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Ampelmann


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18 Antworten in diesem Thema

#1 scal

scal

    Giganaut

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Geschrieben 15 Februar 2009 - 23:20

Hier gehts zur Story Ampelmann. Viel Spaß beim Lesen und bewerten und viel ERfolg für die Geschichte.
The Moment of Terror was the Beginning of Life!
  • • (Buch) Neuerwerbung: Philip K. Dick - Der dunkle Schirm
  • • (Film) gerade gesehen: James Bond - Casino Royal
  • • (Film) als nächstes geplant: A Scanner Darkly
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#2 Earth Rocks

Earth Rocks

    Infonaut

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Geschrieben 17 Februar 2009 - 17:34

Hi Leute!

Ich fange mal mit der letzten Geschichte an und arbeite mich dann nach oben durch.
Dabei werde ich meine Kritik in die Sparten Inhalt, Sprache und Form einteilen und am Ende des Wettbewerbs eine Durchschnittswertung abgeben. Dies deswegen, da ja noch die eine oder andere Frage, die mich quält, geklärt werden kann.
Ich werde im Folgenden auf die Geschlechtertrennung der Einfachheit halber verzichten und "der Autor" schreiben. Danke.

Wenn der Held seinen Autor verliert

Inhalt:

Ein anonymer Ich-Erzähler berichtet von †¦ hmm, wovon eigentlich.
Weder die Herkunft, das Aussehen oder die Person des Protagonisten werden erklärt. Wie so vieles in diesem Text. Man wird nur informiert, dass er alt ist. Womit man eine der wichtigsten Fragen in Geschichten nicht beantworten kann.
WER ist die Hauptfigur und WAS will sie?
Also steht dieser Niemand an einer Ampel und wartet.
Auf eine Person namens Fred? Auf ein Taxi? Vielleicht auf Godot? Man weiß es nicht.

Irgendwie hat man das Gefühl, dass sich der Autor und seine Figur nicht gut verstehen, denn bereits hier tauchen erste Fragen und Logiklöcher auf. Obwohl sich der Alte anscheinend kaum bewegen kann, entscheidet er sich mal eben für einen flotten Spaziergang am Kanal.
Aufgewühlt durch eine Ampel, beruhigt er sich am langsam fließenden Wasser und interpretiert dort den Grund für die Protestarmut der Bewohner des Brücken-Viertels hinein. Interessanter Ansatz, allerdings vollends an den Haaren herbeigezogen.

In einer Rückblende erfahren wir etwas mehr von Fred, der ein ziemliches Tratschmaul zu sein scheint. Die Konjunktive in den Sätzen schwächen aber seinen Charakter erheblich und flüstern: „Man muss nicht alles glauben, was man liest.“ Recht so. Vor allem, wenn Fred die Ampel ins Gespräch bringt. Geheimnisvoll und bedrohlich.

Damit der Leser nur ja nicht auf die Idee kommt selbst weiter zu denken entmündigt ihn der Autor, indem er ihm die Fragen zur Geschichte am Tablett serviert.

Was war das mit der Ampel? Was hat er da gesagt?


Fred steht im Mittelpunkt, damit das klar ist. Doch Fred ist nur eine Nebenfigur, die niemals in Erscheinung tritt.

Spätestens jetzt wird klar, dass sich Autor und Figur nicht nur nicht verstehen, sondern gar nichts miteinander zu tun haben wollen. Der eine entlässt den anderen mit den Worten:

Durch welche Gassen ich kam, auf welchen Straßen ich spazierte - keine Ahnung; es war mir auch egal: Ich hatte nun kein Ziel mehr.

, aus der Pflicht und geht.

Der Protagonist kommt nun

So war es auch ein Zufall, dass ich schließlich aus einer Gasse trat


irgendwo an. Wobei sich hier die Frage stellt: Wenn jemand ohne Ziel durch Gassen wandert, ist es dann ein Zufall, dass er irgendwo ankommt, wo er nicht hin will? Auch wenn dieses "Nirgendwo" ein ganzer Platz ist?
Oder besonders dann, wenn in diesen Platz

breite Straße und schmale Gassen

münden, er also groß genug sein sollte, um einen Namen zu haben. Armer Platz, armer Protagonist.
Beide namenlos und verlassen.
Warum dann auf einem derartigen Platz ein kaum sichtbarer Engel in der Mitte installiert ist, entzieht sich vollends einer ästhetischen Logik. Vor allem, als der Figur plötzlich doch klar wird wo sie ist. Aber eine derartige posttraumatische Verwirrung ist nachvollziehbar, wenn man gerade seinen Autor verloren hat.

