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Der Dune-Zyklus


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140 Antworten in diesem Thema

#61 Iwen

Iwen

    Cybernaut

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Geschrieben 14 März 2010 - 18:18

Wie schon gesagt, ich schließe mich yiyippeeyippeeyays Interpretation nicht an. Es gab in Dune kein Terminator-Szenario und es war auch nicht nur die "islamische Welt", die sich gegen die Maschinen erhob.


Ich auch nicht. An den Islam etc fühlte ich mich überhaupt nicht erinnert, und trotz der feudalistischen Strukturen und der Darstellung von Menschen fühlte ich mich in einem völlig fremden Universum und einer völlig fremden Kultur. ...


Die vermeintliche Nähe zum Islam liegt wohl darin begründet, dass sehr viele aus der islamischen Religion gebrauchte Begriffe verwendet werden. Da ist vor allem "Dschihad" zu benennen; auch der Begriff für die blitzartigen Überfälle auf die Außenweltler/Harkonnen schien mir aus dem islamischen Sprachgebrauch entnommen zu sein. Dann erinnert die praktizerte Gastfreundschaft und die Abgrenzung der Fremen zu den "Ungläubigen" sehr stark an islamische Riten. Trotzdem gibt es eklatante Underschiede. Da ist vor allem die Stellung der "Ehrwürdigen Mütter" als Bewahrerin der Stammesidentität zu benennen. Alleine deren Vorhandensein führt in meinen Augen sämtliche Analogien der fremenitischen Kultur zum Islam ad absurdum.


So, dass ist wirklich gut. mein Lesen des Dune liegt zu lange zurück, da war ich 13 oder 14! - Es war der Beigeschmack von damals und etliche Dinge, die dazwischen liegen. Doch eure interessanten Beweise überzeugen mich.
Danke :)

#62 Stormking

Stormking

    Giganaut

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Geschrieben 14 März 2010 - 19:29

Ich auch nicht. An den Islam etc fühlte ich mich überhaupt nicht erinnert

Nimm's mir nicht übel aber Du fühlst Dich doch grundsätzlich nie an den Islam erinnert, auch wenn einem die Analogien geradezu ins Gesicht springen. :)

Wie oben schon erwähnt kapiere ich nicht, wie man bei der Schilderung der fremenitischen Stammeskultur *nicht* an den Nahen Osten denken kann. Daß die da auch Ehrwürdige Mütter haben, ist auch kein unüberwindliches Hindernis. Schließlich sprechen wir hier von einem fernen Nachfahren des heutigen Islam, mehrere zehntausend Jahre in der Zukunft. Genug Zeit, um seiner irrationalen Frauenverachtung verlustigt zu gehen. Den Rest erledigt die Panoplia Prophetica der Bene Gesserit.

Bearbeitet von Stormking, 16 März 2010 - 22:22.


#63 Chetter Hummin

Chetter Hummin

    Hauptsachenaut

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Geschrieben 27 Juli 2011 - 16:40

Und wieder mal frag ich mich haben die Herren mit ihren hochphilosophischen Streitgesprächen die Bücher überhaupt gelesen? Laut herbert band 6 geht die fremenitische Kultur mit der jüdischen Hand in Hand

#64 Chetter Hummin

Chetter Hummin

    Hauptsachenaut

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Geschrieben 27 Juli 2011 - 16:59

Achja meiner Meinung nach nach sind die teile 5+6 die besten -ich konnte die Fortsetzung von Herbert jun. und Anderson kaum erwarten - der Reinfall schlechthin wenigstens da bin ich mit den Vorpostern dacore Meine Interne Reihung: 6 5 1 3 4 2 Alle anderen würde ich fast als "blasphemie" bezeichnen (übrigens das Brian Herbert nur den Namen dafür hergegeben hat - halte ich für eine schöne theorie - möchte ich gern glauben)

#65 Audiovisionär

Audiovisionär

    Infonaut

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Geschrieben 27 Juli 2011 - 17:06

