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PR vs Kleinverlagprodukte vs große Verlage


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219 Antworten in diesem Thema

#151 Echophage

Echophage

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Geschrieben 21 August 2009 - 09:47

Abtauchen aus der Realwelt in eine Scheinwelt ohne großes Nachdenken ohne jedes Wort analysieren zu wollen.

Über das Abtauchen könnte man jetzt auch noch mal gesondert reden.
Denn wie weiter oben schon erwähnt wurde:

Insofern hat Qualität mit Nuanciertheit und erkennbarem Eigencharakter zu tun und bedeutet erst einmal vor allem, dass es für jemandem, der entsprechend geübt ist, an einem qualitativ hochwertigen Produkt viel zu entdecken, viel "aufzuschlüsseln" gibt. Ob das dann den eigenen Geschmack trifft, ist noch einmal eine ganz eigene Frage.

Man spricht ja gerne man von Tiefe im Zusammenhang mit Anspruch; tiefe Charaktere, tiefe Probleme etc.pp. - in der Tat; diese ominöse Tiefe ermöglicht ja allererst das Abtauchen! Ich habe noch niemanden in einer Pfütze versinken sehen. :(
Warum nennt der Musikfreund einen DSDS-Nummer-Eins-Garantie-Song "oberflächlich", "aufdringlich", "seifig"? Weil alles nur Oberfläche und dahinter nichts mehr ist. Weil mit Berechnung und Präzision die niedersten kulturellen Triebe bedient werden und so kurzfristig die Leere zu überspielen vermögen, die dahinter lauert. Weil einem bei jedem Versuch ernsthafter Beschäftigung und Auseinandersetzung das "Objekt" "eintgleitet" - man kann nichts aufschlüsseln, weil nichts da ist, was über die effekthaschende Oberflächlichkeit hinausginge. Perfekte Produktion, bewährte Harmonieführung, technisch einwandfreier Gesang hin und her - der Plastikpop ist seelenlos und aufgrund seiner Formerlhaftigkeit, seiner Berechenbarkeit, seines Produktcharakters (in der Tat: ein "klassischer" Plastikpop-Song ist ein Gebrauchsgegenstand und als solcher konzipiert und entworfen!) eben auch wenig künstlerisch.
Und was beim Plastikpop funktioniert, funktioniert natürlich auch beim Heftroman.

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#152 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 21 August 2009 - 09:54

Und was beim Plastikpop funktioniert, funktioniert natürlich auch beim Heftroman.

Treffender wäre es m.E. zu sagen:
Und was beim Plastikpop nicht funktioniert, funktioniert natürlich ebensowenig beim Heftroman.

Ich wiederhole mich zum drölfzigsten Mal: der einzige Smash-Hit, den DSDS jemals hervorgebracht hat, war "Ich hab die Haare schön..." :(
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#153 Echophage

Echophage

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Geschrieben 21 August 2009 - 09:58

Nichts für ungut aber Echophage fordert eine Oberligamannschaft dazu auf jede Woche wie Real Madrid zu spielen. Das geht nicht. Und dabei ist Oberliga jetzt nicht abwertend gemeint, sondern im Vergleich zur Realität zu sehen. Die Oberligisten sind Fussballhandwerker, die Madrilenen sind die Künstler.

So, und jetzt wird's interessant. :D
Hier kommt wieder das Selbstverständnis ins Spiel. Ich würde mich nämlich sehr wundern, wenn z.B. die gute Uschi sich von diesem Bild nicht ein bißchen auf den Schlips getreten fühlte - in früheren Diskussionen hat sie sich in meinen Augen nämlich als sehr ehrgeizige Schriftstellerin präsentiert, die keinesfalls mit so einer "Abqualifizierung" zufrieden sein kann. Und ich finde, daß sie damit absolut rechthat! Wenn ich keine Ambitionen habe, wenn ich mit Hobbyfußball schon zufrieden bin, na dann bin ich alles - aber eben kein Vollblutfußballer. (Bezeichnenderweise stehen Hobbyfußballer ja auch im Berufsleben.)

Im übrigen würde es mir schon reichen, wenn PR erkennbare literarische Ambitionen hätte - da muß nicht Hochliteratur rauskommen. Ja, ich gebe Dir sogar uneingeschränkt recht; da kann gar keine Hochliteratur rauskommen.
Literarische Ambitionen, daß bedeutet eigentlich etwas Selbstverständliches, und Lucardus hat dankenswerterweise Gene Wolfe ins Spiel gebracht:

My definition of good literature is that which can be read by an educated
reader, and reread with increased pleasure.

