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Autoren sind (immer) politisch?


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401 Antworten in diesem Thema

#241 Gen. Bully

Gen. Bully

    Perrynaut

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 19:02

@ all, v.a. Gen. Bully:
---- Ich weiß nicht, wie das angekommen ist; mit meinen Anmerkungen wollte ich keine Gleichung PR = Schund aufstellen. Ich habe PR selbst mal gelesen (und tue es heute aus rein zeitlichen Gründen nicht mehr; ich hege auch diesen "Rentenwunsch": Wenn ich mal in Rente bin ...), und ich empfand die Serie niemals als Schund.

My.


*Stöhn* Ich wußte doch, daß ich fehlinterpretiert werde. Ich habe niemandem, weder dir noch Jakob unterstellt er hätte gesagt PR wäre Schund. Nach den Beiträgen von Marianne (die ja ein paar konkrete Fälle nannte) und Uschi, sah ich mich bloß genötigt einmal darzustellen, woher die Kritik an der Serie eigentlich kommt. Frank hat ja auch ein bisserl was dazu geschrieben. Und ja, über das Thema könnte man ganze Bände füllen. Da ist mein Beitrag, den ich keineswegs in beleidigten Zustand schrieb, nur ein ganz kleiner Versuch der Erklärung.

Was sind denn die Hauptvorwürfe gegenüber der Serie (gewesen):
- Perry ist faschistischer Dreck -> Man siehe das Youtube Video, das ich verlinkt habe und versetze sich geistig in diese Zeit zurück. Was musste sich nach dem Senden dieses Beitrags wohl mancher Leser so anhören?
- Perry ist "Schund" (per se) (Hatte es in meinem ersten Beitrag auch extra in Anführungszeichen geschrieben). Das kann ich mir heute noch anhören ("So was liest du?!?"). Vor allem zu Zeiten als ich mit der Serie anfing (Und heute ja scheinbar auch und da kommen wir wieder auf die Definitionsprobleme bzgl. Heftroman zurück) gab' es die einfache Formel Heftroman = Schund. Ende. Das war bei uns damals einfach so. Ich hatte sogar ein paar Schulfreunde, die das Lesen eben mit diesem Argument verboten bekamen. Und auch ich konnte mir von meinen Eltern mehr als einmal anhören, doch bitte etwas gescheites zu lesen (Aber um Gottes Willen keine SF und ja keine Heftchen).

Weder wollte ich hier einen Krieg vom Zaun brechen noch irgendjemanden beleidigen oder vorschreiben was er/sie zu lesen hat. Wer Perry nicht lesen will liest es halt nicht. Ist mir relativ Schnuppe.
*PEACE*


@Gen. Bully:
Jupp, Beckinsale hat Recht. Ich habe mich im Detail geirrt. Gab einen eigenen Thread, der mittlerweile im PR-Forum verlinkt und dann hierher übergeschwappt ist.


Kann im Eifer des Gefechts passieren.


Definitionsfragen zu KG, Novelle und Romanen ist wie über verschiedene Arten von Bällen zu reden, vom kleinen Tischtennisball bis hin zum großen Medizinball.
Rhodan ist eine Art von Ballspiel. In meinen Augen also das speziellere Thema (siehe: über 2500 Heftchen und weis der Deibel wie viele Romane und Ableger).


LOL Interessante Ansicht. Trotzdem ging die KG/Novelle Teildiskussion wieder von Perry aus ;)
"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
"Bazinga!"

#242 Gen. Bully

Gen. Bully

    Perrynaut

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 19:05

Da gebe ich dir völlig recht. Aber wenn du dir noch mal die ersten Seiten des entsprechenden Threads ansiehst, wirst du feststellen, dass es fast nur um PR ging. Ich hatte mich eben sehr gefreut, dass lapismont den Thread aufgemacht hatte, und dann gingen alle meine Versuche, dort zu diskutieren, ins Leere, und stattdessen kamen wieder 10 PR-Posts. Wahrscheinlich war ich persönlich auch ein bisschen frustriert, dass ich eben niemanden zum diskutieren meiner tollen Thesen gekriegt habe ...


Und wie soll man das Dilemma deiner Meinung nach lösen? Also ich finde ja beide Themen sehr interessant ;)
Der Thread ist aber nun mal heillos verwurschtelt...
That's Life.
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#243 Jakob

Jakob

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 19:08

@Bully: Dann verstehe ich aber nicht, warum du diesen Thread als symptomatisch für die Abwertung von PR bezeichnest, wenn das hier doch keiner gemacht hat. Und gegen den "Faschismusvorwurf" muss man Perry hier ja nun auch nicht verteidigen, da sind sich ja alle einig, dass das wahrscheinlich ziemlich Unsinn ist (ich schreibe "wahrscheinlich" weil ich als Nicht-PR-Leser das natürlich nicht beurteilen kann).
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"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

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#244 Konrad

Konrad

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 19:21

Um was geht's hier doch gleich?

Um Befindlichkeiten.
Nagel mich aber nicht fest, ich habe auch etwas die Übersicht verloren. ;)

#245 molosovsky

molosovsky

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 19:21

†” Mammmmiiiii, der Thread ist verwurschtelt!
†” Schon gut Kind. Hauptsache Du wäscht Dir die Hände nach†™m Pippimachen.


