Nein, aber Gelegenheitsrollenspieler in den genannten Szenarien.Liest Du sowas etwa?
Markus Heitz - Collector
#31
Geschrieben 21 Mai 2010 - 12:10
#32 Gast_Dirk_*
Geschrieben 21 Mai 2010 - 12:33
Dabei ist er doch die demokratischste Ausdrucksweise von Geschmack
Stellt euch mal vor, wir müssten alle die hirnverknotenden Bandwurmsätze eines Silverberg lesen, weil der Mainstream plötzlich von oben verordnet verboten würde *entsetzt auswander*
Ich frage mich auch, was den Big-Brother-Literatur sein soll?
Die lesen doch in ihrem Container gar nicht, oder
Ne, aber ernsthaft:
Ich empfinde die Diskussionen pro und contra "Mainstream" kontraproduktiv. Erst wird gejammert dass es keine deutschsprachigen Autoren gibt, oder diese nicht auf internationelem Niveau schreiben (das ist doch Mainstream, oder? ) Und wenn dann welche daherkommen, und genau das in sehr guter Ausführung machen ... dann brennt aber die Hütte wie Zäpfchen im Dickdarm, wa?
Die Zwerge von Markus Heitz sind wegen dem Thema an mir vorbeigegangen. Aber wenn ich lese, dass er Captain Future & Co. im Vorwort huldigt ... jaaaaa, dann ist Papa aber hastewaskannstewas in seiner Leib-und-Magen-Buchhandlung
Weil das Thema so herrlich politisch unkorrekt erscheint (macht ja Spaß, so ´ne Space Opera, und das ist uns deutschen in unserer bedeutungsschwangeren Schwermütigkeit ja schon immer suspekt gewesen, gelle?)
Weil es von einem deutschen Autoren (nicht Simultandolmetscher) ist.
Weil ich den Heitz mal bei einem Interview gesehen habe und ihn symphatisch finde (No, I´m not gay)
Weil ... hm ... ich meine Buchhändlerin mag und die so verhungert aussieht
Lanzenbrechende grüße
Dirk
Bearbeitet von Dirk, 21 Mai 2010 - 13:16.
#33
Geschrieben 21 Mai 2010 - 15:47
Sein Universum basiert auf einer Rollenspielwelt, deren Rechte er sich auch gesichert hat. Ulysses Spiele wird entsprechende Rollenspielsysteme dazu entwickeln. Das eröffnet wunderschöne Möglichkeiten für eine Romanserie.
Das hat Heitz in Leipzig auch gesagt. Er erwähnte noch, dass er für seine Romane ausführlich recherchiert, da er Journalist ist - oder eben aus dem Lager kommt. Ich lese das aus dem Roman deutlich heraus. Er unterstützt auch sein angeheuertes Autorenteam. Heitz recherchiert für seine Werke, denen andere zugrunde liegen! - zu schnell geschrieben und noch nicht verarbeitet oder verinnerlicht. Doch wer den Zahn der Zeit spürt...
Jetzt kommt mir der Roman aus der Leserunde Mai (Vampire Earth) sogar gut vor. Warum nur Erwachsene mit der gewählten "schnoddrigen" Sprache konfrontiert werden müssen, wird mir ein Rätzel bleiben.
Mir ist sein Universum mit zu vielen Außerirdischen vollgestopft. Da kann jeder drauf treten, der einen Schritt tätigt. Also werden uns noch viele Überraschungen begegnen. Die technischen Details jedoch lesen sich plausibel.
Ich habe erst ein Computerspiel und das habe ich mir erst im April gekauft!!! Der erwähnte Hintergrund aus dem Spielefundus sagt mir persönlich nichts. Ich stehe oft gähnend vor den Regalen in den Buchläden, weil alles Serien sind
#34
Geschrieben 21 Mai 2010 - 16:05
Ich habe erst ein Computerspiel und das habe ich mir erst im April gekauft!!! Der erwähnte Hintergrund aus dem Spielefundus sagt mir persönlich nichts. Ich stehe oft gähnend vor den Regalen in den Buchläden, weil alles Serien sind
Der Roman basiert nicht auf einem Computerspiel sondern auf einem klassischen Pen and Paper Rollenspiel.
