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Michael Marrak - Imagon [FF Fant./Horr.]

Michael Marrak Imagon Festa Bastei-Lübbe Lovecraft Ctulhu

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37 Antworten in diesem Thema

#1 Holger

Holger

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Geschrieben 29 November 2002 - 16:28

Michael Marrak
Imagon
Festa-Verlag
ISBN 3-93822-12-X

Eine überarbeitete Rezension findet sich in der SF-N.de Buchdatenbank. Bitte klicken. [color=#ff0000;](link führt leider ins nichts ... mod-TFA)[/color]

Viele Grüße

Holger

Edit am 18.03.05


Bearbeitet von TheFallenAngel, 07 Dezember 2017 - 19:47.
einen nicht funxionierenden link entfernt, hinweis hinzugefügt, thementags ergänzt

"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#2 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 01 Dezember 2002 - 23:27

Ich lese verhaltene Begeisterung heraus.Ich hoffe, dass das Buch bei Bastei als Taschenbuch erscheinen wird (SF?), damit ich auch noch in den Genuss komme. Das Lesepröbchen hat mir gut gefallen, wobei ich allerdings mit Icherzählungen immer ein wenig Schwierigkeiten habe.Nachdem einige SF-Fans sich ja auch als Fantasyleser geoutet haben, muss ich eingestehen, dass ich Lovecraft wirklich sehr schätze (und den göttlichen Clive Barker), und mir bisweilen auch einen Seitensprung erlaube. Ein solcher Einfluß käme mir also gelegen.

#3 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 02 Dezember 2002 - 11:12

Mythen, Götter, Fabelwesen...oh Gott, ich leide noch unter den Spätfolgen von "Otherland". :( Ich denke mal, dieses Buch wird keinen Platz auf meiner Einkaufsliste finden. der Count
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#4 Holger

Holger

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Geschrieben 02 Dezember 2002 - 13:16

Servus Kollegen! @Count: Vielleicht liegts ja unter dem Weihnachtsbaum? @Dave:

Nachdem einige SF-Fans sich ja auch als Fantasyleser geoutet haben, muss ich eingestehen, dass ich Lovecraft wirklich sehr schätze (und den göttlichen Clive Barker), und mir bisweilen auch einen Seitensprung erlaube. Ein solcher Einfluß käme mir also gelegen.

Also, wie gesagt, aus dem Bereich Horror, Weird-Fiction oder Phantastik habe ich nicht viel gelesen. Ich kann mich aber erinnern, zumindest Clive Barkers GYRE und CABAL genossen zu haben. Von Koontz habe ich auch ein paar Sachen im Regal, usw. Ich finde, wir könnten die Genre-Grenzen in diesem Forum ruhig ein wenig aufweichen und auch über Bücher aus der angesprochenen Sparte quatschen, zumal ich über Lesetipps dieser Art auch sehr dankbar bin. Manchmal brauche ich diese Form der Unterhaltung. Also was meint ihr dazu?
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#5 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 02 Dezember 2002 - 15:12

@allEin guter Vorschlag, einfach mal die Grenzen der SF zu sprengen! :( Selbstverständlich sollte und muss der Schwerpunkt in einem SF-Forum beim eigentlichen Thema liegen. Aber, und das muss auch einmal betont werden, schreiben SF-Autoren mitunter auch gute Mainstream-Romane (ich will mal "Cryptonomicon " von Stephenson als misslugenen Versuch einordnen).@HolgerGerade zu Koontz fällt mir sofort die "Dunklen Flüsse des Herzens" und "Mitternacht" ein, zwei, wie ich meine, herrausragender Romane.Ich meine mich zu erinnern, das auch andere Mitglieder des Boards gerne über den einen oder anderen Roman von Koontz oder Preston&Child reden bzw. schreiben würden.Deshalb befürworte ich nachdrücklich den Vorstoss von dir..... obwohl, nicht, dass das hier noch ein ernstzunehmender Bücherkreis wird ???  :biglaugh: der Count
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#6 Dave

