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SF-Dinosaurier



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Politiker 2

Geschrieben von †  a3kHH , 02 Mai 2011 · 735 Aufrufe
Politik
Wie ich vorgestern in meinem Blog darstellte sind unsere Volksvertreter in Berlin nicht so ganz das Wahre. Aber es gibt auch da, also in den nationalen Parlamenten, Politiker, die einfach nicht mehr tragbar sind. Und was macht man mit denen ? Feuern ? Iwo, die werden zur EU abgeschoben.

Und da kommen dann noch härtere Döntjes als in Berlin, Paris oder Madrid raus. Hier bei uns fordern die Genies von der CDU wenigstens nur ein Vermummungsverbot im Internet. In Brüssel überlegen die Eurokraten doch glatt, auch hier in Europa die chinesische Internet-Lösung einzuführen. Also nur das als legal für Provider innerhalb von Europa zu erklären, was nicht auf einer ominösen Black List steht. Damit wird dann alles geblockt, was den aktuellen Machthabern nicht gefällt.
ZITAT
The Presidency of the LEWP presented its intention to propose concrete measures towards creating a single secure European cyberspace with a certain "virtual Schengen border" and "virtual access points" whereby the Internet Service Providers (ISP) would block illicit contents on the basis of the EU "black-list". Delegations were also informed that a conference on cyber-crime would be held in Budapest on 12-13 April 2011.
Sitzungsprotokoll 17.02.2011

Udo Vetter vom law blog hat dazu einen passenden sarkastischen Kommentar geschrieben :
ZITAT
Willkommen im Euronet. Hier kriegen Sie aus dem Rest der Welt garantiert nur Daten zu sehen, die ein Visum für die Europäische Union erhalten haben. Unsere Grenztruppe überwacht in Ihrem Interesse die offiziellen Verknüpfungspunkte, die das Euronet mit dem Internet hat. Rund um die Uhr halten geschulte Beamte zuverlässig alle Inhalte vom EU-Datenraum fern, die als illegal/gefährlich/unerwünscht/unbequem eingestuft sind. Treten Sie ein ins saubere, sichere Euronet. Hinweis: Datenschmuggel ist eine Straftat.

Ihr Wahrheitsministerium
law blog - Eintrag
Was er allerdings vergessen hat zu erwähnen ist, daß nach diesem erzwungenem Eintrittsbildschirm ins Euronet noch ein 2-Minuten-Spot im Stil der DVD-Kopieren-ist-strafbar-Belästigungen kommt und vor illegalen Daten warnt.

Wir sind hier im SF-Netzwerk, aber seien wir ehrlich : Diesen geistigen Dünnpfiff haben in dieser Form noch nicht einmal die düstersten Dystopien vorausgesehen. Denn wenn man sich das ansieht, dann weiss man, daß die Welt nicht durch einen Meteor, Zombies oder eine Alien-Invasion untergeht. Das schaffen die Dünnbrettbohrer aus der Politik auch ohne fremde Hilfe.


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Politiker 1

Geschrieben von †  a3kHH , 30 April 2011 · 857 Aufrufe
Politik
Daß Politiker ihre Wähler betrügen und belügen ist keine neue Erkenntnis. Was aber in der letzten Zeit bei diesen Scheinheiligen in Berlin abgeht, wird langsam kritisch. So kritisch, daß sich sogar das konservative Bayern anfängt aufzuregen :
ZITAT
In Franken müssen Arbeiter einer insolventen Firma jetzt Teile ihrer Löhne zurückbezahlen, um die anderen Gläubiger zu bedienen. Das bestimmt ein jüngst ergangenes Urteil des Nürnberger Arbeitsgerichts. [...] Denn Mitarbeiter haben seit einer Gesetzesänderung, der Streichung des sogenannten Mitarbeiterprivilegs, keinen Vorrang mehr vor beliebigen anderen Gläubigern.
Der vollständige (Kurz-)Bericht mit einem sehenswerten Sendungssausschnitt findet man hier.
Ich will das nicht weiter kommentieren, ich finde dies einfach nur zum Kotzen.


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Fundstücke - Star Wars

Geschrieben von †  a3kHH , 26 April 2011 · 689 Aufrufe
Fundstücke
Die Wahrheit über die Jedi-Ausbildung findet man hier : Link

Und auf der anderen Seite ein tiefer Einblick ins Vadernet : Screenshot

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Marcel Reich-Ranicki und die SF

Geschrieben von †  a3kHH , 24 April 2011 · 1.009 Aufrufe
SF allgemein
Ich habe ja schon viel über MRR und seine Kommentare zur SF gehört, das aber nicht weiterverfolgt. Nachdem Stefan Manske, der Chef des SFCD, den Kommentar von Marcel Reich-Ranicki einmal verlinkt hat, kam ich endlich dazu, seine Meinung im Original zu lesen :
ZITAT
Mit der Science-Fiction habe ich mich nie ernsthaft beschäftigt. Gewiss habe ich in meiner frühen Jugend Jules Verne gelesen und später, nach dem Krieg, also in den fünfziger Jahren, auch Lem. [...]

Zu Lems Büchern bin ich nicht mehr zurückgekehrt, aber ich habe ihn in Warschau persönlich kennengelernt. Er war ein höchst gebildeter und intelligenter Mensch [...], aber wir sprachen beinahe nie über Literatur. Nie war von seinem Werk die Rede, so hat er auch nicht erfahren, dass ich seine frühen Bücher schon vergessen und seine späteren überhaupt nie gelesen hatte. [...]

Es trifft schon zu, dass die Science-Fiction-Werke, so erfolgreich sie auch sind, in der Literaturkritik nur ein dürftiges Echo finden. Natürlich ist das kein Zufall. Der wichtigste Grund mag sein, dass die unzweifelhaften Vorzüge dieser Prosa mit Kunst nichts zu tun haben.

Ich bitte meine Leser um Verständnis und Nachsicht, wir alle haben unsere Lücken.
Die vollständige Antwort findet man hier in der FAZ.

MRR hat also nichts gegen die SF gesagt, sondern schlicht und einfach seine Unkenntnis in diesem Bereich deutlich gemacht. Interessanterweise ist seiner Meinung nach das Literarische kein wesentlicher Vorzug der SF, ihre Stärken liegen nach Meinung von MRR auf anderen Gebieten. Und sind - und diese Aussage ist bemerkenswert - "unzweifelhafte Vorzüge dieser Prosa".

Wenn auch heutzutage mehr und mehr Literaten sich in dieses Feld hineinwagen, so muß man MRR in seinem SF-Kommentar doch im wesentlichen zustimmen. Die SF der Vergangenheit, insbesondere die des Golden und des New Age, ist eine Ideen-Literatur. Die Idee ist wichtiger als die literarische Ausformung. Sicher ist dies durch die früheren Veröffentlichkeitsmöglichkeiten bedingt, Pulps, Heftromane und Taschenbücher. Gerade die ersteren beiden Formen zwingen den SF-Schriftsteller, seine Idee kurz und knapp zu präsentieren. Erst in der letzten Zeit werden SF-Romane als Hardcover gedruckt, sind 750-Seiten-Taschenbücher Standard geworden. Und, nach meinem Empfinden, sofort sind die SF-Romane auch literarischer geworden. Nicht unbedingt besser, aber literarischer. Die nächsten Jahre, wenn immer mehr Nicht-Genre-Schriftsteller SF als Mainstream präsentieren, dürften interessant werden.


