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Krieg in Libyen


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144 Antworten in diesem Thema

#1 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 25 August 2011 - 18:37

Unerträglich und für mich bis vor kurzem unvorstellbar ist der Zynismus und die Unverfrorenheit, mit der einige NATO-Staaten aus einem mit Falschbehauptungen erhaltenen UN-Mandat für eine Flugverbotszone, ein Mandat für einen uneingeschränkten Krieg gegen ein souveränes Land machen, und die Medien stehen nicht etwa dagegen auf oder üben auch nur verhaltene Kritik, sondern kämpfen in der ersten Reihe in der Propagandafront mit!

Als 1989 die Mauer fiel, habe ich gedacht: Endlich keine politisch motivierten Lügen mehr, keine Indoktrination mehr durch gleichgeschaltete Medien. Ich habe mich getäuscht, leider. Ich habe kein Mitleid mit Herrn Gadhafi. Wer 42 Jahre lang autokratisch ein arabisches Land regiert, hat soviel Dreck am Stecken, daß es für 10 x lebenslänglich reicht. Aber in Libyen sterben jetzt Unschuldige durch NATO-Bombardements, durch marodierende Milizen angeblicher "Freiheitskämpfer" und natürlich auch durch die verzweifelte Gegenwehr der Regierungssoldaten. Das ist für mich kein "Volksaufstand", wie uns die Medien weismachen wollen, das ist ein von der NATO und den islamistischen Steinzeitregimen der Region (Katar!) gezielt herbeigeführter Umsturz aus niedrigen Motiven.

Ja, und gebe es zu, ich bin fassungslos und angewidert von der Politik eines Bündnisses, das sich von einer Verteidungsstreitmacht gegen die kommunistische Bedrohung zu einem aggressiven Repressionsinstrument skrupelloser Hegemonisten entwickelt hat.

Wer mag, kann gegen diesen Wahnsinn mit seiner Unterschrift protestieren, auch wenn's nichts hilft ...

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#2 leibowitz

leibowitz

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Geschrieben 25 August 2011 - 18:59

Das ist für mich kein "Volksaufstand", wie uns die Medien weismachen wollen, das ist ein von der NATO und den islamistischen Steinzeitregimen der Region (Katar!) gezielt herbeigeführter Umsturz aus niedrigen Motiven.

Und Ägypten und Tunesien? Auch fremdgesteuert?
Es ist doch toll, wenn das Volk gegen autokratische Machthaber aufsteht - wie 1989.
Und gerade die Islamisten profitieren doch bis jetzt am wenigsten davon.
Schon mal darüber nachgedacht, dass durch den NATO-Einsatz in Libyen weniger Menschen sterben könnten als ohne?
Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#3 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 25 August 2011 - 19:12

Und Ägypten und Tunesien? Auch fremdgesteuert?
Es ist doch toll, wenn das Volk gegen autokratische Machthaber aufsteht - wie 1989.
Und gerade die Islamisten profitieren doch bis jetzt am wenigsten davon.
Schon mal darüber nachgedacht, dass durch den NATO-Einsatz in Libyen weniger Menschen sterben könnten als ohne?

Libyen hat Erdöl, die anderen Staaten (Tunesien, Ägypten, Syrien) nicht.
Libyen hat ein ziemlich gutes soziales System, mit vielen Errungenschaften für die Bevölkerung.
Außerdem betreibt Gadaffi ein ehrgeiziges Projekt zu Bewässerung der Wüste. Das muss schon sehr weit fortgeschritten sein.

Schlußendlich weiß man aber nichts genaues. Wie zu jedem Thema gibt es völlig unterschiedliche und widersprüchliche Informationen. Jeder sucht sich die aus, die zu seiner Weltanschauung passen.

#4 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 25 August 2011 - 19:14

. Jeder sucht sich die aus, die zu seiner Weltanschauung passen.


Nie war ein Satz zutreffender :bigcry:

#5 Gallagher

Gallagher

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Geschrieben 25 August 2011 - 19:29

Libyen hat Erdöl


Stimmt. Einen Weltmarkt-Anteil von 2 %. Und in 2010 nur noch die Hälfte der Fördermenge von 1970 (Quelle). Ob das jetzt so ein Anreiz ist... :P
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#6 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 25 August 2011 - 19:30

Libyen hat Sand. Viel Sand.

