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Paolo Bacigalupi - Biokrieg (The Windup-Girl)


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163 Antworten in diesem Thema

#151 Gast_T. Lagemann_*

Gast_T. Lagemann_*
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Geschrieben 30 MĂ€rz 2011 - 08:17

Das sehe ich anders.

Kanyas Entscheidung in Kapitel 49/50

Spoiler
ist eine weitgehend autonome Entscheidung, die weitreichende Folgen hat.
Ihr Besuch bei Gibbons hat eine VerÀnderung in ihr bewirkt und sie handelt entsprechend.


Kanya erinnert mich an den im Eingangskapitel amoklaufenden Megodonten. Sie hat nicht wirklich einen Plan (wie der Megodont wohl auch keinen hat). Und da schließt sich der Kreis des Romans wunderbar, denn zwischendurch lernen wir jede Menge Menschen kennen, die ganz, ganz tolle PlĂ€ne haben, die sich aber nicht umsetzen lassen, weil ... Naja, Brecht hat eben Recht mit seinem "Ja, mach nur einen Plan ...".

Viele GrĂŒĂŸe
Tobias

#152 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 30 MĂ€rz 2011 - 09:02

Kanya erinnert mich an den im Eingangskapitel amoklaufenden Megodonten. Sie hat nicht wirklich einen Plan (wie der Megodont wohl auch keinen hat). Und da schließt sich der Kreis des Romans wunderbar, denn zwischendurch lernen wir jede Menge Menschen kennen, die ganz, ganz tolle PlĂ€ne haben, die sich aber nicht umsetzen lassen, weil ... Naja, Brecht hat eben Recht mit seinem "Ja, mach nur einen Plan ...".

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Tobias



Ach, ich wĂŒnscht nur ich hĂ€tte deine leichtigkeit.

Ich nehm vermutlich alles immer viel zu ernst? ;)

#153 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 30 MĂ€rz 2011 - 11:40

Kanya erinnert mich an den im Eingangskapitel amoklaufenden Megodonten. Sie hat nicht wirklich einen Plan (wie der Megodont wohl auch keinen hat). Und da schließt sich der Kreis des Romans wunderbar, denn zwischendurch lernen wir jede Menge Menschen kennen, die ganz, ganz tolle PlĂ€ne haben, die sich aber nicht umsetzen lassen, weil ... Naja, Brecht hat eben Recht mit seinem "Ja, mach nur einen Plan ...".

Zwischen Amoklauf und Handeln nach einem ausgefeilten Plan gibt es eine große Bandbreite von Handlungsmöglichkeiten. Das kann von total instinktgesteuertem Verhalten bis hin zu ausgefeilten PlĂ€nen gehen. Aber auch in der RealitĂ€t setzt man PlĂ€ne gewöhnlich nicht 1 zu 1 um, sondern passt sie stĂ€ndig an sich verĂ€ndernde Bedingungen an. Deswegen stimmt der Vergleich nicht.

Kanya handelt spontan, und sie ist sich der Folgen ihres Handelns bewusst, weil sie ein Mensch ist, der denken kann. Außerdem entsteht daraus eine Ereigniskette, die unter den gegebenen UmstĂ€nden als sinnvoll angesehen werden kann. Der Megodont hingegen wird erschossen, weil er aus seinem Amoklauf keinen weiteren Handlungen ableiten kann.

Deswegen ist es unsinnig Kanya auf die gleiche Stufe mit einer instinktgesteuerten intelligenzlosen Bestie zu stellen.

Bearbeitet von Susanne11, 30 MĂ€rz 2011 - 11:40.


#154 Bungle

Bungle

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Geschrieben 30 MĂ€rz 2011 - 11:42

Kanya erinnert mich an den im Eingangskapitel amoklaufenden Megodonten. Sie hat nicht wirklich einen Plan (wie der Megodont wohl auch keinen hat). Und da schließt sich der Kreis des Romans wunderbar, denn zwischendurch lernen wir jede Menge Menschen kennen, die ganz, ganz tolle PlĂ€ne haben, die sich aber nicht umsetzen lassen, weil ... Naja, Brecht hat eben Recht mit seinem "Ja, mach nur einen Plan ...".

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Tobias


Stimmt, fast alle Figuren haben PlĂ€ne und zumindest Ziele, es sind aber die spontanen Handlungen und GewaltausbrĂŒche, die die Handlung, die Ereignisse vorantreiben. Der Megadont am Anfang ist nur ein Vorzeichen, eine Einstimmung des Lesers auf Kommendes. Das hat Bacigalupi (romantechnisch) gut gemacht.