... in Erinnerungen kram ... Ich habe Dune so vor 20 jahren gelesen, bin nicht über drei ersten 3 Böände hinaus gekommen, denn für mich hatten die Schilderungen etwas Karl-May-haftes - laaaaaaaangatmiges. Ich stellte mir damals vor, der Frank Herbert hat in irgendeinem Hochglanzmagazin Bilder eines Touareg gesehen (blauäugiger Wüstenstamm - nicht den VW-Suff), etwas Lawrence von Arabien, ein paar Brocken arabisch (Dshihad, Muadib ...) und Shakespeare, dreimal umgerührt - fertich. (Klar - dass in Wüsten bei starkem Flüssigkeitsverlust menschen den Verstand verlieren und Religionen gründen ... wäre nicht das erste mal). Für mich waren die Femen damals "Space-Touaregs" in einer planetengroßen Wüste. Die Harkonnens waren böse Russen, die Atreiden adelige europäische Sippen und der Kaiser eine Kaiser mit den üblichen Mächtespielchen. Dass der Islam faschistische und frauenfeindliche Ausprägungen haben kann, war mir damals nicht bewußt, die Türkei war noch ein laizistischer Staat, die Türken ausgebeutete Hilfsarbeiter und Terroristen waren linke Spinner. Heute habe ich keine Böcke mehr, dicke Schwarten zu lesen, die nicht zu Potte kommen, sehe aber sehr gern die Lynch-Verfilmung mit Sting, "unserm K´leun" Leto, Picard und - war da nicht auch der Ochsenknecht dabei??? + die Musik von Toto. Mir wird da wieder zuviel reininterpretiert. herzliche Grüße, Jürgen

#66 Stormking

Stormking

    Giganaut

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Geschrieben 27 Juli 2011 - 17:08

Und wieder mal frag ich mich haben die Herren mit ihren hochphilosophischen Streitgesprächen die Bücher überhaupt gelesen?

Laut herbert band 6 geht die fremenitische Kultur mit der jüdischen Hand in Hand

Sorry, aber daß die "Hand in Hand" gehen, kann man da wirklich *nirgendwo* rauslesen.

#67 Stormking

Stormking

    Giganaut

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Geschrieben 27 Juli 2011 - 17:10

war da nicht auch der Ochsenknecht dabei???

Nein, der hat nur in der mißlungenen TV-Verfilmung des ersten Buches den Stilgar gegeben. In der Verfilmung des zweiten und dritten Buches ist er dann zum Glück ersetzt worden, bei weitem nicht die einzige Verbesserung.

#68 Gen. Bully

Gen. Bully

    Perrynaut

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Geschrieben 27 Juli 2011 - 17:15

Nein, der hat nur in der mißlungenen TV-Verfilmung des ersten Buches den Stilgar gegeben. In der Verfilmung des zweiten und dritten Buches ist er dann zum Glück ersetzt worden, bei weitem nicht die einzige Verbesserung.


Echt? Die ersten paar Minuten der Verfilmung des ersten Buches haben mir schon so mißfallen, daß ich da nie wieder reingeschaut habe.
"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
"Bazinga!"

#69 Stormking

Stormking

    Giganaut

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Geschrieben 27 Juli 2011 - 17:23

Echt? Die ersten paar Minuten der Verfilmung des ersten Buches haben mir schon so mißfallen, daß ich da nie wieder reingeschaut habe.

Den ersten Dreiteiler fand ich auch völlig banane. Schon allein die doofen Hüte! Aber die zweite Miniserie, die den Inhalt der folgenden zwei Bücher abhandelt, halte ich, von einigen kleinen Schwächen abgesehen, für sehr gelungen. Was nicht zuletzt an James McAvoy in der Rolle des Leto II liegt.

Bearbeitet von Stormking, 27 Juli 2011 - 17:24.


