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Inglourious Basterds (2009)


332 Antworten in diesem Thema

#301 Armin

Armin

    Entheetonaut

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Geschrieben 03 September 2009 - 06:15

Sprech ich jetzt mal als ein Mod:

Bin froh, dass wir einen ›kuscheligen‹ Hafen erreicht haben.

Diese Meinung hast du nicht allein.

#302 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 06 September 2009 - 01:00

Ich möchte auf eine Sendung des Schweizer Radios DRS III hinweisen, in der zwei geschätzte Kollegen von mir sehr kompetent vor allem über den Zweiten Weltkrieg im Spielfilm im Allgemeinen sowie auch über Inglourious Basterds im Speziellen sprechen.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#303 eRDe7

eRDe7

    Temponaut

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Geschrieben 06 September 2009 - 09:20

Kurzer Hinweis: Unter http://www.ws-avantgarde.de/ ist ein netter Video-Beitrag über Tarantino, allerdings nicht ganz neu - also IB ist noch nicht erwähnt. Lohnt sich aber dennoch, finde ich, genauso wie die anderen Beiträge zu anderen Regisseuren ... Grüße, Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#304 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 14 September 2009 - 19:28

Und weil es nie schaden kann zu lesen, was jemand, der den Film gesehen hat und tatsächlich was von Kino versteht, dazu meint, hier noch ein Hinweis auf den jüngsten Blogeintrag das amerikanischen Filmwissenschaftlers David Bordwell. Der zweite Teil des Eintrags befasst sich ausführlich mit IB und vereinigt eine Fülle von Beobachtungen und Analysen zu dieser «hirnlosen Gewaltorgie».

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#305 Oliver

Oliver

    Temponaut

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Geschrieben 15 September 2009 - 08:09

Der zweite Teil des Eintrags befasst sich ausführlich mit IB und vereinigt eine Fülle von Beobachtungen und Analysen zu dieser «hirnlosen Gewaltorgie».

Ein spannender Artikel, der mir noch mehr Lust auf den Film gemacht hat. Interessant ist, dass Bordwell zwei offensichtliche Anspielungen in einem Fall missverstanden respektive in einem anderen Fall gerade nicht vor Augen hatte. Das mit der falschen Schreibweise will sich darüber lustig machen, was das südeuropäische Genre-Kino in den 70ern und 80ern mit englischen Titeln und Pseudonymen veranstaltet hat. Und die Einstellung mit Hitler unter der Lampe ist eine offensichtliche visuelle Referenz an Orson Welles' "Mr. Arkadin". Dass Bordwell dieses Zitat entgangen ist, wundert mich - oder wird James Monacco nicht mehr als Standard-Werk für Filmhochschul-Erstsemester empfohlen (bzw. macht er das nicht mehr)? Da ist der Welles-Shot an prominenter Stelle zum Thema Bildkomposition abgebildet.

Spannend fand ich auch seine Ausführungen zur Nutzung des Scope-Bildes, wobei ich, ohne Beweis-Protokolle zur Hand zu haben, eigentlich eher den Eindruck habe, dass viele heutige Regisseure die Vorzüge des Scope Bildes nicht voll ausnutzen (nach wie vor wohl mit der Heimkinoausnutzung im Kopf, wie Bordwell ja auch schreibt; obwohl sich dies seit Einführung der DVD und dem damit verbundenen fast vollständigen Verschwinden von Vollbild-Abtastungen für bildungsferne Kunden eigentlich erledigt hat) und eher mehr als weniger zentrieren. Wer komponiert denn heute noch so wie z.B. Leone und nutzt das Scope-Bild maximal aus? Interessanter Weise kann man als Beispiel dafür gerade einen Tarantino-FIlm nennen, "Reservoir Dogs". Wohl ganz im Gegensatz zu IB (den ich noch nicht gesehen habe) nutzt RD den Scope-Bildkader reichlich aus, was auf normalen TV-Geräten mit dem üblichen Overscanning auch für Probleme sorgt.
Ja, wer möchte, darf gerne: Ich sammle noch Geld für einen richtig schönen, sehr großen Full-HD Flatscreen-TV. ;)

Bearbeitet von Oliver, 15 September 2009 - 08:12.

