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55 Antworten in diesem Thema

#31 HMP †

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Geschrieben 04 Dezember 2009 - 04:45

Wahrscheinlich hätte ich eure Intelligenz auch bedeutend höher eingestuft, wenn die „Diskussion“ der Leseprobe etwas nuancierter gewesen wäre.

Mehr habe ich dazu nicht zu sagen (höchstens noch, dass Du die Intelligenz der hiesigen vielleicht unterschätzt hast?):

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#32 Gallagher

Gallagher

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Geschrieben 04 Dezember 2009 - 16:31

So, und jetzt noch mal in Ruhe... ich versuche mal, die beiden Reizworte "Intelligenz" und "Beleidigung" zu vermeiden (oder sie zumindest nicht im gleichen Satz zu gebrauchen):

- Buchvorstellungen sind natürlich grundsätzlich erlaubt und möglich (es gibt sogar hier eine eigene Ecke dafür; es ist völlig alltäglich, daß dort Verlage und Autoren (insbesondere diejenigen, die im SF-Netzwerk aktiv sind) auf ihre Neuerscheinungen hinweisen

- Neulinge, deren erstes (und oft auch einziges) Posting in einer Werbung auf ihr eigenes Buch besteht, werden hier nicht gerne gesehen; schon gar nicht, wenn sie - wie in der Vergangenheit mehrfach vorgekommen - sich hinter einem weiteren Alias verschanzen und so tun, als seien sie nicht selbst der besagte Autor, sondern ein ganz normaler Leser, der ganz zufällig auf ein unentdecktes Juwel gestoßen ist und sich nun völlig selbstlos dazu berufen fühlt, der Welt von diesem sagenhaften Werk zu berichten.

@ Bloody Marie: es kann natürlich sein, daß wir dir hier Unrecht getan haben, aber es hat nun mal den Anschein, als gehörtest du zu der oben skizzierten Sorte der Neulinge. Wie u.a. Jürgen und Charly schon sagten - stelle dich selbst als Autor vor und dein Buch im entsprechenden Thread zur Diskussion (oder motiviere meinetwegen den eigentlichen Autor, das zu tun, falls du es wirklich nicht selbst bist), und wir schauen mal, ob eine sinnvolle Diskussion über den Inhalt des Buches bzw. der Leseprobe aufkommt. Aber du bist gewarnt: viele der User hier sind, was SF-Literatur angeht, sehr verwöhnt und stellen entsprechend hohe Ansprüche :)

Bearbeitet von Gallagher, 04 Dezember 2009 - 22:17.

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#33 ThK

ThK

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Geschrieben 04 Dezember 2009 - 19:22

Wie klein die Welt doch ist. Die Macher hatten auch einen Stand auf der Buchmesse in Frankfurt. Angesichts des Covers kam ich auf die frevelhafte Frage, ob das denn wohl ein Cyberpunk Roman sein. "Nein, mit Cyberpunk hat das nichts zu tun", erklärte man mir, wobei ich den Verdacht hatte, dass mein Gesprächspartner darunter etwas verstand, das mit den Sex Pistols zu tun haben könnte. Es folgte ein fünfminüiger Vortrag über die mögliche Gefährlichkeit der Computerisierung und was dabei alles schief laufen könnte. Ich persönlich habe ja eine Phobie vor marodierenden Killerandroiden mit östereichischem Akzent, aber das habe ich unerwähnt gelassen. Das Gespräch endete etwa nachdem man mich fragte, ob ich von einem Verlag sei und ich mich stattdessen als Blogger vorstellte.

#34 BloodyMarie

BloodyMarie

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Geschrieben 04 Dezember 2009 - 20:53

