Eine Zusammenfassung der Handlung?
Ja.
Ich bin jetzt nicht sicher, was Du meinst - dass etwas als SF konzipiert ist, aber nicht als solche wahrgenommen wurde? Das denke ich schon. Hier im Thread war ja schon von 1984 die Rede; ist Newspeak ein Novum? In meinen Augen schon - folglich ist 1984 SF. Nehmen das alle so wahr? Nein. Umgekehrt ist es sicher auch denkbar, dass manche irgendein tolles Gadget aus einer Serie wie CSI für unmöglich halten und unter SF verbuchen, während andere glauben oder sogar wissen, dass es dieses Ding bereits gibt.
Meiner Meinung nach ist 1984 auch SF. Nicht wegen dem Neusprech als solchen, sondern wegen der Wirkung, die ihm explizit zugesprochen wird. Dass das so funktionieren kann, ist eine Theorie aus dem Bereich der Sprach- oder Sozialwissenschaften.
Jetzt wäre meine Frage, wenn manche Leute etwas nicht als SF wahrnehmen, was als SF gedacht war - was ist es dann?
...
Zuerst der Vorwurf, dass die Begriffe nicht spezifisch genug sind, dann das sie zu spezifisch sind †¦
Nicht ganz.
Zuerst erklärst Du, dass "SF" auch durch die Verkaufspolitik von Buchhändlern definierbar ist, dann verwendest Du "Ästhetik" derartig anders als ein Laie (wie mich), dass ich Dich nicht verstehe.
Wenn Deine Definition von Ästhetik sich derartig von der laienhaften unterscheidet, ist das eben so, aber das Du gekränkt bist, weil ich Dich nicht verstehe, finde ich schon merkwürdig.
Es ist nicht Ästhetik oder Handlung. Die Ästhetik stützt ja die Handlung. Es soll suggeriert werden, dass es sich um eine technisch machbare Maschine handelt. Also bedient sich der Raum in seiner Erklärung auch eines (pseudo-)wissenschaftlichen Vokabulars. Sprachlich wird ganz bewusst an wissenschaftlich-technische Begriffe angeknüpft, weil eben eine technische Plausibilität suggeriert werden soll.
"Suggeriert" suggeriert bei mir, dass etwas nicht erklärt, sondern nur angedeutet wird. Das kommt sicher vor, ist aber nicht immer so. Bei 1984 wird erklärt, welchen Zweck Newspech hat.
"Ästhetik" bezieht sich nach meinem Verständnis (und glaube mir bitte, dass ich da bis jetzt noch keine Gegenbeispiel gelesen oder gehört habe) nur auf Dinge, die sinnlich wahrnehmbar sind. Z.B. auf Bilder und Geräusche in Filmen.
Da man Bücher in erster Linie geistig wahrnimmt, würde ich "Ästhetik" bei Büchern auf die sinnlichen Wahrnehmungen beziehen, die in den Büchern beschrieben werden.
Z.B. die Zeitmaschine von Wells. Warum erkannt man das als SF? Weil erstens der Begriff "Maschine" etwas technisches ist (kann man noch unter Suggestion verbuchen), und weil der Zeitreisende eine "wissenschaftliche" Erklärung für das Ding liefert. (Weder die Erklärungen noch der Begriff "Zeitmaschine" stellen für mich sinnliche Wahrnehmungen dar.)
Angenommen, der Zeitreisende wäre ein magisch begabter Uhrmacher, der eine Zauberuhr baut, mit deren Hilfe man nicht der Zeitablauf misst, sondern durch die Zeit reisen kann. Angenommen, dass Ding sähe genauso aus wie die Zeitmaschine, dann könnte man im Roman das Wort "Zeitmaschine" durch "Zauberuhr" ersetzen, das Kapitel, wo das Ding erklärt wird, etwas umschreiben, und zack! hat man einen Fantasyroman.
Und das Beste, man muss die Verfilmungen nicht neu drehen!
Man könnte ein paar Textstellen ändern, und schwupps! sind´s Fantasyfilme. Wenn zwei Filme genau gleich aussehen und die gleiche Musik haben, dann haben sie meiner unmaßgeblichen Meinung nach die gleiche Ästhetik, weil sich dieselben Komponenten sinnlich wahrnehmen lassen, also unterscheiden sie sich nicht in ihrer Ästhetik, also ist die Ästhetik nicht das Kriterium, das Fantasy von SF unterscheidet. Nimm als Test an, der Film hätte eine Sprache, die Du nicht verstehst, könntest Du dann "Die Zeitmaschine - der Film" von "Die Zauberuhr - der Film" unterscheiden?
Jetzt kannst Du natürlich entweder einwenden, dass Ästhetik im Unterschied zu meiner Ansicht sich immer auch auf die geistige Wahrnehmung bezieht, und ich als Laie keine Ahnung habe, oder dass der Unterschied zwischen Fantasy und SF sowieso irrelevant ist.