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SF-Dinosaurier



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Christoph Hardebusch : Sturmwelten

Geschrieben von †  a3kHH , in Rezensionen 05 November 2011 · 591 Aufrufe

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Christoph Hardebusch : Sturmwelten
Sturmwelten
Unter schwarzen Segeln
Jenseits der Drachenküste
Heyne 52385 / 52397 / 52398
Erstausgaben 2008 / 2009 / 2010
720, 530 & 530 Seiten
ISBN : 978-3453523852 / 978-3453523975 / 978-3453523982

Die Sturmwelten : Eine Inselkette inmitten des Ozeans, berüchtigt für seine Reichtümer und seine Magie. Und mitten drin das Schwarze Schiff der Compagnie mit seiner geheimnisvollen Fracht. Auf der Suche nach ihm treffen sie zusammen :
  • Jaquento : Ein Abenteurer, der sich auf das Piratenleben einlässt
  • Roxane Hedyn : Eine junge Offizierin der Thaynrischen Marine
  • Majagua : Ein Krieger, von der Compagnie als Sklave eingefangen
  • Franigo : Ein hiscadischer Dichter mit einem großem Selbstbewusstsein
  • Sinao : Eine Küchensklavin der Compagnie, die in Majagua ihre große Liebe entdeckt
  • Thyrane : Ein Admiral, der begeistert aus dem Ruhestand zurückkehrt
Werbung auf der Buchrückseite : "Das neue große Fantasy-Epos vom Autor des Bestsellers "Die Trolle"". Von wegen ! Kielholen sollte man ihn, den Hardebusch ! Jawoll, und nicht zu kurz. Versucht er doch mit seinen "Sturmwelten"-Romanen unter falscher Flagge zu segeln und täuscht Fantasy-Geschichten vor, um uns mit Piratengeschichten zu unterhalten. Kielholen, den Mann !Eingefügtes Bild

Aber im Ernst : Tatsächlich kann man bei den ersten beiden Romanen der "Sturmwelt"-Trilogie durchaus den Fantasy-Aspekt in Frage stellen. Magie kommt überaus selten und extrem sparsam vor, es könnte sich genausogut um eine normale Fähigkeit wie zum Beispiel das Lesen handeln. Ich halte diese ersten beiden Bände weniger für Fantasy-Romane als brilliant und spannend erzählte Abenteuergeschichten von einer Dichte, wie ich sie seit 25-30 Jahren nicht mehr gelesen habe. Band 1 las ich zum zweiten Mal, und wieder war ich nach ein paar Seiten von diesem Piratenroman fasziniert. Es macht Spaß, ihn zu lesen, insbesondere weil ich die gleiche Technik erst vor Kurzem wesentlich schlechter ausgeführt gelesen habe.

Genau wie im "Lied von Eis und Feuer" erzählt nämlich Hardebusch das Geschehen aus mehreren unterschiedlichen Perspektiven, wobei sich die jeweiligen Protagonisten am Anfang weder kennen noch in einer Beziehung zueinander stehen. Hardebusch führt dies fulminant durch bis zum großem Finale im dritten Band, dem ersten Mal, an dem alle Protagonisten an einem Ort zusammentreffen. Im Gegensatz zu GRRM merkt man allerdings Hardebusch an, daß ihm alle Protagonisten am Herzen liegen. Jeder ist liebevoll beschrieben, der Tod des Majagua eine echte Katastrophe, die nicht nur seiner Freundin Sinoa zu Herzen geht, sondern auch beim Leser eine sentimentale Saite anklingen lässt.

Wie gesagt, die Magie ist in den ersten beiden Bänden sehr sparsam eingesetzt, man könnte sie fast als reine Abenteuerromane lesen - wenn sich nicht, wie der Leser langsam im Verlauf der Handlung erfährt, eigentlich alles genau und nur um Magie dreht. Die PCs retten wieder einmal die Welt. Und Hardebusch beschreibt es mit Lust, Laune und einem Enthusiasmus, daß man sich gar nicht mehr vom Buch lösen möchte. Was auch durch die konstante Steigerung der Spannung und Exotik ausgelöst wird. Hier hat der Autor seine Sturmwelten-Trilogie excellent durchkomponiert, die Bücher sind präzise geplant und sauber umgesetzt. Es beginnt bei ganz normalen Geschichten, wie sie auch in unserer Welt hätten geschehen können, steigert sich durch ein bißchen Magie, ein bißchen Exotik, ein bißchen Abenteuer bis irgendwann die Grenze zur Fantasy überschritten ist. Und dann legt Hardebusch erst richtig los und lässt Drachen und ururururalte Zauberer auftreten. Und steigert die Spannung nochmals bis zum Finale auf den letzten Seiten des dritten Sturmwelten-Buchs.

Mir persönlich haben diese drei Bände ausnehmend gut gefallen. Neben den obigen Argumenten ist einer der Gründe sicherlich darin zu suchen, daß die "Sturmwelten" keine klassische Fantasy sind, sondern eher einer Art modernem deutschen Stil zuzurechnen sind. Wie schon bei anderen moderneren Werken der Phantastik in deutscher Sprache fällt auch bei Hardebusch eine gewisse Realitätsnähe auf. Im Gegensatz zu früheren Romanen, die ich kenne, liest sich die moderne Phantastik (und eben auch Hardebusch) weniger wie ein Märchen, sondern mehr wie ein gesellschaftskritischer Gegenwartsroman. Eine durchaus angenehme Entwicklung, sorgt sie doch für lebende Protagonisten und eine nicht-triviale Sicht auf die Gesellschaftstruktur und das politische Leben phantastischer Welten. Gerade bei den Beschreibungen der politischen Systeme der verschiedenen Staaten in den "Sturmwelten" ist dies auffallend, hier macht sich Hardebusch das Vergnügen, Vor- und Nachteile ausführlich an Einzelbeispielen darzustellen und so seinen Kommentar zur Geschichte Frankreichs, Spaniens und Englands (unter anderem) abzugeben.

Insgesamt ein sehr angenehmes Leseergebnis, ein erstes Resultat der Propaganda für nicht ganz so bekannte deutsche Autoren durch Heitz' Justifier-Universum bei mir. Danke dafür.


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Aufbewahrung von Heftromanen

Geschrieben von †  a3kHH , 30 Oktober 2011 · 1.104 Aufrufe

Heftromane kann man in Kartons packen. Und in den Keller stellen. Oder man packt sie in Schachteln und bewahrt sie in der Wohnung auf. Neben der platzfressenden Ringbuch-Methode gibt es zum Beispiel die Archivboxen der Romantruhe :

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Quelle : Romantruhe

Nicht chic, aber platzsparend und sehr hilfreich bei größeren Heftroman-Sammlungen. Meine eigene PR-Sammlung ist in IKEA-Boxen untergebracht :

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Quelle : IKEA

Nicht ganz das Optimum (insbesondere wegen der andauernden Änderung der Innenmaße), aber schon nahe dran. Doch das ist alles nichts für meine Spezialitäten, die signierten Heftromane. Die müssen schon etwas edler aufbewahrt werden, da sind mir diese Boxen zu profan. Und da mein holdes Eheweib andauernd mit Patchwork und anderen Sachen rumpusselt und mir schon 'mal ein schickes Schmuckkästchen für meine Krawattennadeln und Manschettenknöpfe gebastelt hat, habe ich sie gefragt. Nach ein paar Telefonaten waren die Materialien da und ein paar Stunden später das Kästchen fertig. Und so sieht es aus :

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Eine angemessene Aufbewahrungsmethode für meine signierten Heftromane, oder ?


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ASFM 151

Geschrieben von †  a3kHH , 30 Oktober 2011 · 585 Aufrufe

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ANDROMEDA SF MAGAZIN 151
Fiktion in Serie - 50 Jahre Perry Rhodan
57. Jahrgang, August 2011, ISSN 0934-330X, EUR 7,90.
Bezug über Andreas Kuschke, jaktusch@sfcd.eu. Die Lieferung erfolgt auf Rechnung incl. Versandkosten.


Der erste Eindruck hatte mich nicht getäuscht, das neue ASFM ist ungeschreinkt zu empfehlen, dem spezialisiertem PR-Enthusiasten ebenso wie dem SF-Fan im allgemeinen.

Hinter einem (man ist versucht zu sagen : "wie üblich") faszinierendem Titelbild kommt eine kurze Einladung zu "Perry Rhodan" und dieser ASFM-Ausgabe, der eine launige Darstellung der 60er folgt. Und hier schon der erste positive inhaltliche Punkt : Am Ende dieser Darstellung nimmt sich der Autor zurück und lässt andere zu Wort kommen. Man sieht sozusagen den Narrator vom Rampenlicht in den Bühnenhintergrund zurücktreten. Höchst angenehm.