Dave

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Geschrieben 02 Dezember 2002 - 20:21

Wenn ich Romane aus einer anderen Sparte lese, muss eigentlich immer ein Element aus der Phantastik oder Horror darin enthalten sein. Warum, weiß ich selber nicht so genau. Der einzige Klassiker, zu dem ich immer wieder greife, ist Thomas Mann†™s „Zauberberg“.Ein anderes Kriterium ist die Wiederlesbarkeit.Ich denke, es gibt einige Autoren, die man auch große Mogeleien hier besprechen könnte, wie z.B. Phillip Kerr, Matthew Railly, Preston & Child, Pierre Quellette, Michael Cordy, Steve Alten.Und gibt es nicht demnächst Michael Crichton mit einem Buch über Nanotechnik?Mit Clive Barker würden wir uns vermutlich das erste Naserümpfen einhandeln, so sehr ich seinen Namen auch aufblitzen sehen möchte. Aber wenn man sich einig ist...Ich denke, GYRE ist sein stilistisch schönstes Buch, HELLRAISER das kraftvollste (ein Buch, das man nicht vergisst...) IMAGICA das geniale Epos.Mittlerweile hat der Meister wohl dem Horror abgeschworen und schreibt für Disney[!].

#7 Holger

Holger

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Geschrieben 02 Dezember 2002 - 22:01

Mittlerweile hat der Meister wohl dem Horror abgeschworen und schreibt für Disney[!].

Wie bitte? Ist nicht Dein ernst. Obwohl, bei allem Respekt würde ich dem Erschaffer von HELLRAISER doch ein gewisses Maß an Geisteskrankheit zusprechen. Damit hat er sich schon für Disney qualifiziert.
[Hassmails bitte an folgende Email-Adresse: njdsi@ddwedhoi.dg]

Ich denke, es gibt einige Autoren, die man auch große Mogeleien hier besprechen könnte...

Ja, gern. Kann niemals schaden. Über Preston und Child wurde ja auch schon ungeniert geschrieben. Zu Crichton kann ich nur sagen: DINO PARK. Ein klasse Buch. Bin auch mal auf den neuen Roman gespannt, der ja vom Verlag dick für Weihnachten gepuscht wird!
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#8 Dave

Dave

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Geschrieben 02 Dezember 2002 - 22:49

Wie bitte? Ist nicht Dein ernst. Obwohl, bei allem Respekt würde ich dem Erschaffer von HELLRAISER doch ein gewisses Maß an Geisteskrankheit zusprechen. Damit hat er sich schon für Disney qualifiziert.

Mein Gott, wie stehe ich jetzt da?? Natürlich distanziere ich mich gegen den Inhalt des Buches :biglaugh: und obwohl ich nur ein Leser bin, erkläre ich an Eidesstatt, dass meine Familie gänzlich frei von Geisteskrankheiten ist...

#9 Trurl

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Geschrieben 02 April 2004 - 11:18

Vielleicht als Hinweis für Interessierte:

Demnächst (angekündigt für Mai 04), erscheint Imagon als überarbeitete (und illustrierte) Taschenbuch-Ausgabe bei Bastei-Lübbe.

Marrak hat sich bei seiner Überarbeitung die Kritik an seinem Roman wohl zu Herzen genommen und vorrangig die seitenlangen Auslassungen über diverse Eskimo-Gottheiten und deren Verknüpfung mit den Lovecraftschen Chtulhu-Monstern zusammengestrichen und umgeschrieben (wie auf seiner Homepage nachzulesen ist).

An Lovecrafts Erzählstil haben sich schon viele Nachahmer die Zähne ausgebissen und er ist möglicherweise auch nicht jedermanns Geschmack. Marrak ist mit Imagon jedenfalls eine großartige Hommage an den Meister des kosmischen Horrors gelungen, auch wenn die Dichte und Intensität der Vorlage fehlt, was aber nichts ausmacht. Vorbild für Imagon ist übrigens ziemlich offensichtlich Lovecrafts Kurz-Roman Berge des Wahnsinns, der die Initialzündung für meine Lovecraft-Begeisterung war.

