138 Antworten in diesem Thema

[Mammut]

...findet sich hier:
http://kueperpunk201...m-man-ihre.html

[Valerie J. Long]

Treffend. Ich bekenne mich zu meinen Kurzgeschichten. Sofortige Exposition, knappe Charakterisierungen, zielgerichteter Handlungsfaden, und eine Pointe obendrauf. Schön, wenn dahinter Substanz für eine epische Reihe zu erahnen ist. Ich brauche keine 200-Seiten-Beschreibung für ein Frühstück.

Spoiler

(Kommt bei Frau Gabaldon vor.)

[ThK]

Irgendwie hatte ich den Eindruck, man sollte mal darauf hinweisen...

[HMP †]

Kurzgeschichten kann jeder schreiben ...

... dachte ich einmal. Bis mir von versierter Seite ( nicht wahr, Mammut?) gesagt wurde, ich könne es nicht. Ich habe meine Lektion daraus gelernt: Ich kann es nicht. Also lasse ich es.

Kurzgeschichten sind etwas eigenes innerhalb des Schreibbetriebs. So wenig leicht und einfach zu schreiben wie etwas längeres. Wer KG schreiben kann, der soll sich darüber freuen. Wenn ... falls ich heute etwas kurzes schreibe, dann nur für mich. Weniger als Fingerübung, sondern in erster Linie um mich "abzureagieren". Eine richtig gute KG ist das dann aber nicht. Das überlasse ich lieber jenen, die es können.

Insofern: KG haben genauso ihre Daseinsberechtigung wie andere literarische Texte. Wie in vielen Bereichen des Lebens ist es kein "entweder-oder" sondern ein "sowohl-als auch".

[Diboo]

Jedem das Seine.

[Valerie J. Long]

Nur weil's gerade passt: http://www.nightowlr...-Valerie-J-Long
Das war so eine KG, die mir in den Sinn poppte... pun intended

[Kaffee-Charly †]

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass mich Kurzgeschichten überhaupt nicht mehr reizen - sowohl das Schreiben als auch das Lesen solcher. Der Spaß ist einfach viel zu schnell vorbei.
Oder anders ausgedrückt:
Ich bekomme nur ein winziges Stückchen leckere Schokolade, worauf ich gleich 'ne 300g-Tafel verputzen möchte.
Aber das Schokoladenstückchen wird trotzdem nicht größer.

[valgard]

Es kommt aber auf die Schokolade an. Ein einzelnes Stückchen kann besser sein als eine ganze Tafel ;-)

[Kaffee-Charly †]

Es kommt aber auf die Schokolade an.
Ein einzelnes Stückchen kann besser sein als eine ganze Tafel ;-)

Aber nicht, wenn es die gleiche Sorte ist.
(Ganz abgesehen davon, dass ich es nie nie nie schaffe, mich mit einem Stückchen zufrieden zu geben. )

[Tiff]

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass mich Kurzgeschichten überhaupt nicht mehr reizen - sowohl das Schreiben als auch das Lesen solcher. Der Spaß ist einfach viel zu schnell vorbei.

Ich lese gerne Kurzgeschichten, die sollten natürlich auch nicht zu kurz sein. Die halbe Länge eines PR-Heftromans reicht mir aber. Leider gibt es nur wenige Herausgeber, die für die Zusammenstellung von Anthologien ein Händchen haben. Eine gute Anthologie ist nicht auf ein bestimmtes Thema festgelegt, aber die Geschichten lassen sich trotzdem gut nacheinander lesen, so dass der Spaß auch nicht schnell vorbei ist. Viele Herausgeber haben aber kein Gefühl dafür, dass eine bestimmte Geschichte nicht in die betreffende Anthologie passt, und dann ist der Spaß leider schnell vorbei.

[MoiN]

Wenn mir ein dicker Schinken nicht "schmeckt", höre ich auch sehr schnell mit dem Lesen auf. Also da läuft man so oder so nicht in Gefahr, sich den Magen zu verderben.