An Shadowrun musste ich bei den Begriffserklärungen am Anfang auch denken.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#35
Geschrieben 21 Mai 2010 - 16:40
Der Roman basiert nicht auf einem Computerspiel sondern auf einem klassischen Pen and Paper Rollenspiel.
Diese Verwechslung passiert jungen Leuten unter 35 offenbar häufiger.
Damals konnte man selbst ohne Strom spielen, es reichte ein Zettel, x Würfel und eine
Telefonnummer zum Pizza-Lieferanten. Nix verkabeln, bevor man anfangen kann ...
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/
#36
Geschrieben 21 Mai 2010 - 16:51
Damals herrschte noch Zucht und Ordnung im Rollenspieluniversum, die Bösen konnte man an den Ohren erkennen.
#37
Geschrieben 21 Mai 2010 - 17:03
Jawoll, das waren noch Zeiten.
Damals herrschte noch Zucht und Ordnung im Rollenspieluniversum, die Bösen konnte man an den Ohren erkennen.
Nee, am schlechten Atem.
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/
#38 Gast_Dirk_*
Geschrieben 21 Mai 2010 - 17:14
Nee, am schlechten Atem.
Kann nicht sein!
Ich habe mein Gesicht immer hinterm SL-Schirm verborgen
Gut, ich gestehe teilweise eine leicht orkische Gesichtsfarbe angenommen zu haben. Vor allem dann, wenn es Pizza mit ordentlich Kopfloch gab
#39
Geschrieben 21 Mai 2010 - 19:35
Für Leute mit weniger Zeit, sollen auch Comics raus gebracht werden.
So schlimm ist es aber auch nicht um die alte P&P-RPG-Szene bestellt. Es kommen immer noch (auch gute) Systeme raus.
Bearbeitet von Pirx, 21 Mai 2010 - 19:37.
Pirx
- • (Buch) gerade am lesen:Asprin: Tambu
- • (Buch) als nächstes geplant:Heitz: Drachenkaiser
-
• (Buch) Neuerwerbung: Greenland: Sternendieb
-
• (Film) gerade gesehen: Cargo
-
• (Film) als nächstes geplant: Illuminati
-
• (Film) Neuerwerbung: Batman - The Dark Knight
#40
Geschrieben 22 Mai 2010 - 11:24
So schlimm ist es aber auch nicht um die alte P&P-RPG-Szene bestellt. Es kommen immer noch (auch gute) Systeme raus.
Wollte ich damit auch nicht sagen, nur dass heute beim Begriff Rollenspiel zuerst
an Computer gedacht wird. Das gerät aber jetzt Off Topic.
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/
#41
Geschrieben 24 Mai 2010 - 18:09
#42
Geschrieben 25 Mai 2010 - 08:38
#43
Geschrieben 25 Mai 2010 - 10:32
So.
Soso.
Eigentlich hatte ich über Pfingsten wirklich andere Dinge vor. Meine neu erworbene Les Paul steht hier auf dem Ständer und will gespielt werden. Auch meine Familie hatte schon früh Anspruch auf diese Tage geltend gemacht. Der Sohnemann freute sich auf ein paar Stunden Gezocke mit seinem Alten vor der Konsole und das Wetter war hier im Rheinland genial gut für einen Ausflug ins Grüne.
Tja, es kam irgendwie anders. Nachdem mein Rezi-Exemplar von Heyne mit beeindruckender Schnelligkeit hier eintraf, beging ich den Kardinalsfehler eines jeden Lesers, der für eine bestimmte Art von Unterhaltungsliteratur extrem anfällig ist - ich blätterte mal in den ersten Seiten rum.
War ein Fehler. Und was für einer !
