckstücke, nicht verfasst, Teilnehmer in Anton G. Leitners Lyrikkurden zu verblüffen. Handwerklich manchmal etwas grob, verknappt der für seine kurzen Prosatexte zurecht gerühmte Autor Weigand Sprache und Aussage weiter auf den Punkt, für den als Gattungsbezeichnung nur die Lyrik bleibt. Versmaß, gar Reim und andere gestaltende lyrische Elemente bleiben bei häufig auf der Strecke. Texte entstehen um prägnante Kernsätze, Fragen, Denkanstöße, auf das Äußerste verknappt, wie in dem Gedicht „Wer?“ - zwei Strophen, acht Zeilen, doch jedes Wort findet seinen Platz und die Frage in der Überschrift gleicht dem der Widerhaken an der Angel zum Denkanstoß. „Auch Politiker/sind/Menschen.//Doch/welcher Mensch/gibt schon gerne zu,/dass er/sich irrt.“
Es sind persönliche Texte, in denen Weigand Begegnungen, gesellschaftliche Ereignisse kommentiert, aber auch, wie im Gedicht „Autor sein“ seinen Standpunkt definiert. Immer schimmert hinter einer klaren, einfach scheinenden Aussage der Anlass für die Standortbestimmung, die Krise durch. Dieser stets angedeuteten Doppelbödigkeit und dem Sprachwitz, mit denen Weigand altersweise Kritik übt, ist es zu verdanken, dass die Gedichte den Blick über den Tellerrand der eigenen Befindlichkeiten schaffen.
Mit seinen belletristischen Arbeiten ist der Autor Jörg Weigand vor allem als Verfasser und Herausgeber von Science-Fiction und Phantastik-Kurzgeschichten eine feste Größe auf dem Buchmarkt. Wenig überraschend daher, dass seine Science-Fiction-Gedichte qualitativ besonders aus der schmalen Auswahl positiv hervorstechen. Mehr davon!
Mit geradezu alttestamentarischen Schreckensvisionen („alles zumal“) malte er in seinem Gedicht „Die Anderen“ (bereits Mitte der 80er Jahre) ein Bild von Fremdenfeindlichkeit bis in die letzte Konsequenz, ohne dabei eine Anklage zu führen, sondern nur verwundert, vielleicht auch fassungslos, die Frage nach dem Sinn und nach dem Rechtfertigungsgrund des Mordens, angesichts der Friedfertigkeit der Fremden aufzuwerfen. Am Ende sind es nur abstoßend wirkende Äußerlichkeiten, die den Blick auf die Gleichartigkeit der „Brüder“ verstellen und ihnen den Tod bringen.
Viel Kunstfertigkeit (und leider auch Weitsicht) steckt in den schmalen Versen seiner Science-Fiction Gedichte. Im „Generationenraumschiff“ †¦ „Vorwärts/zum neuen Planeten:/todesstarre Welt/sicher nur dies.“ Weigands lyrische Texte weisen uns einen Weg in die Zukunft oder auch in den zukünftigen Abgrund, wenn wir nicht fähig werden, umzudenken, unser Handeln an neuen Werten zu orientieren.
Zum Schluss gilt es, das kleine Büchlein als Gesamtkunstwerk zu würdigen: Wundervolle Bilder von Marianne Labisch und Weigands Texte sind in geradezu bibliophiler Schönheit in festem Einband auf teurem Papier mit ausdrucksstarken Farben zusammengebracht und gestaltet worden. Ein Schmuckstück das Buch - sogar ein Tipp für Sammler. Die fließenden Farben der traumhaft gestalteten Bilder sind mit Weigands Texten auf wundersame Weise miteinander verwoben.
My.
Bearbeitet von My., 16 Oktober 2021 - 13:33.
Geschrieben 16 Oktober 2021 - 17:31
Amazon steht ja gerne in dem Ruf, gefälschte Rezensionen zuzulassen. Es mag durchaus attraktiv sein, den Bewertungen ein wenig nachzuhelfen, nicht nur hinsichtlich der Zahl der Sternchen, sondern auch der Zahl der Besprechungen an sich. -- Wir indes haben dergleichen nicht nötig. Die Zahl der Rezensionen unserer Bücher hält sich in engen Grenzen, dafür sind sie echt. So auch diese Besprechung des Benutzers »Wowaglaka« (und auch in diesem Fall wissen wir, wer dahintersteckt):
.Rainer Schorm ist zweifellos einer der talentiertesten Illustratoren im Genre der Fantasy und Science Fiction in Deutschland. Bekannt wurde er u. a. für seine Arbeit für de Kult-Serie Perry Rhodan. Der vorliegende Band ist eine Homage an die geradezu gigantische Arbeit dieses Künstlers. Schorms Gemälde zwischen Imagination und Realität entführen den Betrachter in eine andere Welt.
Begleitet werden die sowohl meditativen wie atemberaubend üppigen Gemälde von passenden Kurzgeschichten der führenden deutschen Vertreter dieser Literaturgattung. Da findet man Monika Niehaus und Thomas LeBlanc oder Klaus N. Frick.
Das opulente, repräsentative Werk kann sich sehen lassen. Ein Fest für die Augen. Eine Freude für die Schorm-Fans.
https://www.pmachinery.de/?p=8018
My.
Bearbeitet von My., 16 Oktober 2021 - 17:31.