#7 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 25 August 2011 - 19:35

Stimmt. Einen Weltmarkt-Anteil von 2 %. Und in 2010 nur noch die Hälfte der Fördermenge von 1970 (Quelle). Ob das jetzt so ein Anreiz ist... :P


Wenn das kein Anreiz ist, frage ich mich aber, warum man sich dann bei den Unruhen in Syrien so zurückhält. Es ist schon auffällig, dass man in einem Land eingreift -in dem es Öl gibt und das durch seine Nähe zu Europa in der Flüchtlingspolitik sehr wichtig ist- mit der Begründung man wolle Zivilisten schützen, während man bei den Unruhen in Syrien (wo Assad Krieg gegen sein eigenes Volk führt) kaum einen Mucks von Europa, USA und Nato hört.

#8 simifilm

simifilm

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Geschrieben 25 August 2011 - 19:45

Wenn das kein Anreiz ist, frage ich mich aber, warum man sich dann bei den Unruhen in Syrien so zurückhält. Es ist schon auffällig, dass man in einem Land eingreift -in dem es Öl gibt und das durch seine Nähe zu Europa in der Flüchtlingspolitik sehr wichtig ist- mit der Begründung man wolle Zivilisten schützen, während man bei den Unruhen in Syrien (wo Assad Krieg gegen sein eigenes Volk führt) kaum einen Mucks von Europa, USA und Nato hört.


Offene Rücktrittsaufforderungen sind nicht unbedingt das, was ich unter "kaum einem Mucks" verstehe. Aber dafür, dass es keine Intervention in Syrien gibt, gibt es doch einige recht naheliegende Gründe:

- Weil die NATO eben bereits in Libyen engagiert ist. Weitaus länger als ursprünglich geplant.
- Weil Syrien militärisch viel stärker ist.
- Weil die Folgen eines destabilisierten Syriens weitaus dramatischer wären.

Das mögen nicht alle Gründe sein, aber plausibel sind sie dennoch.

Bearbeitet von simifilm, 25 August 2011 - 19:45.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#9 Amtranik

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Geschrieben 25 August 2011 - 19:46

Wenn das kein Anreiz ist, frage ich mich aber, warum man sich dann bei den Unruhen in Syrien so zurückhält. Es ist schon auffällig, dass man in einem Land eingreift -in dem es Öl gibt und das durch seine Nähe zu Europa in der Flüchtlingspolitik sehr wichtig ist- mit der Begründung man wolle Zivilisten schützen, während man bei den Unruhen in Syrien (wo Assad Krieg gegen sein eigenes Volk führt) kaum einen Mucks von Europa, USA und Nato hört.


Wenn Du das nicht verstehst dann rate ich Dir viele viele nachhilfestunden in Historie/Politikwissenschaften.

Syrien und seine Lage und verflechtungen ist da ein ganz anderes Kaliber als Lybien. Glaubst Du ernsthaft Assad würde so
selbstbewußt auftreten, nur aufgrund seiner Millitärischen Macht? :P

#10 Pogopuschel

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Geschrieben 25 August 2011 - 19:53

Offene Rücktrittsaufforderungen sind nicht unbedingt das, was ich unter "kaum einem Mucks" verstehe. Aber dafür, dass es keine Intervention in Syrien gibt, gibt es doch einige recht naheliegende Gründe:

- Weil die NATO eben bereits in Libyen engagiert ist. Weitaus länger als ursprünglich geplant.
- Weil Syrien militärisch viel stärker ist.
- Weil die Folgen eines destabilisierten Syriens weitaus dramatischer wären.

Das mögen nicht alle Gründe sein, aber plausibel sind sie dennoch.