#70 Chetter Hummin

Chetter Hummin

    Hauptsachenaut

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Geschrieben 27 Juli 2011 - 17:29

Sorry, aber daß die "Hand in Hand" gehen, kann man da wirklich *nirgendwo* rauslesen.



das das jüdische Mädchen die Erinnerungen der Bene Gesserit aufnehmen konnte hab ich jedenfalls so interpretiert - möchts jetzt nicht genauer nachlesen ist auch bei mir schon ein zeiterl her das ichs (2-3x gelesen hab

#71 Stormking

Stormking

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Geschrieben 27 Juli 2011 - 17:32

das das jüdische Mädchen die Erinnerungen der Bene Gesserit aufnehmen konnte hab ich jedenfalls so interpretiert

Zu der Zeit, in der Band 5 und 6 spielen, war die fremenitische Kultur - wenn man so großzügig ist, die Museumsfremen da noch dazuzuzählen - schon seit ein paar Jahrhunderten untergegangen.

#72 Chetter Hummin

Chetter Hummin

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Geschrieben 27 Juli 2011 - 17:35

Zu der Zeit, in der Band 5 und 6 spielen, war die fremenitische Kultur - wenn man so großzügig ist, die Museumsfremen da noch dazuzuzählen - schon seit ein paar Jahrhunderten untergegangen.



jössas hab i die fremen mit den Bene Gesserit verwechselt - Asche auf mein Haupt und das mir da war n die Finger flinker als das Hirn

#73 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 27 Juli 2011 - 21:38

Also ich habs vor kurzem gelesen, wobei ich mir dann Band 6 geschenkt hab. Den ersten fand ich ganz in Ordnung, wobei ich mich allerdings wunderte weshalb dieser Roman solch einen Bekanntheitsgrad errungen hatte. Band 2 hatte einen schönen Kontrast zu Band 1 und war darüberhinaus angenehm kurz. Spätestens nach Band 3 aber kam in mir das Gefühl auf, irgendwie immer das gleiche zu lesen. Eine nicht besonders spannende Story mit für meinen Geschmack völlig falsch gelegten Pointen also im großen und ganzen daher für mich zwar nicht unlesbar aber einfach langweilig. Im Grunde bleibt das beschriebene Universum schemenhaft und eigentlich finde ich die Kultur der Fremen nicht sonderlich interessant. Es gibt nicht wirklich Aliens, nicht wirklich Raumschiffe, dafür eine Menge in Pseudo-Handlung verpackte Weltanschauung vom Autor. Der sich sowieso ständig im Kreis dreht. Zwar kein totaler Reinfall, aber ich fand die Reihe total uninteressant.

Bearbeitet von Amtranik, 27 Juli 2011 - 21:39.


#74 alexandermerow

alexandermerow

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Geschrieben 27 Juli 2011 - 22:06

Den ersten Band habe ich gelesen und die anderen 5 Bände stehen noch in meinem Regal. Die Dune-Welt fand ich sehr interessant, was aber nichts daran ändert, dass selbst Band 1 nicht so richtig "mein Ding" ist. Irgendwie ist Herberts Schreibe einfach nicht mein Fall. Zudem konnte ich mich nur schwer mit seinem mir zu sachlichen Hauptcharakter anfreunden. Auch fand ich die Kampfszenen ehrlich gesagt recht langweilig und "blutleer" beschrieben. In den zweiten Band habe ich nur kurz reingelesen und ihn dann erst einmal zu den Akten gelegt. Mir fehlen auch die Raumschlachten usw. Es mag ja alles seinen philosophischen Anspruch haben, aber trotzdem fehlte mir irgendetwas. Aber das ist reine Geschmacksache. Außerdem hatte ich von Beginn an ein Problem damit, dass der Handlungsort immer die Wüste ist (oder täusche ich mich? Dann berichtigt mich!)

"Jedes Zeitalter strahlt am hellsten vor seinem Untergang!"
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#75 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 27 Juli 2011 - 22:15

@Amtranik: Dass DUNE (I-III) eigentlich größtenteils kein SF-Roman ist, würde Adam Roberts dir sicher bestätigen. In seinem Sachbuch Science Fiction analysiert er DUNE ausführlich, und kommt zu dem Schluss, dass es eigentlich nur so eine Art Palastintrige ist - aber dann gibt es eben die Sandwürmer. Das ist das SF-"Novum" an Dune; das sind die "Aliens". (Und das ist ja im Sinne des Weltenbaus wirklich so: Denn das DUNE-Universum beschreibt die weite Ausbreitung der Menschheit in die Galaxien hinein. Der Planet Arrakis wurde also von Menschen irgendwann besiedelt; die Würmer sind die "Ureinwohner".)