In dieser Aussage steckt dann wieder alles drin; vom intellektuell Anregenden bis hin zur emotionalen Tiefe. Mehr soll's eigentlich gar nicht sein. Mein Gott, was läuft bloß schief im Deutschunterricht, daß Literatur für so ein böses, so ein hochtrabendes Wort gehalten wird... :D
(Ich will mich da gar nicht ausnehmen; ich pflegte eine ausgeprägte Anti-Literatur-Haltung in meiner Schulzeit. :()

Anspruch, intellektuelle und emotionale Reife, schriftstellerische Qualität - das sind doch keine Schimpfwörter! Das sind doch keine Eigenschaften, die Heftchenliteratur tunlichst nicht haben darf, da sonst die Leser ausblieben bzw. davonliefen. (Hoffentlich, jedenfalls! :unsure:)

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#154 Arl Tratlo

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Geschrieben 21 August 2009 - 10:11

Seh ich nicht so. Sowohl Plastikpop als auch Perry Rhodan funktionieren.

Genau diese Einstellung ist es, die verhindert, dass Deutschland auf absehbare Zeit den Siegertitel beim Eurovision Song Contest stellen wird. Denn anders, als es die Bild-Zeitung kolportiert, gewinnen dort nur Titel, denen eine gewisse Ernsthaftigkeit nicht abzusprechen ist.
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#155 Echophage

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Geschrieben 21 August 2009 - 10:12

Aber vielleicht ist der "Wille zur Berieselung" einfach nur ein von den diversen Marketingabteilungen gepflegter Mythos?

Ja, da sprichst Du was Wahres an!
Man weiß et nich, sach ich mal... :unsure:
Ob das Enterdrainment auf einer sich selbst erfüllenden Prophezeihung beruht oder nicht, eines steht jedoch fest. Dummerweise haben ja die Leute (auch und insb. die Plastikpopper) genau den Erfolg, auf den sie abzielen.

Der Smash-Hit, der Evergreen - das liegt ja gar nicht im Interesse der Produzenten. Schon gar nicht ein hochwertiges Album. (:D) Aber eines kann man doch beobachten: Egal, wer der neue Superstar wird - die erste Single nach dem Wettbewerb ist garantiert eine Nummer Eins, und sei es nur für ein paar Wochen. Um mehr geht's ja auch gar nicht, was meinst Du, warum das alle Jahre wieder kommt? (Als ob's so viele Superstars gäbe! :D)
Die Quote stimmt, man kann sich zunächst fremdschämen, dann die ach so talentierten Hupfdohlen bewundern - und schließlich die supertolle - aber substanzlose - Single holen. Und eben weil sie substanzlos ist, muß schon bald der nächste Superstar her...

Genau dieser Ablauf ist aber gewollt. Da scheint also etwas zu funktionieren. Ob der "Wille zur Berieselung" also ein tiefes menschliches Bedürfnis ist - das halte ich übrigens auch für ausgemachten Blödsinn! - oder eben ein geschickt platziertes und begeisternden Absatz findendes Produkt am Markt der Lebenseinstellungen... (oder so :unsure:) der "Wille zur Berieselung" ist da. Darauf baut der Großteil der Unterhaltungsindustrie auf. Und da das immernoch ein Erfolgsmodell ist, wird sich daran erst etwas ändern, wenn sich der... ähm... Konsument ändert. Wenn man "Unterhaltung" wieder als aktiven Prozess begreift, als Auseinandersetzung mit einem Kunstwerk (im weitesten Sinne), dann wird der Plastikpop untergehen. Genauso, wie dampflplaudernde "Polit-Profis" und die BILD-Zeitung in dem Moment keine Chance mehr hätten, in dem sich der "mündige Bürger" seiner Mündigkeit wieder ein Stück bewußt würde und sich nicht komplett verarschen ließe. Das ist ja das schöne an der Demokratie. Sind eben alle dran schuld, und jedes Volk bekommt die Regierung, die's verdient hat.
Und ebenso bekommt jede Leserschaft den PR-Roman, den sie verdient hat. Wenn sich also weder die Leser ändern wollen, noch auch die Macher den Mut und das Vertrauen in die intellektuellen Kapazitäten dieser Leser mitbringen - und ich hielte so ein Vertrauen wie Du, Arl, für äußerst angebracht, gerade bei PR ;) - und ihrerseits entsprechende Schritte zu unternehmen bereit sind; solange wird sich auch die Serie in ihrer Darbietungsform kaum groß verändern. Und das liegt ja dann doch mehr oder weniger am "Willen zur Berieselung". :unsure:

Es liegt jedenfalls nicht an den ehernen Gesetzen des Marktes - das hättet ihr wohl gerne, ihr BWLer! :D - oder der Zivilisation gar - das hättet ihr wohl gerne, ihr Neurophysiologie-Fetischisten! (:() Veränderung ist möglich! Stillstand ist der Tod! Vive la révolution! :P

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#156 †  a3kHH

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Geschrieben 21 August 2009 - 10:13

Doch. Er wünscht sich eine Hochliteraturserie die nicht einfach nur berieselt sondern eine Aussage hat, etwas über das sich Ranicki&CO den Mund fusslig philosophieren können. Nur das war PR halt nie und wird es nie sein.