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Star Wars : Judge's Call

Geschrieben von †  a3kHH , 23 April 2011 · 878 Aufrufe
SF allgemein
Gerade etwas vollkommen anderes suchend bin ich hier auf eine Star Wars - Story von Timothy Zahn gestoßen :
Judge's Call
Da ich nicht weiss, ob diese Geschichte von Luke und Mara Jade Skywalker hier in Deutschland schon bekannt ist, habe ich hier den Link einmal gepostet. Falls ich da Altbekanntes wiederkäue, bitte ich um Nachsicht.


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Thor

Geschrieben von †  a3kHH , 22 April 2011 · 1.222 Aufrufe
SF allgemein
Erinnert sich irgendwer noch an die Autowerbung mit dem kleinen Darth Vader vor kurzem ?
Volkswagen hat da eine wirklich geniale Werbung geschaltet und den guten alten Star Wars -Film ziemlich ausgenutzt : Youtube-Link
Jetzt schlägt die Filmindustrie zurück : Hier ist der neue Trailer der Thor-Filmemacher.
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Umfrage : Ethisches Verhalten

Geschrieben von †  a3kHH , 22 April 2011 · 1.150 Aufrufe
Politik
Ein Dorf wird regelmäßig von Kleinkriminellen bedroht und ausgeraubt. Einige der Dorfbewohner organisieren sich und bilden eine Miliztruppe.
Ist das ethisches Verhalten ?


Ein Dorf wird regelmäßig von Bandoleros bedroht und ausgeraubt. Einige der Dorfbewohner suchen eine Grenzstadt zu den USA auf, um Gewehre für die Verteidigung zu kaufen. Sie erfahren dort von einem Revolvermann, dass ihnen ohne Kampferfahrung Gewehre nichts nutzen. Er rät ihnen, sich Männer mit Gewehren für eine bestimmte Zeit zu mieten. Da die Zeiten wirtschaftlich sehr schlecht sind, reicht die geringe Geldmenge der Dörfler aus, ihn und sechs weitere Pistoleros zu engagieren.
Ist dieses Verhalten ethisch korrekt ?


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First Final Frontiers

Geschrieben von †  a3kHH , 22 April 2011 · 750 Aufrufe
SF allgemein
Die SF hat sich weiterentwickelt seit der Zeit als ich als Junge meinen ersten Kontakt zu ihr bekam. Neben reinen Printausgaben, seien es nun Romanhefte, Taschenbücher, Bücher oder Zeitschriften, gibt es heutzutage auch Filme, Hörbücher und Hörspiele in Massen und nicht, wie es zu meiner Zeit war, nur selten in ausgesuchten Kinos oder Plattenläden.
Und auch die Darstellungen haben sich weiterentwickelt. Waren früher einfach gestrickte Weltraumabenteuer führend, sind heute komplexere Serien wie Babylon 5 oder Battlestar Galactica State of the Art. Und diese Weiterentwicklung hat natürlich einen Einfluß auf die Sehgewohnheiten der heutigen Kinder.
Für Junior war Star Wars ("Star Wars IV - A New Hope" wie man ihn heutzutage nennt) eines der ersten Märchen, die er begeistert geguckt hat. Die phantastische Reise, Kim Possible, Ben 10, Ghostbusters, Harry Potter, Babylon 5, Stargate und Andromeda waren dann weitere SF-Filme und -Serien, vor denen er fasziniert saß. Von den Hörspielen, die er beim Lego-Bauen von Star Wars-Modellen hörte einmal ganz zu schweigen.
Ich merkte aber, daß seine Ansprüche an die Darbietung deutlich stiegen. Seien es nun die Tricks und CGI im Film oder die Dialoge und Sprecher bei den Hörspielen. Um so schöner empfinde ich es, daß drei meiner Lieblingsserien auch heutzutage noch den Kindern etwas zu sagen haben. Meinem Sohn zumindestens.

Die erste Serie ist die originale Star Trek-Serie mit Kirk, Spock und McCoy : Raumschiff Enterprise. Nachdem die Andromeda-Geschichte in den Staffeln 3 und 4 stark abfiel, hatten wir nur noch wenig Lust, da weiterzusehen. Ich hatte mir gerade für meine Frau und mich TOS in der digital aufbereiteten Version gekauft und wollte die erste Folge sehen. Junior guckte mit und war begeistert. Wir haben TOS dann bis zum Ende weitergeguckt und "arbeiten" uns jetzt durch TNG durch. Junior ist begeistert. Und ich übrigens auch, zumindestens was die Aufbereitung von TOS angeht. Der Charme der Pappfelsen wurde beibehalten, die Bild- und Trickqualität aber der Moderne angepasst. Wirklich schön, das Sehen hat uns allen Spaß gemacht.

Mark Brandis ist einer der besten antifaschistischen Jugendromane die ich kenne. Unvergessen die Szene, in der der Patz "Antoine Ibaka" benannt wird. Oder die, in der sich die Verunreinigung des Klon-Genpools durchsetzt. Nachdem sie jahrelang out of print waren und die alten Herder-Ausgaben zu Wucherpreisen gehandelt wurden, hat sich der Wurdack-Verlag mit einer Neuauflage verdient gemacht. Genau das Richtige für die Älteren unter uns, die so nochmal in den Genuß eines klassischen Jugendbuchs kommen. Allerdings stellt man beim Lesen fest, daß Sprache und Stil nicht mehr aktuell sind, kein großes Wunder bei einem 40 Jahre altem Buch. Nichts mehr für heutige Kinder. Um so schöner, als diese Romane momentan sukzessive als Hörspiele erscheinen : Interplanar-Blog. Fesselnd gemacht und behutsam aktualisiert ist mein Sohn hin und weg davon. Keine Ahnung, wie oft er die schon gehört hat. Und ich freue mich jedesmal, wenn er mir die Geschichten begeistert erzählt.

Junior hat nicht nur Hörspiele, sondern auch einige Hörbücher. Manchmal baut er stundenlang mit seinen Legos und hört dabei seine Hörbücher, taucht tief in die phantastischen Welten ab. Eine Hörbuchserie lag anderthalb Jahre unbeachtet im Regal. Bis er plötzlich einen Schub bekam und diese 20-Stunden-CDs nacheinander weghörte : Perry Rhodan. Die gibt es als voluminöse Audio-CDs und als angenehm platzsparende mp3-CDs. Leider dauert das digitale Aufbereiten ziemlich lange, die mp3s gibt es erst bis Nummer 11. Der Vorteil von einer einzigen gegen sieben (!) CDs ist allerdings bei dem doch endlichen Platz in unserer Wohnung unschlagbar. Nun ist es ja nicht so, daß das seine erste Begegnung mit PR ist. Natürlich (?) hat er die Gucky-Hörspiele und den Sternenozean . Und die Einzelhörspiele. Doch es ist schon schön, meinen Sohn begeistert von den Anfängen der Serie schwärmen zu hören. Atlan hat es ihm besonders angetan. Traversan hört er so nach und nach, zum letzten Geburtstag habe ich ihm die ersten drei Zeitabenteuer-CDs geschenkt. Nach der ersten Reaktion ("Gefallen mir gar nicht, Papa !") kam nach kurzer Zeit schon das erwartete "Die sind ja soo toll !". Da steht ihm noch einiges an Entdeckungen bevor ...