Als nächstes folgt eine extrem qualifizierte Darstellung der SF im Heftroman von Marianne Sydow. Da ich vor noch gar nicht so langer Zeit erst die "Volksbücher und Heftromane", das Standardwerk zu diesem Thema von Heinz J. Galle, gelesen habe, fällt mir ganz besonders deutlich auf, wie knapp, präzise und doch ausführlich die Autorin formuliert. Danach ein Artikel ihres Mannes, Heinz-Jürgen Ehrig (1942-2003), über SF, ihre sekundärliterarische Darstellung und ihre Einführung in Deutschland. Beide Artikel, der von Marianne Sydow als auch der von Heinz-Jürgen Ehrig, sind unbedingt lesenswert, allein dafür lohnt sich der Kauf dieser ASFM-Ausgabe.

Es folgen Bilder aus diversen Photoalben von diversen SF-Cons, bevor es PR-mäßig in die Vollen geht. Die Sicht auf PR in den 70ern (und die historischen Gründe dafür), Titelbilder, Resteverwertung von Rückläufern, eine Sicht auf die Ära Voltz : Jeder Artikel eigentlich eine eigene ausführliche Besprechung und Würdigung wert. Mir persönlich haben die Artikel über den Atlantis-Zyklus der Atlan-Serie am Besten gefallen, aber das ist reine Geschmackssache, hier findet jeder PR-Fan etwas aus seinem Lieblingsbereich.

Ich habe auch beileibe nicht alle Artikel aufgeführt, eine ausführliche Besprechung der Fülle von Informationen sprengt einfach den Rahmen. Nicht unerwähnt bleiben soll allerdings die Form : Excellentes Layout, aufgelockert durch "Streiflichter", randseitige Kommentars- und Info-Boxen. Die Con-Bilder habe ich schon erwähnt, aber auch sonst ist dieses Magazin schön illustriert. Natürlich nur in s/w, Farbabbildungen wären einfach zu kostenintensiv. Allerdings empfehle ich den Machern, über eine elektronische Farbausgabe nachzudenken.

Insgesamt stellt diese ASFM-Ausgabe die Serie "Perry Rhodan" ausführlich, übergreifend und präzise dar, punktuell (etwa bei Marianne Sydows Artikel) geht man (bzw. in diesem Fall "frau") auch extrem ins Detail. Diese Mischung aus Überblicks- und Spezialisten-Artikeln machen den besonderen Charme dieses Magazins aus. Und wie ich eingangs bereits sagte, kann man diese Ausgabe des ASFM jedem nur warm ans Herz legen.

P.S. : Hier noch das Inhaltsverzeichnis, das einen weiteren Eindruck von der Fülle der Artikel gibt :

Ralf Boldt: Zum Geleit
Die Sechziger Jahre: Die wilden Sechziger und die Flower Power
Marianne Sydow-Ehrig: Verfolgt, gehasst und erfolgreich. Die deutsche SF im Heftroman
Heinz-Jürgen Ehrig: Das namenlose Chaos. Bevor SF nach Deutschland kam
Dieter Steinseifer: Aus Dieters Album. Historische Aufnahmen aus Dieter Steinseifers Fotosammlung
Roger Murmann: Aus Julians Album. Historische Aufnahmen aus Julian Parrs Fotosammlung
Ralf Boldt: APO, ICO und ACO
Ralf Boldt: Original und Nachdrucke
Ralf Boldt: Resteverwertung
Die Siebziger Jahre: New Wave und Punk
Robert Hector: Das Goldene Zeitalter der Perry-Rhodan-Serie. Die Ära William Voltz, 1974–1984
Jürgen Lautner: PERRY aus der Stapelbox. Eine Erkundungsfahrt in den Untiefen eines fast vergessenen Archivs
Werner Fleischer: Neues aus Atlantis. Eine differenzierte Analyse des Atlantis-Zyklus’
Die Achtziger Jahre: Neue Deutsche Welle – aber auch Neue Deutsche Literatur?
BiFis Album: Aus der Fotosammlung von Birgit Fischer
Thomas’ Album: Aus der Fotosammlung von Thomas Recktenwald
Hermann Ritter: Plejaden. Erinnerungen, Reminiszenzen und gefühlte »Perry Rhodan«-Welten
Ralf Boldt: Das Zykluszine des Stefan Manske
Ralf Boldt: Exposés
Die Neunziger Jahre: Die deutsche Einheit ist da … und nun?
Sina Boldt: PERRY-RHODAN-Titelbilder. Die Entwicklung von 1961 bis 2011
Werner Fleischer: Appetit auf einen heißen Krimi oder Was wurde eigentlich aus dem umlaufenden Titelbild von ATLAN 300?
Werner Fleischer: Was sind die Perry-Rhodan-Tage Rheinland-Pfalz?
Die 2000er: Millenniumswechsel und dann?
Kees van Toorn: Ein Leben als Übersetzer der PERRY-RHODAN-Serie
Peter Sauerwein: Mein Einstieg über PERRY RHODAN in die SF und den SFCD
Ralf Boldt: PERRY RHODAN und der Papst. 45 Jahre Perry Rhodan: Der Con in München
Ralf Boldt: Walter Ernsting, Perry Rhodan und der ganze Rest
Ralf Boldt: PERRY RHODAN als Book on Demand
Wir schreiben das Jahr 2011
Hermann Ritter: Sektorknospen
Ralf Boldt: 2712
Ralf Boldt: Einsteigen, Vertiefen, Wiederentdecken. Lesenswerte und besondere Texte aus dem Perryversum
Ralf Boldt: Schlusswort
Die Beteiligten



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Der moderne Kindstod

Geschrieben von †  a3kHH , in Familie 08 Oktober 2011 · 929 Aufrufe

Im vergangenen Jahr kamen in Deutschland 104 Kinder unter 15 Jahren an den Folgen eines Verkehrsunfalls ums Leben. Das ist ein Anstieg gegenüber 2009 um 16 Prozent. Zum Vergleich: An den Folgen einer Infektion durch das EHEC-Virus, das monatelang ganz Deutschland in Atem hielt, starben 53 Menschen. [...] Insgesamt kamen auf deutschen Straßen 28.629 Kinder im Pkw, als Radfahrer und als Fußgänger zu Schaden. Als Pkw-Mitfahrer sind mehr Kinder tödlich verunglückt (49) als mit dem Fahrrad (20) und als Fußgänger (28) zusammen.

Quelle
Ohne weiteren Kommentar, insbesondere im Hinblick auf den modernen Puritanismus.


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Perry Rhodan #1 - Sternenstaub

Geschrieben von †  a3kHH , in Rezensionen 07 Oktober 2011 · 703 Aufrufe

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Frank Borsch : Sternenstaub
Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt
1. Auflage 2011

Auf der Suche nach Außerirdischen, die die Mondbasis und mehrere Raumschiffe zerstört haben, stoßen Major Perry Rhodan, Reginald Bull, Eric Manoli und Clark G. Flipper auf dieselbigen. Parallel dazu kommt ein Mutanten-Waisenhaus unter der leitung von John Marshall auf der Erde in Schwierigkeiten.

Dilettantisch. Das ist da, was mir bei diesem Taschenheft sofort einfällt. Derart dilettantisch geschrieben und in Szene gesetzt, daß ich mich nach den ersten beiden Seiten zwingen musste, weiterzulesen. Aber ich war neugierig. "So schlimm kann es garnicht sein", dachte ich. Und richtig : So schlimm wurde es nicht, es wurde noch viel schlimmer.

Von Professionalismus ist im Inhalt nicht viel zu spüren, eher von einer ziemlich naiven Weltsicht des Autors. Das beginnt wie gesagt schon auf den ersten beiden Seiten, in denen die Raumfahrer in ihren Anzügen aus Marketing-Gründen über das Landefeld laufen müssen. Es geht weiter mit einem NASA-Direktor Pounder, der ein geheimes Netz von internationalen Kontakten zu den verschiedensten Militärs und Raumfahrtbehörden hat. Und der am Ende den edlen Geheimdienstler Alan D. Mercant vor der bösen Regierung und ihren Schergen rettet und mit falschen Papieren ausstattet. Gegen diese naiven Darstellungen sind die James-Bond-Filme Tatsachenberichte.

Rhodan selber wird genauso dilettantisch und hölzern beschrieben, wie es in der aktuellen Erstauflage üblich ist. Nichts ist mehr von den Führungsqualitäten, die Scheer im auf den Leib geschrieben hat, zu spüren. Das im Original enthaltene Teamwork zwischen Bull und Rhodan ist praktisch nicht mehr vorhanden, Rhodan ist hier auf einen Stichwortgeber reduziert. Und auf einen Phrasendrescher, selten so viel Blabla gelesen wie bei Rhodans Ansprache an die Außerirdischen.

Und da sind wir schon beim nächsten Dilettantismus : Die Darstellung der Arkoniden. Im Original stören sie die Kommunikation zwischen der "Stardust" und der Erdstation, zerstören diverse unbemannte Kommunikationssatelliten. In diesem Machwerk haben sie bei der Begegnung mit Rhodan bereits mehrere bemannte Raumschiffe und eine Mondbasis inklusive Besatzung plattgemacht - und die neuen "Helden" gehen darauf nicht einmal mit einem Nebensatz ein. Im Original agieren die Arkoniden innerhalb ihres Bezugsrahmens konsistent, die Wandlung von Ablehnung hin zu aktiver Unterstützung von Rhodan und seiner Crew wird logisch und nachvollziehbar beschrieben. In dieser Nacherzählung ist davon nichts mehr zu spüren.

