179 Antworten in diesem Thema

[Mahet]

Hallo, hallo! >>>Denn zum Glück bekommt man nicht immer Mails im Stile von "Bitte, hören Sie auf zu schreiben, Sie haben kein Talent." Habe ich Recht oder habe ich Recht? +++DAS stimmt. Glücklicherweise. Allerdings muss man sich immer, egal in welcher Branche, darüber im Klaren sein, dass die Bereitschaft zum Nörgeln größer ist als zum Loben. Die Zufriedenen schweigen lieber. Aber nochmals: Natürlich kommen auch viele nette, tolle und ermunternde Mails, über die ich mich als Autor freue. >>>So ähnlich ist wohl auch mit unser aller Lieblingsgenre. Irgendwann ist man verwöhnt. +++Das ist eine Beobachtung, die ich in ähnlicher Form gemacht habe. Die SF-Neulinge fanden das Buch überwiegend klasse (Ausnahmen bestätigen die Regel, die mehr Genreversierten nehmen Collector wahr, manchen fanden ihn gut, manche andere sind hier. >>>Um die Verkaufszahlen zu maximieren, wäre eine logische Konsequenz, genau das zu schreiben, das möglichst viele Leute mögen. COLLECTOR ist, wenn ich es richtig verstehe, entstanden, ohne auf so etwas wie den Massengeschmack besonders Rücksicht zu nehmen. Meine Frage dazu: Wie hätte COLLECTOR ausgesehen, wenn das anders gewesen wäre? Und jetzt sag nicht, dann hättest Du Zwerge auftreten lassen +++Schwierige Frage ... und eigentlich nicht ad hoc zu beantworten. Dafür müsste ich drüber nachdenken, was in einen massenkompatiblen SF-Film gehört, d.h. ein "best of" aller erfolgreichen SF-Filme der letzten Jahre: the StarWarsMinorityBladerunnerMatrixTrekJohnnyAlienI-Report. Ach ja, TotalRecall müsste noch rein. Und Avatar. Es gibt in der Tat Ratgeber, wie man einen Bestseller schreiben soll, der sich aber in erster Linie an Gegenwartsromane richtet: aktuelles, gesellschaftlich diskutiertes Thema aufgreifen, Action, Sex und Detektivelemente reinwerfen, umrühren - fertig. Viel Spaß damit! Ich bleibe bei dem, wie ich es immer gehalten habe: zuerst für mich schreiben; mit etwas Glück mögen es auch genug andere, um davon leben zu können. Oh: Zwerge im Weltall habe ich EXPLIZIT ausgeschlossen!!!! Grüße Mahet

[lapismont]

Wenn der letzte Brocken Dreck sich zu neuem Urknallzeug zusammenschrumpelt, wird irgendwo ein Zwerg in Ruhe sein Bier schlürfen und über die schlimmen neuen Zeiten jammern.

[Mahet]

Hallo, hallo!

Stimmt, ich warte immer noch auf "Jews in Space" von Brooks. Der Trailer damals war vielversprechend.

...DAS waren noch Zeiten...

Grüße
Mahet

[Uwe Post]

...aktuelles, gesellschaftlich diskutiertes Thema aufgreifen, Action, Sex und Detektivelemente reinwerfen, umrühren - fertig.
Oh: Zwerge im Weltall habe ich EXPLIZIT ausgeschlossen!!!!

Mist, hab in meinem neuen Roman den Sex weggelassen
Zwerge im Kosmos hab ich mal in einer Kurzgeschichte behandelt, viel mehr gibt das Thema nicht her