Das ist falsch. In der Hochzeit von PR hat die Serie sich ein humanistisches Menschenbild auf ihre Fahnen geschrieben, nach dem sich auch heute noch ein Autor alle zehn Finger lecken würde. Dies ist heute nicht mehr so und genau das fehlt Echo und mir. :(

#157 Arl Tratlo

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Geschrieben 21 August 2009 - 10:15

zum einen können alle Oberligatreter gut Fussballspielen, das zum einen. Des weiteren glaube ich nicht, dass sich Uschi auf den Schlips getreten fühlt, es gibt halt nur einen Christiano Ronaldo und nicht 10.000. Das ist ein Fakt, tortzdem sich Oberligaspieler zum einen keine schlechten Fussballer (Das hat mit Hobbyfussballern nichts mehr zu tun!) und zum anderen haben sie auch Fans. Nimm mich, ich bin Fan des 1.FC Kaiserslautern, das war ich schon immer und werde es immer sein. Ich würde nie auf die Idee kommen plötzlich auf Bayern oder Real zu stehen nur weil die Championsleague spielen. Klar, ich schau mir auch mal ein CL Spiel an und wenn Manchester mal wieder in den letzten beiden Minuten die Bayern besiegt dann freu ich mich, aber trotzdem würde ich nie auf die Idee kommen die Fankurve zu wechseln.

Bei den vielen Gurkenspielen, die Real in den letzten Jahren abgeliefert hat, wäre es auch für einen gut aufgelegten Oberligisten möglich gewesen, die Jungs zu schlagen. Behaupte ich einfach mal. Gegen Bayern ist das schon diversen Oberligisten gelungen - und Neckarelz war dicht davor.
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#158 Echophage

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Geschrieben 21 August 2009 - 10:28

Nimm mich, ich bin Fan des 1.FC Kaiserslautern, das war ich schon immer und werde es immer sein. Ich würde nie auf die Idee kommen plötzlich auf Bayern oder Real zu stehen nur weil die Championsleague spielen..

Da bin ich allerdings mit Dir. (Mein Herz ist allerdings blau-weiß. Nein, nicht die Hertha. KNF-Town, ihr Banausen! :smokin:)
Hmmm...
Dies scheint mir die erste Situation zu sein, in der eine Fußball-Metapher nicht wie die Faust auf's Auge trifft. :smokin:

Davon ab - wenn man sich für einen von "zehntausend" hält... wo ist denn dann noch das Einzigartige, das Originelle, dieser Funken Genialität, der den Künstler vom Rest der Masse abhebt? Natürlich gibt's nur einen Christiano Ronaldo. Und dann gibt's bzw. gab's noch nur einen Zidane, Pele, Beckenbauer, Häßler, Henry, Eto'o, Messi, Lahm, Kahn, Lehmann, Ballack, Rooney, Thuram, Blanc, Seeler, Rummenigge, Walter, Puskas, di Stefano, Baggio, Ribery, Diego, Ailton, Dzeko, Misimovic, Hleb, Kohler, Beckham, Overmars, Van Basten, Cruyff, Vogts, Romario, Bebeto, Milla, Weah, Cantona, Schmeichel, Cafu, Dunga, Zenga, Maldini, Maradona, Batistuta, Xavi, Fabregas, Torres, Ibrahimovic, Casillas, Dani Alves, Bergkamp, Matthäus, Ronaldo, Ronaldinho, Kaka, Van der Saar, Rijkaard, Völler, Klinsmann, Laudrup, Larsson, Shevchenko, Yashin, Yeboah, Bein, Möller, Köpke, Okocha, Elber, Emerson, Ze Roberto, Müller... und Günniiiiiiiii Netzer! Eingefügtes Bild
(Diese spontan "gebrainstormte" Liste ziemlich dufter Fußballer erhebt selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. :lol:)

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#159 Arl Tratlo

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Geschrieben 21 August 2009 - 10:30

Und ebenso bekommt jede Leserschaft den PR-Roman, den sie verdient hat.