Klar, die Gründe sehe ich auch. Aber bis zu den Rücktrittsforderungen hat es auch einige Monate gedauert. Die Erschießungen von friedlichen Demonstranten gab es ja auch schon vor 1-2 Monaten. Ich will hier auch gar nicht Franks Formulierungen zustimmen, aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass Sarkozys vorpreschen bzgl. eines Militäreinsatzes aus humanistischen Gründen motiviert war.
Ich weiß zu wenig über die Lage in Libyen, um die Lage objektiv zu beurteilen. Aber ich sehe durchaus, dass bei solchen Einsätzen auch wirtschaftliche Gründe eine Rolle spielen. Auch wenn das Ergebnis (Sturz eines Diktators) am Ende ein mehr oder weniger positives ist. Im Sudan greift niemand ein, obwohl die militärische Stärke des Landes niedriger sein dürfte als die Gaddafis. Da gibt es einfach nichts zu holen.

#11 Pogopuschel

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Geschrieben 25 August 2011 - 19:58

Wenn Du das nicht verstehst dann rate ich Dir viele viele nachhilfestunden in Historie/Politikwissenschaften.

Syrien und seine Lage und verflechtungen ist da ein ganz anderes Kaliber als Lybien. Glaubst Du ernsthaft Assad würde so
selbstbewußt auftreten, nur aufgrund seiner Millitärischen Macht? :P


Meine Aussagen sind übrigens keine Wertungen des Eingriffs in Libyen.
Klar ist Syrien ein anderes Kaliber und ein militärisches Eingreifen ist wäre natürlich verheerend für die ganze Region, aber bei dem Eingriff in Lybien, sagt man ja (öffentlich) auch nicht, dass man eingreift, weil Gaddafi schwach ist, sondern weil man den Zivilisten helfen möchte. Und diese alleinige Begründung halte ich für verlogen. Ganz egal, ob ich ein Eingreifen befürworte oder nicht.

#12 Amtranik

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Geschrieben 25 August 2011 - 20:01

Und diese alleinige Begründung halte ich für verlogen. Ganz egal, ob ich ein Eingreifen befürworte oder nicht.



Willkommen in der Realität. :P

#13 Gallagher

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Geschrieben 25 August 2011 - 20:04

Lybien.


Ha! Erwischt!
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#14 Pogopuschel

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Geschrieben 25 August 2011 - 20:11

Willkommen in der Realität. :P


Soll das jetzt heißen, dass wir die Realität als gegen hinnehmen sollen und solche Entwicklungen nicht mehr kritisieren dürfen?

#15 Amtranik

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Geschrieben 25 August 2011 - 20:14

Ha! Erwischt!


Klugscheißer :P

#16 Amtranik

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Geschrieben 25 August 2011 - 20:15

Soll das jetzt heißen, dass wir die Realität als gegen hinnehmen sollen und solche Entwicklungen nicht mehr kritisieren dürfen?


Definitiv Nein!

#17 valgard

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Geschrieben 25 August 2011 - 20:15

Das Leben ist kein Ponyhof oder wie die ganzen Sprüche so heißen die wir eigentlich alle kennen. Aber Hinterfragen oder seine Meinung über Etwas kund zutun und das nicht nur im stillen Kämerlein sollte man schon mal machen. In Syrien finde ich die Lage der Bevölkerung prekärer. Und wenigstens die Worte ode die diplomatischen Taten der UNO sollte schärfer ausfallen. lothar

Bearbeitet von valgard, 25 August 2011 - 20:19.

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#18 Pogopuschel

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Geschrieben 25 August 2011 - 20:30

Definitiv Nein!


Ich wollte mit meinem Post auch nur sagen, dass die Regierungen in solchen Fällen wie in Syrien früher mal das Maul auf machen und deutlichen Worten auch Taten in Form von Sanktionen folgen lassen sollten.
Wobei Westerwelle lieber mal die Klappe halten sollte. Seinen Ausagen der letzten Tage zu folge, hat er ja ganz alleine Gaddafi mit seinen Sanktionen gestürzt. Um es mal überspitzt zu formulieren. :P

