
Limit
Frank Schätzing
Wohl das Phantastik-Buch mit dem größten Medienecho in diesem Herbst und vermutlich auch eines der polarisierendsten. Wie sind eure Meinungen?
Geschrieben 07 Oktober 2009 - 09:04
Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Wo siehst Du denn das Polarisierungs-Potential?und vermutlich auch eines der polarisierendsten.
Geschrieben 07 Oktober 2009 - 10:05
Bearbeitet von Amtranik, 07 Oktober 2009 - 10:05.
Geschrieben 07 Oktober 2009 - 10:07
Das Polarisierungspotential sehe ich genau hier:Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Wo siehst Du denn das Polarisierungs-Potential?
Schätzing ist ein Autor der oft sehr extreme Standpunkte bei seinen Lesern produziert, zwischen Abscheu und Begeisterung gibt es hier ziemlich wenig Abstufungen. Zumindest war es so beim "Schwarm" und es würde mich nicht überraschen, wenn es hier anders wäre.Ansonsten läßt die länge ja schon mal vermuten das dieses Buch ein gefundenes Fressen für diverse Kritiker von Schätzing auch in diesem Forum sein wird. Ich erinner mich da an die teilweise heftigen Meinungen zu "Der Schwarm".
Geschrieben 09 Oktober 2009 - 08:18
Das ist nunmal so, wenn wirklich gute Recherche auf wirklich miese Schreibe trifft.Schätzing ist ein Autor der oft sehr extreme Standpunkte bei seinen Lesern produziert, zwischen Abscheu und Begeisterung gibt es hier ziemlich wenig Abstufungen. Zumindest war es so beim "Schwarm" und es würde mich nicht überraschen, wenn es hier anders wäre.
Geschrieben 09 Oktober 2009 - 12:56
Ich bin irgendwie immer wieder froh so komisch das klingt, das ich offensichtlich im Gegensatz zu anderen Lesern weit unsensibler bin was "Sprachliche Ausführung" von Romanen angeht. So hat mir der Schwarm gut gefallen, eventuell etwas zu lang und ich konnte keine irgendwie geartete miese Schreibe feststellen. Den Unterschied zwischen einem Heftroman und einem Roman vermag ich dabei schon zu bemerken, aber Unterschiede die manche User hier so im Vorbeigehn treffen, wie zuletzt zb zu Eschbach, zu King, zu Asher und jetzt zu Schätzing lassen mich irgendwie immer etwas ratlos zurück.Das ist nunmal so, wenn wirklich gute Recherche auf wirklich miese Schreibe trifft.
Geschrieben 10 Oktober 2009 - 19:27
Ist so billig wie unfair, Stormking, einfach so einen Vorwurf in den Thread zu stellen, ohne ihn zu belegen. Langatmig, mag sein. Kein Kandidat für den Literaturnobelpreis, von mir aus. Aber "mies"...? Glaub ich nicht, es sei denn, Du beweist es.Das ist nunmal so, wenn wirklich gute Recherche auf wirklich miese Schreibe trifft.
Geschrieben 11 Oktober 2009 - 09:46
Also, ich gehöre eher zu den Leuten "zwischendrin". Ich fand den SCHWARM gar nicht mal schlecht, wenn auch deutlich zu lang und teilweise zu klischeehaft. LIMIT interessiert mich an sich schon, aber dieser dicke, schwere Ziegelstein schreckt mich doch etwas ab, zumal ich von überlangen Romanen zuletzt eher bedient als angetan war.Schätzing ist ein Autor der oft sehr extreme Standpunkte bei seinen Lesern produziert, zwischen Abscheu und Begeisterung gibt es hier ziemlich wenig Abstufungen. Zumindest war es so beim "Schwarm" und es würde mich nicht überraschen, wenn es hier anders wäre.