Im Ernst: Mein Eindruck ist auch, dass viele Bestseller per Kochrezept entstehen. Interessant finde ich, dass Du Humor nicht als Zutat aufzählst. Liegt das daran, dass das Publikum zu inhomogen ist, was die Rezeption von Humor angeht? Oder dass es ein Überangebot gibt? Oder geht Humor in Bestsellern nur auf die "harte" Tour? (Habe mal ein vermeintlich witziges Fantasywerk angelesen und nach fünf Zeilen aufgehört, als ein Dämon eine Stichflamme furzte...)
In vielen Klassikern der Unterhaltung gibt es einen "Humorträger" (um nicht zu sagen Clown), wie Sam Hawkins, Data (in Teilzeit) oder C3PO zum Beispiel. Sowas lockert die Sache auf. Gut, in einem blutrünstigen Thriller würde jeder Witz das nötige Schauergefühl untergraben (ausgenommen schwarzer Humor vielleicht). Gerade in der SF vermisse ich oft ein Augenzwinkern - da werden mir mit größter Ernsthaftigkeit physikalische Unmöglichkeiten aufgetischt, so dass eine Prise Humor die Sache gar nicht noch unglaubwürdiger machen könnte. Auch wenn ich COLLECTOR den Humor nicht komplett absprechen will (um den Bogen zu schlagen): Ich glaube, etwas mehr hätte den Roman für mich "verdaulicher" gemacht. Natürlich ist das Geschmackssache, aber ich leite aus dieser Vorrede trotzdem die Frage ab: Inwiefern hat die Zutat Humor beim Schreiben von COLLECTOR eine Rolle gespielt?

[Mahet]

Hallo! Ah, Mist, okay. Humor habe ich vergessen. Also, in der Aufzählung. Hängt jedoch von der Gattung ab und was man im Roman in den Vordergrund stellen möchte. In Collector selbst ist er vorhanden (der Eisbärenbeta, einige Szenen mit Kris, Dialoge zwischen Faye und Kris, Auftritte von 23 etc.), Augenzwinkern sowieso - aber auch das wird unterschiedlich aufgenommen. Aber ohne Humor geht es in meinen Romanen nie. Es kommt auf die Dosierung an, da es je nach Art des Humors sehr schnell kippen kann und es als nervig empfunden wird. Nochmals: Hängt davon ab, wie ich den Roman anlege. Grüße Mahet

[† a3kHH]

Oh: Zwerge im Weltall habe ich EXPLIZIT ausgeschlossen!!!!

Buuuh !
Spielverderber !
Soll ich eine Fangruppe organisieren, die Dich solange mit Mails bombardiert, bis Du diesen Roman schreibst ?

[Martin Stricker]

Es gibt in der Tat Ratgeber, wie man einen Bestseller schreiben soll, der sich aber in erster Linie an Gegenwartsromane richtet: aktuelles, gesellschaftlich diskutiertes Thema aufgreifen, Action, Sex und Detektivelemente reinwerfen, umrühren - fertig. Viel Spaß damit!

Ich hab mal einen Ratgeber gelesen, der das noch besser auf den Punkt brachte: Die 3 wichtigsten Dinge, wenn man einen verdammt guten Roman schreiben will:
1. Konflikt!
2. Konflikt!!
3. Konflikt!!!

Ich bleibe bei dem, wie ich es immer gehalten habe: zuerst für mich schreiben; mit etwas Glück mögen es auch genug andere, um davon leben zu können.

Mir gefallen meist Erzählungen besser, bei denen ich merke, daß der Autor Spaß an der Sache hatte. Den Eindruck habe ich bislang bei "Collector" (bin jetzt im 8. Akt, also eigentlich am Ende der 2. Oper ).

Oh: Zwerge im Weltall habe ich EXPLIZIT ausgeschlossen!!!!

"Schalten Sie auch nächste Woche wieder ein, wenn Sie Gimli sagen hören wollen..."
(für die, dies nicht einzusortieren wissen: Muppet Show, Schweine im Weltall - das sollte mal wiederholt werden...)

[Mahet]

Hallo!

Ich kann mich irren, aber war "Schalten Sie nächste Woche wieder ein, wenn..." nicht Dr. Bob mit Neues aus der Tierklinik?
Findet man alles bei yt, inklusive der StarWars-Folgen.
http://www.youtube.c...feature=related

Mahet, grüßend

Bearbeitet von Mahet, 29 Juli 2010 - 14:37.