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#306 simifilm

simifilm

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Geschrieben 15 September 2009 - 08:18

Und die Einstellung mit Hitler unter der Lampe ist eine offensichtliche visuelle Referenz an Orson Welles' "Mr. Arkadin". Dass Bordwell dieses Zitat entgangen ist, wundert mich - oder wird James Monacco nicht mehr als Standard-Werk für Filmhochschul-Erstsemester empfohlen (bzw. macht er das nicht mehr)? Da ist der Welles-Shot an prominenter Stelle zum Thema Bildkomposition abgebildet.

Bordwell wird wohl tatsächlicht nicht Monaco, sondern sein eigenes Film Art. An Introduction verwenden †¦ ;)

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#307 Uschi Zietsch

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Geschrieben 16 September 2009 - 11:20

Mal so am Rande: Hier ein Artikel zu einem augenscheinlich nicht weniger provokanten Film, der wohl sehr viel drastischere Bilder zeigt, was aber als "Kunst" gewertet wird, weil nicht der Name Tarantino drübersteht: Antichrist Ich glaube, das passt als Vergleich über das, was man "darf oder nicht darf" ganz gut.

#308 simifilm

simifilm

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Geschrieben 16 September 2009 - 11:45

Mal so am Rande:
Hier ein Artikel zu einem augenscheinlich nicht weniger provokanten Film, der wohl sehr viel drastischere Bilder zeigt, was aber als "Kunst" gewertet wird, weil nicht der Name Tarantino drübersteht:
Antichrist
Ich glaube, das passt als Vergleich über das, was man "darf oder nicht darf" ganz gut.

Wenn hier über Antichrist diskutiert werden soll, dann bitte in einem anderen Thread. Ohnehin wurde und wird von Trier immer auch heftig kritisiert (die Kritik in Cannes war teilweise alles andere als freundlich).

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#309 Mycroft

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Geschrieben 17 September 2009 - 10:47

Ich bin jetzt sehr hin- und hergerissen, ob ich in den Film gehe.Pulp Fiction und Kill Bill finde ich toll, aber letztens kam im Fernsehen der Untergang, den ich nur teilweise gesehen habe. An einer Stelle kamen Kinder. Nette Kinder, fröhliche Kinder. Nichts schlimmes also, aber da ich wusste, was aus denen geworden ist, wurde mir das schon zu viel - als ihnen versprochen wurde, bald Onkel Adolf zu treffen, habe ich daher umgeschaltet. Und wieder was über mich gelernt: ich bin so emotional, dass schon ein Gedanke unwohle Gefühle erzeugt, aber auch so rational, dass ich das hinterher analysiere.Nachdem ein "tatsachenorientierter" Film, der weiter oben als langweilig bezeichnet wurde, mir schon an die Nieren geht, dann brauch ich gar nicht in "IB" zu gehen.Andererseits könnte die künstlerische Überzeichnung bzw. die erkennbare Unwirklichkeit diesem Effekt entgegenstehen, und ich würde auch gerne mitdiskutieren. :lol: Versteht ihr mein Dilemma?Das soll jetzt nicht heißen, dass man solche Filme nicht drehen darf, oder sehen darf, oder wasauchimmer. :devil:
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#310 simifilm

simifilm

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Geschrieben 17 September 2009 - 11:04

Ich bin jetzt sehr hin- und hergerissen, ob ich in den Film gehe.

Pulp Fiction und Kill Bill finde ich toll, aber letztens kam im Fernsehen der Untergang, den ich nur teilweise gesehen habe. An einer Stelle kamen Kinder. Nette Kinder, fröhliche Kinder. Nichts schlimmes also, aber da ich wusste, was aus denen geworden ist, wurde mir das schon zu viel - als ihnen versprochen wurde, bald Onkel Adolf zu treffen, habe ich daher umgeschaltet. Und wieder was über mich gelernt: ich bin so emotional, dass schon ein Gedanke unwohle Gefühle erzeugt, aber auch so rational, dass ich das hinterher analysiere.

Nachdem ein "tatsachenorientierter" Film, der weiter oben als langweilig bezeichnet wurde, mir schon an die Nieren geht, dann brauch ich gar nicht in "IB" zu gehen.

