Empfehlenswerte "nicht-phantastische" Serien
#301
Geschrieben 02 Januar 2013 - 13:49
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/
#302
Geschrieben 03 Februar 2013 - 15:22
The Following (FOX) Folgen 1 u. 2
Hier geht es um einen superintelligenten Serienkiller und Literaturprofessor (James Purefoy), der das Werk von Edgar Allan Poe zur Religion erklärt hat und danach Morde begeht. Vor Jahren wurde er von einem FBI Agenten (Kevin Bacon) geschnappt. Nun zieht der Killer aus dem Knast seine Fäden, von wo aus er sich eine ganze Anhängerschaft an kleinen Serienkillern aufbauen konnte - sogenannte Followers.
Die ersten beiden Folgen sind sehr spannend inszeniert, Purefoy und Bacon sind tolle Gegenspieler, es geht knallhart zur Sache, trotzdem wird viel Wert auf die Figuren und deren Hintergründe gelegt.
Es gibt zwar einige Logikfehler, die stören (selbst die dämlichsten Killer kommen in das noch so gut gesicherte Haus rein). Die Serie besitzt aber auf jeden Fall Spannungspotzenzial, auch wenn das Thema Super-hyper-überlegener-Meisterserienkiller etwas ausgelutscht ist.
Legit (FX) Pilot
Eine schräge Comedyserie, die politisch vollkommen unkorrekt ist, abseits des Mainstreams, allerdings auch ohne echte Brüller. Es geht um einen Australier in den USA. Ganz nett
Zero Hour (ABC) Pilot
Rosenkreuzer, Nazis, erweckte Tote, Weltuntergang, geheimnisvolle Uhren und jede Menge Verschwörungen. Die Serie beginnt mit einem Rückblick in die Nazizeit, in der die SS gegen Rosenkreuzer vorgeht.
In der Gegenwart wird die Frau von Hank Foley, dem Herausgeber des Magazins »Modern Skeptic« entführt, weil sie eine dieser geheimnisvollen Uhren auf dem Flohmarkt gekauft hat. Es folgt bereits in der ersten Folge eine Hatz um den halben Planeten, bei der Hank von zwei jungen Mitarbeitern und einer FBI-Agentin unterstützt wird.
Die Geschichte ist ziemlich trashig, macht aber Spaß. Und es ist schön, Anthony Edwards mal wieder in einer Hauptrolle zu sehen.
The Amercians (FX) Pilot
Das ist der Unterschied zwischen ABC und FX. Trashige Naziverschwörungs-Weltuntergangs-Heftromangeschichte gegen einen erstklassigen, eleganten, historisch relevanten Spionagethriller, der viel Wert auf die psychologische Ausarbeitung seiner Hauptfiguren legt und im Gegenteil zu Agenten-Fast-Food wie Covert Affairs und Co. erfrischend ruhig daherkommt.
Es geht um zwei russische Spione, die seit über 10 Jahren als amerikanisches Ehepaar mit zwei Kindern in den Staaten leben und Verräter entführen und rumspionieren, wenn die Kinder in der Schule sind.
Ach ja, die Serie spielt in den 80er Jahre (yeah, endlich mal), kurz nach der Wahl Reagans zum Präsidenten. Und wer seinen Bären-Wahlspot kennt, weiß, was er von Russland gehalten hat..
Der beste Serienstart, den ich seit langem gesehen habe.
Braquo Folgen 1 u. 2
Eine französische Serie im Stil von The Shield. In den ersten beiden Folgen kann sie das Niveau des amerikanischen Vorbilds durchaus halten. Es geht um eine (leicht korrupte bzw. unorthodoxe) Polizeieinheit, die mit jeder neuen Aktion immer tiefer in der Scheiße landet. Top!
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#303
Geschrieben 03 Februar 2013 - 19:14
brandaktuell - homeland startet heute auf sat1! wenn ich mich net irre direkt mit ner doppelfolge. 22:15 uhr, glaub ich.
und in amiland ist inzw. die 4. staffel von justified angelaufen, die bisherigen 4 folgen gefallen mir wieder äußerst gut! in staffel 3 gabs ja imho (!) nen gewissen hänger, viell. einfach der (= meiner) übersättigung geschuldet, ich hatte mir ja die staffeln 1-3 quasi am stück angeschaut.
