Karla Schmidt (Hrsg.) - Hinterland, Teil 1
#31
Geschrieben 03 Januar 2011 - 11:54
R. Scott Bakker
"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama
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• (Buch) Neuerwerbung: Julie Phillips, James Tiptree Jr. (Biographie)
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#32
Geschrieben 03 Januar 2011 - 12:10
#33
Geschrieben 03 Januar 2011 - 12:56
#34
Geschrieben 03 Januar 2011 - 13:06
Warum hat man in 155 Jahren nicht den Fußboden einfach mal in Decke umbenannt und umgekehrt, wo doch der "Effekt" anscheinend das Leben in vielerlei anderer Hinsicht grundlegend umgekrempelt hat?
Um noch mal auf diese Story zurückzukommen - ich hatte haargenau den gleichen Gedanken. Warum haben sie nicht einfach das Loch vergrößert, um sich die Kletterei an der Tür zu sparen? In dieser Geschichte habe ich pausenlos gedacht: Wie zum Teufel soll das funktionieren? Auch das Wasserhusten ist so eine Sache. Es gibt wirklich nasse Gegenden auf der Erde. Ein Unwetter in Irland zum Beispiel ist kein Witz, und in Südchina liegt die Luftfeuchte irgendwo bei 150 %. Aber habe ich jemals Wasser gehustet? Nein. Das passiert mir immer nur, wenn ich versuche, gleichzeitig zu reden und zu trinken.
Mit Dietmar Dath dagegen konnte ich mich anfreunden. Wobei mir die Figur nicht so virtuell vorkommt. Künstlich vielleicht, aber nicht virtuell, denn sie leidet an ganz realen Problemen. Beim ersten Schnitt bin ich ziemlich gestolpert, aber genau das gefällt mir daran - er überläßt es dem Leser, das mit der unmöglichen Mehrfachexistenz herauszufinden. Mir gefällt, daß es eine positive Story ist. Der Protagonist hat all den anderen aus ihrer Kopfwelt herausgeholfen, und plötzlich ist es geschafft und er hat eigentlich keine Aufgabe mehr. Das ist gut, und es ist ein offenes Ende.
Die Gespräche in Bowie-Zitaten lösten bei mir allerdings den Gedanken aus: Na hoffentlich geht das nicht so weiter ... Als nur sehr gelegentlicher Bowie-Hörer fühlt man sich da ein wenig ausgesperrt.
- • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"
#35
Geschrieben 03 Januar 2011 - 13:07
Das war eher was für die hard core Bowie Fans und so gesehen hat diese Story durchaus ihre Existenzberechtigung. Und ich finde auch, dass dies diese Anthologie so interessant macht.
Schön, das freut mich natürlich. Es kommen insgesamt noch zwei Geschichten, die erst richtig lebendig werden, wenn das Bowie-Wissen dazu kommt. Aber die meisten Geschichten kommen doch sehr gut ohne aus. Denke ich. Hoffe ich ...
LG, Karla
#36
Geschrieben 03 Januar 2011 - 13:39
Hallo liebe HINTERLAND-Leser,Schön, das freut mich natürlich. Es kommen insgesamt noch zwei Geschichten, die erst richtig lebendig werden, wenn das Bowie-Wissen dazu kommt. Aber die meisten Geschichten kommen doch sehr gut ohne aus. Denke ich. Hoffe ich ...
LG, Karla
im Hinterland und mit David Bowie kenne ich mich recht gut aus, aber hier betrete ich völliges Neuland. Ich bitte um Nachsicht †¦
Loswerden will ich dann doch noch, dass Jaspers Geschichte eine meiner allerliebsten in dieser spannenden Anthologie ist. Die Bilder, die beim Lesen im Kopf explodieren, sind einfach unglaublich stark und intensiv.
Danke, dass Ihr Euch auf die vielen sehr unterschiedlichen Erzählungen so neugierig und engagiert einlasst.
Bin gespannt (und ein bisschen aufgeregt), wie es hier weitergeht †¦
LG, bibo
#37
Geschrieben 03 Januar 2011 - 13:49
In dieser Geschichte habe ich pausenlos gedacht: Wie zum Teufel soll das funktionieren?