Geschrieben 23 Oktober 2021 - 13:48
Geschrieben 31 Oktober 2021 - 15:43
Geschrieben 31 Oktober 2021 - 18:35
Geschrieben 05 November 2021 - 10:32
Detlef Klewer (Hrsg.)DAS ERZ DER ENGELStory CenterAndroSF 133p.machinery, Winnert, Oktober 2021, 144 Seiten, PaperbackISBN 978 3 95765 258 4 - EUR 13,90 (DE)E-Book: ISBN 978 3 95765 839 5 - EUR 3,99 (DE)Engel, vor allem die Erzengel, werden in der Literatur - wie auch im Film - gerne auf eine bestimmte Art und Weise dargestellt. Groß, mächtig, von Gott gesandt und ihm ohne Frage dienend, manchmal zweifelnd, nicht immer als die Guten, manchmal auch als die †¦ nicht wirklich Bösen, eher †¦ die Grauen, manchmal †¦ nein, eigentlich immer ambivalent.Die Erzengel in diesem Story Center sind anders. Hier sind die Erzengel Michael, Gabriel, Raphael und Uriel eine von Gott gesandte und göttlichen Gesetzen gehorchende Truppe, Superhelden nicht unähnlich, die in einem galaktischen Imperium der Menschen an den unterschiedlichsten Orten die verschiedensten Aufgaben im Kampf gegen das Böse übernehmen und lösen.Die Erzengel sind eine überragende, aber nicht allmächtige Macht. Und das Böse ist nicht unbezwingbar - und es kehrt immer wieder.Und dann sind da noch Fragen zu beantworten: Warum sind die Erzengel, wie sie sind? Und was ist das Erz der Engel?My.
Angesichts des doch sehr außergewöhnlichen Themensettings... eine für mich überraschend gelungene Anthologie. Und nein, ich beziehe mich nicht auf meinen Beitrag. Den habe ich nicht mehr gelesen und erinnere mich kaum noch an ihn.
Ausdrücklich gelobt sei auch von meiner Seite das Titelbild.
Geschrieben 20 November 2021 - 14:19
Stimmungsbild. Ohne Worte.
https://www.pmachinery.de/?p=8018
My.
Geschrieben 20 November 2021 - 14:24
Geschrieben 20 November 2021 - 14:28
Geschrieben 20 November 2021 - 14:34
Hans Jürgen Kuglers »Von Zeit zu Zeit« zieht reihenweise positive Reaktionen nach sich:
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Bei Lovelybooks ist eine Kritik erschienen.
Bearbeitet von My., 20 November 2021 - 14:34.
Geschrieben 29 November 2021 - 19:27
Geschrieben 02 Dezember 2021 - 17:29
Geschrieben 02 Dezember 2021 - 19:15
Geschrieben 09 Dezember 2021 - 17:41
In Sachen HALLER 18:
My.
Geschrieben 11 Dezember 2021 - 15:13
Geschrieben 24 Dezember 2021 - 10:16
Geschrieben 01 Januar 2022 - 13:53
Geschrieben 01 Januar 2022 - 17:52
Geschrieben 04 Januar 2022 - 19:23
Bearbeitet von My., 05 Januar 2022 - 06:40.
Geschrieben 09 Januar 2022 - 12:53
Geschrieben 14 Januar 2022 - 17:11
Bearbeitet von My., 14 Januar 2022 - 17:16.
Geschrieben 18 Januar 2022 - 18:09
Geschrieben 03 Februar 2022 - 08:35
Spekulantenpack
Es ist wie bei vielen Rohstoffen: Die Preise werden durch Spekulanten bestimmt, wenn es der Markt hergibt.
Seit Beginn der Seuche wird eine zunehmende Papierknappheit kolportiert, die in der Tat allerdings Papiersorten betrifft, die zu einem mehr oder minder großen Anteil aus sogenannten Altpapieren hergestellt werden. Das sind am Ende vor allem Papiere, die im Großrollendruck (für Tageszeitungen, Werbebeilagen etc.) verwendet werden. Bilderdruck- und Werkdruckpapiere, wie sie vorrangig in der Produktion von Taschenbüchern und Hardcovern genutzt werden, sind von der Verknappung nicht in relevantem Umfang betroffen.
Und trotzdem: Die Preise steigen, weil Hersteller und Handel an Margen mitnehmen, was geht. Angetrieben wird das von Spekulanten, die dafür sorgen, dass die preisgünstigen Papiere knapp und knapper werden, et voilà ! Der Beweis für die Verknappung ist erbracht, die Preissteigerung sind als notwendig erwiesen.
Erstmals in der Geschichte unseres Verlages müssen wir den Preis eines Buches anpassen, weil wir anderenfalls Verluste einfahren - was eindeutig nicht unser Geschäftsgegenstand ist. Betroffen ist Dirk C. Flecks Sammlung von Internettexten »99NOTES«, vor drei Jahren erschienen und nach wie vor nachgefragt. Zur Vermeidung von Verlusten müssen wir den Preis von ursprünglich EUR 17,90 auf nunmehr EUR 19,90 anheben - wobei wir davon ausgehen, dass wir das zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sich die Marktlage geändert haben sollte (und das wird sie irgendwann), rückgängig machen werden. Als kleinen Ausgleich haben wir den E-Book-Preis von EUR 8,99 auf EUR 6,99 gesenkt - und dies wird dauerhaft so bleiben.
https://www.pmachinery.de/?p=4773
My.
Geschrieben 09 Februar 2022 - 19:44
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