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Fairy tales are more than true" : das mythische und neomythische Weltdeutungspotential der Fantasy


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#1 Sierra

Sierra

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Geschrieben 28 November 2008 - 16:22

Christian Kölzer:
'Fairy tales are more than true' - Das mythische und neomythische
Weltdeutungspotential der Fantasy am Beispiel von J.R.R. Tolkiens
The Lord of the Rings und Philip Pullmans His Dark Materials


ISBN 978-3-86821-033-0, 380 S., kt., € 37,50 (2008)



Spätestens seit der Kontroverse über Segen und Fluch von J.K. Rowlings Harry Potter-Reihe Ende der 1990er Jahre ist klar: Hinsichtlich des Genres der Fantasy besteht ein Rezeptionsproblem. Manche sehen in den Anderswelten der Fantasy, in denen Magie und Phantasiewesen zum Handlungsgeschehen gehören, eine Bedrohung für die in der extrafiktionalen Wirklichkeit etablierte Weltordnung, während andere sie offenbar als authentische Vorlage für den konkreten Lebensvollzug betrachten. Keine dieser Haltungen wird der Fantasy gerecht.

Die Fantasy, so wird in vorliegender Studie aufgezeigt, muss vielmehr als rechtmäßige Erbin des klassischen Mythos betrachtet werden; seiner Auffassung von Wirklichkeit fühlt sie sich verpflichtet, seiner freien Tiefe in der Vermittlung dieser Wirklichkeitsauffassung eifert sie nach. Etabliert-selbstverständliche Weltanschauungen werden im Zauberspiegel der phantastischen Verfremdung dann wieder fragwürdig und damit aufs Neue erschließbar. Das vor diesem Hintergrund zutage tretende Weltdeutungspotential kann so in einem zweiten Schritt auf seine philosophische Grundausrichtung hin untersucht werden, die je nach ihrer Haltung gegenüber der radikalen Endlichkeit des Menschen mythisch-religiös oder neomythisch sein kann. Als repräsentative Vertreter dieser beiden Grundhaltungen werden J.R.R. Tolkiens The Lord of the Rings (1954-55) und Philip Pullmans His Dark Materials (1995-2000) auf ihre Gestaltungsprinzipien hin untersucht. Der hier zutage tretende †šKrieg der Weltbilder' ist eigentlich ein Stellvertreterkrieg der extrafiktionalen Wirklichkeit und ein Ausdruck der menschlichen Sehnsucht nach der verlorenen Ganzheit des Seienden und nach einer Orientierung darin. Fantasy, besonders in ihrer idealen Ausprägung als existentielle Fantasy, spielt eine zentrale Rolle in dieser Welterschließungstradition.

Christian Kölzer studierte Katholische Theologie und Anglistik in Gießen, Sheffield und St Andrews und war mehrere Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Englische Literaturwissenschaft der Justus-Liebig-Universität tätig.


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Bearbeitet von Sierra29, 28 November 2008 - 16:23.

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