Was sie damit macht, ist eine andere Sache. Ich für meinen Teil habe jedenfalls noch nie in der PR-Geschichte soviele Stimmen von Käufern - zumeist Altlesern - gehört, die die Dinger nur noch kaufen, sammeln, aber nicht lesen... Eigentlich hat es das "früher" überhaupt nicht gegeben...
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#160 Mycroft

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Geschrieben 21 August 2009 - 10:31

Also, das Gefühl, mich berieseln zu lassen, habe ich eher selten bei PR.Ich werde intellektuell mal herausgefordert, mal nicht, manche Sachen finde ich interessant und andere weniger. Im Vergleich mit anderer SF ist PR schon gut.Sozialkritik in Grenzen ist ok, aber wenn ich mir Moralpredigten anhören wollte, gehe ich in die Kirche.Emotionale Tiefe habe ich im RL schon zur Genüge, da brauche ich weder auf Berieselungsbasis noch in tiefenpsychologisch ausgefeilt mehr von. Aber das ist mein persönlicher Geschmack.Stilistische Schönheit ist ok, aber immer nur das gleiche ermüdend.Also, ich hätte gerne mehr von den Sachen, die mir gefallen, und weniger von denen, die mir nicht gefallen, aber das die nicht nur für mich schreiben, ist das so in ORdnung.Es trägt besser als DSDS... :smokin:
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#161 Arl Tratlo

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Geschrieben 21 August 2009 - 10:34

(Diese spontan "gebrainstormte" Liste ziemlich dufter Fußballer erhebt selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. :smokin: )

Eben, eben. Du hast meine beiden absoluten All-Time-Favorites vergessen. Hristo Stoytchkov und Gordon Strachan. Zitat Stoytchkov:"Im Fussball muss man nicht schnell laufen können. Es reicht, wenn man von vorneherein dort steht, wo der Ball gleich hingespielt wird...".
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#162 HMP †

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Geschrieben 21 August 2009 - 10:40

... Kohler... Vogts ...

[OT] Sorry, wenn ich mal zwischenfrage, statt nur mitzulesen und mir Inspiration für mein kleines "Hobby" zu holen: Was an zum Beispiel den Beiden war "Künstler" oder "Genie"? Es waren hervorragende Handwerker ihres Faches, zweifelsohne! Aber etwas "künstlerisches" oder "geniales" habe ich in denen nie gesehen. Sie waren (wie Wimmer für Netzer oder Schwarzenbeck für Beckenbauer) jene, die den Künstlern und Genies den Rücken frei gehalten haben ... damit die ihre Kunst und Genie entfalten konnten. [OT Ende]
Universal Columnist

Es gibt immer etwas, wozu es etwas zu sagen gibt. Immer!
  • (Buch) gerade am lesen:Momentan wenig Zeit, sollte aber mal wieder ...

#163 †  a3kHH

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Geschrieben 21 August 2009 - 10:42

Ukrainische Xenas?

Die Leute aus der ehemaligen UdSSR haben einen ganz anderen Geschmack als wir Westler. Gerade die Ukrainer sind viel farbenfroher. Kenn' ich von meiner Briefmarkensammlung.* Übrigens, was mir gerade einfiel :

Der Basilisk Verlag veröffentlicht im Sommer einen Fantasy-Roman aus der Feder von Perry-Rhodan-Chefredakteur Klaus N. Frick. Weitere Details folgen in den kommenden Wochen.

Quelle *Ganz abgesehen von den höchst attraktiven Ukrainerinnen in meinem Viertel. :smokin:

#164 Echophage

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Geschrieben 21 August 2009 - 10:45

Was sie damit macht, ist eine andere Sache. Ich für meinen Teil habe jedenfalls noch nie in der PR-Geschichte soviele Stimmen von Käufern - zumeist Altlesern - gehört, die die Dinger nur noch kaufen, sammeln, aber nicht lesen... Eigentlich hat es das "früher" überhaupt nicht gegeben...

Das kann jetzt aber in der Tat daran liegen, daß die Leserschaft vor zwanzig Jahren noch nicht so vernetzt war, wie heutzutage. Ich will überhaupt nicht leugnen, daß es möglich ist, daß vor zwanzig Jahren in einem hypothetischen NGF genauso gegen Voltz - ich merke gerade, der ist schon seit über zwanzig Jahren nimmer da... :lol: sagen wir also: vor dreißig Jahren -; daß sie also genauso gegen Voltz gewettert hätten, wie heute gegen Feldhoff. Die Möglichkeit besteht. Selbstverständlich wären das andere Leute gewesen als die Kritiker von heute. :smokin:
Man sollte den Vernetzungsaspekt aber durchaus nicht unberücksichtig lassen. Negative Stimmungen können sich hochschaukeln. Man kann und wird dazu verleitet werden, sich kritischer mit dem "Produkt" auseinanderzusetzen, als wenn man nur allein im stillen Kämmerlein vor sich hin läse. Als Freund des "kritischen Gegenüberstehens" begrüße ich diese Entwicklung natürlich. :smokin:

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#165 Echophage

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Geschrieben 21 August 2009 - 10:48

Sorry, wenn ich mal zwischenfrage, statt nur mitzulesen und mir Inspiration für mein kleines "Hobby" zu holen: Was an zum Beispiel den Beiden war "Künstler" oder "Genie"?