Ich fand es gab aber auch noch eine Menge mehr: Das Thema "globale Ökologie" war zur Zeit der Veröffentlichung noch absolut in den Kinderschuhen; da wirkte DUNE auf mich (als ich es zum 1. Mal las, noch Teenie) bahnbrechend. Dann diese computerlose Zukunft (Mentaten :sofa:). Die Melange-Drogentrips! :D Und dann noch die philosophische Komponente, inkl. kritischen Blick auf Religion als Machtmittel. Und "last but not least", die genetischen Achterbahnfahrten (z.B. der Baron-in-den-Genen im 2. Buch).

P.S. @alexandermerow: Im 2. Buch spielt es nicht nur in der Wüste. Auch im 1. Buch beginnt und endet alles in Palästen... (Die finale Kampfszene mit Feyd-Rautha fand ich sehr gut beschrieben, super spannend! Ich habe mir seitdem oft überlegt, wie es wäre, wenn ich nur mit einem Messer "an" mein Leben verteidigen müsste... :D)

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#76 methom

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Geschrieben 28 Juli 2011 - 07:30

Den ersten Band habe ich gelesen und die anderen 5 Bände stehen noch in meinem Regal. Die Dune-Welt fand ich sehr interessant, was aber nichts daran ändert, dass selbst Band 1 nicht so richtig "mein Ding" ist. Irgendwie ist Herberts Schreibe einfach nicht mein Fall.

Ist zwar schon 15 bis 20 Jahre her und die Details verschwimmen, aber ich würde sagen, dass sich das mit meinem damaligen EIndruck deckt.

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#77 Stormking

Stormking

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Geschrieben 28 Juli 2011 - 07:35

@Amtranik: Dass DUNE (I-III) eigentlich größtenteils kein SF-Roman ist, würde Adam Roberts dir sicher bestätigen. In seinem Sachbuch Science Fiction analysiert er DUNE ausführlich, und kommt zu dem Schluss, dass es eigentlich nur so eine Art Palastintrige ist - aber dann gibt es eben die Sandwürmer. Das ist das SF-"Novum" an Dune;

Da muß ich gleich mal widersprechen. Das Novum an Dune und der Punkt, um den sich in den ersten drei Bänden alles dreht, ist die drogeninduzierte Fähigkeit, die Zukunft vorherzusehen.

#78 Tiff

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Geschrieben 28 Juli 2011 - 08:56

Das Novum an Dune und der Punkt, um den sich in den ersten drei Bänden alles dreht, ist die drogeninduzierte Fähigkeit, die Zukunft vorherzusehen.

Novum ist etwas übertrieben. Das Orakel von Delphi funktionierte doch schon ganz ähnlich. Frank Herbert hat das auch nur adaptiert. Das Werk in seiner Gesamtheit hingegen war durchaus ein Novum.

#79 methom

methom

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Geschrieben 28 Juli 2011 - 18:43

Die weitere Diskussion darüber, was ein Novum ist, habe ich hierhin verlegt. Und nun zurück auf den Wüstenplaneten.

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#80 C. J. Knittel

C. J. Knittel

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Geschrieben 31 Juli 2011 - 12:25

Hallo! Wollte mal kurz meine Meinunf zum Wüstenplanet sagen. Von den Romanen habe ich nur den ersten gelesen. Fand ihn gut, allerdings waren die Figuren sehr flach und leer. Besonders bei Paul fand ich das störend. Lediglich der Baron war deutlich gezeichnet. Was die alte Verfilmung angeht, sind wir uns wohl einig, dass die Hammer ist! Der erste Dreiteiler der Neuverfilmung war ok. Man konnte sehen, dass sich die Macher Mühe gegeben haben. Ich denke, die Filme wären besser geworden, wenn die ein größeres Budget zur Verfügung gehabt hätten. Genau das war beim zweiten Dreiteiler der Neuverfilmung der Fall. Diese drei fand ich wirklich sehr gut! Gehören heute zu meinen Lieblingsfilmen, die jedes Jahr geschaut werden müssen. Nicht zuletzt auch wegen der Musik!

