Blackmail

So, die Rezi zu unserem diesmonatlichen Literaturzirkel Buch ist jetzt online. Mir hat es recht gut gefallen, bis auf das Ende, das ein klein wenig unbefriedigend war.

Replay

So, ich habe das Hörbuch jetzt durch. Es war einfach wunderbar. Ein super Vortag von einem phantastischen Buch. Bradbury ist ohne Zweifel einer der poetischten Autoren der SF. All die tollen Bilder... Ganz fein. Besser geht es nicht.

Fahrenheit 451 (Hörbuch)

Wie Bob Cratchet fühlte ich mich am Dienstag, als ich mich unwohl ins Büro schleppt. Den Montag hatte ich schon weitestgehend im Bett verbracht, aber dann schien es mir wieder besser zu gehen. Doch dann: Im Büro war es kalt, die Heizung nur bestenfalls Lauwarm und mir kam Bob Cratchet in den Sinn, der von Scrooge einen Standpauke erhält und dieser ihm unmissverständlich klar macht: Es gibt nicht mehr Kohlen und wenn es ihm nicht passt, dann kann er ja kündigen.

Dann besann ich mich, dass wir ja nicht im 19. sondern im 21. Jahrhundert leben und ging nach Hause. Gestern ging es mir dreckig. Die Diagnose vom Doktor: Virusgrippe. Ok, damit ist nicht zu Spaßen, habe ich doch erlebt, dass ein Kollege von mir im Wartezimmer des Arztes gestorben ist, weil er einfach seinem Körper keine Ruhe geben wollte. Keine Kompromisse und das sage auch der Doktor: Krankgeschrieben bis zum Ende der Woche.

Die letzte Nacht war so richtig mies. Zwanzig mal aufgeschwacht und ständig gependelt zwischen Schweissausbrüchen und Schüttelfrost. Ich habe zwar meinen Kopf immer ein Stück weiter bewegt und dann das Kissen auch umgedreht, aber irgendwann war alles vollgeschwitzt - das Kissen, das T-Shirt, die Decke und das Leintuch. Es war 5 Uhr morgens. Ich stellte fest, dass das Kopfweh nachgelassen hat, warf aber noch ein Aspirin ein (mein neuntes insgesamt), habe dann das Bett neu bezogen, drei Handtücher auf Laken und Kissen gelegt und mich dann geduscht und bin dann doch eingeschlagen. Aber die Tortur war es wohl wert, denn heute geht es mir schon besser. Aber es war schon ein wahnsinn zu erleben, wie das Herz in der Früh gepocht hat. Man hat schon gemerkt, dass der Körper alle Kräfte gegen den Virus mobilisierte.

Es ist Zeit, Bilanz zu ziehen:

Es waren 24 Romane dieses Mal, etwas weniger als im Vorquartal, doch es waren einige echt dicke Werke dabei.

Ich bin sehr angetan von der Qualität der Romane. Ich scheine ein recht gutes Händchen gehabt zu haben. 5 Mal gab es 9 Punkte und 2 Mal sogar 10. Was aber noch erfreulicher ist, ist die geringe Anzahl an schlechten Wertung. Nur einmal 5 Punkte und zweimal 6 Punkte.

Ich hoffe auch in Zukunft ein so gutes Händchen zu haben und es scheint so weiterzugehen:

Ray Bradbury: Fahrenheit 451 (Hörbuch) - 10 von 10 Punkten
Michael R. Baier: Coruum - 9 von 10 Punkten
Herbert Rosendorfer: Briefe in eine chinesische Vergangenheit - 8 von 10 Punkten.
Ken Grimwood: Replay - ?

Wir haben eine Garage, aber in der steht kein Auto; unsere zwei Wägen stehen immer draußen, bei Wind und Wetter. Die Garade wird gebraucht um allerlei anderes Zeug zu verstauen. Da wären z. B. drei Fahrräder - das ist ja eh klar, aber dann kommt all das hinzu, was die eigenen Kinder so brauchen. Beginnend mit einem Bobby Car nebst Anhänger, einem Dreirad, einem Laufrad, einem Roller, einem Roller für größere Kinder, ein Kinderfahrrad und einem Leiterwagen. Im gewissen Sinn gehören die beiden Rodies (das sind so aufblasbare Plastiktiere, auf denen man herumhüpfen kann) auch dazu. Ich hatte aufgesttöhnt, als meine Frau meinte, dass die kleine jetzt auch einen bekäme, weil sie die Streitigkeiten, wer den ersten benutzt leid war. Alles hat sicher seine Existenzberechtigung und alles geht einem auf die Nerven und steht im Weg, wenn man den Grill oder den Rasenmäher aus der Garage holen will und man muss höllisch aufpassen, dass man sich beim Steigen über Roller, Dreiräder, Fahräder, Rodies und ähnlichem nicht ein Bein bricht.

