Was ich auch nicht behauptet habe.
Salut Arl,
um zu Beginn diese Formalität gleich abzuschließen: Ich habe auch nie behauptet, dass du behauptet hast, dass ich behauptet habe, dass du behauptet hast, dass...
Es besteht - im Gegenteil - der Verdacht, dass sie dieses Problem nicht als gesellschaftliches, sondern als PR-spezifisches missversteht. Welches sie in der Tat zu lösen versucht - dabei aber zwangsläufig scheitern muss, weil es eben kein PR-spezifisches, sondern vielmehr ein gesellschaftliches Problem ist.
*lach* aber sorry, Perry Rhodan ist Teil dieser Gesellschaft und Teil dieser Welt.
"Perry Rhodan Action" wurde mittlerweile eingestellt, "Kantiran" fliegt mit den FF vermutlich gen Ahandaba (während der zum Zerschnibbelt-Werden verdammte "überalterte" Roi Danton fröhliche Urständ feiert) und der "Total-Reset" könnte mit dem Expokraten-Wechsel einen ähnlichen Weg gehen. Was wir erst in 75 Wochen genauer wissen werden. Nicht zu vergessen die durchaus umstrittenen letzten Heyne-Trilogien, die wir vermutlich ähnlichen Überlegungen verdanken.
Eine Erfolgsstory liest sich anders.
Da stimme ich dir dauchaus zu, dass ein *dauerhafter* Erfolg anders aussieht. Sowohl konzeptionell als auch merktechnisch.
Erneut: daraus kann man natürlich wiederum unterschiedliche Schlüsse ziehen. Entweder war "Kantiran" noch nicht jung und nicht wild genug - und Perry hat in PRA immer noch zu viel überlegt, statt direkt loszuballern -, oder aber die Grundannahmen waren die falschen und es ist Zeit, einen Irrweg zu verlassen.
Ich tendiere offensichtlich zur zweiten Variante.
Ich bin ja sehr unschlüssig, da ich beide Varianten für möglich halte und keine der Varianten für richtig oder falsch. Es ist halt eine Entscheidung, die man zu treffen hat.
Das war jetzt ein sehr langer Satz...
Bei Twitter, Blogs und Foren geht es aus meiner Sicht mehr um die Aktualität der Information als um alles andere.
Natürlich ist das ihre erste Funktion. Aber auch diese Funktion wird transportiert u.a. durch das Medium "Text", welcher natürlich dementsprechend gestaltet werden muss.
Anderes Beispiel, das du nicht erwähnt hast: es ist heute z.B. möglich, völlig legal im Internet Mitschnitte von Konzerten, die gestern stattgefunden haben, zu downloaden (z.B. concert-online). Früher waren das (illegale bis halblegale) Bootlegs, hinter denen die Sammler her waren wie der Teufel hinter der armen Seele....
Warum ich das erwähne? Weil diese Mitschnitte qualitativ hochwertig sind - und hochwertiger, als die damaligen Bootlegs. Dies demonstriert, dass Aktualität (die durch die technischen Möglichkeiten der Entwicklung von Computern und Internet ermöglicht wird) keineswegs zu Lasten von Qualität gehen muss.
Dieses Beispiel verstehe ich nicht so ganz als Argument.
Nur bei Texten wird das Gegenteil gern unterstellt ("klar ist dieser Text einfach runtergekloppt, sonst wäre er ja nicht so schnell im Netz gewesen..."). Ich würde das alles nicht so blindlings unterschreiben wollen.
Zumal manche Blogs durchaus beweisen, dass es anders geht...
Blindlings würde ich das auch nicht unterschreiben. Mich hat aber meine Leseerfahrung gelehrt, dass Texte, bei denen man sich ein bisl mehr Zeit nimmt (als Autor z.B.), auch eine andere, meist bessere Qualität zeigen.
Das Gejammer, dass die "heutige Jugend" immer weniger lese (bzw. lesen könne) gab es auch schon vor mehr als 10 Jahren. Dann kam Harry Potter und strafte alle Lügen. Kinder und Jugendliche standen in Buchhandlungen Schlange (trotz aller MTV-Ästhetik!), um sich ein Buch zu kaufen....
Ja, und die Harry Potter Bände waren auch sehr schön. Ich habe die sehr sehr gern und mit viel Genuss und Freude gelesen. Sie waren aber auch  nicht besondern schwer zu lesen.
Doch interessant ist es, dass die Kids natürlich ihren Harry Potter wollen und aktuell ihre Bis(s)-Bücher, aber seltsamerweise nicht so oft nach links und rechts gucken. Und woher ich das weiß: Da ich vor dem Studium eine Ausbildung als Buchhändler gemacht habe und auch ein paar Jahre in dem Job gearbeitet habe (auch während des Studiums) in einer ziemlich großen Buchhandlung meiner Heimatstadt und den Potter-Hype von Anfang an mitbekommen habe: Und das große Geheimnis des Buchhändlers - Harry Potter war gar nicht so erfolgreich zu Beginn, das fing ganz langsam an und als der Hype mit Band 3 richtig loslegte, waren die Bände 1+2 auch ganz oben in den Verkäufen, weil vorher noch gar nicht so viele Leute das gelesen hatten. - und was anderes wollten sie auch nicht.
Aber Potter ist natürlich ein Phänomen; wie die Bis(s)-Bücher heute auch. Deren Marketingstrategien möcht ich auch gerne haben... *seufz*
Und auch heute muss ich sagen: wenn ich in einen Buchladen gehe, scheint es denen sooo schlecht dann auch nicht zu gehen - jedenfalls im Vergleich zu den Plattengeschäften aus unserer Zeit, die es heute einfach nicht mehr gibt...
Da es heute fast nur noch - jedenfalls in den großen Städten - zwei große Konzerne gibt, die den Buchmarkt bestimmen und sich die Hölle aus dem Leib bilanzieren, um ihre defizitären Standorte wenigstens auf eine Nullbilanz zu bringen (auch als Ex-Buchhändler hat man immer noch Kontakte... *pfeifffff*) und die in einem riesen Verdrängungswettbewerb die richtig feinen, aber kleineren Vollsortimente in den bankrott treiben (Fachbuchhandlungen mal ausgenommen; und die Mod.Anti Buchhandlungen), bin ich da einer anderen Meinung als du. Glaube mir, jede Buchhandlung zittert und bangt und wartet auf den Jahresbestseller, der sie schön abschließen lässt. Und da war Harry Potter ein Geschenk. Bis(s) auch. Und Kerkeling.
lg
Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)