171 Antworten in diesem Thema

[Amtranik]

Ich plädieren schon seit Ewigkeiten dafür, diese leidige Trennung Fantasy/SF endlich mal zu den Akten zu legen.

Ist irgendwie überholt.

Das ist doch wohl nicht dein Ernst oder?

[lapismont]

jop, es gibt nur Phantastik. Von Euripides bis Boom.

[Starcadet]

Warum soll man etwas ändern? Mehr, als das Haus voll haben kann man doch nicht. Wo soll man denn bitte NOCH MEHR Besucher hinpacken?

Noch MEHR Besucher ? Da haben unsere Darmstädter Spione vom jüngsten CC aber etwas ganz anderes erzählt...lol. Ok, kommt halt auf die Zählweise an...
Aber wenn man nicht will ? Zum Erfolg wird niemand gezwungen. Bleiben wir halt in unserem Schneckenhaus sitzen...

[MoiN]

uhhhhhhhhhh...., das schmerzt ....

Das ist doch wohl nicht dein Ernst oder?

Just joking.

[Thomas Sebesta]

Just joking.

Pfuuuuuuh...............

[Uwe Post]

Ein Uneingeweihter (Nichtdagewesener) bittet um Transparenz: 1. Wieviele Besucher waren da? 2. Wieviele Besucher sind erlaubt?

[Diboo]

Wieso sind Orks eigentlich Fantasy? Für mich sehen die wie stinknormale Aliens aus. Und man würde sie auch so nennen, wenn sie in Raumschiffen herumflögen...

Das tun sie bei W40k ja auch :-)

[Diboo]

jop, es gibt nur Phantastik. Von Euripides bis Boom.

Argl.

[Lucardus]

Argl.

Wenn du so weitermachst und die Uhr schlägt 12, bleibt das.

[Starcadet]

Um die 200.
Knapp unter 200, IMHO.

Ah, so ist das. Du kannst eben nicht davon ausgehen, dass die Geheimnisse des CC allen und jedem bekannt sind. Uns ist hier in der Ecke eine von oben angeordnete Limitierung der Besucherzahlen noch nie untergekommen. In keinem der mir bisher vorliegenden Mietverträge stand jemals so etwas verzeichnet. Wäre für uns jedenfalls ein Grund, sich umgehend nach anderen Räumlichkeiten umzusehen. Was wir für die SpaceDays auch machen werden...allerdings nur, weils Sonntags doch gefühlt ungemütlich wurde.

Aber mal abgesehen davon: ich habe den Eindruck, dass es bestimmten Leuten so ziemlich egal ist, ob nun Nachwuchs kommt oder nicht. Denen langts, wenn die üblichen Verdächtigen auftauchen und man an der Bar gemütlich ein Bier trinken kann. Das nennt man dann Con...nun ja. Gottseidank haben wir den BuCon bei Übernahme durch unser Team vor 15 Jahren aus dieser Ecke heraus geholt. Ich fahre vor jedem Event eine Pressekampagne, die etwa eine Woche Arbeit beansprucht. Da kommt dann alles rein, von den Social Networks über Postings in zahlreichen einschlägigen Foren bis hin zu Pressemitteilungen an die hiesigen Printmedien. Fernsehen und Radio stehen auch auf dem Verteiler, allerdings mit mäßigem Erfolg. Ich hätte das schon lange aufgegeben, wäre es nicht regelmäßig von Erfolg gekrönt. Grad bei jüngsten SF-Stammtisch in Darmstadt waren wieder vier neue Leute da. Und auch bei SpaceDays und BuCon gabs jede Menge mir unbekannte Gesichter abseits des bekannten Szene-Volks. Es ist also durchaus noch Potential da, selbst im mittleren bis gehobenen Alter.

[Kaffee-Charly †]

Wieso sind Orks eigentlich Fantasy?

Weil sie Figuren aus dem Fantasy-Epos "Herr der Ringe" sind.
Vorlage dafür waren die "Oger" aus der keltisch/germanischen Mythologie.

Für mich sehen die wie stinknormale Aliens aus. Und man würde sie auch so nennen, wenn sie in Raumschiffen herumflögen...

Die meisten nichtmenschlichen Sagengestalten aus den Mythen der Menschheit könnten auch als Aliens durchgehen - schließlich handelt es sich um nichtmenschliche Wesen.