#304
Geschrieben 03 Februar 2013 - 20:50
Habe vor kurzem die 1. und einzige Staffel der bereits eingestellten HBO-Serie LUCK gesehen, eine Serie um eine Gruppe skurriler Pferdewettrenn-Freaks und den Drahtziehern im Hintergrund, und für mich das 3. Milch-Produkt dort nach Deadwood und John from Cincinnatti - und wie immer bei diesen Serien, die der Herr schreibt oder konzipiert, sind die Dialoge großartig. Die Story wabert ein wenig vor sich hin, und man hat den Eindruck, dass Dustin Hoffman, der so etwas wie den Paten hier spielt, sich selber ein wenig ins zu Süße/Liebe produziert hat damit. Eine erfolgreiche Serie braucht scheinbar mehr Tote...
Aber die Sequenzen wo Pferde rennen, sind grandios - mit das visuell und kamera-bewegungs-technisch Beste, das ich seit langem gesehen habe. Es erinnert mich an ein Pferdebuch, das ich verschlungen habe als Teenie. Was für ein Mitfiebern! Die Serie ist ganz offensichtlich auch eine Hommage an die eleganten Vierbeiner.
Und hätte deshalb m.E. ruhig weiter laufen können. <A HREF="http://ia.media-imdb...Y214_.jpg"><IMG SRC="http://ia.media-imdb...380_SY214_.jpg" ALIGN=RIGHT WIDTH=180></A>
P.S.: Besonders gefiel mir Kerry Condon als weiblicher Jockey! Und es war grandios, Nick Nolte wieder in einer TV-Serie zu sehen - hier ist er nun im Gegensatz zu seinem erstaunlichen Seriendebüt (in einer Hauptrolle) damals der alte Mann...
Ist mittlerweile auch auf Sky gelaufen und ich wußte gar nicht das die Serie eingestellt ist. Allerdings überrascht mich das nicht besonders denn ich habs nach 7 von 9 Folgen auch aufgegeben. Licht und Schatten wechseln hier einfach unglaublich kraß ab und leider überwog dann bei mir der Negative Eindruck weil einiges arg zusammengeschustert und nicht glaubhaft wirkte.
Eine andere Serie die das gleiche Schicksal bei mir erlitt war "The Newsroom". Dabei hatte ich mir von dem Thema wirklich so einiges versprochen und wollte die Serie auch wirklich mögen, hatte hier aber bereits nach Folge 3 den Eindruck das sich aus diesem Thema/Umfeld wohl doch keine interessante Serie füllen läßt. Gute Ansätze aber ebenso schrecklich nervie Sequenzen - zwischendurch irgendwie gähnende Langeweile.
Als nächstes hoff ich jetzt mal auf Hell on Wheels, Pan Am und House of Cards sowie Continuum - 4 Serienneustarts diesen Monat bei SKy.
Ansonsten habe ich mit meiner Frau zusammen jetzt nach Sopranos und The Wire mit Big Love die nächste schon ältere Serie mit Suchtpotential entdeckt. Eine Serie über Mormonen, Polygamie, Gottesfürchtigkeit in Utah, einem Sektenghetto etc. Sehr empfehlenswert. Dann läuft da neuerdings noch John Adams "Freiheit für Amerika" Eine Miniserie die sich mit dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg beschäftigt.
Bearbeitet von Amtranik, 03 Februar 2013 - 20:55.
#305
Geschrieben 03 Februar 2013 - 21:51
Als nächstes hoff ich jetzt mal auf Hell on Wheels, Pan Am und House of Cards sowie Continuum - 4 Serienneustarts diesen Monat bei SKy.
"Pan Am" ist auch schon nach einer Staffel eingestellt worden. Ich fand die Serie nicht schlecht, aber doch Welten vom Vorbild "Mad Men" entfernt.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#306
Geschrieben 04 Februar 2013 - 08:31
"Pan Am" ist auch schon nach einer Staffel eingestellt worden. Ich fand die Serie nicht schlecht, aber doch Welten vom Vorbild "Mad Men" entfernt.
Oje. Na dann brauch ich ja wenn der Pilot nicht wirklich überzeugt den BR-Recorder nicht mehr anzuwerfen.