Man kann sicher noch deutlich mehr über diesen Roman sagen. Kraftausdrücke langjähriger PR-Fans sind m.E. nicht wirklich unangebracht. Es mag sein, daß die Darstellung der heutigen Zeit und den heutigen Lesern angemessen ist. Mir reicht das nicht. Vielleicht hätte ich das Scheersche Original nicht direkt vor dieser Nacherzählung lesen sollen, vielleicht bin ich einfach zu alt für diese Weltsicht, vielleicht haben mir die modernen PRs einfach nichts mehr zu sagen : Auf jeden Fall ist das nicht mehr die SF, die ich gerne lese.

Eine erweiterte Inhaltsangabe findet man in der Perrypedia, andere Meinungen hier im SFN und im PR-Forum. Ich empfehle jedem, sich ein eigenes Bild der beiden ersten PR-Romane zu machen.


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Perry Rhodan #1 - Unternehmen Stardust

Geschrieben von †  a3kHH , in Rezensionen 07 Oktober 2011 · 710 Aufrufe

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Karl-Herbert Scheer : Unternehmen Stardust
Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt
4. Auflage 1977

Bei dem ersten Mondflug stoßen Major Perry Rhodan, Reginald Bull, Eric Manoli und Clark G. Flipper auf Außerirdische.

Optimistisch. Das ist das Wort, das mir beim Lesen dieses Heftromans sofort einfällt. Scheer sah zwar nicht unkritisch, aber durchgängig optimistisch in die Zukunft. Dies äußert sich in der Beschreibung technischer Errungenschaften ebenso wie der sozialen Situation der Gesellschaft. Wie damals, 1961 und auch noch 1977, waren Macher gefragt : Leute, die ihre Kenntnisse und Fähigkeiten einsetzen, statt nur darüber zu reden. Und so beschreibt er die handelnden Hauptpersonen auch. General Pounder, der Vorgesetzte von Perry Rhodan, ist eine Persönlichkeit, die nicht nur seine Untergebenen, sondern auch die wartenden Journalisten im Griff hat. Major Perry Rhodan ist eine Führungspersönlichkeit, deutlich der Anführer einer elitären Raumschiffcrew. Reginald Bull ein hochqualifizierter Spezialist, der Rhodan nur in Nuancen nachsteht. Scheer beschreibt eine Gesellschaft, in der diese Leute auch arbeiten können und nicht durch Mätzchen und marketingtechnische Spielereien behindert werden.

Optimistisch wird auch die Begegnung mit den Außerirdischen geschildert. Das Zusammentreffen auf Thora und Crest sprüht nur so von einer Aufbruchsstimmung, die brilliant zu dem ersten Roman einer Heftromanserie passt. Dabei ist anzumerken, daß die Begegnung von Thora und Rhodan 5 Jahre später in der Orion-Folge "Kampf um die Sonne" aufgegriffen und visualisiert wurde. Und hier wie da agieren die Paare qualifiziert in ihrem Bezugsrahmen, ohne den jeweils anderen Partner auszumanövrieren. Dabei wird hier einmal mehr die Führungspersönlichkeit von Rhodan dargestellt, der Thora mit ihrer um Jahrtausende weiterentwickelten Technologie und der daraus resultierenden Arroganz gegenüber "Höhlenwilden" allein Kraft seines Willens Paroli bietet.

Man kann sicher noch deutlich mehr über diesen Roman sagen, Vieles ist bereits gesagt und geschrieben worden, ich jedenfalls kann diesen Roman als excellentes Beispiel der Aufbruchstimmung der 60er und als Beginn einer 50-jährigen Heftromanserie nur empfehlen. Und ich persönlich halte ihn für deutlich weniger trivial als diverse Romane der Hochliteratur, die ich kenne.

Das Bild habe ich der Perrypedia entnommen, mehr über die Auflagen und Ausgaben findet man hier. In der Perrypedia ist ebenfalls eine detaillierte Inhaltsangabe dieses allerersten Perry-Rhodan-Heftes enthalten. Wer sich für eine Zusammenfassung der einzelnen Zyklen der Hauptserie als auch aller Ableger interessiert, wird hier fündig. Insbesondere Neueinsteiger, die sich durch PR Neo motiviert fühlen, Perry Rhodan tatsächlich einmal anzulesen, dürften diese Seiten als sehr hilfreich empfinden.


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Alfred räumt auf

Geschrieben von †  a3kHH , in Familie 04 Oktober 2011 · 944 Aufrufe

Ächz !

Aufräumen ist immer ein Akt, insbesondere als das mit Abstauben einhergeht. Und Umorganisieren, denn meine Sammlung wächst und wächst und wächst ...
Dank des neuen Trends und der exorbitanten Kosten für Taschenbücher muß ich jetzt meine Hardcover neu verteilen. Da sind zu viele dazu gekommen. Und wenn ich mir das genau angucke, wird eines klar : Hohlbein ist Schuld !!! Und Random House !!!!!! Letztere sollen gefälligst wieder jemand wie Jeschke einstellen, der die SF-Serie zu neuen Höhepunkten führt. Damit Ersterer dann gefälligst dort Taschenbuch-Originalerstausgaben rausbringt, statt Hardcover. Die lassen sich nämlich platzsparender in Regalen unterbringen. Eingefügtes Bild

Hier nochmal den Dank an Jaktusch für den SFCD-Sonderband 4, der passt gut zu dem SFCD-Sonderband 2, den der Club zum 60. Geburtstag von Walter Ernsting herausgab. Die werde ich auch behalten. Aber ansonsten muß ich mich von einigen Sachen trennen, meine Regale laufen wieder einmal über.

Ich habe einen Voltz-Gedächtnisband doppelt. "Mark Powers" #3 und "Rex Corda" #37 müssen weg, da fang' ich gar nicht erst eine Sammlung an. "Der Weltraumfahrer" und "Abenteuer im Weltenraum" behalte ich, die Hefte enthalten Romane von E.E.Smith, Algis Budry, Phil Dick und Jack Vance. Aber so schön sie auch sind, das hier muß raus : "Den Sternen entgegen" und "Das Geheimnis des Asteroiden 117-03" im Oktav-Format von 1958. "Luna"-Romane ??? Da muß ich wohl in meinen Kisten nochmal gucken, aber eigentlich müssten die wohl auch weg. "Maddrax" habe ich noch einen Haufen (inklusive der zwei ersten Sonderbände), Sternenfaust #1 undsoweiter.

Fanzines, alt bis uralt. Nochmal durchgucken, aber dann weg, Platz schaffen. Sollte man nur elektronisch aufbewahren, will die jemand scannen ?

Ächz !


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Alan Dean Foster : Der Highway ins Nichts

Geschrieben von †  a3kHH , 03 Oktober 2011 · 492 Aufrufe

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Alan Dean Foster : Der Highway ins Nichts
To the Vanishing Point
Originalausgabe 1988
Deutsche Erstausgabe 1995
Aus dem Amerikanischem von Alfons Winkelmann
Heyne 5319, 444 Seiten

Eine Familie trifft auf ihrer Fahrt in den Urlaub eine Dimensionswanderin. Nach Abenteuern in diversen Dimensionen, unter anderem der Hölle, retten sie die Welt.

Nicht empfehlenswert.
Obwohl Alan Dean Foster durch seine Romane des Homanx-Universums und diverse Filmbücher ein gestandener Autor ist, vergalloppiert er sich in diesem Roman völlig. Nicht, daß die Fostersche Exotik hier nicht enthalten ist. Im Gegenteil, viele der Schilderungen und eigentlich alle Settings sind gelungen konzipiert und umgesetzt. Auch stilistisch hat er nicht nachgelassen, jeder, der das "Tar-Aiym-Krang" oder ein anderes der Flinx-Bücher gelesen hat, erkennt den Autor sofort. Nein, das Sujet ist schlicht und einfach dem Stil nicht angemessen.

Denn die Geschichte ist ja nichts Neues, das habe ich schon von Moorcock, Farmer, Anderson und vielen anderen gelesen. Im Gegensatz zu Foster schrieb aber jeder dieser Autoren eine solche Geschichte extrem : Entweder wie Moorcock extrem deprimierend (man denke nur an das Zusammentreffen von Bek und Luzifer) oder extrem optimistisch (Anderson mit "Three Hearts and Three Lions" oder "Operation Chaos" ist hier ein Paradebeispiel). Aber nicht so trocken und wissenschaftlich-objektiv wie Foster. Das passt einfach nicht zum Inhalt der Geschichte.

