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Definitionen und Motive in der Science-Fiction


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374 Antworten in diesem Thema

#121 proxi

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Geschrieben 23 August 2009 - 14:44

Unbedingt: SF ist, was wie SF aussieht (oder sich so liest).

Eben, das ist das Problem. Denn dann ist die SF völlig zu Recht im Ghetto gefangen.

Und wo ist das Problem? Damit ist nur die Zugehörigkeit zu einem fiktionalen Modus/Genre bestimmt. Mehr nicht.

Unter dem Gesichtspunkt ist faktisch jedes Werk der Weltlitertur neu zu beurteilen. Das ist doch einfach absurd.

Es gibt Zweiwegfernsehen, was 1947 definitiv nicht Stand der Technik war,

Und so ach nie sein wird...

es gibt im Ministerium für Wahrheit eine "Schmerzmaschine"

Na und? So was gab es schon im Mittelalter.

Entscheidend ist aber, dass hier eine fiktionale Welt der Zukunft entworfen wird, deren historische Verbindung mit der Gegenwart behauptet wird.

Dann ist auch FAUST SF, denn dort gibt es auch Zeitreisen.

Wurde auch schon versucht, und grundsätzlich sehe ich da auch keinen Grund, kategorisch zu widersprechen.

Hilfe! Ich gebe es auf. Das ist wirklich so, als würde man über die Grundlagen eines monotheistischen Glaubens diskutieren. Irgendwie sinnlos.

#122 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 23 August 2009 - 14:51

1984 enthält NICHTS ... Wäre das stringent, schlüßig und halbwegs glaubhaft erfolgt, hätte ich mit der Einordnung des Romanes als SF keine Probleme (aber dann wäre er wohl wertlos).

Da hier proximal immer wieder Matsch gegen die 1984-Wand geworfen wird, möchte ich mal sturzregenartig fest halten, dass ich am meisten am Roman schätze, dass er einen Zusammenhang herstellt zwischen Alltags-Vokabular und der Wahrnehmung von Gegenwarts- und historischem Geschehen. "Newspeak" ist also für mich der herausragendste Aspekt von Orwells Roman - und übrigens nebenbei auch ein typisches SF-Novum.

Drüben bei unserer CP-Community habe ich außerdem vor ein paar Wochen argumentiert, wäre 1984 in 1984 geschrieben worden (dann wohl mit einem anderen Titel :rolleyes:), wäre es wohl dem SF-Subgenre Cyberpunk zugeordnet worden. Und m.E. ein CP-Standardwerk.

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#123 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 14:51

Eben, das ist das Problem. Denn dann ist die SF völlig zu Recht im Ghetto gefangen.

Im Gegenteil: Das ist vielmehr eine sehr offene und neutrale Definition, die auf jede Wertung verzichtet, dafür aber von ausgeht, anhand welcher Eigenschaften die Leser/Zuschauer einen Text/Film einordnen.. Damit kann eben auch schon gezeigt werden, inwiefern Texte, die normalerweise nicht zur Genre-SF gezählt werden, sehr wohl SF-Anteile haben können.

Unter dem Gesichtspunkt ist faktisch jedes Werk der Weltlitertur neu zu beurteilen. Das ist doch einfach absurd.

Wieso?

Und so ach nie sein wird...

So?

Dann ist auch FAUST SF, denn dort gibt es auch Zeitreisen.

Nein, denn die Figuren in Faust bedienen sich nicht (pseudo-)wissenschaftlicher Nova; die wunderbaren Elemente knüpfen ausdrücklich an ein magisches Weltbild an.

Hilfe! Ich gebe es auf. Das ist wirklich so, als würde man über die Grundlagen eines monotheistischen Glaubens diskutieren. Irgendwie sinnlos.