Ich plädieren schon seit Ewigkeiten dafür, diese leidige Trennung Fantasy/SF endlich mal zu den Akten zu legen.
Ist irgendwie überholt.

Ganz meine Meinung!
Im Grunde genommen könnte man viele SF-Romane auch zu Fantasy-Romanen umschreiben - und umgekehrt.
Aus technisch überlegenen Aliens macht man einfach mächtige Gottheiten, Technik wird durch Magie ersetzt, PSI-Kräfte ersetzt man durch Zauberei, aus einer technisierten Zivilisation macht man eine antike oder mittelalterliche Zivilisation, aus Mutanten und Aliens werden Werwölfe, Vampire, Orks, Elben, Dämonen und dergleichen - und schwupps, schon ist aus SF Fantasy geworden.
Umgekehrt geht das natürlich auch.


Kaffee-Charly,
der Fantasy genauso gerne wie Science Fiction liest
(außer Harry Potter)

Bearbeitet von Kaffee-Charly, 14 Oktober 2010 - 22:34.

[Nina]

[b]Ich finde es vor allem wichtig, junge Leute nicht gleich zu vertreiben, wenn sie mal den Kopf zur Tür reinstecken. Es wird viel gemäkelt, dass die Jungen dieses tun oder unterlassen ... (angeblich) nicht mehr lesen, nicht gepflegt sprechen usw... was aber für einen gebildeten Menschen eine absolute Beleidigung darstellt!
Ich würde da auch in Foren dagegen vorgehen. Man darf auch nicht einfach so etwas verallgemeinernd gegen Minderheiten schreiben, warum soll Diskriminierung aufgrund des Alters (gleichgültig, ob gegen alt oder jung) einfach hingenommen werden?

Das nächste ist zu viel vorauszusetzen. Gerade bei Jungautoren und solchen, die es werden wollen (und das sind auch meist die, die viel lesen): Da schneit auch so mancher natürlich sehr naiv herein. Da ist halt die Frage, wie man die Leute auf ihre Irrtümer aufmerksam machen kann, ohne sie gleich vor den Kopf zu stoßen. Natürlich greift man sich manchmal an den Kopf, aber man kann es keinem Teenager zum Vorwurf machen, über wenig Lebenserfahrung zu verfügen. Da wäre vielleicht manchmal etwas weniger Ironie gut.

Ähnliches gilt auch für Bücher. Man kann mit geringem Alter nicht so viele Bücher gelesen haben wie ein Bücherwurm, der schon seine 50, 60 Lenze zählt. Aber sobald jemand mehr kennenlernen will, ist er genau richtig im Forum.
Und ja, es ist für einen heutigen 14jährigen keine Schande, Perry Rhodan nicht zu kennen. Woher denn auch? Wenns Papa nicht erzählt hat, ist es wohl nie ein Thema gewesen. Schon gar nicht am Schulhof.
Wenn man PR-Fan ist, kann man ja versuchen, andere dafür begeistern. Aber das geht eben mit entsetztem Getue, dass der nicht schon längst ... eben nicht.

Dann gibt es natürlich auch das mit dem "zu viel Insider". Ein Beispiel sind Vereine, bei denen man nicht eruieren kann, wer zuständig ist, wozu das überhaupt gut ist, wie man beitritt ... oder Cons, bei denen es nicht mal eine Adresse gibt, weil man annimmt, die Soundsohalle zu kennen, würde sich von selbst verstehen. Da sollte man unbedingt beim Themenstarten drauf achten, ich habe da selbst immer wieder Probleme mit solach unvollständigen Infos.
Es gibt da tatsächlich alles Mögliche. Ich will jetzt keine Namen nennen, aber ich war z.B. neulich bei einem SF-Verein. Habe mich hingetraut, ohne wen zu kennen - den meisten Leuten ist nicht bewusst, dass man das darf! Kaum ein Verein, Stammtisch etc. lädt tatsächlich ganz offen zu Treffen ein, auch wenn Gäste fast immer willkommen wären. Sie wären es - wissen es aber leider nicht. Weil es keiner sagt. Die Fans wundern sich oft nur, warum sie im Laufe der Jahre immer weniger werden.