Ich habe wenig Bücher gelesen, bei denen Form und Inhalt jeweils für sich genommen gut sind, aber so überhaupt nicht zu einer Einheit finden wie hier. Und ich war nicht wenig perplex, daß dies einem meiner Lieblingsautoren passiert ist. Sein Roman "The Man Who Used the Universe" gehört neben "Tambu" von Asprin zu den Romanen, die ich aus meinem englisch-amerikanischem Regal am häufigsten gelesen habe. Die (frühen) Flinx-Romane (und andere aus dem Homanx-Universum) habe ich auch alle in meinen Regalen stehen, im amerikanischen Original teilweise Jahre, bevor eine deutsche Übersetzung auf den Markt kam. Um so bedauerlicher, daß dieser Roman um so viel schlechter ist als der Rest.


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Simon R. Green : Wächter der Menschheit

Geschrieben von †  a3kHH , in Rezensionen 02 Oktober 2011 · 652 Aufrufe

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Wächter der Menschheit (The Man with the Golden Torc)
Aus dem Englischem von Axel Franken
UK 2007, D 2010
Krieg der Wächter (Daemons are forever)
Aus dem Englischem von Axel Franken und Susanne Picard
UK 2008, D 2010
Der Spion, der mich jagte (The Spy who haunted me)
Aus dem Englischem von Susanne Picard
UK 2009, D 2011
Liebesgrüsse aus der Hölle (From Hell with Love)
Aus dem Englischem von Susanne Picard
UK 2010, D 2011

Bastei-Lübbe 20615, 20623, 20632, 20616
540, 570, 490 & 450 Seiten

Mein Name ist Bond, Shaman Bond. Ich bin der Wächter der Menschheit mit der Lizenz, dem Übernatürlichen in den Arsch zu treten.

Na ja, eigentlich heisse ich Eddie Drood, Shaman Bond ist nur mein Deckname. Wenn man zu den Droods gehört, die die Menschheit seit den Tagen König Arthurs vor Aliens und Dämonen beschützen, legt man sich besser ein Pseudonym zu. Denn nur aus einem einzigem Grund haben Gespenster, Ghule und glubschäugige Monster die Welt noch nicht übernommen : Weil meine Familie sich ihnen in den Weg gestellt hat. Wir hüten die Tür, wir schützen euch vor dem Bösem Wolf. (dem Klappentext nachempfunden)

Die vier Bände um Eddie Drood und seine bezaubernde Hexe Molly handeln davon, daß ein Verräter innerhalb der Familie sein Unwesen treibt. Über vier Bände hinweg ist das etwas ermüdend. Allerdings werden diese Ermüdungserscheinungen durch zwei Sachen aufgefangen. Erstens fabuliert Green, daß es nur so kracht. Die Bände sprühen vor Einfällen, man ist von der Phantastik, der SF, der Fantasy und dem Horror einfach fasziniert. Auch wenn der Autor gerade an den Hauptpersonen eine sehr differenzierte Weltsicht darstellt, so sind die Monster in den Abwasserkanälen von London genau das : Brutale unmenschliche Monster. Teilweise in der Gestalt von Menschen. Die man nur bekämpfen, nicht umerziehen kann. Im Gegensatz zu den unmenschlich aussehenden Ergebnissen jahrelanger Frankenstein-Experimente, die zwar unmenschlich aussehen, aber deutlich humaner agieren als manche Menschen.

Und zweitens sind die vier Bände abgeschlossen. Punkt, Aus, Finito. So, wie die Bond-Filme nach dem Ausstieg von Sean Connery vorbei waren. Echt !

Und noch ein Hinweis an Bastei-Lübbe : MAN VERÖFFENTLICHT EINEN ZYKLUS AUCH NUMMERNTECHNISCH IN DER KORREKTEN BAND-REIHENFOLGE !!!!! Es ist böse, böse, böse alte Nummern aufzufüllen. Der zuständige Erbsenzähler hat sich gefälligst hinzusetzen und hundertmal zu schreiben : "Ich soll meine Leser nicht durch wirre Bandnummernvergabe irritieren !". Insbesondere den Rezensenten hier nicht, der aufgrund dieses Chaos den Zyklus in der Folge 1, 4, 2, 3 gelesen hat. *grummel* Es wäre auch nicht verkehrt, den Titelerfinder hundertmal schreiben zu lassen : "Ich soll eine Übersetzung des Originaltitels nehmen und nicht irgendwelchen Kram, der mir gerade im Kopf herumgeht." Denn während Band 3 & 4 sauber die Bond-Analogie rüberbringen, sind für Band 1 & 2 irgendwelche "Wächter..."-Titel genommen worden. Suboptimal, allerdings nicht ganz so schlimm wie bei Kim Harrison. Es scheint mir, als würden solche Auswüchse bei BLB durch das Controlling überwacht und zurückgestutzt, ganz im Gegensatz zu Random House, wo sich offenbar niemand drum kümmert. Wäre einmal interessant zu erfahren, inwieweit der Übersetzerwechsel damit zu tun hat.


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George R. R. Martin : A Song of Ice and Fire

Geschrieben von †  a3kHH , in Rezensionen 01 Oktober 2011 · 545 Aufrufe

George R. R. Martin : A Song of Ice and Fire

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A Game of Thrones
A Clash of Kings
A Storm of Swords : Steel and Snow
A Storm of Sword : Blood and Gold
Voyager, UK 1998 / 1999 / 2000
800, 700, 600 & 580 Seiten

Der König von Westeros stirbt. Es beginnt ein Kampf um seine Nachfolge. Da er selber erst vor zwanzig Jahren den amtierenden König gestürzt hat, gibt es an Bewerbern für die Stelle des Königs keinen Mangel.
Gleichzeitig bedrängen im Norden die Anderen den Wall, einen 700 Fuß hohen Limes.

Langweilig, extrem schlecht konzeptioniert, keine durchgängige Story-Line, zerfasert, man bleibt nur bei dem Epos, weil GRRM wenigstens einen blassen Abklatsch seiner früheren Erzählkunst dann und wann durchscheinen lässt.

Langweilig : Es fehlt durchgängig der Sense of Wonder, der aus Martins früheren Werken dem Fan bekannt ist. Hier beschreibt er eine Welt ohne Wunder in einem Stil, der oftmals, speziell im zweiten und dritten Buch, das Desinteresse des Autors an der Geschichte durchschimmern lässt. Man merkt deutlich, daß GRRM mit seinen Gedanken (meistens) bei anderen Projekten war.

Keine durchgängige Story-Line : GRRM fand es wohl schick, ein Buch mit mehreren Protagonisten zu schreiben, in denen einzelne Kapitel auch die Sicht dieser Protagonisten schildern. Das ist im ersten und teilweise noch im zweiten Buch erträglich, als alle Protagonisten mehr oder minder an den Brennpunkten agierten. Im dritten Buch, in dem sich die überlebenden Protagonisten in alle Winde zerstreuen, wird dies unerträglich.

Zerfasert : Durch die vielen Protagonisten und ihre Schilderungen wirkt die gesamte Geschichte, als würde man weit auseinanderliegende Steine eines großen Mosaiks beschreiben. GRRM gelingt es nicht, dies zu einer Einheit zusammenzuführen. Obwohl ihm als Schriftsteller dies im zweiten Band deutlich auffiel, konnte er sich im dritten Band nicht entscheiden, rigoros unter seinen Protagonisten aufzuräumen und den Teilen, die ihm wirklich am Herzen lagen, mehr Raum zu geben.

Denn man merkt deutlich, daß einige Protagonisten, allen voran Tyrion von Lannister, deutlich liebevoller und mit einem schwachem Glanz des SoW im Hintergrund beschrieben wurden als viele andere. GRRM hat daraus allerdings keine Konsequenz gezogen, sondern langweilt den Leser mit detaillierten lieblosen Schilderungen im Leben der Zweit- und Dritt-Protagonisten, bis er sie schließlich umbringt. Was den gesamten Handlungsstrang um diesen Protagonisten zur Absurdität macht, deutlich bemerkbar bei Robb von Winterfell und Theon Greyjoy.

Deshalb bin ich auch sicher, daß die HBO-Serie ein Erfolg wird. Denn wenn man die ersten Bücher auf 25-50% zusammenstreicht, ist "Das Lied von Eis und Feuer" eine nette Geschichte. Nett, aber nicht mehr. Mercedes Lackey und David Eddings haben bessere Epen liebevoller und mit stärkerem Enthusiasmus geschrieben. Von daher kann ich nur jedem davon abraten, das "Epos zur Serie" lesen zu wollen, relativ zu den ersten Bildern, die ich im Trailer gesehen habe, kommt die gleiche Geschichte als Buch ziemlich langweilig und -wierig rüber.