#19 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 25 August 2011 - 20:41

Der Einsatz in Libyen ist absolut gerechtfertigt und überfällig. Diesen geisteskranken Irren hätte man spätestens nach dem Lockerbie-Anschlag beseitigen müssen. Lächerlich an der ganzen Situation ist eigentlich nur, das die NATO mit angezogener Handbremse agiert und allen ernstes drei Monate braucht, um ein runter gewirtschaftete Drittwelt-Armee zu beseitigen, dieser Krieg hätte vor Monaten schon zu Ende sein können. Und ja, natürlich hat vor allem Frankreich starke wirtschaftliche Interessen an einem Post-Gaddafi-Libyen. Aber dadurch wird doch das Ziel des Sturzes dieses Massenmörders nicht weniger gerechtfertigt und richtig. Und was die angeblichen "niederen Motive" und "Morde an Unschuldigen Zivilisten" angeht: Im Gegensatz zu Gaddafi führt die NATO dort keinen Krieg mit dem expliziten Ziel alle abzuschlachten, die anderer Meinung sind. Das unschuldige ums Leben kommen lässt sich in einem Krieg nicht verhindern, hier hat man nur die Möglichkeit die weniger schlimme Option zu wählen und die konnte wohl kaum in einer Duldung des Verhaltens von Gaddafi bestehen.

#20 leibowitz

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Geschrieben 25 August 2011 - 20:54

Der Einsatz in Libyen ist absolut gerechtfertigt und überfällig. Diesen geisteskranken Irren hätte man spätestens nach dem Lockerbie-Anschlag beseitigen müssen. Lächerlich an der ganzen Situation ist eigentlich nur, das die NATO mit angezogener Handbremse agiert und allen ernstes drei Monate braucht, um ein runter gewirtschaftete Drittwelt-Armee zu beseitigen, dieser Krieg hätte vor Monaten schon zu Ende sein können.
Und ja, natürlich hat vor allem Frankreich starke wirtschaftliche Interessen an einem Post-Gaddafi-Libyen. Aber dadurch wird doch das Ziel des Sturzes dieses Massenmörders nicht weniger gerechtfertigt und richtig. Und was die angeblichen "niederen Motive" und "Morde an Unschuldigen Zivilisten" angeht: Im Gegensatz zu Gaddafi führt die NATO dort keinen Krieg mit dem expliziten Ziel alle abzuschlachten, die anderer Meinung sind. Das unschuldige ums Leben kommen lässt sich in einem Krieg nicht verhindern, hier hat man nur die Möglichkeit die weniger schlimme Option zu wählen und die konnte wohl kaum in einer Duldung des Verhaltens von Gaddafi bestehen.



Daumen hoch! So ist es.
Selbst wer das ein bißchen anders sehen sollte: Man kann auch aus den falschen Gründen das Richtige tun.
Ansonsten bliebe ja nur, faschistoiden Tyrannen nachzuweinen. Aber nicht mit mir! :P
Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört, daran zu glauben. (P.K.Dick)

#21 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 25 August 2011 - 20:58

Der Einsatz in Libyen ist absolut gerechtfertigt und überfällig.

Von einer Weltregierung, mit einer unabhängigen Armee.
Nicht von irgendwelchen Staaten, die nur ihren eigenen Vorteil im Auge haben. Denn mit einer ähnlichen Begründung wie in Libyen kann ich auch in Italien, China oder den US of A einmarschieren.

#22 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 25 August 2011 - 21:02

Der Einsatz in Libyen ist absolut gerechtfertigt und überfällig. Diesen geisteskranken Irren hätte man spätestens nach dem Lockerbie-Anschlag beseitigen müssen. Lächerlich an der ganzen Situation ist eigentlich nur, das die NATO mit angezogener Handbremse agiert und allen ernstes drei Monate braucht, um ein runter gewirtschaftete Drittwelt-Armee zu beseitigen, dieser Krieg hätte vor Monaten schon zu Ende sein können.
Und ja, natürlich hat vor allem Frankreich starke wirtschaftliche Interessen an einem Post-Gaddafi-Libyen. Aber dadurch wird doch das Ziel des Sturzes dieses Massenmörders nicht weniger gerechtfertigt und richtig. Und was die angeblichen "niederen Motive" und "Morde an Unschuldigen Zivilisten" angeht: Im Gegensatz zu Gaddafi führt die NATO dort keinen Krieg mit dem expliziten Ziel alle abzuschlachten, die anderer Meinung sind. Das unschuldige ums Leben kommen lässt sich in einem Krieg nicht verhindern, hier hat man nur die Möglichkeit die weniger schlimme Option zu wählen und die konnte wohl kaum in einer Duldung des Verhaltens von Gaddafi bestehen.