Ich glaube, junge Leute ließen sich sehr gut mit Treffen - ganz realen Treffen - ködern. Hier im Forum gibt es genug Leute aus Vereinen, Clubs, von Stammtischen zur SF u.ä. Foren gibts schließlich auch wie Sand am Meer. Allerdings kennt man oft kaum jemanden außerhalb des Internets, vielleicht grade mal die Mitschüler (und als SF-Fan ist man da auch oft nicht in der Beliebtheitsskala ganz oben ...) und wenn es mehr Leute in der Altersgruppe sind, ließe sich vielleicht auch ein Freund/eine Freundin dort finden ... (Ja, Vereine und dergl. leben teilweise durchaus auch zumindest vom Wunsch einer "Partnervermittlung". Das ist menschlich. Wo sonst soll man jemanden kennen lernen, wenn nicht über ein gemeinsames Hobby?)

Jedenfalls hat mir der Verein gefallen, ich wollte beitreten. Allerdings wurde es dann kompliziert. "Das machen wir später." Ähm ja, wann später? Wenn das Treffen allen langweilig geworden ist? Muss ich denn jetzt bis zum Ende bleiben, damit ich beitreten darf? "Habt ihr denn keine Beitrittsformulare mit?" "Nein, das schicken wir später, wenn du wirklich möchtest."
- Auch so eine Sache. Ich sehe ein wesentliches Problem, dass oft potentiellen Neuen mit mangelndem Enthusiasmus entgegengetreten wird. Wo man sich als Interessent dann wirklich denkt: "Na dann halt nicht, ich will mich ja nicht aufdrängen ..."

[Amtranik]

Ja.



Ja.



Ja.

Das ist ganz großes Kino

[MoiN]

Das ist ganz großes Kino

Den Film kenn ich nicht. - Ich kenn nur Da-da-da.

[MoiN]

Jedenfalls hat mir der Verein gefallen, ich wollte beitreten. Allerdings wurde es dann kompliziert. "Das machen wir später." Ähm ja, wann später? Wenn das Treffen allen langweilig geworden ist? Muss ich denn jetzt bis zum Ende bleiben, damit ich beitreten darf? "Habt ihr denn keine Beitrittsformulare mit?" "Nein, das schicken wir später, wenn du wirklich möchtest."

Ich kann fast alles unterschreiben, was Du geschieben hast.

Um welchen Verein handelte es sich denn (wenn ich fragen darf ). Doch nicht der SFCD? Dem kann man auch per Online-Formular beitreten (hab ich mir sagen lassen).

[Bungle]

Ganz meine Meinung!
Im Grunde genommen könnte man viele SF-Romane auch zu Fantasy-Romanen umschreiben - und umgekehrt.
Aus technisch überlegenen Aliens macht man einfach mächtige Gottheiten, Technik wird durch Magie ersetzt, PSI-Kräfte ersetzt man durch Zauberei, aus einer technisierten Zivilisation macht man eine antike oder mittelalterliche Zivilisation, aus Mutanten und Aliens werden Werwölfe, Vampire, Orks, Elben, Dämonen und dergleichen - und schwupps, schon ist aus SF Fantasy geworden.
Umgekehrt geht das natürlich auch.

Ich stimme dir zu, Kaffee-Charly, viele SF-Romane können als Fantasy-Romane durchgehen, wenn man das futuristische Setting in ein mittelalterliches umwandelt. Aber erkennt eben einen "echten" SF-Roman, wenn man das geht, oder erkennt, dass der Roman dadurch an Aussagekraft verliert. Es gibt Autoren wie George R.R. Martin, die problemlos zwischen den Genres wechseln und bleiben gut.

Man sollte also SF nicht isoliert sehen, Events wie der BuchmesseCon führen uns vor Augen, dass die phantastischen Genres miteinander und voneinander leben. Und sind deshalb wichtig. Auch im Hinblick auf die Gewinnung neuer Fans für die literarische Phantastik.