Mein Blog: Schreibkram & Bücherwelten
Geschrieben 15 Oktober 2009 - 09:55
Geschrieben 18 Oktober 2009 - 21:14
Bearbeitet von tichy, 18 Oktober 2009 - 21:21.
Geschrieben 19 Oktober 2009 - 08:40
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 20 Oktober 2009 - 07:42
Geschrieben 21 Oktober 2009 - 09:07
Hmja, ich verstehe was Du meinst. Aber das liegt vielleicht an meinen individuellen Vorlieben. Ich habe das schon damals in meiner Besprechung von Schätzings "Schwarm" geschrieben: Ich mag Bücher, in denen ich etwas lerne. Das muss nicht unbedingt etwas technisches sein, sondern auch ein anderer Standpunkt oder eine Mentalität oder Herangehensweise ... halt etwas, das mir sozusagen einen neuen Horizont eröffnet. Das ist auch bei "Limit" der Fall, und das in einer Form, die mich zudem insgesamt gesehen recht gut unterhalten hat. Trotzdem sind mir während der Lektüre verschiedene Dinge aufgefallen, die entweder mich stören oder von denen ich weiß, dass sie andere Leser stören könnten. Ich persönlich habe beispielsweise kein allzu großes Problem mit der nicht ganz gelungenen Charaktertiefe bei Schätzings Figuren, diesen Mangel teilt er mit vielen anderen Büchern des Genres, die ich trotzdem genießen kann. Andere können dagegen großzügiger über Unplausibilitäten in der Handlung hinwegsehen, was wiederum mir recht schnell den Spaß verderben würde. Wie schon beim Schwarm nehme ich deshalb an, dass die Meinungen über diesen Roman, je nach persönlichen Vorlieben, weit auseinander gehen werden. -- tichyIrgendwie liest sich Deine Besprechung eher als Verriss. Seltsam.
Geschrieben 22 Oktober 2009 - 11:07
Geschrieben 24 Oktober 2009 - 11:13
Ohne ihn bisher gelesen zu haben, fühle ich mich bei diesen Kommentaren hier im Thread zum neuen Schätzing irgendwie an Simmel erinnert ...Nur habe ich jetzt zeitweilig das Gefühl, ein Remake von William Gibson (z.B. Pattern Recognition) vor mir zu haben. Aber der Herr Schätzig baut ja sehr gerne Zitate ein, offensichtliche wie inhaltliche wie stilistische. Was ja dufte ist, weil man sich sofort wie zu Hause fühlt, in seinem Schmöker. Zudem denke ich, kann man ihm die Tatsache nachsehen, dass er uralte SF Themen wieder aufwärmt, denn ein guter Teil seiner Leser wird vermutlich noch nie einen SF Roman gelesen haben. Mir macht es bis dato also Spaß.
Bearbeitet von a3kHH, 24 Oktober 2009 - 11:13.
Geschrieben 24 Oktober 2009 - 14:25
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
Geschrieben 24 Oktober 2009 - 15:36
Geschrieben 16 Dezember 2009 - 22:14
Geschrieben 17 Dezember 2009 - 09:21
Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
Armin Rößler - Entheete (Neuauflage) +++ Armin Rößler - Cantals Tränen +++ Hebben/Skora/Rößler (Hrsg.) - Elvis hat das Gebäude verlassen
Das Argona-Universum
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Mein Blog
Geschrieben 17 Dezember 2009 - 13:17
Auch wenn das zunächst absurd klingt: Ich finde Deinen Vergleich keinesfalls abwegig, Alfred. Einiges erinnert mich bei Schätzing tatsächlich an Simmel (der politische Gestus, das Recherche-Thriller-Korsett u.a.), ich kann mich nur nicht entscheiden, ob ich Schätzing als Simmel 2.0 oder, das gefällt mir besser, als Breitwand-Simmel bezeichnen würde. Und ich meine das keinesfalls abschätzi(n)g. Die wenigen Thriller, die ich von Simmel gelesen habe, warum beileibe nicht schlecht.Ohne ihn bisher gelesen zu haben, fühle ich mich bei diesen Kommentaren hier im Thread zum neuen Schätzing irgendwie an Simmel erinnert ...