Da ich selbst von Naturwissenschaften viel zu wenig Ahnung habe, um SF unter diesem Gesichtspunkt korrekt schreiben oder beurteilen zu können, konnte ich solche Einwände bisher schlecht nachvollziehen.
Ich liebe den "sense of wonder", die Erzeugung von dichten Stimmungen. Ob das, was geschildert wird, tatsächlich so geht oder nicht, ist mir meistens egal. Solange es in sich stimmig bleibt und man nicht versucht, mir etwas als "wissenschaftlich korrekt" zu verkaufen, wenn es das selbst für meinen Laienverstand nicht ist.
Aber mittlerweile begreife ich, dass es für viele SF-Leser offenbar doch wichtig ist, dass die Vorgänge nicht nur im Kontext der Story, sondern auch in einem realistischen Kontext plausibel sind.
Sind solche unterschiedlichen Lesebedrüfnisse hier schonmal diskutiert worden? Weiß jemand, ob es einen Thread dazu gibt?
Mir gefällt, daß es eine positive Story ist. Der Protagonist hat all den anderen aus ihrer Kopfwelt herausgeholfen, und plötzlich ist es geschafft und er hat eigentlich keine Aufgabe mehr. Das ist gut, und es ist ein offenes Ende.
So habe ich das noch gar nicht gesehen. Interessant.
Die Gespräche in Bowie-Zitaten lösten bei mir allerdings den Gedanken aus: Na hoffentlich geht das nicht so weiter ... Als nur sehr gelegentlicher Bowie-Hörer fühlt man sich da ein wenig ausgesperrt.
Keine Sorge, es ist die einzige Geschichte, bei der die Zitate als solche benutzt werden. Obwohl, bei Siegfried kommt auch eins vor. Aber das ist wahrscheinlich hinlänglich bekannt ...
LG, Karla
@bibo: Hi - Du auch hier! Fein, fein. Ich bin ja auch noch ganz frisch. Habe aber meinen Spaß. :-)
Bearbeitet von karla, 03 Januar 2011 - 13:53.
#38
Geschrieben 03 Januar 2011 - 16:12
#39
Geschrieben 03 Januar 2011 - 16:28
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It's all fun and game until someone loses an eye
- • (Buch) gerade am lesen:Robert B Parker
#40
Geschrieben 03 Januar 2011 - 16:37
http://www.lyricsfre...l_20036807.html
Running Gun Blues
http://www.lyricsfre...s_20036838.html
Live on Mars
http://www.lyricsfre...s_20036794.html
Lodger
http://album.lyricsf...r_20002831.html
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It's all fun and game until someone loses an eye
- • (Buch) gerade am lesen:Robert B Parker
#41
Geschrieben 03 Januar 2011 - 19:07
An dieser Story erkennt man sehr schön, daß einige Geschichten nur für Bowie-Fans mit entsprechender Biographie funktionieren.
Nein: die Geschichte ist auch ohne jedes Bowie-Wissen als impressionistisches Drogen-"Prosa-Gedicht" (Jakob) verständlich.
Jaktusch
#42
Geschrieben 03 Januar 2011 - 19:43
Die Informationen hier haben da schon weitergeholfen. Vielleicht muss ich die Geschichte beizeiten dann noch einmal lesen, aber für den Moment war sie nicht so mein Fall.
Nein: die Geschichte ist auch ohne jedes Bowie-Wissen als impressionistisches Drogen-"Prosa-Gedicht" (Jakob) verständlich.
An dem verständlich störe ich mich ein wenig, zumindest in dieser Absolutheit. Vielleicht erkenntlich oder sogar genießbar. Aber verstehen konnte ich die Anspielungen erst mit den hier gegebenen Erläuterungen.
Gruß,
Methom.
Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha
#43
Geschrieben 03 Januar 2011 - 19:52
An dem verständlich störe ich mich ein wenig, zumindest in dieser Absolutheit. Vielleicht erkenntlich oder sogar genießbar. Aber verstehen konnte ich die Anspielungen erst mit den hier gegebenen Erläuterungen.
Kann man einen Protagonisten mit 2 verschiedenfarbigen Augen nur dann verstehen, wenn es einen solchen auch in der Realität gibt....?
