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SF-Dinosaurier



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Faszinierende Videos

Geschrieben von †  a3kHH , 25 Juni 2011 · 657 Aufrufe
Fundstücke
Weltausstellung 1939
Destination Earth (Cartoon)
Weltausstellung 1962 : Century 21 Calling
Diese und andere faszinierende YouTube-Videos findet man im Kanal von retrodashmatic.


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Tips für die Weltherrschaft

Geschrieben von †  a3kHH , 24 Juni 2011 · 748 Aufrufe
Fundstücke
Ich muß dringend meine Lesezeichen aufräumen. Insbesondere die Rubrik "Fundstücke" läuft über. Also demnächst diverse Kurzposts mit Links.
Hier zunächst Tips für Schriftsteller, Brains und andere Evil Overlords :

If I Ever Become the Evil Overlord...

1. My Legions of Terror will have helmets with clear plexiglass visors, not face-concealing ones.

2. My ventilation ducts will be too small to crawl through.

3. My noble half-brother whose throne I usurped will be killed, not kept anonymously imprisoned in a forgotten cell of my dungeon.

4. Shooting is not too good for my enemies.

5. The artifact which is the source of my power will not be kept on the Mountain of Despair beyond the River of Fire guarded by the Dragons of Eternity. It will be in my safe-deposit box. The same applies to the object which is my one weakness.

6. I will not gloat over my enemies' predicament before killing them.

7. When I've captured my adversary and he says, "Look, before you kill me, will you at least tell me what this is about?" I'll say, "No." and shoot him. No, on second thought I'll shoot him then say "No."
...


If I Am Ever the Hero...

1. I will maintain no association with sidekicks who employ prostitutes. While such entertainment doubtlessly relieves my comrade of the wearying burden of the Heroic Struggle, the women met in this fashion tend to filch artifacts needed to defeat the Evil Overlord, act as his spies and/or assassins, carry unpleasant diseases, and (worst of all) get me in trouble with my True Love.

2. I will ignore the Evil Overlord's arguments revolving around honor and/or morality. If he were really all that worked up about either, he would never have become an Evil Overlord in the first place.

3. When the Evil Overlord takes hostages, I will presume the hostages dead and hold a memorial service. Any promises made by the Evil Overlord regarding their safe return shall be summarily ignored. My loved ones will be warned to expect this.

4. I will not walk alone and undisguised into a bar in the Evil Overlord's territory in order to meet with an ex-associate who said a bunch of damaging things about me in one of the Evil Overlord's propaganda pieces.

5. When the Evil Overlord is hanging on the cliff by his fingers, I will not try to help him up. If time and means are available, I'll kill him then and there.

6. When I am advised to destroy a magical artifact taken from the Evil Overlord, I will do so.

7. Anyone inquiring after the secret of my strength will be fed a line of plausible baloney as to how this strength can be lost. If the bogus advice is followed, the leak shall be properly investigated.
...


Tips for the Innocent Bystander:

Never take on someone that has just beaten the Hero, unless it is to distract him just before the Hero delivers the killing blow.

If the Evil Overlord announces to the world that he has reformed and wants only to help people, throw a party, and give away money, don't go, especially if he's playing Prince's music. If he's lying, you'll be a hostage or a statistic. If he's telling the truth, catch the next one.

Watching the Evil Overlord's interview on TV will no doubt be interesting, but don't be in the studio audience when he/she/it hosts "Saturday Night Live." Tape it, and wait a week or so to see if any other viewers had any seizures or mind-control problems before you watch the tape.

If you're riding on public transport and the Magnificent Seven board your train or bus, get out immediately and wait for the next one. Especially if they're in their street clothes.

Do not run back to get your teddy bear or puppy.

If you have small children, keep them on one of those kid leashes when in public, so that they won't go running back after their teddy bear or puppy.

If your child has an adult friend who frequently urges your child to clear his/her mind, or tells you that your child has "a rare gift," set your affairs in order. Your days are numbered.
...

Diese und andere Tips für jede Lebenslage und jeden Charakter-Typ findet man hier.



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Fachkräftemangel

Geschrieben von †  a3kHH , 22 Juni 2011 · 1.225 Aufrufe
Politik
Es grassiert wieder einmal das Gerücht vom Fachkräftemangel, nach dem es unbedingt nötig ist, aus dem Ausland akademisch ausgebildete Fachkräfte nach Deutschland zu holen, weil es hier angeblich keine mehr auf dem Arbeitsmarkt gibt. Unsere deutsche Arbeitsministerin warnt dringend vor den Gefahren dieses Arbeitskräftemangels und heute hat unsere Bundesregierung über dieses Problem beraten.
ZITAT
Bundesregierung, Wirtschaft und Gewerkschaften wollen dem zunehmenden Fachkräftemangel künftig gemeinsam entgegentreten. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte nach einem Spitzentreffen in Meseberg, nachhaltiges Wachstum lasse sich nur mit einem Maßnahmenbündel sichern, zu dem eine bessere Integration älterer Arbeitnehmer ebenso gehöre wie eine gezielte Zuwanderung spezialisierter Fachkräfte.
Quelle

Dazu kann ich nur eins sagen : Ja, wir haben einen Mangel an qualifizierten Fachkräften. Und zwar in der Bundesregierung.

Fachkräfte haben wir nämlich genug auf dem Arbeitsmarkt. Aber nicht genug Leute, die sich mit einer 50-Stunden-Woche und einer Bezahlung knapp über Hartz4 zufrieden geben. Und genau diese Billiglöhner sucht die Industrie und hat deshalb dieses Gerücht für die Doofen in die Welt gesetzt. Und prompt wird dieser Schwachsinn von den beiden Stars der Frauenquote, Merkel und von der Leyen, willig aufgenommen. Und das, obwohl sogar das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in dieser Studie dem Unsinn vom Fachkräftemangel deutlichst widerspricht.

Ja, wir haben einen Mangel an qualifizierten Fachkräften, wir haben genug Wischiwaschi-PolitikerInnen, uns fehlen die Staatsmänner. Uns fehlen Leute wie Willy Brandt, Franz Josef Strauß, Helmut Schmidt, Herbert Wehner oder Konrad Adenauer. Und nicht zu vergessen Hans-Dietrich Genscher, der deutsche Außenminister. Und ich habe kein Problem damit, einen ausländischen Staatsmann der deutschen Bundesregierung auch gut zu bezahlen. Jeden anderen Zuzug von Billiglohnkräften lehne ich ab.


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Buran

Geschrieben von †  a3kHH , 19 Juni 2011 · 1.042 Aufrufe
Fundstücke

Das Space Shuttle-Programm ist eingestellt. Der letzte Flug ist noch auf der Homepage der NASA dokumentiert. Für mich, der damals den ersten Start der Columbia als Beginn eines neuen Raumfahrt-Zeitalters empfand, ging ein Traum zuende.



Aber die amerikanischen Space Shuttles waren nicht die einzigen. Auch die Russen hatten ein Trägerraumschiff, die Buran. Im Gegensatz zum Space Shuttle wurde die russische Raumfähre von einer Trägerrakete in den Raum gebracht, so daß auf einige aufwendige Zusatztechnik verzichtet werden konnte. Als Antwort auf das amerikanische Shuttle-Programm entworfen, hatte die Buran ihren Jungfernflug 1988, ein unbemannter Start vom Kosmodrom in Baikonur. Dies blieb leider auch ihr einziger Start, Gorbatschow stand dem Projekt kritisch gegenüber und offiziell wurde das Buran-Programm 1993 eingestellt.

Die Buran wurde in einen Hangar gebracht, wo sie bis 2002 noch bewundert werden konnte. Aufgrund mangelhafter Wartung brach 2002 das Dach des Hangars ein, tötete acht Arbeiter und zerstörte das einzige russische Space Shuttle. Die Überreste des Buran-Programms sind heute eine Geisterstadt in Rußland. Allerdings kann ein zweites Exemplar, die Buran002, im Technikmuseum in Speyer bewundert werden.


