Noch mal zu Exzest, warum ich die Geschichte mochte und auch gruselig fand:
Dieses umkehren der Dinge und wie die Familie mit der unseren Normalität umgeht.
Die Reaktionen der Protagonisten und das miteinander wirken und Handeln hat mich einfach angesprochen.
Klar, wie diese Figuren agieren, das kann man auf alle Tabuthemen (der altbackenen Gesellschaft) ansetzen, - hier war es „Inzest“ / „Exzest“
Sobald ein Einzelner emotional von der gesellschaftlich geforderten Norm abweicht ist die „Hexenjagd“ eröffnet. Ob innerhalb der Familie
"Oh gott, was werden die Nachbarn sagen?" bis hin zu
"Du bist eine Schande für deine Familie." oder noch schlimmer;
Die persönlichen belange eines einzelnen an die Öffentlichkeit zerren um dort den Hass, den fast jeder normale Menschen tief in sich hat, ordentlich und ungescholten auszuspeien.
Diese tiefe Abneigung gegen alles was anders ist, ist immer da und sie ist seit Jahrhunderten nur auf der Suche nach irgendeinem Ventil ist. Und Ventile gab es in der Geschichtsschreibung der Menschheit weisgott mehr als alles andere...
Und gerade diese innere Ablehnung, dessen Ursache so viel sein kann hat mich auch SEHR an die dunkle unschöne Realität erinnert, in der wir leben. Und das mochte ich.
Das war auch das selbe wie bei der Geschichte mit dem Wrack. Der Gesellschaftliche Spiegel.
Sigrid Lenz: Meias Geheimnis
Das originelle an der Idee war eigentlich eher etwas anderes:
Was, wenn die Inzucht die Norm ist, aber (in diesem Fall) der Bruder aufgrund seiner Veranlagung diese „Pflicht“ gar nicht erfüllen KANN.
Im Grunde: Eine Inzuchtgesellschaft, wie wir sie wohl schon kennen, seit wir dieses Buch lesen. Neu war hier: „Was, wenn es wegen was völlig anderem nicht geht?“
Was interessierte mich Meia. Ihr Geheimnis war es, was der Geschichte dem Inhalt gab. ^^
Daher fand ichs gut.
Carmen Matthes: Das dunkle Geheimnis Klasse, noch n Geheimnis ^^
Ja.. also, die Sache mit der Jahreszahl ist mir auch aufgefallen.
Habe es einfach als „Fehler“ abgetan und weitergelesen.
Die Geschichte selbst las sich für mich wegen der Gegenwartsform eher schwer als flüssig.
Ich bin†™s ned gewohnt, man möge es mir verzeihen. ^^
„Ghostvillage“ als Name einer Stadt... hieß die schon immer so?
Auch wo sie noch belebt war? Also... man hätte hier vielleicht erwähnen können, dass dies nun der neue Name ist, den umliegende Anwohner dem Häusersammelsurium dort oben gegeben haben.
Ansonsten muss ich gestehen, hat mich das ganze Konzept nicht berührt.
Ansich eine tragische Handlung, leider zu viele Stellen, wo man stoppt, grübelt, zurückblättert und dann unzufrieden mit dem Lesen fortfährt. Schade eigentlich.
Was mich (leider) wohl wirklich gestört hat war diese gezwungen heitere Plauderei während der Vergangenheitsaufarbeitung.
Lutscher? Im Suff gestorben? Und erst mal fröhliches Gegacker wie 15jährige Mädchen die irrationale Verlegenheit kaschieren wollen.
Sry, wenn†™s unfair klingt, aber es ist halt mein Eindruck ^^*
Sven Klöpping: Die Suchtmaschine (What a Feeling)
Ein abgestumpftes Hirn irgendwo in einen Körper der nur noch Fressen, F****n und Sch***** kennt, erklärt uns, wie ungeil die Cyberdrogen geworden sind, wenn man nur genug davon konsumiert hat.
Komisch. Ich kenne „hirntote“ (
Achtung überspitzter Sarkasmus^^) Menschen aus meinem Brotjob...
Ich musste beim lesen jedenfalls an diese Wesenheiten denken *fg*
Daher ein fieser Pluspunkt
Alles im allen war es eine kurze Geschichte, die uns einen befremdlichen aber interessanten Einblick in der kranke Welt eines verkorksten Hirns geführt hat. Nicht uninteressant.
Es war nicht mein Persönlicher Geschmack, aber Objektiv betrachtet fand ich die Geschichte sehr gut.