Bi-lal kaifa
(Mehr muss nicht gesagt werden)


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#81 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 31 Juli 2011 - 13:22

Fand ihn gut, allerdings waren die Figuren sehr flach und leer.

"Flach und leer"? Was ist mit Jessica, Pauls Mutter, die ständige heroische Schönheit-mit-viel-Macht (= z.B. die Stimme), die oft die falschen Entscheidungen trifft, aber am Ende trotzdem bewundernswert da steht? Mit ihrer abgebrühten "Mutter", die Paul am Anfang testet? Mit Gurney Halleck, dem kämpfenden Clown, mit dichterischer Ader? Mit Chani, die bei mir wahrscheinlich bis heute als Vorbild für die ideale Partnerin steht? :thumb:

Es mag sein, dass Paul ein wenig ein "blank" bleibt, aber er ist ja auch klein und unscheinbar, die "Maus", die nachher zum Messias wird. Allein, wie alle auf ihn reagieren, und was er denkt und sagt, zeichnet seinen Charakter ausgiebig.

Wenn DUNE flache und leere Charaktere hat, dann müssten ja alle in diesem Aspekt besseren Bücher wie eine Wahnsinnsdroge auf SF-Leser wirken! <_< :D

P.S.: Solltest du darauf anspielen, dass die Rollen kaum körperlich beschrieben werden, so habe ich dass immer als fairen Tausch verstanden, dafür, dass wir bei allen mit bekommen, was sie denken. Diese gesprochenen Gedanken gelten bei vielen Kritikern als ein Kriterium dafür, einen Text NICHT ernst zu nehmen - was ich persönlich immer als ein wenig zu extrem fand. -- Man kann eine Erscheinung einer Rolle auch bei weitem zu viel beschreiben, wie z.B. in einem typischen romantischen Roman für Frauen zur gleichen Zeit als DUNE erschien (ich denke da an die im engl. Sprachraum berüchtigten "Mills & Boon"-Bücher). Ich persönlich MAG es, wenn das Aussehen einer Figur sich erst nach und nach aus dem Text ergibt. Wie z.B. Ged im Erdsee-Zyklus.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
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Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

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Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

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#82 Stormking

Stormking

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Geschrieben 31 Juli 2011 - 13:32

Was die alte Verfilmung angeht, sind wir uns wohl einig, dass die Hammer ist!

Ich liebe und ich hasse diesen Film. Ich liebe ihn wegen der grandiosen Optik, die mein Bild von "Dune" nachhaltig geprägt hat. Ich hasse ihn, weil das Drehbuch eine einzige Katastrophe und die Hälfte der Darsteller hundsmiserabel ist. Lynch war definitiv der falsche Mann für eine Literaturverfilmung. Man kann einem exzentrischen Filmemacher einfach keinen fremden Stoff anvertrauen.

#83 simifilm

simifilm

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Geschrieben 31 Juli 2011 - 13:51

Ich liebe und ich hasse diesen Film. Ich liebe ihn wegen der grandiosen Optik, die mein Bild von "Dune" nachhaltig geprägt hat. Ich hasse ihn, weil das Drehbuch eine einzige Katastrophe und die Hälfte der Darsteller hundsmiserabel ist. Lynch war definitiv der falsche Mann für eine Literaturverfilmung. Man kann einem exzentrischen Filmemacher einfach keinen fremden Stoff anvertrauen.


Ich finde Lynchs Verfilmung durchaus interessant - als Beispiel einer grandios verunglückten Literaturverfilmung. Eigentlich stimmt an dem Film nichts - weder als eigenständiger Film, noch als Adaptation der Vorlage. Aber die Art und Weise, wie Lynch da gescheitert ist, ist durchaus interessant.

Bearbeitet von simifilm, 31 Juli 2011 - 14:02.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

zfs40cover_klein.jpg ZFS16_Coverkleiner.jpg

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#84 hawaklar

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Geschrieben 31 Juli 2011 - 13:55

Was die alte Verfilmung angeht, sind wir uns wohl einig, dass die Hammer ist!