Buran im Flug


Die Buran-Anlage heute


Buran002 im Technikmuseum Speyer


Quellen und Bildnachweis
Wikipedia (D)
Wikipedia (UK)
World of Mysteries : Abandoned Remains of the Russian Space Shuttle Project Buran
NASA
Energia
Molniya
Technikmuseum Speyer


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Gelesen im April und Mai 2011

Geschrieben von †  a3kHH , 13 Juni 2011 · 1.234 Aufrufe
Rezensionen

Perry Rhodan - Blaubände
114 : Die Glaswelt
115 : Treibgut der Sterne
116 : BARDIOC
117 : Eiswind der Zeit
118 : Aufbruch der BASIS
119 : Facetten der Ewigkeit
120 : Raumschiff des Mächtigen
121 : Orkan im Hyperraum
122 : Laire
123 : Murcons Vermächtnis
124 : Grenze im Nichts


Mein Nostalgie-Trip ging weiter. Mit Genuß habe ich die Bände 830-920 gelesen. Man, was war ich jung damals, als die Hefte in der Erstauflage herauskamen. smile.gif

Als Bilder angezeigt werden wieder die ursprünglichen Heftcover. Für mich haben diese ihren ganz eigenen Nostalgiewert.

Und was schrieb ich noch im letzten Eintrag ? "Es wird interessant zu sehen, wie, wo und wann der Einschnitt kommt." Ich hatte da ja eigentlich an einen gleitenden Prozeß gedacht, der mich irgendwann in den weniger interessanten Bereich ab Band 1000 überleitet. Tatsächlich kann man den Einschnitt von inspirierten Heften zu einer deutlich weniger inspirierenden Rhodan-Serie exakt festmachen : Er beginnt bei Band 850, "Bardioc". Hier, in diesem Band, führt Willi Voltz Kosmokraten, Kosmische Burgen und andere mystische Überwesen und Plätze ein. Diesem Fantasy-Überbau vermochten die anderen Autoren nicht zu folgen. Alle Romane, die diese Themen behandeln, sind schlechter Trivialkram. Diese neue Sicht der Dinge hat das damalige Autorenteam auch ziemlich erschüttert. Sie stemmten sich gegen diesen Überbau, indem sie sich auf Hardcore Science Fiction zurückzogen und das Expose als klassische SF interpretierten. Die Romane werden einige Zeit nach 850 wieder besser und beginnen wieder den Flair der Aphilie/Sol-Zeit auszustrahlen. Auch gelingt es dem Autorenteam, die Einführung des Roboters Laire und das Auffinden des Sporenschiffs als reine SF darzustellen. Damit wird aber ab Band 1000 Schluß sein, als Perry Rhodan eine kosmische Aura angedichtet werden und deutlich stärkere Fantasy-Elemente in die Serie hineingeschrieben werden.



Lena Falkenhagen : Undercover (Justifier 02)
Heyne 52717, München 2011
500 Seiten


Ein empfehlenswerter Action-Roman aus dem Justifier-Universum, Details hier.



Andreas Eschbach : Black*Out
Arena-Verlag 2010
460 Seiten


Was wäre, wenn das Wissen und die Gedanken eines Einzelnen für eine ganze Gruppe verfügbar wären? Jederzeit? Würde dann nicht Frieden und Einigkeit auf Erden herrschen? Wäre der Mensch dann endlich nicht mehr so entsetzlich allein? Oder könnte dadurch eine Bedrohung entstehen, größer als alles, was die Welt je gesehen hat? (aus dem Klappentext)

Ein sehr schönes Jugendbuch von Andreas Eschbach, eine neue Jugendserie nach seinem "Marsprojekt". In Top-Ausstattung eine gelungenes Geschenk für die nächste Generation, durchaus mit "Mark Brandis" vergleichbar. Hier eine ausführlichere Besprechung.



Michael Haitel (Hrsg.) : Inzucht und die denkbare Gesellschaft
SFCD Story-Center 2010
p.machinery 2010
350 Seiten


Der alljährliche Kurzgeschichtenband des SFCD. Sehr gemischt mit diversen Ausfällen, aber auch drei guten Stoies von Frederic Brake, Arno Endler und Galax Acheronian. Eine detaillierte Besprechung aller Sties findet man hier.



Andromeda Science Fiction Magazin 149

Spezialausgabe des SFCD-Magazins zu George R. R. Martin. Außen hui, innen pfui.



Michael Nagula : Perry Rhodan - Die Chronik
Band 1, 1961-1974
527 Seiten
Hannibal Verlag, AT-Höfen 2011
auch als eBook erhältlich


Der erste Band der Chronik der PR-Serie behandelt die Ära Scheer von 1961 - 1974. Er liest sich amüsant und flüssig, für PR-Fans ein unbedingtes Muß. Aber auch Leute, die sich für die Geschichte der SF in Deutschland interessieren, kommen hier auf ihre Kosten. Von daher kann man diese Chronik nur weiterempfehlen. Details findet man hier.



Neal Asher : Prador Mond (Prador Moon)
Aus dem Englischen von Thomas Schichtel
Bastei-Lübbe 23352, Köln 2011


Ziemlich primitive Space Opera, Details.



Gallaghers Mission
Gallaghers Sturm
Gallaghers Schlacht
Gallaghers Sieg
Krise auf Simirus
Atlantis Hardcover 2011


Nicht-triviale Space Opera aus Deutschland, empfehlenswert. Eine ausführliche Besprechung findet sich hier.



Markus Heitz : Drachenkaiser
Piper 6778, München 04/2011
540 Seiten


Nach dem Kampf gegen den russischen Drachen, der die Weltherrschaft an sich reissen wollte, kämpfen Silena und Grigorij gegen den chinesischen Drachen-Kaiser.

Eine Fortsetzung der Steampunk-Fantasy von Markus Heitz, die er mit Die Mächte des Feuers (Gelesen im Dezember 2010) begann. Hat mir gefallen, obwohl ich anfangs Probleme hatte, in das Setting einzusteigen. Das dürfte aber mehr meiner eigener augenblicklicher Stimmung zuzuschreiben sein, die mehr auf SF aus ist denn auf Fantasy. Trotzdem hat mir der Drachenkaiser Spaß gemacht, was sehr deutlich für die Klasse des Romans spricht.

Markus Heitz zeigt in diesen Drachen-Bänden sehr schön, wie man ein harmonisches Fantasy-Setting im Zeitalter der frühen Industrialisierung hinbekommt. Diese beiden Drachen-Romane haben mir deutlich besser gefallen als der hochgelobte Vampir-Ziegel von Kim Newman, den ich doch sehr langweilig fand.

Im Impressum steht ein Copyright von 2009. Irritiert habe ich mich umgeguckt, offenbar hat Piper zum damaligem Zeitpunkt eine Hardcover-Ausgabe herausgebracht, der jetzt, 2 Jahre später, ein Taschenbuch folgt. Die Idee finde ich gar nicht mal so schlecht, es bleibt abzuwarten, inwieweit Random House mit derartigen Hardcover-Editionen umgeht.



Christoph Hardebusch : Sturmwelten
Heyne 52385, München 2008
700 Seiten


Ein Reich inmitten der Weltmeere, besiedelt von riesigen Meeresschildkröten, feuerspeienden Drachen und schillernden Wassermagiern. Stürmische Ozeane, gepeitscht von Wind und Wellen, befahren von kaiserlichen Armeen, blutrünstigen Piraten und geheimnisvollen Zauberern. Als wie aus dem Nichts ein legendäres Kolonialschiff mit einer magischen Ladung auftaucht, schlägt die Stunde des Freibeuters Jaquento - und es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. (Klappentext)

Nach dem Justifier-Roman wurde ich neugierig auf andere Romane von Christoph Hardebusch. Der erste Band der Sturmwelten-Trilogie hat mich nicht enttäuscht, klassische Fantasy mit einer sehr reduzierten magischen Komponente. In seinen Beschreibungen der Seefahrt erinnert mich das Ganze ein bißchen an David Weber. Aber abwarten, zwei Bände fehlen mir noch und erst danach kann man die Sturmwelten detailliert bewerten.



Bernhard Hennen : Die Elfen
Heyne 53001, München 2006 (12. Auflage)
900 Seiten


Die Elfenwelt wird von einem Dämon bedroht. Die beiden Elfen Nuramon und Farodin, denen sich der Nordländer Mandred aus der Menschenwelt anschließt, ziehen gegen das Ungeheuer zu Felde. Doch vor allen Dingen suchen sie nach einem Weg, ihre gemeinsame Geliebte, die Zauberin Noroelle, zu befreien, die Opfer des Dämons geworden ist und auf ewig in eine triste Parallelwelt verbannt wurde. Verzweifelt stürzen sie sich ins Abenteuer und versuchen, sie zurückzuholen. Dabei wird so manches Geheimnis gelüftet, eine Schlacht geschlagen und das Schicksal der Elfenwelt besiegelt. (Klappentext)

Ich hatte nix mehr zu lesen auf der Geschäftsreise nach Heidelberg und in einem Antiquariat war der erste Elfen-Band billig zu bekommen. Danach hatte ich immer noch nix zu lesen, denn dieser Roman ist einfach schlecht. Er ist sozusagen der Vorzeigeband für alle, die die Fantasy-Völker-Romane als ganz miese Phantastik bezeichnen. Ein Klischee jagd dasselbige und ich frage mich die ganze Zeit, ob Moorcock davon Kenntnis genommen hat und prophylaktisch schon mal den Rotator gibt. Wie man sieht, hilft bei dem Ding nur noch der Galgenhumor. Übrigens : "Einer allein ...". Dem Impressum kann man entnehmen, daß dieser Band ein Gemeinschaftswerk von Bernhard Hennen und James Sullivan war. Hmmmm ... fehlt nur noch der Hinweis "Basierend auf nach seinem Tod bei Autor XYZ aufgefundene Notizen" und wir haben ein echtes deutsches Herbert-Doppel.