Ich habs durchgelesen... obwohl von durchlesen eigentlich nicht so wirklich die Rede sein kann. Ich bin durch die Story gehetzt worden !!! In einem atemberaubenden Tempo.
S a g e n h a f t
Ich müchte meiner eigenen Rezension, die ich diese Woche noch schreiben werde, nicht vorgreifen, aber was Markus hier abgeliefert hat, ist Abenteuer-SF pur. Ohne Haken, ohne Ösen und ohne Pausen für den Leser.
Um es mal ein wenig lässig auszudrücken - Der Autor hinterlässt mit Collector keine Duftnote im Blätterwald der SF, sondern drückt sein Markenzeichen mit solch einer Deutlichkeit in den Boden, daß selbst ein Blinder das Zeichen bemerkt. Beim reinstolpern.
Moderne Erzählkunst trifft auf die Handlungskonstruktion aus der goldenen Zeit der Science-Fiction. Mehr geht eigentlich kaum.
Alles weitere in den nächsten Tagen auf der Leseattacke.
Gruß
Jürgen
Endlich mal ein postives feedback. Nachdem ich schon von "Drachenkaiser" ein wenig enttäuscht war, gebe ich Heitz wieder eine Chance.
Pirx
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#44
Geschrieben 26 Mai 2010 - 17:10
Bearbeitet von Iwen, 26 Mai 2010 - 17:13.
#45
Geschrieben 26 Mai 2010 - 18:19
Hmm, offenbar gibt es verschiedene Ausgaben von CollectorIch müchte meiner eigenen Rezension, die ich diese Woche noch schreiben werde, nicht vorgreifen, aber was Markus hier abgeliefert hat, ist Abenteuer-SF pur. Ohne Haken, ohne Ösen und ohne Pausen für den Leser.
Um es mal ein wenig lässig auszudrücken - Der Autor hinterlässt mit Collector keine Duftnote im Blätterwald der SF, sondern drückt sein Markenzeichen mit solch einer Deutlichkeit in den Boden, daß selbst ein Blinder das Zeichen bemerkt. Beim reinstolpern.
Moderne Erzählkunst trifft auf die Handlungskonstruktion aus der goldenen Zeit der Science-Fiction. Mehr geht eigentlich kaum.
Alles weitere in den nächsten Tagen auf der Leseattacke.
Gruß
Jürgen
Nein, ernsthaft: Es ist schon interessant, wie unterschiedlich Wahrnehmungen ein- und desselben Buches ausfallen. Eine solche euphorische Rückmeldung wäre mir bei diesem Roman nun wirklich nicht in den Sinn gekommen.
Ich finde, die Charakterisierungen vieler Figuren bleiben oft zu oberflächlich und das Universum an sich hätte eine sorgfältigere Ausarbeitung gut vertragen können. Da schwebt mir zu viel in der Luft, ist nicht genügend "wissenschaftlich" verankert, fühlt sich mehr wie Handwedelei denn wie Science an. Auch vermisse ich die originelle, neue, aufsehenerregende Idee. Für mich als SF-erfahrenem Leser ist hier nicht viel, was ich nicht schon anderswo und besser gelesen hätte.
Überhaupt hatte ich nach diesem Buch das Gefühl, nicht zur Zielgruppe zu gehören. Das Lesegefühl war irgendwie jugendbuch-mäßig bzw. SF-Beginner-friendly, fühlt sich zeitweise nicht wie ein Erwachsenen-Roman an. Allerdings stimme ich zu, dass das Buch flüssig und spannend zu lesen ist. Und dass einige Rätsel aufgeworfen werden, von denen zumindest eines
Was die moderne Erzählkunst angeht: Mag sein, das es modern ist, aber die zahlreichen Kraftausrücke haben micht nicht wirklich angesprochen. Das sich gebetsmühlenhaft wiederholende Motiv der gesprungenen Zähne und blutender Nasen/Münder/Ohren war auch nicht wirklich meins. Das Szenario der "kämpfenden Kirche" ist z.B. bei Rettungskreuzer Ikarus besser gelungen. Und die Auflösung der Absichten der Collector läßt mich etwas ratlos zurück: Ist das jetzt ernst gemeint oder Parodie?