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Kim Harrison : Die Rachel-Morgan-Geschichten

Geschrieben von †  a3kHH , in Rezensionen 30 September 2011 · 613 Aufrufe

Kim Harrison : Die Rachel-Morgan-Story

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Blutspur (Dead Witch Walking)
Blutspiel (The Good, The Bad and the Undead)
Aus dem Amerikanischem von Alan Tepper und Isabel Parzich (Blutspur)
Heyne 52853 & 53394 (2. Ausgabe)
Originalausgabe 2004 / 2005
Deutsche Ausgabe 2011 (deutsche EA 2006 / 2007)
575 & 625 Seiten

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Blutjagd (Every Which Way But Dead)
Blutpakt (A Fistful of Charms)
Blutlied (For a Few Demons More)
Blutnacht (The Outlaw Demon Wails)
Blutkind (White Witch, Black Curse)
Aus dem Amerikanischem von Vanessa Lamatsch
Heyne 53279, 53290, 52472, 52616 & 53352
Originalausgaben 2005 / 2006 / 2007 / 2008 / 2009
Deutsche Ausgaben 2009, 2010 (verschiedene Auflagen, deutsche EA 2008 / 2009 / 2010)
690, 730, 760, 780 & 700 Seiten

Rachel Morgan ist eine Hexe. Zusammen mit ihrer Freundin Ivy, einem Vampir, und Jenks, einem Pixie, lebt sie in einer aufgegebenen Kirche in Cincinnati. Die drei haben eine Detektei aufgemacht und mischen Menschen, Inderlander, ihre Feinde, ihre Freunde und sich selbst auf.

Die Geschichten um diese Truppe spielen auf einer Alternativ-Erde. Dort wurden 1966 gen-modifizierte Tomaten zu einem Virusüberträger, an dem ein Viertel der Menschheit starb. Die Nicht-Menschen nutzten die Gelegenheit und outeten sich. Seitdem hat sich die Gesellschaft doch etwas verändert, Feen, Elfen, Vampire, Hexen und Werwölfe dominieren die echten Menschen und Tomaten sind geächtet.

Das Ganze läuft unter "Romantic Fantasy". Hat allerdings mit hirnlosen Schmalzschinken a la Stephanie Meyer oder "Vampire Diaries" wenig zu tun, die Rachel-Morgan-Geschichten sind eher im Bereich "True Blood" anzusiedeln. Kim Harrison schreibt nicht über Blümchen-Sex und endloses Geziere, ihre ProtaginistInnen sind normale "Menschen", die auch ganz normale Beziehungen und sogar Sex haben. Soweit das eben geht und nicht biologische und/oder psychologische Probleme bei Beziehungen über die eigene Rasse hinaus dabei auftreten.

Auch ansonsten ist die Umwelt von Rachel Morgan ganz anders, als man es von einer romantischen Fantasy erwartet. Viel düsterer, das T4-Angel-Virus und das Auftreten der Inderlander, wie sich Hexen, Vampire etc. nennen, hat zu einer deutlich weniger weichgespülten Welt als der unseren geführt. Das zeigt sich besonders an den Vampiren und ihren "Groupies", die ein, wie ich finde, extrem morbides Element in die Gesellschaft einführen.

Bemerkenswert finde ich ganz besonders die Darstellung von Jenks, dem Pixie, seiner Familie, die im Garten der Kirche von Rachel und Ivy leben, und der Rasse der Pixies an sich. Pixies leben nur 20 Jahre, deutlich kürzer als jeder andere Inderlander. Dies wird von Kim Harrison thematisiert, ohne daß es überproportional problematisiert wird. Durch die Darstellung des Territorialverhaltens einzelner Pixies, ihrem Krieg gegen die Fairies und ihrem Überlebenskampf in einer für sie nur eingeschränkt brauchbaren Umwelt hat diese Rasse gleichzeitig etwas Rührendes als auch etwas Realistisches an sich und die Autorin schafft es, einer vulgär-kitschigen Darstellung dieser eigentlich sehr niedlichen Figuren zu entgehen.

Angenehm anders, es lohnt sich gerade für Schmalzvampir-Hasser, in diese Romane einmal reinzugucken. Danke an den FO für den Tip.

Wie aber Colin Wagemann im "Fandom Observer" kann auch ich eine Rezension dieser Reihe nicht ohne herbe Kritik an den deutschen Ausgaben schreiben. Zunächst einmal sind die Romane absolut schlecht übersetzt und sehr mangelhaft lektoriert. Für den Preis, den Random House für die deutschen Romane verlangt, kann, muß, darf und sollte man Besseres erwarten.

Die Titel der deutschen Ausgaben sind einen eigenen Absatz wert. Derartig bescheuerte Umsetzungen habe ich seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen. Anspielungen auf klassische Filme werden in popelige "Blut..".-Titel umgesetzt. Der zuständige Redakteur ist wohl vom Marketingvampirvirus angefressen, das hätte ja mein kleiner Sohn besser hingekriegt. Ebenso die ziemlich suboptimalen Titelbilder der ersten Ausgabe. Nicht umsonst habe ich in diesem Beitrag nur eine deutsche Ausgabe davon abgebildet, die sind nämlich alle gleich - und langweilig. Ich empfehle den deutschen Verlagen doch, mehr in ihre Gestaltung zu investieren und weniger in ihre Quichotterien gegen die ach so schädlichen Raubkopierer. Schädlich für deutsche Verlage sind nicht diejenigen, die Druckerzeugnisse kopieren, sondern diejenigen, die einen derartig mies übertragenen und ebenso so mies vom Titelbild her beworbenen Kram auf den Markt werfen. Ich kann nur jedem empfehlen, diese Serie zu lesen - im amerikanischem Original. Die zweite, 4,- € billigere Ausgabe ist übrigens von den Titelbildern her deutlich besser und an das amerikanische Original angepasst, die beiden Exemplare, die ich anfangs gekauft habe, habe ich oben abgebildet.


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Maßnahmen gegen kopierte Bücher

Geschrieben von †  a3kHH , 28 September 2011 · 473 Aufrufe

Etappen der Geschichte der Kirchlichen Druckerlaubnis

[...]

Papst Leo XIII.: 25. Januar 1897, Apostolische Konstitution „OFFICIORUM AC MUNERUM“ über das Verbot und die Zensur der Bücher.

Der Konstitution sind Allgemeine Anordnungen beigefügt.

2
Vor allem die schriftlich geäußerten Verlautbarungen der Päpste bezeugen, mit welcher Sorge und Wachsamkeit die römischen Päpste darüber wachten, dass die Schriften der Häretiker nicht zum allgemeinen Schaden ungestraft verbreitet wurden. Die Beispiele hierfür sind sehr alt. Anastasius I. hat die gefährlichen Schriften des Origenes, Innozenz I. die des Pelagius, Leo der Große alle Werke der Manichäer durch ein Edikt streng verurteilt. Bekannt sind auch die "Dekretalen" über Zulassung oder Verbot von Büchern, die Gelasius in dieser Angelegenheit so zweckmäßig erlassen hat. In ähnlicher Weise wurden im Verlauf der Jahrhunderte die verderblichen Bücher der Monotheliten, Abälards, Marsilius' von Padua, Wicliffs und der Hussiten von einer Verurteilung durch den Apostolischen Stuhl getroffen.

3
Im 15. Jahrhundert jedoch, nach der Erfindung der Kunst des Buchdrucks, kümmerte man sich nicht mehr nur um schlechte Schriften, die bereits erschienen waren, sondern begann, Vorsorge zu treffen, dass derartige auch in Zukunft nicht erscheinen konnten. Eine solche vorsorgliche Maßnahme wurde nicht leichtfertig ergriffen, sie war vielmehr zu jener Zeit unumgänglich notwendig, um die Moral und das öffentliche Wohl zu schützen. Denn diese in sich höchst wertvolle und großen Nutzen bringende Kunst, die ihrer Natur nach das christliche Gedankengut unter den Völkern verbreiten sollte, wurde von allzu vielen nur allzu schnell in ein wirksames Instrument des Verderbens umgewandelt. Das an sich schon große Übel der schlechten Schriften wurde durch die Geschwindigkeit ihrer Verbreitung noch vergrößert, und ihre Wirkung wurde noch beschleunigt. In höchst weisem Beschluss haben daher sowohl Alexander VI. wie Leo X., Unsere Vorgänger, gewisse den Zeiten und Sitten entsprechende Gesetze erlassen, wodurch die Buchverleger zur Erfüllung ihrer Pflicht angehalten wurden.

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Bald darauf erhob sich ein noch heftigerer Sturm; es galt, noch aufmerksamer und kraftvoller der Ansteckung durch die Häresien entgegenzuwirken. Deshalb haben derselbe Leo X. und später Clemens VII. unter strengen Strafen das Lesen und Aufbewahren der Bücher Luthers verboten. Da aber zum Unheil für dieses ganze Zeitalter die schmutzige Flut jener schädlichen Bücher über alle Maßen anschwoll und in allen Gegenden sich ausbreitete, schien ein weitergreifendes und schneller verfügbares Gegenmittel notwendig. Ein solches Mittel hat als erster Unser Vorgänger Paul IV. angewandt, nämlich eine Liste von Schriften und Büchern, vor deren Lesung die Gläubigen bewahrt werden sollten. Nicht lange danach versuchten auch die Väter der Konzils von Trient, die überbordende Freizügigkeit im Schreiben und Lesen durch neue Anordnungen einzudämmen. Auf ihre Anordnung hin haben eigens dazu ernannte Prälaten und Theologen nicht nur den von Paul IV. herausgegebenen Index erweitert und vervollständigt, sondern auch Regeln für die Veröffentlichung, die Lesung und den Gebrauch von Büchern aufgestellt, die Pius IV. später mit seiner Apostolischen Autorität bestätigt hat.