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Bienenbüttel und Ostpreußen

Geschrieben von †  a3kHH , 09 Juni 2011 · 875 Aufrufe
Politik
Ostpreußen. Land der Seen und Moore. Hier ist die Natur noch so, wie sie sein sollte.
War sie jedenfalls Anfang des 19. Jahrhunderts. Da lebte dort auch eine starke Storchenpopulation. Und Mathematiker fanden einen verblüffenden Zusammenhang : Je mehr Störche existierten, desto mehr Kinder wurden geboren. Also bringt der Storch doch die Kinder. Oder ?

Natürlich nicht, die Storchenpopulation deutete auf eine gesunde Ökologie hin, die wiederum zu gesunden Menschen und zu mehr Kindern führte. Die Störche haben da direkt nichts mit zu tun, auch wenn da ein scheinbarer Zusammenhang existierte. Ein schönes Beispiel für vorschnelle Schlüsse, die Unbedarfte aus statistischen Daten ziehen.

Und wenn ich mir die augenblicklichen Kommentare der sogenannten "Wissenschaftler" und der politischen Pfeifen aus Niedersachsen angucke, frage ich mich, ob Bienenbüttel in Ostpreußen liegt.


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Cui bono ?

Geschrieben von †  a3kHH , 08 Juni 2011 · 853 Aufrufe
Politik
Der Spiegel meldet gerade, daß der EHEC-Erregerstamm wieder auf Gurken nachgewiesen wurde. Trotzdem wird weiter von den Ministerien und Instituten gesagt, daß die Sprossen aus Uelzen schuldig sind (obwohl dort noch gar keine Verunreinigung nachgewiesen wurde.) Ganz abgesehen davon, daß das Vorgehen ziemlich unprofessionell ist (jede Versicherung und jede Bank hat bessere Analysemethoden) : Wem nutzen eigentlich diese Nebelkerzen, die hier regelmäßig gezündet werden ?


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Lena Falkenhagen : Undercover (Justifier 02)

Geschrieben von †  a3kHH , 05 Juni 2011 · 1.882 Aufrufe
Rezensionen

Lena Falkenhagen : Undercover (Justifier 02)
Heyne 52717, München 2011
500 Seiten


Eigentlich hat Eliza keinen schlechten Job: Sie ist als Justifier für den Konzern Enclave Limited unterwegs und erledigt Spezialaufträge. Wäre da nicht die Bombe, die Enclave Limited ihr in den Kopf eingepflanzt hat. Eliza hat deshalb nur zwei Ziele: die Bombe entschärfen und aus den Klauen des Konzerns fliehen. Als sie einen prominenten Gewerkschaftsboss beseitigen soll, bietet sich ihr eine einmalige Gelegenheit dazu - doch statt in die Freiheit gerät sie immer tiefer in einen tödlichen Komplott. Für Eliza und den Gewerkschaftsboss bleibt nur noch die Flucht nach vorn in einen turbulenten Rachefeldzug gegen ihre Auftraggeber. Doch wie sagt man? Einmal Justifier, immer Justifer †¦ (Klappentext)

"Collector" fand ich nicht wirklich gut. Aber mir schwante da schon, was Markus Heitz mit dieser Serie vorhatte. Und nach dem Lesen der ersten beiden Bände kann ich nur konstatieren, daß es zumindestens bei mir funktioniert hat. Hardebusch ist ein Autor geworden, dessen Romane ich lese (siehe unten) und dessen weitere Veröffentlichungen ich beobachte. Bei Lena Falkenhagen ist das ähnlich. Denn dieser Justifier-Roman besticht durch seinen emanzipierten Stil. Wohlgemerkt emanzipiert, nicht emanzipatorisch. Die Heldin Elena ist sozusagen Bogart in weiblich, genauso hartgesotten und selbstständig. Und genauso hart wie die ersten Romane und Filme der Schwarzen Serie kommt dieser Justifier-Roman rüber. Hier wie dort ist Sex einfach imanent in Personen und Handlungen, ohne daß die Autorin diese Facette überbetont. Nicht von ungefähr drängt sich mir der Vergleich mit dem "Malteser-Falken" auf, auch die Handlung ist ein Verwirrspiel auf der Suche nach dem eigentlichem Bösen. Ein empfehlenswerter Action-Roman.

Die Kurzgeschichte "Suboptimal II" von Markus Heitz kann ich noch nicht richtig würdigen, diese ist meinem Empfinden nach Teil eines Episodenromans. Den muß ich erst einmal in Gänze vorliegen haben, bevor ich dazu etwas sagen kann.

Ebenso wie bei Christoph Hardebusch habe ich nach den bisherigen Veröffentlichungen von Lena Falkenhagen gesucht. Und ich bin auf ihrer Homepage fündig geworden. Und schreiend weggelaufen. Bisher hat die Autorin sich offenbar in der Historien-/Fantasy-Frauenkitschecke getummelt. Das ist ja nu so gar nicht meine Welt, da werde ich wohl auf den Kauf älterer Romane von ihr verzichten ... smile.gif

Auf ihrer Homepage weist Lena Falkenhagen übrigens auf einen Auftritt von Markus Heitz, Christoph Hardebusch und ihr selber auf dem NordCon in Hamburg hin, bei mir gleich um die Ecke. Leider waren die Macher dieses Cons dämlich genug, Werbung etwa in SF-Foren für Teufelswerk zu halten. Es könnten ja zuviele Besucher kommen. Das ist ärgerlich - für Fans ebenso wie Autoren und Verlage. Ersteren entgehen Informationen aus erster Hand, Letzteren schlicht und einfach ein höherer Bekanntheitsgrad und eine nicht unwesentliche Menge Geld. So etwas zementiert auch meine negative Einstellung zu aus dem Fandom heraus organisierten "Events".


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Andreas Eschbach : Black*Out

Geschrieben von †  a3kHH , 05 Juni 2011 · 1.839 Aufrufe
Rezensionen

Andreas Eschbach : Black*Out
Arena-Verlag 2010
460 Seiten


Christopher ist auf der Flucht. Gemeinsam mit der gleichaltrigen Serenity ist er unterwegs in der Wüste Nevadas. Irgendwo dort draußen muss Serenitys Vater leben, der Visionär und Vordenker Jeremiah Jones, der sämtlicher Technik abgeschworen hat, nachdem er erkennen musste, welche Gefahren die weltweite Vernetzung mit sich bringen kann. Doch eine Flucht vor der Technik - ist das in den heutigen USA überhaupt möglich? Serenity ahnt bald, auf was und vor allem auf wen sie sich eingelassen hat. Denn der schwer durchschaubare Christopher ist nicht irgendjemand. Christopher hat einst den berühmtesten Hack der Geschichte getätigt. Und nun ist er im Besitz eines Geheimnisses, das dramatischer nicht sein könnte: Die Tage der Menschheit, wie wir sie kennen, sind gezählt.

Was wäre, wenn das Wissen und die Gedanken eines Einzelnen für eine ganze Gruppe verfügbar wären? Jederzeit? Würde dann nicht Frieden und Einigkeit auf Erden herrschen? Wäre der Mensch dann endlich nicht mehr so entsetzlich allein? Oder könnte dadurch eine Bedrohung entstehen, größer als alles, was die Welt je gesehen hat? (Klappentext)

Andreas Eschbach hat einen Cyberpunk-Roman geschrieben. Da er ihn aber in der Nahen Zukunft spielen lässt, ist vom Punk nicht mehr viel übrig. Doch die Entstehung einer Schwarmintelligenz, die etwas andere Sicht auf einen möglichen Upload ins Internet kann man nicht anders als als erfrischendes Lesevergnügen für Zwischendurch bezeichnen.