[Mahet]

Hallo! Ah ja... Die Muppets. Aber sind gerade ein bisschen abgedriftet... obwohl, nein. Gehörte zur Sache mit dem Humor. Grüße Mahet

[Martin Stricker]

Ich kann mich irren, aber war "Schalten Sie nächste Woche wieder ein, wenn..." nicht Dr. Bob mit Neues aus der Tierklinik?

Möglich, an den erinnere ich mich nicht mehr so genau, aber Schweine im Weltall hatte das auch:

[Mahet]

Moin, moin! @Dirk: HAHAHA! Na, okay. Stackpole als Nachfolgeautor auf ein Heitz-Buch ist nicht sooo schlecht. Wobei - war StarWars nicht Märchen im Weltall?! Aber .... eigentlich sind fast alle Romane Märchen. Grüße Mahet

[bvc72]

Ich muss gestehen, daß ich der Gelegenheit einem Autor (in diesem Fall MaHe) ein direktes Feedback zu seinem Werk zu geben nicht widerstehen kann. Vorweg: Ein großes Lob an dich, daß Du es auf dich nimmst dich dieser Tortour zu unterziehen. Leider muss ich gestehen, daß ich eine der wenigen schlechten Kritiken zu der (ungekürzten) Hörbuchfassung bei Audible abgegeben habe. Kurz: Ich war von „Collector“ arg enttäuscht! Sogar so enttäuscht, das „Collector“ nicht als „real Buch“ in meine (recht umfangreiche) Bibliothek gewandert ist. Im Augenblick bedauere ich dies fast ein wenig - zu sehr reizt es mich einige erklärende Zitate anzuführen. Eine Audiodatei eignet sich leider nicht zum nachschlagen.... Ich habe nicht alle Romane von dir gelesen, aber doch einige. Viele haben mich gut unterhalten (was kann ein Autor mehr wünschen als das), eines wirklich positiv überrascht! Dieses war „Die Mächte des Feuers“. Warum hat „Collector“ mich so geärgert, daß ich mir die Mühe gemacht habe eine schlechte Bewertung des (Hör)buches abzugeben? Nun, das waren jene Teile des Buches die mir gefallen haben! Die zentrale Idee „überlegene Außerirdische stellen die Menschheit unter Schutz“ - da steckt Potential drin. Mir gingen viele Ideen durch den Kopf, wie man diese Thematik „ausschlachten“ könnte. Ich war neugierig in welche Richtung du mich als Leser führen würdest. Was bekam ich? Menschenfresser! Nun, dies hat H.G. Wells auch als „Auflösung“ eines Hauptstranges seines wichtigsten Romans geboten (Morlocks und Elois). Ein zentrales Motiv sollte jedoch mehr bieten als eine Hommage an einen klassischen Autor. Es sollte reflektiert, zerlegt und neu geschaffen werden. Dies ging mit extrem vielen Elementen des Buches so „dies hat er von hier jenes von dort...“ Ich hatte geradezu das Gefühl große Teile Deiner eigenen Bibliothek durch die Lektüre des Buchs rekonstruieren zu können. Doch wurden diese Elemente nur paraphrasiert, sie wurden nicht neu erschaffen. Zudem behandelst du deine eigene Geschichte oft nicht gerade freundlich. Fay ist vielleicht die interessanteste und am besten aufgebaute Protagonistin. Sorgfältig arbeitest du ihre Abneigung gegen Mensch/Tierhybride heraus. Im Laufe der Handlung erfährt der Leser, daß sie gezwungen wird mit solchen eine Mannschaft zu bilden, gemeinsam mit ihnen zu trainieren. Ich freute mich auf diesen Kontakt, wartete auf den Moment in dem sie gezwungen sein würde sich ihren Vorurteilen und Ängsten zu stellen, Beziehungen zu ihren Kameraden aufzubauen, sich weiterzuentwickeln. Was bekam ich? Einen kurzen Absatz in welchem sie mit einem ihrer neuen Kollegen unterhält. Das war es für den Rest des Buches. Dies nur als ein Beispiel - ich könnte Dutzende anführen... Ich war wirklich enttäuscht. Das letzte Drittel des Buches war dann leider mehr als nur enttäuschend.