Da bin ich nur zum Teil Deiner Meinung.

Entweder: JA, es ist ein Hammerfilm - aber keine Verfilmung vom Wüstenplaneten.

Oder: JA, es ist eine Verfilmung von "Der Wüstenplanet" - aber grottenschlecht umgesetzt.

Ich finde mich in beiden Versionen wieder, aber die beiden dreiteiligen TV-Filme sind eindeutig die besseren Adaptionen der literarischen Vorlage. Mein Hauptkritikpunkt an der Lynch-Verfilmung ist der Einsatz dieser Ultraschall-Wunderwaffen im Hauptkampf (*), für die es im Buch keine Entsprechung gibt. Damit wird die Charakterisierung der Fremen in meinen Augen völlig verfremdet. Dank besserer Waffentechnologie setzen sie sich letztlich durch - während im Buch ihre Zähigkeit, ihr Einsatzwille und vor allem ihre fatalistische Opferbereitschaft beschrieben wird.

Ich weiß, dass ich mit meiner Kritik am Hammer-Film ziemlich alleine bin, stehe aber zu meiner Einschätzung.

(*) Der Kampf erinnerte mich stark an unsere Cowboy- und Indianer-Spiele als Kinder. Da kamen die Indianer auch immer angeritten und bekämpften die Cowboys vor allem mit ihren Schreien ("UUUHUUUHUUUH", wobei sie mit dem Schlagen ihrer Hand vor den Mund den Ton immer wieder unterbrachen ich kann's einfach nicht besser beschreiben.

Edit: Wahnsinn, es gibt hier noch zwei, die das ähnlich sehen wie ich!

Bearbeitet von hawaklar, 31 Juli 2011 - 13:57.

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#85 methom

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Geschrieben 31 Juli 2011 - 15:44

Was die alte Verfilmung angeht, sind wir uns wohl einig, dass die Hammer ist!

Ich habe es noch nicht geschafft, den Film anzusehen, ohne dabei einzuschlafen. (Drei Versuche, glaube ich.) Vielleicht hat der Film seine Qualitäten, aber ein Rundumhammer ist es für mich sicherlich nicht.

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#86 Armin

Armin

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Geschrieben 31 Juli 2011 - 15:52

In Sachen Film darf ich auf den Thread im Kino-Forum verweisen.

#87 Seti

Seti

    Zeitreisebegleiter durch die Windener Höhlen

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Geschrieben 30 November 2011 - 17:57

Im "Ich lese gerade..."-Thread habe ich vor zwei Wochen erwähnt, dass ich gerade zum ersten Mal Der Wüstenplanet lese. Dort hat mich yiyippeeyippeeyay auf diesen Thread hingewiesen. Mittlerweile bin ich fertig und habe auch die Lynch-Verfilmung gesehen, also möchte ich meine Eindrücke schildern.

Zuerst der Roman:

Ich fand ihn großartig. Auch wenn ich zustimme, dass Herberts Schreibstil Eingewöhnungszeit bedarf und sicherlich nicht jedermans Geschmack ist. Aber allein die Detailfülle mit der Herbert dem Wüstenplaneten Leben einhaucht Eingefügtes Bild . Dann der Einfall, aus so etwas harmlosen wie Würmern überdimensionale Ungeheuer zu machen, die zugleich der Motor eines ganzen Ökosystems sind - genial.

Es gab auch immer wieder Dinge, die auf den ersten Blick banal erscheinen und ich mir trotzdem dachte, dass man da erstmal draufkommen muss, z.B.: dass die große Sandwüste am Äquator als Referenz für die Höhenbestimmung der Berge gilt - in einer Welt ohne Meere absolut logisch.

Außerdem gefiel mir, dass Paul Muad'dib kein strahlender Retter ist, sondern vielmehr sehr berechnend wirkt; teilweise fast skrupellos, was das Ausnutzen der Prophezeiungen betrifft. Er ist zwar trotzdem Sympathieträger, aber schien mehr ein Paramilitär als ein Messias zu sein (mehr Che Guevara als Jesus Eingefügtes Bild ).