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Speed Dating für Star Wars - Fans

Geschrieben von †  a3kHH , 20 April 2011 · 558 Aufrufe
Fundstücke
Manchmal kann das Leben so einfach sein : Link
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Gelesen im Februar und März 2011

Geschrieben von †  a3kHH , 14 April 2011 · 1.408 Aufrufe
Rezensionen
Etwas verspätet poste ich hier einmal meine Leselisten von Februar und März zusammen. Nachdem ich die letzten Bände von "Rettungskreuzer Ikarus" gekauft habe, standen diese Monate voll im Zeichen von Romanserien und Serienromanen. Gerade dieses Hintereinanderlesen von sehr unterschiedlichen Serientypen war für mich eine interessante Erfahrung. Aber im Detail :



Lin Carter : Callisto-Zyklus
Jandar von Callisto
Die schwarze Legion von Callisto
Die Himmelspiraten von Callisto
Zamara, die Herrscherin von Callisto
Goldmann SF 23287 / 23293 / 23309 / 23314
München 1978 / 1979, jeweils ca. 150 Seiten


Während des Korea-Krieges durchschreitet ein durchtrainierter Amerikaner ein uraltes Portal und findet sich auf dem Jupiter-Mond Callisto wieder. Hier trifft er auf insektoide barbarische Ureinwohner und eine menschliche Prinzessin, in die er sich verliebt und die er vor den Bösen retten muß †¦

Nein, das war keine Beschreibung von Edgar Rice Burroughs' "John Carter of Mars", das hat Lin Carter tatsächlich als Jandar-Romane veröffentlicht. Er gibt auch zu, die Jandar-Romane ebenso wie die Venus-Geschichten ("Im Licht des Grünen Sterns" etc.) als Hommage an Burroughs verfasst zu haben. Allerdings geht die Hommage hier so weit, daß man die Jandar-Romane durchaus als einfache Nacherzählung werten kann. Ganz im Gegensatz zu etwa der Highlander-Hommage von Hohlbein ("Chronik der Unsterblichen") wird hier weder etwas Neues noch etwas Tiefergehendes als das Original erzählt. Und dies stilistisch deutlich weniger ausgefeilt als die Carter-Romane von Burroughs. Ich kann jedem nur empfehlen, lieber das Original zu lesen als diese Nacherzählung.




Thomas R.P. Mielke : Die Varus-Legende
Ein historischer Roman um den römischen Feldherrn Varus und seine Kämpfe in Germanien, Intrigen in Rom und um einen heutigen Geheimbund, der aus diesen Ereignissen hervorging.
Alternierend Vergangenheit und Gegenwart erzählend fand ich den Roman langweilig und nervig. Was nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, daß ich seit Umberto Ecos "Foucaultsche Pendel" solche Geheimbundszenarien nicht mehr ernst nehmen kann. Ich habe Mielkes "Varus-Legende" dann nach der Hälfte abgebrochen, der Roman machte mir einfach keinen Spaß mehr. Aber, wie gesagt, das ist ein ganz persönlicher Eindruck und entspricht überhaupt nicht meinen Erfahrungen mit anderen historischen Romanen von Mielke.




Rettungskreuzer Ikarus 01-40
Dirk van den Boom (Expose), Sylke Brandt, Irene Salzmann, Martin Kay und andere
Atlantis-Verlag 2000-heute


Irgendwann in der Zukunft : Die Menschheit hat sich im Weltraum ausgebreitet und viele intelligente Rassen getroffen. Es gab es eine Natur(?)katastrophe, die die überlichtschnelle Raumfahrt für mehrere hundert Jahre unmöglich machte. Seit 400 Jahren sind Menschen und Außerirdische aber wieder im Weltraum unterwegs und klauben die Bruchstücke des früheren Imperiums wieder auf.
Neben zwei großen Machtblöcken, dem diktatotrisch geführtem Multiimperium und der kapitalistisch orientierten Händler-Allianz gibt es eine Vielzahl kleinerer und kleinster Staatengebilde, so unterschiedlich wie die menschliche Entwicklung auf den einzelnen Planeten. Die Geschichte beginnt mit der Organisation einer Rettungseinheit für das Raumkorps durch Sally Mclennane, eine an die Grenze der menschlichen Besiedlung abgeschobene Direktorin der Händler-Allianz. Da ihr von ihren Mitdirektoren nur ein Minimalbudget zur Verfügung gestellt wird, ist die Besatzung dementsprechend :
- Captain Roderick Sentenza : Unehrenhaft aus der imperialen Raumflotte entlassen
- Chief Sonja diMersi : Wegen schlampiger Arbeit hatte sie den Unfall eines Raumschiffs mit diversen Toten verursacht
- Doktor Jovian Anande : Nach illegalen Genexperimenten von seiner Firma lobotomisiert und ausgesetzt
- Arthur Troid : Ein Androide als Navigator
- Darius Wenderveen : Pleite gegangen hat er sich und seinen Androiden an das Raumkorps verkaufen müssen
- Thorpa : Ein Student der Xenopsychologie im 2. Semester (seines Heimatplaneten) aus der Rasse der baumähnlichen Pentakka

Nachdem ich mir endlich die Anschlußbände besorgt hatte, habe ich die Romanserie "Rettungskreuzer Ikarus" von Anfang an bis zum Beginn des zweiten Zyklus noch einmal hintereinander gelesen. Und wie beim ersten Lesen gefiel mir diese Romanserie außerordentlich, auch und gerade im Hinblick auf die Parallelen zu "Perry Rhodan". Daher werde ich einmal versuchen, zumindestens den ersten Zyklus im Detail zu rezensieren. Die ersten 18 Bände habe ich schon aufbereitet, hier die Links:
Rettungskreuzer Ikarus - Vorbemerkungen
Rettungskreuzer Ikarus 1-3
Rettungskreuzer Ikarus 4-6
Rettungskreuzer Ikarus 7-12
Rettungskreuzer Ikarus 13-15
Rettungskreuzer Ikarus 16-18
Ich kann nur jedem empfehlen, sich zumindestens den ersten Sammelband zu besorgen, in dem der Atlantis-Verlag die ersten drei Einzelbände zusammengefasst hat. Alle Bände gibt es übrigens auch als eBooks bei beam, dort finden sich auch massenhaft Leseproben.




Perry Rhodan - Blaubände
107 : Die Terra-Patrouille
108 : Das Modul
109 : Abschied von Terra
110 : Die Kaiserin von Therm
111 : Mensch aus dem Nichts
112 : Die Gravo-Katastophe
113 : Rebell gegen ES


