Blackmail

Ich habe Post vom Finanzamt bekommen: "Ich möge doch endlich meinen Lohnsteuerjahresausgleich" für 2004 einreichen. Oh Du Scheiss, das Wochenende ist im Arsch....

Jetzt heisst es wieder Werbekosten zusammenstellen, Rechnungen zu checken, Beiträge für Lebensversicherungen und Berufsgenossenschaften zu sondieren und die Kontoauszüge durchzugehen um nichts zu vergessen. Da ich auch Einkommen aus Nicht-Selbständiger Arbeit habe, ist es bei mir eigentlich immer eine Nachzahlung (deshalb auch die geringe Motivation mit dem Mist anzufangen).

Spontan fällt mir Friedrich Merz mit seiner Bierdeckelsteuer ein. Dies muss das Paradies sein. Mir geht das ganze so dermaßen gegenen den Strich, dass ich von mir aus bereit wäre, 200 Euro pro Jahr mehr zu bezahlen, wenn ich nur nicht durch die formale Mühle muss. Nur glaube ich, dass meine Hofnung auf eine Entrümpelung des Steuerrechts wieder enttäuscht werden...

Wie bereits vor eine Woche berichtet geht meine ältere Tochter jetzt zur Schule (alles ist derzeit übrigens noch im grünen Bereich). Und so kommt es, dass der erste Elternabend anstand. Da meine Frau Grundschullehrerin ist habe ich nur gemeint: Geh mal Du, Du bist der Experte in der Familie. Ich mach dafür den nächsten Lohnsteuerjahresausgleich.

Nun, unsere Lehrerin ist noch ganz alte Schule. Damit meine ich jetzt nicht Prügelstrafe und so - dieses dunkle Kapitel haben wir zum Glück für immer abgeschlossen, aber sie ist doch eine strenge Lehrkraft, die Ordnung verlang, was ich offen gesagt sehr, sehr positv finde. Nun stand am Montag der Elternabend an und meine Frau erzählte mir brühwarm wie es war: Nun, die Eltern mussten sich in die Sitzbänke der Schüler quetschen und ruhig sein, während die Lehrkraft der Elternschaft einen Crashkurs in Erziehung gabe. Aussagen wie:
* Die Kinder sind zu erziehen!
* Wenn das Kind etwas machen soll, dann machte es das auch. Es gibt kein gleich oder später.
* Gegessen wird am Tisch
* Man steht erst vom Esstisch auf, wenn alle fertig sind
* Die Kinder sehen nur 30-45 Minuten pro Tag fern und nur geeignetes für ihr Alter
* Die Kinder machen die Hausaufgaben am Schreibtisch und dieser ist aufgeräumt.
usw.
Anschließend durften die Eltern nach Hause gehen und Fragen wurden auch keine mehr gestellt, dass die Mütter und Väter doch ein wenig eingeschüchtert waren. Schade, dass ich jetzt doch nicht dabei war, das hätte ich gerne gehört. Nichts von dem, was gesagt wurde, würde ich in Frage stellen. Wir handhaben dies schon immer so, aber es tut gut, dass es mal jemand den Vorständen der Brut klarmacht, dass Erziehung nicht automatisch geschieht, sondern viel Arbeit bedeutet.

So, jetzt habe ich ihn durch, denen neuen Roman unseres Boardmitglieds Beverly. Obwohl ich kein so großer Fan von Erzählungen bin hat mir das Werk gut gefallen. Zwar gab es wieder diese verrückte Mischung aus SF und Erotik, aber genau dies macht das Buch ja so besonders. Der Zukunftsentwurf ist in sich stimmig und sehr phatastisch.

Aber lest doch selbst!

Eine Frage an Beverly: Ich weiss, dass Du auch sehr angetan von Hamiltons Armageddon Zyklus warst. Hast Du Dich im letzten Teil davon inspirieren lassen?

Teile im Wert von 22,6 Cent - auch Funkwecker genannt - wollte ich mir kaufen und pilgerte zu Deutschlands größten Konsumtempel und summte das Mantra: "Geiz ist geil" vor mich hin. Und was war? Nix Geil! Der Inkompetente Verkäufer meinte nur, dass die Funktwecker aus sind und tatsächlich: Die fünf Langerplätze sind auch leergeräumt. Man bekomme die Wecker auch so schnell nicht rein, weil es da eine Lieferknappheit gibt.

Hallo? Wir reden hier von einen gemeinen 08/15 Wecker. Brummelnd ging ich zum Kaufland und auch hier fehlanzeigt. Ach Mist, musste mein Wecker ausgerechnet in einer Zeit einer Landesweiten Funkwecker Knappheit kaputt gehen. Wo sind wir eigentlich. Das sind Zuständen wie im Ostblock. Da haben die Genossen wieder mal den 5-Jahres-Plan verfehlt?