Die halbe Länge eines PR-Heftromans reicht mir aber.

Ein halber PR-Heftroman ist m.E. aber keine Kurzgeschichte mehr...

[Ben B. Black]

Im Blog des TextLustVerlags steht ebenfalls ein interessanter Beitrag zu diesem Thema: http://forum.textlus...c.php?f=14&t=41

[Tiff]

Ein halber PR-Heftroman ist m.E. aber keine Kurzgeschichte mehr...

Kann auch kürzer sein. "Der Mann, der Brücken sammelte" von Gary Kilworth hat nur 14 Seiten, aber dann war es auch schade, dass es schon vorbei war. Andererseits lese ich diese Geschichte immer wieder, und von welchem umfangreichen Roman kann man das schon sagen, dass man ihn immer wieder liest?

Wer es versäumt, in seinem hoffentlich langen Leben über all die Jahre einen Fundus an erlesenen Lieblings-Kurzgeschichten zu sammeln, die man immer wieder liest, was wegen der Kürze auch möglich ist, bringt sich selbst um etwas sehr Wertvolles. Nur-Roman-Leser sind sehr zu bemitleiden.

[Time Tunnel]

Ich habe die Kurzgeschichte erst ziemlich spät "entdeckt", sprich: habe sie viele Jahre lang gemieden, weil ich sie für uninteressant hielt und bis dahin auch nicht wirklich überragend gute gelesen hatte (sie aber auch nicht wirklich gesucht habe). Als einziges aus diesen Jahren kann ich mich an "Ein Treffen mit Medusa" von Arthur C. Clarke und an irgendeine KG-Sammlung von Stephen King erinnern - das war irgendwann Ende der 80er. Das war alles ok, mehr aber auch nicht.

Dann gab's vor wenigen Jahren mehrere "Offenbarungen", denn da liefen mir plötzlich ziemlich zeitnah über den Weg und haben mich nach und nach "angefixt" (ungefähr in dieser Reihenfolge):

• Philip K. Dick - Der widerspenstige Planet (viele der KG sind besser als seine Romane)
• Ray Bradbury - Die Mars-Chroniken, Der tätowierte Mann (mir war nicht klar, dass das eigentlich eine Sammlung von KG ist, als ich das mal spontan kaufte - ich dachte, das wären Romane. Und dann... Überraschung, völlige Überwältigung! Hammer!)
• Die vier Ausgaben von Pandora (enthalten fast ausnahnslose ausgezeichnete KGen)
• David Marusek - Wir waren außer uns vor Glück (ebenfalls ausgezeichneter Stoff)
• Ted Chiang - Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes (der endgültige Beweis, dass die KG, wie der oben verlinkte Artikel schreibt, die "Königsdisziplin" ist. Unübertroffen!)

Seitdem habe ich ein völlig anderes Bild von den Möglichkeiten und Qualitäten der KG. Natürlich gibt es auch viel Mist, während die eben genannten sicherlich zur Crème de la Crème gehören und es dazwischen ein großes Mittelfeld gibt. Aber ich lese sowas inzwischen viel lieber als irgendwelche tausendseitigen Ziegel oder auf zig Fortsetzungen angelegte Romanreihen.

Bearbeitet von Time Tunnel, 18 Januar 2014 - 17:10.

[Naut]

Es wäre schön, wenn sich diese intensive Liebe zur Kurzgeschichte, die ich teile, auch in Verkaufszahlen oder (weniger gierig gedacht) in Aufmerksamkeit niederschlüge. Dem ist nicht so. Kurzgeschichten sind eine einsame Kunst.

[Frank]

Spricht mir aus der Seele! Applaus für diese Worte!

[Frederic Brake]

Es wäre schön, wenn sich diese intensive Liebe zur Kurzgeschichte, die ich teile, auch in Verkaufszahlen oder (weniger gierig gedacht) in Aufmerksamkeit niederschlüge.
Dem ist nicht so.