Okay, good point! Ich nehme den Terrier von der Liste. :smokin:
Aber niemals JürgenKohlerFußballgott™, unseren Verteidigungsminister - der war einzigartig. :smokin:

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#166 †  a3kHH

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Geschrieben 21 August 2009 - 10:48

Also, das Gefühl, mich berieseln zu lassen, habe ich eher selten bei PR. Ich werde intellektuell mal herausgefordert, mal nicht, manche Sachen finde ich interessant und andere weniger. Im Vergleich mit anderer SF ist PR schon gut.

Holger hat dazu etwas gesagt.

#167 Arl Tratlo

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Geschrieben 21 August 2009 - 10:52

Das ist aber einfache Mahtematik jetzt. Nehmen wir "einfacherers" Beispiel, weil es sich einfach berechnen lässt, aber im Prizip dassselbe ist, Poker No-Limit-Holdem. Wenn du AA hälst, die bestmägliche Starthand und dein Gegner hat die schlechteste Starthand 27o dann bist du PreFlop ca. 90:10 Favorit. Wenn jetzt auf dem Flop aber 772 kommt, dann hast du plötzlich ganz schlechte Karten, denn dann hilft dir nur noch ein weiteres Ass damit du gewinnen kannst. natürlich ist das im Prinzip auch möglich aber du wirst warscheinlich diese eine Hand verlieren. http://de.wikipedia....der_großen_Zahl lanfristig wird sich das Verhältnis trotzdem bei 90:10 Siegen einpendeln. Die Bayern verlieren vielleicht einmal, aber langfristig wird sich Neckarelz nicht in der Bundesliga halten können.

Stimmt natürlich - genausowenig wie Tennis Borussia, FC Homburg oder die Stuttgarter Kickers. Was die alle aber nicht daran gehindert hat, die Bayern zu schlagen... :smokin:
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#168 Arl Tratlo

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Geschrieben 21 August 2009 - 10:54

Das kann jetzt aber in der Tat daran liegen, daß die Leserschaft vor zwanzig Jahren noch nicht so vernetzt war, wie heutzutage. Ich will überhaupt nicht leugnen, daß es möglich ist, daß vor zwanzig Jahren in einem hypothetischen NGF genauso gegen Voltz - ich merke gerade, der ist schon seit über zwanzig Jahren nimmer da... :lol: sagen wir also: vor dreißig Jahren -; daß sie also genauso gegen Voltz gewettert hätten, wie heute gegen Feldhoff. Die Möglichkeit besteht. Selbstverständlich wären das andere Leute gewesen als die Kritiker von heute. :smokin:
Man sollte den Vernetzungsaspekt aber durchaus nicht unberücksichtig lassen. Negative Stimmungen können sich hochschaukeln. Man kann und wird dazu verleitet werden, sich kritischer mit dem "Produkt" auseinanderzusetzen, als wenn man nur allein im stillen Kämmerlein vor sich hin läse. Als Freund des "kritischen Gegenüberstehens" begrüße ich diese Entwicklung natürlich. :smokin:

Das ist aber jetzt reine Spekulation. Jedenfalls solange, bis nicht irgendeiner jemanden anschleppt, der das besser weiss...

Ich vermute aber eher, dass damals Unzufriedene schlicht und einfach den Kauf eingestellt haben.
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#169 Echophage

Echophage

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Geschrieben 21 August 2009 - 11:01

Das ist aber jetzt reine Spekulation.

Jupp, deswegen gebe ich mir Mühe, Bemerkungen über die GuteAlteZeit™ zu lassen, wenn sie nicht klar erkennbar sind - wie z.B. der Wille des Herrn Voltz, mit PR 1000 ein humanistisches Manifest in Heftromanform zu verfassen... oder so ähnlich. :smokin:
Deswegen halte ich auch nicht so viel von Bemerkungen, die darauf abzielen, daß man früher über Voltz genauso genörgelt hätte wie heute über den Feldhoff - wenn es nur damals schon ein NGF gegeben hätte.
Das kann sein - kann aber auch nicht sein. Diese Diskussion ist fruchtlos.

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#170 Arl Tratlo

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Geschrieben 21 August 2009 - 11:05

was jetzt nicht weniger Speku ist als Echophages :smokin:

Ich sag ja, ist meine Vermutung. Mehr nicht.
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#171 Mycroft

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Geschrieben 21 August 2009 - 12:09

Holger hat dazu etwas gesagt.