#307
Geschrieben 05 Februar 2013 - 19:10
Ich hab's am Sonntag gesehen und finde die Serie bisher recht vielversprechend. Von mir würde sie allerdings bisher noch nicht das Label "Beste Serie der Welt" bekommen, mit dem in den vergangenen Tagen immer wieder herumetikettiert wurde. Das teilen sich bei mir nachwievor The Wire und The Sopranos, wobei Boardwalk Empire und Game of Thrones gute Aussichten haben ebenfalls noch in meinen Olymp aufzusteigen (hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich HBO-Serien mag ).brandaktuell - homeland startet heute auf sat1! wenn ich mich net irre direkt mit ner doppelfolge. 22:15 uhr, glaub ich.
Aber die ersten beiden Folgen von Homeland waren spannend, die beiden Hauptdarsteller überzeugend (ich freu mich, Damian Lewis nach Band of Brothers endlich mal wieder in einer Hauptrolle zu sehen) und die Thematik des Kriegsheimkehrers, der nicht das ist, was er zu sein scheint, fand ich interessant umgesetzt... Ach ja, und außerdem hatte Morena Baccarin eine Nacktszene
"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"
#308
Geschrieben 05 Februar 2013 - 19:22
Ich hab's am Sonntag gesehen und finde die Serie bisher recht vielversprechend. Von mir würde sie allerdings bisher noch nicht das Label "Beste Serie der Welt" bekommen, mit dem in den vergangenen Tagen immer wieder herumetikettiert wurde. Das teilen sich bei mir nachwievor The Wire und The Sopranos, wobei Boardwalk Empire und Game of Thrones gute Aussichten haben ebenfalls noch in meinen Olymp aufzusteigen (hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich HBO-Serien mag ).
Aber die ersten beiden Folgen von Homeland waren spannend, die beiden Hauptdarsteller überzeugend (ich freu mich, Damian Lewis nach Band of Brothers endlich mal wieder in einer Hauptrolle zu sehen) und die Thematik des Kriegsheimkehrers, der nicht das ist, was er zu sein scheint, fand ich interessant umgesetzt... Ach ja, und außerdem hatte Morena Baccarin eine Nacktszene
Nur noch mal zum Verständnis - bisher habe ich mich mit der Serie noch nicht auseinandergesetzt und weiß auch nicht ob ichs je werde - der Soldat wurde im Irak gefangengenommen? Also von der Irakischen Armee oder von wem?
Ich mein nur.. wird da jetzt ala Dabbeljuu Bush die Wirklichkeit verklittert das man hier eine Terrogefahr von einem im Irak umgedrehten Soldaten befürchtet ? Ich mein, die wissen aber schon dort drüben auf der anderen Seite des großen Teiches mittlerweile das der Irak bislang noch keine Terroristischen Angriffe auf die USA unternommen hat und das ganze von weiter östlich inszeniert wurde, hoffe ich. Nur mal so am Rande.
Bearbeitet von Amtranik, 05 Februar 2013 - 19:25.
#309
Geschrieben 05 Februar 2013 - 20:01
Dann empfehle ich die ersten anderthalb Staffeln von "Life". (Die zweite Hälfte der zweiten und letzten Staffel lässt leider rapide nach.)(ich freu mich, Damian Lewis nach Band of Brothers endlich mal wieder in einer Hauptrolle zu sehen)
Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha
#310
Geschrieben 05 Februar 2013 - 22:31
Ich hab's am Sonntag gesehen [Homeland] und finde die Serie bisher recht vielversprechend. Von mir würde sie allerdings bisher noch nicht das Label "Beste Serie der Welt" bekommen, mit dem in den vergangenen Tagen immer wieder herumetikettiert wurde
Ja, die vielen Preise und Vorschusslorbeeren haben Erwartungen geschürt, die nicht erfüllt wurden.- Die Serie ist doch näher dran an "Dallas", als mir lieb ist....
Und der Erfolg ist wohl auch nur vor dem Hintergrund-Trauma des 11.9. 2001 in den USA möglich (also so nicht bei uns).
Jaktusch
#311
Geschrieben 05 Februar 2013 - 23:09
Ja, die vielen Preise und Vorschusslorbeeren haben Erwartungen geschürt, die nicht erfüllt wurden.- Die Serie ist doch näher dran an "Dallas", als mir lieb ist....
Und der Erfolg ist wohl auch nur vor dem Hintergrund-Trauma des 11.9. 2001 in den USA möglich (also so nicht bei uns).
Jaktusch
Dann gehen meine Befürchtungen wohl in die richtige Richtung?
