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SF-Dinosaurier
















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Blogschließung

Geschrieben von †  a3kHH , 02 Februar 2012 · 650 Aufrufe

Dieser Blog ist geschlossen.

Aber hier auf Blogger.de geht's weiter.


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Gelesen im August, September, Oktober und November 2011 (IV)

Geschrieben von †  a3kHH , in Rezensionen, Unkategorisiert 25 Januar 2012 · 811 Aufrufe

So, bevor der Januar 2012 sich dem Ende zuneigt, sollte ich meine Leselisten für das letzte halbe Jahr endlich auf die Reihe kriegen. Aber bevor ich die weiterschreiben konnte, wollte ich doch noch so ein, zwei Kommentare zu einigen Reihen (McCaffrey, Dominic Flandry) ausführlich als Blogeinträge schreiben. Auch einige Bücher haben wollte ich ausführlicher besprechen, als das innerhalb einer Leseliste möglich ist. Aber das hab' ich ja jetzt geschafft und kann meine "Leselisten-Schulden" weiter abarbeiten. :-)

Was also habe ich alles in den letzten Monaten gelesen. Als erstes ist da der neue Eschbach zu vermelden :

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Andreas Eschbach : Herr aller Dinge
Lübbe Hardcover 2011
690 Seiten, 22 €
ISBN 978-3785724293

Nett, aber etwas schwankend zwischen Jugendbuch und Erwachsenenliteratur. Und bei weitem nicht so nach meinem Geschmack wie "Ein König für Deutschland" oder "Black*Out". Details hier. Da fällt mir ein : Ich muß unbedingt noch den Nachfolger von Black*Out lesen, der liegt schon in meinem RUB. Auch und gerade in meiner Eigenschaft als DSFP-Juror.



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Stefan Burban : Nahende Finsternis
Der Ruul-Konflikt #3
Atlantis-Hardcover 2011
280 Seiten

Ein sehr schönes Buch des neuen Military SF-Spezialisten. "Schön" im doppelten Sinn : Erstens gut geschrieben, das Lesen macht einfach Spaß. Und zweitens habe ich diesen Band ebenso wie seinen Vorgänger als Atlantis-Hardcover, was a. nicht wesentlich teurer als ein Paperback ist, b. schicker im Regal aussieht (allerdings auch mehr Platz einnimmt) und c. beim Lesen besser in der Hand liegt. "Das Auge liest mit." Sozusagen. Ich bin schon mal gespannt auf den dritten bzw. vierten Band des Ruul-Zyklus. Und neugierig, ob sich dieser ebenso alleinstehend ohne Kenntnis der Vorgänger lesen lasst wie die ersten beiden bei Atlantis erschienenen MilSF-Bände.
Düstere Vorzeichen
Nahende Finsternis



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Poul Anderson : Dominic Flandry
Im Dienst der Erde (Ensign Flandry)
Roman, Originalausgabe 1966, Deutsche Erstausgabe 1967
Höllenzirkus (A Circus of Hells)
Roman, Originalausgabe 1970, Deutsche Erstausgabe 1973
Rebellenwelt (The Rebel Worlds)
Roman, Originalausgabe 1969, Deutsche Erstausgabe 1971
Ehrenwerte Feinde (Agent of the Terran Empire / Flandry of Terra)
Kurzgeschichten, Originalausgaben 1951-1959
Am Ende des Weges (A Stone in Heaven)
Roman, Originalausgabe 1979, Deutsche Erstausgabe 1982
Neuübersetzungen und chronologisch sortierte Ausgabe 2006-2008
Aus dem Amerikanischem von Dietmar Schmidt
Bastei-Lübbe SF-Spezial