Falls das so rübergekommen ist - das bezog sich nicht auf Kleinverlage oder auf Amateurautoren, sondern mehr auf die hochbeworbenen Sachen. Ein Beispiel für SF, die mMn unverdient gehypt wurde, war Nancy Kress´ Bettlertrilogie, die ich praktischerweise im Krabbeltisch zusammenbekommen habe. Nicht schlecht von den Ideen her, aber die Ideen hätten viel besser weitergedacht werden können, die Charaktäre waren (mMn) weder besonders sympathisch noch gut entwickelt, und die Gesellschaftskritik war zu platt. Also nicht schlecht, aber auch nicht besser als PR. Oder (Negativbeispiel) die Duneprequels, die manche als himmelsschreiende Ungerechtigkeit betrachten - Fanfic, bei der der Sohn des Autors nicht mitgeschrieben hat, bekommt ja auch keinen Verlag. ;)
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#172 †  a3kHH

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Geschrieben 21 August 2009 - 12:17

Hmmm ... ich glaube, es wäre einmal an der Zeit, einen Thread "Non-PR-SF für PR-Leser" aufzumachen. ;)

#173 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

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Geschrieben 21 August 2009 - 14:07

Hmmm ... ich glaube, es wäre einmal an der Zeit, einen Thread "Non-PR-SF für PR-Leser" aufzumachen. ;)

KAUFT IKARUS!! (Sorry, war ein Reflex)

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

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#174 Torben Kneesch

Torben Kneesch

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Geschrieben 21 August 2009 - 14:11

Hmmm ... ich glaube, es wäre einmal an der Zeit, einen Thread "Non-PR-SF für PR-Leser" aufzumachen. ;)

Ich war wirklich durch den Deutsch-Unterricht geschädigt und habe immer angenommen, als anspruchsvoller geltende Literatur ist automatisch langweilig. Interessant auf einer intellektuellen Ebene, aber nicht so spaßig. Nach Jahren des PR-Konsums habe ich in der Oberstufe mal beschlossen, mal über den Tellerrand zu blicken und "Das galaktische Imperium" von Isaac Asimov gelesen. *hust* Vorurteil bestätigt *hust* Zum Glück bekam ich noch bessere Tipps (beim PR-Stammtisch). Von "Hyperion" von Dan Simmons war ich dann richtig begeistert. Und die Unterteilung zwischen U- und E-Literatur trifft es ja auch nicht. "Hyperion" ist ja wohl zur Unterhaltung gedacht. Ebenso wie die meisten SF-Romane. Nur kann man halt Klischee-hafte Unterhaltung schreiben, oder intelligente Unterhaltung mit ein paar interessanten innovativen Ideen, einer einfallsreichen Handlung und lebendig wirkenden Charakteren. Ich glaube "Ringwelt" von Larry Niven könnte auch vielen PR-Lesern gefallen. Achja, in den letzten Jahren wollte ich noch etwas weiter über den Tellerrand blicken und habe ca. 15 Bücher aus der SZ-Reihe gelesen. Mit gemischten Ergebnissen. "Rot ist mein Name" von Orhan Pamuk war wohl mein Lieblingsbuch. Neben der tollen Atmosphäre des mittelalterlichen Istanbuls gibt es kleine Untergeschichten und eine fremde, aber nachvollziehbare Mentalität. Tiefpunkt war "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" von Peter Handke. Das ist allenfalls als literarisches Experiment zu gebrauchen, was herauskommt,w enn man konsequent alle Spannungssteigerungen und Betonungen von Ereignissen und Handlungen der Hauptperson weglässt. Auf einigen wenigen Seiten bekam ich noch einen Einblick in die Wahrnehmung eines psychisch Gestörten, aber das war es dann schon. Ein Roman, der sich konsequent weigert, zu unterhalten. So etwas muss ich wirklich nicht öfter lesen. Es muss aber etwas haben, dass die SZ-Redakteure als so wertvoll empfanden, das Buch in die Reihe aufzunehmen. Entgeht mir mir wohl.

#175 Oliver

Oliver

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Geschrieben 21 August 2009 - 14:17

Auf einigen wenigen Seiten bekam ich noch einen Einblick in die Wahrnehmung eines psychisch Gestörten, aber das war es dann schon. Ein Roman, der sich konsequent weigert, zu unterhalten.