Geschrieben 17 Dezember 2009 - 20:21
Aber rein zeitgenössische Literatur, zwanzig Jahre später nur noch als nostalgische Reminiszenz lesbar.Die wenigen Thriller, die ich von Simmel gelesen habe, warum beileibe nicht schlecht.
Geschrieben 18 Dezember 2009 - 12:27
Klar. Die waren immer sehr "am Puls der Zeit" und würden sich heute eher angestaubt lesen. Das ist aber vielleicht bei Herrn Schätzing in einigen Jahren auch so, wer weiß...Aber rein zeitgenössische Literatur, zwanzig Jahre später nur noch als nostalgische Reminiszenz lesbar.
Geschrieben 18 Dezember 2009 - 13:46
Die technischen Beschreibungen und Visionen sind tatsächlich raffiniert ausgearbeitet. Wer sich allerdings bereits in die "Nahe-Zukunft-SF" eingelesen hat, wird nicht gerade vom Hocker fallen. Der Zeitrahmen ist tatsächlich etwas zu optimistisch, Tichy erwähnte das. Andererseits, wäre er das nicht, hätten Motive wie die aktuelle Finanzkrise oder die Figuren des Kurt Cobain, des David Bowie und des alternden Bill Gates nicht mehr in die Handlung gepasst, und damit wären wichtige Bezugspunkte für die breite Leserschaft verloren gegangen.
Gerade den Auftakt des "Mondstranges" fand ich sehr dürftig. Jedes andere Buch bzw. Hörbuch, dem gegenüber ich eine geringere Erwartungshaltung gehabt hätte, wäre vermutlich hier schon aussortiert worden. Die ganze Bagage superreicher Unsympathen , die da minutiös in Szene gesetzt wird, interessierte mich Null Komma Null. Unglaublich aufgepumpt und doch nicht viel dahinter! Mit der Abreise Richtung Mond wird dieser Teil der Handlung jedoch deutlich interessanter.
------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------
In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer
Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen.
"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min
Geschrieben 01 Mai 2010 - 08:24
Geschrieben 01 Mai 2010 - 13:12
Hallo,
ich habe mich jetzt durch 1304 Seiten durchgelesen. Meine Meinung dazu:
Das Buch hinterlässt auf mich einen guten Gesamteindruck. Eine gute Story, sehr gute Recherche und ein guter Schreibstil. Die langen, fast philosophisch anmutenden Innenansichten der Protagonisten oder die ebensolangen gesellschaftskritischen Aussschweifungen zu Orts- oder Szenebeschreibungen füllen die Story mit Leben. So was darf sich aber nur ein Schätzing leisten, ich vermute ansonsten wäre das Buch um ein Drittel gekürzt worden. Beim Schwarm war ich vom Ende angepestet, in Limit fand ich das Ende gelungen.
Störend fand ich die vielen Charaktere auf der Mondreise. Eine Bindung ist mit vielen nicht entstanden und am Ende dienten sie offenbar nur als Tötungsmasse für den Hollywoodeffekt.
Alles in allem: Gut.
Geschrieben 12 Mai 2010 - 10:05
Geschrieben 12 Mai 2010 - 10:30
Geschrieben 12 Mai 2010 - 10:43
Geschrieben 12 Mai 2010 - 10:46
Wenn Du da mit falschen Erwartungen herangehst, nimmst Du Dir vielleicht die Freude an dem Buch. Deshalb: Kontrovers ist in "Limit" genau gleich gar nix, man braucht keine Kraft darauf zu verschwenden, danach zu suchen. Wenn man es nicht erwartet, vermisst man es auch nicht.Das ist doch alles trivial, was da angeblich so großartig recherchiert und kontrovers ist.
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