#312
Geschrieben 06 Februar 2013 - 00:45
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#313
Geschrieben 06 Februar 2013 - 21:00
Also, er wurde im Irak von einer Al-Kaida-Zelle gefangengenommen. Ich bin nun kein Terrorismusexperte, deshalb kann ich nicht beurteilen, inwieweit das realistisch ist... Auf jeden Fall spielte der Ort seiner Gefangennahme mMn nur eine untergeordnete Rolle - es wurde in den beiden Folgen zumindest nie gesagt, dass der Irak einen Anschlag planen würde.
Nur noch mal zum Verständnis - bisher habe ich mich mit der Serie noch nicht auseinandergesetzt und weiß auch nicht ob ichs je werde - der Soldat wurde im Irak gefangengenommen? Also von der Irakischen Armee oder von wem?
Ich mein nur.. wird da jetzt ala Dabbeljuu Bush die Wirklichkeit verklittert das man hier eine Terrogefahr von einem im Irak umgedrehten Soldaten befürchtet ? Ich mein, die wissen aber schon dort drüben auf der anderen Seite des großen Teiches mittlerweile das der Irak bislang noch keine Terroristischen Angriffe auf die USA unternommen hat und das ganze von weiter östlich inszeniert wurde, hoffe ich. Nur mal so am Rande.
Was für mich die Serie recht interessant macht, ist der Konflikt, der durch die beiden Hauptfiguren beim Zuschauer erzeugt wird. Auf der einen Seite ist da der traumatisierte Kriegsheimkehrer, der der Presse wie eine Trophäe vorgeführt wird und dem es schwer fällt, sich wieder in das Familienleben zu integrieren. Und auf der anderen Seite die CIA-Agentin, die ihn für einen potenziellen Terroristen hält (darüber hinaus aber einer psychotischen Störung leidet, die sie ihren Vorgesetzten verheimlicht). Sie lässt Kameras in seinem Haus installlieren und dringt in sein Leben ein, was manchmal ein wenig an "Das Leben der Anderen" erinnert, z.B. als sie sich abwenden muss, weil er seine Frau in ihrer ersten gemeinsamen Nacht nach seiner Rückkehr völlig gefühllos nimmt (anders kann man das nicht bezeichnen).
Zwischendurch gibt es dann immer wieder Rückblenden, die zeigen, dass er über seine Gefangenschaft nicht die ganze Wahrheit erzählt - zum Teil wird dann aber auch mit möglichen Vorurteilen des Zuschauers gespielt. Den typischen amerikanischen Patriotismus gibt es zwar auch, er kommt aber wenigstens nicht völlig unreflektiert daher, bspw. wenn der Boss der CIA seinen Mitarbeiter sagt, sie sollten sich für ihre Leistungen selbst applaudieren, was diese dann prompt tun und was bei der weiblichen Hauptfigur nur ein "Habt ihr sie noch alle?"-Gesicht auslöst.
Alles in allem ist das durchaus sehenswert. Ich hoffe nur, dass im weiteren Verlauf ein paar falsche Fährten gelegt werden, es auch positiv besetzte Moslems gibt und die Serie nicht den Fehler macht, dass sie am Ende eine großangelegte arabische Weltverschwörung präsentieren will.
"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"
#314
Geschrieben 07 Februar 2013 - 10:07
Also, er wurde im Irak von einer Al-Kaida-Zelle gefangengenommen. Ich bin nun kein Terrorismusexperte, deshalb kann ich nicht beurteilen, inwieweit das realistisch ist... Auf jeden Fall spielte der Ort seiner Gefangennahme mMn nur eine untergeordnete Rolle - es wurde in den beiden Folgen zumindest nie gesagt, dass der Irak einen Anschlag planen würde.
Was für mich die Serie recht interessant macht, ist der Konflikt, der durch die beiden Hauptfiguren beim Zuschauer erzeugt wird. Auf der einen Seite ist da der traumatisierte Kriegsheimkehrer, der der Presse wie eine Trophäe vorgeführt wird und dem es schwer fällt, sich wieder in das Familienleben zu integrieren. Und auf der anderen Seite die CIA-Agentin, die ihn für einen potenziellen Terroristen hält (darüber hinaus aber einer psychotischen Störung leidet, die sie ihren Vorgesetzten verheimlicht). Sie lässt Kameras in seinem Haus installlieren und dringt in sein Leben ein, was manchmal ein wenig an "Das Leben der Anderen" erinnert, z.B. als sie sich abwenden muss, weil er seine Frau in ihrer ersten gemeinsamen Nacht nach seiner Rückkehr völlig gefühllos nimmt (anders kann man das nicht bezeichnen).