Hallo Gallagher Vielen Dank für die Antwort. Ich muss aber sagen, dass ich ziemlich bestürzt bin. Für mich ist jedes Buch, das ich gelesen habe, MEIN Buch, denn es war MEIN privates Erlebnis. Manchmal, wie in diesem Fall, will ich das Erlebnis mit anderen teilen. Okay, ich wurde dazu extra motiviert. Aber ich bin bisher davon ausgegangen, dass das was ihr gesagt habt, zwar hart formuliert, aber doch ehrlich war. Denn wenn es das NICHT war, dann verstehe ich nicht den Sinn von diesem Forum. Ein Buch ist ein Buch, egal wer es geschrieben hat, oder wer es mir vorstellt. Jedes Buch muss für sich selbst stehen, sowie ich es in die Hand bekomme. Es wird weder besser oder schlechter dadurch, dass ich über den einen oder anderen drangekommen bin. Ihr scheint das Buch danach zu bewerten, wer es euch gibt, oder ob man sich dabei an euren Kodex hält. Und wenn ihr glaubt, dass irgendwas nicht koscher ist, dann seid ihr gemein. Wann findet ihr denn, sollte ich über die Entwürfe meiner Kunden herziehen: Wenn sie mir ihre Zeichnung von einem Gartentor zeigen und sagen, sie hätten es selbst entworfen? Oder wenn sie sagen, sie hätten sie aus einer Architekturzeitschrift abgepaust? Sehr viele haben Angst, ausgelacht zu werden, egal wie sie an die Zeichnung drangekommen sind? Soll ich zu ihnen sagen, „bevor ich dir meine ehrliche Meinung zu deinem Gartentor sagen kann, muss ich sicher sein können, dass du mir ehrlich sagst, ob du sie selbst bzw. nicht selbst gemacht hast.“ Auch ich habe in meiner Arbeit hohe Ansprüche. Deswegen kommen die Kunden ja zu mir. Ich hatte erwartet, dass das in so einem Forum hier ähnlich ist. Wäre es besser gewesen, wenn ich gesagt hätte, ja, also, mein Freund hat mir dieses Buch gegeben, weil bla bla bla, und bevor ich was sage, möchte gerne eure Meinung hören, denn ich traue mich nicht zu sagen, was ich selbst finde, denn dann glaubt ihr, dass das nicht stimmt, weil bla bla bla†¦ Hättet ihr mich und meine Meinung dann ernst genommen? Hätte ich dann eine EHRLICHE Antwort bekommen? Denn eins muss ich euch hier klar sagen, aus welchem (fadenscheinigen) Grund auch immer, so habt ihr euch über MICH und meine Meinung lustig gemacht. /BM

#35 HMP †

HMP †

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Geschrieben 04 Dezember 2009 - 21:15

Hättest Du das

Mein Freund kennt jemanden von dem Verlag, der das Buch herausgibt, und dachte es wäre nett, wenn wir denen etwas Starthilfe geben.

in Deinem ersten Post geschrieben und nicht erst im Post 28, dann hätte sich die eine oder andere Antwort sicher erübrigt. Vielleicht wären gar nicht so viele Antworten gekommen. So aber entstand eben der bestehende Eindruck. Und dafür kannst Du keinen der Poster verantwortlich machen. Dein Einstieg war der Falsche - und Aktion erzeugt Reaktion.

In einem Forum einzusteigen und gleich mit dem ersten Post ein Buch zu preisen, dem man nahe steht, und es auf diese Art zu preisen ... was erwartest Du?
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#36 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 04 Dezember 2009 - 21:20

@BM... Ein Forum ist eine gewachsene Gemeinschaft. Wenn jemand herein platzt mit einem Buch, dass sie/er relativ extrem floskelhaft bewirbt, und dann nach der Meinung anderer fragt, wirkt das pseudo. Wie auch diese empörte Reaktion jetzt. Ich fand einige der Reaktionen von Boardlern oben unangemessen, aber es war dein Ur-Missverhalten, das sie auslöste. Und ein solches Vorgehen wirbt schon gar nicht für das Buch; bei einer eher kleinen Gemeinschaft wie den SF-Lesern (um mal zu trennen von Konsumenten anderer Medien) gilt eben der Marketingspruch "even bad publicity is good publicity" eher doch nicht, das zeigt sich immer wieder. Wenn du ernsthaft daran interessiert bist, Teil der Gemeinschaft zu werden, stell dich (im entspr. Bereich) ordentlich vor, und beteilige dich einige Wochen/Monate lang an Buchdiskussionen. DANN wirkt eine "laute" Buch-Vorstellung wie im 1. Post oben schon ein klein wenig glaubhafter.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#37 BloodyMarie

BloodyMarie

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Geschrieben 04 Dezember 2009 - 22:41

In einem Forum einzusteigen und gleich mit dem ersten Post ein Buch zu preisen, dem man nahe steht, und es auf diese Art zu preisen ... was erwartest Du?