MB

[Sierra]

Geht es darum, den Nachwuchs hier in dieses Forum zu bekommen? Oder darum, den Nachwuchs dazu zu bekommen, SF zu lesen? Eine gute Idee wäre vielleicht, Jugendliche direkt in die Orga einzubeziehen. Man könnte sie einfach mal fragen, wofür sie sich interessieren. Also, liebe Orgas: Fragt eure eigenen Kinder, soweit vorhanden und (weil die sicher nicht repräsentativ sind) deren Schulfreunde. Fragt sie, was sie echt cool fänden und wieviel Eintrittsgeld sie sich leisten können. Dann macht ein ansprechendes Programm und verteilt passende Flyer in Jugendcafés oder vor Schulen.

...bzw. die Schulen direkt ansprechen, sie im Vorfeld zu besuchen etc.
Vor zwei Jahren wurde ich von einem befreundeten Physik(!)lehrer an einem Kölner Gymn. eingeladen, seinen 6-Klässlern ein paar Science Fiction-Texte aus meiner Anthologie vorzulesen. Gerade von Eschbachs "Kelwitts Stern" zeigten sie sich begeistert. Nicht nur ihre gemalten Kelwitt-Porträts waren klasse, auch ihre selbst geschriebenen Fortsetzungen der Kelwitt-Geschichte (ich habe nur einen Textausschnitt vorgelesen) haben gefallen. Eine besonders gelungene Fortsetzungsgeschichte hat es dann auf die Schul-Homepage "geschafft".

[Starcadet]

Ja.
Ja.
Ja.

Danke für diesen ausserordentlich konstruktiven Beitrag zum Thema...das Fandom braucht gerade solche "Scheiss-Egal"-Ansichten...dann stirbt sichs halt schneller aus...

@Moin & Nina
Es ist allerdings so, dass in der heutigen Zeit gerade die Jugend nicht mehr ganz so schnell dabei ist, wenns um den Beitritt zu irgendwas und das damit verbundene Unterschreiben des entsprechenden Formulars geht. Vereine haben allgemein ein etwas angestaubtes, konservatives Image. Da gibts nicht genug Erlebniswert, nicht genug Action. Die Jugend sieht das heute locker, man trifft sich spontan, kommuniziert übers Internet, o.ä. Feste Strukturen werden als einengend empfunden. Selbst so etwas wie ein monatlich an einem festgelegten Datum stattfindender Stammtisch ist den meisten schon zu konservativ und altmodisch (mal abgesehen von dem, was man mit dem Begriff "Stammtisch" assoziiert...<g>). Und dann natürlich die Erwartungen. Wird da auch genügend über SF geredet ? Meistens wirkts schon abschreckend, wenn der Neuling bei zwei bierseeligen Altfans landet, die sich über die Familie, irgendwelche Krankheiten oder Probleme im Job unterhalten.
Über Nachwuchs brauchen wir Darmstädter uns nicht zu beklagen. Allerdings ist das leider kein Nachwuchs im Sinne von Jugend, sondern eher Leute, die bisher noch keinen Kontakt zu dem Konstrukt hatten, welches wir landläufig als "Fandom" bezeichnen. Unser Stammtisch braucht sich über Besucherzahlen nicht zu beklagen, ist allerdings in den 16 Jahren seines Bestehens auch vom Durchschnittsalter um jene (ungefähren) 16 Jahre älter geworden. Entsprechend des Alters sind auch die Themen erwachsener geworden. Wir gehören nunmal nicht mehr zur jugendlichen Spassfraktion.

@Sierra29
Ha, Glück gehabt. Da hat ausnahmsweise mal ein Pädagoge den Wert der SF erkannt. Unsere Erfahrungen mit dem BuCon beweisen das glatte Gegenteil. Der BuCon fand mangels anderweitiger Räumlichkeiten einmal in einer Schule statt. Vermittelt wurde das vom Vater eines Orgamitglieds, der zu damaliger Zeit noch dort tätig war. Das Kollegium wurde mit Flyern und Plakaten versorgt. Ausgeteilt wurde letztendlich kein einziges Flugblatt, aufgehängt kein einziges Plakat. Im Gegenteil, im Jahr darauf wollte man den BuCon mit der schwammigen Begründung, das Kollegium wäre sich über den Wert der Veranstaltung nicht im Klaren, nicht mehr haben. D.h. man hat uns den Kontakt zur Schülerschaft bewusst blockiert. SF ? Das ist doch nur so ein Grüne-Männchen-Mist. Nööö...das bringt doch unseren Schülern nichts. Die sollen gefälligst Grass, Schiller, Dürrenmatt und Goethe lernen. Aber nicht so ein Schundzeugs wie SF.