Alleine quält sich der Protagonist nun durch die Geschichte. Versucht zu retten, was noch zu retten ist.
Er müht sich durch eine lieblose Szene mit einem Dealer, scheint mit dem Ausruf:

Wie stümperhaft!


nicht nur seine verquere Lage, sondern seine Existenz zu kommentieren.

Man kann es der Figur daher nicht verübeln, wenn sie in so einer Situation Fehler macht.
Wenn man plötzlich läuft

Indem ich aber so unverblümt auf ihn zu lief

, obwohl man schwer an seinen Beinen zu tragen hat?
Wenn man als alter Mann einen abgebrühten Dealer verunsichert?
Wenn man sich

Ich tat, als hätte ich ihn eben erst bemerkt


blind stellt, obwohl man schon die Glut der Zigarette spüren kann?
Wenn man ein belangloses Gespräch führt, und anstatt froh zu sein einen Dealer verscheucht zu haben, ihn mit den Worten

Nun warten Sie doch! Bleiben Sie doch hier!

zum Bleiben überredet.

Wohl dem Dealer, der Freund von Polizei zu unterscheiden weiß und stehen bleibt.

Und verständlicherweise tauchen wieder Fragen im Protagonisten auf, die ihm der Autor nicht beantworten kann. Warum zeigt er dem alten Mann und uns Lesern nicht, was wirklich abläuft? Das hier ein alter Mann so richtig über den Tisch gezogen werden soll? Wie gefährlich sowas sein kann?
Daher denkt sich der Protagonist nichts und fragt gutgläubig:

War es denn verboten, mit einem Fremden in einer Gasse zu verschwinden?


Nein, aber ziemlich dumm.

was hätte er mir schon ernsthaft anbieten können?


Dein Geld, gegen dein Leben? ;)

Doch der Protagonist nickt und geht mit.

Hier muss man jedoch für den Dealer eine Lanze brechen. Mit ausgesuchter Höflichkeit wartet er auf den alten Mann, weist ihm mit seinem Tabaksqualm den rechten Weg, wenn er beim "um die Ecke biegen" zu schnell wird, winkt ihn in ein Haus, streift seine Schulter, nimmt ihn an der Hand und damit mit in ein Zauberland, in dem Bühnenscheinwerfer stehen und etwas bestrahlen.
Aber was bestrahlen sie? Hier fehlen nun auch der Figur die Worte.
Wir tappen trotz hell erleuchteter Szene weiter im Dunkel.

Zeit für einen Rückblick, Zeit für Kontemplation, Zeit für Retardierung. Wir sind im vierten Akt.
Der Autor schaut nochmal vorbei. Er erkennt den offensichtlichen Informationsmangel und das er den Leser mit der Figur zu lange allein gelassen hat.
Keine Sorge, er holt es nun nach. In einem knappen Bogen erzählt er den Hintergrund dieser Welt, in der alte Männer jungen Dealern folgen. Dies macht er allerdings so oberflächlich, dass der Protagonist wieder eingreift und über den Seitenrand sein klagendes:

Stümperhaft


Einfach stümperhaft


rufen muss.

Kurz zusammengefasst:
Es gab zu viele Autos. Die verschuldete Regierung hat (aus welchen Gründen man auch immer so etwas vergessen kann) auf den Ausbau der öffentlichen Nahverkehrsstrukturen vergessen, weshalb sie "logischerweise" die Autos verbot, was zu Krawallen führte, weshalb in noch "logischerer" Konsequenz den Menschen das Benzin abgedreht wurde.
Wie in dieser Situation Konsumgüter weiter in die Stadt kommen (man stelle sich 50 Paletten Fruchtjoghurt für den Großmarkt in der U-Bahn vor), die Müllentsorgung und die Feuerwehreinsätze durchgeführt werden sollen, verschweigt der Autor klugerweise. Er würde sonst in einen Erklärungsnotstand kommen.
Jedenfalls tut der Mensch in dieser Situation, was er immer tut, wenn er unter staatlichen Druck gerät.
Er zündet eine Bombe. Wohlgemerkt EINE Autobombe. Nicht zwei, nicht zehn, nicht 100. Was logisch wäre, wenn sich, wie angemerkt, radikale Splittergruppen entwickelt haben sollen.