Gut aufgepaßt beim Zeitunglesen, hat nur nichts mit der Realität zu tun.

Gadhafi mag vieles sein, die "Massenmörder" sitzen eher auf der anderen Seite. Es gibt heute schon mehr Bomben- als Bürgerkriegsopfer, und die sogenannten "Freiheitskämpfer" sind häufig genug Al-Kaida-Sympathisanten. Im Verfassungsentwurf der Rebellen wird die Scharia als einziges Rechtssystem angegeben.
Schon gewußt?

Oder das Truppen aus der Musterdemokratie Katar in Libyen gegen die Regierung kämpfen, neben britischen SAS-Killerkommandos, wie der "Telegraph" einräumen mußte.
Nie gehört, nicht wahr?

Ich halte nichts von Gadhafi, aber Libyen war unter seiner "Knute" das wohlhabendste Land in der Region mit einem ausgebauten Gesundheits- und Bildungssystem auch für die weniger betuchten Bevölkerungsschichten. Das ist nun vorbei. Was jetzt entsteht, ist ein failed state wie der Irak. Aber die Hauptsache ist, Herr Sarkozy und Total bekommen wieder billiges Öl. Was ja wohl auch der Sinn der Übung war/ist.

"Im Gegensatz zu Gaddafi führt die NATO dort keinen Krieg mit dem expliziten Ziel alle abzuschlachten, die anderer Meinung sind."

Auf diesem Niveau lohnt keine Antwort.

FWH

Bearbeitet von Frank W. Haubold, 25 August 2011 - 21:06.


#23 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 25 August 2011 - 21:02

Ich bin immer etwas misstrauisch gegenüber der Nachrichten-Inszenierung vieler Medien. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich hinterher herausstellt, dass viele Informationen nicht stimmten. Und dann ist da noch die Geschichte mit dem Gold-Dinar. Es ist noch nicht lange her da forderte Gaddafi die afrikanischen und moslemischen Nationen auf, sich zusammenzuschließen und den Gold-Dinar als neue Währung einzuführen, die ein Gegengewicht zum Dollar und zum Euro bilden sollte. Erdöl und andere Rohstoffe würden dann in Gold-Dinar gehandelt. Dies würde die Wirtschaft der Industriestaaten erschüttern. Denn dann hinge der Wohlstand einer Nation davon ab, wie viel Gold sie besäße und nicht, mit wie viel Dollar sie handelt. »Sollte Gaddafi beabsichtigt haben, sein Erdöl oder was immer sein Land sonst noch auf den Weltmärkten verkauft, neu auszupreisen, und etwas anderes als Währung zu akzeptieren oder möglicherweise eine Währung auf der Grundlage des Gold-Dinar einzuführen, würde jeder Schritt in dieser Richtung mit Sicherheit von der heutigen Machtelite als feindlicher Akt gesehen. Denn diese Machtelite kontrolliert die Zentralbanken weltweit«, kommentierte Anthony Wile, Gründer und Chefredakteur von Daily Bell. »Das wäre sicher ein Grund, ihn sofort zu stürzen Man müsste dann aber andere Gründe vorbringen, um ihn loszuwerden.«

Bearbeitet von Susanne11, 25 August 2011 - 22:28.


#24 methom

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Geschrieben 25 August 2011 - 21:05

Und in 2010 nur noch die Hälfte der Fördermenge von 1970


Et tu, Brute?

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#25 Susanne11

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Geschrieben 25 August 2011 - 21:06

Ansonsten bliebe ja nur, faschistoiden Tyrannen nachzuweinen.

Was kennzeichnet einen faschistoiden Tyrannen?
Ich bitte um eine konkrete und differenzierte Antwort.