Als Consultant bin ich ja oft außerhalb von Hamburg unterwegs, ein paar meiner Kunden sind in Hannover. Und dort gibt es direkt am Hauptbahnhof Schmorl & Seefeld, die große Buchhandlung in Hannover. (In der übrigens auch die Eschbach-Lesungen in Hannover stattfinden.) Als ich dort einen Großteil der Neuausgaben des Dominic Flandry-Zyklus heruntergesetzt sah, konnte ich nicht widerstehen. Obwohl ich diese bereits in früheren Ausgaben in meinen Regalen stehen hatte, war ich doch neugierig auf diese "Vollständige Taschenbuchausgabe". Hat sich auch gelohnt, Details hier. Bastei-Lübbe SF scheint sich auch immer mehr zum legitimen Nachfolger der klassischen Heyne Science Fiction und Fantasy zu entwickeln, die Qualität der Ausgaben ist meinem Empfinden nach in den letzten ein, zwei Jahren deutlichst angestiegen. Da werde ich dieses Jahr einmal genauer drauf achten.



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Anne McCaffrey : Schiffs-Zyklus
Anne McCaffrey : The Ship Who Sang
Corgi Books 1980 (4. Auflage), 200 Seiten
Anne McCaffrey & Margaret Ball : Partnership
Baen Books 1992, 320 Seiten
Anne McCaffrey & Mercedes Lackey : The Ship Who Searched
Baen Books 1992, 300 Seiten
Anne McCaffrey & S.M. Stirling : The City Who Fought
Baen Books 1994, 430 Seiten
Anne McCaffrey & Jody Lynn Nye : The Ship Who Won
Baen Books 1995, 330 Seiten

Obwohl ich die Geschichten um die Brains & Brawns nicht mehr so unbelastet wie noch vor zwanzig Jahren lesen kann, hat mir dieser Zyklus doch wieder einmal Spaß gemacht. Anne McCaffrey ist eben eine große Geschichtenerzählerin und diese Kooperationen um Helva und ihre KollegInnen sind einfach schöne SF. Detailiertere Kommentare zu diesem Zyklus findet man hier.



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Christoph Hardebusch : Sturmwelten
Sturmwelten
Unter schwarzen Segeln
Jenseits der Drachenküste
Heyne 52385 / 52397 / 52398
Erstausgaben 2008 / 2009 / 2010
720, 530 & 530 Seiten
ISBN : 978-3453523852 / 978-3453523975 / 978-3453523982

Markus Heitz promoted mit seinen Justifier-Romanen neue Schriftsteller. Dies ist zumindestens bei mir auf fruchtbaren Boden gefallen, ich habe unter anderem Christoph Hardebusch für mich entdeckt. Seine Sturmwelten-Romane sind eine gelungene Mischung aus Fantasy und Piratenroman, so frisch erzählt wie ich es seit meiner Kindheit nicht mehr in diesem Genre empfunden habe.

Ich muß auch unbedingt einmal einen Blogeintrag über alle bisher gelesenen Justifier-Romane machen, bisher verschwinden meine Kommentare dazu in den verschiedenen Leselisten. Das wird den Romanen nicht richtig gerecht, denn Heitz, Hardebusch und all die anderen AutorInnen haben mit diesen Romanen eine spannende, oftmals nicht-triviale Serie aus dem Boden gestampft.



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Christian von Ditfurth : Der 21. Juli
Geest-Verlag Vechta, 2011
491 Seiten
ISBN 978-3-86685-293-8

Was wäre, wenn das Attentat auf Hitler geglückt hätte ? Und wie würden sich die Männer des 20. Juli danach verhalten ? Christian von Ditfurth legt mit diesem Roman (Originalausgabe Droemer, München 2001) eine faszinierende Parallelweltgeschichte vor, die letztes Jahr in einer schönen neuen Aufmachung im Geest-Verlag neu herausgegeben wurde. In der deutschen Wikipedia steht eine ausführliche Inhaltsangabe des Romans nebst einer Darstellung dieser anderen Welt, mein Kommentar dazu findet sich hier.



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Dirk van den Boom : Eobal
Atlantis-Verlag 2011
170 Seiten
ISBN 978-3-941258-58-7 (Paperback)

Dirk van den Booms Version eines Diplomaten der Sterne. Ähnlichkeiten mit James Retief und Dominic Flandry sind nicht abzuleugnen, mehr als eine Hommage an diese beiden ist in DiBoos Roman jedoch nicht vorhanden. Bisher der beste Roman aus seiner Feder, spannend, detailreich und insgesamt echt gelungen. Meine Frau als auch ich fiebern nach einer Fortsetzung, möglichst schon in diesem Jahr.