Andererseits könnte die künstlerische Überzeichnung bzw. die erkennbare Unwirklichkeit diesem Effekt entgegenstehen, und ich würde auch gerne mitdiskutieren. :devil:

Versteht ihr mein Dilemma?

Da das "langweilig" wahrscheinlich aus einem Post von mir stammt, hier noch eine Ergänzung. "Langweilig" bezieht sich hier gar nicht auf allfällige Gewalt oder emotionale Rührung. Dass ein Film wie Der Untergang emotional berührt, lässt sich wohl fast nicht vermeiden; das Thema lässt nun mal die wenigsten kalt (In diesem Sinne war es durchaus interessant, dass meine Frau nach Unter Bauern meinte, dass sei das erste Mal gewesen, dass sie ein Film zum Thema Holocaust vollkommen kalt gelassen habe †¦). Langweilig finde ich den Film, weil mir nicht klar ist, was mir da erzählt werden soll - und warum. Da sieht man ein paar Irre in einem Bunker, das Erkenntnisinteresse - um das mal hochgestochen zu formulieren - des Films ist mir aber schleierhaft. Über Hitler, über seine Faszination, über das Dritte Reiche, ja selbst über den eigentlichen Untergang erfährt man nichts; Hitler ist zu diesem Zeitpunkt schon so durchgedreht, dass er nicht mehr weit von der Karikatur in IB weg ist. Wenn ich dazu aus meiner Kritik zitieren darf:

Von den Machern des Films wird gerne betont, wie detailgetreu und historisch genau das Drehbuch recherchiert ist, dass alles, was in Der Untergang zu sehen ist, belegt ist und nichts Entscheidendes dazu erfunden wurde. Sehen wir mal davon ab, dass ein Film die Realität ohnehin nicht abbilden kann und, und dass jeder Regisseur, der das Gegenteil behauptet, besser noch einmal auf die Filmschule sollte; aber selbst wenn man diesen grundlegenden Einwand beiseite lässt, drängt sich doch die Frage auf, was dieses Konzept - das letztlich gar keines ist - eigentlich soll. Der Untergang erzählt keine Geschichte, hat keine These, macht keine Aussage, bringt keine Einsicht ausser der, dass die Führung des Dritten Reichs aus einer Bande Verückter bestand.

[†¦]

Der Untergang ist ein langweiliges Geschichtsbuch, eine Ansammlung historischer Fakten, die von keiner Grundthese zusammengehalten werden, die für sich alleine wenig bis keine Aussagekraft besitzen. Hitler war also Vegetarier, litt an Parkinson und liebte seinen Hund abgöttisch; schön, wer's nicht wusste, hat's jetzt erfahren - was aber bringen uns derartige Einsichten?

Diese Form von Langeweile kann man IB definitiv nicht vorwerfen.

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#311 lapismont

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Geschrieben 17 September 2009 - 11:36

man muss simifilm einfach lieben :devil:
Ãœberlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Fantasyguide
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#312 Mycroft

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Geschrieben 17 September 2009 - 12:50

Da das "langweilig" wahrscheinlich aus einem Post von mir stammt, hier noch eine Ergänzung. "Langweilig" bezieht sich hier gar nicht auf allfällige Gewalt oder emotionale Rührung. Dass ein Film wie Der Untergang emotional berührt, lässt sich wohl fast nicht vermeiden; das Thema lässt nun mal die wenigsten kalt (In diesem Sinne war es durchaus interessant, dass meine Frau nach Unter Bauern meinte, dass sei das erste Mal gewesen, dass sie ein Film zum Thema Holocaust vollkommen kalt gelassen habe †¦). Langweilig finde ich den Film, weil mir nicht klar ist, was mir da erzählt werden soll - und warum. Da sieht man ein paar Irre in einem Bunker, das Erkenntnisinteresse - um das mal hochgestochen zu formulieren - des Films ist mir aber schleierhaft. ...


Diese Form von Langeweile kann man IB definitiv nicht vorwerfen.

Ok - so gesehen ist Der Untergang vllt. schon langweilig, wegen der vielen "Weiß ich schon!"-Momente.