Noch was anderes: Ich finde es interessant, zu beobachten, was für einen Hype der Markus-Heitz-Roman in den diversen SF-Foren ausgelöst hat (Lesezirkel, Diskussionsrunden etc.). Ist das die Hoffnung, das die (deutsche) SF durch Heitz-Verkaufserfolge nun endlich ihren rechtmäßigen Platz in den Regalen der Buchhandlungen zurückerobert? Oder wirklich reine Freude über einen weiteren guten Autoren, der das Feld beackert?
#46
Geschrieben 26 Mai 2010 - 20:16
Mann, Mann, ihr macht einem die Entscheidung aber schwer.
Aufgrund von Jürgens Beitrag habe ich das Hörbuch bei audible auf meinen Merkzettel genommen und hätte um ein Haar gestern einen meiner beiden Abo-Titel dafür ver(sch)wendet. Ich wollte aber erst mal die First-Law-Reihe abschließen und habe meinen monatlichen Abo-Kauf dafür verwendet.
Und jetzt kommt Dein Beitrag, Jordan, mit so abtörnenden Passagen wie
Sowas brauche ich wirklich nicht. Ich werde wohl erst mal den Lesezirkel bei der Konkurrenz verfolgen und mich dann entscheiden.Das sich gebetsmühlenhaft wiederholende Motiv der gesprungenen Zähne und blutender Nasen/Münder/Ohren war auch nicht wirklich meins.
"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)
"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)
#47
Geschrieben 26 Mai 2010 - 20:17
Ich finde, die Charakterisierungen vieler Figuren bleiben oft zu oberflächlich und das Universum an sich hätte eine sorgfältigere Ausarbeitung gut vertragen können. Da schwebt mir zu viel in der Luft, ist nicht genügend "wissenschaftlich" verankert, fühlt sich mehr wie Handwedelei denn wie Science an. Auch vermisse ich die originelle, neue, aufsehenerregende Idee. Für mich als SF-erfahrenem Leser ist hier nicht viel, was ich nicht schon anderswo und besser gelesen hätte.
Ist schon komisch... genau diese Punkte spreche ich explizit in meiner Rezi (die wohl spätestens am WE fertig ist) an.
Ich finde nämlich, das die Charakterresierung absolut und in vollem Umfang gelungen ist. Mehr Ausarbeitung ist imho nur Zeilenschinderei. Wen interessiert es schon, welche Blutgruppe, welchen Schulabschluß oder welche Führerscheinklasse ein Protagonist hat?
Wissentschaftliche Verankerung? Pah
ich habe die Nase gestrichen voll von "Romanen", in der die Funktion einer 3mm Kontermutter beschrieben wird und welche Wichtigkeit sie beim 8-Phasen-Negativ-Umkehrschub hat. SF hat nicht die Aufgabe, hirnrissige Theorien über fiktive Techniken zu beschreiben, sondern zu unterhalten.
Ansonsten gibt es für "funktionierende" Physik genug Fachbücher.
Richtig - keine neuen Ideen. Aber müssen zwangsläufig immer neue Ideen erfunden werden, um einen spannenden Roman zu verfassen? Ich verzichte freiwillig auf dutzende von Hyperraum-Quanten-Quatsch-Antriebe, wenn alle Autoren so schreiben, wie Markus Heitz.
Auch ich kann für mich in Anspruch nehmen, den einen oder anderen SF-Roman gelesen zu haben und wenn ich wählen darf, zwischen 20 Seiten belanglose Theorie über Schrödingers Katze oder einem Erzähltempo a la Schmidt's katze (ab gehts), dann wähle ich die unterhaltsame Version des Stubentigers.