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Clark Darlton : Die Zeit ist gegen uns
HJB – Utopische Klassiker, Neuwied 1996
174 Seiten
ISBN 3-930515-61-X
William Voltz : Die letzten Menschen der Erde
HJB – Utopische Klassiker, Neuwied 1996
174 Seiten
ISBN 3-930515-62-8

Zwei Klassiker, die schon einige Zeit bei mir im Regal standen und die ich jetzt endlich einmal gelesen habe. Sehr schöne Ausgaben, allerdings recht triviale Romane, die die Zeit überholt hat. Für Leute, die sich für die deutsche SF der 50er und 60er interessieren, ein gelungener Einstieg.
Clark Darlton : Die Zeit ist gegen uns
William Voltz : Die letzten Menschen der Erde


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Harald Giersche (Hrsg.) : Prototypen und andere Unwägbarkeiten
ISBN 978-3-981394603
Begedia-Verlag 2011, phatastic episodes V, 200 Seiten

Daß auch abseits von NOVA und den Anthologien des Wurdack-Verlags gelungene Kurzgeschichten-Sammlungen herausgegeben werden können, beweist einmal mehr der Begedia-Verlag. Wenn auch nicht jede Story gelungen ist, habe ich die "Prototypen" doch genossen. Eine detaillierte Meinung zu jeder Story habe ich hier geschrieben. Wenn ich die Geschichten mir jetzt noch einmal vor Augen führe, kann ich keinen Favoriten benennen, in dieser Anthologie waren viele Stories enthalten, die mir ausnehmend gut gefallen haben.


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Andreas Brandhorst : Das Artefakt

Geschrieben von †  a3kHH , in Rezensionen 22 Januar 2012 · 932 Aufrufe

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Andreas Brandhorst : Das Artefakt
Heyne 52863
Originalausgabe 2012, Paperback 650 Seiten
ISBN: 978-3-453-52865-9
Leseprobe


600 Jahre nach dem Ereignis spitzen sich die Konflikte der Menschen wieder zu, als die Gefallenen Welten und die Ägide um das Artefakt auf dem Planeten Heraklon kämpfen. Es scheint, als ob durch diese agressiven Handlungen jegliche Chancen der Menschheit, in die Gemeinschaft der Hohen Mächte aufgenommen zu werden, zunichte gemacht worden sind ...

Genau wie in dieser Inhaltsangabe wird der Leser im neuen Brandhorst sozusagen einfach ins kalte Wasser geworfen. Von der ersten Zeile an erzählt der Autor die Geschichte so, als wäre der Leser mit den historischen Begebenheiten seit dem Ereignis vertraut. Und auch das, was das Ereignis tatsächlich ist, löst Andreas Brandhorst erst im Verlauf der Geschichte auf – und nicht in der ersten Hälfte des Romans. In der Zwischenzeit liest man Science Fiction pur, so als hätte Brandhorst sie erfunden.

Ich möchte dies an dieser Stelle einmal etwas polemisch bewerten : Andreas Brandhorst pfeift auf die Doofen, denen man alles erst dreimal erklären muß und die unbedingt eine explizit-deutliche Darstellung des Settings und der bisherigen historischen Entwicklung benötigen, sondern adressiert seinen neuen Roman an die intelligentere Species der SF-Fans. Ganz bewusst lässt er den Leser teilweise alleine sich seine Gedanken machen, ganz bewusst überlässt er viel der Phantasie vor dem Papier bzw. Bildschirm.