Jaktusch
(PS: aber mit "erkenntlich" und "genießbar" bin ich auch einverstanden)
#44
Geschrieben 03 Januar 2011 - 20:07
Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha
#45
Geschrieben 03 Januar 2011 - 20:35
#46
Geschrieben 03 Januar 2011 - 22:02
Das China-Mädchen ist für mich das Gegenteil vom leeren Drachen: Sprache und Atmosphäre gefallen mir gut, aber die Handlung habe ich gar nicht verstanden. Vielleicht war ich nicht aufmerksam genug beim Lesen
Dieser Text ist so konzentriert (insofern hat das was mit dem Prosagedicht), daß man aufpassen muß. Die Anweisung, wie man das alles zu verstehen hat, wird in den ersten beiden Sätzen gegeben, und ist sowas von wortwörtlich zu verstehen...
Vilm. Der Regenplanet
Vilm. Die Eingeborenen
Vilm. Das Dickicht
Galdäa. Der ungeschlagene Krieg
Das Universum nach Landau. Roman in Dokumenten und Novellen
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#47
Geschrieben 03 Januar 2011 - 23:08
Auch das Wasserhusten ist so eine Sache. Es gibt wirklich nasse Gegenden auf der Erde. Ein Unwetter in Irland zum Beispiel ist kein Witz, und in Südchina liegt die Luftfeuchte irgendwo bei 150 %. Aber habe ich jemals Wasser gehustet? Nein. Das passiert mir immer nur, wenn ich versuche, gleichzeitig zu reden und zu trinken.
So ist das mit den Assoziationen. Ich habe an der Stelle mit dem Wasserhusten sofort an den Typen gedacht, den ich aus der karibischen See gezogen habe, weil er nach fünf Glas Rotwein zum Frühstück (war ja all inclusive) am Ersaufen war. Dieses Gehuste - das einiges an ... äh ... Substanz ... beförderte - wirkte sehr schmerz- und qualvoll. Und mir ging's auch nicht gut. Insofern: Dieser Satz war ein Hieb in die Magengrube. Vermutlich aber nur für mich.
Vilm. Der Regenplanet
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#48
Geschrieben 04 Januar 2011 - 08:23
#49
Geschrieben 04 Januar 2011 - 13:52
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."
(James Corey, Calibans Krieg)
"Sentences are stumbling blocks to language."
(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)
"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"
(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#50
Geschrieben 04 Januar 2011 - 20:02
Weiter im Text:
Die betrübte Strahlenkanone
Diese Geschichte fand ich wirklich gelungen. Was für eine verrückte Idee, als Erzähler ein intelligentes Waffensystem zu nehmen.
So verrückt finde ich die Idee nun nicht, spätestens seit Carpenters philosophierender Bombe aus seinem Debütfilm "Dark Star" nicht mehr... (aber, ach so, du meinst nur die Funktion der Waffe als Ich-Erzähler. Ja, das war originell).
Ansonsten: amüsant, sowas kann man "aus Spaß" mal machen (und es ist auch gut gemacht); mir sind dann aber doch die "ernsteren" Stories von Jakob lieber.
Jaktusch
#51
Geschrieben 04 Januar 2011 - 20:12
#52
Geschrieben 04 Januar 2011 - 20:14
Da meine Meinung schon weitestgehend artikuliert wurde, zitiere ich einfach mal:
Diese Geschichte fand ich wirklich gelungen. Was für eine verrückte Idee, als Erzähler ein intelligentes Waffensystem zu nehmen.
amüsant, sowas kann man "aus Spaß" mal machen (und es ist auch gut gemacht);
Jau Etwas betrübt hat mich das Ende, das kam mir zu schnell und ist mir zuuuuuuuuuu offen.
Das Ende hatte ich mir auch etwas knackiger erhofft. Zum Beispiel, dass die Kanonendiebin den Galaxishelden einfach mit dem Schaft KO schlägt (was sein Reflektor nicht parieren kann) und dann abzieht. (So wie Indiana Jones den Schwertschwinger erschießt in etwa.)
Gruß,
Methom.
Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha
#53
Geschrieben 04 Januar 2011 - 22:57
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#54
Geschrieben 05 Januar 2011 - 11:54
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#55
Geschrieben 05 Januar 2011 - 12:04
Damit dürfte ich dann mehr anfangen können als mit dieser Geschichte. Ich bin eben zu behütet aufgewachsen ...Ich schreibe aber auch manchmal Geschichten mit Raumschiffen
#56
Geschrieben 05 Januar 2011 - 12:54
#57
Geschrieben 05 Januar 2011 - 13:30
Das offene Ende ist meiner Meinung nach hier ein Muss, denn jedes mögliche Ende würde eine Entscheidung über Sieg und Niederlage, Gut und Böse herbeiführen. Und schon wären wir nicht mehr beim ironisch gebrochenen Klischee, sondern beim Klischee. Oder seht Ihr das anders?
Liebe Grüße, Karla
einer betrübten Strahlenkanone nehme ich so etwas ab, das ist dann für mich kein Klischee. Zumal, die Kanone ist ja schon recht parteiisch, warnt ständig, versucht mäßigend einzuwirken, um sich und die Waffenbedienerin zu schützen. Und wenn sich die Kanone beim Sturz fragt, ob mit einem Tritt der Unterleibsschutz dieses EKO zertrümmert wird, na, das ist ja schon ein deutliches Statement. Ein Ende, dass die Absurdität des Ganzen noch eine Schraube weiter dreht, hätte mir besser gefallen oder ein meinetwegen auch dezent durch die Blume gesagtes "Waffen sind so intelligent wie ihre Besitzer". Gerade in der Hinsicht kann es nicht um Sieg und Niederlage gehen.
VG
Tobias
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."
(James Corey, Calibans Krieg)
"Sentences are stumbling blocks to language."
(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)
"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"
(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#58
Geschrieben 05 Januar 2011 - 13:51
einer betrübten Strahlenkanone nehme ich so etwas ab, das ist dann für mich kein Klischee. Zumal, die Kanone ist ja schon recht parteiisch, warnt ständig, versucht mäßigend einzuwirken, um sich und die Waffenbedienerin zu schützen. Und wenn sich die Kanone beim Sturz fragt, ob mit einem Tritt der Unterleibsschutz dieses EKO zertrümmert wird, na, das ist ja schon ein deutliches Statement. Ein Ende, dass die Absurdität des Ganzen noch eine Schraube weiter dreht, hätte mir besser gefallen oder ein meinetwegen auch dezent durch die Blume gesagtes "Waffen sind so intelligent wie ihre Besitzer". Gerade in der Hinsicht kann es nicht um Sieg und Niederlage gehen.
Die Klischeevermeidung war mir bei der Story auch gar nicht oberstes Ziel - tatsächlich war es eine der Geschichten, bei der ich ab diesem Punkt schlicht und einfach nicht wusste, was nun geschehen muss, und es auch eigentlich gar nicht wissen wollte. Da stand für mich einfach nicht die Frage im Mittelpunkt, wie die Sache ausgeht oder ob sich noch eine Pointe setzen lässt. Ich wollte einfach nur mal den Reiz der Rebellion in aller grausamen Ambivalenz hochleben lassen. Und weil man als friedliebendes, humanistisch denkendes Bürgersöhnchen eben eine gewisse (wohlbegründete) Distanz zum gewaltsamen Aufstand hat und weil die Grenzen zwischen Rebellion und Amok oft leider doch ein bisschen verschwommen wirken, ging das für mich am besten als traurige Liebesgeschichte - Es geht um ein Gefühl, dass man eigentlich nicht zulassen sollte, und eine Distanz, in der man sich befindet und die man einerseits überbrücken möchte und die andererseits als kritische Distanz gerade wichtig und sinnvoll ist. Als weiteres Problem kommt dann nur hinzu, dass die Alternative zum Begehren nach Rebellion in der Geschichte die Identifikation mit der moralischen Wohlanständigkeit des Helden ist, die wiederum auf ihre Art abscheulich ist, weil sie den Einzelnen (die Strahlenkanone) ohne mit der Wimper zu zucken dem "guten Zweck" opfert. Und schließlich steht da noch die Hoffnung, dass beides sich irgendwie vermählen lässt, dass es einen Weg geben muss, gleichzeitig das Lustvolle und das Richtige zu tun ...
Soviel zu meiner Selbstinterpretation. Vor allem aber sollte das Ganze eine spaßige Pulp-geschichte werden, und als solche ist sie ja erfreulicherweise auch bei vielen hier angekommen!