Der Hinweis auf Lovecraft wird möglichweiser manchem hier als Off-Topic erscheinen. Trotzdem sind einige der lovecraftschen Erzählungen im Grunde reine SF, lediglich der Erzählhaltung macht aus diesen Geschichten Horror-Literatur.

@Jürgen, Holger:
Horror-Literatur ist natürlich extreme Geschmacksache und bei Lovecraft gilt das ganz besonders, es gibt nur zwei Haltungen (oder drei) wie man zu ihm steht: entweder man hält ihn für einen genialen Irren oder man steht völlig ratlos vor seinem Werk (manchmal trifft auch beides zu). :angry:

Der Hintergrund des lovecraftschen Universums ist eigentlich ein typisches SF-Szenario. Es geht meist um kosmische, unglaublich fremdartige Wesen aus fernen Bereichen des Universums bzw. anderen Dimensionen, die seit Jahrmillionen im Verborgenen, unerkannt auf der Erde leben (bzw. gelebt haben) und von denen manchmal einige arme Zeitgenossen einen winzigen Hinweis ihres Wirkens erleben. Der reicht aber in der Regel völlig aus sie in den Wahnsinn zu treiben. In Lovecrafts Universum ist der Menschheit nur eine unbedeutende Randnotiz in der Geschichte der Erde und hinter der Realität unserer Existenz lauern unglaubliche Wesenheiten, die seit Äonen darauf warten die Herrschaft über die Erde wieder anzutreten.

Als Einstieg (vor allem für reine SF-Leser) und Einführung in den Lovecraft-Kosmos kann ich die längeren Erzählungen Der Flüsterer im Dunkeln, Der Schatten aus der Zeit sowie die schon erwähnten Berge des Wahnsinns empfehlen, zusätzlich noch die geniale (für mich einer seiner besten) Kurzgeschichte Die Farbe aus dem All, da hier der SF-Bezug am deutlichsten ist. Daneben hat er noch eine ganze Reihe ganz hervorragender Kurzgeschichen verfasst. Okay, es ist wohl besser ich hör jetzt auf bevor ich noch anfange einen Lovecraft-Aufsatz zu schreiben ... ;)

Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
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#10 Holger

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Geschrieben 02 April 2004 - 12:33

Hallo Trurl.Schön, dass dieser Thread wieder ausgegraben wurde. Lovecraft ist in der Tat ein sehr interessanter Autor, auch wenn ich einige Zeit brauchte, gewahr zu werden, dass es sich tatsächlich um eine Form der Science Fiction handelt. Nach dem Genuss einiger Kurzgeschichten kann ich Deiner Ausführung über Lovecrafts Idee vom Universum und der Rolle des Menschen darin nur zustimmen. Zum Thema Nachahmer: im letzten Jahr erschien bei Bastei eine Kurzgeschichtensammlung, HÜTER DER PFORTEN, in dem nebst Lovecraft einige Autoren recht gute Geschichten zum Ctuluh-Mythos beisteuern. Fand ich sehr lesenswert.P.S. Vielleicht hast Du ja Lust einen allgemeinen H.P. Lovecraft-Thread aufzumachen? :angry:
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#11 dyke

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Geschrieben 02 April 2004 - 13:29

Vielleicht hast Du ja Lust einen allgemeinen H.P. Lovecraft-Thread aufzumachen?

Au ja - bin doch bekennender Lovecraft-Fan seit ich die "Berge des Wahsinns" in der Insel-Bibliothek des Hauses Usher (die mit den grünen Blättern) in 70ern gelesen habe. Ich kämpfe immer noch mit mir, ob ich mir die Lovecraft-Gesamt-Ausgabe der Edition Phantasia zulegen soll. Ist halt schweine teuer. Solange tröste ich mich ab und zu mit der Lovecraft-Bibliothek im Festa-Verlag Hauptsache es ist nicht Hohlbeins Hexer LG Dyke

#12 Mammut

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Geschrieben 03 April 2004 - 14:16

Also für mich hört sich IMAGON nach der typischen "Ungeheuer im Eis"-Geschichte an. Kann jemand dies zerstreuen und ein paar Argumente für das Buch bringen? Ich konnte mich bisher noch nicht für einen Kauf erwärmen.