Zwischendurch gibt es dann immer wieder Rückblenden, die zeigen, dass er über seine Gefangenschaft nicht die ganze Wahrheit erzählt - zum Teil wird dann aber auch mit möglichen Vorurteilen des Zuschauers gespielt. Den typischen amerikanischen Patriotismus gibt es zwar auch, er kommt aber wenigstens nicht völlig unreflektiert daher, bspw. wenn der Boss der CIA seinen Mitarbeiter sagt, sie sollten sich für ihre Leistungen selbst applaudieren, was diese dann prompt tun und was bei der weiblichen Hauptfigur nur ein "Habt ihr sie noch alle?"-Gesicht auslöst.
Alles in allem ist das durchaus sehenswert. Ich hoffe nur, dass im weiteren Verlauf ein paar falsche Fährten gelegt werden, es auch positiv besetzte Moslems gibt und die Serie nicht den Fehler macht, dass sie am Ende eine großangelegte arabische Weltverschwörung präsentieren will.
Danke für die ausführliche Erklärung.
Ich kann mir durchaus vorstellen das gute Hauptdarsteller die Sache interessant gestalten. Was mich daran stört ist im Grunde das gleiche was wir in unzähligen Western zu sehen bekommen haben, wo eine Gruppe blutrünstiger Indianer die armen arglosen Siedler in Ihren Planwagen niedermetzeln. Hier also den armen rechtschaffenden Soldaten des US-Marine Chors der von einer Gruppe böser Al-Kaida Terroristen gefangen genommen und mißhandelt wird. Mit Sicherheit hat es beide Szenarien auch so gegeben, ist aber in Wirklichkeit die absolute Ausnahme gewesen und drehen das faktische ins Gegenteil. In der Wirklichkeit wurden die amerikanischen Ureinwohner in einem Genozid sondergleichen, ermordet, absichtlich mit Krankheiten infiziert, betrogen und hintergangen und in Wirklichkeit werden viele wahllos eingesammelte Muslime in Guantanmo von den USA auf halb acht gedreht. Mir fällt es schwer sowas beim Genuß einer Sendung im Hinterkopf auszublenden. Mir widerstrebt irgendwie diese Analogie Irak-Terrorist-Anschlag. Vor allem würde ich es für sehr wichtig halten dem Zuschauer zu erklären das sich Gruppen von Al-Kaida erst im Irak einnisten konnten nachdem das US Millitär das Hussain Regime vernichtet hatte. Das aber wird selbstverständlich wiederum nicht erwähnt. Ebensowenig wie niemals thematisiert wird, das weiße Siedler mit Ihren Planwagen einfach in das Land anderer Menschen eindringen und es Ihnen wegnehmen. Wenn sich einer gewehrt hat, wurde ein Massaker daraus und die Armee zur hilfe gerufen, oft genug neben den Tätern das ganze Volk bestraft. Das ganz Thema von Homeland ist mir einfach zu amerikanisch.
#315
Geschrieben 07 Februar 2013 - 11:47
Wenn du "Planwagen" mit "Segelschiffen" ersetzt, trifft der Satz auch auf viele Europäer zu, gleicher Kontinent, etwas weiter östlich, ein paar Jahrhunderte früher. Unsere US-Cousins hatten eben starke europäische Wurzeln. "Command and conquer" und so...Ebensowenig wie niemals thematisiert wird, das weiße Siedler mit Ihren Planwagen einfach in das Land anderer Menschen eindringen und es Ihnen wegnehmen. ... zu amerikanisch.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#316
Geschrieben 07 Februar 2013 - 11:53
Danke für die ausführliche Erklärung.
Ich kann mir durchaus vorstellen das gute Hauptdarsteller die Sache interessant gestalten. Was mich daran stört ist im Grunde das gleiche was wir in unzähligen Western zu sehen bekommen haben, wo eine Gruppe blutrünstiger Indianer die armen arglosen Siedler in Ihren Planwagen niedermetzeln. Hier also den armen rechtschaffenden Soldaten des US-Marine Chors der von einer Gruppe böser Al-Kaida Terroristen gefangen genommen und mißhandelt wird. ...
Abwarten. Wie gesagt, nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint ...