(Mein Bruder war übrigens mit der Schule in "Der Untergang". Echte Geschichtsbücher sind auch nicht unbedingt spannender.)

Für mich war das aber eher so, als würde jemand (Du z.B.) erzählen, "Sambal Asli" sei eine langweilige Soße, man müsse seine Indonesische Reistafel mit "Sambal Asli²" würzen, während jemand anderes (ich z.B.) denkt, "Hmm - aber Sambal Asli ist doch genau das, was ich schärfemäßig noch als angenehm empfinde. Jemand, der das als langweilig empfindet, hat offenbar einen derartig anderen Geschmack als ich, dass ich seiner Empfehlung nicht folgen sollte, weil seine Soße mir sehr wahrscheinlich viel zu scharf ist."


Da kann ich ja noch ein paar Nächte über die Frage schlafen...
Anderswo known as Yart Fulgen

#313 simifilm

simifilm

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Geschrieben 17 September 2009 - 13:07

Ok - so gesehen ist Der Untergang vllt. schon langweilig, wegen der vielen "Weiß ich schon!"-Momente.

Es sind nicht mal unbedingt die Weiss-schon-Momente; auch das, was ich noch nicht wusste, fand ich nur selten im erhellend. Deshalb fand ich auch die ganze Frage, ob man Hitler "als Menschen" darstellen darf, seltsam, den über den Menschen Hitler habe ich nichts erfahren. In dem Film sah ich nur einen sabbernden Wahnsinnigen. Das war für mich nicht weit von der üblichen Dämonisierung entfernt. Ob Hitler als komplett Wahnsinniger oder als Inkarnation des Bösen dargestellt wird, ändert ja nichts daran, dass ich ihn psychologisch nicht nachvollziehen kann.

Für mich war das aber eher so, als würde jemand (Du z.B.) erzählen, "Sambal Asli" sei eine langweilige Soße, man müsse seine Indonesische Reistafel mit "Sambal Asli²" würzen, während jemand anderes (ich z.B.) denkt, "Hmm - aber Sambal Asli ist doch genau das, was ich schärfemäßig noch als angenehm empfinde. Jemand, der das als langweilig empfindet, hat offenbar einen derartig anderen Geschmack als ich, dass ich seiner Empfehlung nicht folgen sollte, weil seine Soße mir sehr wahrscheinlich viel zu scharf ist."

Deshalb auch meine Erklärung. Die ganze Frage der Gewalt oder der Action allgemein hat für mich wenig mit Langeweile zu tun. Es gibt genug hochspannende Filme ohne jede Action und stinklangweilige Filme mit viel Gewalt.

man muss simifilm einfach lieben
;)

Unbedingt! Vor allem, wenn sich diese Liebe monetär niederschlägt. :lol:

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#314 Mycroft

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Geschrieben 17 September 2009 - 14:31

Es sind nicht mal unbedingt die Weiss-schon-Momente; auch das, was ich noch nicht wusste, fand ich nur selten im erhellend.

Ja, verstanden. Ich wollte nur darauf hinaus, dass ich den Eindruck hatte, der Untergang sollte sowohl Wissen über die Nazizeit als auch emotionale Betroffenheit vermitteln, wobei ich aus dem o.g. Grund jetzt nicht so gut beurteilen kann, wie gut das geklappt hat.

Ob Hitler als komplett Wahnsinniger oder als Inkarnation des Bösen dargestellt wird, ändert ja nichts daran, dass ich ihn psychologisch nicht nachvollziehen kann.


Jetzt verstehe ich Dich nicht ganz - wünschst Du Dir einen Film, in dem Hitler so dargestellt wird, dass Du ihn psychologisch nachvollziehen könntest, oder meinst Du damit, dass Du ihn sowieso nicht psychologisch nachvollziehen kannst?
Weil z.B. Hitler eben Hitler ist, und Du bist es nicht?

Deshalb auch meine Erklärung. Die ganze Frage der Gewalt oder der Action allgemein hat für mich wenig mit Langeweile zu tun. Es gibt genug hochspannende Filme ohne jede Action und stinklangweilige Filme mit viel Gewalt.