Solange die Stimmung fidel ist, gibts eigentlich meinerseits nix zu jammern oder mahnen.

Amtranik pragmatischer Tipp ist schon ganz richtig: im Zweifelfalle scrollen, bis es wieder interessant für einen wird.
Ich bin da vielleicht zu Ordnungsfanatisch und denke mir, wenn genug Material (= Beiträge) abgeschwiffen sind, dass die einen Thread ergeben können, dann kann man auch abspalten. †” Hier war ich ja schon glücklich damit, dass der Titel angepasst wurde.

Wollt halt den Jakob nicht alleine nörgeln lassen, wo er doch recht hat ;)

Grüße
Alex / molo

Ist PR faschistisch? Ich kann dazu nur den Eintrag in Ulrich Holbeins »Narratorium« konsultieren. Nach dem was dort steht, würd ich sagen: »Nein«.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

Mehr Gesabbel von mir gibts in der molochronik

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#246 Gen. Bully

Gen. Bully

    Perrynaut

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 19:28

@Bully:
Dann verstehe ich aber nicht, warum du diesen Thread als symptomatisch für die Abwertung von PR bezeichnest, wenn das hier doch keiner gemacht hat.


Habe ich das?
Sorry, ich sprach von einem Eindruck als Perryaner hier nur ein geduldetes "Übel" zu sein. Hängt sowohl mit der Anfangszeit hier im Forum zusammen, als wir praktisch unter besonderer Aufsicht waren, als auch ein paar Bemerkungen, die hier im Forum als auch in diesem Thread fielen.
Als ich vom Abgleiten des Threads in eine andere Richtung sprach, meinte ich nur das Abdriften vom Ansinnen des Threaderstellers.
Nochmal ich wollte nur, mit meinen bescheidenen schriftlichen Mitteln, versuchen aufzuzeigen, wo die Gründe der Kritik an der Serie liegen.
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#247 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 19:30

Um was geht's hier doch gleich?


Wieviel off-topic verträgt der normale Forist ;)

#248 Konrad

Konrad

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 19:43

Wieviel off-topic verträgt der normale Forist :D

Ahhh, ein Forschungsthema der experimentellen Foristik.
Ich hätte dazu ein Literaturtip: Tristram... ;)

#249 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 19:47

Habe ich das?
Sorry, ich sprach von einem Eindruck als Perryaner hier nur ein geduldetes "Übel" zu sein. Hängt sowohl mit der Anfangszeit hier im Forum zusammen, als wir praktisch unter besonderer Aufsicht waren, als auch ein paar Bemerkungen, die hier im Forum als auch in diesem Thread fielen.



Offen gesagt, geht mir das rein gefühlsmäßig ganz genauso, aber
man ist ja auch nicht frei von mißverständnissen, so wie ich einfach zugeben muß das ich eine Aussage
von Jakob zu PR einfach überlesen hatte. Dennoch bleibt ein ungutes Gefühl über die Art und Weise
wie PR offensichtlich die Gemüter erregt. Ich glaube irgendwie, wäre es ein beliebiges anderes
abschweifendes Thema gewesen, vielleicht etwas weniger spezielles, so hätte sich vermutlich
niemand darüber geäußert.
Letztlich war aber dieses ungute Gefühl Ausgangspunkt zu der kleinen Ausuferung in punkto PR zu der ich maßgeblich beigetragen habe. Allen Ordnungsliebenden und eher PR unkundigen Foristen meine aufrichtige Entschuldigung dafür.

#250 Echophage

Echophage

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 19:59

Brummli Brummli Brummli

(...anyone...? ;))

Kurz:
Monitor-Beitrag?
Albern aber folgerichtig.
(Im Sinne von: verständlich. Das war keine Hetzkampagne gegen das arme Opfer PR. Es wurde lediglich mit Kanonen geschossen auf einen als Spatzen verkleideten Elefanten im studentenbewegten Porzellanladen namens BRD. Analogie: selbstverständlich ist es albern, jemandem Kindesmißhandlung vorzuwerfen, der ein paar Watschen einräumt - jedenfalls aufgrund dieser Watschen. Das entwertet nämlich den Begriff der Kindesmißhandlung. Andererseits kann sich der Einräumende nun nicht gerade als Unschuldslamm hinstellen. Das gleiche gilt natürlich für eine SciFi-Serie mit teleportierenden Negern (Tschubai) und gütigen Diktatoren, die davon träumen, mit Arkonidenraumern das Universum zu beherrschen (Rhodan, zu Freyt: "Mit diesen Raumern können wir das Universum beherrschen!", in den Silberbänden von Voltz nachgebessert: "[...]ins Universum vorstoßen!")

PR = Schund?
Aber ja doch, in 90% der mir begegneten Fälle, die ihrerseits ca. 40% des gesamt-Oeuvres ausmachen. Was mich nicht daran hindert, weiter brav jeden Band zu kaufen. Ich erdreiste mich aber zu hoffen, daß die Serie bald den Weg alles Irdischen geht. Dann kann ich ohne Streß meine Leselücken aufholen und hab's endlich hinter mir. Ist wie mit dem Rauchen, oder gar dem zugehörigen Bein... Nehmt's halt endlich ab, dann hat die Quälerei ein Ende.
Und ja, um der Absurdität die Krone aufzusetzen - irgendwie fühle ich mich als PR-Fan.