5
Das öffentliche Wohl, das zu Anfang diese tridentinischen Regeln erforderlich machte, verlangte im Verlauf der Zeiten auch, dass manches an ihnen erneuert wurde. Deshalb haben die Römischen Päpste, namentlich Clemens VIII., Alexander VII. und Benedikt XIV., in Anbetracht der Zeitverhältnisse in kluger Weise verschiedene Verordnungen erlassen, die diese Regeln entwickeln und den Zeltumstanden anpassen sollten.

6
Alles dies beweist deutlich, dass die Römischen Päpste vor allem darauf ständig besondere Sorgfalt verwandt haben, Irrtümer in den Meinungen und Verderb der Sitten, diese doppelte Ursache für Verfall und Untergang der Gemeinweisen, die durch schlechte Bücher hervorgerufen und verbreitet wird, von der menschlichen Gesellschaft fernzuhalten. Ihr Bemühen war auch nicht fruchtlos, solange in der Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten das Ewige Gesetz der Befehls- und Strafgewalt vorangestellt war und solange die Lenker der Staaten mit der geistlichen Gewalt einmütig übereinstimmten.

Aus der katholischen Wikipedia


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Andromeda SF Magazin 151

Geschrieben von †  a3kHH , 24 September 2011 · 687 Aufrufe

Ich habe heute einen sehr netten Brief von Jaktusch bekommen.

Darin waren zwei SFCD-Publikationen. Und eine "falsche" Rechnung, aber dazu später.

Als erstes habe ich das Andromeda SF Magazin 151 aus dem Umschlag genommen. Nach der in meinen Augen suboptimalen Nummer 149 war ich sehr skeptisch. Die ersten drei Seiten sind Werbung. Ansprechend gestaltet, mit tollen Graphiken, man wird excellent auf die folgende Phantastik eingestimmt. Und die hat es in sich: Kurze Artikel jeglicher Coleur, Abdrucke von (ur-)alten Photos, Exposes etc. etc. etc.. Ich habe alles bisher nur sehr kurz überflogen, deshalb kann ich (noch) nicht ins Detail gehen. Allerdings ist dieses Magazin nach meinem erstem Eindruck die bisher beste alles umfassende Publikation zum Thema "Perry Rhodan".

Zusätzlich dazu hat Andreas mir den SFCD-Sonderdruck No. 4 von 1997 geschickt : "R wie Rhodan" von Jürgen Nowak, der Nachdruck einer 1967 veröffentlichten Rezensionsarbeit. Neu, nicht nur ungebraucht, sondern absolut neuwertig. Obwohl der Druck bereits 15 Jahre alt ist. Ein echtes Schmankerl für einen PR-Fan. Inhaltlich sehen diese "Randeinfälle zu einem Stichwort" auf den ersten Blick gut aus, da die Serie zum Zeitpunkt des ersten Erscheinens aber gerade bei Band 300 war, muß ich mich da intensiver reinlesen, um ein qualifiziertes Urteil abgeben zu können. Auf jeden Fall eine traumhafte Ergänzung meiner Sammlung.

Kommen wir zur Rechnung. Nach der soll die ASFM 151 7,- € kosten, der Sonderdruck No. 4 dagegen 3,- €. Das ist indiskutabel. 3,- € ist einfach zu wenig, den kann ich ja hier in HH für das dreifache Verkaufen. Ich werde also für beide Ausgaben jeweils 7,- € überweisen, das ist es mir nicht nur Wert, da mache ich noch ein Schnäppchen. Ich empfehle dem SFCD auch, die Preise älterer Publikationen zu überarbeiten, derartige Schmankerln muß man nicht unter Wert verkaufen, das sind die Pfunde, mit denen der SFCD wuchern kann !

Zwei Fragen habe ich allerdings nach diesem angenehmen Brief noch : Was gibt es sonst noch an SFCD-Publikationen, die im Archiv käuflich zu erwerben sind ? Und wie sieht der Herausgeber des neuen PR-Magazins das 15 Jahre alte Heft ? Denn was mir bei beidem sehr positiv aufgestoßen ist, ist der aufgelockerte Druck. Im Sonderdruck sind kleine Zeichnungen von Mario Kwiat enthalten, das ASFM hat diesmal den Rand, den man schon aus der Nummer 149 kennt, mit kleinen "Streiflichern" aufgelockert und ganz allgemein die starre Dreispaltigkeit oft mit Photos u.ä. durchbrochen.

Ohne einer detaillierten inhaltlichen Rezension vorgreifen zu wollen : Hier hat der SFCD sich absolut optimal profiliert, in Mannheim dürften diese Ausgaben schnell vergriffen sein.


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2012 / Band 1

Geschrieben von †  a3kHH , 13 September 2011 · 1.313 Aufrufe
Rezensionen

Hubert Haensel : Botschaft aus Stein
Heftromanserie "2012", Band 1
Bastei 2011
64 Seiten
ISBN 4192346601754
4 Ravenport-Sterne


Tom Ericson, ein Archäologe findet auf den Marquesas Maya-Ruinen, wo sie nun wirklich nicht hingehören. Er wendet sich an Seymor Branson, eine Koryphäe auf diesem Gebiet, und fliegt zu ihm nach Südamerika, um das Geheimnis zu besprechen. Branson arbeitet gerade an einer eigenen Ausgrabung, die offenbar ein dunkles Geheimnis in sich birgt, die mit der Entdeckung auf den Marquesas zusammenhängt †¦

Trivial. „Botschaft aus Stein“ von Hubert Haensel ist ein echter Trivialroman.

Dabei ist das allerdings kein Werturteil, sondern genau und nur eine stilistische Einordnung. Ein Heftroman ist ein Trivialroman und er verlangt ganz andere Stilmittel und Fertigkeiten eines Autors als ein epischer Roman. Und das dies keinesfalls so einfach ist, wie es vielleicht zunächst scheint, haben die Mißerfolge der vor kurzem auf dem Markt positionierten KELTER-Serien gezeigt (Roberta Lee / David Johnson / Mythenland). Dort konnte man sehr gut sehen, daß man sich handwerklich im Bereich „Heftroman / Trivialroman“ auskennen muß, um hier ein lesbares Ergebnis zu produzieren.

Hubert Haensel kann das jedenfalls, auch außerhalb von Perry Rhodan. Das bemerkt man schon auf der ersten Seite, in der uns der Autor sofort ins Geschehen wirft. Es gelingt ihm (bei mir zumindestens) den Leser schon auf der ersten Seite zu packen - und ihn nicht mehr loszulassen. Der Roman liest sich auch flüssig weiter, HH lässt zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen. Sehr gelungen daran ist auch, daß die phantastischen Elemente präzise und wohldosiert eingesetzt werden. Erst nach und nach wird aus einer Geschichte aus der realen Welt ein Stück phantastische Literatur.

In der Mitte des Heftes befindet sich die fast schon obligatorische LKS, auf der der Leser durch die Redaktion und Kommentare aus dem Bastei-Forum umfassend über die angedachte Struktur der Serie und über die Geschichte der Entwicklung dieser Serie informiert wird. Offenbar als Maddrax-Spinoff geplant, hat die Serie eine Eigententwicklung genommen und ist eher eine Fortsetzung der 90er-Jahre-Heftromanserie „Die Abenteurer“. Soll aber ausdrücklich kein Ableger einer der beiden Serien sein, sondern eine eigenständige Neukreation, die kein Vorwissen erfordert. Die Romane werden, bis auf die ersten drei, als Triologien jeweils von einem Autor geschrieben : Manfred Weinland, Oliver Fröhlich und Timothy Stahl. Die Bände 1 - 3 werden von HH, Christian Schwarz und wieder HH verfasst. Diese Struktur bietet, ähnlich wie die Raven-Geschichten, sehr schön die Möglichkeit, einzelne Autoren miteinander zu vergleichen. Ich bin noch unentschlossen, ob ich diese Hefte weiterlese, im Vergleich mit "A Song of Ice and Fire", das ich gerade am Lesen bin, fällt der qualitative Unterschied schon stark auf. Andererseits ist das vielleicht eine nette Abwechslung ...

Das Bild oben ist übrigens aus dem Maddraxikon, das bereits eigene Seiten für 2012 hat. Auch über die alte Serie "Die Abenteuer" findet man dort einiges Wissenswertes.

Ach, und wer sich über die seltsamen bibliographischen Angaben wundert : Ich mache mit bei der raVenport-Challenge, da gibt es Badges zu gewinnen. Solchen Badges konnte ich noch nie widerstehen, deshalb spiele ich auch so gerne bei Kongregate. biggrin.gif


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Griechenland

Geschrieben von †  a3kHH , 10 September 2011 · 914 Aufrufe
Politik
Bayern.
Von 1950 bis 1988 wurde Bayern durch den Länderfinanzausgleich subventioniert : Tabelle. Knapp 40 Jahre. Seitdem hat sich das Blatt gewendet, Bayern ist in den letzten 15 Jahren zu einem der finanzstärksten Geberländer geworden. Es hat sich also wirtschaftlich gelohnt, jahrzehntelang dort Geld hineinzupumpen. Menschlich sowieso.
Ich frage mich, was die Leute in Bayern davon gehalten hätten, mit so dämlichen und teilweise menschenverachtenden Sprüchen wie man sie im SPON-Forum lesen kann, 40 Jahre lang malträtiert zu werden.