Ich hatte erwartet mit Fachleuten ein Buch zu diskutieren, das mir gefallen hat.
/BM

#38 Gallagher

Gallagher

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Geschrieben 04 Dezember 2009 - 22:50

Ein Buch ist ein Buch, egal wer es geschrieben hat, oder wer es mir vorstellt.


*Hüstel* Beg to differ, Ma'am. Für mich - und anscheinend für einige andere hier auch - spielt es durchaus eine Rolle, wer mir ein Buch empfiehlt. Kenne ich denjenigen? Wie gut kenne ich denjenigen? Was weiß ich darüber, was er sonst so liest und was ihm normalerweise gefällt? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß das, was ihm gefällt, auch meinen Geschmack trifft? Und so weiter. Um Gleichgesinnte kennen zu lernen und sich mit diesen auszutauschen - und, ja, dabei auch auf neuen Lesestoff zu stoßen - dafür sind Boards wie diese da. Den Link zur richtigen Stelle dafür habe ich dir oben genannt.

Gleiches gilt sinngemäß für den Autoren des Buches. Was hat er noch so geschrieben, was habe ich von ihm gelesen, was hat mir davon gefallen usw. - alles Kriterien, die darüber entscheiden, ob ich von dem besagten Autoren noch einmal ein Buch in die Hand nehme oder nicht.

Womit du bei dieser Clique hier angeeckt bist? Du bist eine Unbekannte, die uns ein unbekanntes Buch von einem uns unbekannten Autoren brühwarm empfiehlt. Im allerersten Posting. Du siehst den Unterschied? Das hat nix mit einem ominösen Kodex oder pauschaler Gemeinheit zu tun, sondern eher mit Etikette und dem Verständnis von gruppendynamischen Prozessen.

Auf die Gefahr hin, daß ich mich wiederhole: natürlich kann man mit der Rasselbande hier sinnvolle Gespräche über den Inhalt von Büchern führen. Man sollte halt nicht mit der Tür ins Haus fallen. ;)

Noch mal das Angebot: stelle dich selbst hier vor, erzähl was vor dir und mach ein bißchen in diesem Board mit; gibt doch bestimmt den einen oder anderen Thread, der dich interessiert. Und wenn du dann "dein" Buch hier vorstellen möchtest, findest du vielleicht doch noch den einen oder anderen Spielkameraden, mit dem du über dein Lieblingsbuch fachsimpeln kannst.
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#39 simifilm

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Geschrieben 04 Dezember 2009 - 23:08

Es würde sicher auch nicht schaden, wenn man ein Buch vorstellen würde, dessen Leseprobe eine gewisse Minimalqualität hat †¦

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#40 HMP †

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Geschrieben 05 Dezember 2009 - 06:30

Ich hatte erwartet mit Fachleuten ein Buch zu diskutieren, das mir gefallen hat.

Dazu hast Du den völlig falschen Einstieg gewählt. Hier sind genügend Fachleute, die über Bücher diskutieren. Doch diese Bücher werden auf eine subtilere Art und Weise vorgestellt - nicht mit der Holzhammer-Methode. Und wie Gallagher und yiyippeeyippeeyay schon gesagt haben: sich der Community vorzustellen, die man betritt, ist ein Akt der Höflichkeit, der Etikette. Das ist kein Kodex, sondern schlichtweg gutes Benehmen.
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#41 Susanne11

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Geschrieben 05 Dezember 2009 - 09:31

Inzwischen finde ich das ganze Verhalten hier etwas übertrieben. So ernst muss man Benimmregeln nicht nehmen. Ich vermute auch, dass BM inzwischen verstanden hat, was man ihm/ihr mit der Holzhammer-Methode beizubringen versucht.

#42 Gallagher

Gallagher

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Geschrieben 05 Dezember 2009 - 10:31

Whatever.

Ich war so frei, diesen Hinweis auf eine Neuerscheinung in den Bereich des Boards zu verschieben, wo Hinweise auf Neuerscheinungen halt üblicherweise gepostet werden.