Ich werde hier, an dieser Stelle, nicht mehr über den Inhalt verraten. Ganz bewusst nicht. Denn Brandhorst spielt mit der Phantasie seiner Leser, die erste Lektüre dieses seines neuen Romans ist etwas ganz Besonderes, die zweite Lesung dürfte ein ganz anderes Flair haben. Was man aber, ohne viel über den eigentlichen Inhalt zu verraten, sagen kann, ist daß Andreas Brandhorst sich in diesem SF-Roman mit Entwicklungshilfe auseinandersetzt. Wieviel Hilfe darf man weniger entwickelten Völkern angedeien lassen, wie stark darf man sich in innere Belange einmischen oder sollte man es ganz lassen ? Nicht, daß Brandhorst hier die Ultima Ratio zu Schau stellt, er wirft diese Fragen nur auf und lässt den Leser sich damit beschäftigen.

Ein sehr empfehlenswerter Roman, den man sich nicht entgehen lassen sollte.


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Poul Anderson : Dominic Flandry

Geschrieben von †  a3kHH , in Rezensionen 21 Januar 2012 · 870 Aufrufe

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Poul Anderson : Dominic Flandry
Im Dienst der Erde (Ensign Flandry)
Roman, Originalausgabe 1966, Deutsche Erstausgabe 1967
Höllenzirkus (A Circus of Hells)
Roman, Originalausgabe 1970, Deutsche Erstausgabe 1973
Rebellenwelt (The Rebel Worlds)
Roman, Originalausgabe 1969, Deutsche Erstausgabe 1971
Ehrenwerte Feinde (Agent of the Terran Empire / Flandry of Terra)
Kurzgeschichten, Originalausgaben 1951-1959
Krieger aus dem Nirgendwo (Agent of the Terran Empire / Flandry of Terra)
Kurzgeschichten, Originalausgaben 1954-1961
Schattenwelt (A Knight of Ghosts and Shadows)
Roman, Originalausgabe 1975, Deutsche Erstausgabe 1982
Am Ende des Weges (A Stone in Heaven)
Roman, Originalausgabe 1979, Deutsche Erstausgabe 1982
Neuübersetzungen und chronologisch sortierte Ausgabe 2006-2008
Aus dem Amerikanischem von Dietmar Schmidt
Bastei-Lübbe SF-Spezial


Zu meinen frühesten Leseerfahrungen gehören auch die Romane von Poul Anderson. Etwa seine geschichten über die Polesotechnische Liga, eine Händlervereinigung der terranischen Planeten, über Nicholas von Rijn oder David Falkayn und seine Mannschaft.

Meines Wissens beschreibt Poul Anderson in seiner Future History nicht den Übergang von dieser merkantil-demokratischen Union zu einem dekadentem terranischem Imperium. Doch in den Romanen um Dominic Flandry wird regelmäßig darauf Bezug genommen und Geschehnisse aus der damaligen Zeit weitererzählt.

Dominic Flandry begegnet uns im ersten Band der Flandry-Saga als blutjunger Fähnrich. Zu seiner Zeit ist von Demokratie keine Rede mehr, das terranische Imperium wird von einem (wahnsinnigem) Kaiser und einer dekadenten Clicque von Höflingen beherrscht. Nepotismus und Korruption findet man überall vor, begünstigt durch Adlige, die sich vermeintlich als besser als der Normalmensch ansehen. Durch Flandrys offenen Einstellung gegenüber Nichtmenschen, die in dieser Zeit dem allgemeinen Konsens der terranischen Oberschicht zuwiderläuft, wird er in eine Geheimdienstoperation auf dem Planeten Starkad verwickelt. Denn junge, aktivere Rassen, allen voran die Merseianer, bedrängen die Grenze des terranischen Imperiums und versuchen, die terranische Marine so zu schwächen, daß sie Annektionen entlegener terranischer Kolonien nichts mehr entgegenzusetzen hat. Abrams, Chef des terranischen Geheimdienstes, durchkreuzt zusammen mit Flandry den Plan der Merseianer, mittels eines Irrläufers und einer hochgespielten politischen Situation Naturphänomene als Waffe zu benutzen.