Dies würde Peter Handke vermutlich als Kompliment auffassen. ;) Einen Thread "Non-PR-SF für PR-Leser" wurde hier schon einmal aus guten Gründen abgelehnt und ich persönlich bin nach wie vor auch strikt dagegen, den zuzulassen: Dies hier ist ein großes SF-Forum, in welchem sich die PR-Leser gerne mal umsehen können.. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png
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Geschrieben 21 August 2009 - 14:31

Zumal es gegen das PR-Glaubensbekenntnis verstößt. "Du sollst keine SF neben PR haben" ;) http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png Für alle, das war ein Spass!!

Nich für die Nicht-PR-Fans :P

#177 MoiN

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Geschrieben 21 August 2009 - 14:45

Einen Thread "Non-PR-SF für PR-Leser" wurde hier schon einmal aus guten Gründen abgelehnt und ich persönlich bin nach wie vor auch strikt dagegen, den zuzulassen: Dies hier ist ein großes SF-Forum, in welchem sich die PR-Leser gerne mal umsehen können.. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png

Ich könnte mir schon vorstellen, daß Lesetips für eingefleischte PR-Leser etwas anders aussehen würden als für den generellen SF-Leser. So gesehen würde ein solche Thread doch Sinn machen. ;)

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#178 Lomax

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Geschrieben 21 August 2009 - 14:52

Zum Glück bekam ich noch bessere Tipps (beim PR-Stammtisch). Von "Hyperion" von Dan Simmons war ich dann richtig begeistert. Und die Unterteilung zwischen U- und E-Literatur trifft es ja auch nicht. "Hyperion" ist ja wohl zur Unterhaltung gedacht. Ebenso wie die meisten SF-Romane.

Nun ja, SF-Romane sind ja per se keine "Hochliteratur" im Sinne des "Deutschunterrichts" - oder, wie auf einer Podiumsdiskussion auf der Buchmesse mal jemand festgestellt hat: Sobald ein SF-Werk mal den Ansprüchen der Hochliteratur genügt, wird es flugs als "nicht mehr SF" deklariert, und die Welt ist wieder in Ordnung http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png Aber prinzipiell gilt schon, dass "Genreliteratur" als "Unterhaltungsliteratur" gerechnet wird - und damit tatsächlich an anderen literarischen Normen gemessen. Was nicht heißt, dass in einem gewissen Bereich die Abgrenzung fließend sein kann, und es natürlich auch "gehobenere" Genreliteratur gibt. Die Literaturwelt ist halt nicht schwarz/weiß, aber auch nicht ohne viele Abgrenzungen ... Ich zitiere ja selbst immer gern den Spruch eines Professors in einem Hauptseminar Literaturwissenschaft, der in der ersten Sitzung erklärt hat, man könne Trivialität nicht an Inhalten und Genre, sondern nur an formalen Kriterien festmachen - und in der zweiten Sitzung, als Lektürevorschläge gemacht wurden, zu einem Vorschlag spontan anmerkte: "Aber das ist SF - das ist ja trivial!" ;)
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#179 Echophage

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Geschrieben 21 August 2009 - 14:57

Ich glaube "Ringwelt" von Larry Niven könnte auch vielen PR-Lesern gefallen.

Unter Garantie würde Ringwelt vielen PR-Lesern gefallen - kommen ja nicht wenige aus dem Ingenieurswesen bzw. dem naturwissenschaftlich-technischen Metier. :D
Ich habe Ringwelt gemocht. Der Fairness halber muß man aber sagen, daß der Roman als Roman eher durchwachsen ist. Wovon der Roman lebt ist tatsächlich die grandiose Idee der Ringwelt. Charaktere, Komposition und vor allem der, man verzeihe mir die Wortwahl, pupstrockene "Stil" des Herrn Niven sind eher so lala. Nun ja, Ringwelt funktioniert für mich jedenfalls besser als Exposée/Datenblatt/Gedankenexperiment denn als Roman. :P

Tiefpunkt war "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" von Peter Handke. Das ist allenfalls als literarisches Experiment zu gebrauchen, was herauskommt,w enn man konsequent alle Spannungssteigerungen und Betonungen von Ereignissen und Handlungen der Hauptperson weglässt. Auf einigen wenigen Seiten bekam ich noch einen Einblick in die Wahrnehmung eines psychisch Gestörten, aber das war es dann schon. Ein Roman, der sich konsequent weigert, zu unterhalten. So etwas muss ich wirklich nicht öfter lesen.