Mir ging es jetzt auch nicht um Action oder Gewalt, sondern um emotionale Betroffenheit. Langeweile heißt ja eigentlich, es passiert nichts, was einen interessiert. Wenn mich das Schiksal der Goebbelskinder nicht interessieren würde, könnte es insbesondere auch kein Mitleid bei mir auslösen. Deshalb finde ich, dass Betroffenheit und Langeweile sich eigentlich ausschließen. Aber
uneigentlich würde eine Sache, die langweilig ist, nicht dadurch besser, dass sie außerdem auch noch schlechte Laune verursacht.
Aber das hat jetzt auch nichts mehr mit "IB" zu tun.

Wird eigentlich im Film erklärt, warum man Eichhörnchen lieber mag als Ratten, obwohl sie dieselben Krankheiten übetragen? Mir fallen gleich drei Gründe ein.
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#315 Uschi Zietsch

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Geschrieben 17 September 2009 - 15:12

Wird eigentlich im Film erklärt, warum man Eichhörnchen lieber mag als Ratten, obwohl sie dieselben Krankheiten übetragen?

Yeah.

Bearbeitet von Uschi Zietsch, 17 September 2009 - 15:12.


#316 simifilm

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Geschrieben 17 September 2009 - 21:23

Jetzt verstehe ich Dich nicht ganz - wünschst Du Dir einen Film, in dem Hitler so dargestellt wird, dass Du ihn psychologisch nachvollziehen könntest, oder meinst Du damit, dass Du ihn sowieso nicht psychologisch nachvollziehen kannst?

Wenn es einem Film gelingen würde, Hitler so darzustellen, dass nachvollziehbar wird, wie er tickt, würde ich das in der Tat interessant finden. Aus verschiedenen Gründen halte ich das aber kaum für machbar. Was ich aber eigentlich meinte, war, dass auch in Der Untergang die vielbeschworene Vermenschlichung meiner Meinung gar nicht stattgefunden hat. Dieser sabbernde Irre war für mich psychologisch nicht nachvollziehbar. Ob ich Hitler nun als das Böse schlechthin oder als komplett wahnsinnig darstelle - am Ende ist das doch keine Vermenschlichung, sondern eine extreme Ausnahmeerscheinung, von der man sich - weil man sie eben nicht nachvollziehen kann -, sehr gut abgrenzen kann. Ist ja nur ein armer Irrer, was geht das mich an?

Mir ging es jetzt auch nicht um Action oder Gewalt, sondern um emotionale Betroffenheit. Langeweile heißt ja eigentlich, es passiert nichts, was einen interessiert. Wenn mich das Schiksal der Goebbelskinder nicht interessieren würde, könnte es insbesondere auch kein Mitleid bei mir auslösen. Deshalb finde ich, dass Betroffenheit und Langeweile sich eigentlich ausschließen. Aber
uneigentlich würde eine Sache, die langweilig ist, nicht dadurch besser, dass sie außerdem auch noch schlechte Laune verursacht.
Aber das hat jetzt auch nichts mehr mit "IB" zu tun.

Ich denke, dass es gewisse Bereiche gibt, bei denen man sehr leicht emotionale Betroffenheit oder eine starke emotionale Reaktion erzeugen kann, ohne dabei etwas zu erzählen, was irgendwie interessant wäre. Eben zum Beispiel beim Holocaust, oder wenn Du kleine Kinder umbringst. Ein Freund von mir hat mal gesagt: "Nichts einfacher, als einen Skandalfilm zu machen: Stell eine Kamera auf eine Kuhweide, nimm eine Axt und schlage damit auf eine Kuh ein." Das Ergebnis wird wohl nur wenige kalt lassen, etwas Interessantes erzählt hast Du damit aber nicht.

Bearbeitet von simifilm, 18 September 2009 - 06:45.

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#317 Mycroft

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Geschrieben 18 September 2009 - 09:45

... Was ich aber eigentlich meinte, war, dass auch in Der Untergang die vielbeschworene Vermenschlichung meiner Meinung gar nicht stattgefunden hat. Dieser sabbernde Irre war für mich psychologisch nicht nachvollziehbar. Ob ich Hitler nun als das Böse schlechthin oder als komplett wahnsinnig darstelle - am Ende ist das doch keine Vermenschlichung, sondern eine extreme Ausnahmeerscheinung, von der man sich - weil man sie eben nicht nachvollziehen kann -, sehr gut abgrenzen kann. Ist ja nur ein armer Irrer, was geht das mich an?