[Mahet]

Hallo! Erstmal danke für das Feedback. Denn es ist auch ein Beispiel dafür, wie falschrichtig eine Rezi/ ein Statement sein kann. Und diese falschrichtigen Aussagen wiederum haben Auswirkungen auf Leute, die nach dem Lesen der Rezi entscheiden, ob das Buch etwas für sie wäre oder nicht. Ich kann damit aufzeigen, mit was Autorinnen und Autoren zu kämpfen haben. In dem Fall ist Deine Generalisierung "Menschenfresser" falsch: >>> da steckt Potential drin. Mir gingen viele Ideen durch den Kopf, wie man diese Thematik „ausschlachten“ könnte. Ich war neugierig in welche Richtung du mich als Leser führen würdest. Was bekam ich? Menschenfresser! +++Das ist so nur bedingt richtig. Denn: Es ist EINE Gruppe der Außerirdischen, die den Schutzauftrag für ihre eigenen Zwecke genutzt haben. Also generell von Menschenfressern zu sprechen stimmt nicht, denn es wird zu Beginn angedeutet und am Ende gezeigt, dass die zweite Gruppe Aliens sehr wohl die Obhut übernimmt. Ohne die Menschen zu futtern. Die Menschheit hätte das gleiche Problem mit den Keeper/ Wyvern bekommen (Entmündigung etc.) - nur ohne gegessen zu werden. Das Menschenfresser-Motiv selbst ist alt, geradezu "märchenhaft". Wie ich schon sagte: Es gibt nur eine begrenzte Auswahl. >>>ser, daß sie gezwungen wird mit solchen eine Mannschaft zu bilden, gemeinsam mit ihnen zu trainieren. Ich freute mich auf diesen Kontakt, wartete auf den Moment in dem sie gezwungen sein würde sich ihren Vorurteilen und Ängsten zu stellen, Beziehungen zu ihren Kameraden aufzubauen, sich weiterzuentwickeln. Was bekam ich? Einen kurzen Absatz in welchem sie mit einem ihrer neuen Kollegen unterhält. Das war es für den Rest des Buches. +++Problem: Umfang des Romans. Die Abenteuer von Faye wären/ sind (mal schauen, was geht ) ein eigener Roman. Nun ist Collector nicht als Entwicklungsroman angelegt, sondern als SpaceOpera, die ein Kaleidoskop von Möglichkeiten und Eindrücken bieten möchte. Daraus lassen sich SpinOffs ableiten, mit Faye, mit Betas, mit anderen Charakteren, in denen man sich genau auf DIESE Charaktere konzentriert. Aber in einer SpaceOpera wäre das meines Erachtens fehl am Platz. Vielleicht mache ich mal ein Kurzgeschichte draus, und tatsächlich gibt es einige Szenen mehr mit Faye und den Betas, die mir aber zu lange erschienen und den Fokus verschoben hätten. Grüße Mahet

[bvc72]

Nun einen kaleidoskopartigen Eindruck zu erzeugen, ist dir gelungen. Nur empfinde ich Ansammlung von Splittern als zu splittrig geraten. Es formen sich keine wirklichen Muster vor meinem inneren Auge. Nun ist kritisieren natürlich immer einfacher als selber etwas zu erschaffen.