Den Rest gibt's demnächst im PR-Forum. Dieser ganze Außenwahrnehmungs-und-Schund-Komplex bringt mich auf Thread-Ideen.
Ich finde auch, daß die nicht-vorhandenen Schlipse, auf die sich meine fellow PRverts hier getreten fühlen, ein eher internes Problem sein dürften.

Im übrigen ist es auch nicht unbedingt ironiefrei, daß hier Bully und Amtranik wie die Löwen ihr PR-Revier verteidigen, dürften sie doch andernorts als Nestbeschmutzer gelten, weil sie gar so garstig ihrer regelmäßigen Unzufriedenheit Luft machen. :D


Ach so, zum Geduldetsein!
Hajo, Bully, ich würde das mal so sehen.
Wenn man ehrlich ist, sind PR-Leser doch schon irgendwie die sf-literarischen Vegetarier unter den Fleischfressern. Oder meinetwegen die Raucher im Edel-Lokal, die die Luft verpesten. Wir sind ziemlich queer. (Im herkömmlichen Sinne! :D)
Sowas wie Leute, die Schmetterlinge sammeln, während andere Fußball spielen. Oder Briefmarken. PR ist nerdig. Und uncool.
Und das - leider - zurecht. Damit muß man leben.
Wenn ich nicht regelmäßig ein mitleidiges Lächeln für diese meine Leidenschaft ernten würde - ich müßte mich selbst mitleidig anlächeln. :D
(Falls der Eindruck von Verbitterung entstehen sollte. Wirklich nicht. Ich bin nicht sauer auf die Leute, die der PR-Leidenschaft mit Befremden und Unverständnis begegnen. Ich bin höchstens ziemlich enttäuscht von den Herren Autoren bzw. deren mitunter zweifelhafte "Leistungen", die besagtem Befremden allerbeste Bestätigung geben... :unsure:)

Bearbeitet von Echophage, 12 Januar 2011 - 20:07.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#251 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

    ---

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 20:12

Um was geht's hier doch gleich?

Uschi, mach' dir nichts draus.
Irgendwie ist das jetzt ein Drei-Themen-Thread.
Politische Autoren ... Roman- und Novellendefinition ... sind PR-Hefte Romane oder doch nicht? ...
Ich hab' inzwischen auch die Übersicht verloren. :D

Macht aber nix. ;)

:D
Kaffee-Pott

#252 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 21:13

(Es gibt einen ganz einfachen Weg, wie man die weitere Diskussion entflechten kann, und jedes Boardmitglied ist dazu in der Lage: Man starte einen neuen Thread zu dem einen Thema, hinterlasse hier einen Post mit Link und bitte alle Interessierten zu DEM Thema, dort weiter zu machen. Thread starten tut viel weniger weh als z.B. einen Liter Cola in 20 Sek. trinken...)

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#253 Beverly

Beverly

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 21:27

Heute kam der Geichtsvollzieher zu mir, um Schulden einzutreiben. Nicht meine eigenen Schulden (ich alsse es nciht so weit kommen) sondern die Schulden meiner Vermieterin. Da die unauffindbar ist, haben sich die Gläubiger an ihre Mieter gehalten - mich und 13 andere Mietparteien in ihrem Haus. Was hat das mit "politischen Orientierungen" von SF-Autoren respektive dem SF-Fandom zu tun? Sehr viel! Das heutige Erlebnis hat bei mit bezüglich der Apologeten der so genannten "Bürgergesellschaft" das Fass zum Überlaufen gebracht. Entwecer sind es Traumtänzer, die ein System kleiner Tyrannen für "libertär" halten oder menschenverachtende Zyniker. Mit solchen Gestalten kann und will ich nicht mehr diskutieren! Ich merke auch, dass ich bei vielen Neuerscheinungen auf dem SF-Markt nach einigen Seiten das Handtuch geworfen habe, weil die in Form und Inhalt die Bürgergesellschaft, die mich jetz schon ankotzt, bis in alle Ewigkeit fortschreiben. In Form sind diese Bücher langatmig und mangels nachvollziehbarer Handlung unleserlich, in Inhalt besteht es z. B. bei "Axis" von Wilson darin, das kranke System der jetzigen USA auf einen anderen Planeten zu übertragen. Die Endlösung der Menschheitsfrage auf der kosmischen Bühne! Bei Wilson finde ich das bedauerlich, weil mir DARWINIA sehr zugesagt hat, aber seine folgenden Bücher mich enttäuscht haben. Weil er da eine "Zukunft" entwickelt hat, die darin besteht, sich als Leser zu langweilen und als Mensch bis in alle Ewigkeit unter das Joch kleiner Tyrannen zu beugen. tut mir Leid, aber von K. H. Scheer und MISSION STARDUST bis zu Wilson und AXIS hat da nicht Fortschritt, sondern Rückschritt stattgefunden. Es reicht! Nachtrag: ehe der Gerichtsvollzieher kam wollte ich an meinem Schreibprojekt arbeiten und nicht mehr an die kaputte und verlogene Bürgergesellschaft sowie ihre bigotten Schergen im SF-Fandom denken. Nur will die "Bürgergesellschaft" offenbar selbst, dass ich sie hasse. Nachtrag 2: Ich merke auch, dass ich sowohl als Autorin als auch als Leserin oder Zuschauerin SF gezielt als Fluchtmittel eben vor der "Bürgergesellschaft" benutze. So hat mir Star Trek eigentlich am meisten zusgagt, weil die Protagonisten dort einen völlig undkomplizierten Alltag führen. Die "Enterprise" von Captain Picard ist ein "Vergnügungsdampfer", da hat der klingonische Austauschoffizier Recht. Dinge wie der Besuch des Gerichtsvollziehers wegen Schulden der Vermieterin wären in Star Trek nur Stoff für eine Kapitalismus-Satire bei den Ferenghi.