Überhaupt nicht. Du solltest Dir vielleicht erst einmal überlegen, was eine Genredefinition überhaupt leisten/soll, resp. wie man eigentlich so etwas wie 'Genre' oder 'fiktionaler Modus' theoretisch sinnvoll packen kann. Wenn man mal mit dem Genrebegriff klar kommt, wird die ganze Sache sehr viel weniger dramatisch.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

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#124 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 14:58

Da hier proximal immer wieder Matsch gegen die 1984-Wand geworfen wird, möchte ich mal sturzregenartig fest halten, dass ich am meisten am Roman schätze, dass er einen Zusammenhang herstellt zwischen Alltags-Vokabular und der Wahrnehmung von Gegenwarts- und historischem Geschehen. "Newspeak" ist also für mich der herausragendste Aspekt von Orwells Roman - und übrigens nebenbei auch ein typisches SF-Novum.

1984 interessiert sich nicht sonderlich für 'harte' SF-Nova und die interessanteren Nova - wie eben die Sprache - sind sicher eher im Soft-SF-Bereich anzusiedeln, aber eigentlich sehe ich überhaupt keinen Grund, den Roman aus der SF auszuschliessen. Das ist für mich nur durch eine Art antielitärer Reflex seitens mancher SF-Fanszu erklären: "Wenn es als Hochliteratur angesehen wird, kann es nicht SF sein". Aber gerade in der englischen Literatur war die Trennung hoch/tief nie so ein Problem wie in der amerikanischen. H. G. Wells wurde gerade mit seinen Scientific Romances Teil der literarischen Welt, für Huxley und Wells war es kein Problem, "nicht-realistische" Text zu schreiben. Ebenso bei Tolkien und Lewis. Auf der Insel gibt es eine viel längere Tradition von "gehobener nicht-realistischer" Literatur.

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#125 Jakob

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Geschrieben 23 August 2009 - 15:01

Adam Roberts wiederum ist der Meinung, dass 1984 vor allem SF ist, deren Novum die Evolution einer über-individualistischen Gesellschaft. Das Essay ist nur leider nicht online, sondern gedruckt in der Pandora 2.So können die Meinungen auseinandergehen. Da Roberts immerhin der Autor einer dicken, hochgelobten Schwarte zur Entwicklung und Begriffsbestimmung der SF ist, kann man ihm vielleicht auch etwas Kompetenz zugestehen.
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

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#126 proxi

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Geschrieben 23 August 2009 - 15:11

@ yepe...

"Newspeak" ist also für mich der herausragendste Aspekt von Orwells Roman - und übrigens nebenbei auch ein typisches SF-Novum.

Das ist doch so was von UNNEU. Das haben doch schon die Nazis gemacht. Ist sehr schön in der "LTI" von Klemperer beschrieben.

Und m.E. ein CP-Standardwerk.

Na so toll ist das Buch ja nicht, dass es heute noch den Sprung in die erweiterte "Weltliteratur" schaffen würde. Ist halt ein "Zeitgeistwerk". @ simfilm

Im Gegenteil: Das ist vielmehr eine sehr offene und neutrale Definition, die auf jede Wertung verzichtet, dafür aber von ausgeht, anhand welcher Eigenschaften die Leser/Zuschauer einen Text/Film einordnen..

Wenn der (mündige) Leser dies wirklich täte, bliebe von der "SF" nicht viel übrig: Asimov? Märchen oder Abenteuer mit SF-Elementen (und nicht umgekehrt), zB: Fundation. Heinlein? Pseudowissenschaftliche Extrapolationen (Future History) mit dem Hang zum deux et machina. Clarke? Mystizismus, technologisch verbrämt und als formale Spiele substanzlos (Das Ende der Menschheit) und so weiter und so fort.

Damit kann eben auch schon gezeigt werden, inwiefern Texte, die normalerweise nicht zur Genre-SF gezählt werden, sehr wohl SF-Anteile haben können.

Genau so! Aber die SF-Gemeinde macht es andersherum. Der kleinste, redundante Glassplitter SF wird zum Diamanten aufgewertet.

Nein, denn die Figuren in Faust bedienen sich nicht (pseudo-)wissenschaftlicher Nova; die wunderbaren Elemente knüpfen ausdrücklich an ein magisches Weltbild an.

Also Fantasy?