Ach ja, die SZ-Bibliothek. Tolle Sache! Bin mich auch am durcharbeiten - ja, manchmal ist's Arbeit ;) -; mein persönlicher Tiefpunkt war bisher die Nummer 11, "Das kurze Leben" von Onetti. Oh, Mann... Oh Mannomann... ich schiebe es gnädig auf mich und sage, daß ich mich mit dem "modernen spanischen Roman" nicht gut genug auskenne, um Onettis Arbeit zu schätzen. :D
Handke fand' ich... ähm... abgefahren. ;)
Ganz ehrlich - wer den Tormann schreiben kann, der hätte einen super Negasphären-Gastroman hinbekommen - alles verliert seine Bedeutung in einem chaotischen Wirbel. ;)
Zumindest interessant.
Was für jeden PR-Leser funktionieren dürfte, das wäre dann wohl "Der Name der Rose". Diesen Stil und die Intelligenz der Konstruktion, da könnte man sich durchaus auch für die PR-Serie dran orientieren.
(Meine persönlichen Favez von den bisher gelesenen SZ-Romanen sind ganz klar "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins", "Wenn ein Reisender in einer Winternacht" und "Der Untergeher" - die sind aber in der Tat alle recht out there. :D)

Was wirklich in jedweder Hinsicht als Vorbild für die PR-Serie funktionieren könnte, das wäre(n) meiner Meinung nach (uneingeschränkt zumindest die ersten drei Bände von) A Song Of Ice And Fire von George R.R. Martin. Wir haben den gigantischen historischen Background, wir haben endlos viele Charaktere - so viele selbstgekochte Süppchen sucht man übrigens auch bei PR vergebens! -, wir haben ein unglaublich komplexes und dynamisch sich entwickelndes Universum.
Da stimmt eine ganze Menge! Insbesondere, was dramaturgische Wendungen und konzeptionelle Übersicht angeht, sollte man sich bei Martin umschauen. Gerade auch, weil der Aufwand, was den Umfang der beschriebenen Handlung angeht, zumindest dann vergleichbar wird, wenn man sich auf einen PR-Zyklus beschränkt.

Tatsächlich das einzige, was man Martin vorwerfen kann, ist: "Wozu das alles?" - auf der berühmten Meta-Ebene passiert nämlich herzlich wenig, leider. :unsure:
(Naja, doch, eine Sache gibt's. Man kann sich schon ein bißchen diebisch über den "grimmigen Realismus" freuen, der eindrucksvoll aufräumt mit einer Art von Mittelalter-Romantik, die im Fantasy-Genre nicht unverbreitet ist. In dieser Hinsicht kann man sich auf der Meta-Ebene auch darüber freuen, daß bei Martin die Geschichten so laufen, wie sie höchstwahrscheinlich nun mal laufen würden und nicht so, daß am Ende die Guten gewinnen. Vor allem in dieser Hinsicht könnte man sich bei PR 'ne Scheibe abschneiden. Oder gleich ein Dutzend. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/dry.png )

Insgesamt also würde ich jedem (frustrierten) PR-Leser, der sich vor allem über haarsträubende plot conveniences, Deus-Ex-Machina-Lösungen, unnachvollziehbarst handelnde Protagonisten, konzeptionelle Ziel- und Planlosigkeit etc.pp. aufregt - A Song Of Ice And Fire wärmstens empfehlen. Ist zwar auch nur "reine Unterhaltung" - aber die beste, die man kriegen kann*. Und auf der Meta-Ebene kann man sich zumindestens an der atemberaubenden Perfektion der Arbeit erfreuen. Es paßt nämlich von vorne bis hinten. Jeder Ablauf, jede Handlung, jedes kleinste Detail funktioniert. Und das schönste ist: der Plot wirkt wie natürlich gewachsen und eben nicht wie willkürlich und gegen alle logischen Widerstände in Form gepreßt (ich sag' nur: Terra darf nicht fallen!); es ist die reinste Freude. ;)
Ich glaube, wenn PR auf diesem Niveau einfach unterhalten würde - dann hätte ich gar nicht erst von Kunst und Literatur und Anspruch angefangen. :unsure:

*Ernsthaft, da kann niemand mithalten. BSG, Lost, The Shield, Covenant-Chronicles - das ist ja alles schon intellektuell. :P (An dieser Stelle muß ich wohl fairerweise zugeben, daß ich bis jetzt noch nicht bei Wheel Of Time reingeschaut habe. :D)

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#180 HMP †

HMP †

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Geschrieben 21 August 2009 - 14:58

Holger hat dazu etwas gesagt.

Falls das so rübergekommen ist - das bezog sich nicht auf Kleinverlage oder auf Amateurautoren, sondern mehr auf die hochbeworbenen Sachen.

Deine Aussagen, Mycroft, waren die kleinsten aller Inspirationsquellen. Mach Dir deswegen nicht zu viele Gedanken. Es gab andere, inspirativere Aussagen ;) ...
Universal Columnist

Es gibt immer etwas, wozu es etwas zu sagen gibt. Immer!
  • (Buch) gerade am lesen:Momentan wenig Zeit, sollte aber mal wieder ...


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