Ich werde auf jeden Fall wenigstens den Rest der Trilogie noch lesen, denn ich vermute, dass der angekündigte Djischad wohl nicht ausbleiben wird.

Was den Film angeht:

Die erste halbe Stunde hat mir am meisten gefallen. Sehr lyncheske Bilder, wenn man das so sagen kann. Und in der Beziehung haben mir auch die Abweichungen vom Roman zugesagt (z.B. der Wassertank-Aboleth von der Raumgilde oder die Ablassventile an den Jünglingen des Barons). Allgemein fand ich Baron Harkonnen noch widerlicher, als ich ihn mir vorgestellt habe - für einen Antagonisten eindeutig ein Pluspunkt.

Brad Dourif als Piter de Vries war klasse, Sting als Feyd-Rautha auch ok. Allerdings waren die 'Guten' nicht wirklich gut besetzt. Kyle McLachlan als Paul fand ich sehr blass und wer auch immer auf die Idee gekommen ist, Gurney Halleck - ich zitiere: "ein untersetzter, ziemlich hässlicher Mann" - mit Patrick Stewart zu besetzen, gehört geohrfeigt. Wenigstens war Prinzessin Irulan (ein junge Virginia Madsen) eine Augenweide.

Naja, spätestens bei den Schallpistolen hätte der Lehrer in der Schule druntergeschrieben "Thema verfehlt".

Ich würde den Film trotzdem noch ein zweites Mal schauen - allein wegen der Schildeffekte, Nostalgie pur Eingefügtes Bild.

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

- The Talos Principle


#88 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 30 November 2011 - 18:09

Ich hätte den Lynch-Film viel angenehmer gefunden, wenn nur McLachlan mit seinem Heldenkinn nicht als Paul gecastet worden wäre: Paul muss doch ein relativ kleinwüchsiger, unscheinbarer Mann sein. Ich hätte z.B. so jemanden wie Tom Petty oder so bevorzugt (dessen Kurzauftritt fand ich sehr gut in dem Postman-Film). McMillan als der Baron war wirklich Klasse, aber die Make-up-Leute und Kostümierer (war da nicht auch Giger dabei?) sind da auch sehr zu loben. Young als Chani war fast perfekt. Wie fandst du denn Annis als Jessica?

P.S.: Am meisten ärgerte mich am FIlm, dass Paul es am Ende regnen lässt. Das war als künstlerisches Statement von Lynch Ok, aber es macht alle weiteren Filme eher unmöglich. Mit so einer Macht wäre Paul bereits der "Gottkaiser" gewesen... Letztendlich ist ja die Trilogie eine Dekonstruktion eines Messias, auch wenn Campbell das damals beim 1. Band anders wollte. Campbell und Lynch hätten sich wahrscheinlich verstanden...

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#89 Seti

Seti

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Geschrieben 30 November 2011 - 19:19

Ich hätte den Lynch-Film viel angenehmer gefunden, wenn nur McLachlan mit seinem Heldenkinn nicht als Paul gecastet worden wäre: Paul muss doch ein relativ kleinwüchsiger, unscheinbarer Mann sein. Ich hätte z.B. so jemanden wie Tom Petty oder so bevorzugt (dessen Kurzauftritt fand ich sehr gut in dem Postman-Film).


Ich hab auch schon überlegt, wen ich lieber als Paul gesehen hätte. Da ich im Erscheinungsjahr des Films aber gerade erst geboren wurde, ist das nicht gerade einfach. Ein junger Tom Cruise - noch nicht von Scientology geblendet - hätte die Rolle vielleicht gut verkörpert. Sicherlich Ansichtssache, aber seit ich dieses Jahr Geboren am 4. Juli gesehen habe, denke ich, dass er in jungen Jahren einen richtig guten Charakterdarsteller abgegeben hat.

Wie fandst du denn Annis als Jessica?