Überhaupt nicht. Du solltest Dir vielleicht erst einmal überlegen, was eine Genredefinition überhaupt leisten/soll,

Das habe ich und ich bin der Überzeugung, dass mein Ansatz der Verneinung (was ist NICHT SF) im Groben brauchbar ist.

resp. wie man eigentlich so etwas wie 'Genre' oder 'fiktionaler Modus' theoretisch sinnvoll packen kann. Wenn man mal mit dem Genrebegriff klar kommt, wird die ganze Sache sehr viel weniger dramatisch.

Da sind wir ja wieder beim Thema. Aber doch nicht so, wie auch in den LINKS beschrieben: SF ist, was als SF wahrgenommen wird. Das auf die reale Welt übertragen wären wir heute noch bei der newtonschen Mechanik...

Das ist für mich nur durch eine Art antielitärer Reflex seitens mancher SF-Fanszu erklären: "Wenn es als Hochliteratur angesehen wird, kann es nicht SF sein".

Dieser Reflex ist mir auch schon häufiger begegnet. Das ist schade, zumal der "Literatur" sich damit nur bestätigt, was sie ohnehin von der SF hält.

H. G. Wells wurde gerade mit seinen Scientific Romances Teil der literarischen Welt, für Huxley und Wells war es kein Problem, "nicht-realistische" Text zu schreiben.

Die waren auch früher. Übrigens ist das auch kein Problem in anderen Ländern (die es auch noch gibt). Capek sei stellvertretend erwähnt. Allerdings gibt es auch keinen SF Autor, der in der "Literatur" wirklich als bedeutend gesehen wurde, aber viele bedeutenden Autoren, die AUCH SF geschrieben haben.

Bearbeitet von proxi, 23 August 2009 - 15:18.


#127 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 15:16

Adam Roberts wiederum ist der Meinung, dass 1984 vor allem SF ist, deren Novum die Evolution einer über-individualistischen Gesellschaft. Das Essay ist nur leider nicht online, sondern gedruckt in der Pandora 2. So können die Meinungen auseinandergehen. Da Roberts immerhin der Autor einer dicken, hochgelobten Schwarte zur Entwicklung und Begriffsbestimmung der SF ist, kann man ihm vielleicht auch etwas Kompetenz zugestehen.

Mein Buch über SF ist dicker als das von Roberts! :rolleyes: (Ok, wenn man alle seine Bücher über SF übereinanderlegt, gewinnt er wieder. Aber ich zitiere ihn mehrmals und er mich nie. Also werden seine Bücher auch meinem Stapel zugeschlagen!).

Bearbeitet von simifilm, 23 August 2009 - 15:33.

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#128 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 15:25

Wenn der (mündige) Leser dies wirklich täte, bliebe von der "SF" nicht viel übrig: Asimov? Märchen oder Abenteuer mit SF-Elementen (und nicht umgekehrt), zB: Fundation. Heinlein? Pseudowissenschaftliche Extrapolationen (Future History) mit dem Hang zum deux et machina. Clarke? Mystizismus, technologisch verbrämt und als formale Spiele substanzlos (Das Ende der Menschheit) und so weiter und so fort.

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Geh mal nicht davon aus, was Du für SF hältst, sondern was von wem und warum als SF wahrgenommen wird. Und dann wirst Du sehen, dass die "Märchen" und "pseudowissenschaftliche Extrapolationen" eben genau deshalb als SF wahrgenommen werden, weil ihr Nova in einem technizistischen, (pseudo-)wissenschaftlichen Gewand daherkommen.

Genau so! Aber die SF-Gemeinde macht es andersherum. Der kleinste, redundante Glassplitter SF wird zum Diamanten aufgewertet.

Verstehe ich jetzt nicht ganz, aber egal.

Also Fantasy?

Grundsätzlich sicher eher Fantasy. Obwohl ich mit dieen Bezeichnungen zu Beginn des 19. Jhdts generell vorsichtig operieren würde. Da haben wir es vor allem mit Vorformen zu tun. Wirklich sinnvoll werden diese Unterscheidungen erst Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts.

Das habe ich und ich bin der Überzeugung, dass mein Ansatz der Verneinung (was ist NICHT SF) im Groben brauchbar ist.

Vielleicht habe ich es verpasst, als Du Deinen Ansatz dargelegt hats. Denn bis jetzt sehe ich da nur eine Aufzählung einzelner Werke/Autoren, die normalerweise zur SF gezählt werden, die Du aber draussen haben willst.