Natürlich gibt es keine wirklich neuen Motive in der Literatur. Oft sind die ältesten Motive die besten. "Menschenfresser" - hier lassen sich viele positive Beispiele zur Verwendung des Motivs anführen: Ich denke hier gerade an "Blaubarts Schloß" von Barbara Blücher - um eine deutschsprachige Autorin anzuführen - H.G. Wells erwähnte ich schon. Deine Verwendung des Motives in "Collector" gefiel mir nicht. Ich empfand es hier als zutiefst von den interessanteren Fragen ablenkend.
Nun können wir Haarspalterei betreiben und darüber diskutieren, daß dies ja gar nicht die wirkliche Auflösung der zentralen Queste deiner Protagonisten ist. En Detail hast Du da natürlich recht.
Doch auch wenn es nur eine "abweichlerische" Gruppe der Invasoren war, die diesem Laster verfiel, hast Du natürlich durch ein Argument "ad homminem" (gilt das auch für Außerirdische ;-)) es dem Leser unmöglich gemacht die evtl. moralische Legitimation des "unter Schutz stellen" weiterhin in Betracht zu ziehen und so die Fronten "offenzuhalten" und sei es nur um den Spannungsbogen in moralphilosophischer Hinsicht aufrecht zu erhalten. (Es wird ja eine Fortsetzung geben scheint es mir). Die "menschenfressende Gruppe" hat ja hinreichend bewiesen, daß Angehörige ihrer Daseinform moralisch höchst fehlbar sind...

Dein Argument die im Text aufgebauten Erwartungen des Lesers aus Platzgründen nicht ausarbeiten zu können. Gut - aber dann baue diese Motive nicht so stark auf, kürze sie heraus oder auf leise Andeutungen zurück auf die du später stärker eingehen kannst. So fühlte ich mich als Leser betrogen. Zudem gab es so viele andere Handlungsstränge auf die das Buch hätte verzichten können (Die hätten als Kurzgeschichte ausgereicht) ich nenn hier einmal den durchdrehenden Hybriden (Das Experiment) in der Forschungsstation. Schöne Actionsequenz aber auch nicht wirklich nötig.... Wie du siehst kann man das Platzargument auch umdrehen.

Die Schwächen des Buches erinnerten mich interessanterweise sehr an die schwächeren Bücher von W. Hohlbein (z.B. "Sturm" weiter Aufzählungen spare ich mir). Mit dem großen dt. Unterhaltungsvielschreiber verglichen zu werden zu werden ist sicher nicht beleidigend - hoffe ich.

Nun werde ich Dich von meiner negativen Wahrnehmung des Buches nicht überzeugen können. Natürlich hängt dein Herz daran, es hat ja auch seine begeisterten Leser. Ich selbst war halt herb enttäuscht. Meine Erwartungen waren jedoch auch hoch.

Unter den jüngeren deutschen Autoren wagen sich außerhalb der üblichen Reihen (PR etc.) nicht viele an SF. Mir fallen jetzt gerade nur "Quest" und "Die Teppichknüpfer" von Eschbach und die Werke von Michael Marrak ein die mir überdurchschnittlich gefallen haben. (A. Brandhorst begeistert mich, obwohl er sein Handwerk sehr gut versteht, als SF Autor leider nicht.)
Ich hatte daher hohe Erwartungen an den "neuen deutschen SF Autor", von dem ich wusste, daß er in der Lage ist alte Motive originell neu in Szene zu setzen.
Du kannst es halt nicht allen recht machen. Trotzdem würde es mich freuen, wenn du dich weiter an SF versuchst. Vielleicht thematisch nicht ganz so weit angelegt und nicht direkt als Reihe konzipiert? Collector war leider kein Buch für mich.

P.S. Zwerge im Weltall halt ich für keine so schlechte Idee... Hätte z.B. die Schöpfer von Star Trek die Klingonen einen Meter kleiner geschaffen - es hätte gepasst. Voila: Echte Zwerge! (Spock war ja auch nur eine Art Elf - insofern..)

[Mahet]

Hallo, hallo!