[Pogopuschel]

@Sierra29
Ha, Glück gehabt. Da hat ausnahmsweise mal ein Pädagoge den Wert der SF erkannt. Unsere Erfahrungen mit dem BuCon beweisen das glatte Gegenteil. Der BuCon fand mangels anderweitiger Räumlichkeiten einmal in einer Schule statt. Vermittelt wurde das vom Vater eines Orgamitglieds, der zu damaliger Zeit noch dort tätig war. Das Kollegium wurde mit Flyern und Plakaten versorgt. Ausgeteilt wurde letztendlich kein einziges Flugblatt, aufgehängt kein einziges Plakat. Im Gegenteil, im Jahr darauf wollte man den BuCon mit der schwammigen Begründung, das Kollegium wäre sich über den Wert der Veranstaltung nicht im Klaren, nicht mehr haben. D.h. man hat uns den Kontakt zur Schülerschaft bewusst blockiert. SF ? Das ist doch nur so ein Grüne-Männchen-Mist. Nööö...das bringt doch unseren Schülern nichts. Die sollen gefälligst Grass, Schiller, Dürrenmatt und Goethe lernen. Aber nicht so ein Schundzeugs wie SF.

Lehrerkollegien (nicht einzelne Lehrer) sind oft der Inbegriff der Fortschrittsfeindlichkeit und der Veränderung. Ein paar meiner Freunde, die junge Lehrer und SF-Fans sind, können davon ein Lied singen.

[Starcadet]

Lehrerkollegien (nicht einzelne Lehrer) sind oft der Inbegriff der Fortschrittsfeindlichkeit und der Veränderung. Ein paar meiner Freunde, die junge Lehrer und SF-Fans sind, können davon ein Lied singen.

Ergänze das noch um "veraltete Lehrpläne", dann hast dus...und auch eine Hauptursache für unser miserables Abschneiden bei PISA.

Da erinnere ich mich an eine Story aus meiner Schulzeit: In der 12. Klasse gab es in einem Halbjahr in Deutsch den Lehrstoff "Vergleich Hohe Literatur - Trivialliteratur". Der Lehrer, einer von den jungen, fortschrittlichen, stellte der Klasse als Genre Krimi oder Science Fiction zur Auswahl. Ich war am Ende der einzige, der für Science Fiction gestimmt hatte...

Soviel zum Thema "Interesse der Jugend an SF". Ok, ich weiss, das war jetzt ein Negativbeispiel und ist jetzt schon knapp 25 Jahre her. Aber sollte es heute etwa anders sein ?

[Sierra]

Der BuCon fand mangels anderweitiger Räumlichkeiten einmal in einer Schule statt. Vermittelt wurde das vom Vater eines Orgamitglieds, der zu damaliger Zeit noch dort tätig war. Das Kollegium wurde mit Flyern und Plakaten versorgt. Ausgeteilt wurde letztendlich kein einziges Flugblatt, aufgehängt kein einziges Plakat. Im Gegenteil, im Jahr darauf wollte man den BuCon mit der schwammigen Begründung, das Kollegium wäre sich über den Wert der Veranstaltung nicht im Klaren, nicht mehr haben. D.h. man hat uns den Kontakt zur Schülerschaft bewusst blockiert. SF ? Das ist doch nur so ein Grüne-Männchen-Mist. Nööö...das bringt doch unseren Schülern nichts. Die sollen gefälligst Grass, Schiller, Dürrenmatt und Goethe lernen. Aber nicht so ein Schundzeugs wie SF.

Das ist natürlich ein krasses Gegenbeispiel, das ich mir allerdings gut vorstellen kann.

Lehrerkollegien (nicht einzelne Lehrer) sind oft der Inbegriff der Fortschrittsfeindlichkeit und der Veränderung. Ein paar meiner Freunde, die junge Lehrer und SF-Fans sind, können davon ein Lied singen.