Da sind wir ja wieder beim Thema. Aber doch nicht so, wie auch in den LINKS beschrieben: SF ist, was als SF wahrgenommen wird. Das auf die reale Welt übertragen wären wir heute noch bei der newtonschen Mechanik...

Diesen Abschnitt versteh ich gar nicht.

Bearbeitet von simifilm, 23 August 2009 - 15:30.

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#129 molosovsky

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Geschrieben 23 August 2009 - 15:33

Und die NationalSOZIALISTEN haben die Newspeak von den Kommunisten gelernt.Und da wären wir wieder bei Orwell und seiner ZeitkritikGrüßeAlex / molo

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

Mehr Gesabbel von mir gibts in der molochronik

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#130 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 15:42

Das ist doch so was von UNNEU. Das haben doch schon die Nazis gemacht. Ist sehr schön in der "LTI" von Klemperer beschrieben.

Also so ganz verstehe ich diese Argumentation ja nicht. Grundsätzlich halte ich sogenannte inhaltliche Innovationen ja für weit weniger wichtig als die konkrete Ausführung, aber so oder so komme ich da nicht recht mit. In Deinen Augen ist es also ein Manko, wenn Orwell in seinem Roman etwas, was es historisch tatsächlich gab, zum Thema eines Romans macht. Zugleich bist Du aber auch gegen "Märchen oder Abenteuer mit SF-Elementen".

Also was jetzt? Bezug zur Realität oder nicht?

(Etwas zu "erfinden", was überhaupt kein Vorbild in der Realität hat, ist ja ohnehin unmöglich †¦).

Von wegen Klemperer und so: LTI ist 1947 erschienen, also ziemlich genau gleichzeitig mit 1984. Müssen wir jetzt das genaue Veröffentlichungsdatum rausfinden, um zu bestimmen, ob Orwell oder Klemperer den Längeren hat?

Bearbeitet von simifilm, 23 August 2009 - 15:55.

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#131 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 23 August 2009 - 15:44

Das ist doch so was von UNNEU. Das haben doch schon die Nazis gemacht. Ist sehr schön in der "LTI" von Klemperer beschrieben.

LTI kenne ich leider nicht. Aber ich dachte, wir vergleichen hier literarische Werke und evtl. ihre Autoren? Oder wollen wir schriftliche/ausgestrahlte Agitprop auch noch eben bei mischen? :rolleyes:

/KB

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#132 proxi

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Geschrieben 23 August 2009 - 15:53

Und die NationalSOZIALISTEN haben die Newspeak von den Kommunisten gelernt. Und da wären wir wieder bei Orwell und seiner Zeitkritik

Hat ja auch keiner behauptet, dass die Nazis das erfunden hätten. Habe ich auch nur erwähnt, weil das in einem obigen Beitrag als originäres SF-Merkmal von 1984 angeführt wurde.

#133 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 15:53

LTI kenne ich leider nicht. Aber ich dachte, wir vergleichen hier literarische Werke und evtl. ihre Autoren? Oder wollen wir schriftliche/ausgestrahlte Agitprop auch noch eben bei mischen? :rolleyes:

LTI ist eine linguistische Untersuchung zur Sprache des Dritten Reichs. Und auch wenn es natürlich inhaltliche Überschneidungen mit Orwells Newspeak gibt, scheint es mir auch mässig sinnvoll, es herbeizuziehen, um zu schauen, wie "innovativ" Orwell war.

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#134 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 15:54

Hat ja auch keiner behauptet, dass die Nazis das erfunden hätten. Habe ich auch nur erwähnt, weil das in einem obigen Beitrag als originäres SF-Merkmal von 1984 angeführt wurde.