>>>Nun ist kritisieren natürlich immer einfacher als selber etwas zu erschaffen.
+++Kritisieren ist ein gutes Recht eines jeden "Kunden".
Man muss kein Ingenieur sein, um Mängel an einem Auto zu erkennen und zu monieren; manchmal kauft man auch einfach das unpassende Auto, auch wenn mit dem Wagen sonst alles in Ordnung ist. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png

>>> (Die hätten als Kurzgeschichte ausgereicht) ich nenn hier einmal den durchdrehenden Hybriden (Das Experiment) in der Forschungsstation. Schöne Actionsequenz aber auch nicht wirklich nötig.... Wie du siehst kann man das Platzargument auch umdrehen.
+++Nein. Ganz im Gegenteil: Sie war wichtig.
Denn durch die Actionsequenz kommt Kris in Berührung mit den kybernetischen Mods, den Teilen des 2OT, und kann sie danach wiedererkennen und seine Schlüsse ziehen. Es war mehr als Geballer.

>>>Nun werde ich Dich von meiner negativen Wahrnehmung des Buches nicht überzeugen können. Natürlich hängt dein Herz daran, es hat ja auch seine begeisterten Leser. Ich selbst war halt herb enttäuscht. Meine Erwartungen waren jedoch auch hoch.
+++Ebensowenig werde ich Dich davon überzeugen können, dass manche Deiner Wahrnehmungen nicht korrekt sind. Wie von der Actionszene. So ist das bei subjektiven Dingen, und es ist vollkommen in Ordnung.

Grüße
Mahet

[Martin Stricker]

Spoilerwarnung!!! Wer das Buch nicht gelesen hat und sich die Spannung nicht verderben will, sollte diesen Beitrag nicht lesen!

So, ich bin durch und kann sagen, daß ich am Ende positiver über das Buch denke, als das zwischendrin der Fall war. Besonders interessant für mich waren die Ausführungen von bvc72, speziell zur Ernährungsfrage. Interessant, da ich zunächst ähnlich dachte: " Na toll, wat blöderes is ihm nich eingefallen?" Das Ganze ergab zu dem Zeitpunkt nicht viel Sinn - warum unter "Obhut" stellen, wenn man bloß abernten will, warum nicht einfach klonen oder Gewebekulturen anlegen? Und warum von "schützenswerter Rasse Mensch" reden (jetzt mal vom leider üblichen Fehler abgesehen, daß die Menschheit keine Rasse, sondern eine Art (Spezies) ist), wenn man sie als Haustiere ansieht? Es wird dann später klarer, als Anatol Lyssander über den unterschiedlich guten Geschmack des verschieden gezüchtzeten Menschenfleisches spricht.

Ich habe mir dann einige andere scheinbare Füllsel-Szenen nochmal durchgelesen: Die Szene, in der die Bischöfin einen Sanitöter-Collector (alter Bundeswehr-Kalauer;)) beobachtet, der durch die Bevölkerung geht und ei kraqnkes Kind behandelt. Mit dem neuen Hintergrund macht das Sinn: Auch ein Landwirt geht mindestens einmal täglich durch den Tierbestand, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Das hat dabei weniger mit Tierfreundlichkeit als mit Gewinnmaximierung zu tun...

Auch die von den "guten" Keepern (wieso die Ausrottung einer kompletten Spezies "gut" sein soll, entzieht sich meinem Verständnis...) erneut vorgenommene Inobhutnahme hat Parallelen bei uns Menschen: Die "Familienplanung" der Zoos weltweit fragt auch nicht danach, ob den betroffenen Tieren, zu denen auch unsere nächsten Verwandten Schimpanse und Orang-Utan gehören, die ausgewählten Partner gefallen, und der einzige Grund, daß der Vermehrung nicht wie bei den Collectors und vermutlich auch den Keepers hormonell nachgeholfen wird, dürfte sein, daß unser diesbezügliches Wissen dazu noch nicht ausreicht beziehungsweise das Risiko noch zu groß ist.

Was mich zu einem anderen Punkt bringt: Wieso können die Collectors den menschlichen Körper perfekt kontrollieren, schaffen es aber nicht einmal, mit ihnen vernünftig zu kommunizieren? Zumal es am Ende so scheint, als ob sie es sehr wohl können, indem sie Krissens Stimme verwenden...