#13 Trurl

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Geschrieben 03 April 2004 - 21:09

Also für mich hört sich IMAGON nach der typischen "Ungeheuer im Eis"-Geschichte an. Kann jemand dies zerstreuen und ein paar Argumente für das Buch bringen? Ich konnte mich bisher noch nicht für einen Kauf erwärmen.

Holger hat ja in seiner Rezension die Handlung ziemlich gut wiedergegeben, da kann man nichts hinzufügen ohne noch mehr zu verraten. Wenn das als Appetitanreger immer noch nicht ausreicht, kann ich vielleicht versuchen mein Interesse für das Buch transparent zu machen. Ob das allerdings ausreicht ... man wird sehen.

Um von vorherein ein Missverständnis auszuräumen: Imagon ist kein übernatürlicher Horror-Roman im eigentlichen Sinn, er ist viel eher ein SF-Wissenschaftsthriller mit Horror-Schock-Effekten (Anleihen bei Carpenters Verfilmung von Campbells Ding aus einer anderen Welt sind sicher nicht unbeabsichtigt). Es passieren Schauer erregend grauenhafte Dinge, aber die sind alle nicht wirklich über-natürlich, sondern lediglich abgrundtief fremdartig für unseren menschlichen Verstand...

Das Ding im Grönland-Gletscher ist natürlich ein Ungeheuer im Eis und wer mit einem solchen Szenario partout nichts anfangen kann, sollte lieber die Finger von Imagon lassen. Ob es allerdings eine typische Ungeheuer-im-Eis-Geschichte ist, möchte ich bezweifeln. Das Ding ist kein gewöhnliches Monster. Es ist derart fremdartig, dass es unmöglich aus unserer Welt, unserem Bereich des Universums stammen könnte.

Kern und Angelpunkt von Imagon ist Lovecrafts Cthulhu-Mythos. Das Ding im Eis ist ein Wesen das jeder, der mit Lovecrafts Kosmos vertraut ist und der dessen Berge des Wahnsinns gelesen hat, nur zu gut kennt. Diesem Ding in unserer Zeit zu begegnen hat schon seinen grauenhaften Reiz. Es ist deshalb auch für mich schwer nachzuvollziehen wie Marraks Roman auf jemand wirkt dem der ganze Lovecraft-Hintergrund fehlt.

Der Reiz von Imagon liegt vor allem darin zu sehen wie Marrak Lovecrafts Cthulhu-Mythos in die moderne Welt überträgt, die Anspielungen auf Lovecraft zu entschlüsseln, die Lovecraftschen Monster nicht über die Distanz der Jahre zu betrachten, sondern ihnen praktisch hautnah gegenüber zu stehen. Seit den Zeiten Lovecrafts hat sich unser Wissen stark vermehrt, es gibt nicht mehr so viele weiße Flecken auf der Landkarte, die Antarktis ist keine Terra Incognita mehr, das heißt ein Roman der Lovecrafts leicht angestaubtes Bestiarium wiedererweckt muss diesem Fortschritt Rechnung tragen. Deshalb fährt Marrak die ganze Palette moderner Wissenschaft auf um dem Wesen des Dinges im Eis auf den Grund zu kommen - und lässt sie scheitern. Moderne Gentechnik und Physik sind (noch) nicht in der Lage die Fremdartigkeit des Dinges zu enträtseln. Das ist natürlich kein Wunder wenn man die Natur und die Herkunft des Dinges kennt (ich muss hier ein wenig um den heißen Brei herumreden, weil ich natürlich nicht zu viel verraten will).

Aufmerksam wurde ich auf Imagon auch erst nachdem mir bekannt war das Marrak so etwas wie eine Neuerzählung der Berge des Wahnsinns versuchte und da hatte er bei mir leichtes Spiel, weil gerade diese Lovecraft-Erzählung so ziemlich meine Lieblingsgeschichte ist.