In der Folge, d.h. in den weiteren Romanen des Zyklus, kämpft Flandry immer wieder gegen die Pläne der Merseianer. Er versucht, das Interregnum, das dem Fall des terranischen Imperiums folgen und die einzelnen, von Menschen bewohnten Planeten voneinander isolieren und in die Barbarei zurückfallen lassen würde, immer weiter hinauszuschieben. Dies wird zu seiner Lebensaufgabe. Und so begegnen wir in jedem weiterem Roman einem immer älterem, immer mehr desillusioniertem und immer melancholischer werdendem Flandry. Denn er erkennt, daß er das Interregnum nur hinausschieben, nicht verhindern, kann. Dies spiegelt sich auch im Stil der Romane wieder, die immer melancholischer und (bis zu einem gewissem Grad) depressiver werden. Inhalt und Stil bilden hier eine Einheit.

Wobei man meiner Meinung nach die Geschichten um Dominic Flandry nicht alleine sehen darf. Denn vorangegangen sind die himmelstürmenden Romane um die Polesotechnische Liga mit ihrer optimistischen Lebenseinstellung und dem "Was kostet die Welt ?"-Feeling. Die Flandry-Saga ist sozusagen der Antiklimax zu diesen früheren Geschichten. Wobei "früher" in diesem Kontext nur innerhalb Poul Andersons Future History zu verstehen ist. Denn die optimistischen Romane der Liga wurden von Poul Anderson parallel zu den melancholischen um Flandry und das Imperium geschrieben. Alle Romane, Kurzgeschichten und Novellen datieren etwa aus den Jahren 1950 bis 1980.

Bemerkenswert bei der Dominic Flandry-Saga ist die Ähnlichkeit von Flandry mit James Bond. In jeder Geschichte kommt (mindestens) eine Frau vor, die
von Flandry vor irgendwelchen Unholden o.ä. beschützt wird. Ebenso wie Bond benutzt er gerne technische Gimmicks und verlässt sich stark auf seinen Intellekt. Dies wird sehr schön durch die aktuellen Baen-Ausgaben illustriert :

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Allerdings erschienen die ersten James Bond-Geschichten erst zwei Jahre nach der ersten Flandry-Story.

Wie ich eingangs sagte, lese ich Poul Anderson seit fast vier Jahrzehnten. Und natürlich bleiben meine ersten Bücher von ihm (etwa die Falkayn-Ausgabe der TERRA Taschenbücher) unvergesslich. Als vor einigen Jahren der Bastei-Verlag diese Serie in neuer, garantiert ungekürzter Übersetzung herausgab, wurde ich zwahr neugierig, konnte mich aber nicht zum Kauf durchringen. Als sie dann vor kurzem heruntergesetzt in der Hannoveraner Buchhandlung "Schmorl & von Seefeld" auslagen, konnte ich nicht mehr widerstehen und habe mir alle Exemplare, die es dort gab, besorgt. Leider waren dort nicht alle Bände vorhanden, einer der schönsten, A Knight of Ghosts and Shadows, fehlt mir in dieser Neuübersetzung noch. Soweit ich es aber nach den mir vorliegenden Bänden beurteilen kann, wurde die klassische Übersetzung behutsam modernisiert und viele unpassende Stellen verbessert. Auch die Stimmung der alten Übersetzungen wurde gut erhalten und behutsam modernisiert, so daß ich jedem diese Übersetzung nur empfehlen kann.


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phantastisch! #45 (II)

Geschrieben von †  a3kHH , in Rezensionen 20 Januar 2012 · 948 Aufrufe

Horst Illmer : Update

Was ich immer wieder gerne lese ist "Update", die Kolumne von Horst Illmer, in der er über Nachrichten und Neuerscheinungen der pantastischen Szene berichtet. In Mini-Artikeln werden einzelne Bücher, Ereignisse oder sonstiges Berichtenswertes dargestellt. Diesmal ist mir insbesondere der Kurzbericht über Dietmar Daths FAZ-Artikel, in dem er sich mit Edmond Hamilton beschäftigt, aufgefallen. Den hätte ich ansonsten definitiv verpasst, aber so habe ich vielleicht noch eine Chance, ihn mir zu besorgen.