Eine EINZIGE Autobombe, die den Hauptbahnhof in Schutt und Asche legt. Und man glaube es oder nicht. Diese einzige Bombe, reicht aus, damit ein gesamtes System NICHT mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fährt.

Entscheidend war ohnehin nur das: Niemand bestieg mehr ein öffentliches Verkehrsmittel; der Todesstoß.


Ob hier das Unterbewußtsein des Autors seine Schuld für den vernachlässigten Leser eingesteht oder die Scharfsicht des Protagonisten indirekt die ganze Geschichte kommentiert, gibt dem Leser eine richtig harte Nuß zu knacken.
Wahrscheinlich ist Ersteres, denn der Autor scheint seine Verfehlungen erkannt zu haben und verabschiedet sich nun endgültig.

Zurück bleiben eine Figur in Resignation und ein Leser in Verwirrung.
Mehr als Entschuldigung für die Umstände, klärt der Protagonist noch schnell alles auf. Er erzählt von seinem Buick (wahrscheinlich besagtes Angebot vom Dealer, aber man weiß es nicht) und von seiner Lust wieder einmal mit dem Auto zu fahren.
Man spürt die Trauer, dass er keine Möglichkeit mehr dazu hat. Man spürt sein Verlangen, nach dem Abtritt des Autors noch schnell eine Runde zu drehen.
Ein Kniff, der dieser Figur und seiner Geschichte noch den letzten Rest an Würde geschenkt hätte. Doch der Autor ist gnadenlos.
Nicht einmal Fred kommt mehr zu Wort und der hätte sicher genug spannenden Tratsch aus dieser Stadt auf Lager.


Sprache ( = Rechtschreibfehler und stilistische Mängel auf Anhieb gefunden, inkludiert keine fehlenden Beistriche ):


Ich stand an der Ampel, starrte hinauf und wartete auf ein Zeichen - nichts
passierte.

Ein Eingangssatz, der mich nur mit Mühe weiterlesen lässt.

lächerlich und verspottet (ganz abgesehen von den schmerzenden Beinen).

Wieso braucht es hier eine Klammer?

jetzt noch nicht nach Hause

erinnerte an früher

könnte, so wahr er hier stehe

Kein Konjunktiv, wenn ich nicht irre. Ich könnte aber auch den Faden verloren haben.

und hatte meine rechte Mühe

Wie sieht eine "linke" Mühe aus? Den Gummibaum entlausen? :lol:

undurchdringliche Schatten trennten sie denn auch von einander

denn auch? Müssen die Füller hier sein?

]die Großeinsätze zeitigten nur eine Wirkung:

zeigten, oder?

das neue Motte lautete:

Motto

Form:

Die Story gliedert sich in fünf Szenen, die mehr oder weniger zusammenhängen.
In der ersten Szene kommt es zu einer zahmen Andeutung des Konflikts.
In der Zweiten trifft der Protagonist auf einen Dealer, der ihm etwas verkaufen will. Er folgt ihm. Der Versuch die Spannung zu steigern gelingt teilweise.
In der dritten Szene hält sich der Autor brav an den fünfaktigen Aufbau, wie es sich für ein Drama gehört. Die überraschende Wende verkommt allerdings zum Cliffhanger.
In der vierten Szene kommt die obligate Retardierung, die Geschichte wird durch eine Rückblende ausgebremst.
In der fünften Szene soll sich alles lösen, doch es bleiben zu viele Fäden in der Luft hängen. Die Geschichte wirft zu viele Fragen auf und beantwortet fast keine.

Fazit:

Hier zeigt uns ein Autor die Grenzen seines derzeitigen Könnens.
„Wer nicht wagt der nicht gewinnt!“. Ein richtiger Spruch. Doch sollte man sich immer vor Waghalsigkeit hüten.
Und dennoch. In all dem Wirrwarr sticht ein kleiner Funke heraus, der dem Text etwas Farbe verleiht.