Wer mag, kann jetzt hier über Inhalt und Qualität der Leseprobe (oder des Buches, sofern vorhanden) weiter fachsimpeln. Die Diskussion um beleidigte Intelligenzen und Benimmregeln bitte ich als abgeschlossen zu betrachten. Danke.
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#43 BloodyMarie

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Geschrieben 05 Dezember 2009 - 16:48

Ich war so frei, diesen Hinweis auf eine Neuerscheinung in den Bereich des Boards zu verschieben, wo Hinweise auf Neuerscheinungen halt üblicherweise gepostet werden.
Wer mag, kann jetzt hier über Inhalt und Qualität der Leseprobe (oder des Buches, sofern vorhanden) weiter fachsimpeln.

Das freut mich außerordentlich.
Das Thema des Buches ist weniger, wie ThK sagt, die mögliche "Gefährlichkeit" der Computisierung (wie in Matrix oder Terminator, wo Computer zu Feinden werden), als die Probleme, die die unvermeidliche Entwicklung oder Evolution von Computern für unsere Gesellschaft haben wir. Es beschreibt die Probleme, die WIR damit haben werden, nicht mehr die besten, schönsten und klügsten zu sein.
/BM

Bearbeitet von BloodyMarie, 05 Dezember 2009 - 16:50.


#44 BloodyMarie

BloodyMarie

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Geschrieben 09 Dezember 2009 - 14:04

Auf der Homepage (www.c-systeme.com) ist eine neue (bessere?) Leseprobe, wenn jemand es noch einmal probieren möchte :-)
Für den, der eine Vorstellung davon bekommen möchte, welche inhaltlichen Themen das Buch berührt, kann ich die FAQs und das Bonusmaterial empfehlen.
/BM

#45 Martin Stricker

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Geschrieben 09 Dezember 2009 - 22:27

Auf der Homepage (www.c-systeme.com) ist eine neue (bessere?) Leseprobe, wenn jemand es noch einmal probieren möchte :-)

Aus Zeitgründen habe ich mir nur die Leseprobe vorgenommen. Da ich die ursprüngliche Leseprobe (und die ausufernde Diskussion ;)) verpaßt habe, kann ich sozusagen unvoreingenommen an die Sache herangehen. :lol:

Zunächst ein paar positive Punkte: Rechtschreibung und Zeichensetzung sind größtenteils korrekt (soweit ich das als Verfechter der alten Rechtschreibung beurteilen kann - ein paar Fehler hab ich gefunden). Es wird in korrektem Deutsch geschrieben, der Autor gehört glücklicherweise zum Kreis derjenigen, die wissen, daß "in keinster Weise" in keiner Weise richtig ist. :lol: Es ist sehr angenehm, eine Leseprobe ohne durch Rechtschreib- Grammatik- und Zeichensetzungfehlermengen gesträubte Haare zu lesen. ;)

Der sprachliche Stil ist da leider nicht so gut, aber immer noch viel besser als manches, was ich so gelesen habe. Nicht so gefallen mir einige Satzgerippe, die vermutlich des Effekts wegen eingebaut wurden (ist Geschmackssache). Für mich wirkt das wie eine recht abgehackte Sprache, nicht richtig ausformuliert, insbesondere bei "Sätzen", die nur aus Nebensätzen bestehen. Beispiele:

Die war nie wieder richtig geworden, hinterher. Betrat nie wieder ein Haus, sondern schlief, aß und lebte nur noch im Freien. Sprach auch nicht mehr.

Der Herbst war eine harte Zeit. Getreide, Heu, Laub, Äpfel, Gemüse, Kräuter. Alles musste geerntet und eingebracht werden.

Dass man ständig daran erinnert wurde, dass in diesen Häusern einmal Menschen gelebt hatten, die ihre Gärten gepflegt, ihre Parkettböden geputzt und ihre Fernwärmerechnungen bezahlt hatten.

Auch gibt es ein paar Wortdopplungen und wiederholung derselben Wörter in großer Nähe zueinander. Deutlichstes Beispiel (Hervorhebung von mir):

Was an den Randdörfern vielleicht aber am schlimmsten war, war, dass man ständig die ganzen anderen leeren Häuser um sich herum hatte.