Nach dem Genuß von "Rettungskreuzer Ikarus" habe ich meine Blaubände, die teilweise noch ungelesen im Regal stehen, weitergeschmökert. Es ist schon faszinierend, einen Zeitsprung von dreißig Jahren zu machen und in die Perry Rhodan-Welt der 70er einzutreten. Um so mehr, als ich erstens den direkten Vergleich mit moderner deutscher SF habe und ich andererseits erst vor kurzem die Hefte 1000-1350 durchgelesen habe.
Diese Romane sind noch genauso frisch wie damals, als ich sie das erste Mal in der Erstauflage gelesen habe. Man merkt, daß sich zu diesem Zeitpunkt die gesamte PR-Redaktion auf einem kreativem Höhepunkt befand. Nach dem grauenhaften ES/Anti-ES-Zyklus ist das Lesen von PR ab Band 650 einfach nur schön. Der Sense of Wonder, den die Serie damals enthielt, ist ungebrochen.
Es wird interessant zu sehen, wie, wo und wann der Einschnitt kommt. Denn die Bände ab 1000 waren nicht mehr so prickelnd, hier machte sich eine gewisse inhaltliche Überkandideltheit und (meinem Empfinden nach) eine organisatorische Suche nach einem neuen Weg breit. Irgendwo zwischen 850 und 1000 muß die Serie nachgelassen haben. Oder spielt mir meine Erinnerung einen Streich, ist beim Lesen dieser Bände das persönliche nostalgische Element (das ich gar nicht abstreiten will) relevanter geworden als der eigentliche Inhalt ? Mal sehen.
Was mir aber aufgefallen ist (und dieser Teil scheint auch bei der aktuellen Erstauflage 2500ff. stark zu Buche zu schlagen), ist der Stilwechsel durch die Buchbearbeitung. In meiner Erinnerung ist einer der großen Faszinationspunkte dieser Zyklen die Unvorhersehbarkeit des nächsten Romans gewesen. Man wusste nie, welcher Schauplatz der nächste (bzw. übernächste, wenn man die Vorschau gelesen hat) sein würde. Die vielen verschiedenen Handlungsorte und -träger sorgten immer wieder für Überraschungen. Das ging durch die Neuaufteilung in den Silberbänden zu einem großem Teil flöten, hier werden komplette Geschichten erzählt, bevor man zum nächsten Schauplatz wandert. Das ist, auch in der Rückschau, deutlich weniger kreativ, auch wenn die Geschichten genau die gleichen sind. Und, wenn ich mir so einige Kommentare zu den Romanen ab 2500 ansehe, ist dies vielleicht auch eines der Probleme, mit denen die aktuelle Erstauflage zu kämpfen hat : Zu vorhersehbar, zu strukturiert ? Jedenfalls nicht mehr mein Ding. Aber die nächste Generation steht schon in den Startlöchern (Link folgt).
Ach so, die Bilder oben sind nicht die Blaubände, sondern die Originalhefte mit den Covern, die für die Blaubände benutzt wurden. Diese weichen nämlich von denen der Silberbände ab. Und ich fand es eine gelungene Idee der Perrypedia, statt der Blauband-Cover die Hefte abzubilden. War mir auch neu, daß sich die Cover von Silber- und Blauband unterscheiden.




Thomas Thiemeyer : Nebra / Magma / Korona
Knaur Verlag 2008-2010


Während einer Diskussion auf SF-Fan sagte Thomas Thiemeyer, das einige Leute seine Thriller als "All Age"-Romane betrachten. Das machte mich neugierig und ich begann, seine Romane zu lesen. "All Age" ist absoluter Quatsch, "Thriller", wie auf dem Cover abgedruckt, ebenfalls unpräzise. Thiemeyers Romane sind lupenreine Phantastik. Genauer ist Nebra Fantasy, Magma und Korona Science Fiction. Diese drei habe ich mir im Detail vorgenommen :
Nebra
Magma
Korona
Magma ist ganz nett, Nebra ist sehr gut und Korona ist einfach brilliant. Eine angenehme Neuentdeckung unter den deutschen Autoren. Das zeigt nur einmal mehr, das man sich nicht auf die deutschen SF-Schriftsteller beschränken sollte. Praktisch alle modernen deutschen Genre-Autoren schreiben zumindestens interessante Romane. Ich werde mir diesen Monat in jedem Fall Hardebusch und Hennen vornehmen, auf die bin ich neugierig (und habe außerdem einige Wälzer günstig antiquarisch bekommen). Meine Frau hat von mir zum Geburtstag die Regionalkrimis aus dem Blitz-Verlag geschenkt bekommen und findet sie ausnehmend gut. Es ist also nicht nur in der SF momentan so, daß deutsche Autoren herausragende Romane schreiben. Bemerkenswert.




Wolfgang Hohlbein : Die Chroniken der Elfen
Band 1 : Elfenblut
Band 2 : Elfenzorn
Otherworld-Verlag Wien, 2009 & 2010
je ca. 750 Seiten

Die junge Pia wird aus den brutalen Slums von Rio in eine mittelalterliche, winterliche Welt katapultiert. Dort ist die junge Frau plötzlich die schöne Gaylen , und eine große Elfen-Prophezeiung wartet darauf, in Erfüllung zu gehen. (Klappentext "Elfenblut")
Pia ist zurück in Rio auf dieser Seite der Albträume, wie sich rasch zeigt. Denn nach ihren Abenteuern in der fantastischen Welt WeißWalds beginnen sich auch hier die Ereignisse zu überschlagen: Mafia-Boss Peralta nimmt Pia gefangen und will sie nun büßen lassen. Doch plötzlich tauchen mitten in Rio Wesen wie aus einer anderen Welt auf und in Pia regt sich eine uralte Kraft In höchster Not gelingt ihr die Flucht auf die andere Seite. Dort hat ihr Todfeind Hernandez sowohl die Barbarenstämme als auch die Orks hinter sich versammelt und ist drauf und dran, die Welt der Elfen und Zwerge dem Erdboden gleichzumachen. (Klappentext "Elfenzorn")
Hohlbein ist doch immer wieder für eine Überraschung gut. Nach den enttäuschenden Templer-Romanen habe ich etwas gebraucht, bis ich mich an "Elfenblut" ransetzte. Und habe mir dann sofort den Folgeband gekauft. Ich mein, gut, das ist ein klassisches Szenario, das ich in ähnlicher Form schon x-mal gelesen habe. Aber Hohlbein gelingt es wie bei der Chronik der Unsterblichen hier wieder Neues rauszukitzeln und die Geschichte spannend und interessant zu erzählen. Das erste, das mir auffiel, waren die plastischen Figuren, die der Autor dem Leser präsentiert. Keine Abziehbilder, sondern Protagonisten mit Ecken und Kanten. Ebenso plastisch war die Beschreibung der Slums von Rio de Janeiro, in der die Geschichte beginnt. Ich sah die einzelnen Schauplätze deutlich vor meinem geistigem Auge - Kompliment an den Autor. Wichtiger als dies ist allerdings die Beschreibung der Anderen Seite, des Elfenlandes, einer Parallelerde, in der Technik nur begrenzt funktioniert. Hier werden die einzelnen Gesellschaften keineswegs als gut oder böse beschrieben, Hohlbein versucht hier dem Leser zu verdeutlichen, daß jede Gesellschaft differenziert betrachtet werden muß und nicht pauschal beurteilt werden darf. Zumindestens hat er dies in den ersten beiden Teilen mit den Menschen und Elfen so gemacht, ich bin einmal gespannt, ob er im dritten Teil differenzierter auf die Orks eingeht.
In jedem Fall ist dies angenehm zu lesende Fantasy mit interessanten Ideen und überraschenden Wendungen. Und einem Running Gag : Am Ende jedes Romans ist Pia/Gaylen wieder zurück in den Slums von Rio. Lesenswert.


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Thomas Thiemeyer : Korona

Geschrieben von †  a3kHH , 02 April 2011 · 2.225 Aufrufe
Rezensionen


Thomas Thiemeyer : Korona
Knaur Verlag 2010
Hardcover, 510 Seiten


Starke Sonneneruptionen schleudern mächtige Energien auf die Erde. Dies bekommen auch ein paar Gorillaforscher zu spüren. Auf der Suche nach verschwundenen Kollegen treffen sie auf eine alte Stufenpyramide, die diese Energien sammelt. Und eine Einstein-Rosen-Brücke, vulgär auch Wurmloch genannt, in ein Paralleluniversum bildet. In diesem Universum sind einige Naturkonstanten etwas anders als in unserem, so gibt es dort beispielsweise fliegende Steine. Keine Zauberei, sondern die Auswirkung eines Quanteneffekts. In dieses Universum sind vor einigen tausend Jahren die Angehörigen einer mächtigen afrikanischen Zivilisation eingewandert. Zusammen mit den ersten Intelligenz entwickelnden Gorillas. Was zu einem Krieg zwischen den beiden Rassen geführt hat, der bis heute andauert. Die Gorillaforscher finden den letzten Überlebenden der gesuchten Kollegen - zu einem Mensch/Pflanze-Hybriden umgewandelt und als hirnloser Krieger im Kampf gegen die Gorillas eingesetzt.