Er trat nun häufiger von einem Fuß auf den anderen, überlegte wohl, ob er tiefer
im Schatten verschwinden sollte, sah sich mehrmals über die Schulter und zupfte
unentwegt an seinem Kragen, als drohte dieser herunter zu klappen wie schlaffe
Hundeohren.

Ich reiche daher den armen Figuren die Hand und sage: „Gut gemacht, seid stolz auf euch. Die CapCo-Schuhe sind noch zu groß, aber ihr werdet schon reinwachsen.“

Empfehlung an den Autor: Mehr bewußt lesen! Vielleicht auch mal das eine oder andere Buch zum Thema Schreibtheorie.

lg, Flo ;)

Bearbeitet von Earth Rocks, 19 Februar 2009 - 15:48.


#3 heschu

heschu

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Geschrieben 20 Februar 2009 - 19:36

Abgesehen vom Schreibstil, habe ich mich die ganze Zeit gefragt, auf was der Autor hinaus will. Die vielen Andeutungen hielten mich bei der Stange. Zwar ging es zum Schluss noch einmal um die Ampel, aber die Hinweise fügten sich trotzdem nicht zu einem Ganzen zusammen.

Carpe diem!

  • • (Buch) gerade am lesen:Alles, was mich interessiert ...

#4 Naut

Naut

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Geschrieben 20 Februar 2009 - 22:15

Was für eine alberne Idee. Da muss jemand aber sein Auto besonders lieb haben, um sich in so eine Geschichte zu versteigen. Als ernstzunehmendes Zukunftsszenario finde ich das Ganze unbrauchbar, für eine Satire ist es viel zu zahm.Der Stil ist lesbar und stellenweise gar nicht mal unspannend, aber recht ziellos - möglicherweise absichtlich.Insgesamt hat mir die Geschichte nicht besonders gefallen. (Bewertungen am Schluss.)
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#5 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 23 Februar 2009 - 15:50

Falsch! Ganz falsch!Der Aufbau der Story funktioniert so nicht. Macht man im allgemeinen auch nicht... und das aus triftigem Grund.Die Erzählweise, erst einmal einen Handlungsstrang fortzuführen, um dann, wenn es zum "Showdown" kommt, die Erklärung nachzuliefern, damit der Showdown überhaupt funktioniert, ist ein Fehler, der eigentlich nur bei ungeübten Autoren öfters zu lesen ist.Die "Sprache" der Geschichte lässt aber nicht zwangsläufig auf einen Anfänger schließen. Die einzige Erklärung: Der Autor hat schon geschrieben - aber bisher keine Kurzgeschichten, Essays oder ähnliches.Ob man des Autors Faible für blubbernde Achtzylinder nun gut findet, oder nicht, ist sowieso eine reine Geschmacksfrage. Als Objekt der Begierde ist er innerhalb der Story nur bedingt tauglich - ein Fan-Auto für Fans - die Breite der Leserschaft wird die Begeisterung kaum teilen.Alles in allem eine eher schwache Story, die wegen des untauglichen Aufbaus der Geschichte zumindest bei mir durchfällt. Die mangelnde Erfahrung des Autors im Bereich Erzählkunst verschleiert leider die Tatsache, dass anscheinend Potential zum Schreiben vorhanden ist.Schade.GrußJürgen
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#6 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 26 Februar 2009 - 09:05

Ein Mann kauft ein Auto. Von einem Dealer, in der Zukunft ist Individualverkehr nämlich illegal.Innovativ ! Im Gegensatz zu den meisten anderen aktuellen Plots wird hier kein Standard geboten, sondern eine neue Idee bis ins Detail ausgearbeitet. Speziell die Abhängigkeit des Protagonisten von seinem Auto wie von einer Droge kommt sehr gut rüber, verwirrt am Anfang, führt den Leser auf eine falsche Fährte und macht ihn am Ende betroffen. Hier wird ein aktuelles Problem gelungen in die Zukunft transportiert, denn nur die wenigsten machen sich heutzutage ihre Abhängigkeit von ihrem fahrbarem Untersatz bewusst. Schade, daß der Autor stilistisch noch nicht zur Top-Garde der deutschen SF-Autoren gehört, dann wäre diese Story mehr als preiswürdig. Aber auch so ist sie bereits ein gelungenes Stück Science & Social Fiction.