Tad Williams (Interview durch Carsten Kuhr)

Interviews sehe ich immer mit gemischten Gefühlen entgegen. Ich stehe mehr auf Rezensionen, Besprechungen und Artikel. Dieses Interview war allerdings sehr hilfreich. Denn wenn man auf die Frage, warum man keine Bücher für Erwachsene schreibt, zugibt, dies nicht zu können, psychisch dazu weder in der Lage noch geistig reif genug zu sein, kann ich den Autor für mich unter "nicht lohnenswert" ablegen. Was ich hiermit getan habe.


Christian Endres : eBook – Das Buch der Zukunft ?

Christian Endres befasst sich mit dem eBook und seinen Chancen für die nächsten Jahre. Dabei lässt er hauptsächlich Autoren, Verleger und Buchhändler zu Wort kommen. Für mich, der ich mich intensiv mit diesem neuen "Feind" meines heissgeliebten TotenBaumProdukts beschäftigt habe, ergaben sich keine neuen Gesichtspunkte. Allerdings empfand ich diesen Artikel als sehr gute Zusammenfassung des augenblicklichen Stands des neuen Mediums. Wer sich also kurz, knapp und präzise über die aktuelle Positionierung des eBooks informieren möchte, dem sei dieser Artikel ans Herz gelegt.


Horst Illmer : Miriam Meckel

Miriam Meckel, die Lebensgefährtin von Anne Will, hat ein Buch geschrieben. Da drin laden sich doch glatt Menschen in das Internet hoch. Boah, eyh, echt was Neues. So eine Idee gab's ja noch nie nich' in der SF. Das musste unbedingt ausführlich besprochen werden, wah ? Ernsthaft : Für so altbackenen Kram ein Zwei-Seiten-Portrait zu verschwenden, ist mir unverständlich. Den Platz hätte man sinnvoller nutzen können.


Christian Endres : Gangster, Vampire und Aliens

Christian Endres schreibt über "Turf", das Comic-Debut von Jonathan Ross. Comics sind nicht meine Welt, von daher kann ich schlecht etwas dazu sagen. Allerdings kam mir der Artikel sehr ausführlich und qualifiziert vor.

Richard Kadrey (Interview durch Christian Endres)

Ein interessantes Interview mit einem Autor, den ich noch aus den ausgehenden 80ern kenne. Vielleicht sollte ich seine "Sandman Slim"-Reihe einmal antesten ?


Christian Hoffmann : Return of the Fuzzies

Christian Hoffmann nimmt die Nacherzählung "Fuzzy Nation" von John Scalzi zum Anlass, sich einmal intensiver mit dem Original "Little Fuzzy" von H. Beam Piper und den Folgebänden dazu zu widmen. Ein sehr ausführlicher und kritischer Artikel, der sich dem Fuzzy-Hype in allen Spielarten widmet. Eine empfehlenswerte Lektüre für jeden SF-Interessierten.


Manuela Braun : Science oder Fiction (DLR-Sonderdruck)

Ein Sonderdruck aus dem DLR-Magazin 131, in dem die Realität hinter dem Film "Moon" von Duncan Jones beleuchtet wird. Eine gute Idee : Statt das Rad neu zu erfinden, lässt man lieber diejenigen etwas zu den physikalischen und sonstigen Hintergründen sagen, die sich mit der Sache auskennen. Gerne wieder. Allerdings vielleicht beim nächsten Mal mit einer kurzen Einführung über das DLR und die Autorin.


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phantastisch! #45 (I)

Geschrieben von †  a3kHH , in Rezensionen 15 Januar 2012 · 1.001 Aufrufe

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Bezugsquelle : Verlag Achim Havemann

phantastisch! ist die Zeitschrift für phantastische Literatur aller Spielarten, Erscheinungsweise vierteljährlich, Preis 5,30 €. Und wer diese Zeitschrift nicht kauft, ist selber schuld : Er verpasst nämlich etwa 3/4 der wichtigen Publikationen des phantastischen Genres.