Mein Gott, Schlafmittel gab es in der SF-Literatur in letzter Zeit genug... ich will atemloses Tempo und ne Prise Action. Und das habe ich bekommen.
Nichts für ungut, mein Freund , aber es wurde Zeit, daß jemand die Schnarchnasen in der SF weckt... und ja, ich kann mir sehr gut vorstellen, das Markus der gesamten SF einen neuen Kick gegeben hat.
Du siehst es eher als Jugendbuch für kindliche Gemüter? Nun, dann bin ich mit meinen über 50 Jahren stolz darauf, ein wenig kindliches gerettet zu haben.
Gruß
Jürgen
#48
Geschrieben 26 Mai 2010 - 21:54
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#49
Geschrieben 27 Mai 2010 - 07:41
Ich sehe Heitz nicht als einen Heilsbringer der SF...
Nunja, es kommt darauf an, wie man Heilsbringer definiert, denn es schließt sich doch automatisch die Frage an, WAS FÜR EINE FUNKTION ein etwaiger "Heilsbringer" für die SF-Literatur in Deutschland hätte.
Wer, wie ich, mit den "Großen" aus der goldenen Ära der SF, z. B. Campbell, Heinlein, Aldiss oder aus deutscher Sicht, Franke, Jeschke oder Voltz aufgewachsen ist, vermisst schon seit Jahren diesen besonderen Esprit einer Story, die den Leser dazu verleitet hat, auch noch in finsterer Nacht unter der Decke mit einer Taschenlampe zu lesen.
SF war zu dieser Zeit in erster Linie spannende Unterhaltung.
Erst ab den Achtzigern (den Cyberpunk mal ausgenommen), sonnten sich die SF-Autoren in bedeutungsschwangeren Szenarien, die nicht nur mir das Lesen vergraulten. Frank Herberts Wüstenplanet ist für mich persönlich der Anfang vom Ende der spannenden SF.
Wenn !!! Heitz es nun fertig bringt, mit seiner Art der Erzählung neue SF-Begeisterung bei den jugendlichen Lesern zu wecken (und damit Verkaufszahlen zu erreichen, die es für einen Verlag lohnenswert macht, über weitere SF-Veröffentlichungen aus Deutschland nachzudenken), dann hat er mehr für das Genre geleistet, als irgendjemand anderer in letzter Zeit.
Ob man es dann Heilsbringer nennt, oder, dazu neige ich eher, Initiator, ist von sekundärer Bedeutung.
Gruß
Jürgen
#50
Geschrieben 27 Mai 2010 - 08:13
Erst ab den Achtzigern (den Cyberpunk mal ausgenommen), sonnten sich die SF-Autoren in bedeutungsschwangeren Szenarien, die nicht nur mir das Lesen vergraulten. Frank Herberts Wüstenplanet ist für mich persönlich der Anfang vom Ende der spannenden SF.
Gruß
Jürgen
Beim lesen des derzeitigen Buches "Dan Simmons - Die Pforten der Zeit/Die Auferstehung"
habe ich das Gefühl genau zu wissen was Du damit meinst.
#51
Geschrieben 27 Mai 2010 - 19:52
Natürlich ist es eine subjektive Sicht der Dinge und Jordan sieht es subjektiv etwas anders.
Ist ja auch völlig oki so.
Nur zum Grund seiner abweichenden Meinung besteht Diskussionbedarf, denn es sollte tatsächlich mal geklärt werden, welche "Aufgabe" die SF-Literatur eigentlich hat.
Aber das nicht in diesem Thread, sondern an anderer Stelle in diesem Forum.
Gruß
Jürgen
#52
Geschrieben 27 Mai 2010 - 20:27
#53
Geschrieben 27 Mai 2010 - 20:43
Rezension ist nun online - http://www.leseattacke.de/
Natürlich ist es eine subjektive Sicht der Dinge und Jordan sieht es subjektiv etwas anders.
Ist ja auch völlig oki so.