Hat mir gefallen, auch wenn es mir gegen Ende schwer fiel, sie und die Ehrwürdige Mutter Gaius Helen zu unterschieden (vom Auftreten, nicht vom Aussehen). Aber im Roman macht sie ja eine ähnliche Entwicklung durch, also denke ich, dass das ganz passend war.

P.S.: Am meisten ärgerte mich am FIlm, dass Paul es am Ende regnen lässt. Das war als künstlerisches Statement von Lynch Ok, aber es macht alle weiteren Filme eher unmöglich. Mit so einer Macht wäre Paul bereits der "Gottkaiser" gewesen... Letztendlich ist ja die Trilogie eine Dekonstruktion eines Messias, auch wenn Campbell das damals beim 1. Band anders wollte. Campbell und Lynch hätten sich wahrscheinlich verstanden...


Ja, den Regen fand ich auch zuviel des Guten. Ich musste gerade kurz überlegen, wen du mit Campbell meinst. Das Nachwort meiner Ausgabe hat mir dann verraten, dass er der Herausgeber des SF-Magazins war, in dem Dune zuerst veröffentlicht wurde. Nachdem zu urteilen, was Sascha Mamczak da schreibt, stimme ich dir zu: Lynch und Campbell wären dicke Kumpels geworden. Interessant finde ich, dass dort auch steht, dass Herbert die Verfilmung zwar kritisierte, aber dennoch auch lobende Worte fand...

Da fallen mir noch zwei Fragen zu den Begriffserklärungen am Ende des Romans ein:

1. Ampoliros: der legendäre 'Fliegende Holländer' des Weltraums
2. Ghola: ein von den Bene Tleilax reparierter und wieder zum Leben erweckter Leichnam oder aus den Genen von Leichenteilen gezüchteter Kunstmensch

Bezieht sich ersteres auf eine Kurzgeschichte oder einen anderen Roman Herberts oder wird dieses Raumschiff, ebenso wie die Gholas in einem späteren Roman nochmal genauer beschrieben - würde mich nämlich beides sehr interessieren.

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

- The Talos Principle


#90 hawaklar

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Geschrieben 30 November 2011 - 22:24


Da fallen mir noch zwei Fragen zu den Begriffserklärungen am Ende des Romans ein:

1. Ampoliros: der legendäre 'Fliegende Holländer' des Weltraums
2. Ghola: ein von den Bene Tleilax reparierter und wieder zum Leben erweckter Leichnam oder aus den Genen von Leichenteilen gezüchteter Kunstmensch

Zum 'Fliegenden Holländer' kann ich Dir nichts sagen.

Der berühmteste Ghola der Romane dürfte Duncan Idaho sein. Der wird anscheinend über Jahrtausende hinweg 'wiederaufbereitet' und taucht, wenn ich mich recht erinnere, in allen 6 Romanen der Originalserie auf. Ich fand ihn im Gottkaiser am interessantesten. Ein Ghola wird von den Bene Tleilax geschaffen. Spätere Versionen von Duncan haben alle die Mentatenausbildung durchlaufen und sind in der Regel von ihren Schöpfern für bestimmte Zwecke, meistens als Attentäter konditioniert worden. Leto, der Gottkaiser hat einen hohen Verschleiß an Duncans. Es gelingt ihm, diese Konditionierung auf zu brechen, indem er die Duncans in moralische Zwangssituationen verstrickt, in der ihre neue aufgepfropfte Konditionierung gegen ihre ursprüngliche Treue gegenüber dem Haus Atreides ausgespielt wird. Obwohl sie sich meistens für die Atreiden entscheiden, leben sie häufig nicht lange. Der Verschleiß der Duncans ist deshalb so hoch, weil das was aus Leto2 geworden ist, so überhaupt nichts mehr mit den Mitgliedern der Familie Atreides zu tun hat, die Duncan zu seinen Lebzeiten gekannt hat. Deshalb befindet er sich andauernd in einem unlösbaren Konflikt: Hier die Treue zum Haus Atreides - da das Monster, das aus den Atreiden geworden ist. Oft wird dann aus dem treuen Gefolgsmann ein Rebell und Attentäter. An der Ermordung des Gottkaisers ist er auch beteiligt.

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)



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