Lovecrafts Cthulhu-Mythos ist im Kern reine SF, das darf man nicht vergessen, das habe ich auch weiter oben bereits skizziert. Ich zitiere mich mal eben selbst:

Der Hintergrund des lovecraftschen Universums ist eigentlich ein typisches SF-Szenario. Es geht meist um kosmische, unglaublich fremdartige Wesen aus fernen Bereichen des Universums bzw. anderen Dimensionen, die seit Jahrmillionen im Verborgenen, unerkannt auf der Erde leben (bzw. gelebt haben) und von denen manchmal einige arme Zeitgenossen einen winzigen Hinweis ihres Wirkens erleben. Der reicht aber in der Regel völlig aus sie in den Wahnsinn zu treiben. In Lovecrafts Universum ist die Menschheit nur eine unbedeutende Randnotiz in der Geschichte der Erde und hinter der Realität unserer Existenz lauern unglaubliche Wesenheiten, die seit Äonen darauf warten die Herrschaft über die Erde wieder anzutreten.

Genau hier setzt auch Marrak an, er spinnt den Cthulhu-Mythos weiter, lässt ihn in der Gegenwart ankommen, damit die Cthulhus endlich...

P.S. Ich hoffe ich muß mich als Lemling nicht für meine irrationale Lovecraft-Begeisterung rechtfertigen... :)

Trurl

Bearbeitet von Trurl, 03 April 2004 - 21:16.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

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#14 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 04 April 2004 - 16:14

Die geniale (für mich einer seiner besten) Kurzgeschichte Die Farbe aus dem All, da hier der SF-Bezug am deutlichsten ist.

Im Festa-Verlag ist übrigens Michael Shea`s "Die Farbe aus der Zeit" erschienen, ein Roman, der auf die Geschehnisse der obigen Story zurückgreift.

#15 Trurl

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Geschrieben 05 April 2004 - 19:22

Im Festa-Verlag ist übrigens Michael Shea`s "Die Farbe aus der Zeit" erschienen, ein Roman, der auf die Geschehnisse der obigen Story zurückgreift.

Ja und, schon gelesen? Lohnt es sich? :)

Ich habe mir gerade die Netz-Seite des Festa-Verlags angeschaut. Das Buch ist nicht unbedingt preiswert: 19 Euro für 176 Seiten. :unsure:

Hmm... da sollte die Story schon etwas hergeben. Bei den meisten Lovecraft-Nachahmern, ist genau DAS der Knackpunkt.
Es gibt wenig richtig gelungene Lovecraft-Adaptionen. Deshalb war ich auch von Imagon ziemlich angenehm überrascht.

Trurl
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#16 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 06 April 2004 - 11:41

Ja und, schon gelesen? Lohnt es sich? :)

Nein, habe das Buch schon im Regal stehen, bin aber noch nicht zum Lesen gekommen. Werde ich aber demnächst nachholen(Ostern und damit Zeit zum Schmökern steht vor der Tür), Kurzkritik dann hier an gleicher Stelle.

#17 Trurl

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Geschrieben 07 April 2004 - 22:11

Nein, habe das Buch schon im Regal stehen, bin aber noch nicht zum Lesen gekommen.

Noch etwas für diejenigen, die immer schon vorher wissen wollen was sie erwartet (wie meiner einer):
Ich habe mal ein wenig gegoogelt und zwei brauchbare und informative Rezensionen zu Sheas Farbe aus der Zeit gefunden:
Die Farbe aus der Zeit 1 und Die Farbe aus der Zeit 2

Hinter dem zweiten Link gibt es übrigens eine ganze Reihe von Zusatzinformationen zur Lovecraft-Bibliothek aus dem Festa-Verlag nebst Hintergrund-Material zur Cthulhu-Thematik, wohl eher etwas für die Hardcore-Fans, aber auch eine sehr ausführliche und kritische Rezension zu Imagon.