Bearbeitet von Beverly, 12 Januar 2011 - 21:47.


#254 Gen. Bully

Gen. Bully

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 21:29

Offen gesagt, geht mir das rein gefühlsmäßig ganz genauso, aber
man ist ja auch nicht frei von mißverständnissen, so wie ich einfach zugeben muß das ich eine Aussage
von Jakob zu PR einfach überlesen hatte. Dennoch bleibt ein ungutes Gefühl über die Art und Weise
wie PR offensichtlich die Gemüter erregt. Ich glaube irgendwie, wäre es ein beliebiges anderes
abschweifendes Thema gewesen, vielleicht etwas weniger spezielles, so hätte sich vermutlich
niemand darüber geäußert.
Letztlich war aber dieses ungute Gefühl Ausgangspunkt zu der kleinen Ausuferung in punkto PR zu der ich maßgeblich beigetragen habe. Allen Ordnungsliebenden und eher PR unkundigen Foristen meine aufrichtige Entschuldigung dafür.


Ist doch nix passiert. Es gab ein reinigendes Gewitter und gut isses. Wir sind doch alles vernünftige Leute hier.


Kurz:
Monitor-Beitrag?
Albern aber folgerichtig.
(Im Sinne von: verständlich. Das war keine Hetzkampagne gegen das arme Opfer PR.


Für mich sieht das in dem Video und was ich aus diversen Beiträgen zur Geschichte der Serie vernommen habe aber ganz so aus. Oder weißt du da mehr?


Das gleiche gilt natürlich für eine SciFi-Serie mit teleportierenden Negern (Tschubai) und gütigen Diktatoren, die davon träumen, mit Arkonidenraumern das Universum zu beherrschen (Rhodan, zu Freyt: "Mit diesen Raumern können wir das Universum beherrschen!", in den Silberbänden von Voltz nachgebessert: "[...]ins Universum vorstoßen!")


Ja mei. Irgendwelche Zitate aus der Serie ziehen um irgendwelche Meinungen zu stützen sind ja nicht so schwer. Es waren die 60er um mal auf das Zitat oben zurückzugreifen. Zeige mir einen Autor aus der damaligen Unterhaltungsliteratur, der sich da großartig in der Ausdrucksweise unterschieden hat. Das soll jetzt kein Angriff auf dich sein Echo. Nur eine wertfreie Feststellung.


PR = Schund?
Aber ja doch, in 90% der mir begegneten Fälle, die ihrerseits ca. 40% des gesamt-Oeuvres ausmachen.


Tjoa, jetzt geht's wieder los. Jetzt setze ich hier Himmel und Hölle in Bewegung um dem Forum klarzumachen, daß PR kein Schund ist und dann fällst du mir in den Rücken. :D


Den Rest gibt's demnächst im PR-Forum. Dieser ganze Außenwahrnehmungs-und-Schund-Komplex bringt mich auf Thread-Ideen.


Ich bin gespannt. War ja mal wieder Zeit, daß du dich blicken läßt. Jetzt fehlt nur noch Arl...


Im übrigen ist es auch nicht unbedingt ironiefrei, daß hier Bully und Amtranik wie die Löwen ihr PR-Revier verteidigen, dürften sie doch andernorts als Nestbeschmutzer gelten, weil sie gar so garstig ihrer regelmäßigen Unzufriedenheit Luft machen. :D


:D Entbehrt wirklich nicht einer gewissen Ironie.


Ach so, zum Geduldetsein!
Hajo, Bully, ich würde das mal so sehen.
Wenn man ehrlich ist, sind PR-Leser doch schon irgendwie die sf-literarischen Vegetarier unter den Fleischfressern. Oder meinetwegen die Raucher im Edel-Lokal, die die Luft verpesten. Wir sind ziemlich queer. (Im herkömmlichen Sinne! :unsure:)
Sowas wie Leute, die Schmetterlinge sammeln, während andere Fußball spielen. Oder Briefmarken. PR ist nerdig. Und uncool.
Und das - leider - zurecht. Damit muß man leben.
Wenn ich nicht regelmäßig ein mitleidiges Lächeln für diese meine Leidenschaft ernten würde - ich müßte mich selbst mitleidig anlächeln. ;)


Hm, du verwechselst da was. SF-Leser an sich sind doch nerdig. Alles was heute nicht dem Mainstream entspricht ist doch schon nerdig. Wenn du dich irgendwo in der Öffentlichkeit als Vampirschmonzettenleser outen würdest, würdest du wahrscheinlich auf die Schulter geklopft bekommen. Als SF-Leser oder Perryaner im Speziellen... Wobei ich mich ja immer über die Diskrepanz zwischen Film und Literatur wundere. SF liest keine Sau aber in SF-Filme wird reingerannt. Siehe zuletzt Avatar.