Daß aus diesem Roman nicht mehr geworden ist, liegt daran, daß Andreas Eschbach ihn nicht für meine Generation geschrieben hat. Black*Out ist ein Jugendbuch, ein Buch für 12-15jährige. Und diese Zielgruppe trifft er genau, mein Kompliment. Ebenso wie die Mark Brandis-Romane bleibt er an der Oberfläche und vermeidet die Darstellung komplexer Zusammenhänge. Dabei erzählt er die Geschichte geradlinig, ohne trivial zu werden. Ein Jugendbuch, das man uneingeschränkt empfehlen kann.

Diese Empfehlung gilt um so mehr, als Eschbach sich hier dem Thema "Selbst Denken macht frei" widmet und diese Botschaft auch deutlich an den Leser weitertransportiert. Er warnt deutlich, so deutlich, daß auch Kinder es verstehen können, vor Sekten und Parteiapparaten. In Black*Out ist das selbstständige Individuum das Zentrum des Romans, der Mensch, der seine eigene Überzeugung auch gegen die Übermacht des "gesunden Volksempfindens" behauptet. Dieses Thema habe ich lange nicht mehr in dieser Deutlichkeit gelesen, schön daß es heutzutage noch solche Romane gibt.

Das Tüpfelchen auf dem "i" ist die Präsentation dieser Geschichte. Genau wie bei Eschbachs früherer Jugendserie, dem Marsprojekt, hat sich der Arena-Verlag auch diesmal Mühe gegeben. Black*Out kommt als Hardcover mit Lesebändchen, auf 460 Seiten in kinderfreundlicher Großschrift gedruckt. Und mit 17,95 € auch eher in den günstigeren Bereich des Hardcovers angesiedelt. Falls also jemand ein Geschenk für einen Jugendlichen sucht ist er hiermit bestens bedient.


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Stefan Burban : Düstere Vorzeichen

Geschrieben von †  a3kHH , 04 Juni 2011 · 2.516 Aufrufe
Rezensionen

Stefan Burban : Düstere Vorzeichen
Der Ruul-Konflikt #2
Atlantis-Hardcover 2010
250 Seiten


Im Jahre 2140 hat die Menschheit mehr als sechzig Sonnensysteme kolonisiert und lebt mit dem Großteil ihrer Nachbarn in friedlicher Koexistenz, in der Handel und Diplomatie im Vordergrund stehen. Nur die Ruul, eine rätselhafte und aggressive Nomadenrasse, greifen immer wieder entlegene Kolonien an. Um dieser Bedrohung Herr zu werden, baut die Terranische Flotte mit der TKS Lydia den Prototyp einer völlig neuen Klasse von Kriegsschiffen, die den endlosen ruulanischen Angriffen Einhalt gebieten soll. Doch bereits auf dem Testflug kommt es zu einer Katastrophe, die verheerende Auswirkungen auf die Zukunft aller Völker haben wird †¦ (Klappentext)

Die Katastrophe besteht in einer durch Sabotage begünstigten Übernahme des Schiffs durch die Ruul, bei der die Menschen reihenweise sterben. Wer der Verräter ist und wie Captain DeCarlo sein Schiff wiedererobert, sei hier nicht verraten, obwohl beides dem SF-Fan schon recht bald klar sein sollte. smile.gif

Dieses Buch ist gut und nicht gut zugleich, beides aus genau dem gleichen Grund. Gut, weil es wahnsinnig spannend geschriebene Military SF ist und man sich gar nicht davon losreißen kann. Nicht gut, weil es genau und nur wahnsinnig spannend geschriebene Military SF ohne tiefergehenden Anspruch ist. Die MilSF von Mike Resnick, Jack Campbell oder David Weber ist da schon deutlich weiter. Hat man sich darauf aber eingestellt, erwartet den geneigten Leser ein angenehmes und packendes Lesevergnügen.

Stefan Burban ist kein Anfänger, er kennt seine Klassiker. Ich allerdings auch, und so wurde ich auf Seite 18 stutzig, als der MAD-Agent Coltrov vorgestellt wurde. Und siehe da, es gibt tatsächlich einen Vorläufer zu "Düstere Vorzeichen". In seinem Roman "Tödliches Kreuzfeuer" (Langlhofer 2008) erzählt Burban die Ereignisse auf dem Mars, die ursächlich für die Entwicklung des neuen Trägerschiffes waren. Man muß den Roman nicht kennen, in klassischen Wendungen erzählt der Autor innerhalb von "Düstere Vorzeichen" sehr schön die damaligen Ereignisse. Wahrscheinlich ist er als Erstling auch deutlich weniger gut als der vorliegende Atlantis-Roman, ich werde darüber berichten, nachdem ich ihn mir besorgt habe.

Insgesamt gesehen ist "Düstere Vorzeichen" wieder einmal ein gelungenes Atlantis-Hardcover, eine Reihe, die sich in meinen Augen binnem kurzem als echtes Qualitätssiegel auf dem deutschen Markt entwickelt hat. Ich als Abonnent bin bisher von keiner Ausgabe enttäuscht worden, auch dieser Roman von Stefan Burban ist herausragend in seinem Genre-Segment. Es sollen noch zwei weitere Romane kommen, einer demnächst und der abschließende Band Anfang 2012. Ich freue mich schon drauf.


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Ist House Science Fiction ?

Geschrieben von †  a3kHH , 04 Juni 2011 · 761 Aufrufe
Politik
Ist "House" Science Fiction ? In dieser Serie werden Fälle durch (keinesfalls fehlerlose) Differenzanalysen geklärt. Und bis zur Heilung werden die Patienten am Leben gehalten. Kann mir irgendjemand einmal erklären, warum das in deutschen Krankenhäusern nicht möglich ist ? Die EHEC-Seuchenquelle ist immer noch nicht gefunden. Es sterben immer noch Leute an dieser Krankheit. Sollte es etwa zu teuer sein, die Patienten an lebenserhaltende Maschinen anzuschließen ? Oder sind aufgrund der föderalen Struktur nicht genug technologische Hilfsmittel vorhanden ? Ich finde es zum Kotzen, daß in diesem Jahrtausend eine derartig minderwertige medizinische Versorgung überhaupt noch möglich ist. Was zum Himmel, Arsch und Zwirn macht diese Gesundheitsmafia denn eigentlich mit meinem Geld, das ich ihnen monatlich sonstwo reinschiebe ?

Und kann mir irgendjemand einmal erklären, warum diese "Heiler" in den Krankenhäusern frühere Warnungen ignoriert haben und es bis zu diesem Jahr Usus war, knapp hundert Erkrankte pro Jahr irgendwie zu behandeln ? Bin ich hier im falschen Film ??? Denn das diese EHEC-Fälle nichts Neues sind, sollte langsam auch dem letzten Naivling klar sein.

Vielleicht sollte man "House" tatsächlich mit einem Preis für die beste Science Fiction-Serie auszeichnen, damit deutlich wird, daß in deutschen Krankenhäusern auf dem Niveau von Schamanen und Medizinmännern gearbeitet wird.


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Story-Center 2010

Geschrieben von †  a3kHH , 03 Juni 2011 · 35.151 Aufrufe
Rezensionen

Michael Haitel (Hrsg.) : Inzucht und die denkbare Gesellschaft
SFCD Story-Center 2010
p.machinery 2010
350 Seiten


Jedes Jahr gibt der SFCD einen Band mit Kurzgeschichten heraus, das Story-Center. Dieses Jahr ist es im Rahmen der Reihe "AnfroSF" als Band 12 in Form eines sehr schön aussehenden Taschenbuchs erschienen. Als Thema wurde "Inzucht" gewählt, was ich persönlich für einen Fehler halte. Denn bei diesem Begriff drängen sich (mir zumindestens) sofort gewisse Standards auf, aber vielleicht habe ich zuviel SF gelesen ? Keine Ahnung, mir kam auf jeden Fall Vieles ziemlich vorhersehbar vor. Auch hat mich die doch sehr unterschiedliche Qualität der Erzählungen gestört, hier wäre weniger mehr gewesen. Also weniger Stories, dafür deutlich ausgesuchter und wählerischer. Die Geschichten im Einzelnen :

Arndt Waßmann : Die Kinder der Zukunft
Nach dem III. Weltkrieg ist Inzucht wg. Fortpflanzung notwendig.
Erwarteter Standard

Frederic Brake : Stammesriten
Wissenschaftler der Jetztzeit haben eine Methode entwickelt, die Vergangenheit eines Menschen (oder eines Teils davon) sichtbar zu machen. Angewandt auf fossile Neandertaler-Knochen wird deutlich, daß Inzucht zu ihrem Aussterben geführt hat.
Eine bedeutende SF-Story, die sich gegen Provinzialismus und Nationalstolz wendet. Ein Kontrapunkt zu dem Begriff "Barbar". Flüssig und leidlich spannend geschrieben halte ich sie für lesenswert.

