Also, was wollen wir eigentlich? Auf das Threadthema bezogen: An Bord von was wollen wir den Nachwuchs holen?
Er ist an Bord des Raumschiffs "SF". Aber wir segeln auf einem etwas anderen Meer.
Genau so sehe ich es auch.
Wir hatten unseren Captain Future als Zeichentrick, heute ist es one Piece. Wir starrten bei Raumpatroullie oder Mondbasis Alpha 1 gebannt auf den Schirm, die Kids heute auf den Monitor bei WH40K etc.
Krass gesagt sprechen wir verschiedene Sprachen, die sich
vielleicht erst mit zunehmenden Alter der Kids anpassen könnte.
Als Vergleich passt hier vielleicht der rührige Versuch meiner Eltern und der restlichen Verwandtschaft, mir via Geburtstagsgeschenke "vernünftige" Musik (und zugleich auch einen Besuch beim Haircutter und einem vernünftigen Herrenaussatter) nahe zu bringen.
(Noch hatte ich keine Panik, es war ja alles gut gemeint.)
Das waren dann Platten von Elvis, den Beatles und einmal sogar Costa Cordalis
Dabei stand ich eher auf solche Schwermetallbands wie Iron Maiden, Judas Priest & Co.
Wenns etwas ruhiger sein sollte kurbelte ich schonmal was von Led Zeppelin oder Pink Floyd auf den Plattenteller.
Aber die Beatles?
Elvis??
Schlager???
Kurzhaarschnitt und Schlips statt Nietengürtel und Kutte
(Die Panik war da

)
No way!
Danke, ich habe schon gespendet
So ungefähr dürfte es auch mit "unseren" Erwartungen an den Nachwuchs aussehen.
Wir versuchen unsere Werte weiterzugeben, drehen und winden uns aber, wenn es darum geht auch die anderen Werte wenigstens zu akzeptieren.
(One Piece? Anime? Manga? Wasndass für´n Mist?)
Deswegen glaube ich auch, dass das Pferd hier von hinten aufgezäumt wird.
Nicht wir müssen den Nachwuchs hierher holen, wir müssen zum Nachwuchs (werden) und dort poe a poe zeigen, was es noch alles gibt und woher die vielen "neuen Dinge" ihren Ursprung haben, ohne über das Neue die Nase zu rümpfen (siehe Diskussion zu "Collector" und Nachfolgethreads)
Ich werfe uns (ich sage bewusst uns, denn ich kann Mangas etc. rein gar nichts abgewinnen) nicht vor, bewusst auf einem Elfenbeinturm zu sitzen, aber eingezogen sind wir doch schon irgendwie, was sich alleine schon durch unsere altbacken wirkende Sprache zeigt, von der Themenwahl mal ganz abgesehen.
Mit einem Asimov reisst man heute keinen Jugendlichen mehr vom Monitor weg, es sei denn Spielberg und Smith zeigen den Robotern mal so richtig, wo der Bär im Buchweizen seine Geschäfte hinterlässt
Trocken anmutende Stildiskussionen über Lem und andere, werden da nciht weiterhelfen.
Also müssten frische Themen her, wir müssten auch mal in fremden Gefilden jagen gehen und neue gefährten treffen, dann kann vielleicht zusammenwachsen, was irgendwie doch zusammengehört.
Lg
Dirk
Bearbeitet von Dirk, 12 Oktober 2010 - 16:19.