Ok, auf ins Internet: Amazon führt keine Funktwecker mehr. Mist. Horrende Preise bei anderen Anbeitern plus Porto. Nein danke. Es kann keiner erwarten, dass ich mehr als 10 Euro für ein bißchen pPastik und Metall ausgebe. Und 40 Euro für eine Multifunktionsstation mit Innen- und Außentemperaturanzeige und Biorhythmusfunktion brauche ich nicht. Nein Danke.

Also auf zu EBay, auch wenn ich den Wecker sofort gebraucht hätte. Nun habe ich für 9,30 Euro zugeschlagen (inkl Porto). Und das ist der Preis für zwei Wecker, denn ich will nie wieder wie der Depp durch Geschäfte laufen auf der Suche nach einem so gewöhnlichen Produkt wie einem Funkwecker. Nein, ich habe vorgesorgt und mich für die nächste Knappheit gerüstet.

Ich denke, da gibt es Unterschiede. Wenn ich mich mit meiner Frau vergleiche, dass sehe ich dies immer wieder. Sie ist ein sehr gründlicher Leser. Deswegen fallen ihr auch alle Tipp- und Rechtschreibfehler, ja sogar Übersetzungsfehler auf. Hat man in dieser Hinsicht einen schlecht Job von Seitens des Verlags gemacht, verläßt sie recht bald die Lust an einem Buch. Mir kann das nicht passieren, denn ich stufe mich als eher "schlampigen" Leser ein. Auf eine Skala von 10 bis 1 gebe ich mir vielleicht eine 3. Mir rutschen schon mal Wörter durch und Fehler nehme ich selten wahr. Aber es passiert mir auch nicht, dass mir Fehler so aufregen, dass mir die Lust am Lesen vergeht. Auch bin ich gegen plumpe Übersetzungen auf diese Weise wenigstens ein bißchen geschützt.

Ich habe festgestellt, dass der Beginn des Leseprozesses wichtig ist. Ich versuche immer, unabhängig von der Dicke eines Werks, am ersten Tag 10 % zu lesen. Bei sehr dicken Büchern warte ich deswegen, bis ich auch die Zeit aufbringen kann. Die 10 % sind wichtig, um gut in die Geschichte hinein zu finden. Meine Erfahrung zeigt, dass in den Fällen, in denen ich dies nicht so gemacht habe, das Lesen schon mal zäh werden kann.

Ich gebe zu, ich bin jemand, der manchmal nach hinten blättert und schaut, was noch so passiert. Ich will dann meist wissen, in welche Richtung sich ein Buch entwicklet. Das bedeutet wohl, dass für mich der Verlauf der Handlung wichtiger ist als das Ergebnis.

Grundsätzlich mag ich Geschichten, in den die Protagonisten im Mittelpunkt stehen und im zentrum einer interessanten Handlung stehen. Oder aber, der Roman enthält interessante Gedankenspiele. Ich liebe es, über das geschriebene zu refelktieren.

Rechts in der Rezispalte nun zu finden:

Ursula K. LeGuin - Die Geißel des Himmel.

Die ist der letzte, der wichtigesten Romane aus dem Schaffenswerk der Autorin, den ich las und ich muss sagen, es war auch der Beste - 9 von 10 Punkten. Ein kleines, aber feines Werk.

Hier gibt es die Rezension

Puh, was für ein verfahrenes Ergebnis. Kaum ist die SPD nur einen knappen Punkt hinter den Schwarzen, was angesichts der vorhergehenden Umfragewerte beachtlich ist, schon tickt er aus und beansprucht das Recht Kanzler zu sein für sich. Seit er im Wahlkampf so großkotzig auftritt, ist er mir deutlich unsympathischer geworden.
Aber auch Frau Merkel sollte den Mund halten. Von einem klaren Regierungsauftrag kann man wohl nicht sprechen. Beide habe mit ihrem Geplapper die Verhandlungen für eine große Koalition erschwert und mit ihrem "Waschweibergehabe" eigentlich nicht bewiesen, dass sie in der Lage sind, unser Land zu führen.

Aber eigentlich bringt nur die große Koalition etwas. Auf jeden Fall aber müssen die schwarzen in der Regierung sein, denn sonst blockiert der Bundesrat wieder alles. Inzwischen ist mir eigentlich scheissegal, wer regiert, solange die Regierung stark ist und die notwendigen Reformen durchgeführt werden. Seien wir doch mal ehrlich: Ob Rot oder Schwarz: Die Hausaufgaben stehen fest und der Handlungsspielraum ist so gering, dass letztendlich der Weg schon feststeht und nur noch gegangen werden muss.

Eines ist zumindest aus der jetzigen Sicht beruhigend: Die Wahl in Dresden kann am Endergebnis nicht mehr viel ändern und so bleibt uns ein möglicher erneuter Urnengangen wegen irgendwelcher verfassungsrechtlichen Beschwerden erspart.

Zu Ilum habe ich ja im Lesezirkel schon viel geschrieben. Nun ist meine Rezi dazu online.