Eine sehr machtvoll erzählte Geschichte über Verrat und Rache auf der einen Seite. Denn einer der Gorillaforscher, Matthew Griffin, saß 15 Jahre im Gefängnis, weil er von seinem Freund William Burke als Unfallfahrer dargestellt wurde, der am Steuer saß und Schuld am Tod seiner besten Freundin Hazel gewesen ist. Tatsächlich saß aber William selbst am Steuer und verriet den Freund, damit ihm keine Nachteile erwachsen. Ein erheblicher Teil des Romans beschäftigt sich mit Matthew, seinen Gefühlen und der Reaktion seiner Umwelt auf seine Vendetta. Hier gelingt es Thiemeyer, einerseits sehr differenziert die Geschichte von Matthew zu erzählen und sich andererseits auf den Standpunkt zu stellen, daß Rache keine Lösung ist. Ich ganz persönlich sehe das anders. Aber mir ist selten so eine gelungene Darstellung einer mir ganz persönlich nicht sympathischen Lebenseinstellung untergekommen. Ich sehe diesen Teil als das Kraftvollste des Buches an, eine Aussage, die diesen Roman weit über eine triviale Abenteuerpistole hervorhebt, das Statement eines Autors zu einer moralphilosophischen Frage, wie ich es gerne häufiger lesen würde.

Auf der anderen Seite ist "Korona" eine excellente Geschichte über die globale Ökologie und ihre Verletzlichkeit. Am Beispiel der Sonnenaktivitäten zeigt Thomas Thiemeyer auf, wie leicht das ökologische Gleichgewicht gestört werden kann. Und wie wenig wir bis heute über zyklische Erscheinungen wie etwa die Sonnenzyklen eigentlich wissen. Parallel dazu führt er den Leser in ein faszinierendes Afrika, in dem die letzten Exemplare einer speziellen Gorilla-Art ein gefährliches Leben führen. Er skizziert die Arbeit der Gorillaforscher und Forest Ranger, die Gefahren durch Naturkatastrophen und Wilderer. Sehr detailfreudig und sehr präzise schildert er diese ökologische Gesamtsituation und auch hier gibt er deutlich ein ökologisches Statement ab. Bemerkenswert finde ich hierbei, daß ihm dies gelingt, ohne den moralischen Daumen zu heben, wie es Öko-Apostel nur zu gerne tun.

Der Schauplatz Afrika ist auch aus anderen Gründen bemerkenswert. Im Gegensatz zu "Magma" wird das Setting hier detailreich und präzise geschildert, genauso gut wie der Harz in Deutschland in Thiemeyers Roman "Nebra". Im Netz und auch auf seiner Website erfährt man, daß Thomas Thiemeyer hier aufwendige Recherchen vor Ort angestellt hat. Dies hat sich deutlich gelohnt, denn keiner der Kritikpunkte von "Magma" über die nur schattenhaft beschriebenen Handlungsorte trifft hier auch nur näherungsweise zu, ja Thiemeyer gelingt es gerade im Kontrast zu seinem Vorgänger-Roman, meine persönlichen Vorurteile über deutsche Autoren, die unbedingt angloamerikanische Personen als Handlungsträger und exotische Orte als Setting benutzen, zumindetens anzukratzen.

Weiter empfand ich "Korona" als deutlichen Beweis dafür, wie weit sich gerade die deutsche Phantastik in den vergangenen 200 und speziell in den letzten 40 Jahren entwickelt hat. Obwohl der Roman Michael Crichton gewidmet ist, erinnert die Story doch extrem an "John Carter of Mars". Doch im Gegensatz zu der oberflächlichen Abenteuergeschichte von Burroughs und der ziemlich platten Hommage von Lin Carter bringt Thiemeyer hier, wie oben dargestellt, eine deutlich differenziertere Sicht der Dinge hinein.

Und, was mir auch ausnehmend gut gefallen hat : Thomas Thiemeyer schreibt hier lupenreine Science Fiction. Kein Wissenschaftsthriller, keine Fantasy, sondern genau und nur SF. Jedes Detail, angefangen von der Öffnung des Wurmlochs bis zu den fliegenden Schiffen und den Pflanzenmenschen der Parallelwelt ist wissenschaftlich hundertprozentig untermauert und nur ein bißchen extrapoliert. Dies gilt für die physikalischen Aspekte ebenso wie für die ökologischen und biologischen. Gerade diese Facette des Romans empfinde ich als herausragend im Genre und ich bin gespannt auf Rezensionen von Genre-Theoretikern, für die dieser Roman ein Genuß sein dürfte. Denn abgesehen davon, daß Knaur diesen Roman wieder einmal als "Thriller" vermarktet, wird er im Netz oftmals gar nicht als SF erkannt. Aber da er gut ist, muß er ja Fantasy sein. Sehr amüsant.

Ein letztes Detail, das nicht unerwähnt bleiben darf : Es handelt sich um einen eigenständigen Roman. Kein Teil eines Zyklus, kein Teil einer Romanreihe mit ein und derselben Protagonistin. Ich persönlich finde das angenehm, eine elegante Abwechslung zu den Serien und Romanreihen, die ich ebenfalls mit Begeisterung lese.

Fazit : Ein rundum gelungener SF-Roman, den man jedem Genre-Fan nur empfehlen kann.


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Rettungskreuzer Ikarus 16-18

Geschrieben von †  a3kHH , 09 März 2011 · 1.855 Aufrufe
Rezensionen



Irene Salzmann : Ansarek
Sylke Brandt : Das Anande-Komplott
Martin Kay : Präludium

Im Nexoversum stoßen Jason und Shilla auf die Widerstandsgruppe "Ansarek" und übernehmen dort die Führung.
Doktor Anande werden seine illegalen Gen-Experimente, die aus seinem Gedächtnis gelöscht sind und an die er sich nicht mehr erinnern kann, vorgeworfen. Die Leute um Prinz Joran versuchen, mit einem inszeniertem Gerichtsprozeß die Ikarus-Crew zu diskreditieren.
Joran und seine Outsider-Freunde versuchen ein neues Sternentor zu errichten, um die Invasionsflotte schneller aus dem Nexoversum in die Menschheitsgalaxis transportieren zu können. Die Sentenza und DiMersi, die zusammen mit dem Rest der Ikarus-Crew dem Geheimdienst unterstellt wurden, versuchen dies zu verhindern. It failed.

Die verschiedenen Handlungsebenen, die einerseits im Nexoversum und andererseits in der Heimatgalaxis spielen, sind ein schriftstellerischer Kniff, der sich insbesondere bei den Perry Rhodan-Bänden 650-1000 als sehr fruchtbar herausgestellt hat. Dort wurden die Ereignisse auf Terra und auf der SOL, später der BASIS, abwechselnd beschrieben und brachten eine ganz eigene Dynamik in die Serie. Auch hier, bei Rettungskreuzer Ikarus, bieten diese beiden Handlungsebenen den Autoren die Möglichkeit, sehr unterschiedliche Stile innerhalb einer Serie zu pflegen. Die Geschichten, die im Nexoversum spielen, sind ganz anders als die mit der Menschheitsgalaxis als Setting. Man (bzw. frau) kann hier wesentlich stärker fabulieren, alte ausgestorbene Völker mit ihrer Technologie einbringen, ohne in Widerspruch zu bestehenden Strukturen zu kommen.

