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Paolo Bacigalupi - Biokrieg (The Windup-Girl)


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163 Antworten in diesem Thema

#151 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 30 Mrz 2011 - 08:17

Das sehe ich anders.

Kanyas Entscheidung in Kapitel 49/50

Spoiler
ist eine weitgehend autonome Entscheidung, die weitreichende Folgen hat.
Ihr Besuch bei Gibbons hat eine Veränderung in ihr bewirkt und sie handelt entsprechend.


Kanya erinnert mich an den im Eingangskapitel amoklaufenden Megodonten. Sie hat nicht wirklich einen Plan (wie der Megodont wohl auch keinen hat). Und da schließt sich der Kreis des Romans wunderbar, denn zwischendurch lernen wir jede Menge Menschen kennen, die ganz, ganz tolle Pläne haben, die sich aber nicht umsetzen lassen, weil ... Naja, Brecht hat eben Recht mit seinem "Ja, mach nur einen Plan ...".

Viele Grüße
Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
  • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
  • • (Film) gerade gesehen: Umbrella Academy (finale Staffel)

#152 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 30 Mrz 2011 - 09:02

Kanya erinnert mich an den im Eingangskapitel amoklaufenden Megodonten. Sie hat nicht wirklich einen Plan (wie der Megodont wohl auch keinen hat). Und da schließt sich der Kreis des Romans wunderbar, denn zwischendurch lernen wir jede Menge Menschen kennen, die ganz, ganz tolle Pläne haben, die sich aber nicht umsetzen lassen, weil ... Naja, Brecht hat eben Recht mit seinem "Ja, mach nur einen Plan ...".

Viele Grüße
Tobias



Ach, ich wünscht nur ich hätte deine leichtigkeit.

Ich nehm vermutlich alles immer viel zu ernst? ;)

#153 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 30 Mrz 2011 - 11:40

Kanya erinnert mich an den im Eingangskapitel amoklaufenden Megodonten. Sie hat nicht wirklich einen Plan (wie der Megodont wohl auch keinen hat). Und da schließt sich der Kreis des Romans wunderbar, denn zwischendurch lernen wir jede Menge Menschen kennen, die ganz, ganz tolle Pläne haben, die sich aber nicht umsetzen lassen, weil ... Naja, Brecht hat eben Recht mit seinem "Ja, mach nur einen Plan ...".

Zwischen Amoklauf und Handeln nach einem ausgefeilten Plan gibt es eine große Bandbreite von Handlungsmöglichkeiten. Das kann von total instinktgesteuertem Verhalten bis hin zu ausgefeilten Plänen gehen. Aber auch in der Realität setzt man Pläne gewöhnlich nicht 1 zu 1 um, sondern passt sie ständig an sich verändernde Bedingungen an. Deswegen stimmt der Vergleich nicht.

Kanya handelt spontan, und sie ist sich der Folgen ihres Handelns bewusst, weil sie ein Mensch ist, der denken kann. Außerdem entsteht daraus eine Ereigniskette, die unter den gegebenen Umständen als sinnvoll angesehen werden kann. Der Megodont hingegen wird erschossen, weil er aus seinem Amoklauf keinen weiteren Handlungen ableiten kann.

Deswegen ist es unsinnig Kanya auf die gleiche Stufe mit einer instinktgesteuerten intelligenzlosen Bestie zu stellen.

Bearbeitet von Susanne11, 30 Mrz 2011 - 11:40.


#154 Bungle

Bungle

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Geschrieben 30 Mrz 2011 - 11:42

Kanya erinnert mich an den im Eingangskapitel amoklaufenden Megodonten. Sie hat nicht wirklich einen Plan (wie der Megodont wohl auch keinen hat). Und da schließt sich der Kreis des Romans wunderbar, denn zwischendurch lernen wir jede Menge Menschen kennen, die ganz, ganz tolle Pläne haben, die sich aber nicht umsetzen lassen, weil ... Naja, Brecht hat eben Recht mit seinem "Ja, mach nur einen Plan ...".

Viele Grüße
Tobias


Stimmt, fast alle Figuren haben Pläne und zumindest Ziele, es sind aber die spontanen Handlungen und Gewaltausbrüche, die die Handlung, die Ereignisse vorantreiben. Der Megadont am Anfang ist nur ein Vorzeichen, eine Einstimmung des Lesers auf Kommendes. Das hat Bacigalupi (romantechnisch) gut gemacht.