Marianne Labisch : Neubeginn?
Nach dem III. Weltkrieg werden zwei Inzucht-Gesellschaften, genetische Säufer und genetische Nicht-Säufer, gebildet. Vor diesem Hintergrund spielt eine Liebesgeschichte.
Langweilig

Jutta Schönberg : Die Außenseiterin
Drei voneinander getrennte Gesellschaften können nur durch Mischehen überleben.
Schmonzette im Stil der Biss-Romane, nichts, das man lesen muß

Matthias Falke : Das Zeit-Bran
Nach einer Zeitreise schläft ein Mann mit seiner eigenen Tochter.
Ebenfalls Standard, allerdings sehr gut erzählt.

Holger Mossakowski : SaveTheWorld Unlimited
Mittels Inzucht gezüchtete Mutanten retten die Welt.
Standard. Allerdings muß man konstatieren, daß der Autor noch nicht einmal "Flowers for Algernon" zu kennen scheint.

M. E. Rehor : Outcasts
Verrückter Wissenschaftler besiegt den Schnupfen und schleust seine Gene in die gesamte Menschheit ein.
Inhaltlich 08/15-Standard, handwerklich aber sehr gut geschrieben. Von daher durchaus lesenswert, den Autor sollte man sich merken.

Abel Inkun : Kinder des Mondes
Die Menschheit auf der Erde stirbt durch Upload aus, nur die Mondkolonie überlebt durch Inzucht.
Standard, ganz nett erzählt.

C. J. Knittel : Die Geächteten von Canopus 3
Überlebende eines angestürzten Siedlerschiffes überleben nur durch Inzucht. Dafür werden sie vom Militär, daß sie nach 300 Jahren wiederfindet, umgebracht.
Eine gute Geschichte. Nicht brilliant, nicht überragend, aber sehr solide. Der Hintergrund bleibt zwar etwas diffus, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch. Was mir aber bei der Story auffiel, war das sehr stark an Orion erinnernde erste Kapitel.

Mark-Denis Leitner : Aufbruch der Gestrandeten
Ein unsterblicher gestrandeter Raumfahrer kümmert sich um eine Kolonie von Androiden.
Ebenfalls eine gute Story. Es fehlt dem Autor zwar noch ein bißchen an der Präzision der Aussage, aber abgesehen davon hat mir die Story sehr gut gefallen.

Carmen Meyer : Exzest
Im 31. Jahrhundert darf man nur noch innerhalb der Familie heiraten, alles andere ist gesellschaftlich verpönt. Ein Dörfler heiratet außerhalb und die Liebenden sterben im Laufe ihres Lebens, sie werden auf jeden Fall nicht glücklich.
Nettes Treatment, hätte man ausführen sollen. Aber so ist diese Story ein reines "Tell, don't show", überflüssig und langweilig.

Sigrid Lenz : Meias Geheimnis
Meia darf nur ihren Bruder heiraten, der liebt aber seinen Freund und letzterer hat bei einem Gangbang Meia geschwängert. Jetzt ist Meia ganz ängstlich, daß dies aufgedeckt wird.
Ebenfalls eine Story aus der "Tell, don't show"-Ecke, ebenfalls überflüssig und langweilig.

Carmen Matthes : Das dunkle Geheimnis
246 Jahre nach der Evakuierung einer Insel wegen Umweltschäden leben hier immer noch die Nachkommen eines dickschädeligen Arztes. Von zwei Plünderern auf der Suche nach Antiquitäten werden sie vor dem drohenden Gehirnzerfall gerettet.
Gut geschrieben, sehr flüssig erzählt, aber irgendwie fehlt die Aussage der Story.

Sven Klöpping : Die Suchtmaschine
Mann poppt im Kino der Zukunft seine Schwester, obwohl das seit kurzem verboten ist.
Nicht mein Geschmack. Überhaupt nicht mein Geschmack, dieser Stil. Aber zweifelsohne gut geschrieben, sehr eindringlich. Empfehlenswert.

Elisabeth Meister : Hochzeitstag
Nach der Großen Katastrophe lebt ein Teil der Menschen im Bunker. Geheiratet wird nach einer genetischen Analyse zwischen Bruder und Schwester. Als ihr Cousin sie vergewaltigen will, flüchtet Alina nach Draußen, zu den Mutanten.
Sehr gute Geschichte, packend erzählt. Allerdings sehr vorhersehbar und ohne Überraschungen. Das tut allerdings dem Lesevergnügen keinen Abbruch.

Arno Endler : Nicht von dieser Zone
Siedler auf einem neuen Planeten haben sich in Zonen arrangiert. Mitglieder verschiedener Zonen können sich nicht riechen, müssen von daher innerhalb ihrer Zone heiraten. Olahn und Fina erleben vor diesem Hintergrund eine tragische Liebesgeschichte.
Der erste wirklich originelle Ansatz dieser Anthologie. Auch gut geschrieben und spannend erzählt. Allerdings habe ich es vor dreißig Jahren als "La Voix du loup" schon so brilliant erzählt bekommen, daß Arno Endlers Story davor doch deutlich verblasst. Wer allerdings diese französische Story nicht kennt, kommt voll auf seine Kosten.

Friedhelm Rudolph : Alles ist gut
Eine Liebesgeschichte in einer Inzucht-orientierten Zukunft.
Handwerklich ok, allerdings frage ich mich, was die Geschichte soll. Ich fand sie ziemlich uninspiriert.

Galax Acheronian : Familienbande
Terraner retten Außerirdische - woraufhin zwei vollkommen unterschiedliche ethische Wertesysteme zum Tragen kommen.
Bei diesem Autoren-Pseudonym kann die Geschichte eigentlich nur bescheuert sein - dachte ich. Stattdessen lese ich hier SF vom Feinsten. Lieber Galax, bring' doch meine Vorurteile nicht so durcheinander ! Aber ernsthaft : Hier werden zwei evolutionsbiologisch wohlbegründete, jedoch vollkommen konträre ethische und moralische Wertesysteme dargestellt, ohne daß der moralische Zeigefinger irgendwo erscheint. Dem Autor gelingt es sogar, sich eindeutig für das menschliche Wertesystem auszusprechen, ohne das außerirdische zu verurteilen. Die Geschichte kommt bei einer Konfrontation zweier Kulturen ohne Action in Form von Raumschlachten o.ä. aus, das ist für mich das Tüpfelchen auf dem "i". Lesenswert, eventuell sogar preiswürdig.

Vincent Voß : Danach
Menschen werden zu Zombies, nur Inzucht ergibt gesunde Kinder.
Wieder bis zu einem gewissem Grad Standard, jedoch recht gut geschrieben mit ziemlich gut dargestellten Protagonisten. Allerdings entgeht mir so ein bißchen die Logik der Geschichte.


Fazit : Eine optisch gut aussehende Anthologie wie alles, was aus der Haitel-Schmiede kommt. Allerdings mit starken inhaltlichen Mängeln, viele dieser Fan-Stories sind reine Lesezeitverschwendung. Hier hätte ein inhaltliches Lektorat der Qualität der Anthologie sehr gut getan, ich kann auf jeden Fall die Arbeit von Heidrun Jänchen und Armin Rößler bei den Wurdack-Anthologien jetzt (noch) besser würdigen. Bei der Masse an Standard-Erzählungen und Inzeßt- statt Inzucht-Stories stellt sich auch die Frage, ob das Thema wirklich so ergiebig ist, wie es sich im ersten Ansatz darstellte.