Nur zum Grund seiner abweichenden Meinung besteht Diskussionbedarf, denn es sollte tatsächlich mal geklärt werden, welche "Aufgabe" die SF-Literatur eigentlich hat.
Aber das nicht in diesem Thread, sondern an anderer Stelle in diesem Forum.
Gruß
Jürgen
Kurz OT:
Das wird eine Diskussion sein, an der ich mich nicht beteiligen werde, da ich nicht von "Der SF Literatur" spreche und auch nicht sehe, dass sie irgendwelche Aufgaben zu erfüllen hätte. Das ist für mich, wie die Diskussion um den Sinn des Lebens. Es ist jedem Leser selber überlassen, was er von Literatur erwartet und jedem Autor überlassen, was er "liefert". Eine Generalisierung halte ich für unnötig und unmöglich. Sollten sich Autoren einer bestimmten Aufgabenerfüllung verpflichtet fühlen, schränkt das doch nur deren Kreativität ein.
(Wenn es den Diskussionsthread gibt, kann ja ein Moderator diesen Post dorthin verschieben)
Gruß Markus
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#54
Geschrieben 27 Mai 2010 - 20:55
Lässt man die Inhalte der meist verkauftesten SF-Romane in den letzten 20 Jahren Revue passieren, fällt der Umstand ins Auge, daß sich fast jeder Autor nach Kräften bemühte, irgend etwas vollkommen Neues in sein Handlungsszenario einzubauen. Und weil ein neues Science-Element etwas Erklärung benötigt, mutierte so mancher Roman zu einem Fachbuch in Sachen fiktiver Physik mit lieblos zusammengeschraubter Geschichte. Spätestens nach dem dritten Exemplar dieser Art von Romankonstrukt, sinkt das Lesevergnügen auf einen Punkt, der die Skala "Leselust" nach unten durchbricht.
Ich finde da widersprichst du dir selber. Wenn es die meist verkauften SF-Romane sind, kann das interesse daran ja nicht gesunken sein. Hast du Zahlen für erste Behauptung oder ist es eher ein Gefühl? Ich hatte immer das Gefühl, dass sich Hard-SF am schlechtesten verkauft.
Das er keine neuen Konzepte entwift finde ich auch erfrischend. Da er ein Rollenspiel aus den 80er Jahren als Vorlage nimmt, ist das wohl auch zu erwarten. Mich würde interessieren, wieviel vom Setting aus dem Rollenspiel übernommen wurde. Ich werde mal schauen, ob ich im Internet mehr Infos dazu finde.
Gruß Markus
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#55
Geschrieben 27 Mai 2010 - 21:27
Ich finde da widersprichst du dir selber. Wenn es die meist verkauften SF-Romane sind, kann das interesse daran ja nicht gesunken sein.
Nene, das ist kein Widerspruch, sondern ergibt sich aus der Tatsache, daß sie zwar gekauft, aber nicht bzw. nicht zu Ende gelesen werden.
Viele Käufe basieren auf Empfehlungen, gerade auch im SF-Netzwerk. Die Liste der "persönlichen Fehlkäufe", weil die Story einfach unterirdisch schlecht erzählt wurde, aber der Hardcore-Faktor stimmte, ist ziemlich lang.
Gerade Simmons (ich greif den mal auf, weil er hier genannt wurde) ist z. B. für mich unlesbar. "Licht" von Harrison wurde x-mal gekauft, aber allein hier im Forum haben viele den Roman wegen seines zerfahrenen Erzählstils in die Ecke geschmissen, ohne eine dreistellige Seitenzahl erreicht zu haben.
Ich rede in meiner Einleitung ja auch nicht von ALLEN SF-Romanen, aber von einigen, die ich eher der Richtung "Sozialwissenschaften im Jahr 2500" oder "Technikleitfaden im nächsten Jahrtausend" zuordne. Für mich war und ist SF ein Unterhaltungsgenre... und ich erwarte, daß es mich unterhält, und nicht langweilt.