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Echt kalt in Deutschland

Geschrieben von †  a3kHH , 10 September 2011 · 828 Aufrufe
Fundstücke
ZITAT
Rechtsanwalt A. B. (für Rechtsanwalt C. D., nach Diktat vereist)
Quelle

Eine andere Berufsgruppe sieht den Sommer 2011 doch deutlich anders : 2011 zu warm.

Ich finde ja beide Sichten etwas übertrieben ...
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Elizabeth Moon : The Serrano Legacy

Geschrieben von †  a3kHH , 07 September 2011 · 1.137 Aufrufe
Rezensionen
Elizabeth Moon : The Serrano Legacy

Die Menschheit ist ins All auswandert und hat dort mehrere Fraktionen gebildet : Da gibt es den Bereich der Familien (Familias Regnant), in denen einige Gründer-Familien den Ton angeben. In der Benignity of the Compassionate Hand existiert eine demokratisch-autoritäre Struktur, in der der umumschränkte Alleinherrscher gewählt wird. Die Guernesi Republic ist vollständig wissenschaftlich-kommerziell orientiert und verkauft alles an jeden. Die Bloodhorde besteht aus einer relativ primitiven Wikinger-ähnlichen Kultur, in den Systemen der New Texas Militia leben religiöse Fanatiker und im Bereich der Lone Star Confederation echte (?) Texaner im positivsten Sinne.


Hunting Party / Sporting Chance / Winning Colours
Orbit SF 1999
US-Erstveröffentlichungen 1993 / 1994 / 1995
360 / 380 / 410 Seiten

Die ersten drei Bände handeln von Herris Serrano, ein Mitglied einer der einflussreichsten Familien in der Militärhierarchie. Da sie sich weigerte, einem Befehl zu gehorchen, der ein unnötiges Blutbad unter ihren Leuten hervorgerufen hatte, wurde sie mehr oder minder unehrenhaft entlassen und heuert bei Cecilia de Marcos, einem reichen und bereits ziemlich betagtem Playgirl an. Diese fliegt mit ihrer Yacht von Stern zu Stern, um bei Reitveranstaltungen mitzumachen. Zusammen decken sie in Hunting Season die Machenschaften eines Geheimbunds innerhalb des Militärs auf. Dieser, geführt von Admiral Lepescu, macht aus ideologischen Gründen Jagd auf Menschen, statt auf Tiere. Im nächsten Band, Sporting Chance, wird erzählt, daß dieser Geheimbund auch die Söhne des Königs bedroht und zwei von ihnen bereits umgebracht hatte. Der dritte konnte nur dadurch gerettet werden, daß sein Vater ihn unter Drogen setzte. Nachdem Herris und Cecilia dies herausgefunden haben, versuchen sie, dieses Unrecht ungeschehen zu machen, bringen den überlebenden Sohn zur ärztlichen Behandlung nach Guerni und zwingen den König zur Abdankung. Im dritten Band organisieren Herris und Cecilia die Verteidigung eines Sternensystems vor einer Invasion der Benignity. Eine Patrouille der Familien lässt das System im Regen stehen, die Offiziere wollen zur Benignity überlaufen. Esmay Suiza, Kadettin auf einem dieser Patrouillenschiffe, ist nach einer Meuterei der Familientreuen ranghöchste Offizierin und rettet zusammen mit Herris das System.


Once A Hero / Rules of Engagement
Orbit SF 2000
US-Erstveröffentlichungen 1997 / 1998
400 / 500 Seiten

Die nächsten beiden Bände handeln von den weiteren Abenteuern von Esmay, die die Kaperung eines Reparaturkreuzers durch einen Stoßtrupp der Bloodhorde verhindert, sich in Barris Serrano verliebt und Brun Meager, die Tochter des Ratsvorsitzenden, aus der Gefangenschaft der New Texas Militia befreit.


Change of Command / Against the Odds
Orbit SF 2000 / 2001
US-Erstveröffentlichungen 1999 / 2000
420 / 550 Seiten

Die letzten beiden Bände der Serrano Legacy sind praktisch ein Roman, im Gegensatz zu den vorherigen Geschichten nicht unabhängig lesbar. Die Anhänger von Admiral Lepescu meutern und bedrohen die Familien. Esmay heiratet Barris und zusammen mit Herris schlagen sie die Meuterei nieder.

Dieser Zyklus hat mehrere, voneinander unabhängige Facetten.

Zunächst einmal ist er ein nettes Epos, klassische Military SF, in der auch das Verhältnis des Militärs zur Zivilregierung beleuchtet wird. Dies stellt Elizabeth Moon recht elegant dar, indem sie den ganzen Zyklus über deutlich macht, daß das Militär nicht kein Mitspracherecht in politischen Entscheidungen hat. Die Meuterer, die genau dieses ideologische Mitspracherecht einfordern, werden als Abscheulichkeit portraitiert.

Der Zyklus ist aber auch ein Nachdenken über verschiedene mögliche politische Systeme der Zukunft. Davon wird nur eines, das der New Texas Militia, als Dystopie gezeichnet. Die Benignity, am Anfang als mafiöse Struktur dargestellt, ist bei näherer Betrachtung in späteren Romanen ein demokratisches System altrömischer Bauweise : Ein Diktator wird auf Lebenszeit ernannt, der so lange uneingeschränkt regiert, wie er dem Staat nützt. Ein Fehler im politischen Handeln führt zu einer Art Seppuku. New Texas ist nur deshalb eine nicht empfehlenswerte Regierungsform, weil Frauen dort nicht als gleichberechtigte Menschen angesehen werden. Wird die Emanzipation zugelassen, so wandelt sich diese Form der Texaner zu der vollkommen dem American Way of Life entsprechenden Lone Star Confederation.

Und das ist auch das eigentliche Thema des Zyklus : Emanzipation. Die Romane sind aus den 90ern, der älteste ist knapp 20 Jahre alt. Es ist noch nicht so lange her, das Alice Sheldon unter dem Pseudonym "James Tiptree jr." ihre Stories veröffentlichen musste. Zwei andere Autorinnen haben sich in der Folge gegen das Verstecken ihres Geschlechts gewehrt : Marion Bradley und Anne McCaffrey. Beide haben unter ihrem echten Namen geschrieben, um beide Schriftstellerinnen hat sich ein Kreis von Fans gesammelt, die selber begannen, Geschichten zu schreiben. Im Fall von Marion Bradley wurden daraus die Anthologien um "Darkover", während Anne McCaffrey Kooperationen bevorzugte. So wurde aus dem einzelnem Roman "The Ship Who Sang", den McCaffrey von 1961 bis 1969 schrieb, ein Zyklus von 7 Bänden, die in Zusammenarbeit mit Margaret Ball, Mercedes Lackey, Jody Lynn Nye und S. M. Stirling in den Jahren 1992 - 1997 entstanden. 1978 schrieb Anne McCaffrey "Dinosaur Planet", eine Fortsetzung 1984. 1990/1991 schrieb sie dann zusammen mit Elizabeth Moon und Jody Lynn Nye die damit zusammenhängende Serie um die Planet Pirates.

Diese Romane waren auch meine erste Begegnung mit Elizabeth Moon, die ich von da ab ebenso zu lesen begann wie Margaret Ball, Jody Lynn Nye und Mercedes Lackey. Bereits 1988 war von Moon "Paksenarrion" herausgekommen, ein Roman um eine Fantasy-Heldin. Ebenso wie die Serrano-Geschichten war der zentrale Punkt von "Paksenarrion" die Emanzipation, der Weggang aus einer Frauen unterdrückenden Gesellschaft in eine emanzipierte. Diese emanzipierten Gesellschaften werden noch deutlicher in den Serrano-Romanen dargestellt. Gleichberechtigung ist dort kein Thema, ganz selbstverständlich haben Frauen dort die gleichen Rechte wie Männer. Die Protagonisten sind hauptsächlich Frauen, der weibliche Standpunkt überwiegt. Dabei sind dies keinesfalls Idealgesellschaften, Elizabeth Moon stellt unmißverständlich dar, daß die Frauen ihre Emanzipation verteidigen und immer wieder aufs Neue erkämpfen müssen.

Wenn auch diese emanzipatorischen Aspekte dominierend sind, hat der Serrano-Zyklus doch einen gehörigen Touch von kitschigen Frauenromanen. Da werden Liebesgeschichten in schmalzigster Weise zelebriert, daß es dem "Ich will ART"-Fan gruselt. Auch die Pferderennen, von der Wald-und-Wiesen-Fuchsjagd bis zum Querfeldeinrennen, tragen wenig zur Akzeptanz innerhalb eines mehr Action-orientierten Klientels bei. Mich persönlich haben diese Exkurse / Exzesse nicht gestört, aber ich bin diesbezüglich auch hartgesotten.