Vielleicht ist die Frage, wie diese Idee literarisch gehandhabt wird, ja relevanter als die Frage, wer's erfunden hat †¦

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#135 proxi

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Geschrieben 23 August 2009 - 16:03

Vielleicht ist die Frage, wie diese Idee literarisch gehandhabt wird, ja relevanter als die Frage, wer's erfunden hat †¦

Sicher, aber ich habe ja "Neusprech" nicht als "SF-Komponente" eingeführt. Außerdem sind Orwell ja am Ende ein bisschen die Pferde durchgegangen mit der maximalen Reduzierung. Auch wenn er am Ende des Buches das mit einem "technischen Nachwort" versucht zu kitten. Schwamm drüber, das Buch hat andere, bedeutendere Schwächen. Von mir aus schlage man es der SF zu. Als Literatur ist es ohnehin nur drittklassig.

#136 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 16:11

Sicher, aber ich habe ja "Neusprech" nicht als "SF-Komponente" eingeführt.

Die Tatsache, dass Klemperer zur gleichen Zeit über etwas Ähnliches gedacht hat, ändert nichts daran, dass man Newspeak sehr wohl als Novum verstehen kann.

Außerdem sind Orwell ja am Ende ein bisschen die Pferde durchgegangen mit der maximalen Reduzierung. Auch wenn er am Ende des Buches das mit einem "technischen Nachwort" versucht zu kitten. Schwamm drüber, das Buch hat andere, bedeutendere Schwächen. Von mir aus schlage man es der SF zu. Als Literatur ist es ohnehin nur drittklassig.

Sprach proxi †¦

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#137 proxi

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Geschrieben 23 August 2009 - 16:15

Grundsätzlich halte ich sogenannte inhaltliche Innovationen ja für weit weniger wichtig als die konkrete Ausführung

Tja, aber in der SF führt der hundertste Aufguß einer Idee nur zur Langeweile. Zumal Ideen rar sind.

Deinen Augen ist es also ein Manko, wenn Orwell in seinem Roman etwas, was es historisch tatsächlich gab, zum Thema eines Romans macht.

Nein, ich habe nur gesagt, dass Orwell nur bekannte Komponentnen in seinem Roman verwendet hat. Völlig wertungsfrei!
Ich bin nur nicht damit einverstanden, den Roman der SF zuzuordnen, da ich kein "tragendes Element" entdecke, das dem Roman einen SF "Wesenskern" verleiht.

Zugleich bist Du aber auch gegen "Märchen oder Abenteuer mit SF-Elementen".

Ich bin nicht dagegen! Ich meine nur, dass es keine SF-Texte sind sondern: "Märchen mit SF-Elementen". Ich würde auch so zicken, wenn jemand den Steiner der Philosophie zurechnen würde.

(Etwas zu "erfinden", was überhaupt kein Vorbild in der Realität hat, ist ja ohnehin unmöglich †¦).

Hä? Wie wäre es mit Gott?

Von wegen Klemperer und so: LTI ist 1947 erschienen, also ziemlich genau gleichzeitig mit 1984.

Die Dinge auf die er sich bezog fanden nun aber deutlich früher statt.
Nochmals: es geht mir hier nur darum, dass Neusprech (in Ansätzen) so neu nicht ist und die lineare Exploration solcher Dinge zwar SF typisch, aber eben keine SF, wie ich sie verstehe, ist.

Bearbeitet von proxi, 23 August 2009 - 16:22.


#138 proxi

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Geschrieben 23 August 2009 - 16:18

Sprach proxi †¦

Och, in der Welt der Literaturkritik stehe ich damit nicht so solitär da. Aber ich vertraue da auch meinem eigenen Urteil. :rolleyes:

#139 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 16:21

Tja, aber in der SF führt der hundertste Aufguß einer Idee nur zur Langeweile. Zumal Ideen rar sind

Womit wir eben bei der "konkreten Ausführung" wären. Wenn jemand ein altbekanntes Thema auf interessante Weise neu erzählen kann, ist es eben irrelevant, wie alt oder neu die Idee ist. Dann ist es eben nicht der x-te Aufguss, sondern eine interessante Neubehandlung der alten Idee.

Hä? Wie wäre es mit Gott?

Ich glaube nur an das fliegende Spaghettimonster und den grossen Ur-Örps. Ich bemühe sie aber selten in Diskussionen über das Funktionieren von Fiktion.