MB

#155 molosovsky

molosovsky

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Geschrieben 31 MĂ€rz 2011 - 21:32

SO, ich liefere mal meine Kapitelzusammenfassungen nach, damit auch mal andere was davon haben.
Meine Notizen zu den ersten vier Kapiteln habe ich ja auf Seite 1 des Threads schon geposted:

1. (Anderson Lake, Hock Seng, Yates) †” Anderson kauft ngaw. Zu SpringLife, Inspektion. Megadont dreht durch. Anderson verletzt bei Verteidigung.
2. (Hock Seng, Anderson) †” Hock Seng organisiert. Anderson wird verarztet. Hohe Kosten durch Megadont-SchĂ€den an Fertigungsanlage. Hock Sengs Begehrlichkeiten auf Patente im Safe.
3. (Emiko, Raleigh, Anderson) †” Emiko = Sex-Objekt in Bar. Besitzer Raleigh lĂ€ĂŸt sie Kunden (= A.L.) von White SHirts und Gene Hack berichten. Anderson erzĂ€hlt von Kolonie freier Windups irgendwo im Norden.
4. (Jaidee, Kanya, Somchai) †” Jaidee & Kanya vom Umweltministerium/White Shirts vernichten Lieferungen (Carlayle), u.a. Algenzucht-Becken, auf die Anderson dringend wartet. (Somdet-Mann beobachtet) Jaidee nachts zuhause bei Frau Chayas. Sorgen und Liebe.


Der Rest kommt in Spoilerformatierung:
Spoiler


GrĂŒĂŸe
Alex / molo

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

Mehr Gesabbel von mir gibts in der molochronik

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#156 methom

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Geschrieben 16 April 2011 - 20:27

Leider ist irgendwann die Diskussion hier im Thread meinem Lesefortschritt so weit vorausgelaufen, dass es fĂŒr mich nicht mehr sinnvoll erschien, hier weiter mitzulesen. Schade. Passiert mir leider immer wieder bei (Roman-)Lesezirkeln. Muss ich wohl lernen, schneller zu lesen :D

Einer der letzten BeitrÀge, die ich gelesen hatte, war dieser von Jakob:

Ich hatte bei "Windup Girl" tatsĂ€chlich auch nicht so sehr das SF-Feeling in Bezug auf die ErzĂ€hlhaltung, das Buch liest sich fĂŒr mich mehr wie ein ganz normaler Roman, der in einer Zukunftswelt angesiedelt ist, in dem aber nicht unbedingt gleich wieder große Antworten auf die Frage nach den rechten von modifizierten/kĂŒnstlich erschaffenen Wesen kommen mĂŒssen oder in denen das Schicksal einer Rohstofferschöpften Welt aufzuklĂ€ren ist. Von daher fand ich gar nicht so sehr, dass die Figuren dem Setting dienen. Ich hatte eher den Eindruck, das die Figuren nicht - wie in der SF typisch - die Hauptfiguren bei einer UmwĂ€lzung sind, die unser Bild vom Menschen oder von der Wirklichkeit grundlegend betrifft. Sie sind eher Randfiguren bei einer UmwĂ€lzung, die noch dazu "nur" politisch ist, aber sie sind fĂŒr mich trotzdem eindeutig die Kernfiguren des Romans.
In anderne bĂŒchern ist es ja durchaus normal, dass einfach die Geschichten von Menschen erzĂ€hlt werden, die am Rande an einer Extremsituation teilhaben, ohne dass dabei unbedingt die Welt wie wsir sie kennen neu bestimmt werden muss. Ich finde das bei "Windup Girl" sehr erfrischend, weil das Buch es gerade dadurch vermeidet, die x-te Blade-Runner-Variation zu werden.


Der hat mir sehr geholfen, Gefallen an dem Buch zu finden, weil mir dadurch klar wurde, warum es mir zunĂ€chst nicht gefiel: meine Erwartungshaltung war einfach falsch. Ich erwartete tatsĂ€chlich, dass die Figuren des Romans diejenigen sind, die irgendetwas aktiv vorantreiben und die Hauptfiguren auf einer höheren Ebene sind. Als ich dann anfing, das Buch tatsĂ€chlich als "normalen" Roman ĂŒber Außenseiter in einer fremden Kultur zu lesen, hat er mir doch Spaß gemacht und gut gefallen. Ich wĂŒrde sagen etwa 7 von 10 Punkten.

Emiko erinnerte mich ĂŒbrigens von Anfang an an River Tam aus Firefly/Serenity - natĂŒrlich dann noch stĂ€rker, als sie ihre besonderen FĂ€higkeiten entdeckte.