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Fundstücke - Clients from Hell

Geschrieben von †  a3kHH , 01 Juni 2011 · 2.150 Aufrufe
Fundstücke
Durch Zufall bin ich auf eine Website von Web Designern und Help Desk-Mitarbeitern gestoßen, die aus ihrem Leben erzählen - und Döntjes über Katastrophen-Kunden bringen. Etwa diese :
ZITAT
Me: “What email are you using?†
Client: “Windows†
Me: “No thats†¦..ok, what does the last part of your email say?†
Client: “HTML†
Me: “What? No thats†¦. still not it. Look, when someone asks you for your email what do you give them?†
Client: “My business card†

Client: “Can you spell out for me my user name again? I can†™t log in.†
Me: “a-d-m-i-n†
Client: “abmim?†
Clients from Hell

Viel Spaß beim Lesen (und hier noch ein echter Dau-Gag : eMail)


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ASFM 149

Geschrieben von †  a3kHH , 31 Mai 2011 · 2.303 Aufrufe
Rezensionen


Das Andromeda Science Fiction Magazin ist eine altehrwürdige Zeitschrift des SFCD. Jetzt, unter der Ägide von Michael Haitel, wird das alte Fanzine zu einem modernen Magazin, das zumindestens auf den ersten Blick keine Wünsche übrig lässt. Farbcover, eine großzügige Seitenaufteilung, qualitativ hochwertiges Papier und ein professioneller Satz lassen optisch und haptisch keine Wünsche offen. Doch leider ist die Form das einzige Positive des ASFM149.

Diese Nummer ist eine Spezialausgabe über George R. R. Martin. In einer solchen Spezialausgabe habe ich neben der unvermeidlichen Besprechung von "Das Lied von Eis und Feuer" ebenfalls Kommentare zu Armageddon Rag, Fevre Dream, seinen beiden großen Story-Sammlungen Sandkings und A Song for Lya sowie der von ihm herausgegebenen Wild Cards-Serie erwartet. Enthalten ist :
- Manfred Roth : Das Lied von Eis und Feuer (S. 4-25)
- Stefan Lorenz : Futuristischer Bocksgesang - Anmerkungen zu Dying of the Light (S. 26-45)
- Stefan Lorenz : Vox solitudinis - Religiosität, Einsamkeit und Nihilismus in George R.R. Martins frühen Kurzgeschichten (S. 46-64)
- Patrick Charles : Mehr als magische Schwerter und Fürsten der Finsternis - GRRMs "Lied von Eis und Feuer" (S. 65-74)

Das ist nicht das, das ich erwartet habe. Aber die einzelnen Artikel könnten ja inhaltlich brillieren, von daher ist dies noch kein starkes Manko. Leider tun sie das in keinster Weise.

Betrachten wir zunächst den ersten Feuer&Eis-Artikel. Er beginnt auf Seite 4 und endet auf Seite 25. Von diesen 22 Seiten sind die ersten 9 Seiten, also knapp die Hälfte, einer Inhaltsangabe gewidmet. Wer braucht das ? Glaubt der Nacherzähler Manfred Roth eigentlich, daß diesen Quark irgendjemand liest ? Diejenigen, die die Romane gelesen haben, kennen die Details, die anderen hätten vielleicht gerne eine kurze Inhaltsangabe, um die Romane grob einschätzen zu können. Das war schon einmal verschwendeter Platz. Die nächsten zwei Seiten des Artikels sind der Geographie von Eis&Feuer gewidmet. Dabei stellt Manfred Roth erstaunt fest, daß GRRM keine präzisen Angaben macht - also einen der billigsten Schriftsteller-Tricks benutzt. Mehrfach bringt Roth hier das Zitat "Weniger ist mehr", doch leider versteht er es nicht, denn er schwafelt und schwafelt und schwafelt ohne auf den Punkt zu kommen. Aber egal, nächstes Kapitel. Hier untersucht Manfred Roth die Frage "Fantasy oder quasi-historischer Ritterroman ?". Er stellt sogar fest, daß GRRM aktiver Rollenspieler ist, ist aber nicht in der Lage, diese Kenntnisse logisch anzuwenden. Stattdessen redet er von einem Einfluß byzantinischer Geschichte, wenn er Standard-Szenarios einer Rollenspiel-Kampagne beschreibt. Mann Gottes, GRRM ist nicht nur aktiver Rollenspieler, Charles Stroß hat eine seiner Figuren sogar in den AD&D-Standard eingebaut (bzw. einbauen lassen). Wenn man weder dies weiss, noch sich jemals mit Rollenspielen beschäftigt hat, sollte man sich schon fragen, ob das Schreiben einer Rezension über eine Rollenspiel-Kampagne (mehr ist Feuer&Eis nämlich nicht) wirklich zielführend ist. Der Rest des Artikels ist ähnlich qualifiziert, ich habe keine Lust, im Detail darauf einzugehen.

Der zweite Feuer&Eis-Artikel von Patrick Charles ist nicht ganz so katastrophal. Doch genau wie der von Manfred Roth strotzt er vor nichtwissender Borniertheit. Das wird schon im zweiten Absatz deutlich, in dem er Fantasy als Genre definiert, "das sich in den letzten Jahren keinen guten Ruf gemacht hat". Der Rest des Artikels stösst in das gleiche Horn wie der von Manfred Roth. Ich kann nur beiden Leuten empfehlen, sich mit dem Thema einmal etwas genauer auseinanderzusetzen und vielleicht mehr zu lesen als "Das Lied von Eis und Feuer" und die Bildzeitung. Etwa Robert Jordan, Roger Zelazny, Robert Ervin Howard, L. S. de Camp und Poul Anderson. Auch Brent Weeks, Mercedes Lackey, Elizabeth Moon und David Eddings wären hilfreich zum Verständnis von GRRM. Und nicht zu vergessen Katherine Kurtz, die bereits Jahre vor GRRM Ritterromane exakt derselben Coleur geschrieben hat. Die moderneren Autoren kenne ich nicht genauer, ich weiss aber, daß die großen Alleinstellungsmerkmale, die die beiden Rezensenten bei GRRM entdeckt zu haben glauben, keine sind. Jetzt jedenfalls nicht mehr, interessant wäre eine Untersuchung gewesen, inwieweit diese "Low Fantasy" zum Zeitpunkt ihres Erscheinens die Fantasy an sich befruchtet hat. Oder welche stilistischen Elemente von Feuer&Eis sich etwa in Webers "Honor Harrington" (oder anderer moderner epischer Phantastik) wiederfinden.

Beiden Artikeln fehlt neben dem Verständnis für Fantasy an sich auch Hinweise auf die anderen Romane und Novellen aus dem Feuer&Eis-Zyklus, die neben der Hauptreihe veröffentlicht wurden. Über die Tales of Dunk and Egg wird von Manfred Roth nur in einem kleinen Nebensatz eingegangen ... denn die könnten ja sein "profundes" Urteil über "Das Lied von Eis und Feuer" erschüttern und diesen Kram da einordnen, wo er hingehört : In den ganz normalen, heutzutage fast schon standardisierten Mehr-als-2500-Seiten-Fantasy-Schmöker. Ebenfalls fehlt mir eine ausführliche Behandlung von GRRMs TV- und Film-Arbeiten, die sicherlich nicht ganz unwesentlich dazu beigetragen haben, das "Das Lied von Feuer und Eis" jetzt als Fernsehserie produziert wird.

Aber diese mangelhafte Sachkenntnis bei "Feuer & Eis" hatte ich fast schon erwartet, der Hype bezüglich dieses Schmökers (der mich persönlich stark an die Harry-Potter-Hysterie erinnert) produziert fast zwangsläufig solche Artikel. Aber es sind ja noch zwei weitere Artikel im ASFM 149 enthalten, beide von Stefan Lorenz. Doch, lieber Leser, lass' alle Hoffnung fahren : Die toppen die Feuer&Eis-Artikel noch.