Prinzipiell kann es seinen Opfern egal sein, ob er ein armer Irrer oder die Inkarnation des Bösen war, für die Nachwelt, also uns, ist es mMn aber schon besser, wenn man annimmt, dass er ein Mensch mit extremen und irren Ansichten war. Diese Annahme impliziert nämlich die größere Wiederholungsgefahr.
Sich von Hitler abzugrenzen sollte so oder so kein Problem sein, finde ich. :unsure:

... "Nichts einfacher, als einen Skandalfilm zu machen: Stell eine Kamera auf eine Kuhweide, nimm eine Axt und schlage damit auf eine Kuh ein." Das Ergebnis wird wohl nur wenige kalt lassen, etwas Interessantes erzählt hast Du damit aber nicht.

Würde zeigen, wie einfach es ist, einen Skandalfilm zu machen. Führt schonungslos die Verrohung der Filmindustrie vor. Die Skandalbegeisterung der Presse. Die reflexhaften Reaktionen des Publikums.

Du hast Recht - es interessiert mich nicht. :)

(Für dieses Posting wurden keinerlei Tiere verletzt...)
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#318 simifilm

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Geschrieben 18 September 2009 - 10:04

Prinzipiell kann es seinen Opfern egal sein, ob er ein armer Irrer oder die Inkarnation des Bösen war, für die Nachwelt, also uns, ist es mMn aber schon besser, wenn man annimmt, dass er ein Mensch mit extremen und irren Ansichten war. Diese Annahme impliziert nämlich die größere Wiederholungsgefahr.
Sich von Hitler abzugrenzen sollte so oder so kein Problem sein, finde ich. :)

Sowohl für die Analyse, wie es zum Holocaust kam, als auch für die Frage, wie man so etwas in Zukunft verhindern kann, scheint es mir grundsätzlich sinnvoller, wenn man nicht davon ausgeht, dass da ein Dämon über das deutsche Volk kam. Auch die Diagnose "armer Irrer" erhellt ja nichts und entbindet im Grunde alle Nicht-Irren von ihrer Verantwortung.

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#319 Uschi Zietsch

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Geschrieben 18 September 2009 - 10:48

... und Hitler war in jedem Fall ein Mensch. Kein Alien, kein Märchenunhold, ein Mensch. Und er hat auch nicht den Anspruch auf "das Böse an sich", es gab und gibt genügend andere, die ebenso entsetzliche Taten begangen haben und noch begehen.

#320 Mycroft

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Geschrieben 18 September 2009 - 11:02

... Auch die Diagnose "armer Irrer" erhellt ja nichts und entbindet im Grunde alle Nicht-Irren von ihrer Verantwortung.

"Armer Irrer" ist verniedlichend, aber eine Diagnose als "Irrer" entbindet doch niemanden von der Verantwortung, als höchstens den Irren selbst.

Als Nicht-Irrer ist man in der Verantwortung: Geisteskranke, Demente, Betrunkene und wer sonst alles nicht zurechnungsfähig ist, sind in einem sehr konkreten Sinn nicht verantwortlich. Also muss diese Verantwortung von der zurechnungsfähigen Umgebung übernommen werden.
Wenn man die Gegenüberstellung "Inkarnation des Bösen" - "Armer Irrer" schon derartig wörtlich nimmt. :)

Die Frage für den Durchschnittszuschauer bei Filmen über Hitler ist in der Regel ja nicht, ob man so werden könnte wie Hitler (bzw. ob Hitler jetzt im klinischen Sinne verrückt war), sondern ob man jemanden wie Hitler folgen würde oder nicht.
Persönlich finde ich, dass das auch daran lag, dass man bei Hitler die Verantwortung so bequem nach oben schieben konnte...
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#321 Uschi Zietsch

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Geschrieben 18 September 2009 - 12:09

Das Problem ist, so im Nachhinein und in der Außensicht sieht alles ganz anders aus. Man muss wirklich "innen drin" gewesen sein, mitten dabei - doch nach so vielen Jahren sind selbst Erinnerungen stark gefärbt. Rein aus Selbstschutz wurde vieles ausgeblendet, das Gedächtnis selektiert, woran es sich erinnern will, und worauf es bei der Erinnerung den Fokus legt.Eine realistische historische Darstellung ist unmöglich.