Während "Ansarek" klassische SF im besten Sinne ist, wird uns mit "Das Anande-Komplott" von Sylke Brandt ein reiner Gerichtsthriller vorgesetzt. Die vorhandenen SF-Elemente sind hervorragend in eine allseits bekannte Detektivgeschichte integriert, die die Autorin spannend und intelligent erzählt. Bemerkenswert fand ich die tiefergehende Beschreibung der einzelnen Mitglieder der Ikarus-Crew, für die sich Sylke Brandt ausreichend Zeit nimmt. Hat mich so ein bißchen an ähnliche Geschichten von Asimov erinnert, habe ich sehr genossen.

Die beiden Rettungskreuzer werden dem Geheimdienst unterstellt - mir gefiel diese Wendung nicht. Davon abgesehen liegt hier wieder einmal ein wahnsinnig spannender Action-Roman vor, etwas, das Martin Kay aus dem ff beherrscht. Den deus ex machina, mit dem am Ende die letzten 20 Seiten resettet werden, hat er ausnehmend gut ge- und beschrieben. So gut, daß ich, der ich solche Resets so überhaupt nicht mag, keine Probleme damit hatte. Der Roman leitet mit einem Paukenschlag in die zweite Phase der Auseinandersetzungen mit Joran und seinen nichtmenschlichen Verbündeten ein und man kann von den Folgeromanen noch einiges erwarten.


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Kinderspielzeug

Geschrieben von †  a3kHH , 06 März 2011 · 904 Aufrufe
Familienleben
Nach dem Zimmeraufräumen sind diverse Sachen von Junior aussortiert worden. Neben LEGO-Serien, mit denen er nicht mehr spielt (Bionicle, Harry Potter, Ritter etc.) und einigen älteren CDs auch diverse Spiele. Bevor ich die ebenfalls bei booklooker reinstelle eine Frage an die Familienväter des Boards : Irgendwer Interesse ? Unter anderem wurden "Die Siedler von Catan" und ein kompletter KOSMOS-Baukasten Kristalle aussortiert.


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Thomas Thiemeyer : Magma

Geschrieben von †  a3kHH , 04 März 2011 · 1.726 Aufrufe
Rezensionen


Thomas Thiemeyer : Magma
Knaur 63648, München 2008
520 Seiten


Es beginnt mit einem Ticken. Irgendwo in den Tiefen des Pazifik fängt es an, dann weitet es sich aus, über den gesamten Erdball. Noch ahnt niemand, was es bewirkt, und das ist gut so. Wüssten sie es, sie würden schreien vor Angst...
Soweit der Klappentext. Es werden also überall auf der Erde runde Kugeln gefunden, die Erdbeben auslösen und die Erde zu vernichten drohen. Die Protagonistin Ella Jordan, eine Seismologin, identifiziert sie als außerirdische Artefakte und bringt das Ticken zum Stillstand.

Wieder ein bei Knaur erschienener "Thriller" von Thomas Thiemeyer, diesmal lupenreine SF. Das Segeln unter falscher Flagge ist nervig, so wurde zum Beispiel dieser Roman nicht beim DSFP berücksichtigt. Ich rufe an dieser Stelle alle Autoren dazu auf, SF-Romane beim DSFP-Komitee zu melden, egal unter welchem Label ihr Roman erscheint. Denn obwohl ich persönlich "Magma" in dem starken Jahrgang, in dem er erschien, nicht wirklich Chancen auf eine Nominierung einräumen würde, sollte er zumindestens auf dem Schirm der SF-Gemeinde sein. Und bei aller Liebe ist es der DSFP-Jury nicht möglich, jeden Thriller auf seine tatsächliche Genre-Zugehörigkeit zu überprüfen. Also meldet euch, liebe Autoren.

Anyway, "Magma" ist ebenso wie "Nebra" flott und spannend geschrieben. Im Gegensatz zum eher statischen "Nebra" spielt "Magma" an vielen verschiedenen Schauplätzen und bekommt so eine innere Dynamik, die den Leser mitreisst. Man merkt auch, daß Thomas Thiemeyer sorgfältig recherchiert hat und die einzelnen Orte sowie die existierenden Technologien präzise schildert. Diese Präzision geht so weit, daß ich erstmal Wikipedia bemühte, um zu überprüfen, ob es da tatsächlich die beschriebene Supernova in Beteigeuze gab. Nachteil dieser nicht-deutschen Schauplätze, die eben Recherche-Aufwand erforderten, ist der deutlich geringere Detail-Grad, vergleicht man diesen Roman mit dem dagegen filigranem "Nebra".

Auch "Magma" erfindet die SF nicht neu, der versierte SF-Leser kann bereits auf den ersten Seiten die Auflösung erahnen. Und insbesondere einem SF-Dinosaurier wie mir war der grundlegende Plot bereits ab Seite 50 klar. Trotzdem kamen im Roman ein paar schöne Ideen und elegante Wendungen zum Tragen, die einfache Auflösung hat mir als Physiker besonders gut gefallen. Ich habe mich auch trotz der Vorhersehbarkeit an keiner Stelle gelangweilt, was einiges über die Qualität der Schreibe von Thomas Thiemeyer und seine Ideenfülle aussagt.

Was auffällt, aber vielleicht nicht so relevant ist : "Nebra" als auch "Magma" sind abgeschlossene Romane, die nichts miteinander zu tun haben. Also kein Teil einer Trilogie oder ähnliches. Im Hinblick auf die heutzutage fast schon normalen mehrbändigen Werke alter und neuer Autoren fast schon ein Alleinstellungsmerkmal.

Insgesamt wieder ein durchaus lesenswerter phantastischer "Standard"-SF-Roman, den man als Genre-Fan nicht verpassen sollte.


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Thomas Thiemeyer : Nebra

Geschrieben von †  a3kHH , 01 März 2011 · 1.954 Aufrufe
Rezensionen


Thomas Thiemeyer : Nebra
Knaur 63850, München 2010
500 Seiten


Rund um den Brocken im Harz bereiten sich die Hotels und Gemeinden auf den Touristenrummel zu Walpurgis vor. Auch die Archäologin Hannah ist dorthin unterwegs; im Auftrag des Landesmuseums soll sie die geheimnisumwitterte Himmelsscheibe von Nebra erforschen. (Klappentext)
Dabei stösst sie auf eine uralte Sekte, die mit der Scheibe und ihren drei Geschwistern ein Dimensionsportal öffnen wollen. Im Showdown tief unten im Brocken wird diese Sekte ein für allemal besiegt.

Im Rahmen einer Diskussion auf SF-Fan stieß ich mit Thomas Thiemeyer zusammen, der im Laufe des Disputs äußerte, daß seine Thriller als Jugendbücher bezeichnet wurden. Das machte mich neugierig und ich besorgte mir ein paar seiner Bücher. "Nebra" ist der erste Roman von TT, den ich gelesen habe, und er ist definitiv kein Jugendbuch. Und auch kein Thriller, wie es von Knaur behauptet wird. Sondern schlicht und einfach gute alte Phantastik, in diesem Fall sogar Fantasy meines Erachtens, die bedauerlicherweise unter falscher Flagge segelt. Nachdem schon "Ausgebrannt" von Andreas Eschbach als "Thriller" firmierte, scheint es so zu sein, daß man als Genre-Fan in jedem Fall diese sogenannten Thriller unter Beobachtung halten sollte.