Trurl
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#18 Gast_Marrak_*

Gast_Marrak_*
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Geschrieben 14 April 2004 - 11:30

Zwei kurze Anmerkungen im Vorübergehen:

Marrak hat sich bei seiner Ãœberarbeitung die Kritik an seinem Roman wohl zu Herzen genommen

Yap, in der Tat ... :D Und die Kritik war durchaus berechtigt. Ich hätte schon damals auf meine Freundin hören sollen. Sie fand diese verquere Götter-Textpassage bereits unverständlich-dämlich, als der Roman erst zu zwei Dritteln fertig war. Na ja ... Betriebsblindheit ...

Aufmerksam wurde ich auf Imagon auch erst nachdem mir bekannt war das Marrak so etwas wie eine Neuerzählung der Berge des Wahnsinns versuchte

Das wiederum ist falsch, ein Gerücht, das irgendwann irgendwie eine Eigendynamik entwickelt hat und von diversen Lesern und Rezensenten sinnverdreht wurde. Imagon ähnelt oberflächlich gesehen lediglich den Bergen des Wahnsinns, da der Roman ebenfalls in Eis spielt (wobei Grönland von der Antarktis schon ein Stück weg ist ...) und man sich ebenfalls durch Äonen alte Ruinen weit unter die Oberfläche begibt. Aber mal ehrlich: Ich hätte mich selbst disqualifiziert, wenn ich lediglich die Berge des Wahnsinnshätte neuerzählten wollen. Also bitte nicht vom Faktum des Eises blenden lassen ...

Viele Grüße,
Michael

#19 eRDe7

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Geschrieben 17 April 2004 - 20:27

Hallo.Ich fand die "alte" Version eigentlich gar nicht so schlimm, dass es einer Überarbeitung bedurft hätte. Ich mochte das Buch.Mich störten nicht die vielen Götternamen, sondern nur, dass der Schauplatz nicht gewechselt wurde. Mir wärs am liebsten gewesen, wenn nach der Hälfte der Roman in einer Wüste gespielt hätte. Vermutlich hatte ich einfach genug von dem Eis - und ich bin ja ein Wüstenromanfan.Was mich wundert: In der Bastei-Ausgabe habe ich keinen Hinweis auf eine Überarbeitung, Kürzung oder Veränderung gefunden. Hatte aber auch nur ganz oberflächlich geschaut.Beste Grüße,Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#20 Gast_Marrak_*

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Geschrieben 21 April 2004 - 13:31

Mir wärs am liebsten gewesen, wenn nach der Hälfte der Roman in einer Wüste gespielt hätte. Vermutlich hatte ich einfach genug von dem Eis - und ich bin ja ein Wüstenromanfan.

Ah, dann hättest Du parallel dazu LORD GAMMA lesen müssen ... http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biglaugh.gif

Was mich wundert: In der Bastei-Ausgabe habe ich keinen Hinweis auf eine Überarbeitung, Kürzung oder Veränderung gefunden.

Stimmt, steht nicht drin, ist aber überarbeitet. Neben den Kürzungen gibt es u. a. auch neue Parts wie einen dreiseitigen Prolog und ergänzende Textstellen innerhalb des "gekürzten" Kapitels.

#21 eRDe7

eRDe7

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Geschrieben 21 April 2004 - 20:07

Ah, dann hättest Du parallel dazu LORD GAMMA lesen müssen ...

Hatte ich schon kurz davor... :P Aber wenn es noch eine Überarbeitung geben sollte, dann kannst Du den 2. Teil ja in eine Wüste versetzen. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png Ralph

Bearbeitet von eRDe7, 21 April 2004 - 22:49.