Gestern habe ich per Post Coruum bekommen und habe gestern Nacht das Buch um 0:30 Uhr bei Seite 146 weggelegt.

Junge, junge, das ist schon ein Werk. Ganz frische SF und sehr gut geschrieben. Michael R. Baier steckt, wenn das Buch diesen Niveau hält, all die Stross`s, Robsons, Morgans, Banks und all jene, die versuchen, innovative SF zu verfassen, locker in die Tasche. Nach all den Büchern, die ich mit "Gut, aber nicht Sehr gut" bewertet habe, ist dies eine Wohltat. Das habe ich zuletzt bei Hamiltons Armageddon Zyklus oder einigen Klassikern wie Von Zeit zu Zeit oder Andymon erlebt.

Das Buch dürfte die Überraschung des SF Jahres 2005 sein.

Nun, das klingt eher nach einem Manga oder einem Animi, aber es ist ein Endzeitroman, sogar einer von den besseren.

Doch lest selber:

Hier also die vollständige Rezi.

Gerade nehme ich mir das exzellente Hörbuch aus dem Verlag für Hörbuch Produktionen vor. Ich habe das Buch vor 8 oder 10 Jahren gelesen, kann mich aber noch recht gut erinnern (was eindeutig für das Buch spricht).

Eines ist mir aber aufgefallen im Gespräch zwischen Montag und Hauptmann Beatty. Letzterer führt auf, wie es zu diesem Zustand kommen konnte: Die Menschen fühlten sich mehr und mehr der Seichten Unterhaltung hinzu gezogen. In der Schule wurden immer mehr Inhalte durch Inhaltsloses ersetzt. Immer weniger Wissen wird vermittelt, Sport und Spiel treten in den Vordergrund. Und Plötzlich sind die Menschen mit Wissen und Bildung in der Minderheit. Der Mob will sich von diesen Leuten nicht erniedrigen lassen und so schwenkte die Stimmung um. Man unterdrückte das Wissen, die kryptischen Bücher über Personen, die nie gelebt hatten. Man standardisierte und reduzierte das Wissen.

Die Aussage ist also nicht, dass Montag in einem tolitaritären Staat leben, sondern in einem Staat voller Ignoranten. Menschen, die aus Angst alles verdammen, wass sie nicht erfassen können und die in einer Hölle der Belanglosigkeit leben.

Diese Aussage ist somit eine ganz andere. Bradbury warnt vor der Inhaltlosigkeit, vor der Belanglosigkeit. Sein drohender Zeigefinger ist heute presenter den je und er scheint ausholen zu wollen um all die Feldbuschs, die Bohlens nieder zustrecken und dann die Faust zu ballen um mit göttlicher Gewalt ins Big Brother Haus zu fahren. Doch was würde es bringen? Wie Unkraut wächst der menschliche verbale Müll nach und es scheint, als ob Ray Bradbury mehr Prophet den Autor war. Also lasst uns gemeinsam gegen den menschlichen Stumpfsinn vorgehen.

Ich war überrascht von diesem Werk: Kein einer Dick Roman war so zielgerichtet wie dieser und in keinem anderen war die Handlung so klar. Ein wirklich gelungener Roman.

Aber lest doch selbst!

Grendel ist ein Figur, genauer gesagt ein Monster aus der Beowulf Saga, einer der wichtigsten angelsächsischen Dichtungen des frühen Mittelalters. Der Held Beowulf, der mit 14 Gefährten loszieht um das Volk der Geatas von dem Scheusal zu befreien. Er tötet die Bestie und dessen rachsüchtige Mutter im "Rückkampf" .

Die Gruppe Marillion hat die Ereignisse in einem wunderbaren 20 Minuten Stück zusammengefasst. Beginnend mit einer getragenen Stimme zu einer gezupften Gitarre beginnt das Werk und schwellt dann an, um die Bedrohung und die Angriffe des Monsters darzustellen um schließlich ab der Mittel an Tempo zuzulegen. Dieser absolut genialeTeil bis fast zum Schluss stellt den Zweikampf zwischen Grendel und Beowulf dar. Der Takt springt in etwas, was wir in Bayern als einen "Zwiefachen" * bezeichnen würde. Im Wechsel folgen 3/4 und 2/4 Takte was etwa einem 5/4 Takt entspricht, bei dem das erste und vierte Viertel betont wird. Wenn man das hört, dann weiss man, wie ungewöhnlich das ist. Andererseits ist dies in der Volksmusik nicht so unüblich. Es gibt fast in jedem Land ähnliche Stück und dies sind meist fröhliche Tänze. Also ein Tanz des Todes. Die Kontrahenten belauern sich bewegen sich im Kreis. Dann folgt ein Creshendo und Sänger Fish schreit fast pausenlos "In the Blood, In the Blood, ..." Die Bildgewalt, die das hervorruft ist gewaltigt - ein Held stehend in einem Fluss aus Blut.... Danach beruhigt sich alles und das Lied endet mit einer Wiederholung der Intro Melodie.