Dann stört mich die flapsige Verwendung von Pronomen, die sich nicht auf etwas beziehen können, da die referenzierte Person/Sache hier erstmals genannt wird, oder die Verwendung von Artikeln statt Pronomen. Beispiele (Hervorhebung von mir):

Tom hatte von einer gehört (statt "von einer Frau")

Und viele Körner fielen ab und gingen verloren. Hatte man Pech, bekamen die Schimmel. (Satz, der mit "und" beginnt, "die" statt "sie")

Nee du, die Stonehenger, die wussten schon, was die da bauten.

Auch wenn Goethe es aus Effekt- und Versmaßgründen verwendet hat, "als wie" oder umgekehrt ist nicht richtig.

Er fühlte sich wieder so einsam, wie als er nach seinen Handschuhen getastet hatte.

Es gibt noch einige andere stilistische Schwächen, ich habe ehrlich gesagt keine Lust (es ist spät), das weiter auszuführen. Also: Stilistisch eher Mittelmaß.

Inhaltlich überwiegen die Beschreibungen, die mitunter doppelt und dreifach kommen - das ließe sich ohne Informationsverlust durchaus straffen, auch die Stimmung, die erzeugt werden soll, würde unter einer Straffung nicht leiden, dafür würde die Erzählung insgesamt interessanter. Wenn dieses Kapitel eher eine Ausnahme darstellt, wäre das noch in Ordnung, aber wenn sich das durchs ganze Buch zieht, leidet der Spannungsbogen und somit das Interesse des Lesers.

Mehr aus einer Leseprobe herauszuquetschen halte ich für unfundiert. Mein Fazit ist, daß die Leseprobe mich aufgrund des unschönen Schreibstils und der überhandnehmenden Beschreibungen nicht zum Weiterlesen animiert und erst recht nicht dazu, das Buch zu kaufen. Ich bin bereit, bei kostenloser Bereitstellung eines Rezensionsexemplars das Buch zu lesen und eine Rezension zu verfassen (nicht vor Januar, da ich vorher zuviel anderes zu tun habe), ich sollte aber warnen, daß ich meine ehrliche Meinung kundtun werde. Meine Rezis finden sich im Internet, Autoren können sich also ein Bild davon machen, was auf sie zukommt. ;) Kontakt bitte über den Nachrichtendienst hier im Forum, da ich die auf der Internetseite angegebene e-Mail-Adresse derzeit nicht abrufen kann.

#46 BloodyMarie

BloodyMarie

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Geschrieben 10 Dezember 2009 - 13:08

Der sprachliche Stil ist da leider nicht so gut, aber immer noch viel besser als manches, was ich so gelesen habe. Nicht so gefallen mir einige Satzgerippe, die vermutlich des Effekts wegen eingebaut wurden (ist Geschmackssache). Für mich wirkt das wie eine recht abgehackte Sprache, nicht richtig ausformuliert, insbesondere bei "Sätzen", die nur aus Nebensätzen bestehen.


Im "Bonusmaterial" findet sich diese Anmerkung des Autor zum Sprachstil:

Zu der saloppen Ausdrucksweise im Buch möchte ich noch kurz sagen, dass ich sie in den Gedanken und den Dialogen der Personen sehr bewusst eingesetzt habe. Man muss bedenken, dass das Buch im Jahre 2043 spielt und damit Menschen beschreibt, die etwa um 2000 geboren sind. Diese waren ca. 20 Jahre alt, als ihreWelt zusammenbrach. Sie haben dadurch weitgehend ihre Jugendsprache behalten, da eine eventuelle Reinigung oder Weiterentwicklung der Sprache mit dem Verschwinden der sozialen Konventionen einer geordneten und konformen Gesellschaft ausfiel. Entsprechend ist die Sprache von Sanding oder Vetering frei von Kraftausdrücken etc.

/BM

Bearbeitet von BloodyMarie, 10 Dezember 2009 - 13:10.