Kurzgeschichten sind eine einsame Kunst.

(statt Huldigungssmily)

[Mammut]

Es wäre schön, wenn sich diese intensive Liebe zur Kurzgeschichte, die ich teile, auch in Verkaufszahlen oder (weniger gierig gedacht) in Aufmerksamkeit niederschlüge.
Dem ist nicht so.

Kurzgeschichten sind eine einsame Kunst.

Na, Naut und folgende, dann einfach mal ran in die Tasten und aus der einsamen Kunst eine öffentliche gemacht. Kommentiert doch Kurzgeschichten. Ist alles ganz einfach. Niemand wird daran gehindert.

[Frederic Brake]

Mhm, Naut und Folgende haben beides hinter sich. KG´s schreiben und auch intensiv kommentieren ...

[Mammut]

Mhm, Naut und Folgende haben beides hinter sich. KG´s schreiben und auch intensiv kommentieren ...

Echt? Das kommentieren hat man irgendwann hinter sich?

[Valerie J. Long]

Übrigens: Gut geschriebene Rezis zeigen durchaus Gemeinsamkeiten mit Kurzgeschichten: Spannend zu lesen, mit einem klaren roten Faden, kurz und knackig auf den Punkt gebracht.

[My.]

Als Leser mag ich Kurzgeschichten ganz unabhängig von literarischen, stilistischen, qualitativen Gesichtspunkten, weil sie meinen Lesegewohnheiten entgegen kommen. Als Verleger mag ich Kurzgeschichten nicht, weil sie mich durch die Belegex.e mehr Geld kosten als Romane von einem Einzelautor, auch nicht, weil sie durch den sogenannten "Markt" und durch das Geschwafel von Leuten, die Küper zu seinem Beitrag animierten, keinen Erfolg versprechen, sondern einfach, weil ich es wichtig finde, dass jemand mit voller Sturheit und notfalls auch gegen den "Marktstrich" den Kurzgeschichten die Stange hält. My.

[Naut]

Echt? Das kommentieren hat man irgendwann hinter sich?

Es wird weniger. Ich überlege ja, ob ich eine Gegenrede zu Thorstens Rant konstruiere, Argumente hätte ich. Aber ist es die Mühe wert? Die Welt wird (in diesem einen Fall) nicht besser davon, dass man darüber redet.

[Amtranik]

Als Leser mag ich Kurzgeschichten ganz unabhängig von literarischen, stilistischen, qualitativen Gesichtspunkten, weil sie meinen Lesegewohnheiten entgegen kommen.

Schreibt jemand der nach eigenen Angaben 30!!!mal Dhalgren gelesen hat...hehe

[deval]

Mal eine Kurzgeschichte(nsammlung) für zwischendurch ist für mich genau das richtige. Ich lese immer wieder
gerne die Bücher aus der Reihe The Magazine of Fantasy & Science Fiction. So komme ich auch mal an Auto-
ren, die ich sonst vermutlich nicht lesen würde.

Bearbeitet von vallenton, 19 Januar 2014 - 20:19.

[valgard]

Der eine mag es der andere nicht!

[My.]

Schreibt jemand der nach eigenen Angaben 30!!!mal Dhalgren gelesen hat...hehe

Richtig. Dass ich den "Dhalgren" so häufig gelesen habe, ist allerdings länger her. Sehr viel länger. Meine Lesegewohnheiten haben sich seitdem sehr verändert.

My.

[Valerie J. Long]

Mir kommen gerade die "Geschichten aus Gavagan's Bar" in den Sinn...

[Mammut]

Mir kommen gerade die "Geschichten aus Gavagan's Bar" in den Sinn...

Calahans Bar von Spider Robinson? Oder meinst du was anderes?

[Amtranik]

Calahans Bar von Spider Robinson? Oder meinst du was anderes?

Ja, die waren ganz nett. Habe ich auch gelesen.