Gruß
Jürgen
#56
Geschrieben 27 Mai 2010 - 21:39
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#57 Gast_Dirk_*
Geschrieben 28 Mai 2010 - 07:59
Vielleicht wird das jetzt etwas OT. Falls ja, dann meine Bitte an die Mods, diesen Post zu verschieben.
Zuerst mal meinen besten Dank an alle, die ihre Rezensionen / Lesezirkel verlinkt haben, denn dadurch konnte ich mir ein gutes Bild von Collector machen. Es wird jetzt definitiv ein Pflichtkauf, denn wenn ich Asimov seinen (in der Zeit des Verfassens der Foundation-Trilogie begründeten) naiven Umgang mit der Atomkraft verzeihen kann, dann kann ich einem Autoren, der mir pure Unterhaltung verspricht auch nachsehen, dass er mich mit einer Gangschaltung die ich nicht verstehe alleine Im Wald lässt.
Gerade letzteres ist doch ein Bruch der Alltagsroutine und somit ein Abenteuer?
Ich muss dazu sagen, dass die Sci-Fi in all ihren Ausrichtungen / Subgenres für mich immer ein unglaublich ergiebiges Füllhorn war, dass mir persönlich einen bunten Strauß an Lesefutter darbot.
Von technischer Extrapolierung der jeweils aktuellen Möglichkeiten, über die Frage nach gesellschaftlichen Entwicklungen, bis hin zu durchgemachten Nächten unter der Bettdecke mit einem dicken Vorrat an Batterien, kann mir persönlich kein Genre soviel bieten, wie die Science Fiction in all hren Schattierungen.
In dem Sinne finde ich Heitz´ Vorgehen nicht nur gut, sondern auch lobenswert, weil er wieder Vielfalt ins monochrome Einerlei des Technobabbels und des schwermütigen "Where we are going" der Science Fiction bringt.
Nicht zuletzt deswegen, weil ich selber ein Hobbyautor mit hochgestochenen Ambitionen bin, und er mir und meinen Ideen einen Weg ebnet.
Okay, letzteres ist hier aber nicht das Thema, und soll es bitte (!) auch nicht werden.
Ich bin nur ein wenig verwundert darüber, dass in keinem anderen Genre so sehr um persönliche Vorlieben gefightet wird, wie in der Sci-Fi?
Ich bin erst sehr spät in die verschiedenen Communitys reingekommen. Bis dahin zählte für mich in erster Linie die Story.
Kein Autor oder seine Nationalität, kein Cover, kein Subgenre.
Nur das Versprechen des Schreibenden, mir ein ganz bestimmtes Thema oder Anliegen unterhaltsam nahe zu bringen.
Asimov liebe ich zum Beispiel wegen seiner Visionen(den lese ich auf der Couch), Dick wegen der Verschrobenheit seiner Ideen (ebenfalls eher ein Couchschreiber), Perry Rhodan allgemein, wegen des Sense of Wonder (Nachtlektüre, die mir oft den Schlaf raubt) ...
Die würde ich niemals miteinander vergleichen, weil es nach meinem Gefühl alles Obst ist, aber das eine ist eine teure Südseefrucht, das andere ist eine exclusive Züchtung und das letzte ist ein leckerer Vitamin C Bomber für zwischendurch.
Alles nach meinem Geschmack, sofern ich darauf Hunger habe.
Sobald ich Collector mein Eigen nennen kann, und ihn mir über meine "Lesegeschmacksknospen" in meinen "Lesemagen" geführt habe, werde ich natürlich einen 5*-Michelin über diese Frucht verfassen
Aber bis dahin gilt mein Erstaunen, bzw. meine Frage, warum hier so ausgiebig darüber diskutiert wird, ob Heitz jetzt einen Science Fiction, einen Space Fiction, einen Hard Fiction oder einen was-weiß-ich-Fiction geschrieben hat? Warum über das Etikett reden, wenn das Ergebnis den entsprechenden Hunger doch auf gute Weise stillen kann?