#322 simifilm

simifilm

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Geschrieben 18 September 2009 - 14:00

"Armer Irrer" ist verniedlichend, aber eine Diagnose als "Irrer" entbindet doch niemanden von der Verantwortung, als höchstens den Irren selbst.

Als Nicht-Irrer ist man in der Verantwortung: Geisteskranke, Demente, Betrunkene und wer sonst alles nicht zurechnungsfähig ist, sind in einem sehr konkreten Sinn nicht verantwortlich. Also muss diese Verantwortung von der zurechnungsfähigen Umgebung übernommen werden.
Wenn man die Gegenüberstellung "Inkarnation des Bösen" - "Armer Irrer" schon derartig wörtlich nimmt. :)

Die Frage für den Durchschnittszuschauer bei Filmen über Hitler ist in der Regel ja nicht, ob man so werden könnte wie Hitler (bzw. ob Hitler jetzt im klinischen Sinne verrückt war), sondern ob man jemanden wie Hitler folgen würde oder nicht.
Persönlich finde ich, dass das auch daran lag, dass man bei Hitler die Verantwortung so bequem nach oben schieben konnte...

Ein Thema von Der Untergang sollte ja die Verführungskraft von Hitler sein; in diesem Sinne meldet sich ja auch die reale Traudl Junge, die Sekretärin Hitlers, über deren Figur der Film im Wesentlichen erzählt wird, am Ende zu Wort. Von dieser Verführungskraft ist aber gar nichts zu sehen; wir sehen nur einen Irren, der von imaginären Truppen fabuliert. Wahrscheinlich war Hitler Zeit seines Lebens ein Irrer, er kann aber kaum immer eine solche sabbernde Witzfigur gewesen sein wie am Ende des Films. Denn diese Figur fasziniert nicht, dieser Figur schlägt nicht Millionen in ihren Bann. - Das meine ich mit einfacher Abgrenzung. Da kann ich mich bequem zurücklehnen und denken "Was für eine Witzfigur. Mann waren die Leute damals alle doof, dem wäre ich nie gefolgt."

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#323 Mycroft

Mycroft

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Geschrieben 18 September 2009 - 14:58

Ein Thema von Der Untergang sollte ja die Verführungskraft von Hitler sein
...

Das war dann wirklich ungeschickt; dazu hätte man auch den Anfang zeigen sollen, und wie Hitler Reden vorm Spiegel übte.

Wahrscheinlich war Hitler Zeit seines Lebens ein Irrer, er kann aber kaum immer eine solche sabbernde Witzfigur gewesen sein wie am Ende des Films. Denn diese Figur fasziniert nicht, dieser Figur schlägt nicht Millionen in ihren Bann. - Das meine ich mit einfacher Abgrenzung. Da kann ich mich bequem zurücklehnen und denken "Was für eine Witzfigur. Mann waren die Leute damals alle doof, dem wäre ich nie gefolgt."

Da hast Du wohl recht, Hitler als menschliches Wrack ist zu menschlich, um beim Publikum Besorgnis auszulösen. Von Beklemmung und dergleichen ganz zu schweigen.
Dessenungeachtet könnte man trotzdem den Schluss ziehen: "Wenn dieses Wrack die Leute aber bekanntermaßen zu besseren Zeiten in den Bann gezogen hat - gibt es wohl noch mehr solcher Blender?"

