Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist ...
Aber ich probier's trotzdem: Nachdem einige Leute der Meinung zu sein scheinen, dass ich überhaupt nicht mehr schreibe (weil mein Output ja doch etwas zurückgegangen ist, um es nett auszudrücken), fühle ich das dringende Bedürfnis, das Gegenteil zu beweisen. Ich schreibe noch. Echt. Es geht nur aus diversen Gründen eher langsam vonstatten. Sehr langsam. Aber immerhin: Es geht trotzdem voran. Deshalb gibt's ab sofort hier im Blog eine neue Rubrik, elegant mit
Scribbling betitelt, frei nach dem Marillion-Song
Bitter Suite (Teil vier:
Misplaced Rendezvous), in dem es heißt:
It's getting late, for scribbling and scratching on the paper ... Man beachte: Es heißt nicht
too late, sondern nur
late. Also ist es vielleicht auch noch nicht zu spät und es gibt noch Hoffnung ...
Und so gibt's in der Rubrik
Scribbling künftig kleine Kritzeleien, wenn ich's mal wieder geschafft habe, an meinen geplanten Romanen oder Kurzgeschichten weiter zu arbeiten, und wenn ich wenigstens ein, zwei Sätze zustande gebracht habe, die auch ohne Lektorat das Licht der Öffentlichkeit erblicken dürfen. Damit setze ich mich natürlich auch ein bisschen Druck, schließlich wäre es ziemlich peinlich, wenn das hier für Wochen und Monate der einzige Eintrag in der neuen Rubrik bleiben würde. Da sollte ich mich schon ein wenig ranhalten, so gut es eben geht. Mal schauen, ob das auch klappt.
Da ich heute etwas mehr Zeit als sonst hatte, habe ich mir mal das schon lange brachliegende Kapitel 12 meines Romans
Die Nadir-Variante vorgenommen (ja, das ist das Buch, an dem ich seit vier Jahren schreibe, gefühlt sogar viel länger) und es auch tatsächlich fertig geschrieben. So richtig fertig ist man ja nie (was bedeutet, dass ich über das Kapitel schon irgendwann noch mal drüber lesen und wahrscheinlich auch wieder einiges korrigieren und fein schleifen muss, ehe der Text dann überhaupt mal ins Lektorat kommt, was auch noch zig Änderungen nach sich zieht), aber der jetzige Status von Kapitel 12 (seit einigen Minuten beendet) erlaubt es mir auf jeden Fall, endlich mal Kapitel 14 ernsthaft anzugehen. Da geht's um Esre (der Name wird niemanden außer Heidrun und Dieter etwas sagen, aber das macht nichts) und ich weiß ziemlich genau, was passieren soll - trotzdem habe ich zuletzt im August 2012 an diesem speziellen Kapitel gearbeitet ... Lange her, es wird Zeit, dass es hier weiter geht.
Jetzt aber erst mal (als Beweis für meinen Fleiß) zu einem Mini-Ausschnitt aus Kapitel 12:
„Es sind drei Skoipen“, sagte Ingram.
Sterndaal winkte auch Carndaen noch an seine Seite.
„Ein Fürst, zwei Mitglieder des Rats“, sagte der Taronn. Ihm genügten wenige Worte, um den Prijar ins Bild zu setzen. Beim Fürsten handelte es sich um Mar-Kusain, in dessen insgesamt eher kleinem Einflussbereich sich dieser Teil der großen Wüste befand. Die Ratsvertreter waren wohl Delegierte der beiden wirtschaftlich einflussreichsten Regionen Suflans. Keine Herrscher, aber dennoch wichtige Leute.
„Sie begegnen uns mit Respekt“, sagte Carndaen. Er schien darüber selbst überrascht.
„Ich will ihnen nichts anderes geraten haben“, brummte der Prijar.
Der Anblick der Eingeborenen wirkte jedes Mal aufs Neue fremdartig auf ihn, obwohl er ihn doch schon so oft erlebt hatte. Die drei Augen in einem runzligen Gesicht, das Fehlen von Haaren, die beiden übereinander liegenden Armpaare, der immer gebeugte, schlurfende Gang – obwohl die Skoipen praktisch vor Ville Sterndaals Haustür wohnten, hatte er sich nie an ihre merkwürdiges Aussehen gewöhnen können. Nur kurz fragte er sich in diesem Moment, wie sein eigenes Äußeres auf sie wirken mochte. Dann rief er sich zur Ordnung: Es war nicht wichtig, es gab jetzt ganz andere, weitaus wichtigere Probleme.
Wie gesagt: unlektoriert, in diesem Stadium auch weitgehend unreflektiert, usw. Und vielleicht setze ich mich jetzt gleich an Kapitel 14 ...