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#22 Dave

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Geschrieben 01 Juni 2004 - 19:48

Die Einflüsse von Lovecraft sind wohl doch vorhanden. Die frühe Erzählung †šDie Augen von Aasac†™ von Michael Marrak ist von Lovecraft†™s †šBerge des Wahnsinns†™ inspiriert und stellt nach eigenen Aussagen so etwas wie die †šImagon-Ursuppe†™ da.Ist es denn nun ein SF-Roman und Wissenschaftsthriller, wie angekündigt?Der Ich-Erzähler Poul geht die Angelegenheit nüchtern distanziert an, und wissenschaftlich. Obwohl ich von dieser Erzählform nicht so erbaut bin, wurde ich schlussendlich überzeugt, erweist sie sich hier doch als ideal. Irgendwann jedoch ändert Poul seine innere Einstellung, statt nach Erklärungen zu suchen, zu analysieren, lässt er sich immer mehr ins Geschehen fallen. Somit klingt der Roman eher mystisch als wissenschaftlich aus.Der Schluss ist dermaßen ereignisreich, dass ich erstaunt feststellte, keine Seiten mehr unter dem rechten Daumen zu spüren. Nicht unbefriedigend, aber irgendwie seltsam überstürzt.Lovecraft†™sche Momente gibt es meiner Meinung nach spätestens in der zweiten Hälfte und auch dann, wenn es etwas gruselig zugeht. So zum Beispiel als Poul sich unfreiwillig im Mittelpunkt eines Schamanenrituals wiederfindet. Intensiv, magisch, großartig.Der neu hinzugefügte kurze Prolog klingt entsetzlich nach Mainstream, ganz im Kontrast zum Rest des Buches, das mir stilistisch sehr gut gefallen hat. Wem die Grundidee gefällt, und sich noch nicht schlüssig ist, dem würde ich die Lektüre empfehlen. Ein absoluter Lesetipp.

#23 Mammut

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Geschrieben 14 Juni 2004 - 13:56

http://www.fantasygu...hulhu/start.htm ...findet sich noch wissenswertes zu cthulu und lovecraft.

#24 Beverly

Beverly

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Geschrieben 11 August 2004 - 09:55

Vielleicht als Hinweis für Interessierte: Demnächst (angekündigt für Mai 04), erscheint Imagon als überarbeitete (und illustrierte) Taschenbuch-Ausgabe bei Bastei-Lübbe. Marrak hat sich bei seiner Überarbeitung die Kritik an seinem Roman wohl zu Herzen genommen und vorrangig die seitenlangen Auslassungen über diverse Eskimo-Gottheiten und deren Verknüpfung mit den Lovecraftschen Chtulhu-Monstern zusammengestrichen und umgeschrieben (wie auf seiner Homepage nachzulesen ist). An Lovecrafts Erzählstil haben sich schon viele Nachahmer die Zähne ausgebissen

Gut an IMAGON war + die Atmosphäre der Spannung um den vermeintlichen "Meteoriteneinschlag" + das Grönland Ambiente + die Zeitreise + die Konfrontation mit einer unbekannten Lebensform Schlecht war - der Versuch, IMAGON in das Lovecraftsche Universum zu intergrieren. Die Handlung von IMAGON in einen eigenständigen Kontext zu integrieren, wäre besser gewesen und ich hoffe, dass er das in der Neuausgabe macht. Ich werde sie mir vielleicht kaufen, weil ich auf die Überarbeitung gespannt bin. Lovecraft lebt für mich vor allem von der Stimmung die er in seinen Geschichten erzeugt. Nimmt man aus dem Lovecraft-Universum die Atmoshäre heraus, bleibt nicht viel mehr als ein Monster-Universum auf B-Movie Niveau. Wer also in Lovecrafts Fussstapfen treten möchte, sollte sich auf das Atmosphärische und die Stimmung konzentrieren. Und bei IMAGON hat Marrak eine eigene, aber vom Lovecraftschen Ambiente abweichende Stimmung geschaffen und brauchte deshalb den Lovecraft-Bezug eigentlich nicht.

