Blackmail

Das Buch war, wenngleich der erste Teil sich stark an Neil Gaimans Niemandsland angelehnt hatte, eine sehr angenehme Überraschung. Christoph Marzi ist ein sympathischer Autor und ich hoffe, er wird noch viel schreiben. 8 von 10 Punkten.

Rezension Lycidas

Wieder ein solala Buch, wenngleich es nur dem gutem Schluss zu verdanken ist, dass dieser Roman nicht 6 oder weniger Punkte bekommen hat.

Rezi: Die letzte Generation

Da war er wieder - gestern - der Trigema Werbespot. Der Spot hält zwei Rekorde: Zum einen ist er wohl der Spot, der am meisten ausgestrahlt wurde und zum anderen ist dies mit auch einer der schlechtesten Werbespots. Dies ist eine recht fatale Kombination. Die jüngeren Leser werden sich überdies fragen, warum wirbt der Mann in dem seltsam sitzenden Anzug mit einem Affen? Nun, der Affe kommt aus einer Sendung namens Ronnies Popshow, in der in den 80ern ein Affe eine Hitparade kommentiert hatte. Zugegeben, der Affe war damals ziemlich populär, aber seit 15 Jahren ist er es nicht mehr. Was also bewegt einen Firmeninhaber dazu seit 20 Jahren den selben beschissenen Werbespot auszustrahlen? Man mag sich die Verzweiflung der Marketingabteilung vorstellen, die seit Jahren und Jahrzehnten versucht, einen neuen Spot zu etablieren und wie sie unter einer Wutattake aus dem Büro des Geschäftsführers fliegen. Wahrscheinlich kommen so Argumente wie "Der Spot war früher gut, der Spot ist auch heute noch gut." oder "Das hat damals ein Heidengeld gekostet und ganz sind die Aufwendungen immer noch nicht abgeschrieben." Wahrscheinlich ist der Selbstmordrate in der Marktingabteilung (falls es eine solche überhaupt gibt) überdurchschnittlich hoch.

Aber seien wir alle wieder dabei, wenn es wieder heisst:

"Wir werden auch in Zukunft diesen beschissenen Werbespot senden und dafür sorgen, dass der IQ in Deutschland nicht steigt."

Ich bin jetzt seit ca. 10 Jahren so richtig im Berufsleben und es hat sich vieles geändert. Heute schreibe ich nur noch alle heiligen drei Zeiten einen Brief in Hard Copy, wie man so schön sagt. Zum Beginn war das noch ganz anders. Noch nicht mal das Faxgeräte war so richtig verbreitet. Und heute? Heute schickt man EMails. Mit einem Dutzend Leuten im Verteiler, die diese dann auch wieder an ein weiteres Dutzend jeweils distributieren. Man macht Reports, Infomails, Rückfragen, Anfragen, Umfragen, Ankündigungen oder auch mal Spam.

So kommt es, dass ist am Tag gut und gerne 100 EMails erhalten (Spam nicht mitgerechnet) und jede davon muss man lesen. Es ist schon ein Unding: Heute hat man aufgrunder der Informationsrevolution Kapazität frei und schriebe sich - gleich beim Ping Pong - Datenblöcke hin und her. Wie ein Roboter sondiert man all die Informationspakete und lösch gleich mal alles, was reinen Informationcharakter hat. Dann Scannt man nach Mails, die an einen selbst addressiert sind und bearbeitet diese vorrangig. Und manchmal möchte man zum Himmel schreien: Warum nimmst Du nicht den verdammten Telefonhörer in die Hand und sprichst mit mir?

Und wehe, wehe, man ist mal im Urlaub, dann warten in der Gottverdammten Mailbox 1000 tickende Emailzeitbomben mit Terminantworten. Inzwischen habe ich manchmal den Eindruck, ich mache nichts anderes mehr als den Berg von EMails abzuarbeiten...

Nein, nein, ich habe nicht vor wieder die Schulbank zu drücken. Das reicht mit für ein Leben. Nein, ich rede von meiner Tochter, die am Freitag ihr erstes Zeugnis nach Hause gebracht hat und das sehr positiv war. Jetzt ist das ganze also in verteilten Rollen und ich muss, mit meiner Frau zusammen, das Zeugnis werten. Na, ich brauch ein bißchen, um mich an diese Rolle zu gewöhnen.