Ich hab' inzwischen auch die Übersicht verloren. :huh:

Macht aber nix. :P


Sag' ich doch ;)
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#255 Beverly

Beverly

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 21:37

Irgendwie ist das jetzt ein Drei-Themen-Thread.
Politische Autoren ... Roman- und Novellendefinition ... sind PR-Hefte Romane oder doch nicht? ...
Ich hab' inzwischen auch die Übersicht verloren. ;)


Die Diskussion darum, ab wieviel Seiten ein Text ein Roman ist, können wir uns gern sparen. Mich würd emehr das "Politische" interssieren, weil es IMHO Menschen auch dann einholt, wenn sie gar nicht politisch sein wollen. Weil sich das Politische eben nicht in abgehobenen Sphären realisiert, sondern im täglichen, nur scheinbar unpolitischen Leben - in dem es dieses Leben gezielt und vorsätzlich beschädigt oder sogar zerstört. Dafür gibt es den Satz: es gibt kein richtiges Leben im Falschen.

Bearbeitet von Beverly, 12 Januar 2011 - 21:48.


#256 Lomax

Lomax

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 22:23

... sehr oft denke ich aber, dass Autoren viel eher ein politisches Problem in erzählter Form artikulieren möchten, das sie eben nicht lösen können. Alle obengenannten politischen Romane habe ich in erster Linie als Frage empfunden und nicht als Antwort.

Ein Ansatz, den ich übrigens auch sehr sympathisch finde und der für mich im Grunde der einzige ist, um polititsche Fragen überhaupt angemessen zu behandeln :D
Bei Büchern, die Antworten geben wollen, ärgere ich mich meist über das, was sie übersehen und was die Antwort fragwürdig macht. Aber manche Fragen helfen mir, für mich selbst eine Antwort darauf zu finden. Womit das Formulieren prinzipiell offener Fragen eigentlich selbst dann für einen Autor besser ist, wenn er glaubt, Antworten zu haben - dann das weiß man ja aus der Pädagogik, dass am Ende ohnehin nur Erkenntnisse hängen bleiben, die man sich selbst erarbeitet hat.
Was es im Grunde paradox macht, wenn gerade die pädagogisch sein wollenden und erscheinenden Bücher in Wahrheit pädagogisch besonders schlecht gemacht sind :D

Ich beispielsweise habe dein Posting... in etwa so: " Perry ist schund, und ich will nichts mehr über diesen schund lesen, warum wird dieser schöne Thread mit solch nem schund wie PR zugemüllt" gelesen ... Ich bspw käme im Traum nicht auf die Idee mich in einige der Themen einzumischen über Werke von
Autoren die ich nicht kenne und nie gelesen habe.

... zu dieser Missfallensäußerung muss man allerdings im Auge behalten, dass das Thema dieses Threads ursprünglich gar nichts mir PR zu tun hatte, sondern eben Politik und Autoren war. Darin gab (und gibt) es dann einen längeren PR-Exkurs. Was diesen Exkurs betrifft, verstehe ich sowohl die Stimmen, die ihn am liebsten ins PR-Subboard geholt hätten, wie auch diejenigen, die der Ansicht sind, dass er sich nicht mit der nötigen Präzision aus dem Rahmen herauslösen lässt. Ich halte es dann auch für angemessen, dass das Thema hier weiterdiskutiert wird, wo es aufgekommen ist.
Aber andererseits halte ich es auch für gut nachvollziehbar, dass jemand, der sich mehr für das ursprüngliche Threadthema interessiert, eben auch seinen Unmut darüber äußert, dass der Exkurs inzwischen mehr Raum einnimmt als das eigentliche Thema. Ich denke, das eine muss dann halt einfach genauso ertragen werden wie das andere ;)
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#257 Arl Tratlo

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 22:28

Ich bin gespannt. War ja mal wieder Zeit, daß du dich blicken läßt. Jetzt fehlt nur noch Arl...


Ihr habt mich gerufen, Meister?
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#258 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 12 Januar 2011 - 22:36

Ihr habt mich gerufen, Meister?



Na ja, ehrlich gesagt, habe ich gestern schon überlegt, mich hier einzuschalten. Aber letztlich war mir der Thread zu verworren.

Zu Echo: man kann das natürlich so sehen - dann muss man aber auch mal einen kritischen Blick in die Bereiche Non-PR bzw. Non-SF gestatten.

Nehmen wir mal die gesamte "Star Trek"-Literatur (sowie die Verfilmungen ab TNG): das ist einfach nur "Ethik für Anfänger", auf die spezielle Zielgruppe der USA zugeschnitten. "Guck mal, im wirklichen Leben - also z.B. auf einem Raumschiff - gibts nicht nur Cowboys mit weissen oder schwarzen Hüten. Manchmal haben da welche sogar GRAUE Hüte auf...". Nenne es Kitsch, nenne es Schund, jedenfalls braucht es das nicht wirklich.
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#259 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 13 Januar 2011 - 00:21

Hm, du verwechselst da was. SF-Leser an sich sind doch nerdig. Alles was heute nicht dem Mainstream entspricht ist doch schon nerdig. Wenn du dich irgendwo in der Öffentlichkeit als Vampirschmonzettenleser outen würdest, würdest du wahrscheinlich auf die Schulter geklopft bekommen. Als SF-Leser oder Perryaner im Speziellen... Wobei ich mich ja immer über die Diskrepanz zwischen Film und Literatur wundere. SF liest keine Sau aber in SF-Filme wird reingerannt. Siehe zuletzt Avatar.