#25 Holger

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Geschrieben 11 August 2004 - 10:42

Huhu Beverly. Du warst ja auch schon lange nicht mehr hier.Stimme weitestegehend mit Deinen Ansichten überein. Allerdings muss ich die Zeitreise unter "Minus" verbuchen.GrüßeHolger
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#26 Beverly

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Geschrieben 11 August 2004 - 21:14

Huhu Beverly. Du warst ja auch schon lange nicht mehr hier. Stimme weitestegehend mit Deinen Ansichten überein. Allerdings muss ich die Zeitreise unter "Minus" verbuchen. Grüße Holger

Hallo Holger, ich plane mich in Zukunft verstärkt der Schriftstellerei zu widmen und werde hier wieder mehr schreiben. Das "Minus" für die Zeitreise solltest du uns aber erklären :lol:

#27 Holger

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Geschrieben 12 August 2004 - 09:34

Hi Berverly.Ich erwähnte es ja bereits in meiner Kritik, die Götter- und Mythenwelt-Ausflüge waren mir (in der Originalausgabe) ein wenig zu ausführlich. Hingegen fand ich die Handlung in der realen Welt hochinteressant. Die Zeitreise hat das ganze dann m.E. zu harsch aus den Fugen gerissen. Wurde mir irgendwie dadurch zu chaotisch.GrüßeHolger
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#28 Oliver

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Geschrieben 12 August 2004 - 11:15

Gut an IMAGON war + die Atmosphäre der Spannung um den vermeintlichen "Meteoriteneinschlag" + das Grönland Ambiente + die Zeitreise + die Konfrontation mit einer unbekannten Lebensform Schlecht war - der Versuch, IMAGON in das Lovecraftsche Universum zu intergrieren. Die Handlung von IMAGON in einen eigenständigen Kontext zu integrieren, wäre besser gewesen und ich hoffe, dass er das in der Neuausgabe macht. Ich werde sie mir vielleicht kaufen, weil ich auf die Überarbeitung gespannt bin.

Kann mich Dir auch im wesentlichen anschließen, möchte aber auch die Liebesgeschichte, die mir gefallen hatte, unter Plus verbuchen und empfand die Zeitreise nicht als so abrupt wie Holger. Meines Wissens wird übirgens nur eine Passage gestrichen, nämlich diese nervige mit der "Götter-Genealogie". Meine Info ist aber sehr alt, ich kann mich da täuschen.
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#29 Gast_Spykee_*

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Geschrieben 17 August 2004 - 14:47

Meines Wissens wird übirgens nur eine Passage gestrichen, nämlich diese nervige mit der "Götter-Genealogie". Meine Info ist aber sehr alt, ich kann mich da täuschen.

Gestrichen wurde sie nicht direkt, jedenfalls nicht ersatzlos, wie man vermuten könnte. Sie wurde eher umgeschrieben und zusammengestrichen. Alles ist m. E. viel lesbarer geworden, verständlicher. Was mir zudem augefallen ist gegenüber dem Hardcover: Der Autor hat jeden direkten Bezug zu Lovecraft herausgenommen. Nur durch den Schoggoten und einige Details, die von der Götter-Generalogie übrig geblieben sind, lässt sich noch auf den Cthulhu-Mythos schließen, wodurch der Roman sehr gewinnt. Es ist auch eine neue, kurze Textpassage enthalten, die eine bestimmte Szene verständlicher macht und einige Hintergründe erklärt. Neu gegenüber dem HC ist auch noch ein dreiseitiger Prolog, der (glaube ich) erzählt, wie Nauna NACH Pouls Zeitreise in der Gegenwart erwacht und von Eskimos mit Motorschlitten gefunden wird. Meine Lieblingskapitel sind jedenfalls just jene, die in der Borea-Vergangenheit spielen. Man hat das gefühl, wirklich an diesem einfachen und doch faszinierenden Leben von Poul und Nauna beteiligt zu sein. Spy

#30 HarryW

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Geschrieben 01 März 2005 - 10:27

Immer wieder will ich mir 'Imagon' kaufen, scheitere aber daran, dass mir niemand klar sagen kann, ob nun die 'Festa'- oder die 'Bastei'-Version besser ist. Klar weist der Autor selbst auf die umgearbeitete Bastei-Ausgabe hin. Macht ja auch Sinn, denn jeder Schreiberling möchte seine Neuauflagen irgendwie pushen.Hat hier jemand die zwei Versionen verglichen?



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