IMHO ein ganz feines Stück Musik.

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* Wikipedia meint zum Thema Zwiefacher:

Wie ich ja schon früher schrieb. Bin ich auch Zeichner. Zumindest war ich zu beginn meiner fannischen Karriere eher mit Bleistift und Tusche zu gange. Bei Fictionfantasy.de gibt es neben einiger Fotos auch zwei Comcis von mir und ziemlich viele Grafiken.

Hier guggst Du!

Und hier ein paar Kostproben:

Puh, das war das längste Hörbuch, das ist je gehört habe: Die ungekürzte Fassung von Robert Jordans 4. Band aus dem Zyklus Rad der Zeit. Der dritte war ein fantastisch gutes Buch, aber das vierte, das hatte Lääääääääääääääääängen. Und nach 40 Stunden des hören hatte ich das Hörbuch dann durch. Dabei hätte dieses Buch Kürzungen wirklich verkraftet. Naja, im letzten Dritten legte das Buch dann doch noch zu und wurde gut, aber da war es zu spät.

Hier also die vollständige Rezi.

Ich will Euch ein höchst tragische Geschichte erzählen von jemanden, der immer den kürzeren zieht und ständig eines auf die Mütze bekommt. Gemeint ist der kleine Zeh. Ist Euch schon mal aufgefallen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass man sich ausgerechnet diesen anhaut oder stößt in keinem Verhältnis zu seiner Größe steht. Wahrscheinlich liegt das jetzt daran, dass sich das Gehirn beim steuern des Körpers irrt und ähnlich wie ein Fahranfänger mal irgendwo hin rumpfelt. Aber es geht auch anders.

Jüngst war ich beschäftigt, etwas im Haushalt zu reparieren und krampte in meinem Werkzeugkasten, der etwa 1,6 m hoch steht. Um mit beiden Händen zu suchen, legte ich den Hammer, den ich Händen hielt vor den Werkzeugkasten (der Leser zieht entsetzt die Luft ein, weil er weiss was kommt). Aber das reichte mir noch nicht und so kippte ich den Werkzeugkasten und zog ihn ein wenig vor - zusammen mit dem Hammer, der ungesehen (der Werkzeugkasten verdeckte jetzt die Sicht), gnadenlos der Schwerkraft ausgesetzt, 1,6 m nach unten genau auf meinen kleinen Zeh fiel. §$%@#%$#§$%§

Selbst jetzt nach 4 Wochen tut der kleine Zeh noch manchmal weh.

Jawohl, das bin ich, auch wenn ich dies nicht an die große Glocke hänge.
Seht mal hier:

Bildergeschichten für Grundschule
Geräteturnen - leicht gemacht

Tja, das kommt halt daher, dass meine Frau Grundschullehrerin ist und ich immer wieder zum Zeichnen einer Bildergeschichte für die kleinen Aufgefordert wurde. So sammelten sich 6, 7 Geschichten von einer Seite an. Grund dafür war immer: Es gibt halt nichts vernünftiges. Und eines Tages dachten wir uns: Hey, warum bieten wir das keinem Verlag an, schreiben mit den Persen Verlag den Marktführer für Lehrerbedarf an und schon zwei Tage erhielten wir einen Anruf mit der Frage vorweg: "Habt ihr das schon einem anderen Verlag angeboten." Hehe, alles klar. Eine Woche später hatten wir den Vertrag. So kann es auch gehen.

Naja, so richtig reich wird man davon nicht, aber immerhin hat sich die Bildergeschichten Mappe schon über 3000 Mal verkauft. Und da wir bei jedem Exemplar 1,20 Euro bekommen, war das gar nicht so übel.

Die Sportmappe haben wir dann zwei Jahre später gemacht und derzeit arbeiten wir an einem Kinderbuch, aber hier die der Aufwand enorm. Wenn man detailiert malen möchte, muss das Bild schon sehr groß sein und das bedeutet dutzende von Stunden. Da werde ich wohl noch Jahre dran sitzen. Aber es macht Spass.

Im Zuge meiner Recherche zu Ilium las ich mal schnell zwischendurch diese gelungene Nacherzählung. Ist zwar als Jugendbuch gedacht, aber auch Erwachsene haben daran ihre Freude.

Aber lest doch selbst!