Insgesamt hat mir der Serrano-Zyklus Spaß gemacht, auch das jetzige zweite Lesen hat den Büchern nichts von ihrer Spannung genommen. Von daher kann ich diesen Zyklus von Elizabeth Moon nur jedem MilSF-Fan empfehlen - mit den obigen Warnungen und Vorbehalten.

Zu Elizabeth Moon selber kann man einiges sagen, ich empfehle hier den biographischen Artikel der englischen Wikipedia. In der Baen Free Library ist der erste Paksenarrion-Roman kostenfrei als eBook herunterladbar (Link), wer sich also einen Eindruck von Elizabeth Moons Schreibe machen will, kann dies problemlos hier tun. Interessant ist noch, daß sie sich 2010 zu dem 9/11-Gedöns und der Immigranten-Thematik in ihrem Blogeintrag "Citizenship" geäußert hat. Daraufhin wurde sie als Ehrengast vom WISCON ausgeladen. Ich finde diesen Blogeintrag insbesondere deshalb lesenswert, weil er sich 1:1 auf Deutschland übertragen lässt. Die Probleme scheinen überall dieselben zu sein - kein Wunder, daß wir in Deutschland so gut mit amerikanischer SF (von der uns immerhin doch eine tiefe kulturelle Kluft trennt) klarkommen.


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Gelesen im Juli 2011 (III)

Geschrieben von †  a3kHH , 29 August 2011 · 977 Aufrufe
Rezensionen
So, bevor der August komplett rum ist, noch schnell den Rest der gelesenen Juli-Geschichten.


Wolfgang Hohlbein : Raven
Bastei-Lübbe 20510/20511
Neuausgabe 2011, Originalausgaben 1981-1984
525 und 560 Seiten

Sehr schöne Ausgabe einer frühen Heftroman-Serie von Wolfgang Hohlbein, Karl-Ulrich Burgdorf und Frank Rehfeld, Details hier. Einziger Wehmutstropfen ist die Tatsache, daß Bastei-Lübbe momentan alte Lücken in den Nummernkreisen mit neuen Romanen stopft.



Norman Spinrad : The Solarians
Leisure Books, New York 1966

Ein immer wieder gerne gelesener Roman, der erste den Spinrad veröffentlichte. Details hier, auf deutsch ist dieser Roman noch nicht erschienen. Ebenso wie "Tambu" von Asprin scheint dies zusammen mit "Agent of Chaos" ein Fall für Atlantis zu sein. Guido ?



Dirk van den Boom : Kaiserkrieger (Die Ankunft / Der Verrat)
Atlantis Verlag 2010/2011
220 & 210 Seiten

Der Kreuzer "Saarbrücken" der Wilhelminischen Marine wird am Vorabend des Ersten Weltkriegs in die Zeit des Römischen Imperiums transportiert.

Mehr an Inhaltsangabe möchte ich hier nicht preisgeben. Erstens wurde ich wegen zu starker Spoiler angemeckert (und ja, ich bin zickig, so was benörgel ich noch im nächsten Dezennium) und zweitens würde jede ausführlichere Inhaltsangabe tatsächlich zu sehr ins Detail gehen. Bemerkenswert ist auch weniger der Inhalt an sich, sondern eher die Kombination von Inhalt und Stil. Im Gegensatz zu seinen doch etwas sehr plakativen Tentakel-Romanen gelingt Dirk van den Boom hier ein sehr unaufgeregter und trotzdem spannender Roman, der sehr stark von der präzisen historischen Recherche geprägt ist. Zu kritisieren sind vielleicht die doch sehr vorhersehbaren Fronten innerhalb der Mannschaft und der Offiziere der "Saarbrücken", das Freund/Feind-Bild ist meiner Meinung nach etwas sehr simplifiziert. Ebenso sind einige der Wendungen des Romans wenig überraschend, sondern fast schon vorhersehbar. Dagegen fand ich es sehr angenehm, daß DiBoo das Rothemden-Syndrom vermeidet und auch wichtige Protagonisten (und eben nicht nur einfache Mannschaften) bereits in den ersten Kriegshandlungen sterben lässt.
Vieles aus diesem Roman erinnert mich an de Camps "Lest Darkness Fall", in dem ein Amerikaner ebenfalls ohne Hilfsmittel in die Römerzeit versetzt wird und sich dort behaupten muß. Ebenfalls ein unaufgeregter Roman, der die Spannung weniger aus dem "Was passiert jetzt ?" als aus dem "Wie passiert es jetzt ?" erzeugt. Ein Roman, den ich mehrfachst seit 30 Jahren wiedergelesen habe und der mir nie langweilig wurde. Ein ähnliches Feeling habe ich nach den ersten beiden Kaiserkrieger-Bänden von DiBoo, was mich auf die nächsten Romane dieses Zyklus um so neugieriger werden lässt. Es wird allerdings bereits in diesen beiden ersten Bänden deutlich, daß man Kaiserkrieger erst richtig nach Abschluß des Epos würdigen können wird, erst dann wird der gesamte Storybogen sichtbar. Jetzt, nach Lektüre der ersten beiden Bände, sehe ich nur einen Beginn und habe keine Ahnung, wie es weitergehen oder eventuell abgeschlossen werden wird. Daran merkt man auch, ebenso wie an dem wesentlich detaillierterem und wesentlich weniger effektheischendem Stil, den Dirk van den Boom hier im Gegensatz zu früheren Romanen hinlegt, wie sorgfältig die Kaiserkrieger durchkomponiert sind. Für mich ein gelungener Auftakt einer faszinierenden Zeitreise-Geschichte.
Zur Ausstattung : Ich habe beide Romane als Hardcover (signiert, natürlich biggrin.gif) der "Edition Atlantis", vernünftiges Papier, sauberer Druck, Lesebändchen inklusive. Der bibliophile Sammler wird mit dieser Ausgabe mehr als befriedigt bzw., wie man neudeutsch sagt, "die Ausgabe hat einen haptisch sehr positiven Touch".


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Norman Spinrad : Agent of Chaos

Geschrieben von †  a3kHH , 28 August 2011 · 988 Aufrufe
Rezensionen

Norman Spinrad : Agent of Chaos
Popular Library, Indiana 1978


Every Social Conflict is the arena for three mutually antagonistic forces: the Establishment, the opposition which seeks to overthrow the existing Order and replace it with one of its own, and the tendency towards increased Social Entropy which all Social Conflict engenders, and which, in this context, may be thought of as the force of Chaos. Gregor Markowitz : The Theory of Social Entropy

Stärker als jedes spätere Werk von Norman Spinrad ist "Agent of Chaos" ein Anti-Establishment-Roman. Die Menschheit hat unter der Regierung des Hegemonischen Konzils das Sonnensystem besiedelt. Das Zeitalter der Religion mit seinen Ideen von "Freiheit" und "Gott" ist überwunden und alle Menschen leben wohlgeordnet in ihren Wohnsilos. Alle Menschen ? Nein, eine kleine Anzahl von Freiheitskämpfern unter der Führung von Boris Johnson versucht, das Konzil zu stürzen und ihre eigene Form der Demokratie allen Menschen zu bringen. Dagegen wehrt sich nicht nur das Konzil, sondern auch der Bund der Assassinen, eine Gruppe von echten Widerständlern. Vollkommen unvorhersehbar in ihren Aktionen helfen sie mal der Demokratischen Liga, mal dem Konzil und werden von beiden Gruppen gefürchtet. Denn die Assassinen sind die eigentlichen Kämpfer für die menschliche Freiheit, basierend auf den Thesen von Gregor Markowitz' "Theorie der Sozialen Entropie" wenden sie sich gegen jegliche Ordnung, gegen jeden Versuch, das Individuum zu unterdrücken.

Meine Meinung zu dem Buch wird sehr schön im Vorwort von Rex Weiner dargelegt : But a simple goey cream pie, thrown precisely the wrong time (which is really the right time) in the face of the wrong person (who is actually the right person) can change history. Do you imagine that [...] Hitler, Idi Amin or Richard Nixon could have, for a minute, continued their infamous careers had they tasted the full cosmic flavor of a well-aimed lemon meringue pie ?
Also her mit der Sahnetorte, egal welcher Geschmacksrichtung, und lasst uns das Establishment stürzen !


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Vereinigte Staaten von Europa

Geschrieben von †  a3kHH , 28 August 2011 · 895 Aufrufe
Politik
ZITAT
Ursula von der Leyen fordert als Konsequenz aus der Euro-Krise einen Ausbau der politischen Union in Europa. "Mein Ziel sind die Vereinigten Staaten von Europa - nach dem Muster der föderalen Staaten Schweiz, Deutschland oder USA", sagte von der Leyen
Quelle
Die muß gedopt sein oder warum fängt Zensursula an, Sinnvolles von sich zu geben ?






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