"Nebra" ist jedenfalls lupenreine Phantastik. Fast schon klassisch wird eine realistische Szenerie mehr und mehr um phantastische Elemente angereichert, der Showdown am Ende des Romans ist dann reine Fantasy. Spannend geschrieben wird der Genre-Fan an diesem Roman seinen Spaß haben, wenn auch die Geschichte fast schon klassisch zu nennen ist. Eine Geheimgesellschaft, die ihre dunklen Ziele zu erreichen sucht und von der (gutaussehenden) Heldin daran gehindert wird. Wie man sieht, erfindet Thomas Thiemeyer die Phantastik nicht neu, Szenario und Plot sind altbekannt.

Was diesen Roman über die Durchschnittsware hinweghebt, sind drei Dinge : Erstens die bereits oben angesprochene flotte Schreibe, zweitens die dem Thriller-Genre entlehnten Passagen und drittens das Setting. Aus dem Thriller-Genre hat Thomas Thiemeyer die "lehrhaften Passagen" seines Romans entnommen. Im Verlauf der Handlung erfährt der Leser mehr und mehr über die Altertumsforschung, steinzeitliche Geschichte und, last but not least, die Geschichte des Funds der Himmelsscheibe. Dies macht den Roman (zumindestens für mich) überaus interessant.

Sehr angenehm ist aber das Setting : Der Brocken und Umgebung, bis auf zwei Kapitel spielt die ganze Geschichte in Deutschland. Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit Kurzgeschichten und Romanen aus Deutschland, die auch in Deutschland spielen, ist dies meistens eine Kaufempfehlung. Auch Thomas Thiemeyer gelingt es, dieses Setting sauber in die Geschichte zu integrieren. Man merkt, daß der Autor genau weiss, wovon er schreibt, viele einzelne (nebensächliche) Details werten den Roman deutlich auf. Mir hat das hier bei Thiemeyer ebenso gut gefallen wie bei Iwoleit und Arentzen. Nach meinem subjektivem Eindruck verwendet ein Autor, der eine ihm bekannte deutsche Umgebung für seinen Roman nimmt, deutlich mehr Zeit auf stilistische Feinabstimmungen als auf Recherchen.

Insgesamt ein lesenswerter phantastischer "Standard"-Roman, den man als Genre-Fan nicht verpassen sollte.


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Hamburger Wahlrecht

Geschrieben von †  a3kHH , 25 Februar 2011 · 909 Aufrufe
Politik
Neu bei der Hamburg-Wahl vom letzten Sonntag waren die Wahlzettel. Statt einfach nur eine Stimme zu haben, die ich einer Partei geben kann, hatte ich 5 Stimmen, die ich auf die einzelnen Kandidaten verteilen konnte. Und so habe ich als alter Pirat auch meinen Wunschkandidat, der eben nicht oben auf der Liste stand, so weit es möglich war, gewählt. Bei den Wahlen zur Bezirksversammlung, bei der die Piraten keinen Direktkandidaten hatten, habe ich mir das Mädel aus der Linkspartei-Liste rausgepickt, das mir am sympatischsten war. Die stand auch nicht oben auf der Liste.

Nu geht's mir hier gar nicht um mein seltsames Wahlverhalten, sondern um die das neue Wahlrecht an sich. Erste Nörgler finden schon, es wäre zu kompliziert. Ich persönlich finde das eigentlich sehr gut, man kann den Parteienklüngel meiner Meinung nach damit eingrenzen. Gibt es da vielleicht schon ähnliche Erfahrungen mit solchen Wahlmodi aus der Schweiz oder Österreich ? Wie haben das die anderen Hamburger SFN-ler empfunden ? Und was meint ihr prinzipiell dazu ?

NDR-Artikel



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Guttenberg auch von SF-Dinosaurier abgeschrieben !

Geschrieben von †  a3kHH , 19 Februar 2011 · 2.127 Aufrufe
Politik
Nachdem in den letzten Tagen so viel in der Presse über die Plagiate des Herrn Guttenberg zu lesen war, habe ich mir, mißtrauisch geworden, auch einmal persönlich seine Arbeit vorgenommen. Und was muß ich da lesen ? "Und". Einfach so, ohne Angabe meines Blogs ! Da hat doch tatsächlich einer unserer Minister aus meinem Blog ein "Und" gecopypastet. Unglaublich, Herr Guttenberg schreibt vom SF-Dinosaurier ab !


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Rettungskreuzer Ikarus 13-15

Geschrieben von †  a3kHH , 19 Februar 2011 · 1.394 Aufrufe
Rezensionen




Sylke Brandt : Das Leid der Schluttnicks
Martin Kay : Phönix
Dirk van den Boom : Die abwartende Dominanz


Ein Chemieunfall in einer ihrer Fabriken ruft die Crew zum Planeten der Schluttnicks, Schluttnick Prime. Die Schluttnick-Gesellschaft ist eine rein kapitalistisch orientierte, von Sylke Brandt bis ins Absurde übersteigert dargestellt. Je erfolgreicher ein Händler ist, desto dicker darf er werden. Nur die "Hungerhaken" des Schluttnick-Militärs sind schlank. Da die Ikarus-Crew bereits einen gewissen Ruf hat, versprechen sich die Schluttnick-Händler viel davon, sie auf ihre Seite zu ziehen. Dazu wird die Crew hypnotisiert und auf Schluttnicksche Werte programmiert. Mit amüsanten Folgen †¦
"Phönix" heisst das Schwesterschiff der Ikarus. Wie ein Phönix wird auch An'ta in den Klonlabors der Grey neugeboren, ein ganz normaler Vorgang bei diesem Volk. Sie wird allerdings noch während der Aufwachphase von Kopfgeldjägern entführt, die sie Kronprinz Joran, der sein Mütchen an ihr kühlen will, ausliefern wollen. Die Übergabe schlägt jedoch fehl und zusammen mit der Crew des Ikarus-Schwesterschiffs, die auf einen Notruf von An'ta aktiv wurden, können sie einen Vorposten der Invasionsflotte der Outsider zerstören.
Am Kaiser vorbei versucht Kronprinz Joran, die Pronth-Hegemonie dem Multiimperium einzuverleiben. Die Ikarus-Crew, herbeigerufen um dem bei einem Attentat verwundeten Hegemon zu helfen, wird in die Kämpfe verwickelt.

Sylke Brandt hat hier mit "Das Leid der Schluttnicks" einen amüsanten und humorvollen SF-Roman abgeliefert, eine Seltenheit in diesem Genre. Ich fand diesen Band auch deshalb ausnehmend gut, weil ihr die Gratwanderung zwischen Klamauk und Humor gelang und die Schluttnick-Gesellschaft nur witzig und eben nicht lächerlich ist. Dies setzt sich fort in den Folgen der Hypnose bei der Ikarus-Crew, als sie nicht nur einen unbändigen Fressdrang bekommen, sondern auch nicht wenig zunehmen. Gerade das Gefühlsleben von Sonja DiMersi wird amüsant, präzise und sehr einfühlsam beschrieben. Von dieser Klasse wünsche ich mir mehr Romane. Und da der nächste Schluttnick-Roman qualitativ genauso hochstehend ist, bin ich bereits sehr auf die Romane außerhalb des Ikarus- und sonstiger Serien-Universen von Sylke Brandt gespannt.