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#157 lapismont

lapismont

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Geschrieben 25 Juni 2012 - 13:15

Habe mir jetzt den ganzen Lesezirkel durchgelesen um besser zu verstehen, warum ich mit dem Roman nicht klarkam (Abbruch nach den 11. Kapitel). Zunächst gebe Amtranik Recht, dass das grundlegende Setting zu "normal" erscheint. Der mögliche ökologische GAU durch die Gentechnik ist konsequent extrapoliert worden, die politische Entwicklung logisch weitererzählt. Alles ein wenig zu sehr wie zu erwarten war. Aus Dystopien konnte ich noch nie so recht Lesespaß gewinnen, zumal ich gedanklich auf des Mahners Seite stehe. Erzähl mir was Neues. Figurentechnisch mag es sein, dass sympatische Figuren eine Leserbindung vereinfachen, aber der alte Chinese hätte wirklich eine interessante Figur werden können, aber die Befürchtung war da, dass er lernbefreit seine kapitalistische Masche fortführt, ihm dabei zuzusehen fand ich nicht so prickelnd. Die Skydoll-Geschichte mit Pinocchio-Anklängen reizte mich auch nicht. Ebensowenig, einer untergehenden Gesellschaft beim Sterben zu zu schauen, Terrorismus und Fanatismus sind Thema jeder Nachrichten, da wartet "Biokrieg" einfach mit keiner Suspense auf. Also insgesamt mochte ich den Roman nicht, weil mir das Thema nicht liegt und ich wahrscheinlich überfüttert bin damit. Der Roman scheint nach Molos Kapitelvorschau noch einige Haken zu schlagen, aber es liegt bestimmt nicht an Molos Schnipseln, dass ich keine Lust verspüre, die Lektüre wieder aufzunehmen.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

Moderator im Unterforum Fantasyguide
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  • ‱ (Buch) gerade am lesen: Joanna Russ – Erwachende Welten

#158 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 11 November 2018 - 21:25

EingefĂŒgtes Bild

 

EingefĂŒgtes Bild Das halte ich fĂŒr das hĂ€sslichste SF-Cover der letzten Jahre. Ich kaufe mir normalerweise BĂŒcher nicht nach Cover, aber bei diesem ist es mir unmöglich, mir dieses scheussliche Ding ins Haus zu holen. Deshalb habe ich mir die tolle englische Ausgabe gekauft.

 

Neuausgabe demnÀchst in der Reihe Meisterwerke der Science Fiction



#159 Pogopuschel

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Geschrieben 12 November 2018 - 00:17

Ha, spÀte Einsicht? Jetzt doch mit tollen Originalcover. :)



#160 Ender

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Geschrieben 12 November 2018 - 07:51

Na, irgendwann schaffe ich es vielleicht auch mal, den Roman endlich zu lesen.

Bei mir im Regal steht er mit dem von Pogo so verhassten Cover.
SOO schlimm finde ich es gar nicht. Es konnte damals allerdings leicht mit diesem hier verwechselt werden, das - glaube ich mich zu erinnern - ungefÀhr zur gleichen Zeit in den BuchlÀden stand.

 

EingefĂŒgtes Bild



#161 Dyrnberg

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Geschrieben 12 November 2018 - 09:00

Großartiges Cover. Danke fĂŒr den Hinweis.

 

Fixer Kauf. Ich liebe das Buch, besitze es aber noch nicht.



#162 Dyrnberg

Dyrnberg

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Geschrieben 13 Juni 2019 - 12:34

"Biokrieg" ist ĂŒbrigens diese Woche nun in der Heyne-Reihe "Meisterwerke der Science Fiction" erschienen. Und alleine das neue/originale Cover rechtfertigt den Kauf meines Erachtens: A beauty! Ich freu mich jedes mal, wenn ich das Buch in die Hand nehme. Mehr bald im "Ich lese zurzeit"-Thread.



#163 Waffeleisen

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Geschrieben 13 Juni 2019 - 19:29

Oh Leute, dieses Jahr wÀchst mein SUB aber wieder ins Unermessliche ...



#164 Dyrnberg

Dyrnberg

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Geschrieben 11 August 2019 - 07:59

Ich habe nun den Lesezirkel nachgelesen: Schön, all die Gedanken zu diesem Buch zu lesen.

 

Mein Ă€ußerst verspĂ€tetes Fazit zu "Biokrieg" wĂ€re: Ich kenne nicht viele Romane aus dem Bereich Phantastik, die mir besser gefallen haben. Keiner der fĂŒnf Protagonisten ist ein echter SympathietrĂ€ger? Ist mir egal. Klassische Identifikationsfiguren sind fĂŒr mich nur im Young Adult-Bereich notwendig. Die Figuren treiben die Handlung weniger voran als die großen UmstĂ€nde? Willkommen in der wirklichen Welt. Ich hasse es, wenn Literatur immer so tut, als wĂ€ren es einzelne Personen, die alles entscheiden und beeinflussen. So oder Ă€hnlich wĂŒrde ich mich fĂŒr die gĂ€ngigen Kritikpunkte entkrĂ€ften. Aber freilich lĂ€sst sich ĂŒber all das trefflich streiten.

 

FĂŒr mich ein Meisterwerk des Genres.  




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