Nerdig sein ist doch inzwischen im Mainstream angekommen. Zumindest lässt sich damit viel Geld verdienen.

#260 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 13 Januar 2011 - 00:29

Die Diskussion darum, ab wieviel Seiten ein Text ein Roman ist, können wir uns gern sparen. Mich würd emehr das "Politische" interssieren, weil es IMHO Menschen auch dann einholt, wenn sie gar nicht politisch sein wollen. Weil sich das Politische eben nicht in abgehobenen Sphären realisiert, sondern im täglichen, nur scheinbar unpolitischen Leben - in dem es dieses Leben gezielt und vorsätzlich beschädigt oder sogar zerstört. Dafür gibt es den Satz: es gibt kein richtiges Leben im Falschen.


Volle Zustimmung, wer fängt an?
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#261 Naut

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Geschrieben 13 Januar 2011 - 07:39

Dennoch bleibt ein ungutes Gefühl über die Art und Weise
wie PR offensichtlich die Gemüter erregt. Ich glaube irgendwie, wäre es ein beliebiges anderes
abschweifendes Thema gewesen, vielleicht etwas weniger spezielles, so hätte sich vermutlich
niemand darüber geäußert.

Um mal Douglas Adams zu zitieren: "Nein, das ist nur die ganz gewöhnliche Paranoia, die jeder im Universum empfindet." :) Ich jedenfalls habe keine Vorurteile gegen Perry Rhodan (soweit das überhaupt möglich ist). Mir wäre auch jede andere Abschweifung aufgefallen, z.B. wenn es plötzlich um Star Trek oder Animes gegangen wäre.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#262 lapismont

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Geschrieben 13 Januar 2011 - 07:42

Vielleicht bin ich auch ein bisschen unsensibel in der Beziehung, weil die Unterscheidung zwischen Schund und Hochliteratur mir in meiner Jungend schlicht nicht geläufig war. Bücher waren für mich Bücher.

Das ist auch meine Erfahrung. Bei meiner Jugendlektüre stand als Etikett aber "Wissenschaftlich-phantastischer Roman" drauf. Da wurde man eher als Streber bezeichnet :)
Was aber besser war als hätte man täglich das ND gelesen.


Ich verlange ja auch nicht, dass jetzt alle hier zusammen mit mir »Zettel†™s Traum« lesen :-)

Würd ich ja gern, aber das Buch ist einfach zu teuer.

Das heutige Erlebnis hat bei mit bezüglich der Apologeten der so genannten "Bürgergesellschaft" das Fass zum Überlaufen gebracht. Entwecer sind es Traumtänzer, die ein System kleiner Tyrannen für "libertär" halten oder menschenverachtende Zyniker. Mit solchen Gestalten kann und will ich nicht mehr diskutieren!
[...]
Nachtrag 2: Ich merke auch, dass ich sowohl als Autorin als auch als Leserin oder Zuschauerin SF gezielt als Fluchtmittel eben vor der "Bürgergesellschaft" benutze. So hat mir Star Trek eigentlich am meisten zusgagt, weil die Protagonisten dort einen völlig undkomplizierten Alltag führen. Die "Enterprise" von Captain Picard ist ein "Vergnügungsdampfer", da hat der klingonische Austauschoffizier Recht. Dinge wie der Besuch des Gerichtsvollziehers wegen Schulden der Vermieterin wären in Star Trek nur Stoff für eine Kapitalismus-Satire bei den Ferenghi.

Eine Ferenghi-Folge zum Thema ist ja dann doch ein Diskutieren zum Thema. Im wesentlich sind wir dann auch bei der Frage, was Kunst kann.
Eine der wesentlichen Doktrin der DDR war ja, dass Kunst Einfluss auf die Gesellschaft hat. Deshalb wurde sie gesteuert und mit "Zielen" und "Aufträgen" versorgt. Ich hatte damals immer das Gefühl, das westliche Kunst genau das Gegenteil will, sich nämlich so weit es geht von der Gesellschaft abkapseln. Das hat natürlich auch immer mit Unkenntnis zu tun, aber als Jugendlicher neigt man zu radikalen Standpunkten.

Letztlich hängt es ja vom Autor selbst ab, ob er seine Ansichten literarisch umsetzen will. Es gibt immer wieder Feuilleton-Explosiönchen über irgendwelche Texte (siehe "Schaumschwester") und solche Autoren bekommen dann ihre moralische Instanz immer wieder um die Ohren gehauen, sei es Grass, Strittmatter oder eben Hahn.

Und um den Kreis zu schließen: "Die Aula" hat doch erheblich an moralische Integrität verloren, jetzt, da ich weiß, wie Kant seine Arbeit tatsächlich aufgefasst hat. Wissen macht viel aus. Da bin ich derselbe Feuilleton-Banause.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#263 Naut

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Geschrieben 13 Januar 2011 - 07:45

Na ja, ehrlich gesagt, habe ich gestern schon überlegt, mich hier einzuschalten. Aber letztlich war mir der Thread zu verworren.

Zu Echo: man kann das natürlich so sehen - dann muss man aber auch mal einen kritischen Blick in die Bereiche Non-PR bzw. Non-SF gestatten.