Ich überlege noch, wie ich das in meiner Rezi verarbeite, da werde ich noch eine ganze Weile dran schreiben.

[bvc72]

Shugal spricht eines jener Beisiele an von denen ich sprach als ich auf meiner Enttäuschung darüber Ausdruck verlieh, daß gerade diejenigen Elemente die mir im Buch gut gefielen leider nicht weiter entwickelt wurden. Auch mir kamen die (weltweit koordinierten) Zuchtprogramme in Zoos in den Sinn und auch die Rettung des Mauritius Falken (sehr interessant wie dort die Zuchterfolge maximiert wurden). Ich fand die Schilderung dieser Thematik im Buch zwar etwas zu vordergründig (naja: platt) -ich hätte mir diese Thematik etwas wissenschaftlicher und hintergründiger gewünscht- aber ich fand den Gedanken gut! Dies ging in die Richtung die ich mir erhoffte: Was passiert wenn die Menschliche Art unter Schutz gestellt wird - die schlimmsten Grausamkeiten sind die in guter Absicht.... Daher gefiel mir das anthrophagische Motiv an dieser Stellle nicht. Eine unnötige Verkomplizierung die von den (zumindest bei mir) aufgeworfenen Fragen wegführt. Die Thematik erinnerten mich an das Uplift-Universum von David Brin und die moralischen Implikationen bei dem Umgang mit den Klientenspezies die sich dort ergaben. Die Naturschutzperspektive auf eine intelligente Rasse angewendet ist jedoch als Idee noch frisch und unverbraucht. Dies meinte ich als ich von dem meiner Meinung nach verschenkten Potential sprach.

Bearbeitet von bvc72, 03 August 2010 - 10:15.

[My.]

Gibt es hier jemanden, der sich in der Lage sieht und Interesse daran hätte, einen Artikel mit einer ausführlichen Rezension zu COLLECTOR zu schreiben, vielleicht sogar ein Interview mit Heitz zu machen? Das Ganze soll in die ANDROMEDA NACHRICHTEN 231. My.

[Martin Stricker]

Gibt es hier jemanden, der sich in der Lage sieht und Interesse daran hätte, einen Artikel mit einer ausführlichen Rezension zu COLLECTOR zu schreiben, vielleicht sogar ein Interview mit Heitz zu machen? Das Ganze soll in die ANDROMEDA NACHRICHTEN 231.

Eine Rezi will ich eh schreiben (Qualität kennst Du, wird vermutlich was länger), und ein Interview zu machen hätte ich auch Lust (wobei das natürlich von Markus Heitz abhängt). Bis wann bräuchtest Du beides?

[Thomas Sebesta]

Die von Michael Iwoleit angerissene Diskussion über den Autor Markus Heitz wurde von mir ausgegliedert.

Iwoleit vs. Heitz - ... schaden Autoren wie Heitz der SF?

t.sebesta
Webmaster

[Thomas Sebesta]

Wie es aussieht hat sich das Thema "Collector" nun erledigt? Oder traut sich jetzt niemand mehr?

[AWiesler]

Es gibt übrigens auch ein Spiel zum Buch, sozusagen: Markus Heitz' Justifiers - Das Abenteuerspiel Es nimmt eines der Elemente von Markus' Universum heraus - die Planetenerkundung der Justifiers - und macht sie spielbar. Das Abenteuerspiel erscheint nächste Woche auf der Spiel in Essen. Ich arbeite daran als Redakteur mit und stehe euch gerne für Fragen zu Verfügung. Die Homepage dazu ist heute online gegangen: www.justifiers-spiele.de

Bearbeitet von AWiesler, 15 Oktober 2010 - 17:04.

[howdy10]

Ich bin mal ganz schnell nach "hinten" gehüpft (Ich hasse alles Spoilerartige) - und mir mal collector geordert. Mich interessiert als PR-Fan mehr die Schreibstiel-Unterschiede. Dass es wenige positive bzw. mehr negative Meinungen dazu gibt, ist mir klar. Will mir meine Meinung selbst bilden.