Hier noch eine Kurzrezi zu einem meiner Meinung nach hervorragenden und eher unbekannten Buch:

Rezension - Meistersinger

Anläßlich meines hundersten Beitrag in diesem Blog (wer hätte das gedacht) will ich auf die Anfänge meiner Internetzeit zurück blicken. Es war wohl 1995 als ich zum ersten Mal online ging. Es war neu, es war toll und es war langsam. Aber das hatte einen damals nicht gestört.

1997, als einige meiner Freunde eine Homepage online stellten, wollte auch ich mich nicht lumpen lassen. Schnell hatte ich mir bei Geocities ein paar kostenlose MBs besorgt und dann ging "Blackspace" online. 1998 ließ dann mein Interesse nach, doch noch heute sind die größten Teile meiner Seite noch zu finden. Geocities löscht scheinbar überhaupt nicht.

Hier also meine uralte Homepage "Blackspace"

Noch interessanter wird es, wenn man mal nach Rupert Schwarz sucht.

Von uns gibt es mehr als man denkt. Wir sind Bürgermeister, Unternehmer, Tischler, Maler, halten VHS Kurse, drehen Filme und... schreiben viel über SF.

Immerhin halte ich die ersten vier Plätze und bin 7 Mal in den Top 10 Ergebnissen vertreten. Ganz interessant ist Platz 14. Unter Stammtische wird auf unseren SF Treff in der Fasangartenstraße 150a, München verwiesen. Den SF Treff gibt es immer noch, aber inzwischen in Haar. Wir sind vor 11 Jahren umgezogen. Sogar unsere alte Telefonnummer, die ich längst vergessen hatte, war angegeben.

Außerdem konnte ich nachlesen, dass ich zu Perry Rhodan Roman 1476 einen Lesebrief verfasst hatte (Gott, manch Leute haben echt nichts besseres zu tun). Das ist durchaus möglich.

Insgesamt weist Google ca. 786 Suchergebnisse aus. Freilich sind ca. 80 % davon von mir, weil jede meiner Rezis natürlich als Extra Suchergebnis erscheint. Da allerdings Seiten nicht wiederholt angegeben werden, sind es nur 76 Ergebnisse, die angezeigt werden.

Passen zum derzeitigen Wetter habe ich eine uralte Rezi von mir ausgegraben, die vor über 10 Jahren in einem Fanzine erschienen ist. Meine Word-Dokumente gehen sogar bis ins Jahr 93 zurück, auch wenn es hier und da ein paar Lücken gibt.

Das Buch ist ein Hugo Gewinner und durchaus gelungen.
Das Cover ist eines der besten SF Motive überhaupt. Michael Whealen hat sich selbst übertroffen. Zu dem Bild gibt es eine witzige Geschichte. Als ich 1996 heiratete (Gott, ist das echt schon 10 Jahre her) fuhren wir auf Hochzeitsreise nach Paris. Auf einem der Straßenmärkte entdeckten wird Nachdrucke der Buchcover von Winterkönigin und Sommerkönigin (diese Cover ist fast noch schöner). Wir waren damals noch Studenten und das Geld war knapp. Die Bilder waren groß und in einem stabilen Rahmen gerahmt mit einer Glasscheibe. Rein Proforma fragte ich also und bekam einen gnadenlos niedrigen Preis genannt. So kam es dann, dass wie die Bilder umständlich in die Flugzeugkabine schleppten und tatsächlich heil nach Hause brachten, wo sie heute noch hängen.

Rezension - Die Schneekönigin

Der diesmalige Lesezirkel war ein Volltreffer und ein Buch, dass die Bezeichnung Klassiker auch wirklich verdiente. Hätte nicht gedacht, dass mich ein Clarke Roman so begeistern könnte.

Zur Rezension von Fahrstuhl zu den Sternen

Wahnsinn, heute habe ich mir einen Kindheitstraum erfüllt und ein Iglu gebaut, wenn auch für meine Kinder und nicht für mich. Normalerweise hat es nie genug Schnee, aber nach den Niederschlägen in den letzten Tagen musste ich den haben Meter nur auf einen Hügel zusammenschippen. Alles Festklopfen und dann aushöhlen. Zuletzt noch mit Wasser übergossen, damit alles die richtige Festigkeit bekommen und fertig ist das Schneehaus. Wenn ich daran danke, dass es Global-Warming-Kassandriner gegeben hat, die zu Beginn des Winter gewarnt haben, dass Kälte und Schnee im Winter immer seltener werden. Scheinbar haben sie mit solchen Äußerungen die Ehre des Winters hierzulande verletzt und ihn gegen sich aufgebracht.