Die Dinge auf die er sich bezog fanden nun aber deutlich früher statt. Nochmals: es geht mir hier nur darum, dass Neusprech (in Ansätzen) so neu nicht ist und die lineare Exploration solcher Dinge zwar SF typisch, aber eben keine SF ist.

Denkst Du nicht, dass es einen Unterschied zwischen der wissenschaftlichen Beschreibung eines historischen Vorgangs und der literarischen Weiterführung und Zuspitzung desselben gibt?

Bearbeitet von simifilm, 23 August 2009 - 16:21.

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#140 †  a3kHH

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Geschrieben 23 August 2009 - 16:36

Das habe ich und ich bin der Überzeugung, dass mein Ansatz der Verneinung (was ist NICHT SF) im Groben brauchbar ist.

Damit bist ja sicher auch qualifizierter als die Literaten und Literaturtheoretiker, die sich seit Jahren und Jahrzehnten mit diesem Thema beschäftigen. Das diese Leute zu anderen Ergebnissen kommen, als der hochgeschätzte proxi, kann dann ja nur an der Engstirnigkeit des Denkens liegen ... fragt sich nur, von wem. Vielleicht von demjenigen, der nur rein deutsche Texte liest (bzw. lesen kann) ?
:rolleyes:

#141 proxi

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Geschrieben 23 August 2009 - 16:52

Damit bist ja sicher auch qualifizierter als die Literaten und Literaturtheoretiker, die sich seit Jahren und Jahrzehnten mit diesem Thema beschäftigen.

:thumb: :lol: :lol: :lol: :lol:

Das diese Leute zu anderen Ergebnissen kommen, als der hochgeschätzte proxi, kann dann ja nur an der Engstirnigkeit des Denkens liegen ...

Man glaubt es kaum, aber es sollen, gerade auf dem Feld der Sprache, Konzepte miteinander konkurieren. Und es braucht keines "Scheines" um da mitzutun. Ich habe lange genug an einer Hochschule gearbeitet, um meine Potenzen im "Spiel der Geister" einordnen zu können.

fragt sich nur, von wem. Vielleicht von demjenigen, der nur rein deutsche Texte liest (bzw. lesen kann) ?

1. Wo soll dieser Link hingehen?
2. Ich habe Bücher in Spanisch, Russisch und Englisch gelesen (wenn auch holpernd, mit dem Wörterbuch an meiner Seite).
Aber mir ist dies zu mühsam, zumal der zusätzliche Gewinn (der beim Übersetzen verlustig geht) minimal ist. Dazu bin ich in diesen Kulturen zu wenig verankert. Also bleibe ich im Deutschen (einer Sprache, die auch erst einmal gemeistert werden will).
Bei Definitionen weigere ich mich grundsätzlich, in andere Sprachen zu wechseln, weil dies meist nicht aus Notwendigkeit, sondern aus Flucht vor dem genauen Definieren geschieht (weshalb verwendet die Werbung denn so gerne Englisch? Weil jeder es zu verstehen meint, aber damit meist nur Inhaltsleere überdeckt wird).
Letztendlich halte ich es da frei mit Goethe der ja mißtrauisch bemerkte: Es glaubt der Mensch, wenn er nur Wörter hört, es müße sich dabei doch auch was Denken lassen.

#142 simifilm

simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 16:55

:thumb: :lol: :lol: :lol: :lol: Man glaubt es kaum, aber es sollen, gerade auf dem Feld der Sprache, Konzepte miteinander konkurieren. Und es braucht keines "Scheines" um da mitzutun. Ich habe lange genug an einer Hochschule gearbeitet, um meine Potenzen im "Spiel der Geister" einordnen zu können.

Dann zeig doch mal bitte was von dieser Potenz. Das würde es für alle interessanter machen.

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#143 Lucardus

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Geschrieben 23 August 2009 - 17:10

Hä? Wie wäre es mit Gott?

Das ist ein gutes Argument.
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#144 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 17:13

Das ist ein gutes Argument.