#7 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 26 Februar 2009 - 09:09

Der Aufbau der Story funktioniert so nicht.

Also bei mir hat es funktioniert, den Aufbau fand ich als reiner Konsument garnicht so schlecht. Aber, wie bei anderen Geschichten hier im Wettbewerb auch, stellt sich mir die Frage : Inwieweit ist die Story noch dem Cyberpunk zuzuordnen ? :unsure:

#8 heschu

heschu

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Geschrieben 26 Februar 2009 - 19:58

Nur meine Meinung. :D Die Geschichte enthält viele Ansatzpunkte, die zum Lesen animieren. Doch an der Umsetzung des Themas hapert es.Mich interessiert sehr, ob dieser Autor im vorigen Jahr ebenfalls eine Story unter die zähnefletschende Spezies der Amateur-und Profikritiker, sowie Meinungssager geworfen hat.(Bleib ganz ruhig, Moderator Jürgen, das war nur ein kleiner Spaß! Einen darf ich ja auch mal machen oder†¦? Jetzt, wo ich mich vom Schlag deiner Scherzkeule langsam erholt habe. :rolleyes: )Jedenfalls kommt mir der Schreibstil bekannt vor. Der Autor müsste noch an ihn arbeiten. Ich bin überzeugt, irgendwann erfreue ich mich an einer weiteren Geschichte, mit einer besseren Ausdrucksweise. Und ich bin schon gespannt darauf. 4 Punkte

Bearbeitet von heschu, 26 Februar 2009 - 19:58.

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#9 Mark-Denis

Mark-Denis

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Geschrieben 02 März 2009 - 14:48

"Diente die Zigarette als Signal? - Achtung: rechtsfreier Raum?Ich ahnte also - nein:"Otto Walkes hatte mal einen ähnlichen Spruch drauf: "Sollte uns diese Geschichte zu denken geben? Ich glaube nein"Zwischendurch musste ich herzhaft grinsen, bin mir aber nicht sicher, ob das beabsichtigt war. Earth Rocks hat schon jede Menge zu der Geschichte geschrieben.Schade dass man vorher keine Ahnung hat, was der Prot vom Dealer eigentlich kaufen kann und will. Mein erster Gedanke war (Thema Cyberpunk) illegale Stims oder Hardware Teile für ein verbessertes Bewusstsein etc. Leider wird dadurch bei mir keine Spannung erzeugt, sondern eher Ratlosigkeit.Die Sache mit den Bühnenscheinwerfern. Das fällt sicher nicht auf. Die Frage nach den Kosten interessiert hier nur insofern - der muss aber ziemlich viel von der "besten Ware" verkaufen, dass er hier so ein Freiluftschaufensterspektakel veranstaltet. Eine zwielichtige Garage, wo die Helferleins ganz wichtig am Basteln und Schrauben sind, wäre für mich stimmiger gewesen.Dann hat er endlich sein Auto. Keine Ahnung, was er dafür hingeblättert hat - aber muss reich sein, sich das leisten zu können. Nämlich zu überlegen, ob er sein Auto nicht einfach stehen lässt.Und der Schluss: Dass er bei der Ampel stehen bleibt. Ich finde die Symbolkraft interessant. Allerdings verstehe ich das Symbol nicht. Er bleibt stehen. Na und? Full throttle und gib ihm!!!Der tiefere Sinn bleibt mir verschlossen.Viele leere Kilometer ist der arme Prot in seiner Geschichte gegangen. Viele davon leider umsonst.

#10 Christian Günther

Christian Günther

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Geschrieben 04 März 2009 - 12:24

Ein Autofreak in einer autofreien Welt. Nun ja. Die Handlungsführung verwirrt mich - warum folgt der Mann dem „Dealer“, bis er nicht mehr weiß, wo er ist? Den er kurz zuvor zufällig getroffen hat. Ich weiß nicht viel von der Innenwelt der Hauptfigur, kenne seine Leidenschaft für Autos nicht, bis er mit einem davonbraust.Die Ampel als Rahmen, als Symbol, erloschen wie der letzte Zündfunke eines jeden automotors in der Stadt - okay, nette Idee.Aber als Story in meinen Augen nicht überzeugend.Stilistisch lau - „er holte einen unkenntlichen Schatten hervor“ - Er öffnete sie [Die Tür]: Licht; ich tat ein paar unsichere Schritte und meinte, mich durch reines Licht zu bewegen.“Punkte: 3

Bearbeitet von Christian Günther, 09 März 2009 - 20:39.


