Hallo Konrad *wink*
Sorry, ich habe gestern den Thread aus den Augen verloren.
Tolle Lösung, der nachfolgende Satz hat dann wieder das gleiche Problem.
Es ging hier um ein verkürztes Beispiel um die Relevanz des Bezugs zu verdeutlichen.
Richtig, da stimme ich dir zu. Es ging um die Verdeutlichung der Relevanz.
Aber Hand aufs Herz ... würdest du einen Text gerne (und mit Genuss) lesen, der so geschrieben ist?
Für mich ist da als Leser, fernab jeglicher Theorie, ein Perspektivensprung nach dem anderen drin.
Es liest sich wie eine CD mit Kratzern (sofern die nicht hängenbleibt)
So lese ich als Leser (und beim Schreiben bin ich als Autor der erste Leser der Geschichte)
Paula stürmte ins Wohnzimmer. Sie suchte ihre Geschenke aus dem Stapel heraus und riss das erste auf. Ein Pferdepuzzle! Endlich! (
Bis hier ein auktorialer Erzähler, der aber nahe an Paula ist.)Das Mädchen machte einen Luftsprung. Es/
sie wandte sich dem nächsten Päckchen zu. (
Wenn ich in diesem Beispiel jetzt "sie" nehme, springt für meine Lesezunge die CD gewaltig. Erst bin ich ganz nah an Paula, dann entferne ich mich durch die Einleitung "Das Mädchen ..." und plötzlich bin ich wieder ganz nah, weil im nächsten Satz wieder "sie" verwendet wird, also der Erzähler wieder ganz nah an Paula ist? Erst Paula, dann das Mädchen und dann sie? Hier würde sogar "Es", also "das Mädchen" einen Sprung ausmachen, der mich das Buch weglegen lassen würde.)
Vielleicht bin ich zu einfach gestrickt und von den einschlägigen Filmen und Büchern zu sehr beeinflusst, aber ich möchte gerne innerhalb einer Szene oder eines Absatzes eine durchgehende Perspektive haben
Experimente, zum Beispiel ein Ich-Erzähler der in der Gegenwart spricht finde ich interessant. Ebenso mag ich auch Sätze, in denen mehr mitschwingt, als nur der offensichtliche Sinn, der sich beim schnellen Lesen erschließt.
Aber solche Hüpfer wie aus deinem Beispiel sind keine Experimente, sondern das literarische Äquivalent zu einem Pfund Butter auf der Leinwand, das als "Event-Kunst" Höchstpreise erzielt
Ein Roman, egal ob "einfache Prosa" oder hohe Literatur sollte in erster Linie Kommunikation sein.
Da ist der Autor, der mir als Leser etwas erzählt.
Ich bin aber ein sehr ungeduldiger Zuhörer.
Wenn mir einer eine Bullete aus Dönerdenglischkrausewause ans Ohr knabbern will, winke ich schnell ab
LG
Dirk
Bearbeitet von Dirk, 20 Dezember 2010 - 17:12.