#26 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 25 August 2011 - 21:06

Ich bin immer etwas misstrauisch gegenüber der Nachrichten-Inszenierung vieler Medien. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich hinterher herausstellt, dass viele Informationen nicht stimmten.

Und dann ist da noch die Geschichte mit dem Gold-Dinar. Es ist noch nicht lange her da forderte Gaddafi die afrikanischen und moslemischen Nationen auf, sich zusammenzuschließen und den Gold-Dinar als neue Währung einzuführen, die ein Gegengewicht zum Dollar und zum Euro bilden sollte. Erdöl und andere Rohstoffe würden dann in Gold-Dinar gehandelt.

Dies würde die Wirtschaft der Industriestaaten erschüttern. Denn dann hinge der Wohlstand einer Nation davon ab, wie viel Gold sie besäße und nicht, mit wie viel Dollar sie handelt. Libyen verfügt über 144 Tonnen Gold. Die Goldreserven Großbritanniens sind beispielsweise doppelt so umfangreich, die Bevölkerung des Landes ist aber zehnmal größer als die libysche.

»Sollte Gaddafi beabsichtigt haben, sein Erdöl oder was immer sein Land sonst noch auf den Weltmärkten verkauft, neu auszupreisen, und etwas anderes als Währung zu akzeptieren oder möglicherweise eine Währung auf der Grundlage des Gold-Dinar einzuführen, würde jeder Schritt in dieser Richtung mit Sicherheit von der heutigen Machtelite als feindlicher Akt gesehen. Denn diese Machtelite kontrolliert die Zentralbanken weltweit«, kommentierte Anthony Wile, Gründer und Chefredakteur von Daily Bell. »Das wäre sicher ein Grund, ihn sofort zu stürzen Man müsste dann aber andere Gründe vorbringen, um ihn loszuwerden.«

Ein Lichtblick, danke.

FWH

#27 leibowitz

leibowitz

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Geschrieben 25 August 2011 - 21:12

Was kennzeichnet einen faschistoiden Tyrannen?
Ich bitte um eine konkrete und differenzierte Antwort.


Termini wie "faschistisch", "protofaschistisch" oder eben "faschistoid" sind in der Politik- oder Geschichtswissenschaft recht genau definiert bzw. mit Inhalten gefüllt, entprechende Standard- und Nachschlagewerke überall erhältlich, als grundlegende, erste Annäherung hilft dir bestimmt schon der Wikipedia-Artikel dazu http://de.wikipedia....iki/Faschistoid
Wenn es dich ernsthaft interessiert, empfehle ich dir gerne ein paar weitergehende Werke.
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#28 Gallagher

Gallagher

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Geschrieben 25 August 2011 - 21:18

Im Verfassungsentwurf der Rebellen wird die Scharia als einziges Rechtssystem angegeben.
Schon gewußt?


Nein, wußte ich nicht. Im offiziellen 8-Punkte-Plan des Interims-Rates habe ich darüber nichts gefunden. Wo hast du das gelesen?
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#29 leibowitz

leibowitz

    Giganaut

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Geschrieben 25 August 2011 - 21:26

Oder das Truppen aus der Musterdemokratie Katar in Libyen gegen die Regierung kämpfen, neben britischen SAS-Killerkommandos, wie der "Telegraph" einräumen mußte.
Nie gehört, nicht wahr?


Du bist ja gut informiert. Was sagst du denn dann dazu, das Gadaffi Söldner aus zentralafrikanischen Ländern in großem Ausmaße anheuerte (ergo anheuern musste), deren unverhältnismäßig brutales Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung - aus meiner Sicht nachvollziehbarerweise - die Wut der Regimegegner anstachelte?

Also, meine Frage ist ganz ernst gemeint, ohne jede Ideologie... ich bitte um eine sachliche Antwort darauf, auch falls du den Inhalt der Frage schon nicht teilen können solltest ...
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#30 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 25 August 2011 - 21:28

Nein, wußte ich nicht. Im offiziellen 8-Punkte-Plan des Interims-Rates habe ich darüber nichts gefunden. Wo hast du das gelesen?

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