#47 simifilm

simifilm

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Geschrieben 10 Dezember 2009 - 14:42

Im "Bonusmaterial" findet sich diese Anmerkung des Autor zum Sprachstil:
Zu der saloppen Ausdrucksweise im Buch möchte ich noch kurz sagen, dass ich sie in den Gedanken und den Dialogen der Personen sehr bewusst eingesetzt habe. Man muss bedenken, dass das Buch im Jahre 2043 spielt und damit Menschen beschreibt, die etwa um 2000 geboren sind. Diese waren ca. 20 Jahre alt, als ihreWelt zusammenbrach. Sie haben dadurch weitgehend ihre Jugendsprache behalten, da eine eventuelle Reinigung oder Weiterentwicklung der Sprache mit dem Verschwinden der sozialen Konventionen einer geordneten und konformen Gesellschaft ausfiel. Entsprechend ist die Sprache von Sanding oder Vetering frei von Kraftausdrücken etc.


Da fällt mir was ein, was Reich-Ranicki mal gesagt hat: Wenn eine Figur in einem Roman die ganze Zeit schlechte Witze erzählt, werden diese nicht besser, nur weil das vom Autor so beabsichtigt war. Die schlechten Witze bleiben schlecht. In diesem Sinne: die angeblich Absicht macht den schlechten Stil nicht lesenswerter (wobei shugal in meinen Augen noch sehr freundlich war in seiner Kritik).

Bearbeitet von simifilm, 10 Dezember 2009 - 14:43.

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#48 Martin Stricker

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Geschrieben 10 Dezember 2009 - 21:27

Im "Bonusmaterial" findet sich diese Anmerkung des Autor zum Sprachstil:

Bei der wörtlichen Rede der Protagonisten würde ich das auch akzeptieren - dann würde es auch deutlich werden und den gewünschten Effekt erzielen. Die eigentliche Erzählung wird zwar aus dem generellen Blickwinkel des Hauptprotagonisten (der möglicherweise Tom heißt, in der Leseprobe ist das nicht eindeutig) erzählt, aber nicht *von* ihm, sondern vom Erzähler. Von dem erwarte ich guten Stil. :lol:

(wobei shugal in meinen Augen noch sehr freundlich war in seiner Kritik).

Ich bemühe mich um konstruktie Kritik und diplomatische Ausdrucksweise... :smokin:

#49 BloodyMarie

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Geschrieben 11 Dezember 2009 - 09:10

Bei der wörtlichen Rede der Protagonisten würde ich das auch akzeptieren - dann würde es auch deutlich werden und den gewünschten Effekt erzielen.

Es wird eigentlich nicht von Tom "erzählt". Es handelt sich hier eher um eine Art Gedankenprotokoll.
Das Buch hat drei Erzählpositionen: Toms sehr egozentrische Sicht der Ereignisse.
Eine eher traditionelle Erzählung, wenn von Sanding (der weiblichen Heldin) oder dem System berichtet wird. Hier ist auch der Stil entsprechend "reiner", es finden sich kaum Satzgerippe oder Kraftausdrücke.
Und die Anmerkungen des Autors, die eher sachlich sind.
/BM

#50 BloodyMarie

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Geschrieben 11 Dezember 2009 - 09:21

wobei shugal in meinen Augen noch sehr freundlich war in seiner Kritik.


Vielen Dank, Simifilm, hättest du IRGENDETWAS anderes gesagt, hätte ich wahrscheinlich einen schweren Schock erlitten :-)

Da fällt mir was ein, was Reich-Ranicki mal gesagt hat: Wenn eine Figur in einem Roman die ganze Zeit schlechte Witze erzählt, werden diese nicht besser, nur weil das vom Autor so beabsichtigt war. Die schlechten Witze bleiben schlecht. In diesem Sinne: die angeblich Absicht macht den schlechten Stil nicht lesenswerter .