Alles weitere hier:
Ilium

Ray Bradbury ist, was den Stil betrifft, eine Ausnahmeerscheinung. Er schafft es, eine poetische Sprache mit den nüchternen Inhalten der SF zu verbinden. Das Buch ist ganz erstaunlich, auch wenn nicht alles als SF bezeichnet werden kann, was in der Sammlung steht.

Alles weitere hier:
Gesänge des Computers

Ihr habe es vielleicht schon bemerkt, ich habe einen neuen Liebling. Er passt so ziemlich überall hin und drückt sehr oft aus, was ich fühle.

Wer gemeint ist?

Na hier: ->

Seit vorgestern gibt es einen neuen Update der SF Top 1000 Liste.

Und es gibt mit Jack Finney einen neuen Spitzenreiter. Mich freut das natürlich, weil der Roman es verdient, zumindest zeitweise, ganz vorne zu stehen. Für mich war des das einzige Buch heuer, dem ich Höchstpunktzahl gegeben habe. Und ich bin mir sicher, den Roman noch einmal zu lesen.

Jetzt natürlich wieder der obligatorische Aufruf an alle: Mitmachen!!!

Alles weitere gibt es hier.

So, ab jetzt gibt es in meinem Blog auch immer meine Rezensionen zu sehen. Das Layout gefällt mir noch nicht ganz, aber das bekomme ich schon auf die Reihe.

Nachtrag: So, jetzt habe ich das ganze mit den bescheidenen Layoutmöglichkeiten, die mir die Forensoftware bietet (soll keine Kritik sein - ein Forum ist ja schließlich auch nicht dafür da), das ganze ausgestaltet.

Ach Gott, was für eine miese Folge. Das Team findet eine Welt, die eine höhere Zivilisation aufweist. Die Schwerverbrecher werden auf einer Insel abgeladen und dort an die Rath verfüttert. Doch leider gingen die Schwerverbrecher aus und man deportierte jeden Missetäter. Dummerweise werden Shepard und sein Team abgeschossen und geraten total stümperhaft in die Hände der Außerirdischen.

Pfui, pfui, pfui.

So etwas abgedroschenes wollen wir nie wieder sehen. Schon nach den ersten 30 Sekunden war der Ablauf der Folge klar und was folgte war nur noch Langeweile. Das hatten wir zuvor schon bei Stargate SG1 und diese Folge war abgekupfert von Stargate SG1 und die hatten abgekupfter von Star Trek DS9 und die hatten abgekupfter von TNG und die hatten abgekupfert von ... ach ist doch auch egal. Ich hoffe nur, das es nun jetzt endgültig gut ist.

2 von 5 Punkten. Dies die Bewertung dieses Blogs, bevor ich richtig losgelegt habe. Ist schon irgendwie interessant. Hätte man den ersten Prototypen den Autos so bewertet, würden wir heute noch zu Fuß laufen, denn auch das Fahrrad war ja Mist.
2 Mal 2 von 5 Punkten, von zwei Leuten. Das heisst, der eine Narr hat einen Glaubensbruder gefunden. Noch so einer, der die prophetische Gabe besitzt, alles jetzt schon zu wissen, bevor es losgeht.
Oh herje, vielleicht ist dies eine der selbsterfüllenden Prophezeiungen, die sich erfüllen, nur weil sie ausgesprochen wurden und ich frustriert das Handtuch werfe ob der demoralisierenden Wertungen?
Aber vielleicht waren es ja 1 von 5 Punkte und 3 von 5 Punkte. Habe ich gar einen Feind, der sich auf solch schändliche Weise genugtuung verschafft.

Sorry, aber da Lache ich nur darüber. Es zeigt wieder einmal, wie unsinnig solche Wertungen sind.

Herje, wie die Zeit vergeht. Heute habe ich meine große Tochter eingeschult mit Schulranzen (hypergeile High-Tec Dinger heute) und Schultüte (voll pädagogisch im Kindergarten selbst gebastelt). Die Einführungsveranstaltung war dann wie erwartet. Die Eltern drängeln, quasseln, kommen zu spät und verwandeln den ersten Schultag in eine Presskonferenz. Zum Glück waren die Batterien meines Photoapperats leer (dummer Rusch) und so hatte ich einen Ausrede, mich nicht am Blitzlichtgewitter zu beteiligen. Die Rektorin schaffte es nach drei Versuchen, die Hobby-Presse Leute in die Schranken zu weisen und nach ein paar weiteren Minuten waren dann auch die letzten Eltern ruhig. Die Kinder machten keine Probleme. Die waren vorbildlich.

Tja, und nach 1 1/2 kurzen Unterrichtsstunden war dann meine Tochter entlassen. Auf der Buga gibt es heute kostenlosen Eintritt für die neuen Schulkinder. Haha, Witz. Mein Tochter wird erst in einer Woche 6 Jahre und hat damit sowieso freien Eintritt.

Und jetzt ist sie in der Mühle drin und darf die nächsten 10, 12 oder wieviele Jahre in die Schule gehen. Wie oft sie wohl diesen Tag verfluchen wird?