In "Futuristischer Bocksgesang" beschäftigt sich Stefan Lorenz auf 20 Seiten mit dem Roman Dying of the Light. GRRMs erster Roman von 1977, für den Hugo und den British Fantasy Award nominiert. Das Ding ist also schon 34 Jahre alt, ist da heute noch eine 20-Seiten-Besprechung sinnvoll ? Egal, lesen wir einmal rein. Als allererstes fällt auf, daß Quellen ausführlich dokumentiert sind, schon mal positiv. Aber worum geht es im ersten Kapitel ? Darum, daß man angeblich SF-Romane schwer klassifizieren kann. Hallooo, wo ist da ein Verweis auf Simon Spiegel, unseren Schweizer Schubkasten-Einteiler ??? Nix, nur Gelaber des Feuilletons, die ihren hochgestochenen Mainstream in Gefahr sehen. Und was lese ich zu meinem Erschrecken im letzten Absatz des ersten Kapitels ? "Es soll in der nachfolgenden Untersuchung versucht werden, zu klären, inwieweit der Roman Dying of the Light als Tragödie bezeichnet werden kann." Wen interessiert das denn ???? Aber ich gebe nicht auf und lese weiter, da kann sich ja immer noch eine scharfsinnige Textanalyse hinter verbergen. Das zweite Kapitel versucht in Kurzform, den Begriff der Tragödie zu definieren. Wer Roman oder Film "Der Name der Rose" kennt, kann sich in etwa vorstellen, was hier steht. Und ja, Aristoteles Rhetorik wird dargestellt. Aber immerhin kurz, knapp und präzise, eine Erholung nach den Feuer&Eis-Artikeln. Aber danach vergalloppiert sich Lorentz vollkommen, stellt Schauplatz und Personen extremst ausführlich inklusive englischer Originalzitate dar. Warum die englische Version, gibt es Kritik an der Übersetzung ? Kein Wort wird darüber verloren, obwohl Stefan Lorentz beide Texte vorliegen. Diese Textdarstellung zieht sich 17 Seiten hin, von denen gut ein Drittel englische Originalzitate sind. Langweilig, langweilig, langweilig. Erst auf den letzten beiden Seiten kommt Lorentz zum Punkt beziehungsweise versucht es. Und findet nach langem Herumwinden heraus, daß aufgrund der Hauptfigur der Roman als Tragödie einzuordnen ist. Wäre ich ja nicht drauf gekommen. Hätte man diesen Artikel auf 2-3 Seiten gekürzt, wäre er lesbar gewesen, so ist er nur ein Langweiler, den geneigte Leser bei Schlafstörungen als Heilmittel benutzen können. Ganz davon abgesehen, daß Lorentz offenbar keine Ahnung von SF hat, denn er bezeichnet diesen mehr als ein Vierteljahrhundert alten Roman als "Roman der modernen Science Fiction". Da scheint einiges an literarischer Entwicklung an ihm vorbeigelaufen zu sein. Und ganz nebenbei : In diesem Roman werden die Githyanki erwähnt, das sollte eine Diskussion des Romans zumindestens als Kuriosum bemerken.

Diese negative Erfahrung lässt mich ja Schlimmstes für den zweiten Lorentz-Artikel befürchten. In "Vox solitudinis" will er sich mit Religiosität, Einsamkeit und Nihilismus in George R.R. Martins frühen Kurzgeschichten beschäftigen. Dies macht er im gleichen Stil wie oben, genauso langweilig und mit englischen Originalzitaten überfrachtet. Echt nur was für literarische Masochisten. Unter dem ganzen Geschwafel verschwinden Lorentz' Kommentare zu den Stories, der gesamte Artikel ist in dieser Form unbrauchbares Füllmaterial. Es macht keinen Spaß, ihn zu lesen.

Und das gilt für die gesamte Ausgabe. Mir, als langjährigem Fan von George R. R. Martin, hat diese Spezialausgabe über ihn keinen Spaß gemacht. Trotz des zweifelsohne tollen Aussehens innen und außen (das Titelbild von Lothar Bauer ist ein Genuß) bietet diese Ausgabe des Andromeda Science Fiction Magazins inhaltlich nur "pseudo-literarurwissenschaftliches Geschreibsel, das "vor allem dazu dienen soll, den Autor als tollen Hecht darzustellen", wie Klaus Frick es in seinem Blog formuliert hat. Das ist um so bedauerlicher, als Michael Haitel sich mit dem Editieren dieser Zeitschrift nicht nur extrem viel Mühe gegeben hat, sondern das Aussehen des Magazins auch keinen irgendwie gearteten Kritikpunkt bietet, sondern eher Begeisterungsstürme produziert. Doch die Verpackung kann noch so gut sein, über den unqualifizierten Inhalt kann sie nicht hinwegtäuschen.

Ähnlich wie KNF bedaure ich diese negative Sicht auf ein professionell mit Herzblut herausgegebenes Magazin. Doch in 2012 steht ein Zelazny-Special an und die gleichen Verdächtigen versuchen auch dort, sich mit der Länge ihres Beitrages zu profilieren. "Weniger ist mehr", um das von Manfred Roth benutzte GRRM-Zitat nochmals zu bringen. Und in dieser Ausgabe sollte nicht nur die Form, sondern auch der Inhalt lektoriert werden.


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Michael Nagula : Perry Rhodan - Die Chronik (Band 1)

Geschrieben von †  a3kHH , 29 Mai 2011 · 2.430 Aufrufe
Rezensionen

Michael Nagula : Perry Rhodan - Die Chronik
Band 1, 1961-1974
527 Seiten
Hannibal Verlag, AT-Höfen 2011
auch als eBook erhältlich



Michael Nagula beschreibt die klassischen Jahre der Perry Rhodan-Serie von 1961 - 1974.

Eigentlich ist diese Inhaltsangabe falsch. Denn Michael Nagula reduziert sich nicht Scheuklappen-orientiert auf PR, sondern guckt rechts und links über den Tellerrand der Redaktion. Auch wenn das Hauptaugenmerk auf PR liegt, so ist seine Chronik bis zu einem gewissem Grad auch eine Geschichte der Heftromane dieser Zeit. Die Geschichte von Dragon und Ren Dhark findet man hier ebenso wie die Geschichte nicht-geschriebener Heftroman-Serien und anderer, nicht ganz so prominenter Vertreter der Heftromane dieser Zeit.

Diese Geschichte der Heftromane ist auch eine Geschichte der Autoren, Lektoren und Verleger dieser Zeit. Michael Nagula stellt diese Persönlichkeiten deutlich dar, abgerundet durch den Abdruck früherer Veröffentlichungen und / oder eMails, die für die Materialsuche dieses Bands ausgetauscht wurden. So ist dieser erste Band der Chronik kein trockenes Material, sondern eine lebendige Darstellung der damaligen Zeit.

Dieser Charme der Chronik wird durch einige Bissigkeiten des Autors noch verstärkt. So fand er beispielsweise das Merchandising der PR-Serie nicht immer wirklich angebracht :
ZITAT
Außerdem erschien ohne ersichtlichen Bezug zur Serie noch eine LP, die heute als echtes Kuriosum gehandelt wird, die Science-Fiction-Tanz-Party-Platte "Dance with Action". Die Werbung verkündete : "[...] Am besten den umseitigen Bestellschein sofort ausfüllen und absenden, damit die Platte rechtzeitig zu Weihnachten ins Haus kommt."
Fehlt nur noch der Vermerk : Passend zum laufenden Zyklus ...
Seite 282, letzter Absatz

Wie man sieht, liest sich dieser erste Band der Chronik amüsant und flüssig. Für PR-Fans ein unbedingtes Muß. Aber auch Leute, die sich für die Geschichte der SF in Deutschland interessieren, kommen hier auf ihre Kosten. Von daher kann man diese Chronik nur weiterempfehlen.

Ich bin bisher nicht auf die Bilder eingegangen, die in zwei s/w-Blöcken in das Buch eingearbeitet worden sind. Mir hat das in dieser Form gedruckt gefallen, so hat es den Text unterstützt statt ihn zu unterbrechen. Allerdings wären Farb-Abbildungen schön gewesen, vielleicht sogar etwas ausführlicher als CD- oder DVD-Beilage im Stil des Sydowschen Kataloges. Hier könnte der Verlag noch nachbessern, eine solche Beilage würde die Chronik deutlich abrunden.

Interessant ist auch der Verlag, der diese Chronik veröffentlicht. Der Hannibal-Verlag (Website nicht erreichbar), "ein Imprint der Koch International GmbH", wie es im Impressum steht. Bei dem Namen "Koch" wurde ich stutzig, da gibt es doch in Deutschland die "Koch Media GmbH", die ein ziemlich ambitioniertes DVD-Programm herausbringt. Und siehe da, Franz Koch ist in beiden Unternehmen beteiligt. Bisher hat der Hannibal-Verlag hauptsächlich (nur ?) Musik-Bücher veröffentlicht, sieht recht gut aus, auch wenn ich von diesem Bereich wenig Ahnung habe. Wenn er sich jetzt auch auf den Bereich Phantastik konzentriert, kann man von da noch viele interessante Ausgaben erwarten. Ich bin mal gespannt, was da noch kommt.