Das Spagehttimonster schlägt Gott in jedem Fall. Vom Ur-Örps ganz zu schweigen †¦

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#145 HMP †

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Geschrieben 23 August 2009 - 17:15

Nur mal für mich und nur mal so am Rande eingestreut und gefragt, ehe ich mich wieder aufs Lese- und Inspirationsteil zurückziehe:Warum sucht ihr eigentlich so verzweifelt nach einer Definition der SF, die einen Endgültigkeitscharakter haben soll? Das würde mich einfach mal interessieren!
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#146 simifilm

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Geschrieben 23 August 2009 - 17:16

Nur mal für mich und nur mal so am Rande eingestreut und gefragt, ehe ich mich wieder aufs Lese- und Inspirationsteil zurückziehe: Warum sucht ihr eigentlich so verzweifelt nach einer Definition der SF, die einen Endgültigkeitscharakter haben soll? Das würde mich einfach mal interessieren!

Ich suche nicht, ich habe längst gefunden. Und diese Definition hat sich für meine bisherige Arbeit als äusserst brauchbar erwiesen.

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#147 HMP †

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Geschrieben 23 August 2009 - 17:20

Ich suche nicht, ich habe längst gefunden. Und diese Definition hat sich für meine bisherige Arbeit als äusserst brauchbar erwiesen.

Danke ... und jeder hat so seine eigene Definition :thumb: ...
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#148 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 23 August 2009 - 18:07

Übrigens wundert es mich schon, dass noch keiner versucht hat Kaffkas "In der Strafkolonie" der SF zuzuschlagen...

:thumb: u.a. Brian W. Aldiss in Der Milliarden Jahre Traum.

#149 Lomax

Lomax

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Geschrieben 23 August 2009 - 18:19

Och, in der Welt der Literaturkritik stehe ich damit nicht so solitär da.

Ja, wenn das ein Argument wäre, dann wäre auch die Einordnung von 1984 als Nicht-SF bewiesen - denn dass dieses Werk von Literaturkritikern und teilweise auch von der Literaturwissenschaft als Nicht-SF eingeordnet wird, war ja eben die Ausgangsthese dieser Diskussion. Verbunden mit der Einschätzung, dass diese "Ausordnung", obwohl nicht solitär, dennoch fachlich fragwürdig ist, weil sie nicht mit der stringenten Einhaltung formaler Kriterien in Einklang zu bringen ist.
Über formal prüfbare Wahrheiten kann man (und müsste man auch) nicht abstimmen. Hier auf eine breite Peer-Group zu verweisen, die derselben Meinung ist, obwohl sie bei der Argumentation regelmäßig ins Schwimmen gerät, fasse ich wiederum als Bestätitung für die These auf, mit der ich hier ins Rennen gegangen bin: Dass die Zuordnung oder Nichtzuordnung gewisser "Hochliteraturwerke" zur SF in erster Linie eine Frage der Sozialisierung des Betrachters ist, nicht irgendwelcher werkimmanenter Eigenschaften.

Was die formale Zugehörigkeit von 1984 zum Genre betrifft ... Wenn ich bei so einer Genrefrage Simi nur vollumfänglich zustimmen kann, ohne irgendwo die Möglichkeit zu sehen, eine andere Meinung zu pflegen - dann muss es wohl wirklich so sein, dass hier derzeit nur Lehrbuchwissen ohne großen Spielraum für akademischen Dissens gewälzt wird :thumb:
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#150 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 23 August 2009 - 18:22

Müssen wir jetzt das genaue Veröffentlichungsdatum rausfinden, um zu bestimmen, ob Orwell oder Klemperer den Längeren hat?

Hilfe für proxi :thumb: :lol: :lol: :lol: :lol: :rofl1: Bearbeitungsgrund: Admin Thomas: Link entfernt, ging unter die Gürtelline - bei Wiederholung wird gelöscht

@proxi, simifilm, a3kHH und manch anderer: Liebe Leute, und das sage ich als Moderator, was ist in euch gefahren? Ihr müsst nicht übereinander herzufallen. Unterlasst das. Gleiches gilt für andere Threads. Und das verstehe ich als Mahnung. Und wenn jetzt einer meint, darauf noch antworten zu müssen, vielleicht weil er es witzig meint, dann hat er nichts verstanden. Das hier ist ein Diskussionsforum zur Science Fiction, wo Anspielungen wie "wer hat den Längeren" nichts zu suchen haben.


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