Ich gehe mit Euch d'accord, das Thema, SF an der Schule, ist wohl immer noch sehr schwierig.
Alte, kanonorientierte Lehrpläne, mögliche Vorurteile im Kollegium bzw. gewisse Abschottungstendenzen nach außen, wenig didaktische Materialien sind ziemliche Hemmschuhe. Da ist mancherort schon die 'unerhörte Begebenheit', dass Science Fiction in der örtlichen Schulbibliothek inventarisiert wurde, eine Zeitungsmeldung wert.
Andererseits scheint es doch auch einen gewissen Bedarf an den Themen Utopie / SF zu geben. Ich habe mich gestern kurz nach 'Neuigkeiten' im Netz umgeschaut und bin so ad hoc auf eine neue, noch nicht erschienene SF-Geschichtensammlung für Schüler gestoßen, einen Science-Fiction-Zeichentrickfilm, den eine Schulklasse mit einem Regisseur in Augsburg gedreht hat, und auf „Star Trek im Unterricht“ als buchbare Lehrerfortbildung im Veranstaltungsangebot 2010 der Phan.Bib. Wetzlar.
Das sind alles eher Tropfen auf dem heißen Stein. Dennoch scheint es m.E. einen Grundbedarf, ein Grundinteresse an Schulen, bei Lehrern und Schülern zu geben, das im Vergleich zu früher zumindest nicht wesentlich geringer geworden ist.
Ich würde daher sagen, dass es immer noch lohnenswert ist, sich - im Rahmen seiner Möglichkeiten und mit einer gewissen Frustrationstoleranz - um Kontakt zu Schulen zu bemühen. Es ist halt ziemlich mühsam...

Bearbeitet von Sierra29, 22 Oktober 2010 - 16:48.

[valgard]

Danke für diesen ausserordentlich konstruktiven Beitrag zum Thema...das Fandom braucht gerade solche "Scheiss-Egal"-Ansichten...dann stirbt sichs halt schneller aus...

Und das aus dem Munde eines Verlegers!
Der eigentlich froh sein müßte das der Nachwuchs gefördert und interessiert wird um vielleicht auch mal seine Bücher zu Lesen und Kaufen.

Aber es gibt ja Leute die wollen eben nicht das Alle ihre bücher Lesen und Kaufen.
Die machen ihre Bücher ja nur wegen der Kultur und vielleicht noch wegen ihrem Ego !?

Aber als Leser kann man es sich ja überlegen wo und bei wem man seine Lektüre kauft.

valgard

[Beverly]

vielleicht würden mehr Leute in diesem Forum mit diskutieren, wenn die Zitate lesbar wären

[Nadine]

Einige wissen vielleicht, dass ich im Fantasyforum "Tintenzirkel" moderiere. Wir haben mittlerweile ein Schwesterforum gegründet, die "Phantastatur", ein Forum, ausschließlich für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: http://forum.phantastatur.de

Hintergrund war, dass wir im Forum keine Textkritik machen und einen Austauschort für Kinder und Jugendliche schaffen wollten, die ganz am Anfang des Schreibens stehen. Seit kurzem sind wir online und freuen uns über weiteren Zulauf. Einen Schwerpunkt gibt es nicht, tendenziell überwiegen die Schreiber von Fantasy, aber SF ist auf jeden Fall im kommen, das spüren wir in beiden Foren. Die Textkritik erfolgt momentan anonym.

Neue Mitglieder unter 18 sind herzlich eingeladen, bei uns vorbeizuschauen und sich zu beteiligen. Ebenso freue ich mich natürlich über Tipps zu Ausschreibungen, an denen Minderjährige teilnehmen dürfen. Für die Nächste Generation haben wir leider zu spät eröffnet.

Bearbeitet von Nadine, 26 Juni 2011 - 08:44.

[alexandermerow]

welche Themen sind derzeit jugend-salonfähig?

Vom Gefühl her würde ich sagen, dass vor allem Fantasy bei den jüngeren Lesern zurzeit recht hoch im Kurs steht. Vielleicht auch noch diverse Dystopien und so Sachen wie die Warhammer40000-Romane, die sich ja auch in Deutschland sehr gut verkaufen.

[Nadine]

Um mich selbst aus dem Vampirhype-Thread zu zitieren:

Die SF-Jugendbuchwelle rollt an und mit den Dystopien kommen auch die ersten Alien- und Weltall-Sachen langsam durch. Der Schwerpunkt liegt aber eindeutig auf Befindlichkeiten Jugendlicher: http://buecherohneen.../dystopien.html