#11 scal

scal

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Geschrieben 04 März 2009 - 23:50

Endlich mal eine Geschichte, die das Thema recht gut trifft. Sie handelt davon, wie es sich auswirkt, wenn man einen schwerwiegenden Eingriff in die Strukturen einer Stadt macht - der Verbot des moterisierten Individualverkehrs.Wir haben einen alten, lahmen Mann als Prot, der sich erst langsam durch die gesGeschichte schleppt, der aber am Ende durch den illegalen Erwerb eines 8 Zylinders, eines echten Spritfressers und Umweltverpesters, allso alles was in seiner Welt als böse und teuflisch gilt, wieder seine Mobilität erlangt. Teilweise kommt mir das ganze wie ein handel mit dem Teufel vor, denn die Staatsgewalt wird ihn nicht schnappen können, solange er in Bewegung ist, aber irgendwann muss er anhalten udn Tanken und dann werden sie ihn haben und er ist wieder ein alter, lahmer Mann.Wertung gibts später...
The Moment of Terror was the Beginning of Life!
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#12 MrSeaman

MrSeaman

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Geschrieben 07 März 2009 - 01:30

Flüssig zu lesen, aber inhaltlich leider nicht spannender als ein Krimi, bei dem anstatt z.B. einem Mord das Überqueren einer Fußgängerampel bei rot als Grunddelikt dient. :unsure:Für mich deshalb leider keine gute Geschichte - was bei dem (langweiligen) Thema aber sicherlich auch nicht einfach ist. Konkrete Punkte, wenn ich alle Beiträge gelesen habe.

Bearbeitet von MrSeaman, 07 März 2009 - 01:31.


#13 Vincent Voss

Vincent Voss

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Geschrieben 08 März 2009 - 13:44

Mein wichtigster Nachhall zum Gelesenen war: Finde deinen eigenen Stil. Für mich wirkte das wie die Geschichte eines Autoren, der viel liest, der inspiriert ist und nun selbst zur Feder greift. En detail: Der Aufbau von Spannungsbögen war nicht gelungen. Du startest mit einer Ungewissheit, schreibst viel auf dem Weg zum Ziel und dadurch verpufft der Effekt. Mitunter schleichen sich dabei auch Fehler ein, wie zum Beispiel auf Seite 3. Die Person, die dort lauert, lauert für mich zu lang. Dann wird aus der Person, ohne eine Beschreibung darüber, wie dein Hauptakteur zu der Erkenntnis kam, ein Mann. Wenn du schon viel in der Innenperspektive deines Charakters verweilst, muss das auch beschrieben werden. Die Story fand ich interessant, jedoch war die Messlatte zu hoch. M.E. wird es immer sehr schwer, wenn man in einer Kurzgeschichte, sowohl Figuren, wie auch Szenebeschreibungen inklusive einer kompletten Historienbeschreibung wagt. War ein interessanter Ansatz, in der Kürze aber für mich nicht nachvollziehbar und deshalb leider mau. Und dann hab ich den Zeitwechsel nicht verstanden. Bei großen Geschichten nehme ich mir die zeit noch mal nachzulesen, in diesem Fall sollte man das nicht vom Leser erwarten.Ich finde, der Autor sollte sich auf jeden Fall weiter versuchen, auch wenn meine Note nicht ganz so gut ausfällt.4 Punkte

Bearbeitet von Vincent Voss, 08 März 2009 - 14:32.


#14 Muside

Muside

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Geschrieben 10 März 2009 - 18:03

Das Thema über das Motiv "Auto" zu verarbeiten, ist eine gute und unverbrauchte Idee. Unglücklicherweise ist das Szenario in keiner Weise glaubhaft und auch nur minimal spannend präsentiert: Der Funke Interesse, der durch die Einführung eines Drogenhändlers geweckt wird, zündet so lange nicht, wie wir nicht wissen, was er denn verkauft - und bis wir es erfahren, ist die Story fast vorbei. Man merkt dem Autor seine Bemühung um sprachliche Präzision an, was aber ab und zu nach hinten losgeht ("angeschwärzte Häuser"). Die Ampelmann-Symbolik war gelungen, die Schilderung von Schauplätzen (der Hinterhof) und den Charakteren ebenso.