MB

#155 molosovsky

molosovsky

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Geschrieben 31 Mrz 2011 - 21:32

SO, ich liefere mal meine Kapitelzusammenfassungen nach, damit auch mal andere was davon haben.
Meine Notizen zu den ersten vier Kapiteln habe ich ja auf Seite 1 des Threads schon geposted:

1. (Anderson Lake, Hock Seng, Yates) †” Anderson kauft ngaw. Zu SpringLife, Inspektion. Megadont dreht durch. Anderson verletzt bei Verteidigung.
2. (Hock Seng, Anderson) †” Hock Seng organisiert. Anderson wird verarztet. Hohe Kosten durch Megadont-Schäden an Fertigungsanlage. Hock Sengs Begehrlichkeiten auf Patente im Safe.
3. (Emiko, Raleigh, Anderson) †” Emiko = Sex-Objekt in Bar. Besitzer Raleigh läßt sie Kunden (= A.L.) von White SHirts und Gene Hack berichten. Anderson erzählt von Kolonie freier Windups irgendwo im Norden.
4. (Jaidee, Kanya, Somchai) †” Jaidee & Kanya vom Umweltministerium/White Shirts vernichten Lieferungen (Carlayle), u.a. Algenzucht-Becken, auf die Anderson dringend wartet. (Somdet-Mann beobachtet) Jaidee nachts zuhause bei Frau Chayas. Sorgen und Liebe.


Der Rest kommt in Spoilerformatierung:
Spoiler


Grüße
Alex / molo

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

Mehr Gesabbel von mir gibts in der molochronik

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#156 methom

methom

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Geschrieben 16 April 2011 - 20:27

Leider ist irgendwann die Diskussion hier im Thread meinem Lesefortschritt so weit vorausgelaufen, dass es für mich nicht mehr sinnvoll erschien, hier weiter mitzulesen. Schade. Passiert mir leider immer wieder bei (Roman-)Lesezirkeln. Muss ich wohl lernen, schneller zu lesen :D

Einer der letzten Beiträge, die ich gelesen hatte, war dieser von Jakob:

Ich hatte bei "Windup Girl" tatsächlich auch nicht so sehr das SF-Feeling in Bezug auf die Erzählhaltung, das Buch liest sich für mich mehr wie ein ganz normaler Roman, der in einer Zukunftswelt angesiedelt ist, in dem aber nicht unbedingt gleich wieder große Antworten auf die Frage nach den rechten von modifizierten/künstlich erschaffenen Wesen kommen müssen oder in denen das Schicksal einer Rohstofferschöpften Welt aufzuklären ist. Von daher fand ich gar nicht so sehr, dass die Figuren dem Setting dienen. Ich hatte eher den Eindruck, das die Figuren nicht - wie in der SF typisch - die Hauptfiguren bei einer Umwälzung sind, die unser Bild vom Menschen oder von der Wirklichkeit grundlegend betrifft. Sie sind eher Randfiguren bei einer Umwälzung, die noch dazu "nur" politisch ist, aber sie sind für mich trotzdem eindeutig die Kernfiguren des Romans.
In anderne büchern ist es ja durchaus normal, dass einfach die Geschichten von Menschen erzählt werden, die am Rande an einer Extremsituation teilhaben, ohne dass dabei unbedingt die Welt wie wsir sie kennen neu bestimmt werden muss. Ich finde das bei "Windup Girl" sehr erfrischend, weil das Buch es gerade dadurch vermeidet, die x-te Blade-Runner-Variation zu werden.


Der hat mir sehr geholfen, Gefallen an dem Buch zu finden, weil mir dadurch klar wurde, warum es mir zunächst nicht gefiel: meine Erwartungshaltung war einfach falsch. Ich erwartete tatsächlich, dass die Figuren des Romans diejenigen sind, die irgendetwas aktiv vorantreiben und die Hauptfiguren auf einer höheren Ebene sind. Als ich dann anfing, das Buch tatsächlich als "normalen" Roman über Außenseiter in einer fremden Kultur zu lesen, hat er mir doch Spaß gemacht und gut gefallen. Ich würde sagen etwa 7 von 10 Punkten.

Emiko erinnerte mich übrigens von Anfang an an River Tam aus Firefly/Serenity - natürlich dann noch stärker, als sie ihre besonderen Fähigkeiten entdeckte.