Nehmen wir mal die gesamte "Star Trek"-Literatur (sowie die Verfilmungen ab TNG): das ist einfach nur "Ethik für Anfänger", auf die spezielle Zielgruppe der USA zugeschnitten. "Guck mal, im wirklichen Leben - also z.B. auf einem Raumschiff - gibts nicht nur Cowboys mit weissen oder schwarzen Hüten. Manchmal haben da welche sogar GRAUE Hüte auf...". Nenne es Kitsch, nenne es Schund, jedenfalls braucht es das nicht wirklich.

Ha! Hab ich's nicht gesagt? Es ist egal, welcher in group man sich zuordnet, es gibt immer jemanden, auf den man schön herabschauen kann. Nichts für ungut, aber hier monieren die PR-Fans, dass man ihre Serie (zu unrecht, vermutlich) als Schund abtut, und dann machst Du dasselbe mit Star Trek? So funktioniert das nicht.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#264 Beverly

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Geschrieben 13 Januar 2011 - 08:16

Eine Ferenghi-Folge zum Thema ist ja dann doch ein Diskutieren zum Thema. Im wesentlich sind wir dann auch bei der Frage, was Kunst kann.
Eine der wesentlichen Doktrin der DDR war ja, dass Kunst Einfluss auf die Gesellschaft hat. Deshalb wurde sie gesteuert und mit "Zielen" und "Aufträgen" versorgt. Ich hatte damals immer das Gefühl, das westliche Kunst genau das Gegenteil will, sich nämlich so weit es geht von der Gesellschaft abkapseln. Das hat natürlich auch immer mit Unkenntnis zu tun, aber als Jugendlicher neigt man zu radikalen Standpunkten.

Letztlich hängt es ja vom Autor selbst ab, ob er seine Ansichten literarisch umsetzen will. Es gibt immer wieder Feuilleton-Explosiönchen über irgendwelche Texte (siehe "Schaumschwester") und solche Autoren bekommen dann ihre moralische Instanz immer wieder um die Ohren gehauen, sei es Grass, Strittmatter oder eben Hahn.

Und um den Kreis zu schließen: "Die Aula" hat doch erheblich an moralische Integrität verloren, jetzt, da ich weiß, wie Kant seine Arbeit tatsächlich aufgefasst hat. Wissen macht viel aus. Da bin ich derselbe Feuilleton-Banause.


Für mich haben sich "Künstler und Intellektuelle" als explizite moralische Instanz selbst diskreditiert. Leute wie Broder und Biermann (oder Gerhard Schröder und Joschka Fischer) haben doch ihr Fähnchen immer nur in den Wind gehängt und waren nur so lange links, wie dieser Wind von links kam. Was Marianne Sydow über die Diffamierung gegen "Perry Rhodan" geschrieben hat, habe ich damals so zwar nicht erlebt, aber es passt für mich in das Bild kleingeistiger und intriganter Genossen Immerrecht, die selbst weder willens noch fähig waren, eigene erfolgreiche Projekte zu initiieren.

#265 lapismont

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Geschrieben 13 Januar 2011 - 09:13

Für mich haben sich "Künstler und Intellektuelle" als explizite moralische Instanz selbst diskreditiert. Leute wie Broder und Biermann (oder Gerhard Schröder und Joschka Fischer) haben doch ihr Fähnchen immer nur in den Wind gehängt und waren nur so lange links, wie dieser Wind von links kam. Was Marianne Sydow über die Diffamierung gegen "Perry Rhodan" geschrieben hat, habe ich damals so zwar nicht erlebt, aber es passt für mich in das Bild kleingeistiger und intriganter Genossen Immerrecht, die selbst weder willens noch fähig waren, eigene erfolgreiche Projekte zu initiieren.


Mhm, recht viele Verallgemeinerungen. Leben und Werk von etwa Biermann so radikal einzuengen, gibt kein Argument, sondern eine Verurteilung. Auch bei Politikern macht es sich immer toll, über die da zu schimpfen, jedoch leben wir immer noch in einer Demokratie und sind selbst verantwortlich.
Klar, die Gesellschaftsform ist kapitalistisch, wichtige Entscheidungen folgen den Interessen der Besitzenden. Aber der Staat ist eine Lebensgemeinschaft die nur funktioniert, wenn alle investieren und alle profitieren. Schieflagen gibt es immer, wenn sie zu schwerwiegend werden, platzt das Zusammenleben. Aber da ist die BRD noch weit von entfernt. Die Mehrheit der Deutschen hat sich mit dem Staat, so wie er ist, arrangiert. Grundsätzliche Änderungen werden da nicht kommen.
Und für das Aufzeigen der Schieflagen ist Kunst nicht ungeeignet. Sarazin hat das sogar mit einem Sachbuch geschafft. Da war er als Autor erfolgreicher als in seiner Politikerlaufbahn.
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#266 UdoTascher

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Geschrieben 13 Januar 2011 - 10:02

Nehmen wir mal die gesamte "Star Trek"-Literatur (sowie die Verfilmungen ab TNG): das ist einfach nur "Ethik für Anfänger", auf die spezielle Zielgruppe der USA zugeschnitten. "Guck mal, im wirklichen Leben - also z.B. auf einem Raumschiff - gibts nicht nur Cowboys mit weissen oder schwarzen Hüten. Manchmal haben da welche sogar GRAUE Hüte auf...". Nenne es Kitsch, nenne es Schund, jedenfalls braucht es das nicht wirklich.