#15 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 10 März 2009 - 23:42

1.) Ich bin der Ansicht, dass das Schreiben von Social Fiction einen scharfen Blick auf die Wirklichkeit erfordert, wenn das Ergebnis überzeugend sein soll. Damit meine ich unter anderem, dass vorgestellte Problemlösungen sich nicht allzu weit von der erfahrbaren "Staats-Psychologie" entfernen dürfen, wenn sie uns plausibel erscheinen sollen.

Im "Ampelmann" nun bekomme ich eine Welt vorgesetzt, die ich nicht glauben kann. Die wirkliche Welt zeigt uns, dass massive Veränderungen niemals einschneidend in dem Sinne sind, dass sie von heute auf morgen passieren. Sie sind schleichend - und erst am Ende des Prozesses kann man dann eventuell von einer massiven Veränderung sprechen. Zum Beispiel braucht die durch die rot-grüne Regierung ins Werk gesetzte Verteufelung des Zigarettennrauchens eine Menge Zeit und viele Schritte, bis das totale Verbot des Qualmens erreicht sein wird (und wir wieder ein Stückchen mehr bevormundet sein werden). Tabaksteuererhöhung, Verbot des Rauchens in öffentlichen Gebäuden, Gaststätten etc. - jeder kennt das. (Und wenn wir an die involvierten wirtschaftlichen Interessen denken, dauert´s zur Freude aller Raucher weitaus länger, als sie dampfend noch leben).

Dasselbe gälte für die Abschaffung des kohlenwasserstoffbasierten Individualverkehrs. Ein solcher Prozess zöge sich über Jahrzehnte hin: gesetzliche Bestimmungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen, zunehmende Einschränkung von Neuzulassungen, alternative Entwicklungen (Wasserstoffmotoren) und natürlich auch der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Ich kenne keinen Staat, der dermaßen planlos handeln würde, wie es uns der "Ampelmann" nahelegt. Die schleichende Veränderung erledigt im Übrigen auch den terroristischen Zorn, wie er uns in der Geschichte vorgeführt wird. Ich halte das Setting der Story für sehr unrealistisch.


2.) Ich verstehe nicht, was es mit der Ampel auf sich hat. Offenbar etwas Besonderes:

Ganz nebenbei erwähnte er dabei die Ampel; als wäre sie nur ein
unwichtiges Detail, als würde er lediglich der Vollständigkeit halber von ihr
berichten - von wegen! Er mochte noch so erstaunt tun, den ganz und gar
Verwunderten spielen; es blieb offensichtlich: Mit voller Absicht hatte er die
heftigen Reaktionen provoziert, hatte die Ampel gezielt eingeworfen, damit alle
kurz inne hielten und schließlich auffuhren: Was war das mit der Ampel? Was hat
er da gesagt?

Eine Auflösung finde ich nirgends im Text - was an mir liegen mag. Es muss aber eine Auflösung geben, wenn die zitierte Passage sinnvoll sein soll. Eine symbolische Überhöhung der Ampel ist schön und gut - bestimmt auch intendiert. Die Ampel wird aber - ex negativo - als wichtiges Detail in einem mir unklaren Zusammenhang beschrieben. Wäre ihre konkrete Funktion nicht erkennbar, hätten wir es mit Schmonzens zu tun ...

#16 Konrad

Konrad

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Geschrieben 11 März 2009 - 03:22