Ich wollte immer, bei jeder Ausgabe, eine ausführliche Besprechung der einzelnen Artikel schreiben, aber immer kam mir irgendetwas dazwischen. Und es ist ja auch nicht wenig, auf den 60 Seiten einer einzigen Ausgabe sind ja doch ziemlich viele Artikel mit einer erheblichen Informationsdichte vorhanden. Aber bevor das diesmal auch wieder untergeht, schreibe ich das in Häppchen, Kommentare zu einzelnen Artikeln, sofern ich Zeit und Lust habe.

Als erstes ist die im Fandom weitestgehend abgelehnte und von mir ganz besonders gemochte Kolumne "phantastisch! leben" von Johannes Rüster dran. Die lese ich immer als erstes, sogar noch vor "Update", den "Nachrichten und Neuerscheinungen" von Horst Illmer. Diesmal ging es bei Johannes Rüster um Superhelden als generationenübergreifende Sinnstiftung und die Perfidie der Comic-Verlage, selbige zu rebooten. Ich kann ihm nur zustimmen, setze mich zu Johannes und Opa auf die Ofenbank und lamentiere mit : "Ja, ist denn dieser Comic-Mafia gar nichts mehr heilig ?"

Ach so, und : "Episode IV comes first ! It's just good parenting !"

Inhaltsverzeichnis phantastisch! 45

Cover : Jan Hoffmann

Update - Nachrichten und Neuerscheinungen (Horst Illmer)

Interviews
Carsten Kuhr: Interview mit Tad Williams
Christian Endres: Interview mit Richard Kadrey
Bernd Jooß: Interview mit Hannes Riffel
Christian Endres: Interview mit Frank Festa
Bücher, Autoren & mehr

Leseprobe »Die Kanibalen von Candyland« von Carlton Mellick III

Johannes Rüster: phantastisch! leben – Folge 10: Heldenleben

Christian Endres: phantastisch! im Dialog – E-Book – Das Buch der Zukunft?

Horst Illmer: Zur Person: Miriam Meckel

Christian Hoffmann: Return of the Fuzzies

Sonderdruck aus dem DLR Magazin 131: Manuela Braun: Science oder Fiction?

Achim Schnurrer: Klassiker der phantastischen Literatur – Kindermann, Bahrdt und Geiger – Teil 3

Rezensionen


Im Heft
Horst Illmer: China Miéville »Der Krake«
Günter Puschmann: Tsutomu Nihei »ABARA«
Andreas Wolf: Brett McBean »Die Bestien«
Carsten Kuhr: Richard Kadrey »Sandman Slim – Höllendämmerung«
Dominic Grittner: Marcel Theroux »Weit im Norden«
Günter Puschmann: Syd Mead »Sentury II«
Andreas Wolf: Jeffrey Thomas »Tagebuch aus der Hölle«
Günter Puschmann: George Mann »Affinity Bridge«
Andreas Wolf: Stefan Melneczuk »Rabenstadt«

zusätzlich Im Internet
Dominic Grittner: Andreas Gruber »Ghostwriter«
Günter Puschmann: Kady Cross »Das Mädchen mit dem Stahlkorsett«
Sonja Stöhr: George Mann »Affinity Bridge«
Christian Endres: Cory Doctorow »For The Win«
Christian Endres: Patrick Rothfuss »Die Furcht des Weisen (1)«
Günter Puschmann: Bernd Perplies »Magierdämmerung – In den Abgrund«
Christian Endres: Joe R. Lansdale »Gauklersommer«
Günter Puschmann: Gail Carringer »Glühende Dunkelheit«
Christian Endres: Bill Willingham »Down the Mysterly River«

Comic & Film
Christian Endres: Gangster, Vampire und Aliens
Olaf Brill & Michael Vogt: Ein seltsamer Tag – Teil 2 und 3
Christian Endres: Decodierte Superhelden
Rüdiger Schäfer: Kreaturen

Story
Niklas Peineke: »Rache ist eine schwere Schaufel«

Forum


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Michael K. Iwoleit : Psyhack