Die netten Interamazonen liefern inzwischen fast alles. Nachdem ich schon Bücher, CDs, Fotoapparate und Staubsauger bei dem Internethändler gekauft hatte, beschloß ich den ultimativen Test. Unsere alte Spülmaschine hat den Geist aufgegeben. Das Programm läuft nicht mehr automatisch weiter, die Tür ging ständig auf und die Waschqualität war beschissen. Wie peinlich, Gästen diese Teller vorsetzen zu müssen, die deutliche Schlieren hatten, wenn man sie gegen das Licht hielt. Also: Gott sei dank, das Scheissding hat endlich seinen Geist aufgegeben, auch wenn jetzt natürlich eine größere Investition anstand.

Schnell also auf das SF-Netzwerk gegangen und den Amazonlink gefolgt (denn diese Provision wollte ich schon Holger und Markus zukommen lassen). Wir haben dann eine Modell gefunden, auch wenn der Einschub in der Küche nur 59,5 cm breit war und die Angaben bei Amazon (und verschiedenen anderern Händlern sich auf 60 cm beliefen). Nach einigen Vergleichen war klar: Amazon ist am günstigsten (wie so oft) und aufgrund der guten Erfahrungen in der Vergangenheit gab es kein Zurück mehr.
Auf den Preis kamen noch 50 Euro für Anlieferung, Installation und Altgerätentsorgung, aber auch das ist normal im Vergleich.

Die Maschine wurde an einen lokalen Monteur aufgestellt und angeschlossen. Nach einer Woche war alles erledigt. Wunderbar.

Mal ehrlich: Wegen einer Spülmaschine muss man nicht mehr zum Geiz-ist-geil-Konsumtempel. Wozu auch? Um sich von einem Inkompetenten Verkäufer etwas aufschwatzen zu lassen, von dem man keine Ahnung hat? Und nach dem äußeren braucht man auch nicht zu gehen. Diese sehen mehr oder weniger alle gleich aus. Die Funktionalitäten kann man hingegen sehr gut im Netz einsehen. Mit Wertungen sieht es allerdings noch schlecht aus. Es kaufen noch nicht viele Leute ihre richtig großen Sachen über das Netz, aber das wir kommen. Ich jedenfalls geniese es, das Haus nicht verlassen zu müssen, um eine Spülmaschine zu kaufen.

Tja, beim dritten Roman hat mich Robert Merle enttäuscht. Ein vollkommen richtungsloses Buch, dass zwar gute Passagen enthält, aber insgesamt enttäuscht.

Ein vernunftbegabtes Tier

Kürzer treten werde ich im Jahr 2006 und insgesamt etwas weniger lesen. Letzte Jahr waren es ziemlich genau 100 Bücher und das war einfach zuviel. Werke, die ich zu Beginn des Jahre gelesen hatte, lagen Gefühlsmäßig schon zwei, drei Jahre zurück. Die Romane legen sich wie Schichten auf die Erinnerung und wenn ein Roman erst mal 50 Schichten nach unten gerutscht ist, beginnt die Erinnerung zu verblassen.

So habe ich mir vorgenommen, es dieses Jahr nicht so toll zu treiben. Es gibt derzeit auch nicht mehr so viele Bücher, von denen ich glaube, sie unbedingt lesen zu müssen. Aber keine Sorge: 60-70 Bücher werden es wohl dennoch werden. Auf jeden Fall wir es so etwas wie im 4. Quartal mit 30 Büchern nicht mehr geben. Und wenn ich krank werde, dann werde ich mir wohl richtig dicke Wälzer vornehmen, die länger vorhalten.

Hm, tja. Mein Eindruck von van Vogt ist nach wie vor der selbe wie nach "Die Expedition der Space Beagle": Sehr gute bis durchschnittliche Erzählungen werden ohne größeren Plan zu einem Roman verwurstelt. Dies führt dazu, dass sich der Leser hier und da wundert, wie es zu der einen oder anderen Wendung gekommen ist. Aber gut, er war trotz allem ein Pionier der SF.

Rezension zu "Der Krieg gegen die Rull"

Mein große Tochter hat das Gen zum Phantastik Fan. Sie ist eigenbrötlerisch, kann sich Stunden mit sich selbst beschäftigen und weiss schon mit 6 Jahren den Wert von Büchern zu schätzen. In die Comicwelt habe ich sie auch schon eingeführt: Asterix und Lucky Luke sind ihr bestens bekannt (man glaubt ja gar nicht, was man da an Hintergrundwissen bereitstellen muss). Und jetzt fährt sie voll auf Pokémon ab.

Ich glaube sie ist auf den richtigen Weg.