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Neal Asher : Prador Mond

Geschrieben von †  a3kHH , 24 Mai 2011 · 1.649 Aufrufe
Rezensionen

Neal Asher : Prador Mond (Prador Moon)
Aus dem Englischen von Thomas Schichtel
Bastei-Lübbe 23352, Köln 2011

Das Polis-Kollektiv verkörpert den Gipfel der raumfahrenden Zivilisationen. Geprägt durch die Wissenschaft, reicht sein Einfluss von Earth Central bis in die unergründlichen Fernen der galaktischen Leere. Doch eines Tages trifft die Polis auf außerirdisches Leben, in Gestalt feindseliger krabbenähnlicher Karnivoren, die als die Prador bekannt werden. Und diese Entdeckung kann nur einen Ausgang zeitigen - totalen Krieg. (Klappentext)

Wie man an der obigen Klappentext-Inhaltsangabe schon vermutet, ist dies ein einfaches Buch für einfache Leute. Die Bösen sind echt böse, die essen sogar ihre Abkömmlinge. Ganz böse, diese Bösen. Das kann Neal Asher gar nicht oft genug sagen, deshalb lässt er eben dies regelmäßig innerhalb seines Romans nochmal geschehen. Man kommt sich ein bißchen vor wie bei den Teletubbies.

Und die Menschen sind gut, echt gut. Auch die KI sind gut, echt gut. Nur die Separatisten sind böse, echt böse. Eine ziemlich eindimensionale Sichtweise. Eigentlich sollte man annehmen, daß diese simpel gestrickte Denke in der SF überwunden ist. Doch gegen die Weltsicht des Neal Asher (zumindestens die, die er in "Prador Mond" darstellt) ist "Hanni und Nanni" ein komplexes Werk mit ausdifferenzierten Figuren.

Die Menschheit trifft also auf eine außerirdische Rasse, die nichts anderes zu tun hat, als Menschen anzugreifen und aufzuessen. Will mich da eigentlich jemand verarschen ? Eine Kompatibilität zwischen Menschen und den krabbenähnlichen Pradors, die gegenseitiges Verspeisen zulässt, ist biologisch so unwahrscheinlich, wie 6 Richtige im Lotto - 6 Wochen hintereinander. Wirklich nur was für leicht beeindruckbare Gemüter. Und Krieg im Weltraum ? Aus rein logistischen und ökonomischen Gründen sehr fragwürdig, in gar keinem Fall wird er, wie Neal Asher es bei den Prador impliziert, rein aus Spaß an der Freude gemacht.

Insgesamt also nicht wirklich ein Buch, das man weiterempfehlen kann.


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Achim Hiltrop : Gallaghers Mission

Geschrieben von †  a3kHH , 21 Mai 2011 · 1.853 Aufrufe
Rezensionen

Gallaghers Mission
Gallaghers Sturm
Gallaghers Schlacht
Gallaghers Sieg
Krise auf Simirus

Atlantis Hardcover 2011

Clou Gallagher ist ein Draufgänger und Abenteurer. Nach einer Intrige auf Kerian muß er flüchten und verdingt sich und sein Schiff Trigger als Söldner. In "Gallaghers Sturm" deckt er die kriminellen Machenschaften von Admiral Weldrak und dem Hohen Lordrichter von Kerian auf. In "Gallaghers Schlacht " verteidigt er das bedrohte Sonnensystem Oea gegen eine Invasionsflotte vom Planeten Symirus. In "Gallaghers Sieg" schließlich vermittelt er einen Frieden zwischen der Erde und dem symirusischen Kaiser. (Klappentext lt. den Gallagher-Chroniken)

Achim Hiltrop ist Star Wars-Fan. Nicht nur hat er alle Filme in den verschiedensten Versionen mehrfach gesehen und die Bücher gelesen, Figuren und sonstige Memorabilia bevölkern zusätzlich dazu noch seinen Schreibtisch und seine Wohnung. Dies schlägt sich auch in seinen Gallagher-Romanen nieder, der Held ist deutlich nach Han Solo modelliert. Dies fällt um so mehr auf, wenn man die klassischen Solo-Soloabenteuer von Brian Daley gelesen hat.

Doch damit erschöpfen sich die Reminiszenzen an Star Wars bereits. Als Partner hat Clou Gallagher nicht etwa irgendeinen Außerirdischen, sondern sein Schiff, dessen KI im Laufe der Zeit durch Erweiterungen und Updates ein Bewusstsein bekommen hat. Trigger, so der Name der KI, hat dabei eine eigene Meinung und einen sehr trockenen Humor, ihr werden von Achim Hiltrop ziemlich lakonische Kommentare in den Mund gelegt. Dadurch wird das Geschehen aufgelockert, ohne daß es in primitives Blödeln ausartet.

Die Romane sind über Jahre entstanden und mehrfach vom Autor überarbeitet worden. Das merkt man ihnen auch an, sie lesen sich sehr flüssig wie aus einem Guß. So kommt die Zerrissenheit des Protagonisten Clou Gallagher deutlich zum Ausdruck. Bestes Beispiel dafür ist die Szene in "Gallaghers Sturm", in der zwei Geiseln erschossen werden. Die erste durch einen Unfall, die zweite von Gallagher selber, um Admiral Weldrak zum Reden zu bringen. Das Universum des Achim Hiltrop ist eben kein nettes Hollywood-Ensemble, sondern eher mit düsteren Independent-Filmen vergleichbar. Deutlich wird diese leicht resignierende Weltsicht nochmals in der angehängten Kurzgeschichte, in der der Mißbrauch von Medien zum Tod eines Freundes von C.G. führt.

Man könnte noch viel über diese erste Gallagher-Trilogie schreiben. Etwa über Starafar, der nach einem Unfall von einem defektem Lebenserhaltungssystem zum Kampfjäger-Cyborg "umgebaut" wurde. Über die Verlustängste von Trigger, als Gallagher heiratet und seine Frau ein Kind bekommt. Über die kurz und knapp, aber präzise und innovativ beschriebenen Außerirdischen. Oder über die sich wesentlich unterscheidenden Plots, in denen Achim Hiltrop Gallagher den einfachen Draufgänger ebenso wie den Diplomaten geben lässt. Aber das würde zuviel von der Spannung wegnehmen, besser ist es doch, das Buch selber zu lesen. Was ich auch jedem Fan von Space Operas nur empfehlen kann. Dies um so mehr, als die Atlantis-Hardcover-Ausgabe sauber gebunden, mit Lesebändchen und einem sehr ansprechenden Cover daherkommt. Ich hoffe nur, daß die anderen beiden Gallagher-Trilogien demnächst ebenfalls in einer derartigen Aufmachung herauskommen.


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Weltuntergang

Geschrieben von †  a3kHH , 21 Mai 2011 · 894 Aufrufe
Fundstücke
Heute nachmittag.
Weitere Details - allerdings von Skeptikern.
Die anderen können sich hier und hier darauf intensiv vorbereiten.
Falls ich für jemanden während der Fegefeuerzeit die Katze hüten soll (gegen eine entsprechende Aufwandsentschädigung selbstverständlich) : PN genügt.


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Neue Quote notwendig ?

Geschrieben von †  a3kHH , 19 Mai 2011 · 919 Aufrufe
Politik
Wie das unabhängige Nachrichtenmagazin "Kojote" meldet, fordert die in Deutschland lebende Volksgruppe der Systemadministratoren, die sogenannten „Admins“, ihre Anerkennung als nationale Minderheit ein. Albert Schlotz, der Sprecher des Admin-Bundes „Server e.V.“, führt dazu folgendes aus :
ZITAT
Die Admins erfüllen alle Voraussetzungen des EU-Abkommens zum Schutz nationaler Minderheiten. Sie leben in angestammten Siedlungsgebieten, den Serverräumen, sie pflegen eigene Bräuche wie Linux-Distributionen und sprechen eigene Sprachen wie Perl oder PHP.
Quelle

In diesem Kontext : 2


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"Können wir nicht machen, andere Abteilung"

Geschrieben von †  a3kHH , 08 Mai 2011 · 736 Aufrufe
SF allgemein
Nach einigen Kommentaren zu seinen Romanen bin ich neugierig auf Kevin J. Anderson geworden und habe mir sein Blog einfach mal als Lesezeichen abgelegt. Dies um so mehr, als ich im Rahmen meines Atlantis-Hardcover-Abos auch demnächst einen Roman von ihm bekommen werde. Diesen Roman, "Trinity", gibt es, so der Verleger, "als Hardcover und als Paperback, später auch als eBook". Gerade die Veröffentlichung auch als eBook ist voll in Andersons Sinn, der eine flammenden Aufruf an Verleger und sonstige Buch-Produzenten ins Netz gestellt hat, doch bitte einmal über ihren Tellerrand zu sehen : "Widening the Net". Nicht nur über eBooks und deren unzweifelhaften Nutzen lässt sich KJA hier aus, auch andere Cross-Selling-Möglichkeiten, die von Buchproduzenten und Handelsketten ignoriert werden, macht er deutlich und beklagt das eindimensionale Denken. Interessant und lesenswert.






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