Ist immer ein Problem - wenn man ihn zu charismatisch darstellt, will man ihn angeblich glorifizieren oder aber den Nazis Absolution erteilen ("Da wäre jeder hinterher gerannt."), wenn man ihn zu "normal" darstellt, macht man es der Nachwelt zu einfach, weil die sich dann zurücklehnt, wie Du es oben beschrieben hast.
Die Darstellung als Karikatur (nicht unbedingt als Witzfigur) ist wohl ein vertretbarer Mittelweg.
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#324 Gallagher

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Geschrieben 18 September 2009 - 14:59

Ich könnte jetzt noch "Hitler - Aufstieg des Bösen" mit Bond-Bösewicht und Schotten-Stripper Robert Carlyle als einen Film vorschlagen, der sich ebenfalls an "dem Menschen Adolf Hitler" versucht hat. Werde ich aber nicht tun, weil wir dann völlig OT rutschen. :)
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#325 Mycroft

Mycroft

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Geschrieben 19 September 2009 - 13:07

So, jetzt war ich auch drin.Die Stellen mit Blut fand ich ganz erträglich. :lol: Die Figuren fand ich jetzt, mit Außnahme der NS-Spitze, sehr überzeugend, die Handlung z.T. auch, z.T. aber so überdreht, dass man merkte, dass das nicht ganz "echt" ist. Keine Gefahr der emotionalen Überlastung. ;) Die Hakenkreuze sind für mich weniger die Antwort auf KZ-Tätowierungen, sondern vielmehr Kainsmale. Da kann mir keiner was anderes erzählen, inkl. Tarantino selbst. Das Ende erinnerte mich an die Nibelungen und außerdem an das der falschen Maria in Metropolis (ob das ein Nazifilm war, ist umstritten - die Drehbuchautorin war später in der NSdAP). Zumindest letzteres halte ich jetzt für Absicht.Und in der Kellerkneipe war unter den Soldaten wohl noch ein Spion, und ein recht auffälliger noch dazu - wer schreibt den bitte Dschingis Khan mit Ge??(Alternativ könnte man ja fast annehmen, da hätte jemand einen Fehler gemacht, aber bei der Mühe, die man sich sonst gegeben hat? ;) )
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#326 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 19 September 2009 - 14:32

wer schreibt den bitte Dschingis Khan mit Ge??

(OT: Alle engl.-sprachigen Menschen.)

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#327 Mycroft

Mycroft

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Geschrieben 19 September 2009 - 15:21

(OT: Alle engl.-sprachigen Menschen.)

Ich weiß. ;) Wieso käme ich wohl sonst darauf, dass einer von den Soldaten ein Spion wäre?
Anderswo known as Yart Fulgen

#328 Clauss-Hausen

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Geschrieben 23 September 2009 - 05:38

Toller Film... vielleicht etwas zu szenenverliebt. Am Schluss wirkt es, als habe man die Ausschnitte eines umfassenderen Films gesehen.Wenn Hollywood Nazis Oskars verleihen wuerde, dann waere sicher Christoph Waltz am Zug :lol: Geniales Spiel, aber eben auch geniale Figur.Ich fand den Film ziemlich wertfrei. Eine Empfehlung an Frank waere wirklich, den Film mal anzusehen. Er ist so gar nichts von all dem, was Du befuerchtest, dass er ist, Frank. Man kann nun versuchen, das lang und breit zu erklaeren (was ja geschehen ist... aber irgendwie wurde dann doch viel zu sehr versucht, das Gegenteil zu beweisen), aber vielleicht solltest Du einfach mal ueber den Schatten springen, und Dir den Film antun, wenn er auf Video rauskommt.Und in Deutschland wurde der synchronisiert???? Unglaublich, im Original ist eh schon die Haelfte auf Deutsch :lol:Was den vorwurf an Tarantino, sich beim Publikum anzubiedern, sehr schwach erscheinen laesst, da der Film im Original zu grossen Teilen mit Untertiteln gezeigt wird. Wenn es wirklich Tarantinos Absicht war, einen reisserischen Film fuer den puren Absatz zu machen, muesste man das als ziemlich daemliche Entscheidung bewerten :lol:

Hörbuch - Das Ende der Party
www.youtube.com/watch?v=SnyVYk7pkII

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#329 UdoTascher

UdoTascher

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Geschrieben 19 Oktober 2009 - 16:20

Eine kurze, aber interessante Zusammenstellung von Reaktionen anlässl. des Kinostarts in Israel.

#330 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 08 März 2010 - 21:31

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Congratulations, Herr Waltz! ;)
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'Große Autoren für große Leser'



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