Aber das stimmt so doch auch nicht. In Star Trek werden bekanntlich ganz verschiedene ethische Fragestellungen behandelt, wobei die filmische Bearbeitung dieser Fragen ebenfalls ganz unterschiedlich ausfällt.

Und: Welche SF-Serien kennst Du denn mit einer "Ethik für Fortgeschrittene"?


Mhm, recht viele Verallgemeinerungen. Leben und Werk von etwa Biermann so radikal einzuengen, gibt kein Argument, sondern eine Verurteilung. Auch bei Politikern macht es sich immer toll, über die da zu schimpfen, jedoch leben wir immer noch in einer Demokratie und sind selbst verantwortlich.


Sehe ich ähnlich. Zudem würde ich die Gruppe der "Künstler und Intellektuellen" nicht nur auf die ein paar ewig und endlos im Feuilleton wiedergekauten Promis beschränken. Gerade von Teilen der "Blogger-Szene" - ohne mich da inhaltlich sehr gut auszukennen - erhoffe ich mir heutzutage eine Wiederbelebung der Kritik als gesellschaftlicher Kraft / moralischer Instanz. - Da kann jeder mitmachen und sie ist jedem zugänglich.

Bearbeitet von UdoTascher, 13 Januar 2011 - 10:06.


#267 Stormking

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Geschrieben 13 Januar 2011 - 10:31

Aber das stimmt so doch auch nicht. In Star Trek werden bekanntlich ganz verschiedene ethische Fragestellungen behandelt, wobei die filmische Bearbeitung dieser Fragen ebenfalls ganz unterschiedlich ausfällt.

Und: Welche SF-Serien kennst Du denn mit einer "Ethik für Fortgeschrittene"?

Battlestar Galactica. Da lassen sich Probleme nicht einfach mit einer Kapitänspredigt lösen und manchmal erweisen sie sich gar als unlösbar.

#268 Amtranik

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Geschrieben 13 Januar 2011 - 10:51

Battlestar Galactica. Da lassen sich Probleme nicht einfach mit einer Kapitänspredigt lösen und manchmal erweisen sie sich gar als unlösbar.


Was sich aber durchaus mit der Extrem-Situation erklären läßt in der sich Raumschiff und Mannschaft
befinden. Nach zusammenburch sämtlicher Welten und deren Hirarchien wäre es schon strange
wenn alles noch brav und friede freude eierkuchen dem Business as Usual folgten. In sofern
ist vielleicht das Grundszenario des Raumschiffes Voyager bei Star Trek in meinen Augen arg
weit hergeholt. Ans andere Ende der Galaxie verschlagen mit objektiv gesehn keiner Möglichkeit
die Heimat in der verbleibenden Lebensspanne noch zu erreichen ist die so reibungslose aufrechterhaltung
der Disziplin ziemlich unrealistisch, zumahl noch eine feindliche Crew so hobladihop integriert wird.

Aber weißt Du was? Ich habs trotzdem geliebt. Thats Star Trek eben. Die meisten wissen halt wofür ST steht.
Wo der Erzählfokus dieses Franchise in den allermeisten Fällen liegt.

Daher, ganz egal ob, Star Trek, Star Wars, Perry Rhodan oder etwas anderes. Man muß auch einfach
bereit sein sich darauf und auf Ihre Besonderheiten einzulassen. Natürlich kann man vom Standpunkt
des nicht Kenners, nicht Lesers etc im Prinzip alles in Grund und Boden argumentieren, es sogar locker
lächerlich machen. Das gilt aber auch zb für eine ganze Reihe von nachgewiesen hervorragenden klassischen SF-Romanen die von einigen Weisen des Fandoms in den Himmel gehoben werden.

Bearbeitet von Amtranik, 13 Januar 2011 - 10:53.


#269 Stormking

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Geschrieben 13 Januar 2011 - 11:02

Aber weißt Du was? Ich habs trotzdem geliebt.

Glaubst Du etwa, ich nicht? Mir stört nur, wie der angebliche "Anspruch" speziell von TNG immer in den höchsten Tönen gelobt wird. "Ethik für Anfänger" - mit einfachen Beispielen und klaren Lösungen - trifft es in meinen Augen haargenau. Und im Gegensatz zu Arl Tratlo meine ich das nichtmal negativ.

#270 UdoTascher

UdoTascher

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Geschrieben 13 Januar 2011 - 11:20

Battlestar Galactica. Da lassen sich Probleme nicht einfach mit einer Kapitänspredigt lösen und manchmal erweisen sie sich gar als unlösbar.


Werden denn in "Star Trek" alle Probleme so gelöst? Ist mir so nicht aufgefallen. Die wenigen Star-Trek-Folgen, die ich gesehen habe - die Figur Q ist mir da noch in besonderer Erinnerung geblieben - haben meines Erachtens eher Fragen aufgestellt.
Ist das jetzt "Anspruch"? Keine Ahnung.
Ob ich jetzt "Star Trek" über "Battlestar Galactica" heben will? Nö.
Stattdessen würde ich dafür plädieren, sich die Einzelfälle anzuschauen. Also die jeweilige Serienfolge dahingehend anzuschauen, wie darin ethische Fragen behandelt werden.

Bearbeitet von UdoTascher, 13 Januar 2011 - 11:23.



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