Fragen wir den Landwirt denn auch, abgesehen von den "Genrefragen" Bio-, Genmanipuliert oder 08/15-Anbau, wie er seine Kartoffeln angebaut hat?
Ratlose Grüße
Dirk
Nachtrag:
Heitz betreibt nach meinem bisherigen Empfindne ja keinen Ettiketenschwindel, was die Disskusion für mich noch schwerer zu verstehen macht. Sie hierzu meine "Kartoffelmetapher" :grin:
Bearbeitet von Dirk, 28 Mai 2010 - 08:03.
#58
Geschrieben 28 Mai 2010 - 08:28
Aber bis dahin gilt mein Erstaunen, bzw. meine Frage, warum hier so ausgiebig darüber diskutiert wird, ob Heitz jetzt einen Science Fiction, einen Space Fiction, einen Hard Fiction oder einen was-weiß-ich-Fiction geschrieben hat? Warum über das Etikett reden, wenn das Ergebnis den entsprechenden Hunger doch auf gute Weise stillen kann?
Es ist halt ärgerlich, wenn Verlage sich nicht trauen SF auf Bücher zu schreiben, wo SF drin ist. Man mag das bei Shikasta verstehen, aber Markus Heitz schreibt für Phantastik-Fans, oder? Aber egal, bei Thalia übersieht man keinen Heitz.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
- • (Buch) gerade am lesen: Aiki Mira – Proxi
#59 Gast_Dirk_*
Geschrieben 28 Mai 2010 - 08:39
Es ist halt ärgerlich, wenn Verlage sich nicht trauen SF auf Bücher zu schreiben, wo SF drin ist. Man mag das bei Shikasta verstehen, aber Markus Heitz schreibt für Phantastik-Fans, oder? Aber egal, bei Thalia übersieht man keinen Heitz.
Hi Lapismont.
Ja, bei Thalia (die ich meide wie der Teufel das Weihwasser) kommt man an Heitz tatsächlich nicht vorbei
Es reicht an denen vorbeizugehen, und bekommt man das Gefühl, Bäume würden in Rekordzeit nachwachsen
Ich kann den Verlag aber auch verstehen.
- Heitz ist eine Marke für Fantasy.
- Science Fiction hat durch gewisse Auswüchse in den letzten Jahren eben diesen Beigeschmack von Technobabble und Schwermütiger Zukunftsmusik bekommen.
Wenn man diese beiden Punkte nimmt und mit den bisherigen Rezis vergleicht, kann ich dne Verlag verstehen, der da ein neues und unverbrauchtes Ettiket draufpappt.
Aber ganz ehrlich?
Mir ist egal ob da Kartoffel aus der Bretagne, Südhang, garantiert nur mit Gülle gedüngt druff steht, oder holländische Wasseraufzucht aus´m Treibhaus. Wenn es schmeckt, vielleicht sogar ein Genuss ist (?) und mich satt macht ... *schulterzuck*
Daher eben auch mein Erstaunen
LG
Dirk
#60
Geschrieben 28 Mai 2010 - 09:01
- Heitz ist eine Marke für Fantasy.
- Science Fiction hat durch gewisse Auswüchse in den letzten Jahren eben diesen Beigeschmack von Technobabble und Schwermütiger Zukunftsmusik bekommen.
*unterschreib*
Und ja, auch mir ist es vollkommen wurscht, wo die Kartoffel ihren Geburtort hatte. Aber... und dafür sind so manche Untergruppierungen schon recht nützlich, will ich wissen, ob es sich überhaupt um eine Kartoffel handelt.
Wenn "Geister" durch einen Raum wabern (wie bei einem Greg Bear-Roman) und mir das als SF verkauft wird, ist es einfach ärgerlich.
Kartoffel als Symbol für Science-Fiction - kann ich mit leben
Kartoffel als Inhalt für Phantastik - hätte ich Probleme, weil mich nicht alle Arten von Phantastik interessieren.
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