R. Scott Bakker
"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama
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#59
Geschrieben 05 Januar 2011 - 18:28
was wollte ich jetzt nochmal sagen? Ach ja!
@Heidrun: Die Nüchternheitsmacke hat sicher auch ihre Vorteile, nehme ich an. Ein letztes Mal zu #1: Es geht darin ja auch um Religion. Und da hat man gefälligst einfach zu glauben.
(Nein, verstehe schon, was Du meinst! Ich höre jetzt auf!)
@jasper: Dann bin ich doch froh, dass ich Deine Geschichte ganz richtig interpretiert habe. Ungefähr so habe ich es eine Seite vorher auch gemeint. Nur, dass es sich bei Dir viel schlauer anhört.
@jakob: Moment, ich muss erstmal meinen Bildungsmodus anschalten, komme mit so vielen schlauen Worten auf einmal gar nicht klar. Was ich an dieser Geschichte vor allem mag: Sie ist humorvoll und leichtfüßig, wie Heidrun schreibt, aber sie behandelt trotzdem ein ernst zu nehmendes Thema.
@Rusch: Ja, finde ich auch, dass es vor allem die Schlusspointe ist, die Annas "Life on Earth?" ihre Würze gibt. Für mich ist es eine typische SF-Geschichte für Leute, die typischerweise keine SF lesen. (Also eigentlich weniger für Euch hier, sondern für die Bowisten da draußen ...). Die SF-Elemente dienen hier auch mehr als Metapher und weniger der Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeiten der SF, würde ich sagen. Aber vielleicht äußert sich Anna ja auch selbst noch.
Man kann die Story auch als Gegengewicht zu Dirks religiöser Story lesen: Die eine düster und schwer, trotz umgekehrter Gravitation und biblischen Erlösungs- und Fegefeuer-Motiven, die andere leicht trotz schwergängiger, altertümlich wirkender EDV-mäßiger Roboter.
Aber zu den Hintergründen: "Life on Mars?" ist hier der Stichwortgeber gewesen:
http://www.hinterlan..._THE_MUSIC.html
Lyrics: http://www.metrolyri...avid-bowie.html
In Bowies Song geht es trotz des SF-mäßigen Titels nicht um Marsmännchen, sondern um Einsamkeit in einer Welt, in der man unverstanden und ausgegrenzt bleibt. In sofern um die Ecke dann doch wieder ein SF-Thema, das Bowie immer mal wieder benutzt hat: Fremdsein in einer fremden Welt. Alienation.
Dieses Thema, dAs sich durch Bowies ganzes Schaffen ziehT, zeigt sich ganz besonders pointiert in Nicolas Roegs Film "The Man who fell to Earth", den sicher einige von Euch kennen. (Ist auch gerade als Blu Ray raus, falls jemand noch einen Grund braucht, sich den ollen Klassiker mal anzutun. Lohnt sich!)
Und Alienation ist natürlich auch Annas Thema. Ich denke, die unmittelbaren Zusammenhänge sind hier recht leicht zu sehen - und die kleinen Zusatzanspielungen, die hier auch noch drin stecken, referiere ich mal lieber erst bei Nachfrage. :-)
@T.Lagemann: Okay, ich glaube, jetzt verstehe ich, was Du meinst ...
LG, Karla
#60
Geschrieben 05 Januar 2011 - 19:13
Mich hat das herumreiten auf EDV Begriffen ein wenig gestört. ... außerdem scheint es unglaubwürdig, dass es in der Zukunft noch diese Begriffe und Dinge geben wird. Alles entwickelt ich ja weiter und das sollte in die Geschichte einfließen.
Das Herumreiten hatte doch eher was Ironisches, Spielerisches. Wortspielereien wie die in dieser Geschichte machen Spaß, sogar wenn man nah an den Kalauer kommt (meine Marsiahnen). Mich haben unnötige Anglizismen gestört - "Allroundviewer".
EDV- und IT-Begriffe bergen allerdings eine Zeitbombe: Sie veralten verdammt schnell. Schon muß man Leuten erklären, was Startdisketten und Modems waren. Diese Erzählung hier mag das überstehen, aber Charles Stross' Roman "Du bist tot" wird in 20 Jahren niemand mehr verstehen...
Vilm. Der Regenplanet
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