Mein Eindruck ohne Anspruch auf Objektivität:Ich hatte bei dieser Erzählung ziemliche Schwierigkeiten, dem Handlungsablauf zu folgen.Warum man um eine Ampel einen derartigen Zirkus veranstaltet, will mir selbst nach mehrmaligen Lesen nicht einleuchten. Auch Radfahrer und Fußgänger können eine Ampel gebrauchen.Dann die Schwarzhändlerstory. Naive Hintertreppenromantik, "Beste Ware, beste Qualität", Klischees aus der Mottenkiste. Scheinwerfer in einem Hinterhof, Schnitt. Man verfolgt die eingeschobene Retrospektive und landet wieder vor der Ampel. Moment mal, was war mit dem Hinterhof?Dann geht es weiter, er steht an der Ampel und schaut auf das Objekt seiner Begierde, Felgen, Lack. Plötzlich sitzt er in ihm, wagt nicht die Scheinwerfer einzuschalten. Hat er das Ding vom Hinterhof zur Ampel gefahren? Ist das die Ampel vom Anfang der Geschichte? Warum wartet er, wenn kein Licht leuchtet? Man weiß es nicht, die Zusammenhänge verschwimmen. Daß er das Ding gekauft haben muß, ist mir erst nach mehreren Anläufen klar geworden. Die Handlungsoption war einfach zu absurd, um die vagen Signale richtig deuten zu können. Die Retrospektive soll die Lage erklären, ist aber derart übertrieben, daß man nur mit dem Kopf schütteln kann. Daß sich U-Bahn-Fahrer nicht von einer Bombe abschrecken lassen, weiß man spätestens seit London.Fazit: Absurde Idee, handwerklich schlecht umgesetzt.

#17 Yoscha

Yoscha

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Geschrieben 12 März 2009 - 18:36

Idee: Gut. Der staatlich verordnete Verkehrszusammenbruch und die Auswirkungen sind eine interessante Idee mit Potential. Kleinere Logiklücken verzeiht man bei einer guten Idee durchaus.

Umsetzung der Idee: Hier beginnt es schon zu hapern. Kleine Logiklücken verzeih ich wie gesagt bei einer guten Idee, so auch hier. Aber an menchen Stellen übertüncht die Idee leider nicht mehr die Lücken. In Israel fahren noch immer Menschen mit dem Bus, in Madrid benutzen Menschen noch immer die Bahn; in der Geschichte reicht eine Autobombe um den Menschen den gesamten ÖPNV für immer und ewig zu verleiden...
Zum Stilistischen will ich nicht mehr viel schreiben, da haben meine Vorschreiber schon eigentlich alles gesagt.

Fazit: Weitermachen. Die grundsätzliche Idee ist nicht schlecht und es lässt sich sicherlich was draus machen.

5 Punkte
Willkommen am Teufelsmeer.
Eine nicht ganz ernsthafte Zukunftsvision.
Coming Soon.
  • • (Buch) gerade am lesen:keins

#18 Morn

Morn

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Geschrieben 13 März 2009 - 09:28

In der Geschichte passiert eigentlich nicht viel, aber trotzdem hat sie mich irgendwie bewegt weiterzulesen. Die Welt hat mich interessiert. Eine tolle Idee mit dem Autoverbot. Allerdings gibt es da mE ein paar Ungereimtheiten. Ich glaube nicht, dass eine Bevoelkerung dagegen protestieren wuerde, dass es Rettungswagen und Polizeiwagen gibt. Insbesondere, wenn Terroranschlaege zu befuerchten sind. Ich denke auch nicht, dass ein Terroranschlag den ganzen oeffentlichen Nahverkehr lahmlegt. Insbesondere wenn es keine Alternative dazu gibt. Ausserdem gibt es bestimmt jede Menge Fahrraeder, deren Verkehr vielleicht auch besser durch Ampeln geregelt werden sollte. Und selbst wenn die Ampeln aus blieben, wuerde man sie dann nicht eher abbauen als sie stehen lassen? Die Geschichte mit dem Schwarzmarkthaendler fand ich etwas zu lang, bis sie endlich am Ziel ankommen.6 Punkte

#19 Armin

Armin

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Geschrieben 14 März 2009 - 20:39

Wenig spannend erzählte Geschichte, die natürlich hauptsächlich an ihrer ziemlich naiven Idee krankt. Die Autos wurden abgeschafft? Sorry, das wirkt einfach nicht sonderlich gut durchdacht. Spannung entsteht bestenfalls zu Beginn, wenn man sich fragt, warum der Protagonist denn hier durch die Gassen irrt - die Befürchtung, dass sich das schnell in heiße Luft auflösen könnte, bestätigt sich dann leider ziemlich rasch. Der geballte Info-Dump auf den Seiten fünf bis sieben macht das nicht besser †¦

2 Punkte


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