"Homeland" ist übrigens das Remake einer israelischen Serie.
Bearbeitet von Pogopuschel, 07 Februar 2013 - 11:53.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#317
Geschrieben 07 Februar 2013 - 12:25
Wenn du "Planwagen" mit "Segelschiffen" ersetzt, trifft der Satz auch auf viele Europäer zu, gleicher Kontinent, etwas weiter östlich, ein paar Jahrhunderte früher. Unsere US-Cousins hatten eben starke europäische Wurzeln. "Command and conquer" und so...
Das ist richtig. Ich habe ja auch Siedler gesagt und nicht Amerikaner.
#318
Geschrieben 07 Februar 2013 - 13:05
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#319
Geschrieben 07 Februar 2013 - 13:22
(S. Zitatende in meinem letzten Post...)
Ok. Als erklärung. Ich habe das Planwagenbeispiel genannt weil dies ja quasi die einzige filmische bearbeitung der besiedlung Amerikas darstellt. Der Thematik bin ich mir schon bewußt. Filme aus den Zeiten davor zb 1620-1784 sind rar gesäht. Von den Raubzügen der Spanier im südlichen Nordamerika im 15Jhr ganz zu schweigen. Wäre ja auch wenig schmeichelhaft.
#320
Geschrieben 17 Februar 2013 - 13:58
The Following (FOX) Folgen 1 u. 2
Hier geht es um einen superintelligenten Serienkiller und Literaturprofessor (James Purefoy), der das Werk von Edgar Allan Poe zur Religion erklärt hat und danach Morde begeht. Vor Jahren wurde er von einem FBI Agenten (Kevin Bacon) geschnappt. Nun zieht der Killer aus dem Knast seine Fäden, von wo aus er sich eine ganze Anhängerschaft an kleinen Serienkillern aufbauen konnte - sogenannte Followers.
Die ersten beiden Folgen sind sehr spannend inszeniert, Purefoy und Bacon sind tolle Gegenspieler, es geht knallhart zur Sache, trotzdem wird viel Wert auf die Figuren und deren Hintergründe gelegt.
Es gibt zwar einige Logikfehler, die stören (selbst die dämlichsten Killer kommen in das noch so gut gesicherte Haus rein). Die Serie besitzt aber auf jeden Fall Spannungspotzenzial, auch wenn das Thema Super-hyper-überlegener-Meisterserienkiller etwas ausgelutscht ist.
hab mir soeben die folgen 1 - 3 angeschaut, kevin bacon und mehr noch james purefoy (den ich grad auf ARTE im 5-teiler injustice gesehen habe) sind sehenswert, ansonsten imho leider eine vorführung in dilletantismus, was das FBI-verhalten angeht, das ist leider echt unterste schublade, sorry
ansonsten in der tat sehr drastische bilder.
naja, mal die entwicklung weiterbeobachten.
#321
Geschrieben 17 Februar 2013 - 14:01
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/
#322
Geschrieben 17 Februar 2013 - 14:21
hab mir soeben die folgen 1 - 3 angeschaut, kevin bacon und mehr noch james purefoy (den ich grad auf ARTE im 5-teiler injustice gesehen habe) sind sehenswert, ansonsten imho leider eine vorführung in dilletantismus, was das FBI-verhalten angeht, das ist leider echt unterste schublade, sorry
ansonsten in der tat sehr drastische bilder.
naja, mal die entwicklung weiterbeobachten.
"Injustice" habe ich auch gesehen. Hat mir gut gefallen. Spannende, abgründige Geschichte über einen Anwalt, der nicht damit klar kommt, schuldigen Mördern einen Freispruch zu verschaffen.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#323
Geschrieben 17 Februar 2013 - 15:53
Da du die Folgen gesehen hast, kannst du mir bitte verraten, wie es ausgegangen ist?
"Injustice" habe ich auch gesehen. Hat mir gut gefallen. Spannende, abgründige Geschichte über einen Anwalt, der nicht damit klar kommt, schuldigen Mördern einen Freispruch zu verschaffen.
Ich habe fatalerweise ausgerechnet die letzten fünf Minuten verpasst (Arrrgh!!!)