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#157 lapismont

lapismont

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Geschrieben 25 Juni 2012 - 13:15

Habe mir jetzt den ganzen Lesezirkel durchgelesen um besser zu verstehen, warum ich mit dem Roman nicht klarkam (Abbruch nach den 11. Kapitel). Zunächst gebe Amtranik Recht, dass das grundlegende Setting zu "normal" erscheint. Der mögliche ökologische GAU durch die Gentechnik ist konsequent extrapoliert worden, die politische Entwicklung logisch weitererzählt. Alles ein wenig zu sehr wie zu erwarten war. Aus Dystopien konnte ich noch nie so recht Lesespaß gewinnen, zumal ich gedanklich auf des Mahners Seite stehe. Erzähl mir was Neues. Figurentechnisch mag es sein, dass sympatische Figuren eine Leserbindung vereinfachen, aber der alte Chinese hätte wirklich eine interessante Figur werden können, aber die Befürchtung war da, dass er lernbefreit seine kapitalistische Masche fortführt, ihm dabei zuzusehen fand ich nicht so prickelnd. Die Skydoll-Geschichte mit Pinocchio-Anklängen reizte mich auch nicht. Ebensowenig, einer untergehenden Gesellschaft beim Sterben zu zu schauen, Terrorismus und Fanatismus sind Thema jeder Nachrichten, da wartet "Biokrieg" einfach mit keiner Suspense auf. Also insgesamt mochte ich den Roman nicht, weil mir das Thema nicht liegt und ich wahrscheinlich überfüttert bin damit. Der Roman scheint nach Molos Kapitelvorschau noch einige Haken zu schlagen, aber es liegt bestimmt nicht an Molos Schnipseln, dass ich keine Lust verspüre, die Lektüre wieder aufzunehmen.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#158 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 11 November 2018 - 21:25

Eingefügtes Bild

 

Eingefügtes Bild Das halte ich für das hässlichste SF-Cover der letzten Jahre. Ich kaufe mir normalerweise Bücher nicht nach Cover, aber bei diesem ist es mir unmöglich, mir dieses scheussliche Ding ins Haus zu holen. Deshalb habe ich mir die tolle englische Ausgabe gekauft.

 

Neuausgabe demnächst in der Reihe Meisterwerke der Science Fiction



#159 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 12 November 2018 - 00:17

Ha, späte Einsicht? Jetzt doch mit tollen Originalcover. :)



#160 Ender

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Geschrieben 12 November 2018 - 07:51

Na, irgendwann schaffe ich es vielleicht auch mal, den Roman endlich zu lesen.

Bei mir im Regal steht er mit dem von Pogo so verhassten Cover.
SOO schlimm finde ich es gar nicht. Es konnte damals allerdings leicht mit diesem hier verwechselt werden, das - glaube ich mich zu erinnern - ungefähr zur gleichen Zeit in den Buchläden stand.

 

Eingefügtes Bild



#161 Dyrnberg

Dyrnberg

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Geschrieben 12 November 2018 - 09:00

Großartiges Cover. Danke für den Hinweis.

 

Fixer Kauf. Ich liebe das Buch, besitze es aber noch nicht.



#162 Dyrnberg

Dyrnberg

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Geschrieben 13 Juni 2019 - 12:34

"Biokrieg" ist übrigens diese Woche nun in der Heyne-Reihe "Meisterwerke der Science Fiction" erschienen. Und alleine das neue/originale Cover rechtfertigt den Kauf meines Erachtens: A beauty! Ich freu mich jedes mal, wenn ich das Buch in die Hand nehme. Mehr bald im "Ich lese zurzeit"-Thread.



#163 Waffeleisen

Waffeleisen

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Geschrieben 13 Juni 2019 - 19:29

Oh Leute, dieses Jahr wächst mein SUB aber wieder ins Unermessliche ...



#164 Dyrnberg

Dyrnberg

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Geschrieben 11 August 2019 - 07:59

Ich habe nun den Lesezirkel nachgelesen: Schön, all die Gedanken zu diesem Buch zu lesen.

 

Mein äußerst verspätetes Fazit zu "Biokrieg" wäre: Ich kenne nicht viele Romane aus dem Bereich Phantastik, die mir besser gefallen haben. Keiner der fünf Protagonisten ist ein echter Sympathieträger? Ist mir egal. Klassische Identifikationsfiguren sind für mich nur im Young Adult-Bereich notwendig. Die Figuren treiben die Handlung weniger voran als die großen Umstände? Willkommen in der wirklichen Welt. Ich hasse es, wenn Literatur immer so tut, als wären es einzelne Personen, die alles entscheiden und beeinflussen. So oder ähnlich würde ich mich für die gängigen Kritikpunkte entkräften. Aber freilich lässt sich über all das trefflich streiten.

 

Für mich ein Meisterwerk des Genres.  




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