Geschrieben von †  a3kHH , in Rezensionen 15 Januar 2012 · 1.032 Aufrufe

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Michael K. Iwoleit : Psyhack
Fabylon 2007
ISBN 978-3-927071-13-1
224 Seiten, 10,- €
Leseprobe

Marek Yanner ist ein Kriminieller aus dem BioTec-Bereich. Nach jedem Auftrag wird seine Erinnerung daran gelöscht, für jeden Auftrag werden neue Daten, teilweise komplette neue Persönlichkeiten eingespielt. Bei einer dieser Einspielung wird ihm ein Virus (ein sogenannter Psy-Hack) untergeschoben, der zunächst dazu führt, daß er einen Manager eines Großkonzerns tötet und im folgenden seine Originalpersönlichkeit, David Prescott, wiederherstellt. Er rächt sich an denjenigen, die ihn gelöscht haben und findet seine Familie wieder.

"Psyhack" ist ein SF-Krimi an der Grenze zum Cyberpunk. Er schildert eindringlich eine mögliche Negativ-Entwicklung im BioTec-Bereich und stellt eine Welt dar, in dem die aktuellen politischen Negativtendenzen (Eurokratie, Sonderrolle Großbritanniens) in der nahen Zukunft deutlich die Oberhand gewonnen haben. Die Konsequenzen einer möglichen Erinnerungsmanipulation für die Gesellschaft wird am Beispiel des Protagonisten, seiner Familie und seines Umfelds eindringlich geschildert, inhaltlich gehört der Roman zur ganz großen SF.

Im Gegensatz zu vielen anderen Cyberpunk-Romanen ist "Psyhack" allerdings deutlich weniger dynamisch und stark selbstreflektierend. Vieles wird als Erzählung gebracht, was den Fluß der Geschichte deutlich verlangsamt, oftmals sogar stört. Der Roman ist die Ausarbeitung einer Novelle. Das merkt man deutlich, denn im Vergleich zu anderen (brillianten) Texten von MKI ("Der Moloch", "Terminal") ist der Roman "Psyhack" relativ holprig geschrieben. Teilweise erkennt man, welche Stellen später eingefügt wurden und welche aus der Original-Story stammen. Der Autor hat es nicht geschafft, die bereits in der Original-Story vorhandenen Erzählungen bei der Transposition der Kurzgeschichte in die Romanform umzuschreiben, aus einer hervorragenden Novelle einen ebenso hervorragenden Roman zu machen. Die Original-Novelle erhielt 2006 den Deutschen Science Fiction-Preis DSFP, 2008 kam der Roman auf den 2. Platz des Kurd Lasswitz-Preises und des DSFP.

Michael K. Iwoleits Bedeutung für die deutsche SF hat sich allerdings seit dem Erscheinen dieses Romans nicht unwesentlich gewandelt. Als legitimer geistiger Nachfolger von Wolfgang Jeschke ist er derjenige des deutschen Fandoms, der sich um die internationale SF kümmert. Etwa in Form der ISF-Website INTERNOVA (Links siehe unten). Im neuen NOVA, der Nummer 18, ist neben Kurzgeschichten arabischer und israelischer Autoren (Guy Hasson, Lavie Tidar, Achmed A.W. Khammas) auch ein mehr als lesenswertes Interview dieser drei Autoren vorhanden. Dieses "Nahost-Special" kann ich jedem SF-Fan nur warm ans Herz legen.

Ein Wort noch zur Ausstattung. Der Roman "Psyhack" wurde verlegt von FABYLON, dem Verlag der ehemaligen Perry Rhodan-Autorin Uschi Zietsch alias Susan Schwartz. Wie alle Bücher dieses Verlages ist auch "Psyhack" mit Hochglanz-Cover erschienen und sieht sehr nobel aus. Ich kann jedem nur empfehlen, dieses Verlagsprogramm einmal durchzustöbern, neben Kurzgeschichtenbänden deutscher Autoren findet man dort auch exclusive Veröffentlichungen von Hans Kneifel, Ernst Vlcek, eine eigene Romanserie, erotische Phantastik und und und ...

Homepage Michel K. Iwoleit


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