An diesen drei Romanen sieht man sehr schön eine der Stärken der Ikarus-Serie : Die konsistent beschriebenen, sich wesentlich voneinander unterscheidenden politischen Systeme. Die Schluttnick-Gesellschaft ist eine extreme Ausprägung eines kapitalistischen, rein leistungsorientierten Systems. Das Multiimperium ist eine hierarchisch strukturierte Diktatur mit dem Kaiser und seinen Beratern im Zentrum. Das Raumkorps wird von einer anarchischen Gemeinschaft unterschiedlich aufgebauter Staaten gebildet, die durch eine Händlervereinigung zusammengehalten werden. Die Pronth-Hegemonie dagegen ist, ebenso wie etwas später die Tomakk-Gesellschaft, eine eher sozialistisch eingestellte Gesellschaft, die durch Assimilation expandiert. Die Idee der "abwartenden Dominanz", die Dirk van den Boom hier darstellt und zu einem positivem Ende kommen lässt, kannte ich in dieser Form noch nicht in der SF.

Genau wie beim letzten Blogeintrag möchte ich mich auch hier zu den Titelbildern äußern. Die eBook-Titelbilder sind meinem Eindruck nach qualitativ hochstehender als die der Print-Ausgaben. Sie sind auch imho stärker am Inhalt des Romans dran. Trotzdem finde ich die Titelbilder der Print-Ausgaben, Einzelromane als auch Sammelband, charmanter. Geschmackssache ?


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Rettungskreuzer Ikarus 7-12

Geschrieben von †  a3kHH , 16 Februar 2011 · 1.536 Aufrufe
Rezensionen




Sylke Brandt : Netzvirus
Irene Salzmann : Das Janus-Elixier
Dirk van den Boom : Seer'Tak City-Blues
Dirk van den Boom : Aufstand der Toten
Martin Kay : Die Erleuchteten
Irene Salzmann : Verschollen im Nexoversum


Die Gegenspieler von Sally McLennane aus den Reihen des Raumkorps versuchen, sie jetzt mit Brachialgewalt zu eliminieren. Dazu schleusen sie einen Virus in das Computernetz von Vortex Outpost ein und heuern gleichzeitig eine Söldnerarmee an, die den Außenposten und Sitz Sally Sally McLennanes zusammen mit ihr zerstören sollen. Die Crew des Rettungskreuzers interveniert.
Auf Cerios III ist eine Epidemie ausgebrochen, ein Forschungsprojekt zur Unsterblichkeit hat erhebliche Nebenwirkungen. Auch Jason und Shilla befinden sich auf dem Planeten, als die Ikarus ankommt kämpfen sie zusammen mit der Crew gegen die Seuche. Am Ende ist die Krankheit besiegt, drei Unsterbliche, die eben wegen dieser Unsterblichkeit Überträger dieser Krankheit sind, werden auf einen Geheimplaneten des Raumkorps verfrachtet. Ein vierter Unsterblicher ist verschollen.
Nach den Ereignissen um das Netzvirus ist Sally McLennane zur Corpsdirektorin aufgerückt und Captain Sentenza wird Chef der Rettungsabteilung. Als solcher gefällt es ihm gar nicht, daß er gezwungen ist, zusammen mit Sonja DiMersi auf eine Mission für den Geheimdienst aufzubrechen. Ihr Ziel ist die Freistadt Seer'Tak City, dort treffen sie wieder auf Jason und Shilla. Es stellt sich heraus, daß Kronprinz Joran zusammen mit dem vierten Unsterblichen und hiesigen Kriminellen eine Invasion vorbereitet. Die Outsider, vor denen die Ikarus-Crew bereits gewarnt wurde, gedenken in das von der Menschheit besiedelte Gebiet einzufallen. Sie verhindern das, im Verlauf der Kämpfe wird das erst in "Netzvirus" neu eingeführte Besatzungsmitglied der Ikarus, die Grey An'ta, getötet. Bei der Raumschlacht gegen ein Schiff der Outsider werden Jason und Shilla in den Seer'Tak-Sonnentransmitter (!) gezogen und in ein fremdes Universum verschlagen.
Bei einem Rettungseinsatz trifft die Ikarus-Crew auf die "Erleuchteten", eine fanatische Sekte klassischen Zuschnitts.
In der Zwischenzeit erkunden Jason und Shilla die Gegend des Weltraums, in die sie der Seer'Tak-Sonnentransmitter verschlagen hat. Die dortigen Völker werden von einer Macht namens "Nexus" unterdrückt und in ihrer technologischen Entwicklung gehemmt.

Das erste Drittel des Zyklus ist vorbei, die Figuren sind weitestgehend eingeführt. Wie man auch den Inhaltsangaben entnehmen kann, sind die Parallelen zu Perry Rhodan deutlich. Was nicht wirklich verwunderlich ist, schließlich ist PR ja nach 50 Jahren praktisch schon ein Fundament der deutschen SF. Wie bereits früher beim Vergleich Gucky / Thorpa gesagt, gereicht es der Ikarus-Serie aber nicht zum Nachteil, auch bei den Sonnentransmittern gelingt es Dirk van den Boom, sich von PR abzusetzen. Insgesamt empfinde ich die bisherigen 12 Romane als gelungene Action-SF, literarisch deutlich besser als PR. Das ist aber auch kein Wunder : 12 Romane erscheinen bei PR binnen 3 Monaten, die 12 Ikarus-Bände benötigten dafür 3 Jahre. Da kann man auch länger an den Texten feilen.

Aber gerade der Doppelroman von Dirk van den Boom zeigt auch die Grenzen von "Rettungskreuzer Ikarus" auf. Die Serie erfindet die SF nicht neu und bleibt als SF-Action-Serie innerhalb der Grenzen, die beispielsweise "Star Trek" abgesteckt hat. So ist Kronprinz Joran in seinem Irrsinn und seinen Folterphantasien zwar gut und relativ tiefgehend dargestellt, die möglicherweise komplexere Motivation einer solchen Persönlichkeit wird jedoch nicht ausgelotet. Auch die Folterszenen an Sonja DiMersi und An'ta sind gut, aber relativ oberflächlich, lange nicht so eindringlich und berührend wie einige Szenen von Gunter Arentzen. Hier bleibt die Serie deutlich unter ihren Möglichkeiten was die Darstellung von Personen angeht. Dagegen fällt bereits in den ersten 12 Bänden auf (und das wird in der Folge noch verstärkt), daß die Darstellung und Beschreibung von Machtstrukturen, seien es Staatengebilde oder Gemeinschaften, deutlich differenzierter und komplexer als man es gemeinhin gewohnt ist in die Serie einfliessen. Darauf werde ich in der Zukunft noch detaillierter eingehen.

Die Titelbilder der Ikarus-Serie sind ein eigenes Thema. Ich habe hier die Sammelbände in der ersten Zeile, darunter die eBooks und darunter die Originalausgaben aus dem Atlantis-Verlag dargestellt. Ich finde, daß die Cover der eBooks ganz besonders gut gelungen sind und Romaninhalt ebenso wie das Feeling der Geschichte brilliant rüberbringen. Ich halte sie für deutlich besser als die Ikarus-Paperbackcover, allerdings geht ein bißchen das spezielle Ikarus-Flair, das die Paperbacks vermitteln, unter. Wobei das bei einigen wirklich grauenvollen Titelbildern wie etwa dem zu Band 12 auch ganz gut ist.


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Ordnung

Geschrieben von †  a3kHH , 16 Februar 2011 · 877 Aufrufe
Familienleben
Ordnung ist das halbe Leben - und diesen Teil hat Junior definitiv noch vor sich.
bigcry.gif
By the way : Irgendjemand Interesse an Kinderhörspielen ?






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