Will man das Portait eines Menschen betrachten, der schlechte Witze macht, muss man die schlechten Witze eben ertragen.
Tom fühlt sich von den Institutionen der (untergegangenen) Gesellschaft verraten und hat jeden Respekt von Autoritäten verloren. Es gibt diese Autoritäten nicht mehr. Es gibt keinen Duden mehr, keine Bücher, nicht einmal Papier. Er hat against all odds überlebt und pfeift auf alle und alles. Er ist bitter und enttäuscht. Und das drückt er mit jeden seiner unpolierten Gedanken aus.
/BM

#51 Martin Stricker

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Geschrieben 11 Dezember 2009 - 09:35

Es wird eigentlich nicht von Tom "erzählt". Es handelt sich hier eher um eine Art Gedankenprotokoll.
Das Buch hat drei Erzählpositionen: Toms sehr egozentrische Sicht der Ereignisse.
Eine eher traditionelle Erzählung, wenn von Sanding (der weiblichen Heldin) oder dem System berichtet wird. Hier ist auch der Stil entsprechend "reiner", es finden sich kaum Satzgerippe oder Kraftausdrücke.
Und die Anmerkungen des Autors, die eher sachlich sind.

Ah, dann macht das vermutlich Sinn. Was mich wieder in meiner Meinung bestärkt, daß man von einer Leseprobe nur bedingt auf das ganze Buch schließen kann. ;)

#52 Gallagher

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Geschrieben 11 Dezember 2009 - 09:54

Ah, dann macht das vermutlich Sinn.


{Klugscheißmodus ein}
Sinn kann man nicht machen. ;)
{Klugscheißmodus aus}

Bearbeitet von Gallagher, 11 Dezember 2009 - 09:55.

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#53 simifilm

simifilm

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Geschrieben 11 Dezember 2009 - 09:58

Will man das Portait eines Menschen betrachten, der schlechte Witze macht, muss man die schlechten Witze eben ertragen.


Stimmt, die Witze werden dadurch aber nicht besser. Es ist dann eben die Kunst des Autors, diese Witze so einzubauen, dass sie nicht nur als nervende Witze, sondern tatsächlich auch als Charakterisierung funktionieren.

Tom fühlt sich von den Institutionen der (untergegangenen) Gesellschaft verraten und hat jeden Respekt von Autoritäten verloren. Es gibt diese Autoritäten nicht mehr. Es gibt keinen Duden mehr, keine Bücher, nicht einmal Papier. Er hat against all odds überlebt und pfeift auf alle und alles. Er ist bitter und enttäuscht. Und das drückt er mit jeden seiner unpolierten Gedanken aus.


Auch diese "unpolierten Gedanken" kann man sprachlich so gestalten, dass daraus etwas Lesenswertes wird.

Bearbeitet von simifilm, 11 Dezember 2009 - 09:58.

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#54 BloodyMarie

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Geschrieben 11 Dezember 2009 - 10:27

Stimmt, die Witze werden dadurch aber nicht besser. Es ist dann eben die Kunst des Autors, diese Witze so einzubauen, dass sie nicht nur als nervende Witze, sondern tatsächlich auch als Charakterisierung funktionieren.
Auch diese "unpolierten Gedanken" kann man sprachlich so gestalten, dass daraus etwas Lesenswertes wird.


Ich bin völlig deiner Meinung. Und in wie weit dem Autor dies gelungen (oder nicht gelungen) ist, muss schließlich jeder Leser für sich entscheiden.
/BM

#55 simifilm

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Geschrieben 11 Dezember 2009 - 10:29

{Klugscheißmodus ein}
Sinn kann man nicht machen. ;)
{Klugscheißmodus aus}


Aber Unsinn kann man schon machen †¦

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#56 TheFallenAngel

TheFallenAngel

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Geschrieben 04 Mai 2014 - 21:21

im heyne sf-jahr 2010 ist übrigens eine sehr positive rezension von hermann urbanek zum buch enthalten, er spricht da wortwörtlich von 'einem sensationellen roman'. und da hermann urbanek zu denen gehört, denen ich blind alles glaube (!), hab ich mir das buch nu auch mal geholt. ich hab auch schon n paar seiten gelesen und muß zum stil leider schon sagen - das geht besser, das liest sich schon bisserl unrund. ich hoffe aber das es nicht schlimmer wird und bei den eigentlichen auslassungen zum thema c-systeme bin ich eh noch nicht, schaun mer mal. leider ist auch die webseite zum thema/zum buch nicht mehr da/verschwunden, da hätt ich gern mal n blick 'rein'geworfen. interessant klingt das thema schon sehr und daniel suarez hat ja sowas (wie weit auch immer entfernt) ähnliches auch behandelt und das waren ja 2 echte knaller, daemon + freedom.


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