Marianne Sydow schrieb am 24.09.2009, 16:21:
Ja, das denken viele: die hat da so viel geschrieben, die muß doch Geld haben. Aber du mußt bedenken, daß es nur noch eine einzige Nachauflage gibt. Die Auslandsrechte sind für mich entweder schon durch oder noch nicht in Sicht, und bei den Sibas bin ich auch nicht gerade fett vertreten. Die Atlan-Nachauflage existiert nicht mehr, und da es keinelei schriftlichen Verträge über meine Exposé-Arbeit gibt, gab es da auch nichts extra - die e-books kannst Du getrost vergessen, die diesebezüglichen Abrechnungen liegen bei mir im Trinkgeld-Bereich. Wenn ich das vergangene Jahr auf ein Monatseinkommen umlege, komme ich bei meinen Honoraren auf rund 120 Euro monatlich. Früher hatten wir fünf Auflagen und die Silberbände, da hat uns Kurt H. Bernhard mal vorgerechnet, daß jeder geschrieben Rhodan auf die Jahre gerechnet seine 20.000 Euro brachte. Hörte sich gut an. Aber die Jahre änderten sich halt.
Ich denke nicht, daß das in dieser allgemeinen Form zu weit geht. Abgesehen davon, daß dies keine allgemeinen Werte sind: andere Autoren haben eine andere Ausgangslage und sind besser - oder noch schlechter - dran als ich.
Weil ich hier gerade sehe, dass Marianne Sydow online ist: Marianne (ich hoffe, das "Du" geht in Ordnung), ich fand es jammerschade, dass du damals aus PR ausgestiegen bist. Deine Romane waren mir meistens die liebsten, und Dein letztes Heft 1588 "Die falsche Kette" belegt in meiner TopTen aller PR-Romane Platz 1, sowohl inhaltlich (total spannend - auch ohne Blutvergießen), als auch stilistisch.
Überhaupt ist der Linguiden-Zyklus (zu dem Du, glaube ich, viele Ideen beigesteuert hast) immer noch mein Lieblingszyklus. Gerade auch, weil er
nicht nach Schema F ablief: übermächtiger, blutrünstiger, extrem fies-böser Gegner will die Erde vernichten. Ihr alle habt damals bewiesen, dass es auch anders geht, dass man Spannung auch anders erzeugen kann! Vielen Dank dafür, Marianne!
Seit 2 Jahren lese ich kaum noch die PR-Serie. Aus obengenannten Gründen. Meiner Meinung nach hat HoHo nicht ganz unrecht, wenn er beklagt, dass sich die Zeiten geändert haben, dass heutzutage in der Serie mehr auf vordergründige Action und Gewalt gesetzt wird - um junges Publikum anzulocken und die Auflage zu erhöhen. Die PR-Macher geben das seit einigen Jahren ja auch ganz offen zu, auch auf der LKS wurde es ja schon wiederholt angesprochen: die PR-Serie müsse sich heute mit ganz anderen Konkurrenten messen, als vor 20 Jahren, nämlich nicht mit anderen Roman(serien), sondern mit actiongeladenen, temporeichen TV-Serien und PC-Games. Mir ist zwar nicht so ganz klar, warum Birnen mit Handys konkurrieren müssen, aber die Marketing-Strategen werden schon wissen was sie tun. Möglicherweise geht diese Strategie sogar auf - ein paar Altleser rutschen dabei eben hinten runter, aber was soll's ... seufz.