Uschi Zietsch schrieb am 13.01.2011, 13:06:
Q ist ein verspieltes Kind, welches das Leben kennenlernen wollte und von den Menschen fasziniert war, ganz im Gegensatz zu seinen ignoranten, arroganten und sich selbst für perfekt haltenden Artgenossen. Q hat bei aller Nervensägerei stets zugehört und Dogmen in Frage gestellt. Und unter Umständen seine Meinung geändert. Nicht umsonst hat er dann ausgerechnet Wash auf die große Reise mitgenommen.
Gerade in den Q-Folgen ist die Politik und Ethik nicht außen vor.
(Und mit ST haben wir den wievielten Thread-Strang?
Sagt, was ihr wollt, und verworren mag er sein, aber dieser Thread hat was. Ich hoffe entsprechend, er darf sich weiterhin frei entfalten.)
Mir gefällt DS9 am besten, weil es nicht mehr so sauber ist wie die anderen Serien (Voyager hab ich nie gesehen, da habe ich schon bei der ersten Folge das Handtuch geschmissen) und vor allem die "Bösen" nicht mehr als solche darstellt, sehr viel stärker herausarbeitet und charakterisiert - und ihre Beweggründe nachvollziehbar macht.
Nachtrag: Und ich mag auch das Spielerische daran, beispielsweise das Paralleluniversum, die Einbindung der TOS (die Tribbles! hurra! die Klingonen!), und natürlich Quark.
Ich bin, wie vermutlich die meisten heutigen ST-Fans von dem Ethisch angehauchten 80er TNG-
Star Trek sozialisiert worden. Da ich bei Perry Rhodan mit der Voltz-Ära
meine Anfänge verbinde sehe ich da eine Menge Parallelen. Sowohl die "saubere" über allem schwebende
Moral, welche mancher als penetrant erhobenen Zeigefinger empfinden mag ( mir gefällt Sie ) als
auch Q, oder die Qs als Überwesen welche Ihre entsprechung bei den Superintelligenzen im Perryversum
haben. Man hatte dadurch eine zusätzliche Erzählvariante und gute Möglichkeiten "von außen" sozusagen
auf die Menscheit zu schauen und diese zu beschreiben aus einer "höheren, gleichsam absolut
fremdartigen Warte" heraus.
DS9 ist sicher die komplexeste und facettenreichste Star Trek Serie. Man wird Sie aber erst richtig
goutieren können wenn man Sie beinahe komplett gesehn hat da, gerade in späteren Staffeln sich
viele Erzählstränge teilweise Seasonübergreifend fortsetzgen und ineinander verzahnen.
Bei Voyager, kenne ich übrigens so einige die ebenfalls schon zu beginn aufgegeben haben. Der Start
war auch ziemlich holprig. Die Figuren benötigen einige Zeit um Ihren Platz in der Serie zu finden, und
das dauert für manchen zu lange. Auch waren diese Kazon, ein denkbar unglücklich gewähltes Volk
um neue Zuschauer anzufixen. Eigentlich Klingone für arme sozusagen. Die Serie wird aber zwischendrin
richtig gut. Wer genügend Geduld aufbringt wird durch so einige absolut köstliche Episoden entlohnt.
Hervorzuheben ist hier in jedem Falle der Doktor, das MHN, der eine wirklich gute Entwicklung, von
einer Nebenfigur zu einer der Haupthandlungsträger nimmt.
Viele meinten Voyager wäre nur ein billiger Abklatsch von TNG gewesen. Das sehe ich nicht so.
Man hat hier eigentlich, spätestens ab STaffel 2, die Erfahrungen aus TNG weiterentwickelt und eine
konsequente Figurenentwicklung betrieben die in TNG so noch nicht vorhanden war.
Es ist aber sicherlich die Serie mit dem höchsten "Soap-Faktor". Das mag nicht jeder. Ich liebe es.