Ist "Form" in diesem Zusammenhang dasselbe wie "Stil"?
So über den Daumen gepeilt würde ich sagen, dass ein Stil ein Bündel gewisser formaler Merkmale ist.
Und gibt es wenigstens ein paar Dinge, die eindeutig dem Inhalt oder dem Stil zuordbar sind? Wenn nicht, warum gibt es dann da zwei Wörter für?
Es gibt durchaus Dinge, die man eindeutig zuordnen kann, oft greift die Trennung aber zu kurz.
Welche Dinge wären für Dich denn eindeutig "Stil" und welche "Inhalt"? Ist die Kapiteleinteilung z.B. "Stil", Inhalt", "Form" oder nicht eindeutig zuordbar?
Die Einteilung der Kapitel ist doch rein formal. Du könntest das Ganze ja auch als durchgehenden Lauftext erzählen oder mit ganz anderen Kapiteln. Das verändert dann auf jeden Fall den Leserhythmus und somit die ganze Lektüre, ändert aber am erzählten Inhalt.
Pragmatischerweise wäre für mich alles, was in einer Inhaltsangabe oder einer Nacherzählung vorkäme bzw. vorkommen müsste, "Inhalt", aber wenn Du das anders siehst, lasse ich mich gerne eines besseren belehren. 
Damit ist aber eben noch sehr wenig gesagt.
Romeo und Julia ist demnach die Geschichte zweier Liebender, die von verfeindeten Familien abstammen.
Lolita dagegen erzählt von einem Mann, der sich in ein minderjähriges Mädchen verliebt und deswegen sogar deren Mutter heiratet. Damit ist der Inhalte zweier grossartiger Werke der Literatur wiedergegen - klingt schrecklich langweilig, denn das, was die beiden Werke ausmacht, die Art und Weise, wie das erzählt wird, fällt völlig weg. Bei
Lolita ist ganz entscheidend, dass der Roman mit einer äusserst kunstvollen, hochironischen und anspielungsreichen Sprache ganz aus der Perspektive des Mannes erzählt wird. Das sind alles formal-stilistische Aspekte, sie machen aber eigentlich grosse Teile des Inhalts aus.
Angenommen, eine Diskussion über die geistesgeschichtlichen Konsequenzen aus der Nachfolge Christi käme bei Brown vor.
Wäre das ein Zeichen für eine bessere Qualität?
Das kommt ja bei Brown durchaus vor, nur wird einfach nichts daraus gemacht.
Wäre das "Stil"?
Für mich würde ich ersteres bejahen, und letzteres verneinen.
Entscheidend ist doch gar nicht, ob es vorkommt, sondern wie es vorkommt. Die Aussage, in Roman xy kommt eine "Diskussion über die geistesgeschichtlichen Konsequenzen aus der Nachfolge Christi käme bei Brown vor" sagt doch noch gar nichts aus. Entscheidend ist doch, wie diese Diskussion innerhalb des Romans geführt wird.