LG Trurl
Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
- • (Buch) gerade am lesen:Jeff VanderMeer - Autorität
- • (Buch) als nächstes geplant:Jeff VanderMeer - Akzeptanz
-
• (Buch) Neuerwerbung: Ramez Naam - Crux, Joe R. Lansdale - Blutiges Echo
-
• (Film) gerade gesehen: Mission Impossible - Rogue Nation
#324
Geschrieben 17 Februar 2013 - 16:46
Da du die Folgen gesehen hast, kannst du mir bitte verraten, wie es ausgegangen ist?
Ich habe fatalerweise ausgerechnet die letzten fünf Minuten verpasst (Arrrgh!!!)
Spoiler
LG Trurl
Hier kannst du dir die letzten 5 Minuten anschauen. Einfach mit der Maus vorspulen: http://videos.arte.t...n--7313400.html
Als ich die fünf Folgen von "Injustice" vom Festplattenrecorder gelöscht habe, habe ich die falsche Taste erwicht und versehentlich alles gelöscht. Die ersten vier Folgen von "Titanic: Blood and Steel" und die ersten drei Folgen von "Luck". Die ich noch nicht gesehen hatte.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#325
Geschrieben 17 Februar 2013 - 16:57
Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
- • (Buch) gerade am lesen:Jeff VanderMeer - Autorität
- • (Buch) als nächstes geplant:Jeff VanderMeer - Akzeptanz
-
• (Buch) Neuerwerbung: Ramez Naam - Crux, Joe R. Lansdale - Blutiges Echo
-
• (Film) gerade gesehen: Mission Impossible - Rogue Nation
#326
Geschrieben 17 Februar 2013 - 18:08
Bearbeitet von Amtranik, 19 Februar 2013 - 16:18.
#327
Geschrieben 18 Februar 2013 - 21:53
Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha
#328
Geschrieben 19 Februar 2013 - 00:31
Ich habe jetzt die ersten anderthalb Folgen Homeland hinter mir und fand es recht spannend. Ich werde wohl dabei bleiben. Auch, weil es schön ist, Mandy Patinkin (Chicago Hope dürfte dann jetzt auch mal langsam auf DVD erscheinen - und wo wir schon dabei sind: Picket Fences!).
Auf "Picket Fences" warte ich auch schon seit Jahren. Das wird wohl nichts werden, genauso wie bei "Wunderbare Jahre", weil es da rechtliche Probleme mit den Verwertungsrechten für die Musik gibt. Damals ahnte man noch nichts von einer künftigen DVD-Auswertung und hat heute nicht die Rechte an vielen Musikstücken aus den Serien.
Manche Serien haben die Musik von damals ausgetauscht, was auch nicht so dolle ist.
Patinkin ist großartig, auch wenn er seine Hosen nicht pfeifen hört.
Bearbeitet von Pogopuschel, 19 Februar 2013 - 00:31.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#329
Geschrieben 19 Februar 2013 - 02:22
Auf Vox läuft seit gestern die Krimi-Märchenserie "Grimm". Eine Art Mischung aus "Buffy" und "Supernatural" nur mit Märchenmythologie. Ich habe die Serie nach fünf, sechs Folgen aus den Augen verloren (obwohl sie nicht schlecht ist). Leider. Was ärgere ich mich jetzt, dass ich sie nicht weiter auf Englisch verfolgt habe. Die Szene mit dem deutschen Satz, der am Ende des folgenden Artikels zitiert wird, wäre bestimmt der Brüller des Jahres gewesen: http://www.sueddeuts...hoert-1.1603026
In der deutschen Version kann dieser unfreiwillige Humor gar nicht funktionieren.
[An dieser Stelle entstand eine Abzweigung, der thread "Ansichten zur Synchronisierung".
(Jaktusch/Mod)]
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#330
Geschrieben 19 Februar 2013 - 12:52
Ja, ich weiß. Aber warten tue ich trotzdem. Und derweil digitalisiere ich gerade meine PF-VHS-Aufnahmen.
Auf "Picket Fences" warte ich auch schon seit Jahren. Das wird wohl nichts werden, genauso wie bei "Wunderbare Jahre", weil es da rechtliche Probleme mit den Verwertungsrechten für die Musik gibt. Damals ahnte man noch nichts von einer künftigen DVD-Auswertung und hat heute nicht die Rechte an vielen Musikstücken aus den Serien.
Manche Serien haben die Musik von damals ausgetauscht, was auch nicht so dolle ist.
Ich habe sogar seinetwegen Yentl geguckt und dann durfte doch nur Streisand singenPatinkin ist großartig, auch wenn er seine Hosen nicht pfeifen hört.
Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha
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